Category Archives: Gefängnisse – Einsperrung

Updates zum besetzten Haus Skaramanga

14:30 (MEZ): Kolleg@s haben das Haus wieder besetzt. Sie berichten über Beschädigungen und fehlende Objekte. Eine offene Versammlung wurde für heute Abend um 17 Uhr (MEZ) im besetzten Haus, in der Patission & Skaramanga Straße, einberufen.

Um die Straße zu öffnen, bewegten sich gegen 14 Uhr (MEZ) mindestens vier Truppen der Bereitschaftspolizei auf die versammelten Menschen zu. Die DemonstrantInnen zogen sich auf den Innenhof der Politechnischen Uni zurück.

13 Uhr (MEZ): Die Cops und der Staatsanwalt verlassen das Haus. Die Polizei konfiszierte verschiedene Gegenstände und die Computer des besetzten Hauses.

Gegen 12 Uhr (MEZ): Über 150 Menschen versammelten sich an der Politechnischen Uni und blockierten, für mehr als eine Stunde, die Patission Straße. Sie trugen Banner, riefen Parolen und schrieben an die vorbeifahrenden öffentlichen Busse Parolen gegen den Polizeieinsatz.

Staat und Bosse hört uns sehr gut zu: Nehmt eure Pfoten vom Skaramanga!

Athen: Besetztes anarchistisches Skaramaga Squat geräumt

Heute morgen (29. Juli) wurde das besetzte Patission 61 & Skaramaga Squat, in Athen, in einem polizeilichen Großeinsatz geräumt. Die Räumung folgte nach Einleitung rechtlicher Schritte durch den Hausbesitzer. Eine Person, die in das Gebäude eindrang, um die Räumung zu verfolgen, wurde festgenommen. Weitere 70 Menschen, die versuchten in das Gebäude zu gelangen wurden von massiven Polizeieinheiten zurückgedrängt.


Weitere Infos folgen, soweit vorhanden.

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Brief vom Festgenommenen C.K.

Brief eines 22-jährigen, der am 9. Juli 2011 nach seiner gewaltsamen Verhaftung beim Verlassen des DIY Konzerts der Freien Radio Station 98 FM am Polytechnikum (Athen) ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Am 14. Juli besuchte eine Ermittlungsrichterin C.K. im Erithros Stavros [Rotes Kreuz] Krankenhaus. Sie erklärte, dass C.K. „gefährlich für die öffentliche Sicherheit wäre“ und gab ihre Entscheidung zur Anordnung einer Untersuchungshaft bekannt. Als sie die schweren Verletzungen von C.K. sah, hatte sie Unverfrorenheit zu bemerken, dass „Polizisten so etwas nicht tun“ und hat sich nicht die Mühe gemacht weitere Fragen zum Vorfall zu stellen.

Aufgrund der Zeugenaussage eines Polizisten gegen ihn ist C.K. von einem hohen Strafmaß bedroht.

Wir bitten alle, die während der Verhaftung und dem brutalen Verprügeln dabei gewesen sind als ZeugInnen in diesem Fall zu helfen. .

„Beim Verlassen eines Konzertes im Polytechnikum (Athen) in Richtung Bouboulinas Straße wurde ich plötzlich von einer Polizeieinheit angegriffen, die in einer nahen Gasse stand. Ungefähr zehn Männer einer Bereitschaftspolizeieinheit (MAT) griffen mich an, schlugen mich heftig mit ihren Polizeiknüppeln, aber bearbeiteten mich auch auch mit Fäusten und Tritten und fluchten dabei gleichzeitig mit einer unbeschreiblichen Ausdrucksweise. Viele hielten dabei ihre Knüppel verkehrt herum und trafen mit dem Metallende.

Wenige Minuten später, zerrten sie mich blutend und halbohnmächtig zu einem Polizeifahrzeug in der Nähe. Dort wurde ich mit Wasser, Äthylalkohol und jeder Art von Flüssigkeit, die gerade griffbereit war „abgewaschen“.

Um ungefähr 3.45 wurde ich zum Polizeipräsidium gebracht. Obwohl meine Situation wirklich miserabel war, schenkte ihr niemand Beachtung. Ich forderte einen Arzt und sie antworteten, dass erst erst die Formalitäten zu erledigen wären. Sie ließen mich, selbst als ich besinnungslos wurde, blutend auf dem Flur und standen meiner kritischen medizinischen Situation vollkommen gleichgültig gegenüber.

Am nächsten Morgen verkündeten sie, dass ich verhaftet und beschuldigt würde, einen Molotow Cocktail gegen die Polizeieinheit geworfen zu haben.

Obwohl ich eine stark beängstigende, ein paar Zentimeter tiefe Kopfwunde davongetragen hatte und aus verschiedenen Wunden blutete, wurde mir das Krankenhaus verweigert. Sie erklärten mir, dass ich zuerst vor dem Staatsanwalt zu erscheinen hätte. Danach überführten sie mich in den Gerichtsaal, wo ich formell zwei Verbrechen und zwei Vergehen beschuldigt wurde (Explosion, Besitz von Sprengstoff, Störung des Öffentlichen Friedens und Beleidigung). Dann wurde ich ins Krankenhaus gebracht.

Seit meiner Begegnung mit den „Sicherheits“-Kräften wurde mir, abgesehen von den Vorwürfen und der unmittelbaren Gefahr für einige Zeit inhaftiert zu sein noch eine Reihe körperlicher Schäden als „Zugabe“ gewährt. Ich erlitt eine Schädelfraktur, Risse der Kopfhaut, die mit 9 Stichen genäht werden mussten, hatte einen abgebrochener Zahn sowie Hautschnitte im Gesicht und an den Ohren, Ellenbogen und Schulterfrakturen davongetragen. Außerdem tiefe Wunden in den Beinen, die weitere 10 Stiche benötigen, eine Verrenkung des Knies sowie mehrere tiefe Wunden von Schlagstöcken auf die Rippen und den Rücken, die Nierenversagen verursachten.

Ich werde im Krankenhaus von 2 Polizisten bewacht, die versuchen mir meine Unterbringung zu erschweren. Sie sind sogar dazu übergegangen zu verbieten alle Lichter auszuschalten, so dass ich und die anderen Patienten im Hellen schlafen müssen.

Nicht zu übertreffen ist dann aber, das mir ausgehändigte juristische Dokument. Abgesehen von den falschen Beschuldigungen gegen mich, wird nicht im Geringsten auf meine erlittenen Misshandlungen eingegangen. Da ist nur die Aussage eines Bullen (niemand seiner Kollegen macht sich die Mühe eine Zeugenaussage zu machen. Die einzige Sache, die dieser Polizist zu Protokoll gegeben hat war, dass ich einen Molotow-Coctail warf und dann verhaftet wurde (natürlich mit allen juristischen Ausführungen).

Ich weiß noch nicht, ob ich bleibende Schäden davontragen werde. Was ich mit Sicherheit weiß ist, dass sie mich töten wollten.

Hier sind einige Bilder vom Resultat meiner Begegnung mit der Polizei. ; Ich rufe jeden, der den Angriff auf mich beobachtet oder fotografiert hat dazu auf mich unter folgender E-Mail zu kontaktieren: solidarity_xk@yahoo.gr.

C.K.

„Jenseits von Grenzen“: Ein Radioprogramm von 98 FM & Contra Info –Montag, 27. Juni

Im Rahmen der Kooperation zwischen Athens freier Radiostation 98 FM und dem Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformationen Contra Info fand am Montag, den 27. Juni eine weitere Liveübertragung mit dem Titel „Jenseits von Grenzen“ [Ektos synoron] statt.

Dieses Mal gibt es ein Interview mit DJ Questionmark vom Free Radio Olympia (Washington).

Die englischsprachige Diskussion geht u.a. um den Aufbau und dem Erhalt revolutionärer Infrastruktur, dem gemeinsamen Kampf gegen Faschismus und Nationalismus, Solidarität mit MigrantInnen, Gefangenenhilfe, den Aufstand von 2008, Generalstreiks, Vollversammlungen und Nachbarschaftstreffen. Kurz wird auch auf die anarchistische Bewegung und den Gefangenenkampf in den USA eingegangen.

Die Sendung vom 27. Juni findet ihr hier im Wortlaut (ca. 2 Stunden) und hier vollständig in der ca. vierstündigen Version.

Seit neuestem werden ausgewählte Beiträge auch auf www.freie radios.net zum Download bereit stehen.

Halandri, Nordathen: Anarchistische Einmischung in einem Freilichttheater

Am Freitagabend, den 8. Juli, konnten  die Kolleg@s des besetzten Hauses Prapopoulou bei ihrer Aktion während eines Sommerkonzerts im Rematia Theater (Evripidio) gleich einen doppelten Erfolg für sich verbuchen. Ein Tisch mit Texten zur Gegeninformation wurde für über drei Stunden am Eingang des Theaters aufgebaut, während viele Menschen angehalten wurden, kostenlos ins Konzert zu gehen. Trotz kleiner Konflikte mit dem Konzertveranstalter und den GemeindevertreterInnen, die versuchten die Intervention zu verhindern, wurde die Aktion der HausbesetzerInnen sehr gut aufgenommen und sogar ein Betrag zur finanziellen Unterstützung gesammelt.

Die zwei Themen des Haupttextes, der zu Beginn des Konzerts per Mikrofon vor dem Publikum verlesen und anschließend verteilt wurde, waren: “Wiederaneignung der öffentlichen Räume, gegen Kommerzialisierung” und „Staatlicher Terrorismus wird nicht durchkommen“ – Praktische Unterstützung der am 28. und 29. Juli, auf den Demonstrationen, Verhafteten. Auf der Bühne wurde ein Solibanner angebracht.

Außerdem zeigten die Kolleg@s vom besetzten Haus Prapopoulou ihre faktische Opposition gegen die Kontrolle, die Umzäunung und die Eintrittsgebühren, die in diesem kommunalen Freilichttheater verlangt werden. Das Freilichttheater befindet sich in der naturbelassenen Landschaft Rematia (“Strom”). Im Zusammenhang mit den sich zurzeit rasant zuspitzenden Angriffen des Staates und der KapitalistInnen gegen die Gesellschaft, lehnen sie sich auch gegen die Kommerzialisierung aller Alltagsbelange auf.

Zusätzlich zielte ihre Intervention auf die Verbreitung von Gegeninformationen über die brutalen, repressiven Vorfälle während des 48 Stunden Generalstreiks am 28. und 29. Juni ab. Die BesetzerInnen informierten die Menschen über die erpresserischen Strafgelder, die über die Verhafteten verhängt wurden. Um die Kautionsbeträge aufzutreiben, wurden Spendenboxen für finanzielle Hilfe herumgereicht. Sie sprachen auch über die Notwendigkeit der praktischen Solidarität mit den auf den Straßen und Plätzen kämpfenden Menschen.

Quelle: athens.indymedia, protovouliaxalandriou

Petralona, Athen: Solidaritätsdemonstration für die Verhafteten des 28. u. 29. Juni

Am Dienstag, den 5. Juli, fand in Petralona (nahe des Zentrums von Athen) eine Solidaritätsdemonstration für die Verhafteten des letzten Generalstreiks statt. Es beteiligten sich mehr als 150 Menschen.

Die Demonstration wurde von der Volksversammlung der Kieze Petralona-Koukaki-Thissio organisiert.

AnwohnerInnen liefen durch viele Straßen in Ano Petralona/Kato Petralona (der Bezirk ist durch die U-Bahnlinie in zwei Kieze geteilt).

Es wurden militante Parolen gerufen, z. B.:
“Alle auf die Straßen und Plätze – Volksversammlungen in jedem Kiez”
“Wenn wir nicht in allen Kiezen Widerstand leisten, werden die Städte zu modernen Gefängnissen werden”
“Tritte und Schläge für jeden Richter – Gerechtigkeit ist eine Angelegenheit der Klasse”
“Solidartiät ist die Waffe der Bevölkerung – Krieg dem Krieg der Bosse”
“Weder in Petralona noch woanders – Schlagt die Faschisten in jedem Kiez”
“Bewaffnet euch, Menschen – Jetzt oder nie”

Als die Demo das lokalen Büros der Regierungspartei PASOK in der Ious Straße erreichte, schrieben DemonstrantInnen Parolen an die Fassade und machten das Zeichen mit Graffiti unkenntlich. Eine multikulturelle Gruppe Jugendlicher mit Fahrrädern und Skateboards führten die Demo an.
Am Donnerstag Abend, den 7. Juli fand eine neue Volksversammlung außerhalb der U-Bahnstation Petralona statt (auf der Seite der Fußgängerzone Kato Petralona).

Quelle: sinoikiesfilopappou.wordpress.com, athens.indymedia.org

Soli-Party für die Verhafteten vom 28 und 29. Juni, zur Kostendeckung des juristischen Verfahrens und der Kautionen

Mitteilung der Solidaritätsinitiative für die finanzielle Unterstützung der Verhafteten des letzten Generalstreiks:

Diese Solidaritätsinitiative wurde am Freitag, den 1. Juli gegründet und besteht neben Verhafteten auch aus solidarischen Leuten.

Der Zweck unserer Initiative ist es, dabei zu helfen für die hohen Kautionsforderungen und die gerichtlichen Kosten aufzukommen. Diese wurden für die erpresserische kurze Zeitspanne für eine Woche auferlegt.

Wir handeln unabhängig. Wird sind nicht assoziiert mit der Vollversammlung des Syntagma Platzes, obwohl wir uns auch nicht in Konkurrenz zu ihrem eigenen Bemühen sehen, Geld für die Verhafteten zu beschaffen.

Wir sollten erwähnen, dass wir die Vollversammlung vom Syntagma-Platz besucht haben. Wir haben den originalen Text unserer Initiative vorgelesen und eine Spendendose für die finanzielle Unterstützung herum gehen lassen. Dennoch, weigerten wir uns aus ideologischen Gründen den Text, zwecks einer Legitimierung durch die Platzversammlung „beschließen“ zu lassen, um  damit letztendlich in die jeweiligen Verfahren integriert zu sein.

Bisher brachten unsere Sammlungen im Rahmen verschiedener sozialpolitischer Veranstaltungen, aber auch in Form einiger spontaner Zahlungen, eine Summe von 2700 € ein.

Unsere Solidaritätsarbeit wird am Donnerstag mit einer Party im Lofos Strefi (Exarchia, Athen) fortgesetzt.

Kommt alle!
Keine KämpferInnen in die Hände des Staates!
Initiative für die finanzielle Unterstützung der Verhafteten vom 28./ 29. Juni

solidaridad2829@yahoo.gr

Quelle: athens.indymedia

Dringender Spendenaufruf für die Verhafteten des letzten Generalstreiks am 28. u. 29. Juni

Die Menschen, die während des Generalstreiks am 28. und 29. Juni verhaftet wurden brauchen unsere Unterstützung.

Für einen der Verhafteten werden dringend 3.000 Euro benötigt, damit er nicht ins Gefängnis kommt. Die Deadline für die Spendensammlung ist Donnerstag, der 7. Juli, nachts. Eine Solidaritätsinitiative für die Verhafteten ruft alle dazu auf, finanzielle Unterstützung zu leisten. Ihr könnt die Initiative direkt kontaktieren, schreibt an: solidaridad2829@yahoo.gr.

Um für die Kaution zu spenden, könnt ihr auch das paypal Konto bei Occupied London nutzen, occupiedlondon@riseup.net (bitte schreibt dann auch eine E-Mail an die Solidaritätsinitiative, an die weiter oben angegebene Adresse).

Quelle: www.occupiedlondon.org/blog

Am Montag, den 4. Juli wurden alle Verhafteten der Demonstration vom 29. Juni unter restriktiven Bedingungen freigelassen. Für einen Demonstranten, dem ein Verbrechen vorgeworfen wird, wurde eine Kaution von 70.000 Euro festgelegt. Die Deadline für die Spendensammlung für diese Kaution ist Montag, der 11. Juli; erfolgt keine Zahlung wird er ins Gefängnis gesperrt.

Athen: Informationen zu den Verhafteten des 48-stündigen Streiks

Sechs der Verhafteten der Demonstration vom 28. Juni, die mit Tatvorwürfen konfrontiert werden, müssen am Freitag, den 1. Juli vor der Staatsanwaltschaft erscheinen.

Die 17 auf der Demo von 29. Juni Verhafteten verbleiben auf dem Polizeipräsidium in Untersuchungshaft. Am Donnerstag Morgen (30/6) wurden sie dem Gericht (Evelpidon Str.) überstellt, um dem Staatsanwalt vorgeführt zu werden. Ungefähr einhundert solidarische Menschen versammelten sich dort und wurden von Polizeitruppen angegriffen. Mindestens vier weitere der Inhaftierten werden am Freitag, den 1. Juli vor dem Staatsanwalt erscheinen müssen, der Rest wird am Montag, den 4. Juli vor Gericht gestellt.

Solidaritätskundgebung am Gericht / Evelpidon Str.
Freitag 1. Juli 9.00 / 12.00 (Athener Zeit), Gebäude 7 & 9
Montag 4. Juli 9.00 (Athener Zeit), Gebäude  9

SOFORTIGE FREILASSUNG ALLER STAATLICHER GEISELN!
DER KAMPF FÜR WÜRDE UND FREIHEIT KÖNNEN NICHT UNTERDRÜCKT WERDEN!

Revolutionäre Grüße an alle GenossInnen von außerhalb, die den Kampf in Griechenland unterstützen. SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE.

Anarchist Aris Seirinidis vom Athener Gericht freigesprochen!

Aris wurde voller Freude von seinen Freunden am zentralen Platz im Athener Stadtteil Exarchia empfangen, nachdem er aus dem Gefängnis Koridallos entlassen wurde.

Seine Freisprechung ist ein Sieg für die Bewegung. Ein Jahr lang war er in Gefängnissen und vor Gerichten, obwohl er unschuldig war und ist.

Was sagt ihr nun, Bullen-Richter? Was sagt ihr nun, Journalisten? Ihr habt ihn an den Pranger gestellt und gesagt er sei schuldig und das alles nur wegen seiner politischen Überzeugungen, doch er war und ist unschuldig!

Ihr friedlichen und dem Gesetz Folge leistenden Bürger solltet das sehen; ihr welche gesagt habt „er ist ein Anarchist“, „irgendetwas Schlimmes muss er ja getan haben“ …

UNSCHULDIG !!!

Staatsterrorismus hält uns nicht auf!
Wir gehen weiter auf der Straße des Kampfes!

Willkommen zurück, Aris!

Englisches Original: actforfreedomnow

Informationen zu den Vorwürfen gegen Aris: indymedia.de

„Jenseits von Grenzen“: Ein Radioprogramm von 98 FM & Contra Info –Montag, 13. Juni

Im Rahmen der Kooperation zwischen Athens freier Radiostation 98 FM und dem Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformationen Contra Info fand am Montag, den 13. Juni von 20.30 bis 23.00 Uhr (GMT+2 / 19.30–22.00 MEZ) eine weitere Liveübertragung mit dem Titel „Jenseits von Grenzen“ [Ektos synoron] statt.

An der Radiosendung vom Montag beteiligten sich GenossΙnnen aus Spanien mit:
– Nachtrichten aus aller Welt
– einer kurzen Retrospektive auf Anarchismus und soziale Kämpfe in Spanien
– Kommentaren zur aktuellen 15-M Bewegung
– Diskussion zur aktuellen Situation in Athen–Griechenland.

Die Aufnahme kann hier (auf Spanisch und Griechisch) angehört werden.

Wir, die Geheimnisvollen, wir, die Terroristen (über den Brandanschlag gegen Kämpfenden am 7. Juni)

Gezielter Angiff mit doppelten Adressaten

Am 7. Juni, nachts um 4:30, fand ein Brandanschlag gegen das Auto meiner Mutter statt. In letzter Zeit bin ich damit gefahren, weil die Polizei sich weigert mein eigenes Auto freizugeben, das sie seit 14 Monaten zwecks Ermittlungen beschlagnahmt halten. Zusammen mit dem Auto meiner Mutter wurde auch das Motorrad meines Genossen und ältesten Freundes angegriffen. Er hatte das Pech, daß ich ihm das Auto ein paar Tage geliehen hatte.

Der Angriff passierte kurz vor Sonnenaufgang direkt unterhalb des Hauses, in dem mein Freund wohnt und nur einen Häuserblock entfernt von der Polizeiwache des Viertels. Ein schwarzer Jeep mit getönten Scheiben und ohne Nummernschildern (fällt der Groschen?) hielt in der engen Straße an und sein Beifahrer schüttete größere Mengen an brennbarer Flüssigkeit über beide Fahrzeuge aus, platzierte einen vollgesaugten Lappen auf dem Scheinwerfer des Motorrads und einen einen großen Kanister auf dem Dach des Autos meiner Mutter. Continue reading Wir, die Geheimnisvollen, wir, die Terroristen (über den Brandanschlag gegen Kämpfenden am 7. Juni)

Thessaloniki: Polizei überfallt das besetzte Orfanotrofio

Update, 17. Juni

Ioannina: Wegen der gestrigen Geschehnisse um den repressiven Einsatz gegen das besetzte Orfanotrofio fand am Morgen des 17. Juni eine Kundgebung mit Gegeninformationen und einer Solidaritätsadresse über Mikrofon [„mikrofoniki“], auf der auch Flyer verteilt wurden, auf dem zentralen Platz der Stadt statt.

Thessaloniki: Zu einer Solidaritäts- und Gegeninformationsdemo wird am Sonnabend, den 18. Juni, um 12 Uhr außerhalb des Orfanotrofio Squats (162, Lambraki Straße, Toumba) aufgerufen. Thema ist der gestrige Polizeieinsatz und der Versuch der Autoritäten die radikalen sozialen Teile zu terrorisieren.

Wir sind nicht eingeschüchtert. Wir sind wütend.
Solidarität ist unsere Waffe!

Solidaritäts - Banner in Larissa: Hände weg von unseren besetzten Häusern; Hände weg vom Orfanotrofio Squat!
Solidaritäts - Banner in Larissa: Hände weg von unseren besetzten Häusern; Hände weg vom Orfanotrofio Squat!

Update (16. Juni): Die im besetzten Haus festgehaltenen GenossInnen wurden verhaftet. Während die Bullen sie aus dem Haus holten, wurden von solidarischen Leuten kämpferische Parolen gerufen. Kurz darauf kam es zu Zusammenstößen zwischen GenossInnen und Polizeieinheiten, die nicht zögerten, mit den Metallgriffen ihrer Knüppel zuzuschlagen, während sie Tränengas und Lärmgranaten abfeuerten. Eine Straßenbarrikade aus Mülltonnen wurde errichtet und einige Steine auf die Bullen geworfen, die den Ort verlassen haben.

Inzwischen haben AnarchistInnen das Orfanotrofio wieder betreten. Aber es gibt noch keine Einschätzung, wie sich die Lage weiter entwickelt. Es muss gesagt werden, dass viele NachbarInnen die HausbesetzerInnen unterstützten.

Die fünf verhafteten GenossInnen werden am Morgen des 17. Juni vor den Häschern erscheinen. Soeben wurde eine Solidaritätsversammlung außerhalb des Gerichtgebäudes von Thessalonki für morgen, 11 Uhr angekündigt.


16. Juni: Anhaltende repressive Operation der Polizei gegen ein besetztes Haus in Thessaloniki: Die sogenannte „anti“-Terror Einheit der Polizei überfiel das Haus während die griechische Polizei mehrere Personen festhält, die sich während des Überfalls im Gebäude aufhielten.

Die offizielle Begründung der Polizei ist ein angebliches Drogengeschäft innerhalb des Gebäudes. Circa 200 Menschen standen in Solidarität mit dem Projekt und den gefangengenommen Personen vor dem Haus, riefen Parolen und blockierten die Labraki Straße.

Der „legale“ Besitzer des Gebäudes, wie auch im Fall des Pipka-Hauses in Heraklion (Kreta), ist das Gesundheitsministerium. Obwohl die Ermittlungen noch laufen sprechen die Massenmedien bereits von einer kommenden Räumung. Solidarität ist gefragt.

Quelle: athens.indymedia

Die letzten Stunden Pompejis (einige Gedanken vom Syntagma-Platz heute)

Syntagma, Athen, 15. Juni 2011. Wie ist es möglich, in Worte zu fassen, was wir im Laufe eines einzigen Tages auf diesem Platz durchlebt haben?

Eine Gesellschaft, die sich in einigem spektakulären Aufruhr befindet, die ungewöhnlichsten Verdächtigen kamen jetzt auf die Straße. Syntagma sollte das Epizentrum des heutigen Blockadeversuchs des Parlaments sein, so wie die Versammlung der Bevölkerung des Syntagma-Platzes dazu aufgerufen hatte. Er war auch der Hauptfokus des Generalstreiks. Ab und zu fühlte es sich an, wie eine geheime Absprache der Welten: die Naivität des Pazifismus, die Fetischisierung der Anti-Bullen Gewalt. Und um dieses geheime Einverständnis herum eine Myriade anderer…

Vom Syntagma schlugen wir heute die Neonazis von der Goldenen Dämmerung zurück, die die Nerven hatten, sich bei einem Generalstreik blicken zu lassen. Wir sahen die Zusammenstöße der Demonstrant_innen mit der Polizei (für eine nicht zu rechtfertigende lange Zeit) in der südöstlichen Ecke des Platzes. Sie wurden gefolgt von einem überraschenden aber nur kurzzeitigen Leerfegen Tausender von ihrem Platz. Menschen wurden über Zelten niedergetrampelt, zugegast wie Ameisen, Ohnmachtsanfälle überall.

Zu der Zeit, als das Delta-Motorradteam versuchte ins Spiel einzusteigen, hatten die Menschen die Spielregeln gelernt – und sie drängten sie ab. zwölf Stunden fast ununterbrochen Prügel, Tränengaseinsatz, Lauferei und Kampf. In diesen zwölf Stunden komprimierte und entblößte Syntagma die zufälligen Muster, auf die die Aktionen der Menschen durch diese soziale Ordnung begrenzt werden. Eine Gesellschaftsordnung die zerbröckelt, eine Herrschaft, die am Verlieren ist, unfähig ihre Bevölkerung weiterhin zu führen. Ein Regime, dessen Niedergang schon vor einer Weile begonnen hat und das nur noch durch den Trugschluss einer eingebildeten nationalen Einheit versucht, einen Wechsel zu installieren, um seine Tage zu verlängern.

Wie können wir ihm das abkaufen? Die Hunderttausende, die heute draußen in Athen waren wissen bereits: Syntagma war ein Sturm, wir warten nur noch auf den Donner.

Quelle: occupiedlondon

Besetzungen auf dem Gelände der Präfektur in Chania (Kreta) und des Rathauses von Serres (Nordgriechenland)

Update, 17. Juni: Beide Besetzungen wurden nach den Beschlüssen der Versammlungen beendet. Am 17. Juni um 20 Uhr wird zu einer Solidaritätsdemonstration mit den verhafteten DemonstrantInnen des 15. Junis auf dem Eleftherias-Platz in Serres aufgerufen.

Αm 15. Juni hat die Versammlung des Agora-Platzes in Chania beschlossen, die Besetzung auf dem Präfekturgelände aufrecht zu erhalten. In ihrer Erklärung verlangen die Besetzer die sofortige Freilassung aller gestern in Athen Festgenommenen und der Festgenommenen und Eingesperrten der Demo vom 11. Mai. Sie rufen die Menschen auf sich dort wegen des Streiks am 16. Juni zu versammeln (Agora-Platz, um 10 Uhr).

Mit demselben Geist hat die Versammlung des Eleftherias-Platzes in Serres beschlossen die Besetzung des Rathauses weiter durchzuführen um damit gegen die Regierungspolitik und Polizeirepression zu protestieren und Solidarität mit allen zu zeigen, die beschlossen haben in den Strassen aufzustehen. Eine weitere Versammlung wird heute (16. Juni) um 20 Uhr im Rathaus stattfinden.

Quelle

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„Jenseits von Grenzen“: Ein Radioprogramm von 98 FM & Contra Info; Sendung vom 6. Juni

Im Rahmen der Kooperation zwischen Athens freier Radiostation 98 FM und dem Gegeninformations-Netzwerks Contra Info fand am Montag, den 6. Juni von 18h00 bis 20h00 (GMT+2 / 17h00–19h00 MEZ) eine weitere Liveübertragung mit dem Titel „Jenseits von Grenzen“ [Ektos synoron] statt.

Diesen Montag nahmen GenossInnen aus den USA an der Sendung teil.

Die Diskussion (in Englisch/Griechisch) entwickelte sich um die Themen: Die USA inmitten der „Krise,“ die unterschiedlichen Richtungen der anarchistischen Bewegung und die ersten Bemühungen um dort anarchistische Versammlungen zu organisieren sowie Gegeininformationsprojekte, Fälle politischer Verfolgung und Informationen zu Gefangenen, unter anderem.

Wir sprachen auch über die Perspektiven einer internationalen anarchistischen Kampagne gegen die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.

Die Sendung findet ihr hier

„Unkontrollierbar: Beiträge zu einem bewussten Nihilismus“

(Die Göttin) Athene: Ich führe nur das aus, wozu ich aufgefordert werde. Fordern Sie, dass die Stadt in Harmonie funktioniert und ich binde die Sklaven fest und mäste die Herren. Das ist der Weg Harmonie aus dem Chaos zu schmieden. All jede die zuströmen und ganz ordentlich von Athena profitieren, akzeptieren dieses Angebot, ehrlich oder heuchelnd. In meiner Stadt zu verweilen verlangt Unterwerfung. So wie der Ochse, der Wasser trägt sich einem Joch unterwirft, hat sich der Bürger den Gesetzen der Stadt zu unterwerfen. Aber wenn du müde hiervon wirst, sollte der Wein Übelkeit verursachen und die Trauben an der Rebe verrotten, werde ich gerne zerstören, wozu Sie mich aufgefordert haben. Aber ich habe dennoch von jeden von euch Sterblichen, Rebellen oder Königen, die mich zu dieser letzten Aufgabe auffordern, zu hören: Lass Chaos herrschen über den Feldern von Athena. Ihnen fehlt der Mut alles brennen zu sehen, was ihnen Komfort und Schutz bietet. Sogar der Stärkste von Euch fürchtet mächtiges Chaos und was er unternehmen sollte, wenn ich ihn frei gehen lasse. Aber denke daran, junge Seele: Fordern Sie mich auf eine Statd zu bauen und ich werde sie funktionieren lassen. Bitten Sie mich darum das Elend der Stadt zu beenden und mir bleibt nur die Möglichkeit: sie zu zerstören, gänzlich.
—Euripides, ATHENE POLIAS (Athene der Stadt) von dem „Verlorenen Werke“

Im Dezember 2008 entdeckte ein Großteil der Athener Jugendlichen etwas Schreckliches. Viele von ihnen waren zwischen 13 und 19 Jahren, als der 15-jährige Alexis in die Brust geschossen und ermordet wurde. Diese jungen Leute, die wenig über anarchistische Versammlungen oder akzeptable Methoden des Kampfes wissen, fühlten sich sofort angezogen zu den Menschen, die sie Banken anzünden und Geschäfte plündern sahen, die Stücke von Marmor aus dem Gehsteig schlugen und Brandsätze auf die Polizei warfen. Während dieser Tage versuchte niemand außer der Polizei ihre Wut zu stoppen. Während dieser Tage wussten sie, wer ihr Feind war; die Leute, die sie zu stoppen versuchten. Es war eindeutig, dass ihre Fähigkeit zu zerstören durch andere anwesende Leute bedingt war. Dadurch wurde in ihnen eine sehr allgemeine Akzeptanz von Kollektivität und Stärke in der Gruppe gefördert. Diese Macht wurde gegen alles genutzt, was mit ihnen im Einklang stand und diese Macht wuchs, solange der Aufstand dauerte. Als er vorbei war, als die Normalität zurückgekehrt war, blieben diese Jugendlichen sich ihrer Macht bewusst. Nun warteten sie auf ihre Chance sie wieder einzusetzen.

Im Mai 2010 starben drei Menschen in einer Marfin Bank. Sie waren von ihren Boss in dem Gebäude eingeschlossen und in Angst ihren Job zu verlieren, als Brandsätze zündeten und alles zu verbrennen begann. Diese Todesfälle unter gewöhnlichen Bankangestellten stürzte die AnarchistInnen Athens in eine Krise. Die Medien nutzten diese Toten als eine Entschuldigung und Rechtfertigung für Repression. Die Gesellschaft wendete sich gegen die mörderischen AnarchistInnen. Darüber hinaus wandten sich die AnarchistInnen gegen die AnarchistInnen und suchten nach einem Grund, Erklärung oder Rationalisierung für solch eine abscheuliche Tat. Aber es war nichts heraus zu finden. Einige sagten die Brandstifter wären parastaatliche Gruppen, einige sagten, die Polizei selbst wäre verantwortlich, andere sagten es wäre ein Unfall und wiederum andere sagten, die Toten wären vertretbare Verluste in einem Krieg. Nur wenige scharfsichtige AnarchistInnen erblickten die Wahrheit, was geschehen war: Die Jugendlichen von 2008 haben leichtfertig eine Bank niedergebrannt, die durch die Bosse verschlossen war. Continue reading „Unkontrollierbar: Beiträge zu einem bewussten Nihilismus“

Freiheit für Aris Seirinidis!

Panhellenische Solidaritätstag für Aris Seirinidis

Dienstag, 7. Juni
MOTORRÄDER DEMONSTRATION
Propylaea, Athen: Dienstag 7/6/11, 17.30 Uhr

SOLIDARITÄTSVERSAMMLUNG
GERICHTE AUF DEGLERI STRAßE
(HINTER LOUKAREOS BERUFUNGSGERICHT), ATHEN: MITTWOCH, 8. JUNI, 9 UHR

Aris Seirinidis ist ein bekannter Anarchist in Griechenland. Nun soll er offenbar in einem politischen Prozess mundtot gemacht werden.

Aris ist gegenwärtig von einem Propaganda-Prozess wegen 17-fachem Mordversuch bedroht. Die einzigen beiden Beweise: Zum einen eine Maske, die angeblich in der Nähe des Tatorts gefunden wurden und die die DNA von Aris enthalten soll (der angebliche Fundort ist das alternative Viertel Exarchia in Athen, wo nach Demonstrationen solche Masken zu hunderten herum liegen). Und zum anderen die Aussage eines dubiosen Zeugen, der angeblich in einem Haus lebt, das nachweisbar seit 1988 nicht mehr bewohnt ist und den nun selbst die Staatsanwaltschaft nicht mehr auffinden kann oder will.

Eigentlich müsste ein Verfahren mit solchen “Beweisen” sofort eingestellt werden – doch Aris musste bereits 10 Monate in U-Haft sitzen. Während der Zeit der Haft starb auch der Vater von Aris, der sich im Solidaritätskomitee für seinen Sohn engagiert hatte, an einem Herzinfarkt, offenbar, weil er die Strapazen nicht mehr ertrug.

In Griechenland haben sich bereits sehr viele fortschrittliche Persönlichkeiten, Gewerkschaften und Organisationen für Aris eingesetzt.

Wir, die Unterzeichneten (Petition hier), fordern ein Ende des skandalösen Verfahrens gegen Aris Seirinidis und seine sofortige Freilassung!

Quelle

Gegen Angst, Staatsterrorismus, Verarmung und Sozialkannibalismus

Gemeinsames Wirken von Einheimischen und MigrantInnen
für das Leben, für Gleichheit und Freiheit

Stellungnahme der Anarchistischen Versammlung
r Soziale Selbstbestimmung

Armut – Verarmung – Unterdrückung – Ausbeutung: diese vier Worte charakterisieren die Gegenwart und die Zukunft, die die herrschende Klasse verheißt und gegen die Gesellschaft vollstrecken wird. Während das Überleben zunehmend schwerer wird, haben „Die von Oben“ –die Herrschenden– als einzige Lösung hervorgebracht, dass die Menschen sich gegenseitig attackieren und sich jeder gegen jeden wendet, der vermeintlich als leichter Gegner erscheint. Anstatt der Realität direkt ins Auge zu sehen, wird in Angst gelebt und die ökonomischen und politischen Anordnungen zum Wohl des Landes werden akzeptiert.

Um ihre Pläne zu erreichen konspiriert die wirtschaftliche und religiöse Elite mit Anderen,wie zustechende Faschisten, Massenmedien, Bullen, rassistische Einwohner und Ladeninhaber in kleinen Regionen, die die verschiedenen Interessen teilen.

All diese Personen riechen die Angst und das menschliche Blut und kommen aus ihrem Löchern, wie eine Meute, die als Feind unsere NachbarInnen, den Ärmsten, die MigrantInnen, die Obdachlosen, die Schwächsten lokalisiert hat.

Dieses geschah nach dem grauenhaften Mord an dem 44–jährigen Manolis Kataris , der wegen einer Videokamera tödlich erstochen wurde. In den folgenden Tagen, beginnt eine wilde Jagd in Tatortnähe (bis zum Omonia Platz). Rechtsextreme Gruppen mit Messern, Helmen und Schlagstöcken stechen und schlagen wahllos MigrantInnen. Sie schlagen auch mehrere Geschäfte und Wohnungen kaputt. Die Bullen waren während aller Angriffe anwesend und gewährten den AngreiferInnen ihre Unterstützung. Patrioten und RassistInnen spendeten via Fernsehen oder ihrer Anwesenheit an den Orten der Pogrome in jeder Hinsicht Beifall. Sie stellten die MigrantInnen als Feinde des „Heimatlandes“, der Wirtschaft und Kultur dar und bedienen sich dadurch der Migrationspolitik des Staates. Continue reading Gegen Angst, Staatsterrorismus, Verarmung und Sozialkannibalismus

Athen: Über die Aufhebung der Entscheidung zur Haftentlassung von S.Nikitopoulos, V.Stathopoulos und Ch.Kortesis

„WEG MIT DEM HÄNDEN VON GENOSSEN V.STATHOPOULOS, CH.KORTESIS, S.NIKITOPOULOS“

Mit einer Entscheidung vom 20. Mai entschied der Oberste Gerichtshof [Areios Pagos], dass die Entscheidung zur Entlassung der drei anarchistischen Genossen, welche der Mitgliedschaft in die städtische Guerilla–Gruppe „Revolutionärer Kampf“ (Revolutionary Struggle) beschuldigt werden, widerrufen wird.

Sarantos Nikitopoulos, Christoforos Kortesis und Vaggelis Stathopoulos, welche jegliche Anschuldigungen vom ersten Moment an zurückgewiesen haben, wurden vor anderthalb Monaten auf Anweisung des Berufungsgerichtes entlassen. Mit einer beispiellosen und verdeckten Bewegung hat der Oberste Gerichtshof die Wiederinhaftierung unserer Genossen systematisiert, beweist damit ein weiteres Mal die enge Zusammenarbeit der Polizei und der juristischen Autoritäten und die rachsüchtige Wut des Regimes gegenüber den Genossen.

Vom ersten Moment an ihrer Verhaftung erklärten sie, dass sie davon überzeugt sind, dass ihre Verfolgung aufgrund ihrer subversiven Aktionen geschieht, ihre zuverlässliche Präsenz in der anarchistischen Bewegung seit Jahren, und zur Bestrafung von Beziehungen unter Genossen.

Momentan befinden sie sich noch immer auf freiem Fuss. Auf einer Pressekonferenz am 26. Mai erklärten die sechs AnwältInnen unter anderem: „Die eigentliche Tatsache des Ablaufs der zwölfmonatigen Untersuchungshaft in Verbindung mit der verfassungsmäßigen Garantie und das bedeutungsvolle Rechtsdenken des Obersten Gerichtshofes verhindert die Vollstreckung der Untersuchungshaft der Angeklagten.

Weg mit dem Händen von unserem Genossen
Wir werden keinen Genossen alleine lassen
Solidarität ist unsere Waffe

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Griechenland: Dringender Aufruf für internationale Solidarität!

Genossen und Genossinnen,

Die Absicht dieser Mitteilung ist es euch kurz darüber zu informieren, was in den letzten Tage in Griechenland geschah. Außerdem möchten wir an alle AnarchistInnen weltweit einen internationalen Solidaritätsaufruf richten.

Griechenland ist an derzeit an einem kritischen Wendepunkt angelangt. Viele kritische Veränderungen finden auf gesellschaftlicher sowie politischer und wirtschaftlicher Ebene statt. Die Desintegration und Auflösung eines bislang dominanten Modells von Macht und Ausbeutung ist mehr als offensichtlich, So ist definiert, was allgemein „Krise“ genannt wird.

Was wir jetzt erfahren ist das vollständige Scheitern eines Systems, das nicht mehr länger in der Lage ist den gesellschaftlichen Grundkonsens sicher zu stellen und deshalb einen bedingungslosen Frontalangriff, ohne die typischen offiziellen Erklärungen, erleidet.

Zunächst, zu Beginn dieser Situation, die „Krise“ genannt wurde, bezog sich der Angriff auf die materialistischen Bedingungen. Hierunter fallen z.B. die Entwertung der Arbeit, horizontale Lohnsenkungen, „Flexibilisierung“ der Arbeitsbedingungen, die Institutionalisierung der Unsicherheit, der Preisanstieg bei Konsumgütern und öffentlichen Dienstleistungen sowie Kürzungen bei der Sozialhilfe. Einhergehend mit dem Verkauf öffentlichen Vermögens an private Individuen, einer ausgedehnten Polizeipräsenz auf den Straßen, den Auktionen, sowie der Anstieg der Arbeitslosigkeit. Continue reading Griechenland: Dringender Aufruf für internationale Solidarität!

Athen: Massenfestnahmen bei AnarchistInnen, beim Anbringen von Plakaten

Die Barbarei greift um sich: Solidarität oder Angst.

Es ist unfassbar seinen Atem anhalten zu müssen von dem Moment an, in dem du aus deiner Haustür gehst, hinter dich schauen zu müssen um durch die Nachbarschaft zu gehen und für eine Kamera geschlachtet zu werden. Die Degeneration die sich in diesem kleinen Stückchen Land angesammelt hat ist unfassbar. Es ist unfassbar gelyncht zu werden, erstochen zu werden, deine Haustür eingetreten zu bekommen, ermordet zu werden, weil du zufällig dunkle Haut hast und ein paar Tausend Kilometer fern von hier geboren bist. Continue reading Athen: Massenfestnahmen bei AnarchistInnen, beim Anbringen von Plakaten

13. Mai 2011: Ein Statement des besetzten Hauses Villa Amalias in Athen bzgl. der Ereignisse der letzten Tage

Aus dem sozialen Schützengraben der Villa Amalias

In den letzten drei Tagen war die Gegend um die Villa Amalias Zeuge von Ereignissen, die jedes intelligente Wesen aus dem Jahr 2011 für ein Science-Fiction Szenario gehalten hätte. Aber das ist nicht der Fall. Dies war, mehr oder weniger, die Realität der letzten drei Jahre. Manche haben es nicht erlebt, manche möchten es nicht sehen, manche sind in Lethargie verfallen und weigern sich es zu sehen, manche sind selbstzufrieden – und doch scheinen manche es zu suchen.

Unter den Vorzeichen des von uns allen als verwerflich angesehenen Mordes an dem 44 Jahre alten Manolis Kantaris an der Kreuzung von Tritis Septemvriou und Ipirou Straße, hatten manche Leute entschieden, dass die Zeit für sie gekommen sei, die Gegend von diesen (ihrer Ansicht nach) seltsamen und dreckigen Kreaturen , den MigrantInnen, zu säubern und einen rücksichtslosen Pogrom zu starten.

Vom ersten Moment an stiegen die TV-Stationen in einen Tanz um den toten Körper ein, all die Missetaten in diesem Fall aufblasend, und unsere wohl bekannten „Nachbarn“ hatten wieder mal ihren Auftritt, den verängstigten Anrainern zu helfen aus ihren Türen zu treten. Könnte es sein, dass „Goldene Morgendämmerung“ der neue Name für eine ganze Gegend in Athen ist, nur noch nicht festgeschrieben wegen ein paar bürokratischen Problemen mit der Benennung? Plötzlich wird der Tod eines Mannes, von unbekannten Personen mit der Motivation eines Raubes begangen, in einen Mord an einer ganzen „Nation“, ausgeführt von „illegalen Migranten die unkontrollierbar handeln“, verwandelt. Die ideale Story für die faschistischen TV Autoren, , die eine griechische Reinheit herbeisehnen, die sie in der letzten Hälfte des Jahrtausends verloren hatten (wenn sie überhaupt jemals existiert hat), um „Feiertage“ zu organisieren, deren Trophäe jeder Migrant ist, der gerade in den Weg kommt.

Mit einem Augenblinzeln sind die Regeln des Spieles umgestürzt und von dem Punkt an dem all die aufgebrachten GriechInnenen die Kriminalität und unkontrollierbare Gewalt in ihrer Nachbarschaft verurteilen, erreichen wir jetzt den Punkt an dem alles erlaubt ist, so lange es von GriechenInnen gemacht wird. Mobs sind erlaubt, so wie Massen-Verprügelungen, Messerstechereien, sowie mit hoher Wahrscheinlichkeit Mord, – wie der an dem 21 Jahre alten Migranten aus Bangladesh. Alles ist erlaubt im Namen der Angst, des Überlebens, der Durchsetzung und der Rache. Erlaubt ist auch der Kannibalismus. Continue reading 13. Mai 2011: Ein Statement des besetzten Hauses Villa Amalias in Athen bzgl. der Ereignisse der letzten Tage

Protest bei Gefangenen des Korydalos Gefängnisses

Stellungnahme der Gefangenen (frei übersetzt)

„Wir, die Gefangenen des 1. Traktes des Korydalos Gefängnisses, rebellieren am Samstag den 14.5.2011 und verweigern die Mittagskontrolle sowie das Schließen der Zellen.

Wir mögen zwar für manche Gründe eingesperrt sein und haben auch nicht alle die selben Ansichten aber das heißt nicht, dass wir keine Menschen mehr sind. Wir kümmern uns um all die Dinge, die dort draußen passieren von wo wir ausgeschlossen sind. Wir erleben Entscheidungen von Justiz-Prostituierten, welche Zuhälter als Richter haben und Staatsanwälte die jahrelange Gefängnisstrafen verteilen als wären sie nichts. Es sollte als selbstverständlich angesehen werden, dass wir mit denen sind, die gegen die ökonomische Diktatur und für eine freie und gerechte Welt kämpfen.

Am 10.5 wurde ein Mann in Athen ermordet und wiedermal richten einige unterdrückte Menschen ihre Waffen nicht gegen die wahren Verbrecher (die Bänker und großen Bosse), sondern gegen andere unterdrückte Menschen. Diese Gelegenheit nutzte die Medienpropaganda dazu Rassismus und Faschisten, die besten Freunde der Polizei, zu wecken – Angriffe auf zufällig gewählte Ausländer zu starten, welche in der Ermordung eines 20Jährigen in Kato Patissa mündeten.

Der Knüppel wurden von ihren Kollegen weitergereicht – den Polizisten, die die Demonstrationen gegen die Sparmaßnahmen, welche alle Menschen ins Elend drängt, angriffen. Dutzende wurden verletzt und einer von ihnen liegt im Koma, zwischen Leben und Tod, verprügelt von den dreckigen Bullen. Die selben dreckigen Bullen ,welche die Gefangenen des dritten Flügels vor ein paar Monaten angegriffen haben sowie hunderte Andere in weiteren Gefängnissen in den letzten Jahren. Hinter den hohen Mauern, gebaut um uns von unseren Freunden fernzuhalten, lassen wir das Verlangen nach Solidarität und den Willen religiöse und nationale Trennungen zu überkommen aufleben und wir kämpfen gemeinsam mit denen außerhalb der Gefängnismauern für Freiheit und gegen die Polizei und ihre faschistischen Freunde, die Demonstranten und unterdrückte Menschen schlagen und töten.“

Quelle in Englisch: occupiedlondon

Anarchistischer Funke

Generalstreik in Griechenland, 11. Mai

In Athen und 13 weiteren griechischen Städten (Thessaloniki, Patra, Ioannina, Agrinio, Serres, Lamia, Xanthi, Sparta, Arta, Volos, Katerini, Larisa and Serres) gab es heute wieder zahlreiche Demonstrationen gegen die Sparmaßnahmen der Regierung.

Update:
Nach der größtenteils ziemlich unspektakulären Demonstration kam es in Athen zu plötzlichen Angriffen der Polizei auf die Demoteilnehmer. Die Polizei umzingelte viele Demonstranten vor dem Geschäft „Attica“ in der Panepistimiou Avenue, prügelte auf sie ein, riss sie zu Boden und feuerte Tränengas- und Blendgranaten mitten in die Menge. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt. Ein 30jähriger Demonstrant befindet sich in einem medizinisch kritischen Zustand. Er wurde ins Nikaia General Krankenhaus gebracht und operiert. Die Ärzte sagen er befände sich auf der Intensivstation und sein Zustand werde zumindest auch in den folgenden tagen noch kritisch bleiben.


In einer Stellungnahme der Arztgewerkschaft des Nikaia General Krankenhauses wird gesagt, dass dutzende Demonstranten ins Krankenhaus eingeliefert wurde und dass die Mitglieder des griechischen Parlaments verantwortlich für die Attacken auf die Demonstranten und den versuchten Mord an dem 30jährigen oben erwähnten Demonstranten sind. Gewalt und Repression gegen die Menschen werde dem Parlament nicht mehr lange helfen.

Am Abend kam es zu Auseinandersetzungen in Exarcheia und vor der Polytechnic Universität wurden mehrere Menschen festgenommen.

Gegen Abend wurde auch die Villa Amalias, ein anarchistisches besetztes Haus in Athen, von der Polizei und Nazis angegriffen, nachdem einige Anarchisten versuchten Migranten vor den Attacken der Nazis zu schützen.

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