Chile: Straßesperrung am Kanal Chacao in Viña del Mar-Quilpué am 5.7.2017

Gegen die Wahlen und die Demokratie, Entschiede selbst, hol dein Leben zurück….

An diesem Abend sind wir rausgegangen, um den Verkehr zu blockieren und den Alltag der Stadt zu stören. Es handelt sich um ein Akt der Rückforderung und Erinnerung an Luis Marileo und Patricio Gonzales, junge Mapuche die durch die Hand des bestialischen Großgrundbesitzers Ignacio Gallegos ermordet wurden.

Wir sehen die Tötung der beiden nicht als isoliertes Ereignis, sondern als Ergebnis, sowohl des Fortschritts des Extraktivismus und dem Kapitalismus im Wallmapu, wie auch der militarisierten Repression des chilenischen Staates gegen die Kommunen und gegen jeglichen Ausdruck des Widerstands gegen ihr System von Elend und der Verwüstung.

In diesem Zusammenhang hat die Präsidentin Michelle Bachelet sich mit blutverschmierten Händen entschuldigt. Unsere einzige Antwort ist es, den Kampf fortzusetzen und die direkte Konfrontation und die Sabotage gegenüber den Kapitalismus und ihren zivilisatorischen Fortschritt, für den unsere Brüder und Schwestern ermordet wurden, zu verschärfen.

In diesen Zeiten von Wahlen und der Sensationspresse, wo einige auf den reformistischen Weg und Parlamentarismus setzen, um weiter der Logik des Systems zu folgen, haben andere einen anderen Weg gewählt; den vom Widerstand und Angriff angesichts der alltägliche Gewalt des Systems, den von der Schaffung der Werkzeuge für die Erreichung der totalen Befrieuung, mit Hilfe des Individuums und der Gemeinschaft.

In Erinnerung an LUIS MARILEO, PATRICIO GONZALES, MACARENA VALDES und den vielen anderen, die in diesem Kampf gegen die Autorität, gefallen sind. Ein herzlichsten Gruß an all die Gefangenen der Welt, Anarchist*innen, Antiautoritäre, Mapuche und Subversive, damit sie wissen, dass sie nicht alleine sind und dass hier und in allen Teilen der Welt, das Feuer der Revolte entzündet wird.

Vesrschärft den Konflikt gegen die Autorität
Setzt den Kampf fort, für den unsere Geschwister gefallen sind!

Canet de Mar: Aufgrund der Räumung des Mas Spanischer Staat: Bestia Squat in Canet de Mar muss das diesjährige Agro-Crust verlegt werden

eingegangen auf englisch und spanisch am 8. Juli

Hallo GefährtInnen,

am letzten Mittwoch, den 5. Juli räumte die Mossos d’ Esquadra das Mas Bestia Squat in Canet de Mar, ohne Räumungsbefehl. Die sechs im Moment der Räumung anwesenen Gefährt*innen, konnten nur einige ihrer persönlichen Gegenstände und ein paar Werkzeuge einzusammeln. Die Räumung kam überraschend, nachdem sie vor Gericht am 26. Juni durch ihren Anwalt Berufung eingelegt hatten, auf die der zuständige Richter des Gerichts N3 von Arenys de Mar zu keiner Zeit einging. Er wurde vermutlich durch die Staatsanwaltschaft zur Räumung aufgefordert, die zu einem Urteil (kein Datum) gehört, das ohne Wissen der BewohnerInnen des Mas Bestia Squa gefällt wurde. An der Räumung waren sieben Transporter der Bereitschaftpolizei Mossos d’Escuadra, die lokale Polizei von Canet de Mar, ein Krankenwagen, der Eingentümer Garcia (früherer Bürgermeister und mafiöser Geschäftsmann) und Gesindel des Gerichts von Arenys de Mar beteiligt.

Aufgrund dieses Geschehens ind wir gezwungen den Ort des Agro-Crust zu änderen. Die Gefährt*innen des CSO Mas Ciurana in Hostalric haben ihre Soldarität ausgedrückt, so dass die Veranstaltung vom 14.-16. Juli dort stattfinden kann. Die Aktivitäten vom 17. und 18. Juli finden im MAS BESTIA SQUAT II / SANT POL DE MAR (Bcn) statt.

Wir erwarten euch alle auf dem Agro-Crust VIII im CSO Mas Ciurana/Hostalric und dem MAS BESTIA SQUAT II!

Gesundheit und Anarchie!

Besançon, Frankreich: Soli-Aktion mit den Aufständischen in Hamburg im Rahmen des G20-Gipfels

eingegangen am 10.7.2017
Einige in Besançon, während des G20 in Hamburg, gesprühte Parolen. Andere Slogans, wie „G20 : Welcome to Hell“, „Contre le G20 et son monde” (Gegen den G20-Gipfel und  seine Welt)  oder “Sauvez la nature, détruisez la civilisation” (A)  (Rettet  die Natur, Zerstört die Zivilisation-(A)) konnten leider nicht fotografiert werden, weil sie rasch vom städtischen Reinigungsdienst entfernt wurden.
Hamburg brennt (A)
Nieder mit dem Kapital. Kein G20 (A)
Solidarität mit der Revolte in Hamburg. Kein G20
Hamburg unkontrollierbar! No G20“ auf dei Fassade des SDF Büros gesprüht (Eine Sicherheitsfirma, die Alarm- und Überwachungssysteme unter anderem in Supermärkten installiert)
Weder Gesetze, noch Bosse
Weder Gesetze, noch Macron
Solidarität mit den Migrant*innen
Nieder mit der Despotie des Kapitals
Wohnung für Alle, Eigentum für Niemanden

Deutsche Gefängnisse: Schickt Lisa einen Brief!

2013 (Fall eines Banküberfalls in Aachen) 
Dezember 2016 wurde eine Anarchistin aus Amsterdam vom Vorwurf eines Banküberfalls, der 2013 in Aachen stattfand, freigesprochen.

2014 (Fall eines Banküberfalls in Aachen)
Seit Anfang 2017, standen zwei Gefährt*innen aus Barcelon wegen einer Enteignung einer Pax-Bank vor Gericht, die im Jahre 2014 in Aachen statttfand. : Am 17. Juni wurde die anarchistische Compañera Lisa zu 7 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt, während der andere angeklagte Gefährte (der vor kurzem eine Dankesnote geschrieben hat) vom Aachener Gericht freigesprochen wurde.

Nachdem sie verurteilt und ins Kölner Gefängnis gesteckt wurde, hat sie sich entschieden, ihre Kontaktadresse zu veröffentlichen:

Lisa
Buchnummer: 2893/16/7
Justizvollzuganstanlt (JVA) Köln
Rochusstrasse 350
50827 Köln – Germany

Lisa spricht spanisch, deutsch, englisch und italienisch und sie würde sich über Briefe freuen.

Damit andere Solidaritätsformen weitergehen und für sie und andere Gefangene zum Ausdruck gebracht werden. Damit Gefangene immer ein Teil sozialer Kämpfe bleiben und verankert sind mit allen Aktionen des sozialen Krieges. Für Anarchie.

Weitere Infos: Solidariteit.noblogs.org

auf englisch

Hamburg: Kein Vergessen, kein Vergeben (Demo zur GeSa)

Gefangenen-Solidaritätsdemonstration zur GeSA in Harburg
Sonntag, 9. Juli 2017 – 12:00 bis 15:00
Harburger Rathausplatz 1, 21073 Hamburg, S3 nach Harburg-Rathaus

No one Forgotten, Nothing forgiven!

Am Sonntag den 09. Juli werden sich die meisten Aktivist*innen nach anstrengenden Tagen wieder auf den Nachhauseweg begeben oder einfach nur die Beine hochlegen.

Doch wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen!

Nachdem von Seiten des Staates ein  „Gipfel der Repression“ ausgerufen wurde, muss davon ausgegangen werden, dass sich am Sonntag nach dem Gipfel noch zahlreiche unserer Freund*innen in Gewahrsam oder Haft befinden werden.

Sie werden wir nicht alleine lassen! Wir werden unsere Solidarität mit den Gefangenen und unsere Wut auf die Repressionsorgane auf die Straße tragen, für ihre Freilassung und gegen Repression und Knäste demonstrieren.

Die Demo startet am Harburger Rathausplatz (S-Bahn Harburg-Rathaus) und wird an der zentralen Gefangenensammelstelle (GeSa) vorbeigehen und im Harburger Zentrum enden.

Für ein Leben ohne Knäste und Repression…

Hamburg: Meldungen des Ermittlungsausschusses G20

Es ist wertvoll auf die Meldungen des Ermittlungsausschusses zurückgreifen zu können. Die Medien können keine Alternative zu eigenen Gegeninformationsstrukturen sein.

Eine radikale Medienkritik ist angebracht, denn  unsere Berichterstattung, aber auch die kritische Auseinandersetzung über das Geschehen, sollte nicht mit JournalistInnen geführt werden und wir sollten Medien nicht versuchen für unsere Zwecke zu instumentalisieren.

Medien nutzen Pressemitteilungen der Polizei als Quelle ihrer “Fakten”

Für sie ist es Normalität, wenn sie ihr Publikum  “im Eifer des Gefechtes” mit ihren ihnen aus unseriösen Kanälen zugetragenen “Wahrheiten” beliefern, wie z.B., dass  eine Polizistin entwaffnet wurde, ein Kindergarten und die Notaufnahme eines Krankenhauses vom “Schwarzen Block” angegriffen oder ein Polizist bereits gegen Personen des “Schwarzen Blocks” einen Warnschuss abgeben musste. Sie schaffen erst die Szenarien, die es braucht, um den Polizeistaat für viele zu rechtfertigen.

Meldungen, die ihre Wirkung entfalten und es waren beileibe nicht die einzigen Fake-News, die uns aus Hamburg erreichten. Auch lohnt es sich nicht über den einen oder anderen kritischen Bericht zu freuen, wenn die die Funktion der Medien unseren anti-staatlichen Vorstellungen widerspricht.

Widerstand gegen einen Polizeistaat, der in der letzten Nacht in Form eines Sondereinsatzkommandos mit Machinenpistolen im Anschlag ins Schanzenviertel einfällt, muss von uns selbst kommen.

Viele JournalistInnen, gut informiert vom Pressesprecher der Polizei,  forderten aufgrund der Randale sogar gleich ein noch härteres Durchgreifen der Exekutive (welche Steigerung gibt es eigentlich noch?)  und bescheinigen ihr teilweise sogar Deeeskalation, wenn sie aus taktischen Erwägungen zurück halten. Ganz als ob es nicht von Beginn  Gewalt und ein vollkommen überzogenes Aufgebot gegen alle Demonstrationen und Aktionen gegen G20 gegeben hätte. Es sei nur daran erinnert, wie unser Spontandemos gegen Repression angegangen wurden, wie die Camps verhindert und welche Übermacht sich uns entgegenstellte, wenn immer Protest öffentlich gemacht werden sollte. Das fand alles noch vor der Welcome to hell-Demonstration statt und setzte sich danach fort.

Wichtig ist hier  Gegeninformation zu schaffen, weshalb aktuelle Nachrichten des Ermittlungausschusses im Wortlaut folgen. Zunächst zu den Vorfällen in der Nacht auf den 8.7. im Schanzenviertel, mit dem Titel:  Ganz Hamburg hasst die Polizei. (Schön wäre es…). Im Anschluss geht es um das Handeln der Staatsgewalt gegen Aktivist*innen bei den Blockaden.  

Solidarität mit allen von Repression betroffenen und den teilweise leider schwer Verletzten, die ihren Protest gegen die G20 auf die Straße getragen haben und mit den Menschen, die von Repression betroffen sind. Ihr seit nicht alleine!

Hamburg, Schanzenviertel 8.Juli, SEK Einsatz

Mitteilung Nr. 15 des Ermittlungsauschusses

Nach dem Eröffnungstag des G20-Gipfels verlor die Polizei in der Nacht auf den 8. Juli vollends die Kontrolle über Teile Hamburgs. Und das, obwohl zusätzlich zu den bereits eingesetzten mehr als 15.000 Polizist*innen noch weitere Verstärkung aus anderen Bundesländern angefordert und bewilligt wurde. Weder die mehr als 20 Wasserwerfer noch die eingesetzten Räumpanzer, weder das massenhaft versprühte Reizgas noch die Knüppel und Fäuste konnten die Lage unter Kontrolle bringen. Zuletzt setzte die Hansestadt sogar schwerbewaffnete Spezialeinheiten zur Aufstandsbekämpfung gegen die eigene Bevölkerung ein.

Nach Mitternacht drang ein mit Maschinenpistolen bewaffnetes Spezialeinsatzkommando in ein Haus Beim Grünen Jäger ein, wo Demosanitäter*innen gerade Verletzte behandelten. Eine Person war so schwer verletzt, dass die Demosanis sie in ein Krankenhaus bringen wollten. Den Demosanis wurde mit Maschinenpistole im Anschlag „Hände hoch!“ zugerufen und unmissverständlich bedeutet, dass andernfalls von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werde. Anschließend wurden die Demosanitäter*innen einzeln aus dem Haus geholt, mittlerweile sind alle wieder frei. Die verletzte Person durfte nach Verhandlungen mit der Polizei zum Rettungsdienst gebracht werden.

Aber nicht nur auf der Straße geht die Polizei mit Gewalt gegen alle vor, die sich ihnen widersetzen. In der Gefangenensammelstelle in der Schlachthofstraße in Hamburg-Harburg wurde in der Nacht auf den 8. Juli ein Rechtsanwalt von drei Polizist*innen misshandelt. Der Anwalt hatte darauf bestanden, dass sein Mandant sich nicht ausziehen müsse, woraufhin mehrere Polizist*innen den Rechtsanwalt packten, ihm ins Gesicht griffen, den Arm verdrehten und ihn aus der Gefangenensammelstelle schleiften. Diese Vorfälle werden vor allem eines produzieren: Mehr Hass auf die Polizei.


Knüppel statt Kessel, Wasserwerfer statt wegtragen, Pfefferspray statt Prozess (Mitteilung Nr. 14)

Am frühen Morgen des 7. Juli begann der Aktionstag gegen den G20-Gipfel mit Blockaden der Protokollstrecken und des Hafens. Auch in dem per Allgemeinverfügung zur Verbotszone erklärten Gebiet kamen tausende Gipfelgegner*innen zu kleineren und größeren Demonstrationen zusammen und beteiligten sich an den vielfältigen Aktionen. Leider waren wie am Vortag viele Verletzte zu beklagen.

Auf dem Weg vom Berliner Tor zum Mundsburger Kanal wurde ein*e Demonstrant*in in St. Georg von einem Polizeifahrzeug überrollt, das ohne zu anzuhalten weiterfuhr. Die nachfolgenden Fahrzeuge der Polizeikolonne stoppten erst, als sich weitere Personen schützend vor die verletzte Person auf die Fahrbahn stellten. Allerdings stiegen die Polizist*innen nicht etwa aus, um erste Hilfe zu leisten, sondern um die Ersthelfer*innen mit Pfefferspray zu vertreiben. Anschließend nahm die Polizei im Krankenhaus die Personalien der verletzten Person auf und versuchte sie zu verhören.

Am Nachmittag wurden Demosanis zu Verletzten am Fischmarkt gerufen. In der Hafenstraße gerieten die Sanitäter*innen in eine Polizeikontrolle, konnten diese aber passieren, als sie ihre Funktion als Demosanis gegenüber der Polizei zu erkennen gaben. Die Demosanis hielten 500 Meter von den Auseinandersetzungen zwischen Gipfelgegner*innen und Polizei an, nachdem sie keine Verletzten vorgefunden hatten. Nach 20 Minuten kam eine Polizeihundertschaft angestürmt und zerrte Fahrerin und Beifahrer aus dem Wagen. Sie nahmen den Beifahrer in den Schwitzkasten, warfen die Fahrerin zu Boden und traten auf ihren Kopf und ihre Schulter. Die Demosanitäterin erlitt Prellungen an Schlüsselbein, Oberarm und Schulter und musste im Krankenhaus behandelt werden. Die zu Boden gefallene Brille der Fahrerin zertraten die Polizist*innen. Sie nahmen die Personalien der Demosanis auf, verweigerten jedoch selbst jede Identifizierung.

Von einer Blockade am Freitagmorgen an der Schnackenburgallee/Ecke Rondenbarg wurden dem G20 EA dutzende Festnahmen gemeldet, von denen viele verletzt waren. Auf der Flucht vor der Gewalt der Polizei versuchten die Demonstrant*innen einen vier Meter hohen Zaun zu übersteigen, der unter der Last der Menschen zusammenbrach. Die Polizei provozierte an dieser Stelle eine Paniksituation ohne Rücksicht auf Verluste. Das Ergebnis: 14 Verletzte kamen ins Krankenhaus, davon waren 11 schwerverletzt.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Autonomen Demosanis mitlerweile um Spenden für mehr Verbandsmaterialien bitten müssen. Die Devise des Einsatzleiters der Hamburger Polizei ist so verroht wie kaltblütig: Lieber Verletzte hinterlassen als Gefangene machen.

Weitere Nachrichten des EA auf: g20ea.blackblogs.org/

Athen: Transparent an der Polytechnio

Mit dieser Geste wollen wir unsere Solidarität an alle Gefährt*innen aus ganz Europa senden, die Hamburg besucht haben, um gegen den G20 Gipfel zu protestieren. Ihre Aktionen sind für uns alle von Bedeutung. Wir möchten unsere Kraft und kämpferische Solidarität (so wie auf dem Transparent steht) allen anarchistischen Gefährt*innen übermitteln, die auf der Straße waren und während dieser Tage in Aktion treten. Außerdem an die verhafteten Gefährt*innen. Solidarität aus Athen.

Quelle: Indymedia Athen

Einige Anarchist*innen und Gefährt*innen aus Athen.

Brasilien: Kenne deinen Feind: GEGEN MONSANTO UND DIE WELT, DIE ES ERMÖGLICHT

 

“Widerstand und Wut durch aufständige Direkte Aktion auszuführen ist leicht, spaßig, sinnvoll und nötig”

zugesendet am 8.7.

Die Agraindustrie steht für alle Prozesse, die die Herstellung, Verarbeitung und Vermarktung von Waren von landwirtschaftlichen und tierischen Ursprungs umfassen. Es ist eine Industrie, die alles von der Produktion von Rohmaterialien bis zu hergestellten Produkten im Supermarkt mit einschließt. Sie beinhaltet auch die verschiedenen Transport- und Verteilungsprozesse sowie das Personal im Zusammenhang mit der Produktion sowie öffentlichen und privaten Einrichtungen, die diesen Ablauf fördern. In unserer Gegend (Rio Grande do Sul) ist es vielleicht das wichtigste Geschäft und Unternehmen wie Agroeste und AGROCERES sind auf der Liste der führenden Exportunternehmen. Und in diesem Umfeld haben transnationale Unternehmen und Holdinggesellschaften wie MONSANTO ¹, NIDERA², SYNGENTA³, CARGILL4 und BAYER5. die führende Funktion. Doch wäre ihre Anwesenheit ohne den Dienst lokaler Faktoren, wie Agroeste6, AGROCERES7, Monsoy8 DEKALB9, ROUNDUP10 SEMINIS11 und anderen Konzerne, die Produkte importieren, lagern und verteilen, nicht möglich.

Unternehmen von Industriemaschinen, wie JOHN DEERE12, LS Marispan13 und TRACTOR14 sind auch zuständig, Maschinen für Spritz oder Düngemittel zu importieren, die für den ganzen Prozess entscheidend sind. Diese Großbürger des Feldes, als Grundbesitzer von Tausenden von Hektar, die sie mit kontaminierten Monokulturen bepflanzen – schließen sich in Institutionen, wie FARSUL15 und FEPAGRO16 zusammen, um ihre Interessen zu verteidigen. Wieder einmal wäre die ganze Verwüstung und Entnahme nicht möglich, wenn es nicht die übliche Mithilfe des Staate geben würde, in Form der Agrarlobby „FRENTE PARLAMENTAR DA AGROPECUÁRIA17, als größte parteiübergreifende Interessenvertretung im Parlament, und des Ministeriums für .Agrarentwicklung.18.

1- Rua Padre Chagas, 415, sala 302,304, Porto Alegre –RS / 2- Rua Dona Laura, 320, Rio Branco, Porto Alegre –RS / 3- Rua Ernesto da Fontoura,1479,São Geraldo, Porto Alegre-RS / 4- Rua dos Andradas,1121, Edifício Rua da Praia, Centro, Porto Alegre-RS / 5- Avenida São Pedro,1605, São Geraldo, Porto Alegre-RS / 6- Rua Jorge Malchow , 421, Piratini, Panambi-RS / 7- Tritec(Lajeado), Rodovia BR386, km 344, 3500, Lajeado-RS/ 8- Avenida das Nações Unidas, 1291, Torre Norte, 7° andar, São Paulo-SP / 9- Rua Paulo J. Schlabitz, 130, Montanha, Lajeado-RS / 10- Rua Marquês de Olinda, 89, Três Vendas, Pelotas-RS / 11- Agropiá, Rua Frederico Michaelsen, 129, Centro, Nova Petróplis-RS / 12- Plantare, Est Mauricio Cardoso, 3425, Bairro Olaria, Montenegro-RS / 13- Reis Tratores, Est Mauricio Cardoso, 2303, Bairro Olaria, Montenegro-RS / 14- Rua Vereador Klaus Lennertz, 2130, Palmital, Garuva-SC / 15- Praça Prof. Saint Pastous, 125, Cidade Baixa, Porto Alegre-RS / 16- Rua Gonçalves Dias, 570, Bairro Menino Deus, Porto Alegre-RS / 17- SHIS QL10 Conjunto 8, Casa 6, Lago Azul, Brasilia-DF / 18- Avenida Loureiro da Silva, 515, sala 312, Centro Porto Alegre-RS

auf Portugiesisch

Hamburg: Weitere Erklärung des Welcome to Hell Bündnisses

vom Freitag, 7.7.2017

Wie sich in den vergangenen Tagen mehr und mehr angekündigt hatte, griff die Polizei am Donnerstagabend die „Welcome to Hell“-Demonstration bereits nach wenigen Metern und nahezu ohne Vorwarnung auf brutalste Art und Weise an. Menschen kletterten in Panik Mauern hoch, wurden von oben wieder herunter geprügelt, Wasserwerfer drängten Menschen so nah ans Wasser, dass die Gefahr bestand, dass diese in die Elbe stürzen oder richteten ihren Strahl auf Menschen, die auf umliegenden Hausdächern saßen und die Szenerie beobachteten.

Die Art und Weise, wie die Polizei an mehreren Stellen gleichzeitig mit großem Aufgebot Teilnehmer*innen an die Wand prügelte, lässt nur den Schluss zu, dass die Demonstration im Planungsszenario der Polizei die Hafenrandstraße nie verlassen sollte. Für diese Einschätzung spricht auch, dass die Polizeikräfte just in dem Moment in die Demo-Blöcke stürmten, als die Versammlungsleiter noch im Gespräch mit der Einsatzleitung über einen gangbaren Weg berieten. Die Demonstration wurde dann kurz nach 20.00 Uhr vom Veranstalter konsequenterweise für aufgelöst erklärt.

Wir sind geschockt und wütend über die Gewaltexzess mit zahllosen Verletzten. Die Polizei hat schlimmste Folgen in Kauf genommen, besonnene organisierte Ketten konnten Schlimmeres verhindern. Der Ort der Angriffe war durch das Angreifen von vorne, von der Seite und vom hinteren Teil der Demonstration bewusst so beengt worden, dass eine Massenpanik nicht auszuschließen war. „Die wollten uns kaputt hauen“, sagte ein schockierte Demo-Teilnehmer. Die in den Medien gezeigten Mitschnitte, Bilder und Kommentare der Journalist*innen vor Ort entlarvten die zynischen Kommentierungen des Polizeisprechers Zill –etwa: es ginge nur darum, den vermummten Teil zu isolieren, um ihn zum Ablegen der Vermummung zu bewegen, damit die Demo starten könne –unmittelbar als Propagandalügen.

Den Demonstrant*innen gelang es in den Stunden danach dennoch, ihre Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen und zwischenzeitlich drei Demozüge wieder zu einem großen Demozug zusammenzuführen, dem sich viele andere anschlossen. Dieser zog dann über die Reeperbahn und Holstenstraße in Richtung Schanzenviertel. Auch diese Großdemonstration wurde auf Höhe Sternbrücke ohne erkennbaren Grund wieder von der Polizei angegriffen.

Die angestaute Wut über die brutalen Gewaltexzesse entlud sich nach der Zerschlagung der Demo und im weiteren Verlauf des Abends sowie imVerlauf des heutigen Tages auch in vielfältigen militanten Aktionen und in Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften der Polizei. Die zu vermutende Taktik der Polizei, mit einem Exzess gegen eines der Protest-Spektren zu Beginn der G20-Proteste ein Signal auch in die anderen Spektren zu senden, ist ihnen grandios auf die Füße gefallen.

Dies zeigt die immense Aktionsvielfalt, die unterschiedlichste Gruppen und Spektren am Freitag auf die Straße getragen haben.

Am Morgen danach in der Pressekonferenz wurde eines deutlich: Die Spaltungsversuche der letzten Wochen und Tage in gewaltbereite und friedliche Proteste haben nicht gefruchtet, die Politik und Polizei haben durch den Einsatz am Hafenrand den solidarischen Bezug der unterschiedlichen Spektren aufeinander nicht verhindert, sondern befördert. Nach der gestrigen Demo gibt es einen engen Schulterschluss der einzelnen Spektren für die Demonstration am Samstag.

Wir rufen deshalb dazu auf, zahlreich in den „Welcome to Hell“-Block der Demonstration am Samstag zu kommen. Unser Block reiht sich in den antikapitalistischen Block der Samstagsdemonstration ein. Dies wird eine entschlossene und gemeinsame Demonstration werden. Nach dem Wechselbad der Gefühle in den letzten Tagen freuen wir uns auf eine Demo, die sowohl in Hinblick auf die Anzahl der Teilnehmer*innen als auch von ihrem Ausdruck kämpferischen Abschluss der Anti-G20-Proteste bildet.

Griechenland: Tasos Theofilou vom Athener Gericht freigesprochen

“Freiheit für den Anarcho-Kommunisten Tasos Theofilou”; Solidaritätsdemonstration in Thessaloniki, 29.Juni 2017

7. Juli 2017:

Nach fünf Jahren im Gefängnis wurde Tasos Theofilou durch ein Berufungsgericht in jeder Hinsicht freigesprochen. Diese Entscheidung wurde mit einer 3:2 Mehrheit getroffen.

auf englisch

Statement des queer – feministischen Bündnisses / FLTI*Blockes zur Bullengewalt auf der Vorabendemo

eingegangen am 7.7.2017

Hamburg, den 6.7.2017

Das Queer-Feministische Bündnis, das heute Abend auf der antikapitalistischen Demo WELCOME TO HELL als FLTI* Block vertreten war, verurteilt das Vorgehen der Bullen auf der Demonstration aufs Schärfste.

Erneut ging die Gewalt ausschließlich von den Bullen aus, wie schon bei dem antikapitalistischen Camp sowie solidarischen Aktionen mit dem Camp in den Tagen davor. Auch auf der Demo ging von den Demonstrant*innen
keine Gewalt aus, als die Bullen anfingen mit Schlagstöcken, Pfeffer und Tränengas auf die Anwesenden los zu gehen. Teilnehmer*innen der Demo mussten in Seitenstraßen und über die Mauer in Richtung Elbe fliehen, um
dem brutalen Angriff der Bullen zu entgehen. Solidarische Zuschauer*innen, die zum Teil anlasslos gepfeffert wurden, halfen Demonstrant*innen die Mauer hoch, um anschließend auch noch von einzelnen Bullentrupps fast bis ins Wasser gehetzt zu werden.

Schon im Vorfeld wurden unsere Proteste massiv kriminalisiert. Die heutigen Ereignisse haben mal wieder gezeigt, von wem die viel beschworene Eskalation ausgeht. Nachdem die meisten dann schon weggeprügelt und zum Teil schwer verletzt wurden, durfte die Demo sich noch mal aufstellen, kam aber auch nur bis zur Sternbrücke. Die Brutalität der Bullen macht mal wieder klar, was wir von einem sogenannten demokratischen Rechtsstaat erwarten können.

Wir freuen uns über das solidarische Verhalten untereinander und das war nur der Auftakt!

Wir sind stehen geblieben bis es nicht mehr ging! Die Wut wird sich entladen! So was kommt von so was!

Unsere Solidarität gegen eure Repression!

Hamburg: Erklärung des Bündnisses „Welcome to Hell!“ – 06.07.17

eingegangen am 7.7.17

WELCOME TO HELL

Was sich in den letzten Tagen angedeutet hat, ist eingetreten: Die Vorabend-Demo „Welcome to Hell“ wurde durch die Polizei gestoppt und angegriffen, bevor sie überhaupt losgehen konnte.

Um 19 Uhr setzten sich nach einer stimmungsvollen und inhaltsreichen Kundgebung am Fischmarkt mehr als 10.000 Teilnehmer*innen der Welcome to Hell-Demo in Bewegung. Noch vor Erreichen des mit der Polizei vereinbarten Aufstellungsortes, der bereits von starken Polizeikräften und Wasserwerfern besetzt war, wurde die Demo gestoppt. Die laufenden Verhandlungen über Vermummung und Weitergehen nutzte die Polizei, um die Demospitze anzugreifen und sich durch den Demozug zu prügeln. Berliner  Einsatzkräfte griffen die Demonstrationsspitze an und unmittelbar darauf zogen auch die Wasserwerfer vor.

Für uns stellt sich die Lage wie folgt dar: Der billige Vorwand, es gebe Vermummte in der Demo, reichte der Einsatzleitung aus, um den Start zu behindern. Durch gezielte Angriffe provozierten die Polizeikräfte Gegenwehr und nutzten diese Lage, um eine Situation zu schaffen, in der nichts anderes übrig blieb, als die Versammlung aufzulösen. Wir gehen nicht davon aus, dass die Berliner Einsatzkräfte eigenständig gehandelt haben.
Der Demoanmelder erklärte zu den Ereignissen: „Was sich in den letzten Tagen angekündigt hat, hat sich heute Abend bestätigt: Es gab bei der Polizei nie das Interesse, die Welcome to Hell-Demo überhaupt laufen zu lassen.“

Wir haben noch keine bestätigten Zahlen über Verletzte und über Festnahmen, es muss aber befürchtet werden, dass es zahlreiche Verletzte durch die Wasserwerfer, prügelnde Polizist*innen und Pfefferspray gegeben hat.

Zur Stunde befinden sich noch ca. 4.000 Personen am Hafenrand. Eine neue Demonstration wurde angemeldet und der Zug hat inzwischen die Reeperbahn erreicht. Vom Nobistor geht eine Spontandemo gegen Polizeigewalt los.
Zahlreiche Gruppen von Aktivist*innen sind in St. Pauli und den angrenzenden Vierteln unterwegs.

Trotz Frust, Wut über die Verletzten, den Angriff auf die Demospitze und das frühzeitige Ende der Welcome to Hell-Demo, von der wir uns einen starken Ausdruck des Widerstandes am Vorabend des G20-Gipfels versprochen hatten, lässt sich zumindest ein Erfolg vermelden: Die fortgesetzten Versuche aus den Reihen von Politik, Polizei und Verfassungsschutz, Aktivist*innen aus Hamburg fernzuhalten, haben nichtgefruchtet. Auch für das Vorbereitungsbündnis war in den letzten Tagen nicht abzuschätzen, wie stark Einschüchterungsversuche und Stimmungsmache, das Hickhack um die Camps, die Kontrollen und Einreiseverbote unsere Mobilisierung beeinträchtigen würden.

Diese Rechnung ist nicht aufgegangen und es hat sich heute Nachmittag und Abend gezeigt, dass mittlerweile tausende Aktivist*innen in Hamburg angekommen sind. Diese werden – so wollen wir hoffen – in den nächsten beiden Tagen dafür sorgen, dass wir Bilder eines wirksamen Protests und Widerstandes zu sehen bekommen, andere Bilder als die von der gewaltamen Auflösung der Welcome to Hell-Demonstration.

G20: Welcome to Hell!

https://www.youtube.com/watch?v=Cd6fWPSEeRU

Frankreich: Gegen G20- SNCF erneut Kollaborateur mit dem Polizeistaat

Information als Mail erhalten

Die Kontrolleure und das Bahnhofspersonal der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft SNCF wurden durch ein offizielles Schreiben der Befehlsstelle des Sicherheitspersonals dazu veranlasst, ihr bereits seit dem 3. Juli  verdächtige Bewegungen oder reisende Gruppen zu melden, die in Richtung Deutschland, der Schweiz oder Belgien unterwegs sind und gegen den G20 Gipfel in Hamburg protestieren könnten. Besonderer Augenmerk richtet sich auf Personen aus dem ZAD-Umfeld und aus dem Alpenraum .

In der Vergangenheit gab es bereits einen ähnlichen Aufruf der SCNF, MigrantInnen in ihren Zügen zu denunzieren.

G 20 Protest in Hamburg- einige Informationen (aktualisiert)

Unabhängig davon, ob die Rote Flora sich dafür entschieden hat ihren Kampf Gesichter sowie den Medien permanent Interviews zu geben und auch eine Journalistin in ihre Räume lässt, kann ab sofort für bestimmte Aktionen und Demonstrationsblöcke auf der Straße nur gelten, auf Foto- und Filmaufnahmen zu verzichten und sie nicht zuzulassen. Das gilt nicht nur für Aufnahmen “eigener” Leute oder auch für “freie” Berufsfotograf*innen, die “uns” angeblich Nahe stehen, wie sie es an verschiedener Stelle immer wieder betonen und erwarten, dass wir uns nur freuen sollen, wenn ihre teilweise stimmungsvollen und qualitativ zumeist hochwertigen Bilder ihren Weg in die Massenmedien finden.

Hier geht es alleine um unser eigene Sicherheit und Bildmaterial kann uns gefährden und der Hinweis, dass die Polizei ohnehin selber filmt, erfasst nicht das eigentliche Problem. Hat sie in der Vergangenheit doch bereits starkes Interesse an Bildbeweisen aus fremder Hand gezeigt.

Alle haben es zu respektieren, wenn Leute für sich den Entschluss getroffen haben, nicht abfotografiert und gefilmt zu werden! Gegebenenfalls sollte ein Hinweis reichen.

Auch von anarchistischer / antiautoritärer / libertärer Seite gibt es, wie bekannt sein dürfte, verschiedene Aufrufe für Gipfelproteste (z.B. den anarchistischen Aufruf, den  als “Vive le sabotage!” betitelten, von der autonom-anarchistischen  Anti G20-Vernetzung Berlins, von der Anarchistischen Initiative Hamburg  sowie dem Statement der FdA) – während die lokale FAU Gruppe für die Proteste kaum Verständnis aufbringt, aber ihr Libertäres Zentrum “Schwarze Katze” während der Gipfeltage offen hält. Wobei ihr Verständnis von Direkter Aktion laut ihres inzwischen ins Englische übersetzen Textes dafür steht, eine Horde, “Nazis aus dem Viertel zu jagen”, sie aber bei über 20.000 Polizist*innen ruhig bleiben kann. Es wäre aber an der Zeit, dass sich alle der staatlichen Unterdrückung, wie sie uns (nicht nur)in Hamburg begegnet, widersetzen.  Dieser Kampf hat jedenfalls nicht nur Event-Charakter, er ist existenziell….

Die Anarchistische Initiative aus der Hansestadt hat vom 28.06. – 4.7. eine eigene anarchistische Veranstaltungswoche vor dem eigentlichen Beginn des Gipfels durchgeführt.

Die Mobilisierung von AnarchistInnen, Antiautoritären und Libertären scheint insgesamt  durchaus zufriedenstellend zu verlaufen, jetzt geht es um das solidarische Miteinander! Seien wir dabei kreativ, dezentral und unberechenbar!

Es verwundert nicht, dass in Hamburg viele Gruppen gemeinsam gegen G20 auf die Straße gehen werden. Darunter befinden sich auch einige, die dem Anarchismus feindlich gegenüberstehen oder eine Ideologie vertreten, die nicht mit unseren Vorstellungen vereinbar ist. Es gibt kein “Großes Ganzes”, die Trennlinien sind eindeutig definiert und sie werden es auch weiterhin bleiben.  

Wissenswertes zur Mobilisierung und Infrastruktur der Proteste…

In der rechten Spalte der Homepage von „Welcome to hell“ befindet sich eine gute Übersicht der bisher geplanten Protestformen während der Gipfeltage, einschließlich Links zu den aufrufenden Gruppen.

Hier ist unbedingt daran zu erinnern, dass davon unabhängig, auch weitere kleinere und größere „kreative“, eigenverantwortliche Aktionen an verschiedenen Orten laufen werden. Vieles wird (und muss sich) spontan entwickeln, um sich dynamisch den Gegebenheiten anpassen zu können. Seien wir unberechenbar. Um sich in Hamburg zu orientieren, gibt es auf Linksunten bereits relevantes Protest und Aktions-Kartenmaterial zum Download.. Auf diesem befinden sich auch die  Treff- und Rückzugspunkte eingezeichnet, die in Hamburg für alle geöffnet sein werden, die die Gipfelproteste mal entgehen wollen. Auf der Seite http://g20-protestmap.tk findet sich neben der eigenen Infrastruktur auch noch der Verlauf der blauen Zone sowie wesentliche Strukturen  des G20 Treffens (z.B. Hotels der Politiker*innen, Tagungsorte)

Ein anarchistisches Barrio auf einem Camp war bisher aufgrund der irrwitzigen staatlichen Repression nicht umsetzbar. Sich weiterhin aufzureiben, um  gegen offensichtlichen staatlichen Widerstand ein zentrales Camp auszurichten, kann und wird voraussichtlich am Ende bedeuten, in der Falle zu sitzen. Aus diesem Grunde gibt es  inzwischen die Initiative, massenhaft Parks, Plätze, Flächen und Knotenpunkte der Stadt zu besetzen. Eine geeignete Liste von Orten befindet sich auf auf der Homepage von Linksunten. Neben solchen spontanen “dezentralen Besetzungaktionen” als direkte Aktionen sind auch unsere Strukturen im Hamburg gefragt. Öffnet eure Wohnungen, aber auch eure Projekte und Freiräume für den Protest! Solidarität darf keine Worthülse bleiben! Der Protest braucht Schlaf- und Ruheräume! Es darf keine Ausrede geben, Räume zu verwehren! Ganz in die richtige Richtung geht hier die “Schlaflos in Hamburg-Kampagne”. Die Idee ist durch gut sichtbare Schilder, rote Punkte, Lufballons, oder einen Sticker deutlich zu machen, dass in dem jeweiligen Wohnraum, Anreisende willkommen sind. Auf der Kampagnenseite sind auch Links zu Bettenbörsen vorhanden. Auch mit diesem dezentralen Konzept sollte es möglich sein, dass AnarchistInnen in Hamburg während der Tage zusammen finden. Die Schlafplatzbörse ist über die Telefonnummern 01639273427 oder 01746204211 erreichbar.

Eine wichtige Informationsquelle unterschiedlicher Qualität zu aktuellen Entwicklungen (Infos zu Camps, Nachrichten, Repression, Aufrufe, Berichte über Aktionen, Protesformen, Anregungen und eigene Ideen  usw.) ist für die kommenden Gipfeltage auch wieder die  Seite Linksunten. (https://linksunten.indymedia.org/)

Wie weit sich der von Indymedia Deutschland eingerichtete alternative Ticker https://de.indymedia.org/barrikade durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Bis jetzt bietet er schon einmal eine gute Übersicht zu Anlaufstellen und zu den Ruheräumen während der Gipfeltage.

Contrainfo wird jedenfalls keine Nutzung von “Sozialen” Medienangeboten, wie Twitter empfehlen, die heute allzu wichtiges Kommunikationsmittel (unverständlicher Weise) selbst unter Anarchist*innen, Anti-Autoritären oder Libertären sind und bekanntermaßen auch von der Polizei als Sprachrohr zu den Bürger*innen genutzt werden.

Außerdem setzen viele neben Sozialen Medien auch noch auf Massenmedien. Es soll noch tatsächlich, Menschen geben, die sich auch über “ein klein wenig kritische” Berichterstattung freuen und sich keine Gedanken über die Rolle der Medien machen. “Autonome” Pressearbeit (ein Widerspruch in sich) bindet viel Kraft. Es ist ärgerlich, wenn Gegeninformationsprojekte dabei auf der Strecke bleiben und nur rudimentär informiert werden, alleine um möglichst viele Menschen zu erreichen. Wäre es nicht sinnvoller z.B. eine Zeitung für die BewohnerInnen der Schanze in hoher Auflage zu gestalten und zu verteilen, als zu hoffen, dass Zeitungen auch einmal etwas Positives verlautbaren lassen? Diese Frage jedenfalls ist eine Grundsätzliche! Doch weiter zur eigenen Infrastruktur:

Der Ermittlungausschuss, als Antirepressionsstruktur hat für alle am Protest teilnehmenden wesentlichen Informationen in einem Flyer zusammengestellt. Hier zum Download

Auch der Ratgeber “Was tun, wenn’s brennt” kann gerne (wieder einmal) in “brandneuer” Ausgabe von 2017 gelesen werden. Hier der entsprechende Download

Die Autonome Sanikoordination stellt auf ihren Seiten Tipps und Tricks zur Ersten Hilfe auf Demos zur Verfügung und außerdem Information zu Maßnahmen gegen / Verhalten bei Einsatz von Pfefferspray.

https://g20sanis.blackblogs.org

Zu dieser Thematik weist die Gruppe auch auf einen Flyer hin, der  hier zum Download bereit steht und ebenfalls lesenswert ist. .

Darüber hinaus, können Erlebnisse auf politischen Aktionen auch sehr belastend für das emotionale Wohlbefinden sein. Unterstützung und Informationen bietet die Gruppe Out of Action auf ihren Seiten an: https://outofaction.blackblogs.org/

Es sollte erwähnt werden, dass es auch Zeiten ohne Internet und Handy gab und die moderne Technik polizeiliche Ermittlungsarbeit auch sehr erleichtern kann. Wer, was Sinn macht, auf sein Handy ganz verzichten möchte, erhält an den verschiedenen Infopoints auch alles Wissenswerte in gedruckter Form oder stellt sie sich vorher selbst zusammen. Für Notfälle, auch bei Netzstörungen, können Telefonzellen genutzt werden. Hierzu ein interessanter Text auf Linksunten zu Smartphones und warum sie nicht mit auf die Demo sollten.

[Poster] Aachener Fall: Dankesworte

Von ganzem Herzen, danke ich Allen für ihre Unterstützung, die mir gegeben wurde, sowie die ganze Wärme und Liebe, die ich gefühlt habe. Dieses war wichtig, um meine Widerstandsfähigkeit zu stärken gegen die ganze Unterdrückung, der ich ausgesetzt war.

Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen!
Freiheit für alle Gefangenen!
Die Kraft für diejenigen, die Unterdrückung ausgesetzt sind.
Gefängnis: Abriss und Neuanpflanzung!

Die vom 21.6.2016 bis zum 07.06.2016 (im Aachener Fall) Verschleppte

Poster im PDF drucken

auf portugiesisch / auf italienisch / auf englisch                                       auf spanischauf französisch

ABC Dresden: Solidaritätsaktion für Menschen, die der Repression in Hamburg ausgesetzt sind

Der G20 ist erneut ein Schlag in die Gesichter aller Leute, für die soziale Gerechtigkeit und Freiheit keine Utopie sind.

Um unsere Wut zu kompensieren, haben wir eine Poster-Aktion durchgeführt. Wir wollen unser Solidarität zeigen und außerdem die Leute in unserem Viertel mit den Ereignissen in Hamburg konfrontieren sowie mit der Repression, die dort stattfindet.

Für eine Welt der Solidarität und Gerechtigkeit ohne Hierarchien und Ausbeutung. Blockiert G2o!

ABC Dresden

auf Portugiesisch

 

Gegen den G20 Gipfel in Hamburg!

Jammern über Rechtsbrüche staatlicher Behörden oder auch besonders scharfe Töne im verbalen Schlagabtausch, wie unlängst über einen vermuteten “Putsch der Polizei” bringen uns keinen Schritt weiter. Sie binden zuviel Kraft und verwässern auch die eigentlichen Gründe, weshalb wir in Hamburg unsere Wut auf die Straße bringen wollen. Es sollte um mehr gehen, als “demokratische” Rechte, die uns angeblich zustehen würden.

Ein anarchistisches  Barrio im Rahmen eines zentralen antikapitalistischen Camp auf der Grünen Wiese wäre eine schöne Gelegenheit, sich kennen zu lernen und zu vernetzen, bietet dem Staat aber auch alle Möglichkeiten uns zu überwachen und Proteste zu be- bzw. verhindern.

Hoffen wir jetzt auf eine solidarische Gemeinschaft, die uns unberechenbar werden lässt und nutzen wir die (nach aktuellem Stand) erzwungene Dezentralität zu unserem eigenen Vorteil.

Reagieren wir spontan, nutzen wir unsere Strukturen bzw. erkämpfen wir sie uns (wenn notwendig) gemeinsam.

Die Gewaltfrage hat der Staat doch längst beantwortet (und nicht erst in den letzten Tagen.)

Gebt euch einen Ruck und fahrt nach Hamburg, um euch kreativ und selbstbestimmt an den Protesten zu beteiligen! Kommt Alle! Seit solidarisch!

Hamburg: …die letzten beiden Termine der Anarchistischen Veranstaltungswoche vor dem G20

Montag, 03.07:

Rob Evans: Spitzel und Möglichkeiten sie zu enttarnen

Vortrag + Diskussion

19:00 Uhr

Centro Sociale

Sternschanze 2

U3, Haltestelle Feldstrasse/ U3, Stop “Feldstraße“, oder

S11, S21, S31, und U3, Haltestelle Sternschanze

Dienstag, 04.07

Anarchistische Initiative Ljubljana

Die Rolle autonomer Räume in sozialen Kämpfen

Vortrag und Diskussion

19 Uhr

Rote Flora,

S11, S21, S31, und U3, Haltestelle Sternschanze

http://anarchistischeinitiative.blogsport.eu/

Grußwort von Thomas Meyer-Falk zu den Protesten gegen den G20 – Gipfel in Hamburg – Juli 2017

Solidarische und herzliche Grüße aus dem Gefängnis! Wenn sich jetzt in Hamburg die Vertreterinnen und Vertreter der G20-Staaten treffen, versammeln sich auch die Eliten der Knastgesellschaften, welche unter anderem von Merkel, May, Trump, Putin und Erdogan repräsentiert werden.

Jetzt, in diesem Moment, sitzen viele zehntausend Gefangene in Deutschland, Frankreich und Großbritannien und der Türkei hinter Gittern, sowie Millionen in den USA, China, Russland, Saudi-Arabien etc.!

Und auch in Hamburg sitzen genau jetzt tausende Menschen in den Gefängnissen der angeblich so “freien” Hansestadt. Damit es noch mehr werden, wurde zudem extra die Gefangenensammelstelle für bis zu 400 weitere Eingekerkerte gebaut. Hundert Richterinnen und Richter meldeten sich freiwillig, um die Verhaftungen der Polizei während der Gipfeltage zu legalisieren.

Wer den G20 angreift, greift auch und immer den Gefängnis-Industrie-Komplex an. Ein System das auf Ausbeutung und Unterdrückung gerichtet ist. Ein System in welchem Polizei, Justiz und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten. Ein System, dass die Menschen einschüchtern und dauerhaft aus dem politischen Prozess entfernen, aber noch wirtschaftlich “verwerten” soll.

Euch allen in Hamburg deshalb kämpferische und aktive Stunden und Tage!

Für ein Gesellschaft ohne Knäste!

Herzschlagende Grüße aus Freiburgs Zuchthaus

Thomas Meyer-Falk
freedom for thomas

auf italienisch

Pontevedra, Galizien: Poster zur Verteidigung der Erde und aus Solidarität mit anarchistischen Langzeitgefangenen(11J)

26.06.17: In Galizien (Spanischer Staat), in Pontevedra, wurde in den letzten Tagen ein Poster in der Stadt als später Beitrag der Solidarität mit anarchistischen Langzeitgefangenen verklebt und für einen neuen J11. 

Text auf dem Poster:

Die Ökoterrorist*innen sind alle, die die Natur und die Wildtiere zerstören!

Eukalyptisierung der Gebirge, als Grund für das Verschwinden der einheimische Arten und Brandstiftungen in Wäldern, um mit den Grundstücken zu spekulieren

Tagebaubetriebe und Frackingsgruben vertilgen fruchtbaren Boden und vergiften und zerstören Grundwasserleiter.…

Autobahn und Hochgeschwindigkeit, um die hektische Mobilität von Sklav*innen und Waren zu sichern, auf Kosten der Sicherheit und der Gesundheit aller…

Ausbeutung und Vermarktung von Tieren, absurde Ressourcenverschwendung

Atomare Friedhöfe unter der Erde, Patente auf Lebensmittel, Müllkippen in den Flüssen…

Nicht diejenigen, die sie verteidigen.

Jeden Tag verschwören sich überall Träumer*innen gegen diese Welt voller Elend und Verwüstung. Direkte Aktion, Blockaden, Sabotagen… das sind ihre Waffen für diesen Kampf. .

Einige dieser Leute sind im Gefängnis gelandet, weil sie sich geweigert haben, in Resignation zu leben und die Herrschaft herausfordern.

Wir sind an ihrer Seite!

SOLIDARITÄT MIT MARIUS MASON UND ALLEN ANARCHISTISCHEN LANGZEITGEFANGENEN!

auf spanisch / auf portugiesisch

Setúbal, Portugal: Alle nach Setúbal zu Aktionstagen in Solidarität mit dem C.O.S.A

Wir werden weiterhin Widerstand leisten und unseren Vorstellungen Ausdruck verleihen. Keine Gericht wird über unser Leben entscheiden.

Es sind wir, die durch Aktionen, Solidarität und Vertrautheit, über das Ziel unseres Weges bestimmen.

Donnerstag, 29. Juni
15 Uhr „Covil Aberto“ – „Geöffnete Spelunke“

Freitag, 30. Juli
20 Uhr Gespräch:
Was passiert mit dem
COSA? (Lisssabon)

Samstag, 1. Juli
17 Uhr Widerstands-Workshop
Essen, Performance und Musik im Á da Maxada die ganze Nacht

Sonntag, 2. Juli
17h Solidaritäsversammlung für die C.O.S.A.
20h Tafel auf der Straße vor dem COSA
im Anschluss Konversation und geselliges Beisammensein

-Weitere Infos folgen-

C.O.S.A. Rua Latino Coelho nº2 Setúbal

Zürich: Info Lora Freitag (Anarchistisches Info Radio)

Die letzte Radiosendung vom 23. Juni gibt im Hauptteil die letzten Verlautbarungen des Hamburger Ermittlungsauschusses und außerdem den queerfeministischen sowie auch den anarchistischen Aufruf gegen den G 20 Gipfel wieder.

Die Kurznews informieren über die geplante Erweiterung des Gefängnisses Bässlergut in Basel und Soliaktionen in Zürich und Basel, einen Brandanschlag gegen Knastprofiteure in Thessaloniki, den Aufruf für eine Solidemo am 1.Juli in Genf für das Malagnou und außerdem über einen Angriff auf den Aufwerter Atrega in Zürich.

Als musikalische Begleitung wurden dieses Mal Lieder von Onyx, Chelsea Reject, Kendrick Lamar sowie Humble ausgewählt.

Diese Sendung und (bisher) fünfzehn weitere, könnt ihr euch auf den Seiten des anarchistischen Radioprojekts Radio Lora anhören:

https://infolorafr.noblogs.org/

Hamburg: Anarchistische Veranstaltungswoche vor dem G20 vom 28.06. – 04.07. 2017

Der Aufruf:

Gegen Witzfiguren wie Donald Trump, den durchgeknallten Retro-Sultan Erdogan oder auch deren Mucki-Bruder Putin zu sein, ist leicht. Beglückt doch jeder für sich die Welt fast täglich mit ungeahnten Wortschöpfungen und Bedeutungsumwandlungen, abgefahrenen Fantasy Uniformen und leicht schmuddeligen Superhelden Fotos. Mit Irren dieses Kalibers lässt sich die Argumentationskette, den Kapitalismus umgehend abzuschaffen, stark verkürzen. Leider sind es nicht nur zu vernachlässigende Freaks. Sie, und ihre weniger verhaltensauffälligen Kolleg*innen, stehen Apparaten vor, die mit Knästen, Militär, Polizei in allen Schattierungen, Schüffler*innen und Behörden üppig bestückt sind. Hinter Putin und Trump schwarwenzeln zudem Vasallen herum, die Koffer mit je einem roten Knopf im Inneren tragen. Falls da einer der beiden Bonsai-Neros draufdrückt, ist global dann wirklich zappenduster.

Das 20köpfige Horrorkabinett mit dem Donald, dem Wladimir, dem Recep Tayyip und Kolleg*innen aus den anderen hochentwickelten Industrienationen schlägt nun bekannter weise am 7. Juli in Hamburg auf, um im lockeren Plausch ein Wochenende lang Weltwirtschaft, Gebietsansprüche, Stellvertreterkriege und was eben sonst noch so ansteht, zu verfeinern, (natürlich auch die guten, alten Menschenrechte, eh’ klar). Der ein oder andere arbeitsplätzeschaffende Deal sollte auch eingetütet werden, so dass auch die Sozialpartner auf ihre Kosten kommen dürften.

Wir halten diese Zusammenrottung für einen schönen Anlass um mit Freund*innen und Genoss*innen aus der ganzen Welt zwei Tage lang diesen 20 unseren Dank für Armut, Hunger, Massaker und verwüstete Natur in der gebotenen Schärfe auszudrücken.

Vorab werden wir ab dem 28. Juni, also eine Woche vor dem Gipfel, eine anarchistische Veranstaltungswoche starten. Es kommen Gäste und Referent*innen aus verschiedenen Ecken der Welt, zu Vorträgen, Film, Lesungen und Diskussionen.

Wenn die Mächtigen sich hier treffen um ihren Terror besser koordinieren zu können, treffen wir uns zu Vernetzung und Solidarität. Schön Euch zu sehen!

Anarchistische Initiative

Über uns:

Herrschaft, Staatlichkeit, Religion – generell Macht über Andere in allen Spielarten und Abstufungen – trägt fast alles menschgemachte Übel (auch in allen Spielarten und Abstufungen) in sich: Rassismus, Krieg, Sexismus, Ausbeutung, Unterdrückung, Vernichtung, Umweltzerstörung … Das sind keine Auswüchse, sie sind immanent.

Sich diesem Übel und auch seinen Verlockungen zu entziehen ist schwer. Das Spektakel hat auf der Zuckerbrot-Seite viel im Köcher: von Privatfernsehen über Prostitution bis hin zu Ballerspielen–- für Jede und Jeden ist alles Vorstell- und auch schwer Vorstellbare dabei. Für die im Gesamtmaßstab überschaubare Bevölkerung der sogenannten westlichen Welt ist das Angebot, sich im Kapitalismus ein erfüllendes Plätzchen zu suchen, unendlich.

Falls die Moral, ob des schlechten Zustandes dieser Welt, dann doch ein wenig zuckt, haben wir die Option mitzureden. Sogenannte “linke“ Parteien, NGOs, arbeitgeberverstehende Gewerkschaften haben ihre Türen für diejenigen sperrangelweit aufgerissen, die den realexistierenden Spätkapitalismus mitgestalten möchten. Hinter den offenen Türen warten Parteibücher, viel Kosmetik, idiotische Luftballons, Sonnenblumen, Wahlkabinen und diverse Unterschriftenlisten auf uns. Die durchsetzungsfähigsten Mitgestalter*innen lassen sich dann richtig wild in Turnschuhen vereidigen oder sie tragen auf Treffen mit anderen Ministern – Achtung! –  keinen Schlips. Zuhause angekommen. Absehbar, dass das Mitgestalten in Innenministerien, Posten in der Justiz, Verteidigungsministerien etc. mündet. Mitgestaltenwollen ist der direkte Switch vom Protest zum Problem, der kürzeste Weg in die Hölle der Mitte der Gesellschaft.

Die, die ohne Umwege über gute Vorschläge ein Land, einen Kontinent oder gleich die ganze Welt übernehmen befreien wollen, sehen wir zum Beispiel auf der ein oder anderen “revolutionären“ 1. Mai-Demo. Blöckchen mit Fans totalitären Sozialismusses’ und ihrer Führer. Na klar, dass die verbliebenen Reste dessen, was da mal “realexistierender Sozialismus“ genannt wurde, nicht der wahre Sozialismus war und mit der roten Knute ließe sich der Laden wieder auf Spur bringen. Sicher.

Für unsere historischen Vorgängerinnen und Vorgänger war ein Programm mit einem wesentlichen Kapitel über eine zu erkämpfende Diktatur, selbst wenn es die des Proletariats sein sollte, bereits suspekt und es endete für viele mit Knast, Verbannung und Hinrichtung. Da die Geschichte des Anarchismus dicke Bücher mit derlei Erfahrungen füllt, braucht es wohl keinen extra Hinweis, dass wir eine Zusammenarbeit mit Parteikommunisten/autoritären “Sozialist*innen“, in welcher Form auch immer, ablehnen. Wir werden diesen Teil der Geschichte nicht wiederholen. Den anscheinend immer noch existierenden Anarchistinnen und Anarchisten, die da meinen, es gäbe mit autoritären Sozialist*innen oder Parteikommunist*innen irgendwelche gemeinsamen Ziele, die sich mit Bündnissen, Bündelungen der Kräfte oder was auch immer erreichen lassen, denen sei das Studium der oben genannten dicken Bücher empfohlen. Die Bibliothek dieser Bücher ist, allzu gerne vergessen, international bestückt: Bände aus Spanien, Kuba, diverse aus der Sowjetunion, der DDR, der BRD usw..

Vielleicht noch in aller Kürze was zu den realexistierenden/realvergangenen sozialistischen Staaten:
Zu einem sind/waren sie tatsächlich gut. Ein besserer Beweis dafür, dass Mächtige für idiotisches wie mörderisches Wachstum, “nationale Interessen“ oder wohin auch immer gehenden “Fortschritt“,  wörtlich über Leichen gehen, dürfte schwer zu finden sein. Der Unterschied zum kapitalistischen Entwurf ist homöopathisch, eventuell sind die, die vor Zeiten noch Diktaturen des Proletariats befehligten sogar noch effizienter. Staaten und deren Champions League – Diktaturen – sind Ausdruck des nie endend wollenden Bestrebens nach größtmöglicher Effizienz in Sachen Ausbeutung und der damit einhergehenden Verwüstung von Geist, Bildung, Natur, Liebe und Freiheit. Sie nennen es das Glück, welches jede und jeder selber schmieden kann. Wir nennen es alle gegen alle.

Gut. Wir können also feststellen, dass so ziemlich alles Schlechte von oben kommt. Und Macht beginnt nicht erst als Staat, sie startet viel früher, im Umgang mit der Natur, im Umgang miteinander, in den Schulen, in den Universitäten, bei der Arbeit, in  der Arbeitslosigkeit, im wirtschaftlichen, im sozialen, im wissenschaftlichen. Aber wo geht denn jetzt nun die Sonne der freien Gesellschaft auf?

Wir wissen es nicht. Oder: Wir wissen es nicht genau. Was wir (Stand heute) sagen können, ist, dass es keine Patentlösung gibt, geschweige denn irgendetwas, irgendwann mal abgeschlossen ist und alles paletti sein wird. Anarchismus will die hierarchiefreie, horizontale Welt; niemand oben, niemand unten, keine Spezialist*innen, keine Führer*innen, selber denken, selber handeln, selber organisieren, solidarisch sein. Mit Anlauf in die Fettnäpfchen und schlauer wieder rausklettern, Freundschaft miteinander, Verantwortung füreinander. Der Weg dahin wird kein Ende haben, im Gegenteil, es gilt mit allem zu rechnen, was die unendliche Wanderung so auf der Pfanne hat … scharfe Kurven, glitschige Straßen, staubtrockene Pisten, Serpentinen rauf, Serpentinen runter, Schlammlawinen und vor allem höllischer Gegenverkehr.

Was Letzteren angeht, so sagen wir hier stark verkürzt und Ausführlicheres ankündigend, dass wir kein Mittel der politischen Auseinandersetzung ausschließen, ergo uns auf nichts festlegen lassen werden. Die anarchistische Bewegung bekam und bekommt sich chronisch darüber in die Wolle, was nun der richtige Ansatz wäre, die bestehenden Verhältnisse umzukippen. Wir denken, dass ein ausschließlich rabiates Agieren – ohne Theorie, Agitation und positive, gelebte Gegenentwürfe (!) – scheitern wird – und umgekehrt genauso. Auf der Straße finden sich eben nicht alle Antworten, genauso wenig wie auf dem antiautoritären Bauernhof. Wir halten es mit dem bunten, sich durch die  Jahrhunderte erfreulich erweiternden Sträußchen der B‘s: Bambule, Boykotte, Bengalos, Bankenbesuche, Blumenzucht, Besetzungen (Bahnlinien, Bäume, Buden), bezahlbares Bio-Food, Blockaden, bewaffnete Beschwerden, Buchläden, Bildung, Bibliotheken, Blöcke (schwarz), Bullen beleidigen und gegebenenfalls auch brennende Bemerkungen.

In diesem Sinne!
Anarchistische Initiative, April 2017

Das vorläufige Programm

Das Programm ist noch nicht vollständig, auch Änderungen können wir nicht ausschließen. Öfter hier reinschauen! Die Vorträge werden möglichst in Deutsch und Englisch gehalten. Falls es noch mehr Leute gibt die andere Sprachen als Flüsterübersetzer*in machen können –gerne!

(Alle Veranstaltungen werden in Hamburg stattfinden.)

Mittwoch, 28.06.

Auftaktveranstaltung

Film „Black Block“

18:00 Uhr

3001 Kino

Schanzenstrasse 75/

S11, S21, S31, und U3, Haltestelle Sternschanze

Donnerstag, 29.06.

Jens Störfried

Postanarchismus/Postanarchism

Vortrag + Diskussion

19:00 Uhr

Barco Liberado

Meiendorfer Straße 47

ab Hbf RB 81 nach Rahlstedt, dann Bus 24 bis Schneehuhnkamp

Freitag, 30.06.

Anarchistische Antirepression: Das Anarchistische Schwarze Kreuz

Vortrag + Diskussion

17:30 Uhr

Cafe Knallhart

Von-Melle-Park 9 (Campus Uni Hamburg)

S11, S21, S31 und R70 Haltestelle Dammtor

Samstag, 01.07

Andreas Blechschmidt: Repressionen im Zusammenhang mit dem Gipfel

Vortrag + Diskussion

15:00 Uhr

Kölibri

Hein-Köllisch-Platz 11

S S1, S2, S3 Haltestelle Reeperbahn

Sonntag, 02.07./Sun. 07.02:

Chrimethink: Widerstand in der Trump-Ära

Vortrag + Diskussion

15:00 Uhr

Centro Sociale

Sternschanze 2

U3, Haltestelle Feldstrasse oder

S11, S21, S31, und U3, Haltestelle Sternschanze

Montag, 03.07:

Rob Evans: Spitzel und Möglichkeiten sie zu enttarnen

Vortrag + Diskussion

19:00 Uhr

Centro Sociale

Sternschanze 2

U3, Haltestelle Feldstrasse/ U3, Stop “Feldstraße“, oder

S11, S21, S31, und U3, Haltestelle Sternschanze

Dienstag, 04.07./Thurs. 07.04.:

Anarchistische Initiative Ljubljana

Die Rolle autonomer Räume in sozialen Kämpfen

Vortrag und Diskussion

Ort wird noch bekanntgegeben

Ach ja:

Während des Gipfels wird es in der Stadt Zonen geben, in denen sich nur sehr eingeschränkt, bzw. gar nicht bewegt werden kann. Wo die Grenzen, insbesondere der so genannten blauen Zone, verlaufen ist noch nicht völlig klar. Gut möglich, dass ein paar Orte an denen unsere Veranstaltungswoche stattfinden wird, in dieser Zone liegen. Wir wissen noch nicht, ab wann die Zonen gelten sollen, es kann aber durchaus sein, dass Veranstaltungen in den eigentlich gedachten Örtlichkeiten nicht stattfinden können, weil Uniformierte im Weg rumlungern und Leute belästigen. Für diesen Fall haben wir uns um Ersatzlokalitäten bemüht, die bekannt gegeben werden, sobald sich abzeichnet, dass die Zone uns direkt betrifft.

Fortbewegung:

Wir denken, dass es am Besten ist, mit dem Fahrrad oder der Bahn unterwegs zu sein. Die Stationen der S und U Bahn in Hamburg haben keine Drehkreuze. Fahrkarten werden per Zufallsprinzip von zivilen Kontrolleur*innen, manchmal auch von der S Bahn Wache kontrolliert. Weniger häufig sind Kontrollen an denen die Eingänge einer Station dichtgemacht werden. Ob sie vor und während des Gipfels mehr, weniger oder vielleicht gar nicht kontrollieren, wir wissen es nicht. Wovon auszugehen ist, ist dass mindestens an Knotenpunkt Haltestellen Polizei rumstehen wird. Beim OSZE Gipfel in 2016 ging das bis weit in die tiefsten Vororte rein. Nicht vergessen: Bahnen, Busse und Bahnhöfe sind videoüberwacht.

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation