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Lesbos, Griechenland: Ausschreitungen im Abschiebezentrum Moria

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erhalten am 29.4.

Am 26. April hat der griechische Vizeminister für Einwanderung, Muzala, Moria besucht, um sich die Situation vor Ort anzusehen.

Es ist offiziell nicht erlaubt Minderjährige in Moria gefangen zu halten, deshalb dürfen sie jeden Tag eine halbe Stunde raus gehen. Diese 30 Minuten sind das große Tagessereignis, worauf die Minderjährigen jeden Tag warten.

Vermutlich aufgrund des Besuchs des Vizeministers wurden sie am 26. nicht zur gewöhnlichen Zeit heraus gelassen. Nach Stunden des Warten wurden sie immer aufgebrachter und befürchteten, dass sie an diesem Tag überhaupt nicht mehr raus kommen. Um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen, warfen sie Wasser auf den Vizeminister, der durchnässt, zur eigenen Sicherheit aus dem Gefängnis gebracht wurde. Einige Minderjährige setzten die Rebellion fort, indem sie Sachen (vermutlich Mülleimer und andere brennbare Materialien) anzündeten. Die Polizei reagierte damit, dass sie diese Minderjährigen verprügelte, was immer mehr der jungen Leute gegen sie aufbrachte. Gegen 16 Uhr gab es einen Aufruhr am Haupteingang von Moria. Mülleimer wurden in Brand gesetzt und Steine auf die Bereitschaftspolizei geworfen,die direkt vor dem Haupteingang von Moria stationiert ist.

Die Bereitschaftspolizei ging in dass Lager, musste sich aber nach einigen Minuten zurückzuziehen. Sie rannte um ihr Leben, zusammen mit ÜbersetzterInnen, FrontexbeamtInnen und den Leuten, die in Moria arbeiten. Die Auseinandersetzungen übertrugen sich auf unterschiedliche Bereiche des Gefängnisses, wo es Flüchtlingen gelang den Zaun niederzureißen und außerhalb die Konfrontation mit der Bereitschaftspolizei zu suchen. Diese war eindeutig unterbesetzt und unvorbereitet und die Auseinandersetzung mit der Polizei dauerte über Stunden.

Tränengas blieb aufgrund des fehlenden Windes ohne besondere Auswirkung. Die Flüchtlinge schafften es in das Büro einzubrechen, das den Zugang zur Hauptlautsprecheranlage von Moria hat. Sie riefen „Freiheit“ über die Lautsprecher, was im ganzen Camp zu hören war und verschafften sich auch Zugang zum Registrierungszentrum, in dem Dokumente und Computer zerstört wurden. In der Nacht kletterten die Leute auf das Dach des Gebäudes, entzündeten noch mehr Feuer auf dem Campgelände und versuchten auch, das Gebäude selbst zu zerstören. Auch gab es einige weitere Versuche Zäune innerhalb des Lagers zu zerstören.

Schließlich betrat die Polizei wieder das Gelände und versuchte verzweifelt durch das Verschießen von Blendgranaten auf kurze Distanz (vermutlich direkt uf Flüchtlinge), die Revolte zu beenden. Fünf Krankenwagen trafen ein. Es ist nicht bekannt, ob sie verwundete Bullen oder Flüchtlinge ins Krankenhaus brachten. Was danach geschah ist unbekannt, weil die Polizei anordnete, dass die letzten AugenzeugInnen das Gebiet verlassen. Sie hat dann beitseitig die komplette Straße nach Moria versperrt, so dass nicht mehr möglich war, sich dem Gebiet zu nähern. Am Morgen hatte sich die Situation beruhigt.

Für uns zeigt dieser Vorfall, dass Menschen nicht gefangen gehalten werden können, ohne darauf mit emotionalen Widerstand zu reagieren. Wir unterstützen Flüchtlinge in ihren Kampf für Gerechtigkeit, würdigen ihre Situation und Existenz in Europa und außerhalb der Europäischen Union und wir unterstützen sie in ihrem KAMPF FÜR FREIHEIT.

Freiheit für alle Gefangenen!

Einige AnarchistInnen

Quelle: Indymedia Nederland

foto_no_exif(2) foto_no_exif(3)Auf Indymedia NL hat die No Border Kitchen Lesbos auch Bilder zum Zustand der Duschen im Abschiebelager Moria veröffentlicht, die die Lebensumstände der Flüchtlinge auf der Insel begreifbar werden lassen.

Athen, Griechenland: Bekennung zu Angriff auf Poststelle

(Original Kommuniqué erhalten am 19. März 2016)

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„Wer wird den Fels zertrümmern, der sich während Jahrtausenden in der individuellen Autonomie festgesetzt hat? Lange Zeit bedeutete leben zu lernen sterben zu lernen.“

Wie viele Jahre kommerzielle Gesellschaft? Wie lange noch die Existenz des „Zivilisierten“? Und warum das Ganze? Wir sind Teil des paranoidesten Experimentes der menschlichen Herrschaft. Von den ersten Etappen der Domestizierung bis zur Invasion des Lebens durch die Wirtschaft waren Unterdrückung und Ausbeutung die stärksten strukturierten Komponenten der Gesellschaft. Strukturen und Logiken der Macht verstärkten sich um den Bestand der Macht während Jahrhunderten zu gewährleisten und das indem sie sich veränderten und durch die Kommerzialisierung der Existenz ihre Universalisierung aufzuerlegen. Die Spannen zur Unterlassung sind enger geworden. Die Brechreizformen der „überflüssigen Ausgaben“ werden zivilisierter. Die manchmal aggressive und manchmal passive Gleichgültigkeit der kapitalistischen Welt gegenüber der Nachhaltigkeit der menschlichen und nicht menschlichen Wesen, die auf viele Arten und Weisen als überflüssig betrachtet werden, ist gut sichtbar und nie fern. Wie viele tote oder lebendig angehäufte Körper in den Meeren der salzigen Kälte des Grauens?

Angesichts des Bestehenden gibt es keine Ausreden; alle sehen es, alle wissen es. Wir setzen unsere Position zu dieser Lage durch die anarchistische Aktion um. Wir werden uns der in weiter Ferne liegenden und hypothetischen Analyse enthalten. Wir wissen, dass (nicht nur in unseren eigenen Leben) die Momente der Freiheit dermaßen zur täglichen repetitiven Routine gehören, dass wir unfähig sind, uns eine mögliche Wende der Geschehnisse vorzustellen. Die einzige Gewissheit ist, dass wir fühlen wie sehr diese Welt unerträglich an unserer Haut klebt, aber je stärker sie uns angreifen, desto weniger Spuren hinterlässt ihr Abdruck auf uns.

Während einige erschöpft und geblendet von einem dreitägigen Wochenende des frenetischen Konsums und Vergnügens schliefen, entschieden einige von uns zur Aktion überzugehen. In den ersten Stunden von Dienstag dem 15. März 2016 haben wir einen Transporter und einen Bankautomaten der Poststelle der griechischen Post (ELTA) im Stadtteil Nea Smyrni von Athen angezündet und zerstört. Wegen der Ausbreitung des Feuers hat die Poststelle auch eine neue Fassade erhalten.

Es ist ein minimaler Akt der Komplizität mit den Compas, die sich kürzlich einmal mehr mit den Gerichten der RichterInnen und StaatsanwältInnen auseinandersetzen mussten und noch müssen. Kraft an Mónica Caballero  und Francisco Solar, der Verschwörung der Zellen des Feuers, dem Revolutionären Kampf sowie allen in der ganzen Welt eingesperrten AnarchistInnen und allen, die irgendwie zur Intensivierung des anarchistischen Krieges gegen die Macht beitragen.

P.S.: Und da die Erinnerung integraler Bestandteil der Weiterführung des anarchistischen Kampfes ist, kommen wir nicht umhin, des Todes von Lambros Foundas am 10. März 2010 nach einer bewaffneten Auseinandersetzung mit der Polizei zu gedenken.

Für die Anarchie

Brandstiftende ungehorsame Zelle

Üb. mc, Knast Salez, CH

Auf Englisch, Spanisch

Koridallos Knäste: Revolutionärer Kampf Mitglied Nikos Maziotis über den Fluchtversuch und die lebenslängliche Strafe

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Ein Text von Nikos Maziotis über die Fluchtoperation aus dem Koridallos Gefängnis und die lebenslängliche Strafe, die im zweiten Revolutionärer Kampf Prozess vergeben wurden.

Der Fluchtversuch aus dem Koridallos Gefängnis mit einem Helikopter am 21. Februar 2016 – eine Operation, die von der Genossin Pola Roupa, Mitglied des Revolutionären Kampfes, ausging – war ein revolutionärer Akt, eine Guerillaaktion für die Befreiung von politischen Gefangenen. Es war ein Mittel der Fortführung der Aktivitäten des Revolutionären Kampfes, eine Antwort auf die repressiven Operationen des Staates gegen unsere Organisation und unsere politischen Gefangenen sowie GenossInnen, die ebenso wegen ihrer bewaffneten Aktivitäten im Knast sitzen. Es war daher eine beispielhafter Akt der Solidarität von großer und einzigartiger Wichtigkeit. Der Fluchtversuch war ein Schritt der Fortführung revolutionärer Aktivität, indem sie den Kampf für den Umsturz von Staat und Kapitel förderte; indem sie die Politik des Establishments der Ausverkaufsprogramme kippte, die von der Troika aus supranationalen Bossen, der Europäischen Komission, EZB und des IWF bis hin zu jenen aus der Syriza geführten Regierung, die im Rahmen des ESM das dritte Sparpaket initiiert und umgesetzt haben, angeordnet wurde. Der bewaffnete Kampf unter den gegenwärtigen Bedingungen ist angemessener und nötiger als je zuvor. Das Scheitern dieser Operation wird daran nichts ändern. Wir werden so lange kämpfen wie wir leben und atmen.

Der Revolutionäre Kampf hat bewiesen, dass er über die Jahre hinweg standhaft geblieben ist trotz der aufeinanderfolgenden repressiven Schläge und Opfer: Das Blut unseres Genossen Lambros Foundas, der am 10. März 2010 in einem Schusswechsel mit der Polizei im Bezirk Dafni (Athen) getötet wurde während einer Vorbereitungsaktion der Aktion; unsere Gefangennahmen einen Monat später am 10. April 2010 am Vorabend des ersten von Griechenland unterschriebenen Sparpakets; meine Festnahme am 16. Juli 2014 in Monastiraki (Athen), wo ich nach einer Verfolgungsjagd und Schusswechsel mit der Polizei verwundet wurde. Der Revolutionäre Kampf blieb standhaft, weil wir politische Verantwortlichkeit für unsere Teilnahme in den Organisationen übernahmen – wir waren in Griechenland die erste bewaffnete revolutionäre und anarchistische Organisation, die dies machte – und weil wir unsere Geschichte verteidigten; die Aktionen der Organisation und unseren Genossen Lambros Foundas, der sein Leben dafür hingab, dass das Sparpaket nicht umgesetzt werden würde; weil wir versuchten die Krise in eine Möglichkeit für die soziale Revolution zu wandeln. Wir blieben standhaft als eine Organisation, weil es uns egal war wie hoch die Kosten und der Preis war, weil wir uns selbst nicht in VerräterInnen und ÜberläuferInnen verwandelten, weil niemand von uns versuchte, seine eigene Haut im Moment von Repression zu retten. Es ist eben genau weil wir politische Verantwortung übernahmen; dass wir lebendig blieben als Organisation im Kanst 2010-11. Wir kämpften einen politischen Kampf gegen den Feind im ersten Sondergericht. Erstmalig auf freien Fuß nach 18 Monaten U-Haft entschieden wir uns, uns nicht der bevorstehenden Verhaftung hinzugeben und gingen stattdessen in den Unterground, um den bewaffneten Kampf und die Aktivität der Organisation fortzuführen.

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Update NBK Lesbos: Küche wird bis 7.April geräumt, es hat keine Polizeirazzia gegeben

noborderAm 30. März erhalten

Die aktuelle Situation: Es gab keine Polizeirazzia.  Die faschistischen Arschlöcher hatten entweder nicht den Mumm aufzutauchen oder die Gerüchte (von denen es viele auf der Insel gibt), dass es eine Polizeirazzia geben wird, sind falsch gewesen.

Heute gingen zwei UnterstützerInnen der NBK, zusammen mit unserem Rechtsanwalt zur Gemeinde, um dem Bürgermeister von Mytilini unsere Forderungen zu verkünden. Der Bürgermeister eröffnete mit der Erklärung, dass er sich selbst auf der linken politischen Seite verortet und dass er uns sein freundliches Gesicht präsentieren möchte. Nachdem wir ihn über die Forderungen der Flüchtlinge der NBK aufgeklärt hatten, hat er uns wissen lassen, dass er nicht die politische Macht besäße sie zu erfüllen. Er informiert uns, dass wir am selben Tag (30.3.2016) den Tsamakia Strand verlassen müssen, worauf wir ihm entgegneten, dass das unmöglich wäre. Nach einiger Verhandlung, war der „Deal“ gemacht, dass die Küche innerhalb einer Frist von sieben Tagen, bis zum 6. April 2016 gehen wird. Wir haben verdeutlicht, dass wir die Küche nur entfernen und die Flüchtlinge über ihr weiters Handeln selbst entscheiden lassen werden. Außerdem ergänzten wir, dass wir ihre Entscheidung respektieren und uneingeschränkt unterstützen und die Flüchtlinge mit allen unseren Möglichkeiten unterstützen werden.

Der Bürgermeister brachte es zu Papier, (gab seine Unterschrift und stempelte es ab), dass er die NBK nicht räumen und vor dem 7. April keine Polizei, Frontex or Busse nach Moria schicken wird.

Wir möchten die Stellungnahme abgeben das wir, die Leute der NBK, die mit den Flüchtlingen solidarisch sind, AnarchistInnen sind. Wir wollen verdeutlichen, dass wir niemals geglaubt haben, dass die Unterhaltung mit dem Bürgermeister zu einer Verbesserung der Situation der Flüchtlinge auf dem Gelände der NBK, auf Lesbos oder anderswo führen würde. Wir glauben nicht den Lügen der Bullen, PolitikerInnen und Mächtigen, egal ob sie erklären politisch links oder rechts zu stehen. Wir versuchen die Kommunikation mit unseren Feinden so gering wie möglich zu halten. Wir wollen zu verstehen geben, dass wir momentan Räumung, Verhaftungen, Transport nach Moria und Abschiebung unsere GefährtInnen auf jede erdenklich Weise vermeiden wollen. Leider fühlen wir uns, als wenn wir mit unseren Rücken an der Wand stehen, dazu gezwungen mit denen zu kommunizieren, die das Leben unserer GefährtInnen zur lebenden Hölle machen. Wir stellen klar, dass diese Unterhaltung nicht unsere Entscheidung war und sein wird und nicht unser Konsenz sein kann. Wir werden niemals den ersten Schritt unternehmen, mit unseren Feinden zu kommunizieren. .

Im Moment ist es nicht möglich, unsere nächsten Schritte mit aller Welt zu teilen, aber ein Update wird folgen.

Für eine Welt ohne Grenzen!

NBK Lesvos

Griechenland: “No Border” – Küche auf Lesbos von Polizeirazzia und Räumung bedroht

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Auf der Insel Lesbos, wo die Abschiebungsmaschine mit voller Geschwindigkeit arbeitet, wurden alle Flüchtlingscamps geräumt. Das Registrierungszentrum ‘Moria’ hat seine wahre Bestimmung offenbart und funktoniert jetzt als Abschiebezentrum. Die “No-Border-Kitchen” (NBK) hat noch eine starke Position und ist mit voller Kraft im Betrieb.

Die aktuelle Situation ist, dass wir jetzt einige hundert Flüchtlinge verpflegen. Sie wurden auf der der Insel von Frontex und Polizei gejagt und hatten keinen anderen Platz, wo sie hingehen konnten. Die Küche wird Tag und Nacht betrieben, um allen zu helfen, die Essen, Schutz, medizinische Hilfe und einen (halbwegs) geschützten Platz zum Ausruhen benötigen. Wir „bewirten“, die Flüchtlinge, die sich beteiligen und zusammen halten wir das Camp aufrecht.

Es wurden schon Gerüchte verbreitet dass die NBK bald geräumt wird, weil es ein „illegales“ Camp wäre und das letzte Camp auf der Insel, wo Flüchtlinge zu finden sind – abgesehen von den Unglücklichen, die verhaftet wurden und ins Moria Abschiebezentrum gebracht wurden. (das von den Verantwortlichen immer noch „Registrierungszentrum“ genannt wird). Eine Zeit lang kam die Polizei in geringer Stärke, überprüfte die Pässe der solidarischen Menschen, untersuchte manchmal auch außerhalb Leute nach Drogen, zählte die Anzahl der Personen, die für Essen anstanden und fotografierte. Auch begann sie Flüchtlinge auf der Straße von der NBK in die Stadt Mytilini zu verhaften. Das ist ein riesiges Problem, weil es eine Einbahnstraße ist und nur diesen einen Weg zum Gehen gibt.

Die aktuelle Situation ist, dass der faschistische Bürgermeister von Mytilini heute (29-03-2016) mit der Forderung gekommen ist, dass sir den besetzten Strand zu verlassen haben, weil ein Vertrag unterzeichnet wurde, dass das Camp-Gelände zukünftig als „Wasservergnügungspark“ genutzt werden soll. Wir sind uns alle bewusst, dass das vollkommener Blödsinn ist, weil der Strand eindeutig zu klein ist für dieses Vorhaben und dass es nur der leichteste Weg ist, uns räumen zu können. Der Bürgermeister informierte uns vor ein paar Tagen, dass Busse zur NBC kommen würden, um alle Flüchtlinge ins Karatepe – Flüchtlingscamp zu transportierten, wo sie Bewegungsfreiheit hätten und nicht eingesperrt wären. Karatepe ist ein früheres Camp vom UNHCR (UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge) zur Unterbringung von Flüchtlingen aus Syrien. All seine BewohnerInnen wurden inzwischen auf das Festland gebracht. UNHCR hat das Camp verlassen und es wird jetzt von der Armee und der Polizei (Frontex) geführt. Bevor die Flüchtlinge nach Karatepe gehen können, müssen sie sich wieder(registrieren) lassen im Moria „Registrierungszentrum“, wo klar ist, was mit ihnen geschieht. Einmal drinnen, werden die Tore geschlossen und sie bleiben inhaftiert und warten auf ihren Transport zu den Abschiebezentren auf dem griechischen Festland.

Auch informiert uns der Bürgermeister, dass die Busse von Bereitschaftspolizei eskortiert werden, um auch Flüchtling in den Bus zu bekommen, die nicht freiwillig dazu bereit sind. Er hat uns eingeladen (Mit Flüchtlingen solidarische Menschen) morgen (30. 3. 2016) um 12 Uhr ins Gemeindegbäude zu kommen, um ihm zu erzählen, wie viele in den Bus nach Moria steigen. Dann erwartet er, dass wir die Küche einpacken und abreisen.

Wir werden zur Gemeinde gehen, aber aus anderen Gründen. Wir werden dem Bürgermeister erzählen, dass die Flüchtlinge Forderungen stellen, bevor sie gehen. Sollten diese Forderungen nicht erfüllt werden, werden sie nicht kooperieren und für ihre Freiheit kämpfen, da sie auf dieser Insel gefangen sind und nichts mehr zu verlieren haben.

Ihre Forderungen sind:

  • Wenn die NBK die Möglichkeit erhält umzuziehen, dass es dann wirklich nur um einen neuen zukünftigen Standort geht.
  • Die Flüchtlinge werden die NBK nur verlassen und nach Moria umziehen, wenn sie in ihrer Gesamtheit oder in Kleingruppen von Verteidigerer / Verteidigerin vertreten werden.
  • Sie wollen ÜbersetzerInnen.
  • Sie sind in Moria oder Karatepe nicht eingesperrt.
  • Ihnen wird das Recht gewährt, direkt nach Ankunft im Moria „Registrierungszentrum“ Asylanträge zu stellen.

Wir habe auch die Insider/-innen – Information, dass die Polizei morgen früh zwischen 5 und 9 eine Razzia auf dem Gelände der NPK durchführen wird, um nach Drogen zu suchen und Beweise zu finden, dass wir falsche Papiere für Flüchtlinge anfertigen, um ihnen das Betreten der Fähren zu ermöglichen. (Nur syrische, irakische und afghanistanisch Nationalitäten ist es erlaubt, die Fähren zum Festland zu betreten, alle anderen werden am Hafen verhaftet, sollte sie es doch versuchen).

Es ist völliger Quatsch, dass Drogen oder Geräte für die Anfertigung von falschen Papieren auf dem Gelände gefunden werden. Wir wünschen der Polizei sehr viel Spaß jede Ecke zu durchsuchen und alle Zelte auf dem Tsamakia – Strand zu durchforsten, um dieses zu finden!!!
Wir werden auf sie warten!!!

Anders als Camps, wie ‘Bessere Tage für Moria’ und andere, werden wir Flüchtlingen nicht raten, sich Frontex/Polizei zu stellen. Wir werden sie nur über die aktuelle Situationen informieren und überlassen ihnen selbst die Entscheidung über ihr Handeln. Wir unterstützen ihre Entscheidungen.

BEWEGUNGSFREIHEIT FÜR ALLE!!!
FÜR EINE WELT OHNE GRENZEN!!!
FÜR SOLIDARITÄT, GEGENSEITIGE HILFE UND RESPEKT!!!

und für Alle, die noch die Hölle der Reise aus der Türkei nach Griechenland auf dem Seeweg erwartet, vielleicht das Wichtigste; FÄHREN, STATT FRONTEX!!!

e-mail: noborderkitchen@riseup.net

Infotel. (griechisch): 0030 698 340 69 78
Infotel. (deutsch): 0049 160 95 10 27 51

auf Englisch

Athen: Transparentaktion im Stadtzentrum

1_FireToTheBorders1_MigratoryBirdsAm 26. März 2016, versammelten wir uns im Innenhof des Athener Polytechnikums, neben dem besetzen Gini Gebäude, wo gegenwärtig MigrantInnenfamilien untergebracht sind und wir fertigten einige Transparente der anarchistischen Erinnerung und internationalistischen Solidarität an.

2_ExarchiaSq2_JavierPTE

Im Viertel Exarchia, haben wir ein Transparent zur Erinnerung an Javier Recabarren aufgehangen, auch vorausschauend auf den 29. März, Tag der “Kämpfenden Jugend” in Chile: “Elfjähriger tot: 18. März 2015 – Javier Recabarren ist in jedem Straßenkampf präsent!!! Am 29. März auf die Straße”.

3_CHAOTEN

In der Koletti Street, Exarchia, hängten wir ein Transparent auf, mit der Aufschrift “ Seitdem wir Kinder waren, hassen wir diese Gesellschaft – Scheiß auf den Staat und die Polizei  –  Chaoten”.

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Am alten Gebäude der Fakultät für Chemie, haben wir eine Botschaft aufständiger Solidarität hinterlassen “Eine mit Benzin gefüllte Flasche an den Kopf jedes Bullen – Solidarität mit Andrea und Errol – Anti-Goldene”.

Die zwei anarchistischen GefährtInnen Errol und Andrea, die in Thessaloniki wohnen, sind gegenwärtig von administrativer Ausweisung bedroht. Sie werden beschuldigt, während einer Demonstration gegen Godbergbau in Skouries, auf der Halkidiki Halbinsel (Nord-Griechenland), am 23. August 2015 an Auseinandersetzungen mit Bullen beteiligt gewesen zu sein.

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An einer Mauer in der Nähe, in der Charilaou Trikoupi Straße, wurde auf Farsi  “FEUER DEN GEFÄNGNISSEN(A)” gesprüht.

5_BreakinTheLaw5_Spame

An der Ecke gegenüber, auf der Solonos Straße, entrollten wir ein Transparent gegen alle Terrorgesetze. “Auf der Straße ist, wo wir den Terror und das Gesetz brechen –  – Brecht das Gesetz”

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Zurück in Exarchia, platzierten wir in der Soultani Straße ein letztes Banner, mit der Aufschrift “Feuer den Gefängnissen / FTTP”.

[Griechenland] Offener Brief von Pola Roupa zum Versuch Nikos Maziotis aus dem Korydallos-Gefängnis zu befreien

Es folgt der erste Teil des langen Briefes der Gefährtin; original in Griechisch veröffentlicht auf Indymedia Athen (8.März 2016).

chileUnter anderen Umständen wäre dieser Text geschrieben vom Revolutionären Kampf geschrieben worden. Nach dem Ergebnis des Versuchs den Gefährten Nikos Maziotis aus dem Knast von Korydallos herauszuholen, obliegt es mir persönlich zu sprechen.

Am 21. Februar [2016] versuchte ich das Mitglied von Epanastatikos Agonas, Nikos Maziotis mit Hilfe eines Hubschraubers zu befreien. Die Operation war so geplant auch anderen politischen Gefangenen, die den Wunsch hegen sollten sich auf den Weg in die Freiheit zu machen, zu ermöglichen sich anzuschließen.

Genauere Details, wie es mir gelang Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und bewaffnet an Bord des Hubschraubers zu gelangen, spielen keine besondere Rolle und werden von mir nicht weiter erwähnt, außer im Zusammenhang mit den vielen verbreiteten Falschinformationen. Nur als Klarstellung sei erwähnt, daß der Plan auf keine vorherigen Knastausbrüche per Hubschrauber basierte, auch nicht in Verbindung steht zu irgendwelchen entdeckten und bisher nicht ausgeführten Plänen und ich stehe auch nicht in Verbindung zu einer bestimmten Person, die sich auf der Flucht befindet, auch wenn sich einige Medien das Gegenteil zusammen reimen.

Nach einem Viertel der Reise seit unserem Start in Thermisia auf der Argolis zog ich meine Waffe und ersuchte den Piloten den Kurs zu ändern. Obwohl er nicht verstand wer ich bin, raffte er schnell, daß es sich um einen Gefängnisbesuch handelte und geriet in Panik. Er griff mich an und zog eine Pistole – eine Tatsache die er anschliessend verschwieg – und auch weil die derzeitige Bullenversion es unter den Tisch kehrt, sei darauf verwiesen, daß es öffentlich zugängliche Berichte über zwei verschiedene Magazine gibt, die im Hubschrauber gefunden wurden; eins davon gehörte mir, das zweite allerdings nicht, es gehörte zu seiner Knarre, die er bei unserem Gerangel verloren hatte und was mich betrifft, natürlich hatte ich ein zweites Magazin dabei, würde ich zu so einer Aktion nur eins mitnehmen? Er verlor die Kontrolle über den Helikopter und schrie in Panik „wir werden draufgehen!“ Die öffentlich präsentierte Beschreibung eines außer Kontrolle geratenen Hubschraubers entspricht der Wahrheit, aber das war kein Resultat meiner Aktionen, sondern seiner. Der Helikopter verlor an Höhe und kam ins Trudeln, wir flogen nur ein paar Meter über Strommasten und ich schrie ihn an er soll den Hubschrauber hoch ziehen, machen was ich ihm sage und niemand wird verletzt. Ruckzuck fanden wir uns auf dem Boden wieder, diejenigen, die die coole Reaktion des Piloten preisen, mögen vom Resultat ausgehen, haben aber keine Ahnung worüber sie reden. Anstatt mir Folge zu leisten, zog er es vor mit mir zusammen abzustürzen, was letztlich nur der Zufall verhinderte. Ganz zu schweigen davon, daß ich meine Entscheidungen längst getroffen hatte, bevor ich den Hubschrauber bestieg und versuchte das Kommando zu übernehmen und zum Knast umzuleiten; wenn er sich weigern würde, müßte ich natürlich reagieren. Was erwarten diejenigen, die mir vorwerfen, ich sei verantwortlich dafür, daß der Helikopter von einer Meile Höhe bis zum Boden unkontrolliert absank? Dass ich sage: „Wenn Du nicht zum Knast fliegen willst, alles klar, kein Problem?“ Ich feuerte meine Waffe und wir hatten ein Gerangel während des Fluges und wir beide waren bewaffnet. Er zog es vor einen Absturz in den Bergen zu riskieren anstatt mir Folge zu leisten und als wir mit voller Wucht auf den Boden landeten, hatte ich alle Möglichkeiten ihn zu erschießen, auch weil ich wusste, daß die Aktion fehl geschlagen hatte, aber ich entschied mich bewusst dagegen. Obwohl ich wusste, daß ich damit mein Leben und meine Freiheit gefährde, entschied ich mich dagegen, obwohl ich die Chance hatte und er weiß das ganz genau. Der einzige Faktor, der mich zurück hielt, war mein politisches Bewusstsein und ich entschied mich dafür, damit mein Leben riskierend und die Möglichkeit zu entkommen.

Was die Ausbruchsaktion an sich angeht, ist es logisch, daß alle möglichen Sicherheitsmaßnahmen meinerseits zur Absicherung unternommen wurden, gegen die bewaffneten Wachen, die auf dem Gefängnisgelände patrouillieren, ich hatte sogar eine kugelsichere Weste für den Piloten dabei, um die Risiken für den Hubschrauber, die Genossen und natürlich den Piloten so weit wie möglich zu reduzieren. In derselben Art dachte ich, als wir zu Boden gingen, obwohl die Aktion wegen dem Piloten scheiterte und obwohl er bewaffnet war. Letztendlich achtete ich sein Leben mehr als meins und meine Sicherheit, aber ich muß diese Entscheidung wohl jetzt überdenken.

Den Ausbruch von Nikos Maziotis zu organisieren war eine politische Entscheidung, genauso wie es eine politische Entscheidung war weitere Politische Gefangene zu befreien. Es war keine persönliche Entscheidung, denn wenn ich nur meinen Gefährten Nikos Maziotis hätte befreien wollen, hätte ich keinen großen Helikopter chartern müssen, was die Aktion zusätzlich komplexer gestaltete. Das Ziel der Aktion war genauso die Befreiung weiterer Politischer Gefangener, eben jener, die es dann wirklich wollten, zusammen mit uns, auf dem Weg zurück in die Freiheit. So gesehen war die Aktion trotz ihrer persönlichen Dimension keine persönliche, sondern eine politische Entscheidung. Es war ein Schritt auf dem Pfad der Revolution.

Dasselbe gilt auch für alle anderer Aktionen, die ich ausgeführt habe und die ich in der Zukunft ausführen werde. Dies sind Glieder eine Kette der revolutionären Planung, die darauf abzielen, bessere politische und soziale Bedingungen zur Verbreiterung und zur Stärkung des revolutionären Kampfes zu schaffen. Später werde ich mich zur politischen Basis dieser Entscheidung einlassen, aber zuerst muß ich über Fakten reden und die Art und Weise wie ich bisher in Bezug auf diese Fakten agiert habe.

Wie ich bereits erwähnte, bezieht sich jede Aktion, die ich durchführe, auf eine Handlung, die sich aus politischer Planung ergibt, im selben Kontext enteignete ich die Piraeus Bank auf dem Gelände des Sotiria Krankenhauses in Athen im Juni 2015. Mit dem Geld sicherte ich zusätzlich zu meinem Überleben in der „Klandestinität“ das Organisieren meiner Aktion ab und finanzierte die Operation zur Befreiung von Nikos Maziotis und anderer Politischer Gefangener aus dem Frauentrakt des Knastes von Korydallos. Der Grund warum ich mich auf diese Umverteilung beziehe – die strafrechtlichen Konsequenzen dieses „Geständnisses“ könnten mir nicht weniger egal sein – ist der, daß ich mich jetzt dazu einlassen muß, wie ich mit der Sicherheit von Zivilist*innen umzugehen pflege, wenn es vorkommt, daß sie aufgrund bestimmter Umstände bei revolutionären Aktionen, in denen ich involviert bin, anwesend sind und meiner aktualisierten Einschätzung folgend dem Ausbruchsversuch. Im Falle der Enteignung der Filiale der Piraeus Bank warnte ich die Angestellten nicht den Alarmknopf zu drücken, da das ihre persönliche Sicherheit gefährden würde und ich nicht vorhatte die Bank ohne Geld zu verlassen. Ich bedrohte sie nicht, noch befanden sie sich jemals durch mich in Gefahr, die einzige Gefahr, die für sie bestand, ging von der Polizei aus, wenn Bullen kommen würden und wir einen bewaffneten Zusammenstoß haben würden. Aber die Polizei würde dort nur ankommen, wenn irgendein*e Angestellte*r diesen Alarm auslösen würde und das war eine Entwicklung, die sie selbst gerne vermeiden würden, denn Menschen, die zufällig bei derartigen Umverteilungen anwesend sind, haben nie Angst vor den Leuten, die die Umverteilung versuchen, sondern stattdessen vor dem Einschreiten der Polizei. Nebenbei es auch ziemlich dämlich ist, Geld verteidigen zu wollen, daß den Banken gehört und um es klarzustellen, als eine Angestellte zu mir meinte, daß „wir selbst auch arme Leute sind“, schlug ich ihr vor, uns außerhalb des Blickfeldes der Kameras zu begeben und ich ihr 5000 Euros geben könnte, was sie allerdings ablehnte, sicherlich aus Angst. Wenn sie das Geld angenommen hätte, kann sie sich sicher sein, daß ich darüber niemals öffentlich reden würde. Und noch eins: Ich trug eine Arztschürze, um meine Waffe zu verdecken, während ich vor der Bank wartete, es war kein Handtuch(!), wie es einige Male behauptet wurde.

Zu allen Zeiten der Geschichte, im Kampf für die Revolution – genauso wie es in allen Kriegen der Fall ist – ist es für Revolutionäre notwendig die Unterstützung von Zivilist*innen zu suchen. Die historischen Beispiele sind zu viele, sowohl in Griechenland als auch in bewaffneten Bewegungen und Organisationen in anderen Ländern; der Versuch sie aufzulisten würde ein ganzes Buch füllen und es ist jetzt nicht die Zeit dafür. In solchen Situationen fragen wir die Betroffenen letztendlich sich für eine Seite des Krieges zu entscheiden und wenn sich jemand dagegen entscheidet zu helfen, ist es oft nicht einfach diese bestimmte Praxis, sondern eine generelle Feindschaft gegenüber der Kämpfe, sie gefährden oder beenden Unternehmungen, sie bringen das Leben von Kämpfer*innen in Gefahr, sie werfen Hindernisse in den Weg des revolutionären Prozesses und sie nehmen eine Position ein gegen den Sozialen Krieg und den Klassenkampf.

Weder bei der Filiale der Piraeus Bank, noch beim versuchten Hubschrauberausbruch enthüllte ich meine Identität und somit wusste niemand, daß es sich um politische Aktionen handelte. Aber nach dem fehlgeschlagenen Ausbruch und weil ich, wie erwähnt, die Möglichkeit hatte, den Piloten zu töten und es stattdessen unterließ und damit mein Leben in Gefahr brachte, mache ich das folgende öffentlich: Von jetzt an, wenn ich jemals wieder die Hilfe von Zivilist*innen in Anspruch nehmen muß und wenn ich es nötig erachte, meine Identität zu offenbaren, werde ich das von Anfang an tun und da meine Mission in jedem Fall die Werbung für den Kampf zum Umsturz dieses kriminellen Establishments betrifft, sollen allen wissen, daß jede mögliche Weigerung zur Kooperation und Versuche die Aktion zu unterbinden, entsprechend bedacht werden. Natürlich habe ich mich schlau gemacht über die persönliche Situation des Piloten, aber ich habe nicht seine Familie bedroht, denn ich würde niemals Familien und Kinder bedrohen.

Dies ist meine Bilanz nach dem Ausbruchsversuch, die ich öffentlich machen muß.

DIE OPERATION ZUM GEFÄNGNISAUSBRUCH WAR EINE REVOLUTIONÄRE ENTSCHEIDUNG

[…]

ICH VERSUCHTE DEN GEFÄNGNISAUSBRUCH IM KONTEXT DER SOZIALE REVOLUTION MEIN GANZES LEBEN KÄMPFE ICH FÜR DIE SOZIALE REVOLUTION ICH WERDE DEN KAMPF FÜR DIE SOZIALE REVOLUTION FORTSETZEN

Pola Roupa

Mitglied des „Revolutionären Kampfes“ (Epanastatikos Agonas)

auf englisch

Athen: Geste der Solidarität mit den BesetzerInnen im Vancouver Apartman

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Solidarität mit dem Vancouver Squat / Scheiß auf die Nation

Am späten Abend des 13. März 2016 wurde auf das, seit etwas mehr als einem Jahrzehnt besetzte Vancouver Apartman Gebäude, ein Brandanschlag verübt. Ein Molotow-Cocktail landete vor einer Tür auf der Mavromataion Straße.

In einer Zeit, in der das Vancouver Apartman Gebäude aufgrund von Sanierungsplänen der Athener Wirtschaftsunivierität und – vor allem durch „Business“ von Räumung bedroht ist, überrascht es nicht, dass der nationalistische Abschaum sich beeilt hat, der institutionellen Repression Beistand zu leisten.

Vancouver Apartman Squat – das eine Wohnungsinfrastruktur mit selbstverwalteten Räume, in denen öffentliche Aktivitäten stattfinden, kombiniert – ist ein integraler Teil unsere ständigen Kampfes für individuelle und und kollektive Befreiung und wird unter allen Umständen verteidigt.

Solidarität mit den BesetzerInnen im Vancouver Apartman!

GEGEN DEN STAAT UND KAPITAL

TOD DEM NATIONALISMUS

auf Griechisch,  Portugiesisch, Englisch

Athen: Faschistischer Molotow-Angriff auf das Vancouver Apartman Squat

vancouver-apartman-squat1vancouver-apartman-squat3vancouver-apartman-squat2Am Sonntag, den 13. März wurden unser Vancouver Apartman Squat von der lokalen faschistischen Gruppe A.M.E mit einem Molotow-Cocktail angegriffen.

Die Gruppe veröffentlichte auf ihrem Blog einen Text, in dem sie die Verantwortung übernommen hat und damit droht, wieder zu kommen. Ihr Ziel haben sie nicht erreicht. Es gab keinen Schaden, weil die Flasche das Haus nicht entzündete.

Dieses ist der zweite faschistische Angriff innerhalb eines Monats. Der vorherige wurde am 16. Februar von der faschistischen Gruppe C 18 durchgeführt und richtete sich gegan das Zaimi Squat.

Niemand wird uns stoppen. Die Bedrohungen durch die FaschistInnen, den Staat und die ASOEE Universität (denen das Gebäude gehört) führt nicht dazu, dass wir unseren Kampf aufgeben.

Solidarität dem Zaimi, Libertatia, Mundo Nuevo, Analipsi, Autonomous Steki in Exarchia, Kouvelou, Terra Incognita and all den anderen Squats and Leuten, die angegriffen wurden und allen, die gegen FaschistInnen und Faschismus kämpfen.

Nieder mit Faschismus. Es lebe die Anarchie.
WIDERSTAND, SELBSTORGANISATION, SOLIDARITÄT!
SQUAT THE WORLD!

Initiative anarchistischer BesetzerInnen des Vancouver Apartmans

auf Englisch, Griechisch & Portugiesisch

Athen: Aktion vor der Botschaft von Uruguay im Vorort Kifissia

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urug26.02.16-10Am Freitag, den 26. Februar 2016 ging eine eine Iniative von Personen des Themistokleous 58 Squats in Exarchia und solidarischen GefährtInnen – insgesamt fast zwanzig Personen – als Reaktion auf den Internationen Aufruf für eine Aktionswohe gegen die Räumung des autonomen Sozialen Zentrums La Solidaria in Montevideo, vor die Botschaft von Uruguay in Kifissia (ein teurer nördlicher Vorort von Athen). Wir entfalteten ein Transpartent, warfen Flyer und riefen Parolen in verschiedenen Sprachen und störten auch symbolisch die bürgerliche Normalität von Kifissia und gaben den Offiziellen zu verstehen, das unsere GefährtInnen in Montevideo nicht alleine sind.

Kraft allen, die das La Solidaria Squat verteidigen!
AnarchistInnen kämpfen überall!

auf englisch / auf spanisch

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La Solidaria leistet überall Widerstand! Hände weg von Squats!
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Hände weg vom La Solidaria

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Athen: Info-Veranstaltung mit einer Genossin aus Uruguay

ktirio-gini-2-3-2016Mittwoch, 2. März 2016 um 19:00 Uhr
Im Gini Gebäude des Athener Polytechnikum
Diskussion mit einer Genossin aus Uruguay über die Räumungsdrohung des besetzten sozialen Zentrum La Solidaria in Montevideo und weitere anarchistische Kämpfe in der Region
Besetztes* Gini Gebäude im Athener Polytechnikum
(Zugang über Stournari Str., Exarchia)

* Im Zuge einer Initiative des Themistokleous 58 Squats und mit Unterstützung von solidarischen Menschen ist das Gini Gebäude seit 29.02.2016 besetzt, um die Unterbringung von migrantischen Familien sicherzustellen, die zurzeit auf dem Victorias Platz feststecken.

Athen: Solidarität mit dem Vancouver Apartman Squat

Das Squat im Vancouver Apartman existiert seit 2005. Es hat sich ursprünglich im ersten Stock des gleichnamigen Gebäudes befunden, das im Besitz der Athener Wirtschaftsuniversität (AUEB; bekannter als ASOEE) ist. Das Projekt wurde später vergrößert und umfasst jetzt fast das ganze Gebäude, bis auf einen Raum, der die Theater-Gruppe der AUEB beherbergt.

Seitdem die Eigemtümerin (AUEB) Maßnahmen gegen den besetzten Freiraum ergreift, ist das Squat  von Repression und Räumung bedroht. Das geschieht unter dem Vorwand, das Gebäude im Sinne der „Bedürfnisse“ der Studierenden umzubauen. Konkret möchten sie StudentInnen – Fraktionen von politischen Parteien unterbringen, wenn sie sich weigern, in einen Raum außerhalb des Hauptgebäudes der Universität umzuziehen. Im Zusammenhang mit diesem Umbauprojekt wurden mehr als 200.000 Euro für eine Studie ausgegeben, deren ArchitektInnen noch nicht einmal vollständigen Zutritt in das Gebäude haben. Außerdem wird auf Basis dieser Studie geschätzt, dass mehr als 2.8 Millionen Euros ausgegeben werden, um ein eingetragenes, denkmalgeschütztes Gebäude zu zerstören. An dessen Standort ist ein fünfstöckigen Gebäude geplant und nur die äußeren Mauern des neoklassischen dreistöckigen Residenz sollten stehen bleiben.

Vom Anfang an haben GefährtInnen, Studierende und prekäre ArbeiterInnen das Gebäude besetzt, um in einer Zeit ökonomischen „Wohlstands“ ihren Wohnraum zu finden. Eine Zeit, die einem heute als längst vergangen erscheint. Seit über einem Jahr besteht der Übergang in eine neue Phase. Der Freiraum hat jetzt auch den Zweck eines politischen Zentrums, das zum Teil auch den Bedürfnissen des anarchistischen Umfelds dient.

Unsererseits ist die bewusste Entscheidung für Hausbesetzung nicht nur eine Lösung unseren Wohnbedarf zu decken, sondern auch eine Form von Widerstand gegen die kapitalistische Barberei, die verlangt, dass wir uns einem elendigen Leben unterwerfen. Wir sind gefangen in einem Triptychon, Arbeit – Konsum – Überleben; von uns wird verlangt zu arbeiten, um zu leben und zu leben, um zu arbeiten. Gleichzeitig, kann sie auch als Form des Kampfes eines Teils der StudentInnengemeinschaft für das Recht auf Wohnen gesehen werden, das die griechischen Universitäten ihnen nicht gewährt, was wirtschaftliche Erstickung bei den Studierenden selbst und ihren Familien zur Folge hat.

Als AnarchistInnen erkennen wir uns selbst auch als Teil eines vielfältigen politischen Umfelds, das gegen Kapitalismus und jede Form von Macht, gegen Sexismus, Rassismus, Vorurteile, Bigotteri und gegen die Ausbeutung von Menschen durch Menschen kämpft. Wir setzen uns für Gleichheit, Solidarität und Freiheit als wichtige Werte für eine horizontale, selbstorganisierte, klassen-, und staatenlose Gesellschaft ein.

Seit Jahrzehnten sind Squats befreiter Boden zur Förderung all dieser Werte. Sie sind antihierarchische Strukturen, in denen eine Vielzahl politischer, sozialer und unkommerzieller kultureller Aktivitäten realisiert werden, die für die gesamte Gesellschaft zugänglich sind. Wir erleben eine Zeit heftiger kapitalisitischer Krisen, die auch mit einer Verschärfung der Angriffe der Bosse auf die untere Gesellschaft einhergeht. Während der Staat immer härtere, antisoziale Maßnahmen durchzusetzen versucht, ist er fortwährend mit Widerstand von Unten konfrontiert.

Um diesen zu brechen, wendet er eine Reihe von Maßnahmen an, wie jede Form von Widerstand zum Schweigen zu bringen, Verleumdung und Repression. So ist es nicht überraschend, dass Squats ebenfalls ins Visier geraten, weil diese Räume, selbst in Zeiten des Rückgangs von Arbeits- und Sozialen Kämpfen, die Flamme des Kampfes lodern lassen. Ganz zu schweigen in Zeiten intensivierter Mobilisiersung und Klassen-Wachsamkeit.

Das ist der Grund warum Squats immer von Repression des Staates betroffen sind oder faschistischen bzw. parastaatlichen Angriffen ausgesetzt sind.

Auch wenn die linke Regierung des Landes auf einer kommunikativen Ebene uns vom Gegenteil zu überzeugen versucht, findet die Repression gegen gegen all diejenigen, die nicht  im Allgemeinen Widerstand leisten und speziell gegen die Squats kein Ende. Das Bestreben die Streikenden von der Chemiefabrik SKOT zu unterdrücken, die Zerstörung des Kentavros Squats, die Bedrohung des besetzten Orfanotrofeio Hausprojekts für MigrantInnen sind hier nur Beispiele.

Angesichts der bevorstehenden Repression rufen wir widerständige und solidarische Leute auf, das Squat auf eigene Art und Weise zu verteidigen. Zudem ist das Vancouver Squat, wie jedes andere Squat, Teil des Kampfes, weshalb wir die anderen Freiräume genauso verteidigen müssen.

10, 100, 1000 SQUATS
GEGEN DIE WELT ORGANISIERTER LANGEWEILE

Initiative anarchistischer BesetzerInnen aus dem Vancouver Apartman

auf Griechisch  auf Englisch

Athen: Bekennungsschreiben für die Explosion an der Steuerbehörde

Der Schwarze Dezember ist zu Ende gegangen, aber das heißt nicht, dass die Feindseligkeiten gegen die Macht nachlassen.

Im Laufe des vergangenen Dezembers gingen GefährtInnen verschiedenster Prägung, Tendenzen und Orte auf der Welt in die Offensive und machten – durch vielfältige anarchistische Aktionsformen – einen Beginn für einen gemeinsamen Weg, jener des konstanten vielgestaltigen Angriffs. Nun, da der Schwarze Dezember vorbei ist, liegt es an uns, das fortzuführen, was wir begonnen haben, um die Offensive zu schärfen und unseren Alltag zu einem Akt der Rebellion gegen die Normalität und den Status Quo zu machen.

Wir wollen mit all dem brechen, das uns einschränkt, jede Grenze oder Barriere. Wir wollen die letzte Bastion der Macht einreißen gemeinsam mit GefährtInnen aus der ganzen Welt, mit denen wir gemeinsame Leidenschaften und destruktive Verlangen teilen. Auf unserer Seite des täglichen Zusammenstoßes mit dem Existierenden gibt es keinen Platz für Berechnungen oder Mediationen, sondern nur den Krieg bis zum bitteren Ende gegen alle Formen der Beherrschung. Daher wollen wir noch effektiver werden mit allen Mitteln und Formen des Kampfes, die zu unserer Verfügung stehen.

Wir übernehmen die Verantwortung für die Deponierung eines Sprengkörpers an der Steuerbehörde für im Ausland lebende EinwohnerInnen in der Metsovou Str. [im Athener Zentrum] in den frühen Stunden des 13. Januars.

Wir senden konspirative Grüße an all jene Gruppen und Individuen, die auf den Aufruf zum Schwarzen Dezember antworteten; all jene, die auf dem einen oder anderen Weg zur permanenten anarchistischen Offensive beitragen. All jene, die es wagen, ehrlich zu leben und ihre Existenz in eine Form des Angriffs verwandeln, der sich weder mit der Macht noch der Gefängnisgesellschaft einlässt.

WIR VERGESSEN NICHT UNSERE GEFANGENEN UND DIE GEFALLEN GENOSSiNNEN

FÜR EIN SCHWARZES 2016 UND EIN LEBEN DER REBELLION

Aufständische Individualitäten – FAI/IRF

auf Griechisch | Englisch, Spanisch

Athen: Molotow-Angriff auf das Zaimi 11 Squat in Exarchia

Das Zaimi 11 Squat Polymorpher Aktionsraum von AnarchistInnen wurde von unbekannten Personen mit zwei Molotow-Cocktails angegriffen.

Am Dienstag, den 16. Februar 2016 haben unbekannte Personen am frühen Morgen um ca. 04:40 Uhr den besetzten Zaimi 11 Polymorphen Aktionsraum von AnarchistInnen mit zwei Molotow-Cocktails angegriffen, von denen einer gegen die Außentür aufschlug und der andere im vorderen Teil des Hofes landete. Es entstanden keine Materialschäden, weil das Feuer rasch von im Squat anwesenden Leuten gelöscht werden konnte, die sofort reagierten.

Angriffe, mit der Absicht Squats zum Schweigen zu bringen, verängstigen uns nicht und werden nicht unbeantwortet bleiben.

Wir sind im Krieg mit allen VerräterInnen und KannibalInnen.

Individualitäten aus dem Polymorphen Aktionsraum von AnarchistInnen -Zaimi 11-

auf Griechisch (veröffentlicht am 16. Februar 2016 um 05:16)

Exarchia, Athen: Der erste Monat des Squats Themistokleous 58 – ein Update

(Die erste Bekanntgabe des Squats könnt ihr hier lesen)

Im Januar hat das Themistokleous 58 Squat an verschiedenen Aktionen / Demonstrationen teilgenommen:

Am 16. Januar 2016 gingen wir zum ersten Mal mit einem eigenen Block von fast dreißig Leuten am Ende der Demonstration  zum Gedenken an Shahzad Luqman im Viertel Petralona gemeinsam auf die Straße. Verschiedensprachige Parolen wurden gerufen und an Wände gesprüht und auf dem Weg wurde eine Bankautomat zerstört. Nach Beendigung der Demo wurde das Schild über dem örtlichen Büro der regierenden Partgei SYRIZA abgenommen.

Am 23. Januar beteiligten wir uns an der Solidaritätsdemonstration für den migrantischen Gefangenen Sanaa Taleb, die vom Victoria-Platz, in der Innenstadt von Athen startete. Unter anderem wurden die folgenden Parolen gerufen: Gemeinsamer Kampf von Einheimischen und MigrantInnen; lasst uns die bürgerlichen Reichtümer enteignen // Solidarische Strukturen, Zellkerne des Aufstands, Krieg gegen den Krieg der Mächtigen //Alerta, Altera, Antipatriota // Hört zu, ihr elenden Patrioten: wir setzen eure nationalen Grenzen in Brand// kollektive Küchen, verbrannte Bullenautos, vielgestaltige Kämpfe für Freiheit// Die Sonderangebote sind bei weitem nicht genug; lasst uns gemeinsam enteignen // Die (nationale) Flagge sieht gut aus, nachdem sie verbrannt wurde // Freiheit für diejenigen (Frauen) in Gefängnszellen // Nationale Einheit ist eine Falle, wir, die Ausgeschlossenen haben kein Vaterland // Sanaa, bleib stark bis zur Freiheit, usw.

Am 30. Januar beteiligten wir uns mit einem Block von ungefähr 30 Personen (HausbesetzerInnen und solidarische Leute) an der Verteidigung der linken unteren Ecke des Viktoria-Platzes, um zu garantierern, dass der Platz unbehelligt von Messerstechern der Goldenen Morgendämmerung bleibt. Wir blieben von 18.00 bis 23.30 auf dem Platz. Dann verließen wir ihn, zusammen mit dem Rest der Gruppierungen / Kollektive, die zusammen den Platz verteidigten sowie der überwiegenden Mehrheit der MigrantInnen, die vor Ort waren, auf koordinierte Weise und liefen gemeinsam nach Exarchia.

Zudem sind wir mitverantwortlich für den Umzug einer Gruppe von fast fünfzig papierlosen Personen vom Viktoria-Platz nach Exarchia. Auf Eigenintiative von Leuten des Squats wurde auf das Gelände des Athener Polytechnikums eingedrungen, so dass die Menschen die Nacht dort ohne Bedrohung durch griechische Polizeischläger in Uniform oder Nazigruppen, die auf der Jagd waren, verbringen konnten. Am nächsten Morgen verließen die ungefähr 50 MigrantInnen das Polytechnikum und kehrten zum Viktoria-Platz zurück.

Am 4. Februar, unterstützten wir die Verteidigungsgruppe des Anarchistischen Schwarzen Blocks, der and der Streikdemonstration in der Innenstadt von Athen teilnahm. Wie in allen Fällen zuvor, war die Gruppe von HausbesetzerInnen und Leuten in Solidarität, die auf die Straße ging, international und multirassisch.

Am 10. Februar hängten wir ein Transparent aus Solidarität mit dem Prager Auntonomen Sozialen Zentrum Klinika auf, das vor kurzem von Faschisten angegriffen wurde.

Am 11. Februar nahm eine kleine Gruppe von uns an der Solidaritätsdemo für das Squat Vancouver Apartman teil. Sie führte ein Transparent mit der Aufschrift: “Squats sind ein Kampf für Leben“ mit sich.

Ergänzend zu den bereits genannten Aktivitäten, erklären wir unsere Solidarität mit selbstorganisierten Strukturen und Projekten, die von Repression bedroht oder in letzter Zeit vom Staat oder FaschistInnen angegriffen wurden.

So weit der Betrieb des Gebäudes selbst gesichert ist, sind die gemeinschaftlichen Nutzungsräume (Versammlungsraum & Küche im Erdgeschoss) täglich ab 08:30 geöffnet (außer an den Sonntagen, an denen die Öffnungszeit 10:00 ist). Die Türen des Squats schließen pünktlich um Mitternacht. Bis auf Weiteres ist das Haus voll und wir schaffen ein effektives selbstorganisiertes Gemeinschaftsleben. Drogen, Alkohol sowie das Rauchen sind innerhalb der Räume des besetzten Hauses nicht erlaubt. Die besonderen Vereinbarungen zwischen allen Mitwirkenden im Squat entsprechen unserem Bedarf, dass alle in unserem Projekt involvierten Menschen in einem Wohnumfeld, ungeachtet ihren Alters, frei von Prügeleien untergebracht sind. Wir weisen darauf hin, dass das Squat nicht die Anforderungen für die Unterbringung von Menschen mit ernsthaften Mobilitätsbeeinträchtigungen, psychischen Gesundheitsproblemen und Drogenabhängigkeit erfüllt. Der „Umsonstladen“ im Erdgeschoss (Gib & Nimm – Raum für den Tausch von Kleidung und anderer Gegenstände) hat täglich von 12:00 bis 20:00 geöffnet. Die offene Versammlung findet jeden Montag um 20 Uhr im Raum im Erdgeschoss statt, wo solidarische Menschen verschiedene Themen rund um das Sqauat diskutieren, sich in den verschieden Arbeitsgruppen einbringen und Ideen für die Verbesserung der Funktion des Projektes vorschlagen können.

Es folgt eine aktuelle Bedarfsliste:

Technische Belange: Farbe, Paletten/ Holzwaren, Spenden für Installationsarbeiten

Küche: Mini-Kühlschränke, Mini-Öfen, Gasflaschen zum Kochen, Gabeln, Löffel, Messer, Teller, Tassen / Gläser

Lebensmittel: Olivenöl (dringend benötigt), für die Vorratskammer (Reis, Nudeln, Hülsenfrüchte), Milch, Gemüse und Obst

Reinigungsmittel: Waschmittel, Spülmittel, Seifen, Toilettenpapier

Für den Garten: Erde, Saat, Töpfe & Untersätzer

allgemeiner Bedarf: Heizapparate, Bastelmaterial, Nähmaschine

Abschließend möchten wir allen danken, die das Projekt bisher unterstützt haben. Der Kampf geht weiter, bis zur vollständigen Zerstörung des Staates und seiner Grenzen

Themistokleous 58 Squat
th58[at]riseup.net

Griechisch, Englisch

Athen: Solidaritätstransparent für die Klinika in Prag entrollt

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Solidarität mit der Klinika | Solidarität mit der Klinika aus Athen

klinika2-768x431Das besetzte Themistokleous 58 in Exarchia hat mit einem Transparent seine Solidarität mit dem am 6. Februar 2016 von einer Gruppe Neo-Nazis angegriffenen Autonomen Sozialen Zentrum Klinika in Prag erklärt.

Kraft allen Widerstand Leistenden
“Fuck” Rassismus und Xenophobie

Griechisch

Athen: Transpi-Aktion aus Solidarität mit trans*Gefangenen

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Trans & Cis Anti-Kanonische; wir stellen Galgen für jeden Autoritären auf | Freiheit für den anarchistischen Gefährten Marius Mason
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Bist du ein Junge oder Mädchen? Nein – Gender ist ein soziales Konstrukt
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Feuer der Normalität des Normalen; für die vollständige Befreiung von Gender & Sexualität | Viel Kraft dem inhaftierten Anarchisten Marius Mason
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Wir sind Drapetomanie-Verrückte und MissetäterInnen; Wir brennen die Stadtgefängnisse auf die Grundmauern nieder – Chaoten

Erwidernd auf den Internationalen Aufruf für Solidarität mit trans*Gefangenen, haben einige AnarchistInnen am 22. und 23. Januar 2016 Transparente  an verschiedenen Orten im Zentrum Athens aufgehängt. (Polytechnikum, Monastiraki, Victoria-Platz)

Anarchistische Grüße an den Gefährten Marius Mason, Langzeitgefangener in den USA. Feuer der Normalität.

Griechenland: Maria Theofilou gegen Kaution aus der Haft entlassen

lioness-and-cubsAm 21. Januar 2016 wurde Maria Theofilou (Lebenspartnerin vom infhaftierten Bankräuber Giorgos Petrakakos; Schwester des anarcho-kommunistischen Gefangenen Tasos Theofilou) unter restriktiven Bedingungen aus dem Koridallos Gefängnis entlassen: Zahlung einer Kaution von  5.000 Euros und die Verpflichtung sich zweimal im Monat auf ihrer nächsten Polizeistation zu melden.

[Themistokleous 58 Squat] Demonstration in Erinnerung an Shehzad Luqman in Petralona

Am dritten Jahrestag der Ermordung von Shehzad Luqman beteiligen wir uns an der Demonstration am Samstag, den 16. Januar um 12 Uhr auf dem Merkouri Platz in Ano Petralona (Athen).

-Wir versammeln uns vor dem Themistokleous 58 Squat in Exarchia, um dorthin zu gehen.

Themistokleous 58 Squat

Athen: Update aus dem Themistokleous 58 Squat in Exarchia

Am 10. Januar 2016 gegen 22:00 Uhr, nur ein paar Stunden, nachdem wir das leere Gebäude in der Themistokleous Str. 58 in Exarchia besetzt haben, trat ein Typ vor dem Gebäude in Erscheinung, der vorgab, die Immobilienforma ‚ANASKEVI M EPE‘ zu vertreten, und sagte, dass das Gebäude diesem Unternehmen gehöre.

Er erzählte uns, dass er die Bullen rufen werde, wenn wir nicht bis morgen das Gebäude freiwillig verlassen würden.

Wir machten ihm klar, dass wir Privateigentum nicht anerkennen und wir nicht die Absicht besitzen, den Squat zu räumen.

Wir rufen daher für eine dauerhafte Präsenz von solidarischen Menschen innerhalb und außerhalb des Gebäudes auf, um das Projekt zu mit allen nötigen Mitteln zu verteidigen (zu den Grundsätzen der Besetzung sei auf das erste Statement verwiesen).

Themistokleous 58 Squat

Griechisch, Englisch, Portugiesisch

Athen: Neues squat in Exarchia

Am Sonntag, 10. Januar, am Abend haben wir das leerstehende Gebäude an der Themistokleous 58 in Exarchia, Athen besetzt. Das Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem sich Migrant_innen, die aufgrund der europäischen Migrationspolitik hier in Griechenland blockiert sind, selbst organisieren können, frei von staatlicher Kontrolle. Wir sind eine Gruppe von Individuen aus unterschiedlichen Orten und Kontexten, verbunden durch den Kampf gegen Staaten, Nationen, Grenzen, Lager, Knäste, Kapitalismus, schlussendlich gegen jeden Teil dieses Herrschaftssystems, das uns unterdrückt. Wir sind offen für alle, die unsere Grundsätze teilen und sich an diesem Projekt ohne versteckte politische Agenda einbringen wollen.

Diese Besetzung soll nicht als Dienstleistung verstanden werden. Wir sind keine „Volunteers“ und wir sehen Migranten nicht als Opfer. Die praktische Überwindung der uns auferlegten Trennung durch Grenzen und Staatszugehörigkeit wird eine der Herausforderungen des Projektes sein. Diese Besetzung soll sich zu einem Ort entwickeln, an dem sich Menschen selbst organisieren und voneinander lernen können, unabhängig von ihrer Herkunft.

Dies ist ein Akt gegen das System und die Migrationspolitik. Es ist nicht unsere Absicht, dem Staat bei der Humanitären Hilfe zu assistieren. Tatsächlich hilft die integrierte und/oder angepasste, nicht-kritische humanitäre Hilfe dem Staat, den Fokus auf die repressiven Massnahmen zu legen, um Migration zu verfolgen und kontrollieren. Wir verweigern vehement, nicht nur mit dem Staat und politischen Parteien zusammenzuarbeiten, sondern auch mit NGO’s und anderen Organisationen und Gruppierungen, die dies tun (offiziell oder inoffiziell). Alle diese Müllsäcke ziehen Vorteile aus der Situation der Migrant_innen um Profit zu machen, die eigenen Interessen zu schützen, politische Macht zu gewinnen oder ein soziales Profil aufzubauen.

Die Kontrolle der Migration ist ein Werkzeug in den Händen der Mächtigen. Zur Zeit nutzt der Griechische Staat die Situation der hier gestrandeten Migrant_innen als Druckmittel, um bessere Konditionen für das dritte Memorandum auszuhandeln. Gleichzeitig regulieren die europäischen Staaten Migrationsflüsse gemäss deren Bedürfnis nach billigen Arbeitskräften, die restlichen Migrant_innen werden umgebracht (an den Land- und Meergrenzen und in den Strassen der europäischen Städte), eingesperrt oder ausgeschafft. Die Europäische Union verstärkt kontinuierlich ihre repressive Grenzpolitik und handelt Vereinbarungen mit den Staaten an der inneren und äusseren europäischen Grenze aus, um den Krieg gegen die Migration mit effektiveren Methoden fortzuführen und zu intensivieren. Die Mächtigen hoffen, ihr Eigentum und ihre Privilegien vor jenen schützen zu können, die vom kapitalistischen System ausgebeutet werden und unter ihren Kriegen leiden. Private und staatliche Unternehmen versuchen so viel Profit wie möglich aus dieser Situation zu schlagen. Die NGO’s vertreten die Interessen ihrer Auftraggeber, allen voran Staaten, und werden grosszügig für ihre Arbeit bezahlt.

Aufgrund des Eigentumsrechts müssen Menschen auf den Strassen schlafen während tausende von Häuser leer stehen. Es gibt genug Ressourcen für alle. Wir müssen uns einfach selbst nehmen, was wir brauchen.

Wir erklären unsere Solidarität und Unterstützung für alle Formen des Angriffs gegen Grenzen, Nationen, Knäste und die Kritischen Infrastrukturen, welche das Bestehende reproduzieren, sowie gegen all jene, welche den Status Quo verteidigen!

Kein Rassismus
Kein Sexismus
Keine Homophobie
Keine Diskriminierung
Keine Ausbeutung
Keine Unterdrückung
Keine Hierarchie
Keine Autorität
Kein Patriotismus

NICHT willkommen sind:
Journalisten/Medien
Politiker
Bullen
Alle Organisationen die offiziell oder inoffiziell mit dem Staat kooperieren

Wir heissen Menschen willkommen die gewillt sind, sich selbst zu organisieren, unabhängig davon, ob sie Papiere haben oder nicht und unabhängig davon, ob sie den Flüchtlingsstatus haben oder nicht. Was den Wohnraum betrifft, wird jenen Menschen, welche keine andere Chancen haben, einen Ort zum leben zu finden, Vorrang gegeben.

auf Griechisch, Englisch

Athen: Neujahr zum Koridallos Gefängnis

Auf dem Poster ist zu lesen:

Die Gefängnistür öffnet sich und jetzt weiß er, was zu tun ist; Halte die Erinnerung wach, lass keinen Raum für Vergessenheit, vergiss niemals die Gefährtin / den Gefährten, die/der zurück gelassen wurden, nimm den Faden des Aufstands wieder an der Stelle auf, wo er getrennt wurde, schütte das Gift der Auflehnung in die Reproduktionsnetzwerke der kapitalistischen Gesellschaft.
Für dauerhaften anarchistischen Aufstand!
Kein Waffenstillstand mit der Macht und ihren Marionetten!
Für einen Schwarzen Dezember!

AM JAHRESWECHSEL ZUM KORIDALLOS GEFÄNGNIS
DONNERSTAG, DEN 31. DEZEMBER 2015, UM 23:00 UHR

AnarchistInnen innerhalb und außerhalb der Mauern von Koridallos
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Transparent & ganzer Text des Aufrufs auf Griechisch, Spanisch und Portugiesisch; der Schwarze Dezember war erst der Anfang…