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29. Juni: Live-Ticker zum 2. Tag des Generalstreiks

Dringende Bitte relevante Dokumente (Fotos/Videos) von den Auseinandersetzungen an die e-mail Adresse von Indymedia Athen zu senden: imc-athens-editorial@lists.indymedia.org

Sie werden dazu genutzt die Unschuld verhafteter DemonstrantInnen zu beweisen sowie die Brutalität der staatlichen Repression aufzudecken.


EA Nummer vom Syntagma Platz

0030 6932 582973, 0030 6938 907267


Videos vom 29. Juni

0.20 Die Versammlung im besetzten Rathaus von Chania dauert an.

22-23.00 aktuelle Meldungen aus der „Provinz“ und aus Thessaloniki
Thessaloniki: Eine Demonstration von ca. 6000 Leuten bewegt sich durch die Straßen der Stadt zum Rathaus, um es zu besetzen. Die Demo ging auch an Büros der Parlamentsabgeordneten vorbei. Im Moment versammeln sich die Menschen vor dem Rathaus. Die Polizeieinheiten stehen in Reihe  in einer Parallelstraße oberhalb des Rathauses.
Kozani, Nord-Griechenland: Die Besetzung des „Arbeitszentrums“ der Stadt hält an.
Patra: Andauernde öffentliche Versammlung.
Insel Chios: Das Rathaus wurde von DemonstrantInnen besetzt.
Mytilini, Lesbos: Es wurde zu einer PA- Kundgebung [Mikrofoniki] und einer Versammlung am Sapfous Platz aufgerufen.

22.30 Die Bereitschaftspolizei hat alle ihre Urlaubsanträge für die nächsten Tage zurückgenommen und wurde in höchste Alarmbereitschaft versetzt.

Ca. 22.00 Kozani, Nord-Griechenland: Die Versammlung der Besetzung des Arbeitszentrums hat entschieden, dass die Besetzung auch morgen weitergehen wird. Um 17:00 wird zu einer offenen Versammlung aufgerufen.

21.45 Heraklion, Creta: Die offene Volksversammlung vom Eleftherias Platz hat sich zu einer Demonstration entschieden, die in die Tat umgesetzt wurde. 700 Leute demonstrierten ihre Solidarität mit den Verhafteten in Athen und gegen den Polizeistaat und die Repression auf dem Syntagma – Platz.

21.30 Trotz des heutigen, erschütterlichen Ausmaßes an staatlicher Gewalt bleiben Tausende in den Straßen und auf dem Syntagma Platz und wehren sich. Während gerade Barrikaden in der Filellinon Str. errichtet wurden, findet eine Versammlung auf dem Monastiraki Platz statt. An vielen Punkten in der Stadt gibt es Polizeiabsperrungen. Seit heute morgen hält die chemische Kriegsführung gegen die Menschen an. DIAS und DELTA Motorradcops griffen hunderte DemonstrantInnen in der Ermou Str. an und verprügelten sie. Universitäten und sogar Restaurants wurden überfallen, TouristInnen und DemonstrantInnen zusammengeschlagen. Es war das erste Mal, dass das luxuriöse King George Hotel am Syntagma Platz geräumt wurde.

20.30 Die Polizeiwache in Exarcheia und zwei Polizeijeeps in der Nachbarschaft Exarcheias in der Tositsastr. wurden angegriffen. Bei beiden Angriffen handelt es sich um Reaktionen auf die heutige Welle der staatlichen Gewalt.

20.00 Momentan versammeln sich die Leute auf dem Monastiraki Platz. Sie reagieren damit auf einen vorher veröffentlichten Aufruf , sich dort zu treffen, um die selbstorganisierten Aktionen zu koodinieren. Laut der jüngsten Berichte handelt es sich um eine Versammlung mit 600-700 Menschen. 50 DELTA und DIAS Motorradcops kreisten fast zeitgleich die Leute an der U-Bahnstation Akropolis ein und vertrieben sie sogar aus dem Inneren der Läden und der Cafés in diesem Bereich. Dann fuhren sie an der Aeropagitou Fußgängerzone vorbei und warfen ohne zu zögern Chemikalien – von ihren Motorrädern aus- auf die FußgängerInnen.

19.30 In der gesamten Stadt gibt es Auseinandersetzungen; vor dem King Georg´s Hotel und den meisten Straßen um den Syntagma Platz wurden Barrikaden errichtet. Die BürgerInnen reagieren auf die wiederholten Hilferufe und unterstützen die Menschen in den Straßen; zur selben Zeit blockiert die Polizei sogar einen Krankenwagen auf dem Weg zu verletzten DemonstrantInnen. Und die Polizeigewalt hält an. Zuvor verhafteten die uniformierten Schweine einen Jugendlichen und schlugen ihn brutal zusammen. Danach zeigten sie den DemonstrantInnen zum Spott das “V”-Zeichen.

19.15 MAT Mannschaften greifen überall auf dem Platz an.

19.00 Die Menschen versammeln sich wieder vor dem Monument des Unbekannten Soldaten (oberer Syntagma-Platz) und rufen Parolen. Auch auf dem Rest des Platzes finden sich die Menschen wieder in Gruppen zusammen.

18.55 Dringender Aufruf für medizinische Hilfe und Ärzte auf dem Syntagma-Platz. Es werden weiterhin Masken (Atemschutz), Maaloxan/Riopan, Decken und Sauerstoff benötigt.

18.45 Ungefähr 1000 Menschen sind in Kolonaki versammelt, nachdem sie aus den zentralen Straßen vertrieben wurden.

18.40 Cops werfen aufs Neue Steine auf Kopfhöhe.

18.35 in der Akadimias Str., Höhe Rechtsfakultät: Eine Delta-Einheit hat eine Gruppe von DemonstrantInnen eingekesselt. Die Leute schafften es schließlich, auf das Universitätsgelände zu entkommen

18.30 Spannungen vor dem Zeustempel. Polizeikräfte versuchen die Menschenmasse wegzudrängen.

18.20 Bullen über den oberen Treppen beim Syntagma; Sie überfallen den Platz mit mörderischer Raserei, werfen Schockgranaten und Steine gegen die Protestierenden; jetzt, viel Tränengas. Zuletzt wurden zwei ernsthaft verletzte Personen von Ärzten behandelt. Die Leute antworten mit Steinwürfen. Währenddessen sind keine Protestierenden am Propylaea (wo zuvor zu einer Abendversammlung  aufgerufen wurde); nur 4 Bullen Trupps sind dort aufgereiht. Die Bullen haben die weitere Umgebung des Syntagma blockiert; ein paar KämpferInnen bleiben auf dem Platz. Die meisten Leute sind in  umliegenden Strassen und Stadtteile zerstreut.

18.00 Spannungen im National Garden.

17.51 Tränengaseinsatz, die Räumlichkeiten der Kommunikations- und Medienfakultät von der Athener Uni (Kalamiotou Str.) wurden von den Cops überfallen. Auf dem Kapnikarea-Platz konnten einige DemonstrantInnen einen Fluchtpunkt finden. Die Leute schafften es, die Cops zurückzudrängen.

17.50 Die Cops warfen Tränengas  in das Universitätsgebäude der Medien- und Kommunikationsfakultät (Kalamiotou Str./Kapnikareas Platz ), wo sich auch viele DemonstrantInnen hin geflüchtet haben. Die Cops wurden zurückgedrängt.

http://www.youtube.com/watch?v=X5vYgF7oa60&feature=player_embedded Continue reading 29. Juni: Live-Ticker zum 2. Tag des Generalstreiks

28. Juni: Live-Ticker zum 1. Tag des Generalstreiks

23.00 Die Innenstadt Athens wurde zu einem Schlachtfeld. Die Leute bleiben trotz dem unerbittlichen Einsatz von Tränengas und heftigen Angriffen der Bullen auf der Straße. Diese erreichten in der Nacht ihren Höhepunkt. Die Protestierenden brauchen dringend Hilfe. Diejenigen, die sich zurückziehen, tun das nicht aus Angst sondern aufgrund ihrer überwältigenden Ermüdung. Den ganzen Tag lang befahl das Regime seiner Supermacht von Repressionstruppen und den massiv eingesetzten Zivicops den Syntagma-Bereich zu räumen. Es wurden auch Bullen aus dem Umland zusammengezogen. Es ist daran zu erinnern, dass morgen um 13 Uhr (MEZ) das Sparpaket im Parlament zur Abstimmung gestellt werden soll. Deshalb werden alle bereits am frühen Morgen auf den Syntagma strömen, damit das Parlament blockiert werden kann. Viele Streikende werden mit dem ersten Zug aus Thessaloniki erwartet.

22.50 Vor wenigen Minuten stürmten Polizeitruppen aus der Stadiou Str. und erstickten die Menschen unter Massen von Tränengas. Im unteren Teil des Syntagma wurden Barrikaden errichtet. Die DemonstrantInnen widersetzen sich, trotz ihrer enormen Müdigkeit. Der ganze Platz vibriert unter den Parolen: COPS, SCHWEINE, MÖRDER und DIE JUNTA ENDETE NICHT 1973.

22.39 Nach 3 Stunden Ingewahrsahmnahme wurden alle Verhafteten für weitere 6 Stunden ins Polizei Hauptquartier in Athen gebracht. Die Ingewahrsahmnahmen wurden schnell zu Verhaftungen. Morgen, 29. Juni um 10Uhr wird eine Solidaritätskundgebung vor dem Gerichtsgebäude an der Evelpionstrasse statt finden. Unter anderem wurde eine 56 Jährige Frau auf dem Syntagma fest genommen.

22.30 Bis jetzt kommt es immer wieder zu schweren Zusammenstößen. Immer wieder sieht mensch SantitäterInnen die den vielen Verletzten vor dem Hotel Grande Bretagne helfen.

22.17 Der Widerspruch ist allgemein; überall im Zentrum von Athen bewerfen Menschen die Polizei mit Steinen. In der Stadiou Str. greift die Polzei jetzt DemonstrantInnen an und die Zusammenstöße auf dem Syntagma halten nach wie vor an. Die Filellinon und die umliegenden Straßen sind voll mit Polizeitruppen. Nahe dem Syntagma vor der Russischen Kirchen sind min. 5-6 Polizeieinheiten. Beim Zappeion sind hunderte DELTA Mottorradpolizisten. An der Ecke Ardittou und Vouliagmenis Str., nahe dem 1. Friedhof Athens, sind dutzende Motorradcops.

22.15 Eine riesige Menschenmenge ist heute Nacht auf dem Syntagma, um ein mehrfaches größer, als die Menge, die sich heute Morgen an der Generalstreikdemo beteiligt hatte. Zusammenstöße zwischen Polizeimannschaften und DemonstrantInnen verzögern das Konzert. Die Polizei wirft viele Tränengas- und Schockgranaten auf die Köpfe der DemonstrantInnen.

21.55 Die Massenzusammenstöße in Athen halten noch an. Die Menschen kämpfen entschieden, trotz der extrem brutalen Unterdrückung.

21.35 Die Polizei attackiert die Leute, die sich in der Amalias Str. Vor dem Parlament aufhalten; min. eine Ingewahrsamsnahme. Das Live-Konzert wurde unterbrochen. Die Leute setzen Steine gegen die Cops ein.

21.20 Syntagma: Das Live-Konzert geht weiter. Eine ziemlich lange Zeit haben die Leute Lagerfeuer an verschiedeten Stellen angezündet, um die Chemikalien zu neutralisieren.

20.24 Erneut kommt es zu Zusammenstöße zwischen der Polizei und den Leuten, die sich auf dem Platz versammelt haben. Auch gibt es einen Livestream vom Syntagma.

20.10 Die Polizei hat versucht den Syntagma zu räumen, ohne Erfolg. Die Menschen verteidigen den Platz.

20.00 Straßenschlachten vor dem Hotel Grande Bretagne. Großflächiger Einsatz von Tränengas; Schockgranaten.

19.35 Der Motorradkorso aus Thessaloniki ist gerade am Syntagma angekommen.

18.50 Syntagma: Angriffe durch Einheiten der Bereitschaftspolizei, mit dem Vorwand, dass sie von Leuten mit Wasserflaschen aus Plastik beworfen wurden. Die versammelten Menschen gruppierten sich wieder und starteten zur Gegenattacke. Fast mit bloßen Händen bewegten sie sich auf die Cops zu, schoben sie weg und stellten die vierreihigen Gitter beiseite. So eroberten sie sich den Platz vor dem Denkmal des Unbekannten Soldaten zurück. Ununterbrochen strömen Menschen auf den Platz. Continue reading 28. Juni: Live-Ticker zum 1. Tag des Generalstreiks

„Jenseits von Grenzen“: Ein Radioprogramm von 98 FM & Contra Info –Montag, 13. Juni

Im Rahmen der Kooperation zwischen Athens freier Radiostation 98 FM und dem Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformationen Contra Info fand am Montag, den 13. Juni von 20.30 bis 23.00 Uhr (GMT+2 / 19.30–22.00 MEZ) eine weitere Liveübertragung mit dem Titel „Jenseits von Grenzen“ [Ektos synoron] statt.

An der Radiosendung vom Montag beteiligten sich GenossΙnnen aus Spanien mit:
– Nachtrichten aus aller Welt
– einer kurzen Retrospektive auf Anarchismus und soziale Kämpfe in Spanien
– Kommentaren zur aktuellen 15-M Bewegung
– Diskussion zur aktuellen Situation in Athen–Griechenland.

Die Aufnahme kann hier (auf Spanisch und Griechisch) angehört werden.

15. Juni: Generalstreik– Blockade des griechischen Parlaments

Die allgemeine Versammlung des Syntagma-Platzes ruft zur Blockade des Parlaments auf, um die neue IWF Vereinbarung zu verhindern.

Am 11. Juni verkündete die allgemeine Versammlung vom Syntagma Platz einen Aufruf zur Blockade des griechischen Parlaments. Sie findet vor der Abstimmung zur  sogenannten „mittelfristige Vereinbarung“ zwischen Griechischer Regierung und der Troika (IWF/EZB/EU) statt. Diese neue Vereinbarung umfasst ungezügelte Steuererhöhungen, weitere drastisch gekürzte Löhne und Renten. Sie schließt auch die Entlassung von ungefähr 100.000 weiteren Beamten in den nächsten Jahren mit ein.

Der 15. Juni, der Tag des Generalstreiks, könnte eine entscheidende Gelegenheit im Kampf gegen den wachsenden Neoliberalismus in Griechenland bieten.

Mehr Informationen: occupied london

Freiheit für Aris Seirinidis!

Panhellenische Solidaritätstag für Aris Seirinidis

Dienstag, 7. Juni
MOTORRÄDER DEMONSTRATION
Propylaea, Athen: Dienstag 7/6/11, 17.30 Uhr

SOLIDARITÄTSVERSAMMLUNG
GERICHTE AUF DEGLERI STRAßE
(HINTER LOUKAREOS BERUFUNGSGERICHT), ATHEN: MITTWOCH, 8. JUNI, 9 UHR

Aris Seirinidis ist ein bekannter Anarchist in Griechenland. Nun soll er offenbar in einem politischen Prozess mundtot gemacht werden.

Aris ist gegenwärtig von einem Propaganda-Prozess wegen 17-fachem Mordversuch bedroht. Die einzigen beiden Beweise: Zum einen eine Maske, die angeblich in der Nähe des Tatorts gefunden wurden und die die DNA von Aris enthalten soll (der angebliche Fundort ist das alternative Viertel Exarchia in Athen, wo nach Demonstrationen solche Masken zu hunderten herum liegen). Und zum anderen die Aussage eines dubiosen Zeugen, der angeblich in einem Haus lebt, das nachweisbar seit 1988 nicht mehr bewohnt ist und den nun selbst die Staatsanwaltschaft nicht mehr auffinden kann oder will.

Eigentlich müsste ein Verfahren mit solchen “Beweisen” sofort eingestellt werden – doch Aris musste bereits 10 Monate in U-Haft sitzen. Während der Zeit der Haft starb auch der Vater von Aris, der sich im Solidaritätskomitee für seinen Sohn engagiert hatte, an einem Herzinfarkt, offenbar, weil er die Strapazen nicht mehr ertrug.

In Griechenland haben sich bereits sehr viele fortschrittliche Persönlichkeiten, Gewerkschaften und Organisationen für Aris eingesetzt.

Wir, die Unterzeichneten (Petition hier), fordern ein Ende des skandalösen Verfahrens gegen Aris Seirinidis und seine sofortige Freilassung!

Quelle

Griechenland: Dringender Aufruf für internationale Solidarität!

Genossen und Genossinnen,

Die Absicht dieser Mitteilung ist es euch kurz darüber zu informieren, was in den letzten Tage in Griechenland geschah. Außerdem möchten wir an alle AnarchistInnen weltweit einen internationalen Solidaritätsaufruf richten.

Griechenland ist an derzeit an einem kritischen Wendepunkt angelangt. Viele kritische Veränderungen finden auf gesellschaftlicher sowie politischer und wirtschaftlicher Ebene statt. Die Desintegration und Auflösung eines bislang dominanten Modells von Macht und Ausbeutung ist mehr als offensichtlich, So ist definiert, was allgemein „Krise“ genannt wird.

Was wir jetzt erfahren ist das vollständige Scheitern eines Systems, das nicht mehr länger in der Lage ist den gesellschaftlichen Grundkonsens sicher zu stellen und deshalb einen bedingungslosen Frontalangriff, ohne die typischen offiziellen Erklärungen, erleidet.

Zunächst, zu Beginn dieser Situation, die „Krise“ genannt wurde, bezog sich der Angriff auf die materialistischen Bedingungen. Hierunter fallen z.B. die Entwertung der Arbeit, horizontale Lohnsenkungen, „Flexibilisierung“ der Arbeitsbedingungen, die Institutionalisierung der Unsicherheit, der Preisanstieg bei Konsumgütern und öffentlichen Dienstleistungen sowie Kürzungen bei der Sozialhilfe. Einhergehend mit dem Verkauf öffentlichen Vermögens an private Individuen, einer ausgedehnten Polizeipräsenz auf den Straßen, den Auktionen, sowie der Anstieg der Arbeitslosigkeit. Continue reading Griechenland: Dringender Aufruf für internationale Solidarität!

Erklärung aus dem -ehemals- besetzten Mensagebäude in Athen (Propylaea)

Ergänzung: Die Besetzung der Uni-Mensa wurde nach der im Text angesprochenen Versammlung beendet.

Auf der Generalstreik – Demonstration vom 11. Mai haben tausende Protestierender ihren Widerstand gegen die unsozialen Maßnahmen ausgedrückt, die direkt die ArbeiterInnen betreffen. Während die  räuberische Politik der „Troika“, in Kooperation mit dem griechischen Staat große Gesellschaftsbereiche in absolute Armut und Elend drückt, greift die Aufstandsbekämpfungspolizei brutal die Demonstrierenden an.

Auf der 11. Mai Demonstration und während ein großer Teil der Protestierenden am Parlament vorbeigegangen und auf dem Weg nach Propylaea (Mensa) waren, attackierten die Bullen wild und ohne vorherige Provokation verschiedene Demonstrationsblöcke (Nachbarschaftsversammlungen, Basisgewerkschafen, AnarchistInnen /Antiautoritäre / außerparlamentarische Linke). Sie prügelten wild auf sie ein und feuerten Tonnen von Tränengas ab. Mehr als einhundert DemonstrantInnen mussten in Krankenhäuser gebracht werden. (ins  Nikaia, ‘KAT’ und ‘Evangelismos’), drei Personen mussten operiert werden.

Unser Genosse Yiannis K. wurde durch die Repressionskräfte auf mörderische Art angegriffen. Continue reading Erklärung aus dem -ehemals- besetzten Mensagebäude in Athen (Propylaea)

Worte vom Vater des Anarchisten Giannis Skouloudis (Thessaloniki, Griechenland)


(‘Terrorismus’ als Unschuldsakt…) Seit wann werden 20 jährige Jugendliche Terroristen genannt? Im Alter von zwei Jahre zum Christen getauft  und mit 22 ein Terrorist. Gelobt wenn du weitere Bücher, als nur deine Schullektüre liest und dann wurden diese gegen dich als beweiskräftiger Beleg verwendet. Angewiesen worden zu sein, weiße Hemden in der Parade zu tragen und jetzt weiße kugelsicherer Westen vor Gericht…“  Denken Sie darüber nach…

Es sind 7 Monate seit dem Tag vergangen, als sie meinen Sohn Giannis Skouloudis für die Brandstiftung an Fahrzeugen der D.E.I. (ΔΕΗ / Nationale Elektrizitäts-Gesellschaft) verhaftet haben. Dass er selbst die Verantwortung für diese Aktion übernommen hat, führte zu seiner Haft in der „Jugendvollzugsanstalt“ von Avlona, wie der Staat diese modernen Höllenlöcher menschlicher Seelen nennt.

Die ganze Zeit diesen Krieg intensiv beobachtend, fühlte ich den Drang grüßen zu müssen. Ich wollte Stärke und Mut all denen geben, die ihm beistehen. Jene, die Widerstand leiten, kämpfen und weiter kämpfen werden innerhalb und außerhalb der Mauern gegen dieses verrottete System, das uns alle in Sklaven verwandeln will. Gegen das Verbiegen, Arschtreten und so zupacken, wie du es kannst. Gegen gute Manieren, dem Mythos eines mondänen  Lebens und der modernen Lebensart, die uns als höchstes Ideal Ruhe, Ordnung und Sicherheit verkauft.

Von meiner Position als Elternteil bin ich stolz auf meinen Sohn und seiner Haltung aber auch auf all die anderen Jugendlichen,  die sich für die Freiheit des Denkens und des Individuums einsetzen.

Ein paar Worte an die Eltern. Wir brachten unsere Kinder in die Welt, wir haben sie gefördert und es ist an der Zeit, sie uns in die Zukunft führen zu lassen. Lasst uns nicht versuchen sie an die Vergangenheit zu binden. Lasst uns neben ihnen an den Barrikaden stehen und lasst uns von ihnen lernen.

Ich sende meine Solidarität an alle politischen Gefangenen aber auch an all die außerhalb der Mauern, die weiter kämpfen und den schwierigen Pfad zu absoluter Freiheit genommen haben.

Giorgos Skouloudis —5. Mai 2011

athens.indymedia > actforfreedomnow

Generalstreik, 1. Mai 2011

1. Mai
Gegen den Staat-IWF-die Bosse
Für einen sozialen
und Klassen-Gegenangriff
Für eine Welt ohne Repression
und Ausbeutung
Kein Frieden mit den Bossen!

Zweitägige Veranstaltungen
(29.-30. April am Polytechnikum, 19.00, in Athen)

Freitag
Diskussion: “Der Angriff des Staates und Kapitalismus und die sozialen Auswirkungen in der Ära der systemischen Krise”

Samstag
Filmvorführung: “Chicago 1886, Momente des 1. Mai der ArbeiterInnnen”
Diskussion: “Widerstand von der Basis und die Notwendigkeit sozialer Selbstbestimmung für heute und morgen”

Anarchistische Versammlung für Soziale Selbstbestimmung
> sinelefsianarchikon@gmail.com

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„Anarchistische Bombenleger“?! Schreckgespenster und Bomben aus Griechenland

“Griechische Anarchisten bekennen sich zu Paketbomben”, “Angst vor neuem Anarcho-Terror”, “Fahndungs-Bilder: Das sind die anarchistischen Griechen-Bomber”, so lauteten im November und Dezember 2010 die Schlagzeilen in der deutschsprachigen bürgerlichen Presse. Die Medien haben das Schreckgespenst des anarchistischen Bombenlegers wieder aus der Mottenkiste geholt. Tatsächlich hat sich im November 2010 die griechische Stadtguerilla Verschwörung der Feuerzellen zu den EU-weit verschickten Briefbomben bekannt. Eine “Federatione Anarchica Informale” aus Italien schließlich, verübte im Dezember 2010 Briefbombenanschläge auf Botschaften in Rom. Ob es sich bei dieser Gruppe allerdings um “Anarchisten” handelt, ist zweifelhaft. Ein Hintergrundbericht von Griechenlandkorrespondent Ralf Dreis. (GWR-Red.)

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110. Tag der Auseinandersetzungen in Keratea (Lavreotiki, Attika)

http://www.youtube.com/watch?v=udx7ZFYrqMg&feature=player_embedded

Griechenland von Gaddafi bombardiert“: In der Tat zeigen die ersten Videosequenzen Explosionen wie im Krieg.

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Nationale Märsche entwickelten sich zu Protesten im ganzen Land

Der 25. März ist Nationalfeiertag, weil dieses der angebliche Jahrestag des Aufstands gegen das Osmanische Reich im Jahre 1821 sein soll. Jedes Jahr finden am diesen Tag SchülerInnenmärsche im ganzen Land vor den örtlichen Autoritäten statt.

Den höchsten Stellenwert besitzt der Militärmarsch, der in Athen stattfindet sowie die Märsche, die in einigen Städten in direkter Nähe zur Türkei durchgeführt werden.

Dieses Jahr entschlossen sich Studierenden- und SchülerInnengruppen und LehrerInnen während der Märsche zu demonstrieren. In einigen Fällen forderten diese die  RegierungsvertreterInnnen zum Weggehen auf. Oder es gab nach dem Ende der Märsche Demonstrationen.

Einige Tage zuvor hatte die Regierung verkündet, dass sie, um Geld zu sparen, tausende öffentliche Schulen in ganz Griechenland schließen wird. Eine höchst unpopuläre Entscheidung, weil zu viele SchülerInnen auf die bestehenden bleibenden Klassen zugeteilt werden müssen. Die SchülerInnen müssen in einigen Fällen mehrere Kilometer laufen, vor allem auf dem Land und viele LehrerInnen werden arbeitslos.

Von solchen Protesten wird aus Lavrio, Peristeri, Ilioupoli, Galatsi, Nikaia, Korydallos, Zografou, Iraklio (in der Nähe von Athen), Ampelokipoi (Gemeinde von Thessaloniki) und vielen anderen Städten berichtet.

Demonstration in der Stadt  Ermoupoli auf der Syros Insel (Kykladen): Die Protestierenden haben sich auf der gegenüberliegenen Straßenseite versammelt, wo die Obrigkeit sitzt. Als die SchülerInnen an den Autoritäten vorbeikommen, drehen diese ihnen ihre Köpfe zu (gewöhnlich ist es sich aus Ehre den Autoritäten zuzuwenden). Nach Ende des Marschs, ging ein zweistündiger, Demozug durch die ganze Stadt, auf dem viele Parolen skandiert wurden.

> occupiedlondon.org/blog

Freiheit für Simos Seisidis! Internationaler Solidaritätsaufruf

Am 30.03.2011 wird der Prozess zum Fall der “Räuber in Schwarz” in der ersten Instanz stattfinden. Es wird sich um den Banküberfall der National Bank auf der Solonos Straße im Athener Stadtzentrum im Januar 2006 handeln, sowie sechs weitere Banküberfälle. Es ist der gleiche Fall in dem Giannis Dimitrakis schließlich in zweiter Instanz zu 12,5 Jahren Knast verurteilt wurde. Dieses Mal ist Seimos Seisidis, der für 4,5 Jahre auf der Flucht war, der Beschuldigte.

Simos wurde am 03.05.2010 festgenommen, nachdem er zufällig auf eine Polizeistreife traf. Da er auf der Flucht war, blieb Simos nicht stehen um kontrolliert zu werden. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd wurde er von hinten angeschossen, woraus resultierte, dass er in Lebensgefahr schwebte und letztendlich, aufgrund der schweren Verletzung, sein rechtes Bein amputiert wurde. Auch aus diesem Vorfall wurde eine Anklage gemacht, Simos wird wegen versuchtem Totschlag an dem Bullen angeklagt, welcher sich zuvor hinter einem Auto versteckt hatte und ihn von dort aus anschoss. Auch für diesen Vorfall befindet er sich in Untersuchungshaft. Da der Staatsanwalt es zu einer schnellen Verurteilung bringen wollte, wurde nicht einmal auf das Gutachten des Gerichtsmediziners über die amputierte Gliedmaße gewartet. Das Gutachten wurde nun endlich mit NEUN MONATEN VERSPÄTUNG ERBRACHT UND BESTÄTIGT UNSERE ANGABEN VOLLSTÄNDIG. Continue reading Freiheit für Simos Seisidis! Internationaler Solidaritätsaufruf

[10. März] „Besuchen Sie nicht Griechenland!“

10. März: Weltweit Solidaritätsaktion Tag mit den 300 Hungerstreikenden Einwanderer-Arbeiter in Griechenland

Bitte veröffentlichen, drucken und verteilen Sie
den folgenden Text

von „allen EinwandererInnen der Welt“

Neueste Reisehinweise für Griechenland:

Ihr könntet vernommen haben, dass Griechenland ein schönes Land für einen Besuch ist, mit köstlichem Essen und Menschen mit großer Gastfreundschaft. Doch seien Sie vorsichtig: Das ist nicht die ganze Wahrheit. Die Realität für hunderttausende BesucherInnen ist eine vollkommen andere. Es gibt eine allgemeine Bedrohung in Form von Menschenrechtsverletzungen. Auswanderer- und BesucherInnen, die die griechische Grenze überqueren, können abgeschoben oder für 2 bis 4 Monate oder länger in Abschiebezentren geschafft werden. Wenn diese BesucherInnen entlassen werden, sind sie gezwungen in der Landwirtschaft, der ortsansässigen Industrie, organisierten Verbrechen, oder als StraßenverkäuferInnen, ohne Dokumente oder jeglichen bürgerlichen Rechten zu arbeiten. BesucherInnen von Griechenland werden hiermit über Missbrauch, Intoleranz, Hass, Verleumdung und willkürlicher Gewalt durch den griechischen Staat gewarnt…


Griechenland beutet ungefähr 500.000 illegalisierte EinwandererInnen und Flüchtlinge aus, um die Leistung der miserablen Nationalwirtschaft zu steigern. Im vergangenen Jahr überquerten fast 140.000 EinwandererInnen die griechischen Grenzen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Die meisten werden für Jahre illegalisiert und als unwillkommene, moderne Sklaven behandelt.
Seit dem 25. Januar führen 300 Immigranten, die in Griechenland seit langem leben und arbeiten, einen landesweiten Hungerstreik in Athen und Thessaloniki durch. Sie fordern die Legalisierung aller ImmigrantInnen Griechenlands ohne Dokumente. Ihr Kampf ist ein Kampf für MigrantInnen, ArbeiterInnen und BürgerInnen in aller Welt.
Der 10. März wird der 45. Tag ihres Hungerstreiks sein, aber der griechische Staat hat bisher nicht auf ihre rechtmäßigen Ansprüche reagiert!

Wir rufen Menschen in Griechenland und in der ganzen Welt dazu auf, Aktionen zivilen Ungehorsams am 10. März in Solidarität mit den 300 Hungerstreikenden durchzuführen. Die Aktionen sollen sich gegen den griechischen Faible-Tourismus richten: 15% des nationalen Bruttoinlandsprodukts macht der Tourismus aus. In der Tat sind Tourismus und Migration zwei Seiten des Grundrechts auf Bewegungsfreiheit.

Wir weisen besonders auf leicht erreichbare Ziele hin, die mensch fast in jedem Land finden kann: die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr (GZF/EOT). Protest könnte dort zum Beispiel die Form einer Demonstration, Blockade, Sit-Ins, Flugblätterverteilung oder anderer kreativer Aktionen annehmen – innerhalb oder rund um die GZF/EOT Büros (Adressen der GZF/EOT Büros außerhalb Griechenlands finden Sie hier).
Wenn sich kein GZF/EOT Büro in Ihrer Stadt befindet, könnten Sie Ihre Aktionen bspw. ebenso gegen griechische Botschaften/Vertretungen oder Unternehmen ausrichten, oder einfach auf belebten Plätzen oder in den Medien für Aufmerksamkeit sorgen.

300 MORDE ODER LEGALISIERUNG

[ Mehr Info: AthenThessaloniki ]

Verzichtet auf einen Griechenlandbesuch!
Solidarität mit allen MigrantInnen weltweit.

auch hier: tab.blogsport.de

23. Februar: Direkte Berichterstattung des Generalstreiks in Griechenland

In Zusammenarbeit mit athens.indymedia und occupied.london

Einige Fotos/Videos: 1, 2, 3, 4, 5, 6

00:25 (GMT+2) Athen: Demonstration um 10 Uhr in der Früh außerhalb der Evelpidon Gerichtsgebäude, in Solidarität mit den 9 Gefangenen während des Generalstreiks.

22:00 (GMT+2) Athen: 20-25 Menschen wurden in einem der Eingaenge des Grande Bretagne Hotels am Syntagma-Platz eingekesselt. Sie sind von Cops umrundet, die ihre Ingewahrsamnahme vorbereiten. Vor einer Stunde besetzten 70 Menschen die “Foreign Press Association of Greece”. Diese Besetzung endet nun aber.

20:07 (GMT+2) Athen: Die Lage beruhigt sich allmaehlich und die Menschen sind relativ zerstreut. In der Propylea versammelten sich Hunderte zu einem Plenum. Es gab 23 bestaetigte Ingewahrsamnahmen, von den 9 in Verhaftungen umgewandelt wurden.

18:35 (GMT+2) Athen: Eine Menschenmenge von ca. 100 Menschen hat die Baenke am Syntagma-Platz herausgerissen, um das Feuer, das sie vor dem Parlament gelegt haben, mit Feuerholz zu versorgen. Die Cops haben versucht, die Versammlung durch bedrohliches Umherschwirren zu zerstreuen, aber die Menschen halten die Stellung. Nach einer Weile verjagte sie die Menschen durch den Einsatz von Schlagstock und Traenengas.

17:37 (GMT+2) Athen: Nach einer Ruhepause gab es mindestens eine weitere groessere Auseinandersetzung am Syntagma-Platz. Die Polizei versucht, die ruhige Masse zu zerstreuen, wobei sie mindestens eine Person verletzt und 10 in Gewahrsam genommen haben. Die Situation gewinnt wieder an Spannung und die Metro Station Syntagma wurde wieder geschlossen.

16:50 (GMT+2) Athen: Es wird dazu aufgerufen, sich um 19:00 am Syntagma-Platz zu versammeln. Es gibt nun 6 (bestaetigte) Schwerverletzte. Zahlreiche Motorrad- und Riot-Einheiten befinden sich entlang der Alexandras Allee.

Volos: Es gab 3 kaempferische Demos mit insgesamt 3000-4000 Menschen.

16:30 (GMT+2) Athen: Ein erlitt ernsthafte Verbrennungen durch eine Traenengaskatusche und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Sein Knie wurde stark verletzt. Bis hierhin gibt es 20 Ingewahrsamnahmen und 4 oder 5 Festnahmen. Eine Motorradeinheit der Cops ueberfuhr einen Demonstraten am Syntagma-Platz. Die beiden verantwortlichen Cops wurden daraufhin mit Molotov-Cocktails attackiert und ihr Motorrad ging in Flammen auf. Continue reading 23. Februar: Direkte Berichterstattung des Generalstreiks in Griechenland

Keratea – Lavreotiki: Zweimonatiger Staatsterrorismus

Am 8. Februar eskalierte gegen 16 Uhr der koordinierte Angriff der Junta-Schergen gegen die Menschen von Keratea (Attika, Griechenland). Seit dem 11. Dezember, inzwischen seit 2 Monaten, leisten AnwohnerInnen und solidarische UnterstützerInnen erbitterten Widerstand gegen das Projekt einer Mülldeponie im Gebiet von Lavreotiki. Die Menschen widersetzen sich mit allen Mitteln dem Plan ihr Leben zu zerstören. Sie wehren sich gegen die Plünderung der Natur, verursacht durch die Baufirmen-Hyänen und ihre politischen Stützen der demokratischen Diktatur.

Der Widerstand der lokalen Gesellschaft durch Organisationen, aber auch die weit verbreitete gesellschaftliche Gegengewalt konnten nicht staatlich unbeantwortet bleiben. Seit rund zwei Monaten gibt es fast tägliche Auseinandersetzungen mit der Aufstandsbekämpfungspolizei an den Barrikaden (z.B. Molotow Cocktails, Steinwürfe) und Sabotage auf der Baustelle.

In einer für diese Gegend bisher beispiellosen Einsatz aller repressiven Instrumente, überfielen die Schergen der Sicherheitspolizei die Häuser von widerständigen BewohnerInnen. Das geschah mit der Absicht ihre Tätigkeit kriminalisieren zu können und alle, die sich wehren, einzuschüchtern.
Continue reading Keratea – Lavreotiki: Zweimonatiger Staatsterrorismus

Europäische Woche der Solidarität mit den 300 ImmigratInnen im Hungerstreik in Griechenland

Es ist Zeit unsere Solidarität zu zeigen!
Wir rufen zu einer europäischen Solidaritätswoche zur Unterstützung des Hungerstreiks vom 7. bis 13. Februar auf. Nicht nur existieren überall griechische Konsulate und Botschaften, das Problem ist ein europäisches, also gibt es viele Orte, an die sich gehen lässt, um zu protestieren.

Das Bündnis gegen Lager ruft zu einer Solidaritätskundgebung mit den hungerstreikenden MigrantInnen in Griechenland auf
Dienstag den 8. 2. 2011 um 16:30 vor der griechischen Botschaft in der Jägerstr. 54 (Nähe Gendarmenmarkt Berlin-Mitte)
Bitte weitersagen, weitermailen, weiterverbreiten! Kommt alle!
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27.Januar: Der Staat will die Hungerstreikenden umbringen

Am Abend des 26.01. versammelte sich das Rektorat der Universität mit 4 NGOs, um über die Entfernung der hungerstreikenden MigrantInnen aus dem Gebäude der Jura-Fakultät und dem Asyl, das der Campus der Uni bietet, zu verhandeln. Um das Universitätsasyl in Griechenland zu brechen, muss dies vom Rektorat beschlossen werden und Gefahr für das menschliche Leben bestehen. Dies ist hier natürlich nicht der Fall, wobei keine Funktion der Universität behindert wird, da es sich um die Nutzung eines leerstehenden Gebäudes handelt, und nicht um eine Besetzung.

Der Vorschlag der Behörden war, die Hungerstreikenden in ein anderes Gebäude der Innenstadt Athens für eine Woche(!) zu transportieren, wobei sie von der Polizei bewacht werden und ihnen jeglicher Zugang zu den Leuten, die sich mit Ihnen solidarisieren, verboten wird!

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Landesweiter Hungerstreik von 300 ImmigratInnen-ArbeiterInnen in Griechenland

Am Sonntag, den 23. Januar, sind 250 ImmigratInnen-ArbeiterInnen von der Insel Kreta im Hafen von Piräus angekommen, um einen landesweiten Hungerstreik zu beginnen. Am selben Tag, trafen 50 der 300 ImmigratInnen-ArbeiterInnen im Arbeiterzentrum in Thessaloniki ein, um an dem Hungerstreik teilzunehmen. Continue reading Landesweiter Hungerstreik von 300 ImmigratInnen-ArbeiterInnen in Griechenland

Landesweiter Hungerstreik von ImmigratInnen ab dem 25. Januar

Wir sind ImmigratInnen und Flüchtlinge aus ganz Griechenland. Wir kamen hierher, weil wir verfolgt wurden von Armut, Arbeitslosigkeit, Kriegen und Diktaturen. Westliche multinationale Konzerne und ihre politischen Knechte ließen uns in unseren Ländern keine Wahl, unsere Leben ein Dutzend Mal zu riskieren, um an die Tore Europas zu kommen. Der Westen, der unsere Heimatorte ausplündert und weit bessere Lebensstandards erreicht, ist unsere einzige Hoffnung, um ein humanes Leben zu führen. Wir kamen nach Griechenland (auf normalem oder anderen Wegen), wo wir arbeiten, um uns selbst und unsere Kinder zu versorgen. Wir verharren mit den Demütigungen und der Ausweglosigkeit unserer Gesetzlosigkeit, für den Profit der Arbeitgeber und staatlichen Behörden durch die ungehemmte Ausbeutung unserer Arbeit. Wir leben von unserem Schweiß und haben gleichzeitig den Traum, die gleichen Rechte mit unseren griechischen Kollegen zu teilen. Continue reading Landesweiter Hungerstreik von ImmigratInnen ab dem 25. Januar

Gesetzesänderung des Terror-Gesetzes

Das totalitäre System zeigt erneut sein wahres Gesicht

Am 26. August 2010 hat die griechische Regierung die zweitgrößte Gesetzesänderung des Terror-Gesetzes, dem sog. „Anti“-Terror-Gesetz von 2001, in nur einer Sitzung verabschiedet. (Die erste Gesetzesänderung ist von der ehemaligen rechtsgerichteten Regierung 2004 durchgeführt worden.) Der Anwendungsbereich des Gesetzes ist nun so ausgedehnt, dass jede Form von Widerstand gegen die herrschende Ordnung als Terrorismus angesehen werden kann.

Das bezeichnete Gesetz (3875/2010) klassifiziert jedwede Demonstration, Hausbesetzung oder Sachbeschädigung als terroristische Straftat – „Verbrechen“, die Demonstrations-Teilnehmerinnen häufig zur Last gelegt werden. Von nun an werden sie als Terroristen vor Gericht belangt.

Hintergrund des Terror-Gesetzes ist eine UN-Übereinkunft gegen „transnational organisiertes Verbrechen“. Das auch von Griechenland unterzeichnete „Palermo Protokoll“ ist im Jahr 2000 beschlossen worden. In diesem wird „Terrorismus“ als der Hauptfeind der modernen Welt bezeichnet. Obwohl seitdem 10 Jahre ins Land gezogen sind, hatte bis dato keine griechische Regierung die Verantwortung übernommen und dieses ratifiziert. Aber nun hat der Premierminister George Papandreou nicht nur für eben dieses „Palermo Protokoll“ seine Zustimmung gegeben, sondern zusätzlich eine zweite Gesetzesnovelle auf den Weg gebracht, welche elementare Veränderungen im Strafgesetz nach sich zieht, besonders bei der sog. „Terorismusbekämpfung“.

Für die neuen Bestimmungen stimmten im Parlament sowohl die regierende „PASOK“-Partei als auch die Oppositionspartei „Nea Dimokratia“. Die Rechtsaußen-Partei „LAOS“ stimmte gegen die Novellierung. Sie forderte gar eine schärfere Gesetzesvorlage, welche sich gegen „innere Feinde“ und MigrantInnen richtet. Continue reading Gesetzesänderung des Terror-Gesetzes

WIR SIND WÜTEND! 15. Dezember, Generalstreik in Griechenland

Landesweiter Bericht vom Generalstreik in Griechenland, 15. Dezember 2010

Es kann (auch nicht für die ganz Naiven) kein Zweifel mehr daran bestehen, dass sich der Staat – in bester Zusammenarbeit mit all seinen Unterstützern und seinen Mechanismen – dazu entschieden, einen Krieg im großen Stile gegen die Gesellschaft zu führen. Er fürchtet die nur allzu natürliche soziale Wut, die sich bisher geäußert hat, aber auch jene Wut, die noch kommen wird. Die repressive Rolle des Staates, die sich durch den mörderischen Mechanismus der griechischen Polizei (und nicht nur durch sie) offenbart, hat nun begonnen, seine Fesseln auszubreiten und jeglichen Ausbruch der Wut in Zukunft zu unterdrücken. Faschisten, Zivicops, friedliebende Bürger, gehorsame Immobilienbesitzer und andere antisoziale Menschen wurden dazu rekrutiert, als natürlich Verlängerung der mörderischen staatlichen Formierung zu handeln.

Es steht fest, dass es uns alle angeht, etwas, das zuvor passiert ist, aber das es jetzt ihre Vervollkommnung findet, in der willkürlichsten, deutlichsten und schamlosesten Art und Weise. Es passiert direkt vor unseren eigenen Augen!

Athen: In einer Stadt, in der an jeder Straßenecke Dutzende von Cops aller Sorten stehen, wird das Bestreben, die Menschen offen zu terrorisieren, deutlich und zeigt die Stadt als einen unzugänglichen Ort, der von ihnen kontrolliert wird. Nichtsdestotrotz…

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Demo in Athen am 11.12. von der Versammlung der AnarchistInnen

Für eine Welt der Gleichheit, der Solidarität und der Freiheit gehen wir zum Gegenangriff der Klassen und der Gesellschaft über. Versammlung der AnarchisInnen

Am Samstag, den 11. Dezember, fand in der Innenstadt Athens eine Kundgebung und eine Demo statt, die von der “Versammlung von AnarchistInnen” organisiert wurde bezüglich der Krise und ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Ungefähr 1000 Personen demonstrierten in der frierenden Stadt indem Parolen gegen den Staat, die Gewerkschaften, die Bankiere und die Repression gerufen wurden. Parolen wurden auf Busse und Wände geschrieben und hunderte von Flyer wurden an Einwohner und Migranten verteilt, worauf viele positiv reagierten und die Demonstranten bejubelten. Continue reading Demo in Athen am 11.12. von der Versammlung der AnarchistInnen

KUNDGEBUNG – DEMONSTRATION, ATHEN, 11. DEZEMBER

WIE LANGE NOCH KÖNNEN WIR DEN GLOBALEN TOTALITARISMUS TOLERIEREN?

Behörden, Staaten und Bosse verurteilen Menschen in Elend und Armut durch noch ernstere Unterdrückung und Repression, der gewaltsamen und konstanten Überwachung der schutzlosesten Teile der Gesellschaft, der Ausplünderung der Natur

GEMEINSAME KÄMPFE OHNE VERMITTLER UND „FÜHRER“

– Am Arbeitsplatz, in der Schule, an Universitäten und in jeder Nachbarschaft

– Mit allgemeinen Versammlungen, Freiräumen des Widerstandes, Streiks und Demonstrationen

WIDERSTAND

Gegen Pogrome, die Nötigung von Arbeitslosigkeit, die Ausbeutung der Arbeit und der Wohnkosten, die Gehirnwäsche der Medien, die Institutionen, politische Parteien, Ministerien, die privilegierten Gewerkschaftsbürokraten, die versuchen unsere Wut und unsere Gedanken zu manipulieren

SOLIDARITÄT MIT ALLEN KÄMPFENDEN

– Gegen jede Form von Rassismus und Faschismus

– Gegen jeden Angriff des Staates und der Bosse

AUTONOME ORGANISIERUNG VON MIGRANTEN/ORTSANSÄSSIGEN

– Um den Staat und Kapitalismus zu zerstören

– Um eine Gesellschaft von Gleichheit, Solidarität und Freiheit zu schaffen

KUNDGEBUNG – DEMONSTRATION

SAMSTAG, 11. DEZEMBER, 11:00 UHR

MONASTIRAKI PLATZ

ANARCHISTISCHE VERSAMMLUNG Continue reading KUNDGEBUNG – DEMONSTRATION, ATHEN, 11. DEZEMBER

Chania (Kreta): Rassistischer Angriff mit Gewehren gegen Migranten

Am Montag, den 15. November, wurden zwei Palästinenser Opfer eines rassistischen Angriffs in Kissamos (Gemeinde Chania). Die Migranten waren am Kasteli Beach als eine Gruppe von vier Faschisten erschien und sie mit Gewehren attackierte. Ohne Grund wurden die Migranten geschlagen und blutend hinterlassen. Nach dem gewaltsamen Übergriff riefen die Faschisten zu den beiden Migranten, dass sie in ihr Land zurückkehren sollen. Continue reading Chania (Kreta): Rassistischer Angriff mit Gewehren gegen Migranten