Category Archives: Gefängnisse – Einsperrung

Belgien: Einige Stücke der Unordnung

incendie_directeur_de_BrugesFeuer und Flamme dem Haus des Gefängnisdirektors von Brügge – Mittwochnacht, 11. Dezember 2013, traf ein Brandanschlag das Haus von Jurgen van Poecke, Direktor des Gefängnisses von Brügge. Seine zwei vor seiner Villa (Kesplerstr. in Asbeek) geparkten Autos, ein Audi und ein Citroen, wurden vom Feuer zerstört. Es brach um 4 Uhr morgens aus und breitete sich in der Garage aus, die ebenfalls zerstört wurde. Niemand wurde verletzt, aber die Villa wurde als unbewohnbar erklärt, da sie nun ohne Strom, Wasser und Heizung ist. Der Knast von Brügge ist nicht nur als der sicherste und größte Belgiens bekannt; er enthält auch die verhassten Isolationsabschnitte, die entworfen wurden, um die rebellischen Geister zu brechen. Es wurde ein kleiner Dokumentarfilm über den speziellen Sicherheitsflügel in Brügge gedreht, der in diesem Video zu sehen ist.

Verantwortungen – Vor einem Jahr baute das Unternehmen Marinx seine Gebäude in Sirault. Es brachte den Lastwagen- und Maschinenlärm mit. Im Kontext der ablehnenden Haltung der BewohnerInnen von Sirault gegen die Schädlichkeiten des Unternehmens ging das Haus von Geoffrey Marinx, CEO der Firma, in Flammen auf. Es wohnte noch niemand in der Villa; der CEO wollte nächsten Monat einziehen… Hat er die Botschaft kapiert?

Angriff auf die Kollaborateure – Der Bau neuer Gefängnisse (13 neue Gefängnisse sind in Belgien geplant oder im Bau; in anderen Worten, noch mehr Raum, um Leute einzuschließen und die soziale Frage durch die Verschärfung der Repression und der Sicherheit abzuwürgen) hängt auch von den Bauunternehmen ab, die sie errichten. Gegen diese neuen Gefängnisse kämpfen, heißt also auch Sand in die Maschinerie dieser Kollaborateur-Firmen zu streuen. In der Nacht vom 10. November 2013 schlugen Unbekannte die Fenster des Study and Research Center for Architecture and Urbanism (CERAU) in der Avenue des Courses 20 in Brüssel ein. Diese ArchitektInnen kollaborierten am Bau des Anfang November eröffneten neuen Gefängnisses in Marche-en-Famenne. Du kannst Listen der kollaborierenden Firmen online finden, z.B. bei La Cavale.

Lasst uns die tägliche Routine sabotieren – In der Nacht kappten Unbekannte die Elektrizitätszufuhr der Eisenbahnlinie zwischen Brüssel und Antwerpen. Dutzende Züge fielen aus und es gab Verspätungen von mehr als 45 Minuten. Wenn Bosse, LehrerInnen und Angestellte von unserem pünktlichen Erscheinen zur Ausbeutung abhängen, wenn, allgemeiner gesagt, die Wirtschaft vom flüssigen Verkehr abhängt, so sehen wir in dieser Sabotage eine einfache Art und Weise, um sie alle in den Ruin zu treiben.

Smile – Nachrichten über Ausbrüche zaubern uns immer ein Lächeln aufs Gesicht. Zwei Gefangene flohen aus dem Abschiebelager für klandestine Menschen 127bis in Steenokkerzeel. Einen Monat vorher versuchten sechs Menschen aus dem widerwärtigen Gefängnisdorf des Horrors in Merkplas zu fliehen. Sie brachen Scheiben ein, setzten die Alarmanlagen außer Betrieb und kletterten nachts über die Mauern. Drei von ihnen wurden verletzt, blieben zurück und wurden gefasst, aber die anderen drei konnten entkommen. Kraft den Geflüchteten!

Steenokkerzeel – Am 8. Dezember begab sich eine Bande lustiger junger Störenfriede zum Haftzentrum 127bis in Steenokkerzeel. Nach einigen Worten mit den Gefangenen im Spazierhof zwangen die Wärter die Gefangenen in ihre Zellen zurück. Obwohl an diesem Tag das Abschiebelager nicht brannte und niemand zu fliehen versuchte, so wurde doch die Wut auf diese Gefängnisse mit Petarden, Rauchbomben und Feuerwerk ausgedrückt. Dieser Spaziergang wollte den klandestinen Menschen Solidarität zeigen und die Wut über diese Zentren und den Tod eines Insassen letzte Woche in dem Zentrum von Brügge heraus schreien.

Langes Leben den Geflüchteten – Im Gefängnis von Lantin kletterte ein Gefangener über die Mauer und flüchtete. Andere Gefangene halfen ihm, indem sie die Wärter durch kleine Explosionen ablenkten und sogar eine menschliche Pyramide bauten, um dem Gefangenen zu helfen an der Mauer hochzuklettern. Draußen warteten Komplizen genau vor dem Diensteingang des Knastes mit einem Auto. Als ein Wärter herauskam und fragte, was sie da tun, hielten ihn die Komplizen mit ihren Waffen in Schach. Sobald der Gefangene das Auto erreicht hatte, wurde der Wärter frei gelassen. Trotz Polizeiermittlungen, Strassensperren und Helikopter konnten die Angreifer nicht gefasst werden. Eine schöne Flucht, die auch Dank der Solidarität unter Gefangenen und der Entschlossenheit der Komplizen von außen gelungen ist.

Gefängnis Ardenne – Am Freitag 15. November 2013 griff ein Gefangener zwei Wärter an. Beide wurden verletzt und die Wärtergewerkschaft drohte mit Streik. Faust ins Gesicht den Gefängniswärtern!

Ein Telefonanruf – Donnerstag, 19. November. Bombenalarm im Gericht von Brüssel. Das gesamte Gebäude wurde evakuiert und alle Gerichtstermine abgesagt. Die Polizei fand nichts Verdächtiges, aber der Justizbetrieb war einige Stunden gelähmt. Ein Telefonanruf… Sand in der Knastmaschinerie.

 -anarchistische Zeitschrift hors de service

Die Übersetzung ist eine überarbeitete Form des hier erschienen Artikels.

Thiva, Böotien: Hurra der internationalen anarchistischen Solidarität!

FREIHEIT FÜR MÓNICA CABALLERO UND FRANCISCO SOLAR

Am 23. Dezember 2013 beschmutzten wir wieder einmal die Wände dieser verdammten Stadt. Kämpferische Grüße aus Thiva. Freiheit für die anarchistischen Guerillas.

Saragossa, Spanien: Wandbild in Solidarität mit Mónica Caballero und Francisco Solar

FREIHEIT FÜR DIE INHAFTIERTEN MÓNICA UND FRANCISCO

Im Kontext mit der Solidaritätswoche für die 5 Festgenommen in Barcelona, malten wir ein Wandbild um unsere Unterstützung und Solidarität mit den GenossInnen Mónica und Francisco sichtbar zu machen, sowie mit den anderen GenossInnen, die festgenommen wurden. Es ist überflüssig zu sagen, dass wir nicht in das Spiel von Schuld und Unschuld einsteigen werden. Sie sind unsere GenossInnen und wir verteidigen sie. Weil Solidarität unsere beste Waffe ist. Kämpft weiter. Für die Freiheit von Mónica und Francisco und aller Gefangenen.

Thessaloniki, Griechenland: Banner in Solidarität mit den anarchistischen Gefangenen Francisco Solar und Mónica Caballero

„Solidarität mit den AnarchistInnen Mónica Caballero und Francisco Solar, Geiseln des spanischen Staates. Nichts ist vorbei. Alles geht weiter.“

Quelle: Parabellum

Schweiz: Entlassung auf Bewährung für den Anarchisten Marco Camenisch ein weiteres Mal abgelehnt

Solidarität mit Marco Camenisch

“Ein rebellischer und aufständischer Geist ist ein heiterer Geist, ein zeitloser Geist, der in einer kontinuierlichen Gegenwart aus Solidarität lebt. Solidarität, die per definitionem Generationen vereint, Bemühungen vereint, Handeln vereint, unsere Leben vereint, unsere Herzen vereint, so unterschiedlich und so weit entfernt voneinander sie auch sein mögen, leben sie, haben sie immer gelebt und werden sie immer leben!”

Aus dem Gefängnis in Lenzburg teilt uns Marco Camenisch mit, dass er gerade eine weitere Ablehnung seines Antrags auf bedingte Haftentlassung erhalten hat, die ihm eigentlich schon seit langer Zeit zusteht, da er bereits zwei Drittel seiner von schweizerischen Gerichten auferlegten Haftstraße verbüßt hat. Hier ein Ausschnitt seines Briefes:

“Dieses Mal kam die Ablehnung vom TAR (Regionales Verwaltungsgericht). Um ehrlich zu sein, habe ich es unendlich satt, mit dem ewig gleichen, langwierigen repressiven Scheiß zu tun haben zu müssen, mit dem das TAR eigentlich nur ‘bestätigt’, was von seinen Kumpanen bereits mitgeteilt wurde und lediglich noch mehr Gemeinheit und Bösartigkeit hinzufügt.  Natürlich habe ich mit einer Bestätigung der Ablehnung gerechnet, aber um ehrlich zu sein, wenigstens mit einem Hauch von Ernsthaftigkeit im Umgang mit den ‘Argumenten der Verteidigung’. Praktisch wird es für mich wohl auf eine nachträgliche Sicherheitsverwahrung im Anschluss an die Gefängnisstrafe hinauslaufen. Das ist der einzig beachtenswerte Punkt…”

Immer auf Marco´s Seite! Gegen alle Gefängnisse!

Solidarischer Antirepressions-Fond der westlichen Alpen

Athen: Graffiti und Flyer in Solidarität mit den Gefangenen des weltweiten anarchistischen Krieges

1
“Stärke für den Genossen José Miguel Sánchez Jiménez, seit dem 27. November 2013 im Hungerstreik – Feuer an alle Gefängnisse!” (José Miguel ist seit fast zwei Jahrzehnten in Chile eingekerkert)
2
“Freiheit für Mónica Caballero und Francisco Solar, Solidarität mit Valeria “Giacomoni, Gerardo Formoso und Rocío Yune, die für Angriffe des Aufständischen Kommandos Mateo Morral (in Spanien) angeklagt werden”

Am Freitagabend, den 29. November 2013, führte eine Gruppe anarchistischer Genossinnen und Genossen eine Aktion der Solidarität mit den Gefangenen des anarchistischen Krieges in der ganzen Welt im Zentrum Athens durch. Slogans wurden an Wände gesprüht, Flyer und Broschüren über die gegenwärtigen Fälle wurden in die Luft geworfen und verteilt und die Innenstadt mit Stickern über die Genossinnen und Genossen geschmückt, die wegen Aktionen im Zusammenhang mit dem “Phoenix Projekt” verfolgt werden.

Kleine Aktionen wie diese dienen dazu, einerseits Solidarität unter anarchistischen Rebellinnen und Rebellen in der ganzen Welt zum Ausdruck zu bringen, und andererseits zu einer Verbreitung des offensiven anarchistischen Kampfes beizutragen, immer in Unterstützung der Genossinnen und Genossen, die vom Feind gefangen gehalten werden. Außerdem ist keine unserer Aktionen zu klein, wenn wir damit unseren gefangenen Brüdern und Schwestern in den Gefängniszellen Wärme geben können, und sei es auch nur für eine Weile.

Solidarität zwischen RebellInnen und AnarchistInnen der Praxis ist kein bedeutungsloser Slogan, der in Auditorien der Universitäten gerufen oder beim Surfen im Internet oder beim Blättern in Straßen-Zines gelesen wird. Solidarität ist ein wesentliches Element des aufständischen Kampfes, unseres Angriff auf das Bestehende mit seinen Beziehungen, seiner Moral und seiner repressiven Praxis. Jeder und jede, mit mehr oder weniger Kraft zur Verfügung, kann mit den Mitteln handeln, für die sie und er sich jedes Mal entscheiden.

Wir werden niemals einen gleichmäßigen Abstand halten. Wir werden immer gegen die Autorität und ihre Untergebenen kämpfen, für immer auf der Seite unserer gefangenen Brüder und Schwestern und derer stehen, die ihre Verweigerung bewaffnen und mit Würde in die Offensive gehen.

Feuer den Gefängnissen! Tod der Macht!
Für internationale aufständische Solidarität!

AnarchistInnen für die Verbreitung des Chaos

Continue reading Athen: Graffiti und Flyer in Solidarität mit den Gefangenen des weltweiten anarchistischen Krieges

16. – 22. Dezember 2013: Internationale Aktionswoche in Solidarität mit den 5 Anarchist_innen, die am 13. November in Barcelona festgenommen wurden

Weitere Infos in englischer Sprache bei Act for Freedom Now!

Hamburg: Solidarität mit den 5 verfolgten AnarchistInnen in Spanien

Am Abend des 5. Dezember trafen sich einige Menschen im Schanzenviertel in Hamburg um ihre Solidarität mit den 5 AnarchistInnen zu zeigen, die am 13. November 2013 in Barcelona festgenommen wurden.

Es gab Transparente in Solidarität und ein Flugblatt wurde verteilt und verlesen; außerdem wurden ein paar Parolen gerufen und etwas Feuerwerk gezündet.

PDF-Flugblatt zum ausdrucken und weiterverteilen.

Madrid, Spanien: Worte des Anarchisten Francisco Solar aus dem Gefängnis von Navalcarnero (3.12.2013)

Um keinen Raum für Zweifel zu lassen…

Als AnarchistInnen sind wir in ständiger Konfrontation mit dem Staat/Kapital in all seinen Ausprägungen; das ist ganz einfach. Aber manchmal, insbesondere wenn die Macht in all ihrer Brutalität auf uns einstürzt, verirren sich die Blicke, gehen auf mehrdeutige und unklare Positionen zu. Ich glaube, dass es notwendig ist Beständigkeit zu bewahren, anstatt viktimisierenden und defätistischen Praktiken oder Diskursen Vorschub zu geben. Vielleicht sollten wir jetzt einen Schritt zurück gehen, aber immer fünf Schritte vorwärts machen auf dem verlockenden Pfad der Ungewissheit hin zur totalen Befreiung.

Eine feste Umarmung allen anarchistischen Gefangenen, die weltweit in Haft gehalten werden, besonders für Juan Aliste, Marcelo Villarroel und José Miguel Sánchez, mit denen ich die Gelegenheit hatte, Erfahrungen im Inneren (in Chile) auszutauschen.

Unsicher was kommen wird, dennoch unbeirrt gegen die Macht

Für Anarchie…

Francisco Solar

Madrid, Spanien: Strafverfolgung für antifaschistische direkte Aktion

Am Donnerstag, den 28. November begannen um 6 Uhr in der Früh Zivilbullen von der Informationsbrigade der spanischen Nationalpolizei eine groß angelegten Einsatz gegen AktivistInnen verschiedener Kollektive, für den sich Christina Cifuentes, eine Politikerin der Partido Popular (Volkspartei) verantwortlich zeigt. Die Ermittlung soll im Zusammenhang mit einer antifaschistischen direkten Aktion stehen, die am 20. November in der Complutense Universität von Madrid stattgefunden hat. Als Ergebnis dieses Repressionsschlags wurden am 28. November 19 Personen und am 30. November eine weitere verhaftet, die sich immer noch in Haft befindet. Die Ermittlungen sind derzeit noch im Gange, so dass immer die Gefahr weiterer Verfolgung besteht.

Am selben Abend wurde die Solidaritätsversammlung für die 19 Verhafteten vor der Moratalaz Polizeistation von den Bullen angegriffen. Es kam zu Personenkontrollen und dann über mehrere Stunden zu heftigen Übergriffen auf Protestierende und im Verlauf zu 11 weiteren Verhaftungen (alle kamen am nächsten Morgen frei).

Am Abend des nächsten Tages, dem 29. November, wurden die 19 am Vortag Verhafteten im Plaza de Castilla Gericht dem Staatsanwalt vorgeführt und anschließend freigelassen. Das Verfahren gegen sie läuft jedoch weiter. Währenddessen versammelten sich vor den Gericht gemischte Leute, um die AktivistInnen zu begrüßen, und sangen Parolen wie „Freiheit für die, die fürs Kämpfen inhaftiert sind“. Für Sonntag, den 1. Dezember wurde zu einer weiteren Solidaritätsversammlung um 12 Uhr auf dem Tirso de Molina Platz in der Innenstadt von Madrid aufgerufen.

Den strafrechtlich Verfolgten werden Delikte gegen die Ausübung der Grundrechte und staatsbürgerlichen Freiheiten vorgeworfen gegen, mit dem erschwerenden Umstand aus Hass gehandelt zu haben, wodurch Verletzungen und Sachbeschädigungen resultieren. Vor allem wird ihnen eine antifaschistische direkte Aktion vom 20. November vorgeworfen, als FaschistInnen dem Todestag Francos und der Ermordung von José Antonio Primo de Rivera, dem Gründer der spanischen nationalistischen Partei Falange gedachten. So wie jedes Jahr beteiligten sich verschiedene antifaschistische Kollektive an einer Gegendemo auf dem Gelände der Madrider Complutense Universität unter dem Motto „FaschistInnen aus der Uni!“ Der Protestmarsch zog über den Campus und endete vor der juristischen Fakultät, wo es zu einem Angriff auf die Büros des faschistischen Verbands Foro Universitario Francisco de Vitoria kam. Mitglieder dieser faschistischen StudentenInnenorganisation, die ihre Gesichter zeigten, erhielten einen angemessenen Empfang. Später ging der Abschaum direkt zu den Bullen, um über den Angriff zu berichten.

Es ist erwähnenswert, dass am 4. November im Historischen Institut der Madrider Universität ein Haufen Neo-Nazis der Liga Joven (Jugendverband) aus Vergeltung für die Ermordung von zwei Schlägern der Goldenen Morgendämmerung (am 1. November 2013 in Athen) auf das Universitätsgelände stürmte, Plakate abriss und mehre Studierende konfrontierte.

Auf Spanisch

Griechische Gefängnisse: Kämpfender Gefangener Michalis Ramadanoglou tritt auch in den Hungerstreik in Solidarität mit Spyros Stratoulis

Ich möchte euch darüber informieren, dass ich am 25. November 2013 einen Hungerstreik begonnen habe, um mit meinem Mitgefangenen, Freund, Bruder und Mitkämpfenden Spyros Stratoulis, der im Gefängnis in Larissa eingekerkert ist, zu sympathisieren und eine Memo, die sich darauf bezieht an das Ministerium geschickt habe. Seit dem 11. November 2013 nimmt er keine Nahrung mehr zu sich. Damit fordert er die Einstellung der unbegründeten Anklagen, die sich auf die Ereignisse im Juli 2012 in Thessaloniki beziehen und die ihm die Teilnahme in einer kriminellen Organisation und das Begehen von gefährlicher Körperverletzung zuschreiben.

Diese Anklagen führten zur Aussetzung der regulären Freigängertage, die er zwei Jahren lang, allen rechtlichen Verfahren nach Artikel 55, §1 des Strafgesetzbuchs folgend, erhielt. Mit diesem Akt der Unterstützung nehme ich den Kampf des Hungerstreiks als letztes Mittel auf und bringe dadurch konkret zum Ausdruck, dass ich auf seiner Seite bin. Ich habe eine bewusste Entscheidung getroffen: Ich kenne meinen Mitkämpfenden Spyros Stratoulis sehr gut und auch seine Kämpfe innerhalb des Gefängnisses, wo er sein Leben und weiteren Gewahrsam aber niemals seine Würde riskierte. Ich kann nachempfinden, was er durchmacht. Wir sind in verschiedenen Gefängnissen durch viele schwere Zeiten gegangen und soweit es uns in den Grenzen des Gefängnisses möglich war, teilten wir auch Momente der Freude. Spyros ist wie Familie für mich und ich werde bis zum Ende an seiner Seite stehen. Ich weiß, dass er dasselbe für mich tun würde.

Der Kampf um Freiheit geht uns alle an, koste es was es wolle, wir werden weiter kämpfen, um ihn – eine weitere Person, die ihrer Freiheit beraubt wurde – von den Ketten des Gefängnisses befreit zu sehen.

Volle Unterstützung für Spyros Stratoulis, meinen Mitkämpfenden und Bruder im Hungerstreik

Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse

Michalis Ramadanoglou
Gefangener im Grevena Gefängnis

Griechische Gefängnisse: Kämpfender Gefangener Ergün Mustafa tritt in den Hungerstreik in Solidarität mit Spyros Stratoulis, der seit dem 11.11. im Hungerstreik ist

(anarchistische Demo am Malandrino Gefängnis, 2007)

Wie ich bereits in meinem letzten offenen Brief (hier auf Griechisch) erwähnt habe, zeige ich Solidarität mit meinem Bruder Spyros Stratoulis, der seit dem 11. November 2013 einen Hungerstreik durchführt. Und ich stehe noch drastischer hinter ihm, weil ich heute, den 25. November, in den Hungerstreik trete, um ihn zu unterstützen. Wir führen diese Handlungen aus, die manchen Menschen komisch vorkommen mögen, unsere eigenen Handlungen und wir warnen: wir werden unter keinen Umständen klein beigeben und wir nehmen unser Leben in die eigenen Hände. Ich werde ein Unterstützer Spyros’ für seinen Kampf um die Einstellung der Anklagen gegen ihn, sowie für Tage an denen er wieder Freigang aus dem Gefängnis bekommt, sein.

Solidarität mit dem hungerstreikenden Spyros Stratoulis.
Seine Forderungen sind auch meine.

Sofortige Einstellung der Anklagen gegen Spyros Stratoulis und Wiedergewährung seiner Ausgangsgenehmigungen!

Ergün Mustafa
Gefangener im Malandrino Gefängnis

Nezahualcóyotl, Mexiko: Brandanschlag in Solidarität mit Mario González, ein Gefangener, der seit dem 8. Oktober 2013 in Hungerstreik ist

Freiheit für Mario González

Am Donnerstag, 31. Oktober, in den Morgenstunden brachten wir eine Brandvorrichtung an einem Streifenwagen der mexikanischen Staatspolizei (früher staatliche Sicherheitsagentur) an, der auf einer Seite einer Polizeieinrichtung stand, die sich in der Texcoco Allee in Nezahualcóyotl von EdoMex befindet. Die selbstgebaute Vorrichtung erledigte den Job prima.

Unser Ziel war es, das Eigentum der Polizeiinstitutionen direkt anzugreifen, die verantwortlich sind für und sich mitschuldig machen an den aktuellen repressiven Einsätzen, die vom Staat und insbesondere der Regierung des mexikanischen Bundesbezirks gegen die anarchistische Bewegung und der sozialen Bewegung im Allgemeinen verübt werden.

Mit dieser Sabotage verteidigen wir den Hungerstreik, den Genosse Mario González seit dem 8. Oktober aufrechterhält, kämpfend gegen seine Einkerkerung im Untersuchungsgefängnis Varonil Oriente, wo er immer noch von der faschistischen Regierung des Bundesbezirks als Geisel festgehalten wird.* Wir verstehen die Situation des Genossen und werden ihn in seinem Kampf nicht alleine lassen. Mario wurde zusammen mit acht anderen GenossInnen am 2. Oktober 2013 kurz bevor er die jährliche Demonstration in Gedenken an das Massaker 1968, das von der mexikanischen Armee gegen die StudentInnen verübt wurde, erreichen konnte festgenommen. Die festgenommenen GenossInnen wurden von den Organen des Ministeriums für öffentliche Sicherheit in Mexiko Stadt sowie der ermittelnden Polizeieinheit gefoltert. Mario ist zurzeit der einzige, der im Gefängnis verblieben ist.

Feuer den Gefängnissen! Freiheit für die Gefangenen!
Revolutionäre Solidarität mit anarchistischen Gefangenen!

Freiheit für Mario González!

Im Konflikt mit dem Staat:
AnarchistInnen in Solidarität

* Mario wurde gegen seinen Willen ins Krankenhaus Tepepan vom 22. November transferiert.

Italien: Gefährten Alfredo Cospito und Nicola Gai vom Gericht in Genua verurteilt

Genua, 12. November 2013

Die Urteile gegen Nicola Gai und Alfredo Cospito wurden heute Morgen bekanntgegeben. Im Kurzverfahren der ersten Instanz ging es um den Knieschuss an Roberto Adinolfi. Beide Anarchisten haben im Gerichtsaal die Tat während der letzten Sitzung am 30. Oktober in Kommuniqués verteidigt.* Die Gefährten waren bei der Verhandlung am 12. Novermber 2013 nicht anwesend.

Die Urteile lauten:
– 10 Jahre und 8 Monate für Alfredo
– 9 Jahre und 4 Monate für Nicola

Beide wurden für den Angriff auf Adinolfi mit der Absicht des Terrorismus (gemäß Artikel 280 des italienischen Strafgesetzbuchs) verurteilt. Zusätzliche Haftbedingung ist reato ostativo – ein Hindernis für den Zugang zu Gefängnisleistungenvorteilen, Hausarrest, offener Vollzug etc. Das Gericht verurteilte den Angriff somit als terroristischen Anschlag. Die Bewertung der immateriellen Schäden, die durch den Kläger (der italienische Staat, Ansaldo Nucleare und Adinolfi selbst) beantragt wurde, ist vorerst verschoben, um in einer weiteren, eventuellen Zivilklage beurteilt zu werden. Die Richterin der Vorverhandlung, Annalisa Giacalone, unterwarf sich vollständig den Argumente der Anklage, dass der Zweck des Terrorismus und der Umsturz der demokratischen Ordnung in dem Fall aufgrund der Tatsache bewiesen ist, da in der Person des geschäftsführenden Vorstandsmitglied (CEO) Roberto Adinolfi von Ansaldo Nucleare Finmeccanica, ein staatliches Unternehmen mit globalen Interessen bei der Herstellung der Systeme der Kontrolle und Verteidigung, getroffen wurde.

Mit voller Gewissheit, dass die wirklichen Verursacher des rücksichtlosen Terrors und Todes woanders zu Hause sind, schicken wir eine starke solidarische Umarmung an Nicola, Alfredo und an alle, die sich nicht der Logik des Terrors beugen, die so typisch für Herrschaft ist.

Ihr könnt beiden Gefährten an die folgende Knastadresse Briefe schicken:

Nicola Gai — Alfredo Cospito
Casa Circondariale Ferrara, Via Arginone 327, ΙΤ-44122 Ferrara, Italien

Mehr Informationen unter: nidieunimaitres[ät]gmail.com

* Die Stellungnahme von Alfredo könnt ihr hier und Nicolas Erklärung vor Gericht hier lesen; die Texte wurden von Marco Camenisch, anarchistischer Gefangener in der Schweiz, übersetzt.

Griechische Gefängnisse: Anarchistischer Gefangener Rami Syrianos trat in den Hungerstreik in Solidarität mit den Gefangenen Spyros Stratoulis, der sich seit dem 11.11. im Hungerstreik ist

Am 11. November 2013 begann Bruder Spyros Stratoulis einen Hungerstreik mit der Forderung, seine Verfolgung im Fall, der als „Kriminelle Organisation der Treffpunkte Thessalonikis“ betitelt wurde, zu beenden.

An dieser Stelle könnte ich darüber schreiben, wer Spyros ist. Ich könnte über die Tage, die er im Laufe zweier Jahrzehnte der Einkerkerung durchgekämpft hat schreiben, über seinen unbezähmbaren Geist, seine Integrität und Menschlichkeit trotz aller Verrohungsbemühungen in den demokratischen Gefängniszellen. Aber das alles würde nur Bruchstücke der Gründe erfassen, warum ich diesen Menschen einen Genossen und Bruder nenne. Um in der Lage zu sein, die Essenz vermitteln zu können, müsste ich imstande sein, Wörter zu finden, die die Zeitspanne von über einem Jahr, das wir in der Gefängniszelle in Larissa eng miteinander zugebracht haben, ganz genau wiedergeben können. Wörter, die die gebündelte Erfahrung, 24 Stunden am Tag mit einem anderen Menschen zusammen zu sein; jeden Augenblick zu teilen, jede Freude, jeden Kummer, jede Schwierigkeit, jede Hoffnung; Gedanken, Sorgen und Träume, bildlich darstellen können. Ich müsste in der Lage sein Worte zu finden, die auf präzise Weise die einzigartige Wichtigkeit zum Ausdruck bringen, im personalisierten Raum und der Zeit des Gefängnisses die Möglichkeit zu haben, zu sagen: Ich bin nicht alleine.

Am 11. November begann Spyros den Hungerstreik. Heute, am 21. November, ist der zehnte Tag seines Kampfes.

Von heute an, trete auch ich in den Hungerstreik, als ein Akt der Solidarität für Spyros; als ein Akt, der nichts weniger als was dieser Mensch verdient, widerspiegelt und der sich auf die Erfahrungen bezieht, die wir teilten und weiterhin teilen, selbst wenn wir jetzt an unterschiedlichen Orten eingesperrt sind.

Weil Solidarität heißt, einen anderen Menschen Genossen zu nennen und das bedeutet zu sagen: zusammen durch die guten Zeiten, zusammen durch die Kämpfe, zusammen durch die harten Zeiten, bis zum Ende.

Bruder bewahre die guten Momente, fasse Mut, und geh vorwärts…

Bis zum Sieg.

Rami Syrianos
Domokos Gefängnis

Griechenland: Bericht von der Solidaritätsdemonstration für Spyros Stratoulis am Gefängnis von Larissa

Solidarität mit S.Stratoulis, im Hungerstreik seit 11/11
Gegen die Feinde der Freiheit

Am Mittwoch, den 20. November 2013 versammelten sich gegen 18.00 fast 200 UnterstützerInnen an der Rückseite des Gefängnisses von Larissa. Dort hatten sie Sicht auf die Zelle des Gefährten Spyros Stratoulis.

Spyros befindet sich derzeit seit 12 Tagen im Hungerstreik. Er hat ihm am 11. November begonnen, um seine strafrechtliche Behandlung durch die Herrschenden anzuprangern. Er fordert seinen sofortigen Freispruch von Vergeltungsmaßnahmen und unberechtigter Anklage gegen ihn, die zur Verweigerung von Freigängen geführt hat (obwohl ihm vorher regelmäßig Tage gewährt wurden, an denen er das Gefängnis verlassen konnte). Er setzt sich aber auch für sein Recht einer Strafaussetzung auf Bewährung ein.

Wir blieben anderthalb Stunden vor dem Gefängnis. Wir riefen Parolen und warfen Feuerwerkskörper, und versuchten Spyros Stratoulis eine starke Botschaft der Solidarität und Unterstützung zu senden. Eine Zeitlang brachen wir die Mauern die uns trennten und vereinten für eine Weile unsere, mit den Stimmen der kämpfenden Gefangenen und anderen Gefängnisinsassen.

Wir hatten auch eine Tonanlage, so dass wir Solidaritätstexte für Spyros verlesen konnten. Die Versammlung wurde von GefährtInnen aus den Städten Thessaloniki, Volos, Karditsa, Kozani, Xanthi, Veria und Larissa unterstützt.

Der Drang nach Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse.
Keiner wird in den Händen des Staates alleine gelassen.

Athen: Solidarität mit den 5 GenossInnen, verhaftet in Barcelona am 13. November 2013 – Mónica und Francisco sind in Untersuchungshaft

Am 18. November brachten Mitglieder von Contra Info ein Banner in Solidarität mit den 5 GenossInnen, die am 13. November in Barcelona verhaftet wurden und unter dem Antiterrorgesetz wegen direkter Aktionen angeklagt werden, zu denen sich das Kommando Mateo Morral bekannt hat, auf dem Exarchia Platz in der Innenstadt Athens an. Auf dem Banner steht: “Freiheit für die 5 GenossInnen, verhaftet am 13.11. in Barcelona: Rocío, Valeria, Mónica, Francisco, Gerardo – Solidarität und Aktionen über die Grenzen hinaus!”

Die GenossInnen wurden von Barcelona nach Madrid überführt, wo sie für weitere vier Tage in Isolationshaft gesperrt wurden. Am Sonntag, 17. November wurden sie schließlich dem Richter in Madrid vorgeführt.

Alle 5 AnarchistInnen sind zurzeit Geiseln des spanischen Staates: Rocío Yune, Valeria Giacomoni und Gerardo Formoso wurden freigelassen, haben aber laufende Anklagen und restriktive Auflagen außerdem wurden ihnen ihre Ausweise weggenommen. Mónica Caballero und Francisco Solar befinden sich ohne Kaution im Gefängnis in Untersuchungshaft.

Aus der Baugrube der Gegeninformation senden wir den 5 verfolgten GenossInnen all unsere Stärke and rufen zur Vervielfachung der Gesten von praktischer Solidarität auf. Konfrontiert mit der Polizei, zwischenstaatlicher und medialer Repression sind wir nicht gewillt auch nur einen einzigen Schritt zurückzuweichen.

Feuer den Gefängnissen! Feuer den Grenzen!

Montreal, Kanada: Sabotage von Fahrzeugen des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit

g20_2010

Kürzlich haben wir dem Parkplatz des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit von Quebec in der Fullum Str. 600, Montreal, einen Besuch abgestattet und die Dienstfahrzeuge mit Abbeizmittel behandelt und die Reifen zerstochen.

Das Ministerium für Öffentliche Sicherheit von Quebec ist unter anderem für die Oberaufsicht der Stadt- und Provinzpolizei und auch der Provinzgefängnisse zuständig. Im Endeffekt ist das  Ministerium für alle Aspekte der Haftbedingungen in Quebec verantwortlich: vom Verhalten der Polizei bis zu dem, was in den Kantinen verfügbar ist.

Während wir das hier schreiben, laufen zwei Beispiele von Widerstand gegen das Gefängnissystem in Kanada. Erstens der Hungerstreik von in Ontario, ohne jegliche Anklage, gefangenen MigrantInnen. Sie sind trotzdem in Haft und erwarten ihre Abschiebung. Ihre Forderungen sind u.a. eine bessere Behandlung und das Ende der Haft für MigrantInnen, gegen die keine Anklage erhoben wurde. Sie befinden sich in der 5. Streikwoche.

Zweitens ein Arbeitsstreik in vielen Bundesgefängnissen im ganzen Land als Protest gegen die Kürzung des Lohnes in allen Bundesgefängnissen. Die Regierung rechtfertigt die Kürzung damit, dass sie den Gefangenen Essen und ein Dach über dem Kopf gebe. Nun müssen die Gefangenen also nicht nur die Gefängnisse mit ihrer Arbeit erhalten, sondern auch noch dafür bezahlen, dass sie eingesperrt sind. Diese Lohnkürzung ist Teil einer breiteren Verschärfung der Bedingungen für die Gefangenen: wie längere Strafen,strengere Voraussetzungen zur bedingten Entlassung,doppelte Belegungen  in den Zellen und weniger Programme im Gefängnis.

Solidarität mit den kämpfenden Gefangenen – für das Ende aller Gefängnisse und der Polizei.

Und für Youri und Guillaume – Gefangene des G20 von Toronto, im Provinzknast von Bordeaux, Montreal, eingesperrt.

Quelle 1, 2, 3

GenossInnen in Barcelona verhaftet für die Aktion des „Aufständischen Kommandos Mateo Morral“

Am 2. Oktober 2013 brachte die anarchistische Gruppe „Aufständisches Kommando Mateo Morral“ eine Explosionsvorrichtung im berühmten faschistischen Kirchenmonument, der Basílica del Pilar in Saragossa, Spanien, an. Diese Kathedrale ist einer der wichtigsten Tempel für die Herrschenden und stellt eines der Hauptsymbole des und einen Treffpunkt für den Faschismus dar. Diese Aktion hatte nicht den Vorsatz, Gemeindemitglieder oder TouristInnen zu verletzen; die Gruppe gab vorher eine Warnung an die Basílica del Pilar und an Zeitungen heraus.

Am 13. November 2013 drangen die Bullen in Barcelona in eine Wohnung ein und führten einen antiterroristischen Einsatz durch; fünf Personen (aus Chile, Argentinien und Italien) wurden festgenommen und wegen der Aktion, zu der sich das Aufständische Kommando Mateo Morral bekannt hat, angeklagt. Wir warten auf Neuigkeiten zum Zustand der fünf Verhafteten. Unter ihnen befinden sich auch Mónica Caballero und Francisco Solar, AnarchistInnen aus Chile, die in jüngster Vergangenheit wegen des „Caso Bombas/Bomben Falls“ verfolgt und eingesperrt wurden, einem juristischen Fiasko für den chilenischen Staat. Die beiden wurden 2012 in allen Anklagepunkten freigesprochen.
Auf dem Plakat steht:

„Solidarität und Aktionen für die verhafteten GenossInnen in Barcelona.
Kein Staat, keine Grenze wird jemals in der Lage sein, den sozialen Krieg zu stoppen.
Möge die Distanz kleiner werden durch die Gesten der Solidarität.
Mögen sich die Angriffe gegen die Macht Tag für Tag multiplizieren.
Sofortige Freilassung von Mónica und Francisco!
Kriegsgefangene raus auf die Straße“

Es folgen Auszüge aus der Solidaritätserklärung für Mónica und Francisco, die von einigen ihrer Mitangeklagten im berüchtigten Bomben Fall stammen.

„Das Band der Solidarität ausdehnen …
Mónica und Francisco wurden im August 2010 im so genannten Bomben Fall verhaftet. Beide begegneten dem Prozedere gegen sie mit Würde und Rebellion, verbrachten über 9 Monate im Gefängnis unter Regelwerken der Hoch- und Maximalsicherheit, lehnten es ab, die Erpressung des Staatsanwaltes zu akzeptieren, führten zusammen mit ihren Mitangeklagten einen Hungerstreik durch, der über 65 Tage dauerte, stellten sich gegen eines der längsten Gerichtsverfahren Chiles und alle Anklagen gegen sie wurden fallengelassen, ohne eine einzige Vorstrafe. Die jetzigen Anschuldigungen Seitens der Presse und Polizei basieren auf den Gerichtsakten des Bomben Falls, ein Angriff, der gegen anarchistische Räume, Milieus und Individuen entfesselt wurde. Nun streben die Mächtigen danach, den Kadaver des Bomben Falls wiederauferstehen zu lassen, drohen damit neue Verfahren gegen uns zu eröffnen; damit konfrontiert machen wir klar, dass wir die Anschuldigungen ablehnen, aber wir verleugnen nicht, wer wir sind, unsere Ideen, unsere Beziehungen, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Kampf. …
Mónica und Francisco sind unsere GenossInnen und wir verteidigen sie gegen die Medien- und die Polizeikampagnen, die von chilenischen wie spanischen Staat durchgeführt werden. Weil alle Staaten Terroristen und alle Gefängnisse Zentren der Vernichtung sind. Revolutionäre Solidarität über alle Grenzen hinweg.“

Alle fünf verhafteten GenossInnen sollten eigentlich am 15. November in Madrid vor dem Richter erscheinen aber die Polizei hat ihren incommunicado Gewahrsam (Isolationshaft) bis Sonntag 17.11. verlängert. Am Sonntag ordnete der Richter Untersuchungshaft für Mónica Caballero und Francisco Solar und die vorläufige Entlassung für Rocío Yune, Valeria Giacomoni und Gerardo Formoso an.

Griechenland: Inhaftierter Spyros Stratoulis seit dem 11. November 2013 im Hungerstreik

Auf dem Poster ist zu lesen:

Solidarität mit Spyros Stratoulis, seit zwei Jahrzehnten kämpfender Gefangener in griechischen Knästen, der sich seit dem 11. November 2013 im Hungerstreik befindet. Er fordert einen vollständigen Freispruch von fingierten Anklagepunkten seiner angeblichen Mitgliedschaft in einer fiktiven kriminellen Vereinigung. (Thessaloniki, 2012), so wie sofortige Wiederaufnahme seiner Freigänge.

„Ich werde drastisch gegen die Vergeltungsabsicht des Staates, der versucht Widerständige zu brechen, gegen sein Entscheidungsmonopol darauf und der Plünderung unseres Lebens vorgehen, sowie gegen die Gleichgültigkeit jeder einzelnen Marionette dem Leben, der Freiheit und Würde gegenüber“
Spyros Stratoulis, inhaftiert im Gefängnis von Larisa.

23.-30. August 2014 – Woche für Anarchistische Gefangene – Aufruf für eine internationale Mobilisierung

abcIm Sommer 2013 haben Mitglieder verschiedener ABC Gruppen die Notwendigkeit eines Internationalen Tages für Anarchistische Gefangene diskutiert. Angesichts der Tatsache, dass es bereits etablierte Termine für die Rechte der politischen Gefangenen oder Antiknasttage gibt, fanden wir es wichtig, auch auf die Geschichten unserer GefährtInnen hinzuweisen. Viele inhaftierte AnarchistInnen werden niemals von offiziellen Menschenrechtsorganisationen als „politische Gefangene“ anerkannt, weil deren Verständnis von Gerechtigkeit streng kapitalistischen Gesetzen unterworfen ist, die geschaffen wurden, um den Staat zu verteidigen und jede soziale Veränderung zu verhindern. Gleichzeitig wissen wir – selbst innerhalb unseren eigenen Strukturen – so wenig über die Repression, die in anderen Ländern herrscht. Ganz zu schweigen von den Namen und Fällen, in die viele unserer eingekerkerten GefährtInnen involviert sind.

Deshalb haben wir uns entschieden vom 23.-30 August eine jährliche Woche für Anarchistische Gefangene bekannt zu machen. Wir haben den 23. August als Beginn gewählt, weil an diesem besagten Tag im Jahre 1927 die italienisch-amerikanischen Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti im Gefängnis hingerichtet wurden. Sie waren beschuldigt, zwei Männer während eines bewaffneten Raubüberfalls auf eine Schuhfabrik in South Braintree, Massachusetts, (Vereinigte Staaten) ermordet zu haben. Ihre Verhaftung war Teil einer größeren Anti-Radikalen-Kampagne der amerikanischen Regierung. Es gab fast keine Beweise des Staates gegen die beiden und viele glauben auch heute noch, dass sie aufgrund ihrer starken anarchistischen Überzeugungen bestraft wurden.

In Anbetracht der Art und Vielfalt von anarchistischen Gruppen rund um den Globus haben wir eine Woche gemeinsamer Aktionen vorgeschlagen anstatt eine einzelne Kampagne an einem bestimmten Tag. Dadurch ist es für Gruppen leichter, eine Veranstaltung innerhalb eines längeren Zeitraums zu organisieren.

Wir rufen deshalb alle auf, die Information über die Woche für anarchistische Gefangene unter anderen Gruppen und Gemeinschaften zu verbreiten und Veranstaltungen in eurer Stadt oder an eurem Ort zu organisieren. Die Veranstaltungen können Infoabende, Vorführungen, Solikonzerte und direkten Aktionen umfassen. Lasst eurer Fantasie freien Lauf.

Bis alle frei sind.

325
ABC Belarus
ABC Brighton
ABC Bristol
ABC Cardiff
ABC Tchechische Republik
ABC Finnland
ABC Kiew
ABC Litauen
ABC Leeds
ABC London
ABC Mexiko
ABC Moskau
Antirepressionsgruppe Nizhny Novgorod
ABC St.Petersburg

Athen: BekennerInnenschreiben zur Brandstiftung an einem Fahrzeug im diplomatischen Dienst

In den frühen Morgenstunden vom Freitag, den 11. Oktober 2013 haben wir an der Kreuzung der Pyrras- und Delacroixstraße in der Gegend von Neos Kosmos in Athen einen Kleinbus des diplomatischen Korps mit dem Kennzeichen CD 93-3 in Brand gesetzt.

Diese Aktion ist von ganzem Herzen unseren Gefährten, die wegen des Doppelraubs in Velventos (Kozani) strafrechtlich verfolgt und Ende November vor Gericht stehen werden gewidmet, und außerdem als Erinnerung an den ermordeten Antifaschisten Pavlos Fyssas gedacht.

Wir sollten uns nicht an das Bild von Angst und Tod gewöhnen. Wir sollten gegen den gegenwärtigen Totalitarismus mit allen verfügbaren Mitteln Widerstand leisten.

Wir schaffen unsere eigenen Strukturen, wir stärken und erweitern unsere solidarischen Beziehungen und wir schaffen die Grundlagen für Anarchie und Kommunismus. Soziale Revolution, die einzige Lösung…

BrandstifterInnen mit Gewissen

* Die Verhandlung für den Doppelraub in Velventos soll am 29. November 2013 stattfinden. Verhandlungsort ist das Berufungsgericht in der Loukareosstraße in Athen. Angeklagte Gefährten sind Andreas-Dimitris Bourzoukos, Dimitris Politis, Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Fivos Harisis-Poulos und Argyris Ntalios.

Besançon, Frankreich: Angriffe aus Solidarität mit Sonja Suder

In der Nacht zum 15. September wurde der Zeitarbeitsagentur Randstadt, die sich am Anfang der Allee Carnot befindet, ein Fenster zerstört.

Dieses Loch wurde im Zusammenhang einer internationalen Kampagne für die Freilassung von Sonja Suder geschaffen, die seit zwei Jahren im Hochsicherheitstrakt der JVA Preungesheim in Frankfurt einsitzt. Ihr werden verschiedene Angriffe in den späten Siebzigern vorgeworfen.

Einige Nächte vorher wurde „Freiheit für Sonja Suder“ auf eine Mauer in der Nähe gesprüht, und die Bankfiliale der Crédit Agricole gegenüber dem Chaprais Friedhof mit Steinen angegriffen, was zwei größere Beschädigungen an der Fassade hinterließ.

Für Sonja und Alle, die es verweigern sich der Herrschaft zu unterwerfen!

Ein unerwünschter Nachtschwärmer