Category Archives: Gefängnisse – Einsperrung

Basel: Zur wilden Demonstration und den Verhaftungen vom 24. Juni 2016

baselAm Freitag, den 24. Juni 2016 fand in Basel eine kleine, aber wilde Demonstration gegen Rassismus, Repression und Gentrifizierung statt. Bei dieser wurden diverse Gebäude und die Polizei angegriffen. Das Strafgericht, eine private Sicherheitsfirma, ein Büro der rechts-populistischen SVP und ein Versicherungsgebäude waren unter anderem Ziel der Attacken.

14 Personen wurden im Nachgang der Demonstration verhaftet. Ihnen wir vorgeworfen, am Umzug beteiligt gewesen zu sein. Zwei Personen wurden bei der Verhaftung verletzt. Die bisherigen Vorwürfe reichen von Landfriedensbruch und Sachbeschädigung über Körperverletzung und Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte bis hin zu Angriff.
Noch am gleichen Wochenende gab es in diversen Schweizer Städten Hausdurchsuchungen im Rahmen dieses Verfahrens. Sieben Personen wurden am Sonntag, den 26. Juni 2016 aus der Haft entlassen, gegen die restlichen sieben wurde Untersuchungshaft zwischen zwei und sechs Wochen verhängt. Einige der Gefangenen hätten mittlerweile bereits entlassen werden sollen, die Untersuchungshaft wurde in diesen Fällen jedoch offenbar verlängert. Den restlichen Verhafteten wird es wohl nicht anders ergehen.

In einem Communiqué zum Umzug steht: “Ob sie am Umzug teilgenommen haben oder nicht, ob sie Bullen angegriffen haben oder nicht, wir sind solidarisch mit allen Gefangenen und wünschen ihnen viel Kraft und Durchhaltewillen. Auch wenn sie versuchen, euch zu isolieren – ihr seid nicht allein! ”  Und weiter: “Lasst uns zusammen kommen, uns organisieren, gemeinsam den Käfig verwüsten und die Gitterstäbe aus verschiedenen Formen des Zwanges und der Unterdrückung durchbrechen, um uns neue Wege in die Zukunft zu eröffnen.”

Der Staat und seine Bullen, Gerichte und Knastwärter_innen hoffen, dass uns die Repression brechen und unsere Verlangen zerstören wird. Sie begreifen nicht, dass sie uns damit nur umso mehr Gründe für die Revolte liefern.

Unsere Solidarität gilt allen – egal ob drinnen oder draussen -, die sich gegen die bestehende Ordnung auflehnen.

Wir senden Grüße an diejenigen, die sich in den letzten Monaten für die Rigaer94 in Berlin eingesetzt haben. Die vielen Aktionen und eure Solidarität haben unsere Herzen ebenso erwärmt! Auch der Angriff auf einen Polizeiposten am 27. Juli 2016 in Zürich hat ein Lächeln auf unsere Gesichter gezaubert.

auf Englisch

Exarchia, 4. August: “Gegen Gefängnissklaverei” – Informationsveranstaltung mit einem Gefährten vom Portland ABC im Squat Themistokleous 58

EN_04.08AGAINST PRISON SLAVERY | CONTRA LA ESCLAVITUD CARCELARIA | ΕΝΑΝΤΙΑ ΣΤΗ ΣΚΛΑΒΙΑ ΤΗΣ ΦΥΛΑΚΗΣ
Am 9. September 1971 übernahmen Gefangene die Macht in Attica, dem berüchtigsten Höllenloch des Saates New York und legten das Gefängnis still.
Am September 9th 2016 werden kämpfende Gefangene Arbeitsunterbrechungen und andere Aktionen starten um alle Gefängnisse in den Vereinigten Staaten zu schließen, um auf ein finales Ende der Gefängnissklaverei zu drängen.
Damit die Flamme der Solidarität sich weltweit verbreitet!
Präsentation & Diskussion über den Gefängnisstreik mit einem Gefährten von Portland ABC (USA)
Donnerstag, 4. August um 20:00 Uhr auf der Terasse des anarchistischen Squats in der 58, Themistokleous Straße, Exarchia, Athen
Themistokleous 58 Squat |  Anarchist Black Cross (Griechenland) Anarchistische Solidaritätszelle| Contra Info – Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation

Minneapolis, USA: Transparent für antifaschistische Gefangene

supportantifaprisonersMit Beginn der Rush Hour am 25. Juli wurde über einem Highway in Minneapolis ein Transparent entrollt, auf dem die Worte gemalt waren: “LOVE ANTIFA – HATE COPS”.

Diese Aktion wurde in Solidarität mit dem 2. Alljährlichen Internationalen Tag der Solidarität mit antifaschistischen Gefangenen ausgeführt. //nycantifa.wordpress.com/category/july25/

Während die Nationalversammlung der Republikanischen Partei in Cleveland zu ihrem Abschluss kommt, schien die antifaschistische Aufgabe niemals als so dringend. Während so viele in den USA verzweifelt nach einer auf der Grundlage von Wahlen sich bietenden Lösung suchen, ist es klar, dass man nicht gegen Faschismus wählen kann. Er muss bekämpft und besiegt werden.

(///)

auf Englisch

USA: Danke von Marius und FreundInnen für die Unterstützung am diesjährigen 11. Juni

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Dank euch allen für all eure Unterstützung am 11. Juni

Marius hat über 50 Briefe erhalten und Spenden, die er ganzjährig für Essen, Porto und Anrufe nach Hause nutzen wird. Danke für alle eure alljährliche harte Arbeit und Unterstützung. Eine Liste mit Berichten hierüber wird bald auf June11.org erscheinen.

auf griechisch

Türkei: Gefängnisse, inmitten des Machtkampfes

Karrikaturen vom ehemaligen Gefangenen Zülfikar Tak, die Methoden der Folter und Vernichtung von Gefangenen im Gefängnis von Diyarbakir, in den 1980er Jahren zeigen.

Sobald die Bedingungen hinter Mauern besser werden, verwischt die Existenz der Mauern

Gerichte,
Verteidigungen,
Wahlen,
Signaturen…

Die Macht einer Demokratie, die Vergessen herbeiführt, ist das Schweigegeld, dass sie anerkennen lässt.

Es gibt keinen Unterschied zwischen Demokratie und Staatsstreich, Militär und Polizei, Kasernen und Parlament, König und Präsident. Staat kann Diktator, König und Sultan sein, ohne die Eigenschaft zu verlieren, Demokratie zu sein.

Am 15. Juli hat eine Gruppe Soldaten an einigen strategischen Punkten einen Machtkampf begonnen, den einige als Staatsstreich und andere als Theater auffassen. Wie immer, sind die Gefangenen diejenigen, die diesen Machtkampf im meist entblößten Zustand ausgesetzt sind. In diesem Machtkampf wurde jegliche Kommunikation mit der Außenwelt abgeschnitten. Es wurde mitgeteilt, dass es keine Entlassungen bis zu einer zweiten Verfügung geben wird.

Ob es einen Staatsstreich gibt, wer diesen Staatsstreich ausführte, wer sich ihm widersetzte, sind unserer Meinung nach nicht die Fragen, die gestellt werden müssen. Ein Staatsstreich schließt immer den Staat mit ein. Jede alltägliche Staatspraxis, besonders ein nicht-endender Staatsstreich, der auf politische Subjekte fixiert ist, die der Staat als Gegner erkennt, ist ein Ausnahmezustand. Weil, was die Staatshoheit ausmacht, ihr Vermögen ist, sich für den Ausnahmezustand zu entscheiden.

Wenn manche Gruppierungen ausgeschlossen sind, wenn Beschlüsse getroffen wurden, ändert es nichts, ob diese Beschlüsse durch einen sogenannten Konsens vorgenommen worden oder durch die Verwendung eines anderen Namens vertuscht wird.

Der Herrscher, die Herrscherin ist der/diejenige der/die entscheidet, wann die öffentliche Ordnung gestört wird, über Sicherheit, über Leben und Tod. Der / die Herrscherin entscheidet, was Verbrechen ist und was nicht, wer kriminell ist und wie man für das Verbrechen bezahlt. Es führt dazu, dass die Leute ihr System in einem Ausmaß internalisieren, dass viele Menschen, die an die Notwendigkeit von Gefängnissen glauben, sich nicht vorstellen können den Ort abzuschaffen, an dem sie nicht sein wollen, obwohl sie ihn kritisieren. Obwohl sie ihn als Bedrohung für sich selbst erkennen, billigen sie Gefängnisse. Aber wenn sie von der Macht angegriffen werden, beginnen sie, Gefängnisse als Institutionen zu erkennen, die dem Schutz der eigenen Macht des Staates dienen. Obwohl die politische Macht sich verändert, bleiben staatliche Institutionen erhalten. Eine Veränderung der Machtverhältnisse, bedeutet nur die VerbrecherInnen auszutauschen. Die HeldInnen von gestern, können die VerräterInnen von heute sein, die InhaberInnen des Rechts zu töten können sich im Handumdrehen ändern.

Leute, die noch nicht dem Einsperrungsapparat ausgesetzt waren, denken nicht immer darüber nach, wie es mit der Existenz von Gefängnissen weitergeht und wozu die absolute Macht, die über die Kommunikation innerhalb und außerhalb der Mauern entscheidet, fähig ist. Während die Gesetze, die der Staat durchsetzt, sich verändern, ist es offensichtlich, dass die Existenz des Staates erhalten bleibt.

Für ein demokratisches Sultanat, ist es nicht nötig mehr als eine Person zu haben. Und wie es auch immer genannt wird, Leute die komplett oder teilweise ihre Rechte verlieren und von politischer Macht ferngehalten werden, leben immer noch unter dem Dach der Demokratie.

GefängnisreformistInnen vergessen, dass die Mauern erhalten bleiben und hinter den Mauern, der Staat mit seiner unbegrenzten Autorität einfach alles Beliebige zu jedem Moment entscheiden kann. Diese Realität ändert sich nicht mit einer gesteigerten Anzahl von Büchern, Ausweitung der Besuchszeiten und unzensierten Briefen.

Diese Realität wird so lange bestehen bleiben, so lange Mauern existieren. WächterInnen des Staates vorhanden sind, es Waffen der Gendarmerie gibt, nämlich so lange der Staat existiert. Anhörungen, reduzierte Strafen, Gesetzesänderungen ändern nichts an dieser Realität. Solange das Theater existiert, ist es nur eine Änderung der Rollen und Sprechtexte.

Konzepte, wie Rechte und Gesetze sind verbunden mit dem Willen des Herrscher / der Herrscherin und können im Handstreich geändert werden. Was eine(n) Herrscher(in) ausmacht, ist die Macht diese Konzepte in Kraft zu setzen, sie beizubehalten und über ihren Inhalt zu entscheiden. Die Obrigkeit mit ihren wechselnden Taktiken vergrößert manchmal das Aquarium und veranlasst mit ihren kleinen Belohnungen die größere Realität zu vergessen.

Eine Demokratie kann in militaristischer oder pazifistischer Form weiter bestehen, autoritär oder liberal, säkular oder konservativ, ohne irgendwelche Zugeständnisse an ihre Funktionsfähigkeit machen zu müssen. Von daher, obwohl sie ziemlich libertär erscheint, ist Demokratie wie ein leere Glasglocke, die jede Farbe annimmt, die sie im Inneren aufnimmt.

Wenn sich Bedingungen innerhalb von Mauern verbessern, verschwimmt die Existenz von Mauern.

Gerichte,
Verteidigungen,
Wahlen,
Signaturen…

Die Macht einer Demokratie, die vergessen herbeiführt, ist das Schweigegeld, dass sie anerkennen lässt.

Quelle: ABC Istanbul / auf Englisch / auf Griechisch

[Thessaloniki] Solidarität mit Anarchistinnen, die für Banküberfälle in Aachen beschuldigt werden

kamara stencil poster flyers posteringIn Thessaloniki, Griechenland, wurden Poster und Flyer verteilt, die zur Solidarität mit den anarchistischen Gefährtinnen aufrufen, die für Banküberfälle in Deutschland verantwortlich gemacht werden. Stencils wurden in der Stadt an Wände und gesprüht und am Galeriusbogen ein Transparent mit der Aufschrift „Solidarität mit den anarchistischen GefährtInnen im Gefängnis, die des Banküberfalls in Deutschland beschuldigt werden“ angebracht. Der Text des Flyer, der auf griechisch und englisch verteilt wurde, kann auf Indymedia Athen und Indymedia NL gefunden werden.

Update auf Solidariteit.noblogs.org: Die Gefährtin in den Niederlande wurde unter restriktiven Bedingungen entlassen. Sie ist dennoch von Auslieferung nach Deutschland bedroht. Die Anhörung, bei der entschieden wird, ob die Niederlande dem Wunsch des deutschen Staates einer Auslieferung entsprechen wird, wo sie eine Anklagte für eine Enteignung erwartet, die sich 2013 in Aachen ereignete.

Die andere Compañera, die in Barcelona im April 2016 verhaftet wurde, wurde bereits nach Deutschland ausgeliefert und erwartet ihren Prozess. Sie sitzt im Kölner Gefängnis ein und wird einer Enteignung beschuldigt, die in Aachen im Jahre 2014 stattgefunden hat.

(Athen) Verhandlung über den Fluchtplan der “Verschwörung der Feuerzellen” – Erklärung vor Gericht von Athena Tsakalou

Die folgende Erklärung ist von Athena Tsakalou (die Mutter von den anarchistischen “Verschwörung der Feuerzellen” Gefangenen Christos Tsakalos and Gerasimos Tsakalos), die Ende Juni 2016 im Koridallos – Gefängnis von ihrem Verteidiger vorgelesen wurde, während die Verhandlung über den Fluchtplan noch im Gange war.

tree_prisonIch habe mich dagegen entschieden zu schweigen,,obwohl es mir in vielen Fällen zum Ausdruck gebracht wird, weil jeder Schweigen so interpretiert, wie es ihm gerade passt. Ich bevorzuge es, diese persönlicher Erklärung abzugeben, weil ich nirgendwo hingehöre; Ich gehöre nur mir selbst.

Es kommt ein Moment, an dem du auf die Jahre deines Lebens zurückblickst und realisierst, dass dir noch weitaus weniger Jahre bleiben, als du bisher gelebt hast (wenn alles gut geht). Und das ist ein seltsames, aber intensives Gefühl, was von mir einfordert, aufrichtig zu sein. Nicht auf die einfache Art, auf die wir oft darüber nachdenken, sondern auf eine essenzielle, tiefere Art.

Ich mag es nicht zu fragen: Wohin geht es mit dieser Welt? Es ist etwas, was wir – im höheren Alter – oft machen, aber solch eine Phrase verbirgt eine Art Unschuld, was ich ablehne. Wie gehst du selbst durch diese Welt?

Und die Wahrheit ist, dass alles, was ich erreichen möchte ist, mich auf tröstende Weise unter Menschen zu bewegen. Es ist sehr wichtig in der Lage zu sein, Menschen Trost zuzusprechen; besonders deinen eigenen Leuten,wenn sie durch schwere Zeiten gehen. Es hat große Bedeutung in der Lage zu sein ihnen zu sagen: „Ich stehe euch bei. Ich halte immer zu euch.“ Nichts anderes. Das ist mein einziger Wunsch und ich bin immer glücklich, wenn ich das machen kan .

Als Angeliki an meiner Tür anklopfte, ist es genau das, was ich getan habe. Und es war eine große Freude für mich, dass ich ihr Zuflucht anbieten konnte, wenn auch nur für kurze Zeit. So wie die Welt ist, ist der einzige Platz an dem ich leben möchte, der Platz der Auflehnung.

Vorausgesetzt dass im Laufe der Jahrhunderte, die Menschen, wenn kein zufriedenes, wenigstens ein Leben mit kleinen Freuden beabsichtigt haben, zeigt ihre Geschichte bis heute, dass sie gescheitert sind. Geschichtsbücher – entweder die offiziellen, kontrollierten oder die geheimen, schwer zu bekommenden, zeigen, dass die Menschen gescheitert sind Möglicherweise sind die Überlebensbedingungen oder der Lebensstandart besser geworden. Obwohl „besser“ relativ ist, weil das nicht für einige Teile der Erde gilt – aber auch der Schmerz, der Kriegshorror, Hunger und Unterdrückung steigen weiterhin.

Natürlich gibt es einen Unterschied; einen beklemmenden Unterschied, Heutzutage wird der Tod nicht länger durch Nahkämpfe auf den Schlachtfeldern verursacht. Sogar aus einer von einer Feuerwaffe bestimmten Distanz siehst du die fallenden Körper und hörst die Schmerzensschreie. Ungeachtet, wie sehr du entmenschlicht wurdest, hinterlassen dieser Anblick und Klang einen besonderen Eindruck in dir, der irgendwann dazu führen könnte, dass du keinen Krieg mehr willst. Auf heutigen Schlachtfeldern, finden wir uns in der Ära von gelenkten Bomben wieder und es ist möglich „ihre Unschuld“ zu bewahren, indem ein Knopf gedrückt wird, der Massensterben bringt; das ist der Unterschied.

Seit einiger Zeit sind mehr als 10,000 Flüchtlingskinder verschwunden, die in den letzten 18-24 Monate unbegleitet gereist sind. Es gibt die Befürchtung, dass viele Opfer der Ausbeutung durch organisierte Verbrechernetzwerke geworden sind…

Die 62 reichsten Menschen besitzen so viele Reichtümer, wie die Hälfte der Weltbevölkerung.

Die Produkte der Erde reichen aus, um die ganze Bevölkerung zu ernähren, dennoch sterben Millionen von Menschen, Millionen Kinder an Hunger.

Einige wenige, wie diese 62 reichsten Menschen auf der Welt, könnten sagen: “All das mit dem frohen Leben ist nichts anderes als eine Falle, die für Viele aufgestellt wurde, um sie hinein zu locken, weil der ganze Deal mit der Welt ein Spiel ist, ein Spiel des Todes. Es ist nicht nur das Geld, um dass es geht (abgesehen davon haben wir viel davon), worauf es wirklich ankommt ist die Möglichkeit unsere Macht zu nutzen, um tausende Menschen in den Tod zu treiben, ganze Populationen, mit Hungersnöten und Leiden zu verschrecken (wenn wir gelangweilt sind), weil es auch an uns liegt, dank Wissenschaftler. In gewisser Weise sind wir ein Art Götter und Götter sind immer allmächtig.”

Und das ist wahr, aber es ist auch wahr, dass es keine Götter ohne Gläubige gibt. Götter können nicht nur unter sich leben, sie benötigen ihre Ergebenen, die ruhig um ihre Gärten spazieren und bereit sind ihre Befehle anzunehmen – sogar wenn es bedeutet, sich gegenseitig zu töten. Jedoch, gibt es immer jene, deren Blut der ersten Rebellion von Eva und Adam innewohnt.

Und es ist höchste Zeit zu sagen, nachdem so viel menschliches Blut jeden Tag auf den Erdboden vergossen wurde, nachdem all dieses Klagen die Luft der Erde erfüllt hat; wenn es keinen Kursänderung für die menschliche Spezies gibt, wenn der menschliche Geist nicht irgendwann von Erleuchtung betroffen wird, so dass wir alles anders sehen… dann wäre es in der Tat eine mutige Entscheidung, wenn die Menschen letztendlich sagen „Für so viele Jahrhunderte waren wir außer Stande Freude zu finden; wir können als Spezies nicht leugnen, dass wir zu so etwas nicht fähig sind; lasst uns die letzten der Menschen sein; lasst uns zugeben, dass nur Bäume Leben verdienen, Fortbestand, Ewigkeit weil sie frei sind vom Kriegsinstinkt, vom Horror.

Zuletzt ist alles, was ich tun wollte, Bäume zu Pflanzen. Und jemand könnte mich fragen, ob das wirklich mein tiefstes Verlangen ist. Nein, ich habe meine Sache nicht gut gemacht. Ich bin immer noch entschlossen zur Fähigkeit so weit zu schauen, wie meine Augen sehen können, um, durch den Genuss an kleinen Freuden, Dinge von mir fern zu halten. Richte ich den Blick meines Verstandes aber auf die ganze Welt und erkenne welchen geringen Anteil die kleinen Freuden für das Leben der Menschen haben, sage ich noch einmal:Wenn der Traum nicht in das Leben der Menschen tritt, wenn es keinen Kurswechsel für die menschliche Spezies gibt, dann verdienen nur Bäume Fortbestand, Leben, Ewigkeit.

Athena Tsakalou

auf Englisch

Portugal: Aufruf für Solidarität mit AnarchistInnen, die beschuldigt sind, in Aachen Banküberfälle begangen zu haben

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Solidarität mit AnarchistInnen, die im Rahmen der Ermittlungen zu mehreren Banküberfällen in Aachen verhaftet wurden.

Während der letzten Wochen wurden mehrere Personen in Spanien und den Niederlanden auf Befehl der deutschen Kriminalpolizei verhaftet. Ein Person wurde nach Deutschland überführt, eine andere sitzt in den Niederlanden ein. Die Ermittlung bezieht sich auf mehrere Banküberfälle in 2013 und 2014 in Aachen.

Sind sie schuldig oder unschuldig? In einer Gesellschaft, die immer mehr zu einer Diktatur von Geld und Kontrolle tendiert, kümmern wir uns wirklich nicht um Urteilssprüche ihrer Gerichte. Der Staat und sein Justizsystem haben sich immer als energische Wachhunde der herrschenden Weltanschauung erwiesen. Sie marginalisieren, bestrafen, nehmen fest, foltern und ermorden sogar diejenigen, die sich ihnen bewusst entgegenstellen oder einfach alle, die keinen Profit einbringen und deshalb als überflüssig erachtet werden.

Unsere Herzen und Gedanken sind mit allen, die neue Wege suchen und die nicht Sklaven des Bestehenden sein wollen und praktische Möglichkeiten ihrer Entscheidung entdecken wollen. Sowie mit allen, die gegen die verschiedenen Form der Macht kämpfen und die Strukturen und Institutionen, die die Unterdrückung der Armen und Unerwünschten immer realer werden lassen.

Von überall aus, sabotiert Herrschaft diejenigen, die frei und selbstbestimmt leben wollen. Lasst uns für Zurückeroberung unser Freiheit durch sabotierende Herrschaft kämpfen.

FREIHEIT FÜR DIE COMPANHEIRAS
FRE
IHEIT FÜR ALLE

Unsere Solidarität wird weiter gehenon…

Portugal, Anfang Juli 2016

solidaritatrebel.noblogs.org // solidariteit.noblogs.org

Das Poster im pdf format: A3, A5 | auf Portugiesisch| auf  Englisch

Koridallos Gefängnis, Athen: Zusammenfassung der Strafen im Fall des Fluchtplans der Verschwörung der Feuerzellen

HammerHandAm 8. Juli 2016 hat das Gericht des Koridallos Gefängnisses, (mit der Vorsitzenden Spezialrichterin Asimina Yfanti) alle Mitglieder der anarchistischen Organisation Verschwörung der Feuerzellen schuldig gesprochen. Sie wurden beschuldigt einen Sprengsatz am Finanzamt von Koradillos platziert zu haben, eine Paketbombe an die Polizeistation in Itea geschickt (als Vergeltung für den Mord and dem Insassen Ilir Kareli durch Gefängniswärter); eine Briefbombe an die Adresse von Dimitris Mokkas (spezieller Berufungsrichter gegen Terrorismus) gesendet; den bewaffneten Ausbruch aus dem Koridallos Gefängnis geplant  (sogenanntes “Gorgopotamos Projekt ”); und Schusswaffen, Sprengstoffe und Panzerabwehr-RPGs zum Zweck der Störung des “sozialen, ökonomischen und politischen Leben des Landes“ besessen zu haben. Zudem, in Bezug auf diese Anklagepunkte, wurden sie aufgrund „Führung einer terroristischen Organisation“ und Aufstachelung (moralische Anstiftung) für vier versuchte Tötungsdelikte verurteilt.

Während der Strafverkündung gab es eine starke Präsenz von solidarischen GefährtInnen, die ihre Solidarität, mit den AnarchistInnen sowie den in der Feuerzellen-Fluchtplan Verhandlung mitangeklagten würdigen Personen, Ausdruck verliehen.  Es gab auch starke Polizeipräsenz (eine Einheit der Bereitschaftspolizei inclusive)

MitgliederInnen der Feuerzellen:

Die zehn anarchistischen Verschwörung der Feuerzellen-Gefangenen Gerasimos Tsakalos, Christos Tsakalos, Giorgos Polidoros, Olga Ekonomidou, Theofilos Mavropoulos, Panagiotis Argirou, Giorgos Nikolopoulos, Michalis Nikolopoulos, Damiano Bolano, Haris Hadjimihelakis wurden zu jeweils 115 Jahren Gefängnis verurteilt.

Gefährtin Angeliki Spyropoulou:

Die Gefährtin Angeliki Spyropoulou wurde zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt

Angehörige der Mitglieder der Verschwörung der Feuerzellen:

Athena Tsakalou (die Mutter von den Mitgliedern der Verschwörung der Feuerzellen Tsakalos and Christos Tsakalos) und Evi Statiri (die Partnerin von Gerasimos Tsakalos) wurden aufgrund einer Mehrheitsmeinung freigesprochen (anstatt eines einstimmigen Urteils).

Jedoch wurde Christos Polidoros (der Bruder des Mitglieds der Verschwörung der FeuerzellenGiorgos Polidoros) wegen „Mitgliedschaft in der terroristischen Organisation „Verschwörung der Feuerzellen“ verurteilt und erhielt eine sechsjährige Bewährungsstrafe.

Weitere  Freiheitsstrafen & und einige Freisprüche:

Christos Rodopoulos (Spitzname “Iasonas”, der ihm von den Behörden verliehen wurde), der alle Vorwürfe zurückgewiesen hat, wurde zu 75 Jahren Gefängnis verurteilt.

Christodoulos Xiros (als 17N Mitglied beschuldigt) wurde zu 65 Jahren Gefängis verurteilt.

Vier andere Angeklagte wurden verurteilt wegen angeblicher Mitgliedschaft in der Organisation und zu jeweils 27-28 Jahren im Gefängnis verurteilt.

Fabio Dusko wurde zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt.

Vier weitere Angeklagte wurden von der Mitgliedschaft in der Organisation freigesprochen, sie erhielten aber 6 Jahre Bewährungsstrafen.

Zwei andere Angeklagte wurden aufgrund von Ordnungswidrigkeitsvergehen schuldig gesprochen, zwei weitere freigesprochen.

auf Englisch

Bloomington, Indiana: Krach-Demo

anarchyflowerIn der Nacht des 4. Juli hatte eine kleine Personengruppe eine Krach-Demonstration vor dem lokalen Gefängnis. Wir riefen denen zu, die gefangen gehalten werden, enzündeten Feuerwerk und Rauchbomben und verstreuten hunderte Flyer.

Es macht keinen Sinn zu warten, bis wir genug Leute sind, bis die Zeit richtig ist- sonst wartest du bis in alle Ewigkeit.

Kleine, bescheidene Aktionen sind die notwendige Grundlage für Revolte. Du benötigst keine große Mengen, um sinvolle Dinge zu tun.

Text auf dem Fyler:

FREIHEIT JETZT

FEUER JEDER GEFÄNGNSZELLE UND GRENZMAUER!
TOD DEM STAAT!

Solidarität mit allen, die hinter Gefängnismauer im Aufruhr sind.
Solidarität mit dem anarchistischen Gefangenen Eric King.
Gefängnisse können die Anarchie nicht aufhalten.
Krieg gegen Macht.

auf Griechisch / auf Englisch

Niederlande: Gefährtin in Amsterdam verhaftet, die beschuldigt wird an dem Banküberfall in Aachen im Jahr 2014 beteiligt gewesen zu sein

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Solidarität mit den anarchistischen Beschuldigten für Bankenteignung in Aachen, Deutschland

Am Morgen des 6. Juli wurde in Amsterdam unsere anarchistische Gefährtin von einem Einsatzkommando festgenommen.

Es besteht ein Zusammenhang mit der Strafverfolgung eines Banküberfalls in Aachen im Jahre 2014.

Wir rufen weiter zur Solidarität auf. Wir sind verdammt wütend. Für weitere Informationen über diese repressive Story auf niederländisch, englisch und deutsch: solidariteit.noblogs.org

auf Englisch

Den Haag (Niederlande): Solidarität mit der am 13. April verhafteten Anarchistin

1_162_15Am 30 Juni haben wir Solidaritätsaktionen für unsere GefährtIn durchgeführt, die sich in Isolisationshaft in Spanien befindet. Ihr wird die Beteiligung an einer Enteignung in einer Bank in Aachen, vor zwei Jahren vorgeworfen. Sie wartet auf ihre Auslieferung nach Deutschland, die voraussichtlich diese Woche geschehen wird.

Aus Solidarität sprühten wir die Texte „Freiheit für unsere Spanische Gefährtin“ an eine Dienststelle der Spanischen Botschaft in Den Haag und verklebten die Schlösser. Am Morgen wurde während der Rush Hour ein Transparent über die Autobahn mit dem Text gehängt: „Brennt alle Gefängnisse ab. Freiheit für unsere spanische Gefährtin“

Uns interessiert nicht, ob die Gefährtin tatsächlich verantwortlich für den Banküberfall ist oder nicht. Enteignung ist eine ethisch begründete und politisch legitimierte Praxis, eine Methode des Kampfes, der Teil der Geschichte aller revolutionären Bewegungen ist.

Ungeachtet der ständigen Versuche der Macht diese Methode auf ein „gewöhnliches Verbrechen“ mit dem Motiv „persönliche Gier“ zu reduzieren“ ist Faktum, dass Enteignung von Orten von Kapitalanhäufung eine Konstante in unserer Geschichte darstellt: Von den anarchosyndikalistischen Gruppen im frühen 20. Jahrhundert, die Banken überfielen, um Streiks zu unterstützen oder den Familien inhaftierte GefährtInnen zu helfen, bis zu den verschiedenen Autonomen Gruppen der 70er und 80er Jahre.

Wir rufen zu Solidaritätsaktionen für die inhaftierte Gefährtin auf. Sofortige Freilassung für die Gefährtin.

Brennt alle Gefängnisse ab!
In Solidarität, einige AnarchistInnen

auf Englisch

Auch in Amsterdam gab es eine Solidaritätsaktion.

Es wurden zwei Transparente an den Seiten der Brücke im Vondelpark, auf der Höhe der Eerste Constantijn Huygenstraat, aufgehängt. Nachdem die Transparente aufgehängt waren, wurden außerdem Flugblätter mit Botschaften wie: „Zerstört alle Gefängnisse und die Welt, die diese braucht, bis wir alle frei sind“, usw in die Luft geworfen.
Auf der Rückseite der Flugblätter befand sich die Adresse der Webseite, auf der über den Fall und der Solidarität dazu informiert wird.

banner enBANNER2Für die Ausbreitung der aktiven Solidarität!
solidariteit.noblogs.org

Spanischer Staat: Bericht der Demonstration in Solidarität mit der am 13. April verhafteten Anarchistin in Manresa

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erhalten am 04.07.2016

Am 1. Juli demonstrierten ungefähr 30 Personen in den Straßen von Manresa, um ihre Solidarität mit der am 13. April verhafteten und vor kurzem an Deutschland ausgelieferten Gefährtin zu zeigen.
Hinter einem Transparent mit dem Slogan „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Solidarität mit der Anarchistin 13-A“ sammelte sich eine Kundgebung, die sich in eine Demonstration verwandelte. Auf der Route wurde ein Teil des Zentrums und der gut besuchte Passeig Pere III passiert, einige Straßen wurden abgeschnitten, Transparente wurden aufgehängt und die Wände der Stadt wurden mit Postern und Slogans, wie „Sie bauen Mauern für Migranten und liefern Rebellen aus“ beschmückt.

Parolen wie „Freiheit für Anarchisten zu kämpfen“, „Wenn die Bank dich beraubt, beraube die Bank“ oder „Wenn sie eine von uns angreifen, greifen sie uns alle an“ konnte man lautstark in den Straßen und Gassen hören.

Diese neue Intervention soll zeigen, dass jeder Repressionsschlag ein weiterer Grund ist, um weiter zu kämpfen!“

Liebe und Solidarität mit der am 13. April verhafteten Gefährtin! Wut und Verachtung für jene, die sie eingesperrt halten.

Madrid: Bericht der Manifestation vor dem Knast von Soto del Real, wo die am 13. April verhaftete Gefährtin eingesperrt ist

Letztes Wochenende machten sich einige Gefährten auf zum Soto del Real Knast in Madrid, um die Isolation zu durchbrechen, die der am 13. April verhafteten Anarchistin auferlegt wurde, und, um der Gefängnisinstitution zu zeigen, dass weder sie noch jede andere kämpfende eingesperrte Person vor dem Staat alleine ist. Die Manifestation war ein Erfolg, obwohl wir nicht viele waren. Die Gefährtin berichtete uns später, dass sie den Lärm der Leute hören konnte und so die Stille, die auf ihre Umgebung gelegt worden war für einen Moment gebrochen wurde. Ein kurzer Bericht der Manifestation:

Letzten Samstag, 25. Juni, hielten ungefähr dreißig Personen eine Manifestation vor dem Gefängnis von Soto del Real (Madrid) ab, um ihre Ablehnung gegen die Inhaftierung und Auslieferung der Gefährtin zu zeigen, die am 13. April verhaftet wurde aufgrund der Anklage eines Bankraubs in Deutschland.

Es wurde Parolen in Solidarität mit den Gefangenen und gegen Strafanstalten geschrien, außerdem wurde ein Text in Solidarität mit der Gefährtin und ein weiterer zur Situation von eingesperrten Frauen vorgelesen. Zur gleichen Zeit wurden Feuerwerkskörper abgeschossen, um die Mauern mit Lärm zu überbrücken und somit die auferlegte Distanz zwischen denen drinnen und denen draußen zu brechen.

Während der Manifestation tauchten einige Bullen der Guardia Civil auf und wollten die anwesenden Personen identifizieren, was verweigert wurde. Trotzdem endete die Sache mit einer repressiven Maßnahme, da die Beamten jedes Auto beim Verlassen anhielten, die Autos registrierten und alle Personen identifizierten.

Lasst uns nicht vergessen, dass diesen Donnerstag, 30. Juni, unsere Gefährtin definitiv den deutschen Behörden ausgeliefert werden wird. All das, nach mehrfachen Sanktionen durch die Direktion der Strafanstalt von Soto del Real, wie das Verbot eines Vis-à-Vis Besuchs mit ihrer Partnerin am Tage ihrer Hochzeit oder das Verbot von telefonischer Kommunikation mit ihr und einer anderen Person.

Lasst uns die Solidarität und die Rebellion ausdehnen.

NIEDER MIT DEN GEFÄNGNISMAUERN!!

MAUERN UND SCHLIESSER,
IHR WERDET NIEMALS UNSERE LEIDENSCHAFT FÜR DIE FREIHEIT ZUM SCHWEIGEN BRINGEN!!

Unterstützungsseite: Solidaritat Rebel

(Griechenland) ABC-Solidaritätszelle: Kraft dem anarchistischen Hungerstreikenden Martin Ignačák

Update von AntiFénix: Martin hat seinen Hungerstreik beendet

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Aktion an der Botschaft der Tschechischen Republik in Athen, auf dem Transparent steht:“Solidarität mit dem anarchistischen Hungerstreikenden – ABC Solidaritätszelle”
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Botschaft der Tschechischen Republik in Athen besprüht mit “Freiheit für Martin Ignačák – Anarchist Black Cross”
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Eingang der Tschechischen Botschaft mit dem Satz besprüht” Flyer aus Solidarität mit den eingekerkerten Anarchisten Martin Ignačák geworfen”

Im April 2015 begann der Tschechische Staat eine repressive Kampagne mit dem Namen “Operation Fénix”. Sie hatte die anarchistische Bewegung zum Ziel, die auf diesem Territorium aktiv ist.

Razzien bei KämpferInnen, Verhaftungen, Beschlagnahme persönlicher Gegenstände, Schikane bei Verwandten und FreundInnen der Verhafteten und und ein anklagendes Dossier zusammengelogen in Polizeistationen. Als Ergebnis dieser Operation wurden elf KämpferInnen verhaftet. Von denen vier in Untersuchungsgefängnissen der Tschechischen Republik gesteckt wurden, während der Rest restriktive Auflagen erhielt. Das ganze wurde in den Medien als abgestimmtes Vorgehen zur Demontage „terroristischer Netzwerke“ dargestellt, wie das Netzwerk der Revolutionären Zellen (SRB), die sich zu ihrer Verantwortung für Dutzende von Brandanschlägen gegen staatliche und kapitalistische Ziele bekannt haben. Auch wird einer der GefährtInnen für einen anderen Angriff beschuldigt, der laut Medien, mit Molotow-Cocktails gegen das Haus des Verteidigungsminister ausgeführt wurde.

Martin Ignačák, dem die Planung eines Angriffs auf einen Militärtransportzug vorgeworfen wird, wurde tatsächlich in die Falle gelockt von Agenten der Regierung, die anarchistische Kreise infiltriert haben und auf das Ziel, einschließlich Ausführungsplänen, hingewiesen haben.

Diese bestimmte repressive Taktik ist strategische Doktrin der US-amerikanischen Terrorismusbekämpfungsstrategien, die bekanntermaßen grundlegende Richtlinien für das Entstehen repressiver Politik auf globaler Ebene sind.

Geheimdienste übernehmen die Rolle einer Gedankenpolizei, dringen in subversive Bewegungen ein, greifen sich GefährtInnen heraus, die Praktiken direkter Aktion unterstützen. Sie schlagen ihnen Ziele und Pläne für Angriffe vor, nur um sie später festzunehmen, ohne dass irgendeine Aktion stattgefunden hat. In der USA gibt es viele solcher Beispiele für Strafverfolgung und Inhaftierung von KämpferInnen der breiteren radikalen Bewegung (von AnarchistInnen bis AktivistInnen von ALF und ELF).

Die vom tschechischen Staat entfesselte Operation Fénix ist sein erster organisierter Versuch die spezifische repressive Doktrin anzuwenden. Das geschieht mit der Absicht die kämpferische anarchistische Strömung, die in den letzten Jahren in der Tschechischen Republik entstanden ist, zu paralysieren.

Martin ist bereit seit 14 Monaten im Gefängnis und wartet auf seine Verhandlung. Trotzdem setzt sich die Rachsucht des Staatsapparates gegen den Gefährten fort, z.B. mit anhaltender Belästigung seiner Angehörigen, Verweigerung seines Antrags auf Umwandlung seiner Untersuchungshaft in Meldeauflagen sowie die schwächenden Haftbedingungen.

Um Widerstand zu leisten hat, befindet sich Martin seit dem 9.Juni im Hungerstreik. Er nutzt seinen Körper als Schutzwall gegen den Ausnahmezustand, dem er unterworfen ist.

Von unserer Seite stehen wir Martin bei und überwinden die künstliche Polarität von Unschuld und Schuld. Wir setzen uns dafür ein, dass seine Forderungen erfüllt werden

Internationale Solidarität ist ein wesentlicher Teil unsere Praxis, weil es die Grenzen niederreißt, die uns trennen und Botschaften von Rebellion und Missachtung von jedem Ort ausseendet, an dem sie verkündet wurden. In jeder Ecke der Welt, um dadurch die Risse im autoritären Bauwerk zu erweitern.

Am Freitag, den 24. Juni 2016 führte das Anarchist Black Cross eine Solidaritätsaktion vor der Botschaft der tschechischen Republik durch. (Eine der reichsten nördlichen Vororte von Athen)]. Wir haben ein Transparent aufgehängt, Parolen am Botschaftseingang gesprüht und Flugblätter geworfen, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir die Verantwortlichen kennen, falls sich der Gesundheitszustand unseres Gefährten verschlechtert.

Am gleichen Tag wurde als unser solidarischer Mindestbeitrag auf der Insel Lesbos in der Stadt Mytilini ein Transparent für den Gefährten Martin Ignačák aufgehängt. .

PS. Nachdem die Tschechische Botschaft in Palaio Psychiko verlassen wurde, haben Bullen der Motorrad-Spezialeinheit DIAS einen Bus, mit Personen, die an der Aktion beteiligt waren, verfolgt. Sie hielten den Bus an und stürmten ihn auf der Kifissias Allee und zwangen die Leute zum Aussteigen und brachten sie zum GADA Polizeipräsidium. Nach zwei Stunden wurden, bis auf einen (der einige Stunden später rauskam), alle entlassen.

Solidarität wird nicht zu einem nach innen gerichteten Prozess; unsere Aktionen werden durch Repression nicht begrenzt.

Repression hält uns nicht auf.

SOLIDARITÄT MIT DEM ANARCHISTISCHEN HUNGERSTREIKENDEN MARTIN IGNAČÁK

SOFORTIGE ERFÜLLUNG SEINER FORDERUNGEN

Anarchist Black Cross – Anarchist Solidarity Cell

Spanische Knäste: Repressalien gegen die in Soto del Real eingesperrte Gefährtin

erhalten am 27.06.2016

Seit einigen Tagen ist die, seit 13. April in Soto del Real eingesperrte, anarchistische Gefährtin Ziel verschiedener Strafmaßnahmen durch die Gefängnisdirektion ausgesetzt.

Gerechtfertigt durch „Sicherheitsgründe“ wird ihr nicht nur ein Vis-à-Vis Besuch mit ihrer Partnerin am Tag ihrer Hochzeit verweigert, sondern auch die telefonische Kommunikation mit ihr und einer anderen Person wurde ihr untersagt. Außerdem hat der stellvertretende Direktor verschiedene Disziplinarsanktion ausgesprochen, da sie beispielsweise andere Gefangene „zur Revolte angestiftet“ haben soll oder als Bestrafung für das nächtliche Sprechen mit anderen Inhaftierten.

Alle diese Bestrafungen sind als Repressalien für ihr kämpferisches und solidarisches Verhalten zu verstehen, da sie trotz der Distanz und der Isolation entschlossen weiterhin an den Kämpfen in den Straßen teilnimmt, indem sie eine Unterstützungsnachricht an die Banc Expropriat in Gràcia geschickt und einen weiteren Brief geschrieben hat, in dem sie ihre politischen Überzeugungen und Praxen des Kampfes gegen den Staat und das kapitalistische System bestärkt.

Aus unserer Perspektive, die sich in den Straßen befinden, kann allen diesen Versuche, sie zum Schweigen zu bringen und sie zu isolieren nur entgegengesetzt werden, dass die Zeichen der Solidarität und die Bemühungen diese ihre Worte zu verbreiten und zu verstärken, sich multiplizieren, für die sie sie noch mehr bestrafen wollen. Wir wollen außerdem darauf hinweisen, dass die festgesetzte Frist für ihren Aufenthalt in Soto del Real in Kürze abläuft und ihre Auslieferung an den deutschen Staat für den 30. Juni festgesetzt ist.

Wir werden nicht zulassen, dass sie die Stimmen von kämpfenden Gefangenen zum Schweigen bringen!

Lasst uns den Kreis zerstören, mit dem sie unsere Gefährtinnen isolieren wollen!

Verbreitet die Nachrichten – Raus auf die Straße – Nehmt an den Aufrufen teil – Handelt!

Spanische Gefängnisse: Update und Worte von der anarchistischen Gefährtin, die wegen Bankraubs von Auslieferung bedroht ist

solidaritatrebelam 17.6. erhalten

Vor ein paar Tagen, als wir die Auslieferung der Gefährtin, die am 13. April verhaftet wurde schon für gesetzt hielten, erhielten wir die Nachricht, dass die Auslieferung nach Deutschland um einen Monat aufgeschoben wird. Dieser Aufschub, entschieden von der Audiencia Nacional, ist eine Reaktion auf den Antrag unseres Anwalts bezogen auf die schon vor der Verhaftung begonnene Vorbereitung von ihren Hochzeitsdokumenten. Sobald diese Gerichtsentscheidung bekannt war,
wurde unsere Gefährtin in das Frauengefängnis in Brieva (Avila) verlegt, von wo wir dachten dass sie die Planungen für den Flug nach Deutschland machen würden.

Aus dem Knast erhielten wir Worte, welche wir umgehend veröffentlichen werden. Zur Zeit ist unsere Gefährtin wieder im Gefängnis Soto del Real (Madrid) in Einzelhaft mit der Möglichkeit mit anderen Gefangenen Hofgang zu haben, zumindest bis zum 30. Juni, dem Tag, an dem der Aufschub für die Hochzeitsprozedur ausläuft.

In der Zwischenzeit machen wir einen Solidaritätsaufruf mit der Gefährtin in den Strassen als Unterstützung für alle inhaftierten Kämpfer*innen und um unsere tiefe Verachtung für das System, welches sie in Geiselhaft hält, um diese elendige Ordnung zu verteidigen, auszudrücken.

Worte von der am 13. April verhafteten Gefährtin:

Gefährt*innen, ich schreibe euch aus dem Gefängnis von Brieva (Avila) wo ich nach anderthalb Monaten der Einsperrung  in Soto del Real (Madrid) verlegt wurde – immer weggesperrt unter dem FIES-Regime und Einzelhaft. Ich wollte schon früher schreiben aber Kommunikation und Informationen sind sehr langsam und eingeschränkt, daher habe ich es bisher nicht getan.

Ich schätze zutiefst all die Gesetzen und Demonstrationen von Solidarität und Unterstützung.

Ich habe sie so stark gespürt, dass sie durch die Wände, Gitterstäbe und das System von Sicherheit und Kontrolle drangen. Ganz egal wie sehr sie es versuchen, sie werden es niemals schaffen unseren Willen und unsere Entschlossenheit zu brechen oder zu stoppen, gegen diese Welt der totalen Misere, in der sie uns zu leben zwingen, zu rebellieren.

Es sind genau die schwierigsten Umstände die uns noch mehr Stärke und Entschlossenheit geben die Möglichkeiten des Konflikts zu verbessern und zu stärken, sowohl drinnen als auch draussen. Die Kämpfe für die Befreiung von allen Fromen der Unterdrückung sind zahlreich, genau wie
die verschiedenen Methoden und gerechten und legitimen Praktiken des Kampfes.

Von der bloßen Verweigerung, egal welche Autorität anzuerkennen, zum Angriff und Enteignung einer Bank.

Die wichtigste Sache bei Aktionen ist, dass diese sich von selbst erklären: ihre Zielsetzung, ihr Zweck und ihre Werte.

Wenn sich verschiedene Kämpfe in einem größeren Kontext verbinden,  dann komplettieren und stärken sie sich gegenseitig und setzen der Trennung zwischen Politischem und Persönlichem ein Ende: alle persönlichen Entscheidungen, die wir in unserem Leben treffen sind politisch während
alle politschen Entscheidungen direkt unser persönliches Leben betreffen.

Natürlich müssen wir bei jedem Schritt den wir tun vorsichtig sein, um nicht in den Händen des Staates und seiner Diener zu landen.

Aber wir wissen sehr gut, dass der Kampf einen Preis hat.

Der Staat und die Medien antworten jedesmal mit mehr Repression und mit zunehmend hartnäckiger Verfolgung durch die Medien gegen alle, die sich gegen sie wenden.

Jetzt gerade bin ich hier, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass ich bald nach Deutschland ausgeliefert werde. Ich fühle mich stark, angesichts der Situation und alles was kommen wird. Vor allem stolz auf unsere Ideen, Werte und anarchistischen Praktiken, auf das Leben für welches wir uns entschieden haben und uns weiterhin Tag für Tag entscheiden.

Kraft und Solidarität mit allen verfolgten und eingesperrten Kämpfer*innen!
Der Kampf geht weiter – Sie werden uns nicht aufhalten!

1. Juni 2016
Gefängnis von Brieva (Avila, Spanien)

Quelle: (Solidaritätsseite für die Gefährtin): solidaritatrebel.noblogs.org

auf Spanisch  / englischsprachige Übersetzung auf 325

Athen: Kleous 96 Squat in Exarchia von Bullen überfallen, drei verhaftet, Haus wiederbesetzt

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“Hände vom Kleous 96 Squat – Sofortige Freilassung der drei Verhafteten”; Transparent auf der Alexandras Allee während einer Versammlung außerhalb der GADA (Athens Polizeipräsidium) aus Solidarität mit den drei verhafteten Besetzern.

Im Viertel Exarchia wurde in der Themistokleous Straße vor ein paar Tagen ein privates Gebäude besetzt.

Am 14. Juni 2016, wurde das neue Kleous 96 Squat von den Bullen geräumt. Drei Besetzer wurden verhaftet und zum Athener Polizeipräsidium gebracht.

Noch am gleichen Tag wurde das Gebäude wieder besetzt

Kleous96Stellungnahme vom KLEOUS 96 Squat

96 Themistokleous St., Exarchia | Email: Kleous96@riseup.net

Wir sind eine Gruppe von Leuten aus aller Welt mit unterschiedlichen Hintergründen. Einige von uns „mit Papieren“ und einige „ohne“. Aber wir sind durch unsere Überzeugungen und dem gemeinsamen Wunsch verbunden, ein auf Prinzipien selbstorganisierter Versammlungen und Selbstorganisation basierendes Kollektiv aufzubauen, mit dem Langzeitziel diese Lebensform auszubauen und Teil einer globalen Bewegung zu sein, die dieses zerstörerische und barbarische System stürzen will. Ein System, das rassistische Grenzen schafft, um durch Geschäftemacherei und Kriegstreiberei erworbenen Wohlstand zu verteidigen.

Wir haben uns entschieden im Viertel Exarchia ein leeres Gebäude zu besetzen, das seit einigen Jahren leer steht und Reparaturen benötigt. Zusammen planen wir, dieses alte Gebäude zum Leben zu erwecken und nicht nur darin zu leben, sondern es für die Gemeinschaft zu öffen und es in einen sicheren Ort zu verwandeln, an dem Nationen, Staaten, Grenzen und Dokumente nicht anerkannt werden und Selbstbefähigung und Selbstentwicklung durch Bildung und Kreativität erreicht werden können.

Wir glauben, dass Privatbesitz im Allgemeinen und Besitztum von Land und Gebäude in Besondern ein absurdes Konzept darstellt. Besonders zu einer Zeit, wo extreme Armut, Sparmaßnahmen, Kriege und geschlossenen Grenzen so viele Mensche auf der Welt betreffen und Menschen dazu gebracht werden, in unakzeptablen Bedingungen zu leben. Wir haben uns einfach entschieden, Regeln außer Acht zu lassen sowie Regulierungen, die nicht der Mehrheit der Bevölkerung des Planeten zum Nutzen sind.

Weiterhin glauben wir, dass ein Raum für einen politischen Dialog, die Planung von politischen Aktionen und Zusammenarbeit zwischen all den verschiedenen Versammlungen gebraucht wird. AktivistInnen aus aller Welt kommen nach Exarchia und sind von der selbstorganisierten Struktur vor Ort und den engen Solidiaritätsbeziehungen inspiriert. Wir möchten ein Teil dieser Gemeinschaft sein, um zu lernen und uns Fähigkeiten anzueignen, um in unseren jeweiligen Herkunftsländern diese Lebensart zu verbreiten und Gemeinschaft zu organisieren. Auch wollen wir uns an dieser beteiligen, helfen sie zu stärken und behilflich sein die Grenzen von Exarchia zu erweitern.

Obwohl wir alle aufgrund unserer gemeinsamen Anstrengungen gegen die gegenwärtige Flüchtlingskrise zusammen gekommen sind, sind wir der Ansicht, dass die wirkliche Krise das System selbst ist. Deshalb werden wir nicht mit politischen Parteien, Regierungsstellen, staatlichen Organisationen oder Nichtregierungsorganisationen kooperieren. Wir sind hier in Griechenland, weil wir glauben, dass größte Bedürfnis und auch der Moment für die Mobilisierung aller unterdrückten Menschen hier und jetzt ist.

Allgemeinen möchten wir daran arbeiten, folgenden Ziele zu errreichen. :

Keine rassistischen Grenzen
Keine Nationen
Befreiung der Frauen
Enteignung von Privatbesitz z.B. Besitz von Produktionsmitteln, Kapital, Land und Umverteilung aller verfügbarer Ressourcen. .
Gerechtigkeit lieber als Gleichberechtigung

Wir erwarten, das alle, die sich im Freiraum aufhalten, (gleich ob sie Teil der Versammlung oder nur UnterstützerInnen sind ) die folgenden Regelungen beachten.

Keine Drogen

kein Alkohol

Keine Sprache oder Handlungen von Rassimus, Sexismus, Homophobie, Transphobie oder Ableismus,

Phyhische Gewalt oder beleidigende Sprache werden nicht toleriert

Keine Medien und keine Fotografien

auf griechisch / auf englisch

Warschau, Polen: Drei Anarchisten in Untersuchungshaft, mit dem Vorwurf konfrontiert, sie wären für den Versuch eines Sprengstoffanschlags verantwortlich

3warsawAm frühen Morgen des 23. Mai 2016 wurden in der Nähe eines Parkplatzes im Warschauer Viertel Vlochy drei Anarchisten verhaftet, weil sie angeblich eine selbstgefertigte Sprengladung unter ein Bullenfahrzeug angebracht haben, um zu versuchen, die örtliche Polizeistation anzugreifen. Die drei Gefährten (im Alter von 17, 31, und 35 Jahren) verweigerten die Aussage und bestritten alle vorgebrachten Vorwürfe gegen sie. Mindestens einer wurde im Polizeigewahrsam geschlagen.

Am gleichen Tag wurde eine Razzia auf dem besetzten Gelände Radykalne Ogrody Działkowe (radikale “Reclaim the fields” Kleingartenanlage) durchgeführt und wiederholt von Bullen „besucht“ die von allen anwesenden Personen die Personalien aufnahmen und versuchten die GärtnerInnen zu verhören (Am 2. Juni kamen die Bullen zu einem weiteren „Besuch“ beim ROD vorbei.)

Aufgrund der Verhaftungen brach ein Medienrummel aus. Die drei Anarchisten wurden als Terroristen dargestellt und ihre Bilder wurden bereits zu Beginn veröffentlicht. Sie wurden in ein Untersuchungsgefängnis gesteckt, wo sie drei Monate auf ihren Prozess warten müssen. Ihnen drohen bis zu 8 JahrenHaft.

Alle drei in Warschau existierende Squats, Syrena, Przychodnia und ROD – und verschiedene andere anarchistische und sich für soziale Gerechtikeit einsetzenden Kollektive (die Liste der UnterzeichnerInnen findet ihr hier) veröffentlichten einen Offenen Solidaritätsbrief für die drei Verhafteten. Unter anderem erklärten sie, dass dieses alles zu einer Zeit passiert, wenn die polnischen Herrschenden auf die Verabschiedung eines neuen Anti-Terrorgesetzes drängen, für das sich die regierende PIS (Recht und Gerchtigkeit) Partei einsetzt.

Ein weitere Stellungsnahme kam von Łukasz Bukowski , der in Poznań eingesperrt ist und dringend seine GefährtInnen dazu aufruft, Solidarität mit den drei Verhafteten zu zeigen.

Die Gefangenen haben auch die Unterstützung vom Grecja w Ogniu Gegeninformationsportal.

transparent-trójkąAm 1. Juni 2016 wurde an einer Straßenunterführung in der Stadt Poznań ein Transparent entrollt und dazu folgender Text verteilt:

An einer der Unterführungen von Poznań haben wir aus Solidarität mit den drei in Warschau ingesperrten Anarchisten ein Transparent aufgehängt.

Unsere Solidarität geht an die Verhafteten. Wir sind weder mit der Manipulation durch die Medien und der Polizei einverstanden, noch mit der Angewohnheit von Teilen der „Szene“, die im Falle einer realen Repression die Gefangenen isoliert und kritisiert, obwohl sie überall „SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE“ verkündet.

Wir werden immer alle unterstützen, die von Polizeigewalt betroffen sind und sich zur Gegewehr entschlossen haben

Spanien: Der Anarchist Gabriel Pomba da Silva ist zunächst aus dem Gefängnis entlassen, wurde aber in die Klandestinität getrieben

KettensprengenGabriel Pombo da Silva wurde dann doch aus dem Gefängnis entlassen. Aber offensichtlich wollen sie  ihn in 45 Tagen wieder einschließen. Deshalb haben sie ihm keine andere Wahl gelassen, als in den Untergrund zu gehen, wie seinem letzten Kommuniqué zu entnehmen ist:

C.N.A., 10. Juni 2016

„Der Anarchismus betrifft das Individuum, nicht nur der Gemeinschaft
sondern sich selbst gegenüber. Der Anarchismus wendet sich nicht an den
„Bürger“ sondern an den Menschen.“ – Albert Libertad

Liebe Genoss_innen

Endlich, nach vielem Hin und Her vom Knast und den Gefängnisbehörden, haben sie sich verpflichtet gefühlt, ihre eigenen Gesetze zu befolgen, die sie sonst stets verletzen und ich bin hier endlich in Freiheit, richte diese ersten Worten der Dankbarkeit und Liebe an alle, die ihr mich diese letzten 30 Jahre begleitet und in meinem eigenen anarchistischen Glauben bestärkt habt und dabei die elementaren Prinzipien des Anarchismus, gegenseitige Unterstützung und Solidarität, verwirklicht habt. Das hat mich schließlich aus den Klauen der Gefängnisbestie befreit, gegen die ich auf der Straße weiter kämpfen werde, ohne die persönliche Schlacht zu vergessen, die draußen geschlagen wird, da es für mich kaum Unterschiede zwischen dem einen System und dem anderen gibt.

Ich weiß sehr genau, dass ich, noch Teil all dessen,  sehr privilegiert bin, da ich auf die Unterstützung von Genoss_innen zählen konnte. Es gibt viele, die nicht von dieser Chance profitieren können. In den kommenden Tagen werden wir Kommuniqués herausbringen, die schon über die spezifische Materie unserer Bewegung und möglicher Strategien eintreffen, die wir entwickeln müssen, um den ganzen Institutionalismus und buen-rollismo (d.Ü.: good vibes?) des revolutionären Anarchismus unserer Älteren/Vorkämpfer_innen/Vorgänger_innen zu erneuern.

Ich möchte festhalten, dass ich niemals unsere libertären Genoss_innen vergessen werde, die im spanischen Staat und auf der Welt gefangen gehalten werden, besonders Mónica, Francisco, Claudio und die zuletzt in Haft genommene Genossin/die letzte in Haft genommene Genossin, die an Deutschland ausgeliefert werden wird, wobei ich viele außer Acht lassen, die ich nicht namentlich erwähne.

Es bleibt viel zu tun, das ist gewiss, aber letztlich wird es nicht bei Lust, Vorfreude und Entschlossenheit bleiben. Ich werde hier nicht auf die niederträchtigen Versuche der Gefängnisleitung, meine Entlassung zu verhindern, eingehen. Das werden wir mit offiziellen Schreiben dokumentieren, in denen sich eindeutig zeigen wird, wie grob und wirr die Justiz dieses Landes ist. Ich bin frei und so wie es aussieht beabsichtigen sie, mich in 45 Tagen von Neuem einzusperren, von Neuem ihre Hunde auf mich loszulassen. Selbstverständlich werde ich weder freiwillig in den Knast gehen, noch mit dem „Gesindel“ paktieren, mich auf irgendeine ausgehandelte Entlassung einlassen. Daher nehme ich an, dass mir nicht mehr bleibt, als aus dem Schatten zu kämpfen, diejenigen Prozesse und antiautoritären Projekte unterstützend, die voranzutreiben ich für nötig halte, mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, bis hin zum Untergrund in den sie mich treiben.

Alle Menschen und Organisationen zu erwähnen, die mich während all dieser Jahre unterstützt haben, ist unmöglich, es sind zu viele. Ich möchte nur, dass ihr wisst, dass ihr heute, morgen und immer auf mich zählen könnt, wenn es um den Anarchismus und die soziale Revolution geht. Heute, von einem Aufenthaltsort außerhalb der Mauern, schicke ich Berge von Grüßen.

Gabriel Pombo da Silva

Ein kleines Gedicht, die verbesserte Version hat Mónica in ihrer Zelle

1. Akt (Vorspiel)

Ich entdecke in jedem Gestirn ein Teil meiner ursprünglichen yoedad:
Wasser, Sauerstoff, Wasserstoff, Mineralien, Aminosäuren

Ein Wassertier, Reptil, Säugetier sein; Homo Sapiens Sapiens: Sternenstaub

Mensch der seine Herde und seine sklavische Moral leugnet. Mörder der
Götter. Ewiger Gott an meiner statt, Bruder der Einzigen. Ares, Gott des
Krieges, Giordano Bruno und Nietzsche.

Dichter und Enteigner eines alten Geschlechts: Renzo Novatore, Severino
di Giovanni, Durruti und Sabaté

Zum Tode verurteilt wie Augustín Rueda und Puig Antich. Blut der Ketzer
und Gotteslästerer.
Sprecht nicht mit mir Kinder! Sprecht nicht mit dem, der euch empfiehlt
zu leiden und den Schmerz zärtlich zu empfangen, als Teil des Prozesses
und der Erfahrung, die uns befreit!

Wir sind Sternenstaub… Partikel dieser wunderbaren Weite. Nichts hält
uns auf, im Leben und Sterben erzeugen wir Supernoven

Bruder Insekt, Flechten der Erde, Erdbeben. Körper, die sich formen um
sich ihrem Lebensraum anzupassen…

Welch Ironie, dass eine falsche Interpretation der Werke Platons und
Aristoteles’ zum Ergebnis hatte, dass die Spezies, die sich von weitem
in ihren Kulturen zeigt, sich freiwillig ihren metaphysischen Fiktionen
unterwarf!

Ein schmutziger Wurm der Mensch, der Gottesfurcht toleriert und sich auf
der Suche nach Befreiung den Magiern und Theologen in die Arme wirft!!

Es gibt keine Befreiung, nur Oxidation, Tod, Lebensphase. Nicht einmal
Mahnung an jemanden: mein zerstörerischer Nihilismus hat ein Monster
erschaffen.

Ich sehe mit Reptilienaugen, agiere wie eine Katze, bin der nächtliche
Uhu und der Stier, der sein Territorium einfordert.

Morgen…Kind…wenn du alt wirst auf dem Pfad des Krieges und der
Anspannung, wirst du in deinen Pupillen zwei Sonnen einschließen. Deine
Sporen werden zu neuen Blumen des Schlechten aufkeimen.

Das ist der ganze Sinn; Poesie Liebe und Tod

2. Akt (Schlussfolgerung)

Aus dieser Höhe kann ich die Augen all meiner Vorfahren sehen. Ich danke
euch für das Vermächtnis, und dir, Mutter, mein Fleisch, meine
barbarische unzivilisierte Herkunft.

Und was nun? Ich habe gelernt eine Sprache zu sprechen, die niemand
kennt. Ich habe gelernt Titanen der tausendjährigen Indoktrinierung zu
schlagen

Ich spreche mehr mit den Gestirnen als mit den Menschen. Ich spreche
mehr mit den Toten als mit dem Lebenden. Es fehlt mir nur ein Wolf zu
sein, der auf dem Berg umherstreift um den Vollmond anzuheulen.

Ich möchte aufhören zu sprechen. Nichts sein als innere Erregung. Wilde
Blicke. Körper, die sich ineinander verflechten. Münder dir nur den
Zweck haben zu küssen. Körper, die sich aufmachen diese nichtige
Schöpferin der Ewigkeit zu lieben.

Wörter öffnen nicht nur Wege, sie versperren sie auch.

Gabriel

Zur Verhaftung vom 13. April 2016 in Barcelona

JEDES HERZ IST EINE ZEITBOMBE

Am 13. April dieses Jahres führte eine Operation der Mossos d’Esquadra (autonome katalanische Polizei) in Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei drei Hausdurchsuchungen durch, zwei davon in Privatwohnungen und eine weitere im besetzten sozialen Zentrum Blokes Fantasma. Diese Polizeioperation endete mit der Verhaftung unsrer Gefährtin, die mittels eines europäischen Haftbefehls aufgrund der Anklage des deutschen Staates gesucht wurde, an der Enteignung einer Bank im Jahr 2014 in eben jenem Land teilgenommen zu haben.

Die Gefährtin wurde am 14. April in den Isolationstrakt des Gefängnisses von Soto del Real (Madrid) überstellt, wo sie unter dem FIES-Regime inhaftiert wurde. Obwohl sie den Willen ausgedrückt hat nicht ausgeliefert zu werden, beugte sich die Richterin der vierten Kammer der Audiencia Nacional (Staatsgerichtshof für schwere Verbrechen), Angela Murillo, (wie üblich) dem Willen des deutschen Staates und vermeldete am 26. Mai die Auslieferung unserer Gefährtin innerhalb von 10 Tagen an eben jenes Land, wo auf sie ein Hochsicherheitsgefängnis wartet.

Die Staatsanwaltschaft von Aachen (Deutschland) ist die selbe, die am 24. Juni des Vorjahres einen EuHB gegen eine weitere anarchistische Gefährtin ausstellte, die an der griechisch-bulgarischen Grenze verhaftet und dort zwei Monate inhaftiert wurde. Danach wurde sie nach Köln ausgeliefert, wo sie weitere vier Monate in Untersuchungshaft wegen der Anklage an einer Enteignung einer anderen Bank, in diesem Fall im Jahr 2013, teilgenommen zu haben, verblieb. Seit dem 16. Dezember des letzten Jahres befindet sie sich in „Freiheit“ und wartet auf den Gerichtsprozess.

Das was sie Krise nennen ist nicht mehr als die zigste kapitalistische Restrukturierung, die uns auf der einen Seite die Verunsicherung, Prekarisierung und Verarmung unserer Leben bringt und auf der anderen Seite all jene Personen unterdrückt und einsperrt, die sich entschieden haben gegen dieses Leben der Misere, zu dem sie uns verdammen, zu kämpfen und zu rebellieren. Es handelt sich um deutliche Beispiele für die Stützen ihrer Repression: das sogenannte Knebelgesetz, das Strafgesetzbuch in all seinen Formen und Reformen, die neue Antiterror-Gesetzgebung… Um alle politischen Mittel und ökonomischen Notwendigkeiten, die es ihnen erlauben den Status Quo zu erhalten, umsetzen zu können, müssen sie fortfahren ihren repressiven und Kontrollapparat zu perfektionieren. Im Namen der Sicherheit und der Demokratie ist die Kollaboration zwischen Staaten im repressiven Bereich eine Realität, die auf dem Vormarsch ist. Europäische Haftbefehle, Treffen von uniformierten Kollegen verschiedener Länder, Datenbanken von „unerwünschten Personen“ und DNA, die auf europäischer Ebene geteilt werden, sind Teil ihres Kontrollarsenals.

Das scheinheilige Europa des Gewinns öffnet seine Grenzen für die Zirkulation von Kapital und Waren und schließt diese gleichzeitig für jene Personen, die sich nicht damit abgeben von den Abfällen zu leben, die aus der Misere und den verwüsteten Gebieten fliehen, oder für jene, die vor den Kriegen flüchten, welche die Mächtigen ausgelöst oder genährt haben. Dieses Europa betrachtet gleichmütig die Barbarei, die es ausgelöst hat, als schreckliche Normalität.

Die vergangenen und neuen Erfahrung zeigen und erinnern uns daran, dass der Bruch mit der Normalität möglich ist; die Regeln der Macht, des Konsens und des Kapitals herauszufordern und uns unsere Leben wiederanzueignen.

Die Erfahrung der Verteidigung der Banc Expropiat (kürzlich geräumtes soziales Zentrum) in den Straßen von Gràcia in Barcelona haben nicht nur einen Spalt in der Pazifizierung aufgebrochen, die sie uns täglich versuchen aufzuzwingen, sondern hat auch eine Möglichkeit und Hoffnung eröffnet, um eine Form des selbstbestimmten, würdevollen, erfüllten Lebens zu konstruieren. Wir wissen, dass die rebellischen Feuer, die in Gràcia brannten, das Herz unserer Gefährtin in ihrer Isolation in Madrid entfacht haben und sie trotz der Distanz viele der Gesten und Leidenschaften dieser Nächte begleitet haben.

Es ist uns egal ob die Gefährtin „schuldig“ oder „unschuldig“ für die Taten ist, die sie ihr zuschreiben, das sind Kategorien, die wir den aasfressenden Verteidigern des Systems überlassen.

Jeder Akt der Enteignung des Feindes, der uns seit Jahrhunderten beraubt, ist nicht nur legitim sondern wünschenswert.

Unsere uneingeschränkte Komplizenschaft für alle, die ihre Freiheit riskieren, um das Kapital zu enteignen.

Heute, 30. Mai, wurde die Gefährtin ins Gefängnis von Brieva in der Provinz Ávila überstellt. Wahrscheinlich haben sie eine Reihe von Verlegungen in verschiedene spanische Gefängnisse vor der Auslieferung an Deutschland für sie vorbereitet, ein weiterer Versuch der Züchtigung, den der spanische Staat speziell gegen rebellische Gefangene zur Schau stellt.

Rebellische internationale Solidarität mit der in Barcelona am 13. April und der in Bulgarien verhafteten Gefährtin.

Freiheit für alle anarchistischen Gefangenen!

Für die Ausbreitung der Revolte

Grenzenlos solidarische Anarchisten.

„Wenn man kämpft kann man verlieren. Wenn man nicht kämpft hat man schon verloren“ R.Z.

Poznan, Polen: Drei Monate im Gefängnis für Zwangsräumungsblockade

7-May-demo-in-solidarity-with-poet-Łukasz-Bukowskierhalten am 19.5.

Am 27. April 2016 ging Lukasz Bukowski, der in der Anarchistischen Föderation Poznan mitmacht, für drei Monate ins Gefängnis. Er war wegen Körperverletzung eines Polizisten angeklagt und verurteilt worden. Zu der Tat soll es gekommen sein, als Leute die Zwangsräumung der Wohnung einer behinderten Frau und ihres Ehemannes, Katrzyna und Ryszard Jencz, durch eine Blockade verhindern wollten. Lukasz weigerte sich, die gegen ihn verhängte Geldstrafe zu bezahlen, die erst in zwangsweise Ableistung von Sozialstunden und dann in eine Gefängnisstrafe umgewandelt wurde. Er hat die dreimonatige Gefängnisstrafe in Poznan angetreten.

Lukasz will auf die Vertreibungen und brutalen Wohnungsräumungen aufmerksam machen, die weiterhin nicht nur in Poznan, sondern in ganz  Polen stattfinden. Er verweigerte die Zahlung der Geldstrafe, weil seiner Auffassung nach die Verteidigung der Mieter_innen richtig war und ist. Er will auch auf die ungleiche und ungerechte Behandlung von Mieter_innen aufmerksam machen, sowie auf die Repression gegen all diejenigen, die die Mieterrechte verteidigen.

Die Räumung von Ryszard und Katarzyna, die schwer krank ist und seit vielen Jahren im Rollstuhl sitzt, geschah am 25. Oktober 2011. Trotz Katarzynas offensichtlichem Leiden hat das Gericht, das den Räumungstitel verfasste, ihr und ihrem Ehemann keine Sozialunterkunft zugewiesen, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Gerichte verweigern dies oft mit Hinweis auf den Mangel an Sozialunterkünften. Die beiden wurden also tatsächlich auf die Straße gesetzt.

Viele Polizisten wurden eingesetzt. Sie tauchten schon Stunden vor der Räumung in dem Gebäude auf und versperrten den Zugang nicht nur zum Haus, sondern auch zur Wohnung. Etwa 70 Aktivist_innen versuchten, die Räumung zu verhindern. Einige Leute aus der Nachbarschaft schlossen sich ihnen an. Schlussendlich musste Katarzyna Jencz jedoch aufgrund ihres sich verschlechternden Gesundheitszustandes aus dem Gebäude gebracht und von einem Krankenwagen abgeholt werden. Der Gerichtsvollzieher beschlagnahmte danach die Wohnung.

Während der Blockade wurden drei Leute, darunter Lukasz, festgenommen. Er sagt, dass die Vorwürfe nicht der Wahrheit entsprechen und seine Verurteilung ein Racheakt war, gerichtet gegen seinen sozialen Widerstand. Die Polizei zeigte zwei andere wegen Aufruf zu einer illegalen Versammlung an, aber beide wurden freigesprochen.

Jedes Jahr stellen polnische Gerichte zwischen 30.000 und 40.000 Räumungstitel aus. Die Gerichtsvollzieher führen etwas 8.000 Räumungen durch, oft in Begleitung der Polizei. Andere verlassen einfach ihre Wohnungen, wenn sie einen Räumungstitel erhalten. Der Hauptgrund für die Räumungen sind wachsende Schulden aufgrund von hohen Mieten bzw. Strom-, Gas- oder Wasserrechnungen, niedrigen Löhnen, prekären Beschäftigungsverhältnissen und fehlender Sozialhilfe. Oft bekommen die geräumten Mieter_innen keine Sozialunterkünfte zugewiesen. Die Behörden kommen ihrer verfassungsmäßigen Pflicht nicht nach, Leuten der untersten Einkommensstufe, Kranken und Arbeitslosen Sozialunterkünfte bereitzustellen. Der Fall von Katarzyna und Ryszard Jencz ist einer der schlimmsten, weil er zeigt, wie rücksichtslos die städtischen Behörden bei Räumungen und Vertreibungen vorgehen und wie sie die Interessen der Vermieter und Bauträger vertreten.

Für uns und die Bewegung ist Lukasz ein politischer Gefangener, eingesperrt aufgrund seiner politischen Haltung. Er fordert die Einhaltung der Mieterrechte und das Ende der Räumungen. Seine Festnahme und Gefängnisstrafe markiert den Anfang einer neuen Kampagne gegen Räumungen, illegale Vertreibungen und die Verletzung von Mieterrechten.

Zusammen mit Lukasz fordern wir das Ende der Räumungen und der ungerechten sozialen Wohnungspolitik, die Ursache vieler menschlicher Tragödien ist. Die Opfer dieser Politik sind oft die Ärmsten der Armen.

Wir fordern die Behörden von Poznan auf, die bereits für die Zeit bis November angekündigten 250 Zwangsräumungen aus Sozialwohnungen zu stoppen und zu garantieren, dass jede Einwohner_in dieser Stadt einen Platz zum Wohnen hat. Sie sollen zeigen, dass sie die soziale Wohnungspolitik wirklich ändern wollen!

Wir fordern gleichzeitig alle in der anarchistischen Bewegung Aktiven und an der Mieterrechtsbewegung Beteiligten auf, Lukasz, allen geräumten Mieter_innen und den Opfern polizeilicher Übergriffe ihre Solidarität zu zeigen.

Gegen die Verletzung von Mieterrechten!
Gegen Polizeigewalt!
Stoppt die Zwangsräumungen!

Schickt Lukasz Briefe (auch auf Englisch):
Łukasz Bukowski s. Zbigniewa
Zakład Karny Gorzów Wielkopolski P-2
ul. Podmiejska 17
66-400 Gorzów Wlkp.
Polen

English / Español / Pусский

Gefängnisrevolte in Belgien, der Staat entsendet die Armee

merksplas-prison
Aufstand im Gefängnis von Merksplas, Antwerpen

Eine kleine Chronologie der Aufstände, die sich innerhalb belgischer Gefängnisse ausbreiten. Dort befinden sich die GefängniswärterInnen jetzt seit mehr als zwei Wochen im Streik.…(Stand: 10. Mai)

Am 25. April gingen die GefängniswärterInnen aller Gefängnisse im französischsprachigen Teil Belgiens in den Streik. Insgesamt waren 21 Gefängnisse betroffen. Die Häftlinge sind in ihren Zellen eingesperrt. Alle Aktivitäten, wie der Hofgang, das Duschen, Besuche oder die Rechtsberatung wurden aufgehoben. Um die Sicherheit aufrecht zu erhalten, hat die Polizei die Kontrolle übernommen.

Rasch verschlechterten sich nach einer Woche Streik der WärterInnen die Bedingungen in den Gefängnissen Als Folge kam es in vielen Gefängnissen zu Aufständen. In einigen Gefängnissen lässt sich die Situation als katastrophal beschreiben. Die Gefangenen erhalten nur einmal am Tag Essen, sind seit mehr als zehn Tagen nicht aus ihrer Zelle gekommen, die hygienischen Zustände sind schrecklich. Infektionen und Krankheiten breiten sich aus.

3. Mai Im Gefängnis von Tournai steigt die Anspannung. Die Gefangenen beginnen damit, ihre Zellen zu zerstören.

3. Mai In der Nacht verbrennen die Insassen von Huy Matratzen und zerstörten einige Zellen. Bundespolizei interveniert, um die Ordnung wieder herzustellen.

4. Mai Die Insasassen von Huy zünden im ganzen Gefängnis Feuer, brechen die Türen ihrer Zellen auf, zerstören Teile der Gefängnissinfrastruktur und fluten einen ganzen Trakt des Gefängnisses. In der Nacht dringt erneut die Bundespolizei ein.

4. Mai Die Häftlinge von Nivelles zerstören Zellen und werfen brennende Sachen aus ihren Zellen. Mehr als 40 Gefangene gehen in einen kollektiven Hungerstreik.

4. Mai Während der Nacht entzünden die Gefangenen von Arle mehrere Feuer. Die Feuerwehr muss in der Nacht, geschützt durch die Bundespolizei, zweimal eingreifen.

5. Mai Gefangene in Jamioulx beginnen einen Aufruhr. Sie reißen Zellen nieder, greifen das restlich verbliebene Sicherheitspersonal an, das immer noch im Gefängnis arbeitet und zünden Feuer an. Außerhalb des Gefängnisses versammeln sich zehn Leute aus Solidarität mit den Gefangnenen.

7. Mai Im Gefängnis von Merksplas (im flämischsprachigen Teil von Belgien, wo die WärterInnen nicht streiken) findet eine riesige Revolte statt. Nach dem Hofgang verweigern es 200 Gefangene zurück in ihre Zellen zu gehen und leisten Widerstand. Sie zerstören alles, was sie können. Einige WärterInnen werden von den kämpfenden Gefangenen eingesperrt. Mauern, Zäune und Infrastruktur werden zerstört. Im Anschluss sind insgesamt 150 Zellen total verwüstet. Bedeutende Feuer brennen an verschiedenen Stellen des Gefängnisses. Ein Häftling gelingt es im Chaos zu entkommen. Er wird aber wenig später in der Umgebung wieder verhaftet. Die Polizei greift mit starken Kräften ein. Die Gefangenen erwehren sich in der Nacht stundenlang, so dass es erst am frühen Morgen der Polizei gelingt den Aufstand zu beenden. Mehr als 100 Häftlinge werden in andere Gefängnisse überführt. Zeugen sprechen vom längsten Aufstand in belgischen Gefängnissen.

8. Mai Gefängnis Antwerpen. Während der Nacht beginnen Gefangene, die aus dem teilweise zerstörten Gefängnis von Merksplas nach Antwerpen transferiert wurden, Ärger zu machen. .

8. Mai Im Gefängnis von Lantin, brechen die Gefangenen ihre Zellen auf und beginnen mehrere Flügel zu zerstören. Feuer werden entzündet. Auch am darauffolgenden Tag setzt sich der Widerstand fort.

8. Mai Im Gefängnis von Andenne breitet sich Chaos aus, als die Gefangenen aus ihren Zellen ausbrechen, alles zerstören, was sie können, Brände entzünden und dabei rufen „Freiheit, Freiheit!“ Das ganze setzt ich am nächsten Tag und der darauf folgenden Nacht fort. Ein kurzes Video wurde Online gestellt.

8. Mai Im Gefängnis von Itrre erhalten die Gefangenen Sonderausgang, verweigern es aber in ihre Zellen zurückzukehren und kämpfen mit einigen WächterInnen. Innerhalb der Gefängnisblöcke wurde Gefängnisinfrastruktur durch randalierende Gefangene zerstört.

9. Mai Im neu erbauten Gefängnis von Leuze, verweigern es Gefangene nach einem Sonderhofgang wieder in ihre Zelle zu gehen und bleiben die ganze Nacht draußen. Am Morgen greift dann die Polizei ein, um sie in ihre Zellen zurückzudrängen.

9. Mai Die Regierung entscheidet die Armee in den Gefängnissen einzusetzen. Mit Pfefferspray und Schlagstöcken bewaffnete Soldaten werden in den Gefängnissen von Brüssel (Forest und Saint-Gilles) und im Gefängis von Lantin stationiert. Die Gefängniswärter entscheiden sich, ihren Streik fortzusetzen. Nachrichten von „Innerhalb der Mauern“ werden immer weniger, weil der Staat jegliche Kommunikation nach draußen verhindert.

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Im Gefängis von Andenne (Namur) entzündetes Feuer

Updates auf Französisch: La Cavale

Text auf Englisch

Basel, Schweiz: Auto der Bam International Group angezündet

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erhalten am 16.5.

Bam, Bam… brule!

Bam International Group plant und baut auf der ganzen Welt Räume der Einsperrung und Kontrolle wie z.B. Knäste in Belgien und Deutschland, Schulen, Biotechzentren, Polizeiwachen und weitere wichtige Infrastrukturprojekte für die Aufrechterhaltung des Bestehenden. Auch das Tochterunternehmen Bam Swiss bereichert sich ab dieser scheußlichen Arbeit, wie z.B. mit dem Justizzentrum in Burgdorf Bern. Überall werden neue Knäste geplant und gebaut, so auch der Erweiterungsbau des Bässlerguts in Basel.

Letzte Nacht hat sich das Feuer, das in den letzten Jahren immer wieder (und auch gerade sehr aktuell) in und rund um die belgischen Känste aufloderte, auf ein Auto von diesen Knastkollaborateuren in Basel ausgebreitet.

Offensive Solidarität mit allen, die sich mit erhobenem Haupt ihre Liebe für die Freiheit nicht nehmen lassen.
1000 Gründe für den Angriff

Pyhäjoki, Finnland: Updates zu den Gefangenen in Pyhäjoki und ihre Behandlung durch die Polizei

Am Ende des Textes findet ihr wichtige Informationen für alle diejenigen, die den Widerstand vor Ort unterstützen wollen, die uns am selben Tag (13.5.) wie der folgende Text erreichte.

Vom 22. 4. bis zum 1.5.2016 fand die „Reclaim the Cape“ Aktionswoche in Pyhäjoki, Finnland statt und dutzende Leute wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Elf AktivistInnen wurden verhaftet. Fünf wurden ein paar Tage später entlassen. Hiernach blieben noch sechs AktivistIinnen in Untersuchungshaft. Ein Aktivist verweilt immer noch im Gefängnis.

Wir haben den Gefangenen, so oft wie möglich, Geld, saubere Kleidung, Zahnbürsten und Zahnpasta, Zigaretten, Bücher usw. geschickt. Leider haben sie nicht alle Päckchen von ihren Eltern oder anderen Absendern erreicht. Sie konnten auch keine Briefe und Postkarten geschickt bekommen oder absenden.

Die Polizei hat den Gefangenen während der Haft auch keine Rechtsmittel gewährt. Die Polizei sagt, dass es keine Ressourcen, z.B. zum Reinigen der Zelle geben würde. In den ersten paar Tagen hatten die AktivistInnen keine Waschgelegenheit und sie hatten kein Toilettenpapier oder richtiges Essen. Auch entsprach die Anzahl der Hofgänge nicht den rechtlichten Vorschriften.

Am Freitag, den 6. 4.fand ein Untersuchungshaftgerichtsverfahren für zwei der AktivistInnen statt. Rechtsanwälte beschrieben es als komplettes Lynchen. Das Verfahren fand ohne den Staatsanwalt statt, nur die Polizei war dort. Überraschend verblieben die AktivistInnen zunächst in Haft. Am 10.5. kamen sie frei, aber sie werden immer noch verdächtigt, gewalttätige Ausschreitungen und gewaltsamen Widerstand gegen die Staatsgewalt begangen zu haben. Nachdem diese beiden Aktivisten aus dem Gefängnis kamen, erhielten wir leider die Information, das die Polizei den einen Aktivisten, der immer noch im Gefängnis ist, in der Nacht schikaniert hatte.

Am Donnerstag, den 12.5. wurden zwei Aktivisten aus dem Untersuchungsgefängnis entlassen. Am Folgetag kam ein weiterer frei, aber eine Person ist immer noch in Haft.Schließlich hat die Polizei die Zelle gereinigt, nach dem viele Tage Druck auf sie ausgeübt wurde. Endlich haben sie auch diesem Gefangenen Hofgang gewährt. „Gegenwärtig habe dieser Gefangene sich nicht größer über die Haftanstalt zu beschweren“, so sein Anwalt.

Am Montag, den 16. 5. findet die Untersuchungshaftverhandlung statt und danach wissen wir mehr über eine etwaige Haftverlängerung.

Nur der engsten Familie und den AnwältInnen war es erlaubt mit den Gefangenen zu telefonieren oder sie zu besuchen Natürlich ist das den Gefangenen, deren Eltern außerhalb Finnlands leben, aufgrund der Entfernung, nicht möglich. Die Gefangenen haben nicht alle Bücher erhalten, die für sie an die Polizei geschickt wurden. Unsere Anwälte sagten, das dies beispiellos und unvorstellbar wäre.

Die Gefangenen, die kein Finnisch sprechen, wurden dazu gezwungen am Telefon Englisch mit ihrer Familie zu sprechen, obwohl sie Schwedisch können. Jedenfalls ist Schwedisch die zweite offizielle Sprache Finnlands, diese Tatsache, gilt der Polizei nach, nicht im finnischen Nordösterbotten.

Es gab auch andere Repressionsweisen. Zwei Camps wurden geräumt und wir arbeiten noch daran, ob es auf legalem Wege geschah Die Polizei hat die Camps zerstört, indem sie ein großes Durcheinander hinterlassen hat. AktivistInnen wurden gezwungen das Gebiet zu verlassen, bevor alle Ausrüstung und persönliche Gegenstände eingesammelt werden konnten. Das hat dazu geführt, dass immer noch viele Sachen fehlen. Die Polizei hat gesagt, dass alle Sachen bei der Pyhäjoki Stadtgemeinde (später haben wir herausgefunden, dass es in der Praxis Mülldeponie bedeutet) und auf der Raahe Polizeistation wären (wo wir bisher nichts von den verlorenen Sachen gefunden haben).

ACAB

Quelle: Fennovoima


Für alle die vorhaben zu kommen: Wir begrüßen euch, aber bitte lest zuerst die folgende Zeilen

Selbst wenn die letzten Wochen anstrengend, hart und sogar gefährlich waren, sind wir glücklich darüber, euch informieren zu können, dass der Widerstand immer noch existiert.

Aus Sorge um unsere Umwelt und für zukünftige Generationen haben wir uns nicht vor unseren Unterdrückern gebeugt Und deshalb habe wir euch, unseren UnterstützerInnen zu danken. Jede Solidaritätshandlung wirkt wie Öl für unseren Kampf gegen die, die unsere Zukunft für schnellen Profit verstümmeln wollen

Uns gefällt, wie viele hier auftauchen oder bereit sind, zu kommen, um uns zu helfen. Aber bevor ihr eure Rucksäcke packt und zu einem Bus oder ins Auto springt, bzw. die Reise per Anhalter antritt – gibt es eine wichtige Sache, die ihr tun solltet: Wartet auf unsere Antwort / Instruktionen.

Hinterlasst nicht nur eine kurze E-Mail Nachricht und beginnt eure Reise, sondern versichert euch, dass wir euch zuerst weitere Anweisung geben. Aufgrund der aktuell hektischen Zeiten und unserem vorübergehenden Mangel an Transportmitteln – haben wir Ankunft und Anreise effektiv zu organisieren!

Sichere Reise und vielen dank an euch! Wir haben einen ganzen Sommer vor uns, es gibt viel Zeit zu kommen – und viele Möglichkeiten aktiv zu werden

Camp Fennovoima