Kein Gott, kein Herr, es lebe die Anarchie…
Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie längst verboten
Greifen wir die (regierende) Macht an!
Mit Beginn der Rush Hour am 25. Juli wurde über einem Highway in Minneapolis ein Transparent entrollt, auf dem die Worte gemalt waren: “LOVE ANTIFA – HATE COPS”.
Diese Aktion wurde in Solidarität mit dem 2. Alljährlichen Internationalen Tag der Solidarität mit antifaschistischen Gefangenen ausgeführt. //nycantifa.wordpress.com/category/july25/
Während die Nationalversammlung der Republikanischen Partei in Cleveland zu ihrem Abschluss kommt, schien die antifaschistische Aufgabe niemals als so dringend. Während so viele in den USA verzweifelt nach einer auf der Grundlage von Wahlen sich bietenden Lösung suchen, ist es klar, dass man nicht gegen Faschismus wählen kann. Er muss bekämpft und besiegt werden.
(///)
auf Englisch
erhalten am 24.6.
“DEIN LEBEN IST DEINS, LASS ES DIR NICHT STEHLEN
FÜR AKTIVE WAHLENTHALTUNG”
Demonstration 26. Juni / 12 Uhr
Puerta Zamora
Weil Veränderung nur VON UNTEN möglich ist
bauen wir Leben in Gemeinschaft auf
organisieren wir uns in unserem Viertel
kämpfen wir für unser Leben
tuvidaestuya@riseup.net
Nicht wählen, jeden Tag entscheiden…
Als Antwort auf den Aufruf für eine Anti-Wahl-Kampagne (vor der Wiederholungswahl in Spanien am 26. Juni 2016) stellen wir diese spanischsprachigen Poster zum Ausdruck zur Verfügung.
auf dem Poster ist zu lesen:
Lasst uns die demokratische Demokratie angreifen!
Demokratie macht euch nicht frei.
Mit eurer Stimme wirkt ihr mit an der Aufrechterhaltung eines Systems von Elend und Herrschaft, das alle vier Jahre den Dekor ändert, während der Background gleich bleibt.
Mit eurer Stimme delegiert ihr an eine Partei, Entscheidungen für euch zu treffen und euer Leben zu verwalten. Eine Partei, die auf ihre eigene politische und ökonomische Interessen, wie auch die Interessen des Kapitalismusses achtet.
Die sogenannten „alternativen“ Parteien füllen ihre Münder mit Versprechen von Veränderung. Aber sie haben nur eine befriedende Funktion; die Unzufriedenheit und die Wut zu den Wahlurnen hin zu lenken, um dadurch die aufgezwungene Soziale Ordnung aufrechtzuerhalten.
Gegen Demokratie, ihre VerteidigerInnen und ihre falsche Freiheit.
Entscheidet für euch selbst, holt euch euer Leben zurück
Tod dem Staat und lang lebe Anarchie
auf Englisch
In der Nacht des 16. Dezember 2015 haben wir die Lokale von EDF in Lille bunt bemalt und folgende Botschaft hinterlassen: „Weder Atom noch CO2!“ Wir haben auch die Lokale der BNP in der Madeleine angegriffen, die Scheiben eingeworfen und folgende Botschaft hinterlassen: „Kollaborateur des ökologischen Desasters“.
EDF wegen der Betreibung und dem Export von Atomkraftwerken, wie auch für ihren 2. Rang im CO2-Ausstoss in Frankreich. BNP wegen ihrer finanziellen Unterstützung der Kohleindustrie.
Beide für ihr greenwashing durch ihre Sponsoren-Beiträge an COP-21.
Diese COP-21 ist bloss die Verlängerung der zwanzig vorhergehenden: die Zunahme um 60% des CO2-Ausstosses der letzten 20 Jahre sind weder mangelnder guter Wille oder schlechte Verwaltung sondern der Rhythmus, der für ein auf Profit basiertes System notwendig ist.
In diesem desaströsen Ende der COP-21 und der Regionalwahlen, drücken wir uns künstlerisch aus, um die politischen Ränke ans Licht zu zerren, die hinter verschlossenen Türen angezettelt werden. Und ihre Propaganda, die bloss ein Oxymoron ist.
Wie die Hälfte der WählerInnen haben wir uns enthalten. Wir enthalten uns, weil wir Politik ernst nehmen. Sie sollen uns nicht auffordern zu wählen um die Republik zu retten, wenn ihre Polizei DemoteilnehmerInnen erstickt, zusammenschlägt, blendet, verstümmelt oder tötet wie beim Staudamm von Sievens; wenn die Arbeitenden von Air France, obwohl sie alle Lohnkürzungen hingenommen haben, von der gesamten politischen Klasse wegen eines zerrissenen Hemdes kriminalisiert werden. Schlussendlich ist, Notstand hin oder her, der Zweck immer derselbe, nämlich die zum Schweigen zu bringen, die sich um ihr Überleben Sorgen machen.
Öffentliche Freiheiten, soziale Gerechtigkeit, Umwelt sind im Mund der PolitikerInnen nichts als leere Worte; sind sowohl den Regierungsparteien als auch dem Front National total egal.
Trotz der Versprechen nach „Veränderung“, sind sie immer und werden sie auch immer an der Seite der Interessen der kapitalistischen Vernichtung des Territoriums, der Arbeitenden und unserer Gesundheit stehen.
Sie sollen sich nicht mehr über unsere Enthaltung wundern, denn wir wundern uns über ihre Betrügereien auch nicht mehr.
Komitee Jack Pollock
Üb. mc, Knast Salez, CH aus dem italienischsprachigen Blog
Am 20. Dezember finden in Spanien die Parlamentswahlen statt. Zu diesem Anlass gibt es aktuell eine Antiwahlkampagne der Juventudes Libertarias de Madrid. Es finden drei Veranstaltungen zu diesem Thema statt, Informationsmaterial (Texte, Flugblätter, Aufkleber) wurde erstellt und auch dieses Plakat wird in Madrid verklebt.
UNREGIERBAR
gegen alle Autorität Kampf, ohne Herrschende und Hierarchien
KEINE REGIERENDEN,
weil alle Macht korrumpiert und wir uns auf keinen Fall an diesem Unterdrückunsgsystem von Ungleichheit und Armut beteiligen werden.
KEINE REGIERTEN
weil die Unterwerfung jede(n) von uns erniedrigt, entmenschlicht und zu einem Rädchen im Getriebe werden lässt, das uns unser Leben raubt.
Die erste Phase ist beendet, der Krieg geht weiter: Die Rebellion und die Erinnerung unserer Dörfer und unserer Stadtviertel haben gesiegt!
„Nichts hat sich verändert. Wir haben gegen die Verstörtheit dieser Wirklichkeit, dieser Welt, der unsere freien Geister nicht angehören, wenig bewirkt. Wenn sich nichts verändert hat, so vielleicht wegen zu geringen Einsatzes, Muts und Überzeugung. Für viele scheint es ein Spiel zu sein… aber für viele andere ist es ernst und Sache ist, hier: wie weit ist man wirklich bereit zu gehen? Kampf erfordert Einsatz, Hingabe, Disziplin, was für den individuellen wie für den kollektiven Freiheitskampf gleichermassen gilt. Wo schlecht ist, dass Viele diese Praktiken missverstehen und Einsatz mit Langeweile, Hingabe mit Märtyrertum, Disziplin mit Autoritarismus verwechseln. Der Kampf benötigt keine verbitterten Leute, die bereit sind für die Sache zu sterben ohne kämpfend zu leben, ohne leidenschaftlich zu leben… aber er benötigt auch keine vorübergehende Spielereien, Moden, Handlungen ohne Hintergrund. Kampf erfordert Einsatz und Verantwortlichkeit, vor allem individuellen Einsatz. Wir benötigen die Verwirklichung vieler Träume und Utopien, viele Dinge und Realitäten aufzubauen, viele soziale Beziehungen zu verändern, Lust zu lieben, viel Liebe für uns selbst.“
-Células autónomas de revolución inmediata – Praxedis G. Guerrero (Autonome Zellen der unmittelbaren Revolution – P.G.G.)
An die ungezähmte Wut und stürmischen Herzen!
Nun, wir gehen davon aus, dass das was geschehen ist, Teil des anarchistischen Gefüges und der aufständischen Projektualität ist, die als Teil (wohl bekomme der Überfluss) desselben „Projektes“ gedacht war. Und wenn sie auch nur für eine bestimmte Zeit oder „Konjunktur“ Bestand hatte, war es unsererseits doch der ehrlichste mögliche Beitrag, denn wer in diesem Krieg immer verliert, ist das Volk, die Dörfer und die Stadtviertel, aber…, Hass und Wut vermehren sich immerfort und es häufen sich die Vorzeichen einer unaufhörlich anarchistischen Zukunft, allemal konflikthaft, gefährlich gewalttätig und bösartig autonom.
Das ist alles, es ist Krieg, ein erklärter und bestehender Krieg der Positionen zwischen den aus den sozial-ökonomischen und politischen Prozessen Ausgeschlossenen und den Miteinbezogenen, die Teil eines nicht komplexen Ganzen namens Staat und Kapital, namens Institutionen, namens Polizei, namens Bürger und namens Linke sind, dazwischen gibt es nichts, es ist eine Farce. Position beziehen ist genau das, was nötig ist. Entweder bist du auf der Seite des Aufstandes oder du legitimierst den Staat . Du verteidigst was dir gehört oder überlässt es den Unternehmen des nationalen oder internationalen Kapitals damit sie dir Minen, Staudämme usw. aufzwingen. Das ist alles, es gibt nicht mehr als unsere überquellenden Leidenschaften, unsere planmässigen Chimären zum Konkreten, unsere informal koordinierten Affinitäten, unseren Aufstand, der mit der Zeit reift, bis zur Vermeidung von allem Unnötigen und von einer, unsererseits, bloss bildhaften Vorstellung der Ablehnung des Bestehenden und der alltäglichen Praxis der voranschreitenden Utopien.
Aber es überstieg, es übertraf die Erwartungen, in einigen Landschaften war es generalisiert, in anderen war es nur in einigen strategischen Orten. Wir hörten sie hier und wir hörten sie dort, „Boykott, Boykott, Wahlboykott“! Widerspenstige Töne aus Territorien mit Freiheitsdrang. Wir waren da, wir waren präsent, in jedem Marsch und Brand, in jeder Sabotage und Explosion, auf jeder Barrikade, bei allen Verbrennungen von Wahlurnen, in der Zerstörung ihrer Module, in jedem Angriff auf die Verteidiger des Bestehenden (Polizei, Militär, Linkslastige und Bürger), WIR WAREN DA! WIR WAREN PRÄSENT! In jedem Dorf, in jedem Stadtteil, in jeder Siedlung, wir konnten dort bleiben, uns verbreiten, uns spüren, berühren, erheben, verteidigen; wir sind die Rebellion, unser Name ist Entrüstung, WIR SIND DIE AKTION…
Analyse und Debatte erarbeiten: befreite Gebiete, überquellende Köpfe, in einem Leben voller Projekte, ohne politischen Parteien, selbstbestimmt, in der Vollversammlung, in der Gemeinschaft, selbstorganisiert.
Aber wieso?
Es ist notwendig, unser tägliches, individuelles und kollektives Handeln neu zu entwerfen, das komplexe ganze zu begreifen, in das wir verwickelt sind, denn es geht nicht darum zu verstehen, ob es nun Konjunkturen der Macht sind oder nicht. Denn es geht nicht nur darum zu begreifen, dass alle Monate schwarz sein müssen, wo Letzteres nicht diskutabel ist, sondern darum: was kommt danach?
Die Notwendigkeit, neue Methoden, Taktiken und Strategien zum aufständischen Handeln im sozialen Krieg auszuarbeiten ist das Problem, in dem wir uns ewig verstrickt sehen, „Die einzige Form, den Kampf für wahre Selbstbestimmung und Freiheit zu internationalisieren, ist die verschiedenen lokalen Situationen zu kennen. Die Universalisierung des Kampfes verläuft von Unten, von der Summe der unterschiedlichen Anspannungen und nicht von Oben, in der Meinung man wisse alles, man habe alle Rezepte, oder noch schlimmer, im Drang „Programme“ vorzugeben „damit die anderen handeln“. Es ist simpel und es ist komplex, in Mexiko verläuft der Krieg gegen den Staat, gegen das Kapital, gegen die Politik des Rohstoff-Förderwahns mit ihrer Vernichtung der Gemeinschaften und der wilden Natur. Wir wissen es nur zu gut! Dass die Banken, die Supermärkte, die Institutionen des Staates Teil des Problems sind und es steht ausser Diskussion, dass sie durch unser Benzin brennen und unseren Sprengstoff in die Luft fliegen müssen. Aber es gibt auch das andere, die Fabriken von Monsanto, die Einrichtungen des mexikanischen Unternehmens, die für die Vergiftung von Menschen und Flüssen und für den Krieg um Land in Peru verantwortlich sind. Es gibt auch das andere, vm Plan Puebla Panamá, dem corredor transismico – trans-Isthmus Korridor – oder wie zum Teufel sie es jetzt nennen, bis zum Proyecto Integral Morelos (Morelos Integral Projekt), bis zur IIRSA (Iniciativa para la Integración de la Infraestructura Regional y Sudamericana – Initiative zur Integration der regionalen Infrastruktur und Südamerika). Das muss man verstehen: es ist immer derselbe Feind und man muss auch verstehen, dass dieser Feind viele Gesichter hat, einige wohlwollender, aber es ist immer derselbe Feind. Wie die NGOs, die zivilen Vereinigungen, die alles andere als helfen. Im Gegenteil, sie legitimieren und stärken den Staat, doch der wird bekämpft und nicht angebettelt!
Es ist nicht zufällig, dass die stärksten Angriffe im Süden stattfanden, wo die Normalität der Macht vom Innersten der verschiedenen Widerstände her herausgefordert wird, in Staaten, wo es der sozialen Gärung gelingt, den Aufstand und die Konfrontation auf Territorien auszuweiten, wo Konzessionen für Megaprojekte erteilt wurden, die mit der Militarisierung, Paramilitarisierung und den weissen Garden einhergehen… Noch konnte nicht das Ganze verhindert werden.
Die lokalen Situationen kennen, die Gemeinde- und Stadtteilversammlungen stärken, geopolitisch sprechen, wo es die Möglichkeit zur Konstruktion und zur Dekonstruktion noch gibt; Zerstörung der für Gemeinschaften parasitären Zentren und Städte, wo es keinen Raum gibt um etwas aufzubauen, wo uns nichts als die totale Zerstörung bleibt. „Wir, die wir keine IntrigantInnen sind und keinen Rückschlag wollen, der aber unmöglich ist, gehören genauso wenig zur Religion des Fortschritts wie zur Religion zur Wissenschaft. Wir wissen, dass unterschiedliche Beziehungen möglich, notwendig und wünschenswert sind. Wir führen unseren Kampf in selbstorganisierten und antiautoritären Formen“. Dafür, und davon ausgehend, praktizieren wir unseren Kampf. Dafür beabsichtigen wir den Sturz einer Welt, die das Leben negiert. Es ist notwendig, den Ort wo wir leben und die Form ihn zu bewohnen grundlegend zu verändern, da schreiten wir voran, ohne jede Absicht anzuhalten.
Das ist unserer Projektualität, unsere Sehnsucht nach Aufbau, denn wir wurden nie müde, die alte Losung des alten und klassischen Anarchisten zu wiederholen, denn „unsere Leidenschaft für die Zerstörung ist und bleibt eine kreative Leidenschaft“. Und weil wir als AnarchistInnen, Libertäre, Antiautoritäre und FeindInnen jeglicher Macht, „auch wenn sie sich Volksmacht nennt“, fortfahren an die Soziale Revolution zu glauben, denn das ist der Weg. Für diese Revolution werden wir nie ruhen, sondern zur Pistole, zur Bombe und zum Benzin greifen, bis wir sterben.
Was geschehen ist:
Schadensaufzählung und Chronologie der Aktionen des Schwarzen Juni und des Wahlboykotts:
– 27. März: Sprengstoff- und Brandangriff auf die Einrichtungen des Nationalen Wahlinstituts- INE- in Puebla
– 9. April: Eine Gruppe von ungefähr 20 Unbeugsamen errichteten brennende Barrikaden in der Hochschule der Wissenschaften Atzcapozalco Federal District, legte Decken und Reifen auf die Strasse und zündete sie an
– 30. April: Eine Gruppe von ungefähr 20 Genossen errichtet in der Fakultät der Höheren Studien Acatlán, Bundesstaatlichen Bezirks, eine Barrikade und setzt sich ungefähr 20 Minuten lang mit
– 1. Mai: Eine Gruppe von 50 AnarchistInnen setzt das Büro der Partido Revolucionario Institucional ( Institutionellen Revolutionären Partei) in Oaxaca in Solidarität mit den gefangenen und dem schwarzen Juni in Brand. – 21. Mai: Eine Gruppe von ungefähr 20 Genossen errichtet Barrikaden in der Hochschule der Wissenschaften Vallejo Campus, Federal District und setzt sich ungefähr 10 Minuten mit der Polizei auseinander //es-contrainfo.espiv.net/2015/05/23/mexico-d-f-barricada-frente-al-cch-vallejo-en-solidaridad-con-los-presos-y-por-un-junio-negro/
– 21. Mai: Unbekannte detonieren in Tamaulipas Sprengkörper in den Einrichtungen des Nationalen Wahlinstitut und den Büros der Bundespolizei.
– 22. Mai: GenossInnen bringen Parolen zu Ehren des im Kampf gefallenen Kriegers Mauricio Morales Duarte und für den schwarzen Juni an.
– 1. Juni: Koordiniert detonieren AnarchistInnen 3 Spreng- und Brandkörper in der Stadt Puebla, auf dem Gelände des Nationalen Wahlinstitut, das Ministerium für Wirtschaft und U-Bahn-Haltestelle “Universität”.
– 1. Juni: Anarchisten setzen das Sekretariat für soziale Entwicklung in Xalapa Veracruz in Brand. Sie hinterlassen die Parole “Nieder mit der kapitalistischen Entwicklung, schwarzer Juni”
– 1. Juni: Eine Gruppe von mehr als 30 Vermummten setzt am helllichten Tag Büros des Nationalen Wahlinstituts in Xalapa Veracruz in Brand
– 3. Juni: Eine Gruppe von 20 Libertären errichtet in Solidarität mit den Gefangenen und für den Schwarzen Juni Barrikaden an der Kreuzung der City University in der Innenstadt von Oaxaca, es werden Fahrzeuge von multinationalen Unternehmen enteignet und eine Filiale der Bank Serfin angegriffen.
– 6. Juni Eine Gruppe von GenossInnen detonieren in Solidarität mit den gefangenen und für den Schwarzen Juni Sprengkörper in der Abteilung für Landwirtschaft ländliche und städtische Entwicklung
– 7. Juni:
Chiapas
– in Tuxtla Gutiérrez, Tapachula und San Cristóbal de las Casas wurden die staatliche INE- Stellen angegriffen. Als Teil der Aktionen wurden auch Tankstellen eingenommen und Benzin verschenkt.
Oaxaca
– Eine Gruppe von 50 AnarchistInnen enterte Autobusse und verbrannt gemeinsam mit dem erbosten Volk der Stadt Oaxaca Urnen und Wahlkisten.
Der Boykott und der Kampf verschärfen sich, der Konflikt wird sichtbar und verschiedenen Dörfer, Siedlungen und Stadtviertel setzen sich direkt mit Polizei und den Militärs auseinander:
– Huajuapam de Leon; in einer mehr als 6 Stunden dauernden Auseinandersetzung gelingt es dem Volk, die Gendarmerie und die Staatspolizei zu verjagen, der Boykott wird effektiv.
– Huautla de Jiménez: Einheimische errichten Barrikaden auf mehr als einem Kilometer, mit dem Ruf „Wir sind die Kinder von Flors Magón!“ und „Es lebe die Autonomie!“. Sie verwehren der Polizei und den Militärs den Zugang. Wahlboykott durchgesetzt.
– Teotitlan de Flores Magón: die Leute errichten Barrikaden und es gelingt ihnen die Polizei und Militärs zu verjagen, Boykott durchgesetzt.
– Pinotepa nacional: Die Leute verbrennen Urnen und Stimmzettel. Boykott durchgesetzt.
– Juchitan de Zaragoza: Das Volk verbrennt die Stimmzettel und Urnen, die Volkssiedlungen schiessen auf die Gendarmerie, die Staatspolizei und die Militärs. Der Boykott wird durchgesetzt, die Polizei durchkämmt Häuser und verhaftet mehr als 10 Menschen.
– Alvaro Obregón: Leute aus dem Volk errichten mit libertären GenossInnen zusammen Barrikaden auf Zufahrten und verhindern den Durchgang der Wahlkisten und setzten sich mit Paramilitärs auseinander. Saldo, 8 Verletzte durch Schüsse, 2 davon schwer.
– Tixtla: Die Einheimischen setzen sich in einer mehr als 3 Stunden dauernden Auseinandersetzung der Staatspolizei entgegen, der Boykott wird durchgesetzt.
– Tlapa de Comonfort: Die BewohnerInnen setzen sich fast den ganzen Tag mit der Polizei auseinander, in der Nacht dringt die Bundespolizei ins Dorf ein wo sie den jungen Kämpfer Antonio Vivar, der in eine Kirche geflüchtet war, mit zwei Kugeln erschiessen.
– Chilpancingo: BewohnerInnen versuchen, als Wahlboykottversuch, die Propaganda der Parteien zu verhindern.
Wir haben am 7. Juni mehr als 50 Aufstandsherde als Teil des Wahlboykotts gezählt, wo Gemeinschaften, Stadtteile und Siedlungen, vor allem in den Staaten Oaxaca, Chiapas, Guerrero und Veracruz es wagten, den Staat, der mit der Polizei, dem Militär und den Paramilitärs seine stärksten Muskeln spielen liess, herauszufordern.
Folgen der kleinen aufständischen Periode:
In einer koordinierten Aktion der Bastarde und Mörder in den Staaten Puebla und Veracruz frühmorgens am 5. Juni werden in Puebla fünf Jugendliche gefangen genommen um sie der Sprengstoffattentate anzuklagen.
In Txalapa werden 8 Jugendliche von einem paramilitärischen Kommando in Kollaboration mit der Staatspolizei und zivilen Kräften verprügelt und gefoltert.
In Tlapa de Comonfort stirbt Antonio Vivar Diaz mit zwei Kugeln der Bundespolizei im Körper.
Nun wird Schweigen Mittäterschaft sein, die erste Phase ging zu Ende, sicher ist, dass „Es Kämpfe gibt, von welchen die Macht nichts anderes als die erreichten Resultate kennen soll“, so drückte es der alte Bonanno aus und seine Leitlinien übernehmen wir.
Es ist der Anfang von etwas Neuem, das von der Möglichkeit ausgeht, neue horizontale Beziehungsformen aufzubauen, etwas Neues zu schaffen, das weit über uns selbst hinaus geht, etwas Zuverlässiges, das von der Koordinierung in der Zielsetzung ausgeht und womit wir uns, trotz der unterschiedlichen Tendenzen in der Szene, im anarchistischen, gemeinschaftlichen und kollektiven Aufstand Richtung permanente Konfliktualiätt artikulieren können.
Dafür und noch mehr:
Auf das alle Monate schwarz seien!
Tod dem Staat und ein langes, langes Leben der Anarchie!
Von dem Territorium des José Luis Tlehuatlie31. August
Aus dem vom mexikanischen Staat verwalteten Gebiet
Montag, 21. September 2015, in der besetzten TEI (Technological Educational Institute) in Egaleo — zehn Minuten Fußweg von der Aghia Marina U-Bahn Station.
Graffiti Festival + Offenes Mikrofon(bringt eure Sprayfarben) um16:00
Live RAP von ‘to miasma’, ‘ex nihilo’, ‘ola denoun’ um 20:30
–Versammlung von AnarchistInnen / Antiautoritären in der besetzten TEI von Athen
Anmerkung von Contrainfo:
Die TEI (Fachhoschule) von Athen ist seit dem 13. September besetzt, um Forderungen zu unterbreiten, wie
– dem anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos unverzüglich Bildungsurlaub zu gewähren,
– die sofortige Freilassung der Hungerstreikenden Evi Statiri
– die Beseitigung der einschränkenden Maßnahmen, die Athena Tsakalou auferlegt wurden
– so wie die Notwendigkeit den Faschismus in allen Erscheinungsformen zu zerschlagen
– die faktische Unterstützung von Flüchtlingen / MigrantInnen und
– jeden institutionellen Prozess und Wahlverfahren zu sabotieren und anzugreifen.
In Zusammenhang stehend mit den Besetzungsaktivitäten und Infotreffen, handelt es sich um eine Veranstaltung für die dringend benötigte finanzielle Unterstützung der Verhafteten der antifaschistischen – antistaatlichen – antikapitalistischen Demonstration, die am 17.09. in Athen stattgefunden hat Der besondere Protest wurde durch die ‘Versammlung von AnarchistInnen gegen Staat, Kapital und FaschistInnen“, anlässlich des 2. Jahrestags des Mordes an Pavlos Fyssas, organisiert.
In dieser Nacht haben sich um die 150 AnarchistInnen am Canningos – Platz versammelt und zogen durch die Straßen von Exarchia. Die Kämpfe brachen aus, nachdem die örtliche Polizeistation auf der Kallidromiou Straße mit Molotovcocktails angegriffen wurde. Filmmaterial (+ Fotos und Bericht auf Spanisch).
Insgesamt wurden 9 Leute verhaftet, die meisten wurden von den Bullen zusammen geschlagen. Fünf der Gefangenen (2 Erwachsene und 3 Minderjährige) werden noch im Athener Polizeipräsidium fest gehalten und schwerer Vergehen beschuldigt. Sie sollen am Montag, den 21.9. um 12 Uhr und Dienstag, um 10 Uhr vor dem Ermittlungrichter am Athener Gerichtshof Evelpidon (Gebäude 9) erscheinen.
Kein Gefährte, keine Gefährtin wird in den Händen des Feindes alleine gelassen. Solidarität ist unsere Waffe!
Die SYRIZA Regierung bricht zusammen. Der griechische Zahlungsausfall und der Austrittsprozess aus der Eurozone, von den Kreditinstitutionen vorgesehen, begann schon 2010 und steht heute für den Anfang vom Ende der SYRIZA-Regierung. Die Umsetzung des Memorandums von 2010 steht für eine Phase im planmäßigen griechischen Zahlungsausfall. Dieses Memorandum ist ein Beschluss der supranationalen Wirtschaftselite zur Unterstützung und Sicherung des Euros und den Ausschluss eines Mitglieds, was mittlerweile als Krebsgeschwür, der Krise und der Verschuldung, wahrgenommen wird. Der Zahlungsausfall wurde von der supranationalen Wirtschaftselite stets als Voraussetzung für die Rettung des Landes gesehen. Man hat auch nie die Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern vernachlässigt. Dies wurde durch den Miteinbezug des IWF, EZB und der Europäischen Kommission nochmals versichert. Seit 2009 war Griechenland ein bankrottes Land, dies wusste sowohl die damalige Regierung von Georgios Papandreou als auch die EU. Seit 2010 vertrat die supranationale Wirtschaftselite eine Taktik, die die Zahlungseinstellung zur Folge hatte, was den Gläubigern, die damals im Besitz von Griechenlandbonds waren, zugute kam – namentlich: französische, deutsche, britische und amerikanische Banken.
Gleichzeitig stimmte die SYRIZA am 20. Februar für die Unterzeichnung, dass es keinen unilateralen Bruch der Schuldenrückzahlung geben kann, dass die staatlichen Vermögenswerte Griechenlands eingefroren und im Falle von Zahlungsausfällen verkauft werden können.
Dieser Prozess wurde auch mit dem PSI (Private Sector Involvement) vorangetrieben, als im März 2012 die Schulden umstrukturiert wurden. Die großen Gewinnerinnen waren die ausländischen Banken und die großen Verliererinnen die griechischen Banken, die griechischen Fonds für die soziale Sicherheit und die Kleinanleger.
Gleichzeitig drängte die supranationale Wirtschafts- und Politikelite das Land in den Ruin. Dafür benutzte sie das Dilemma „Austerität oder Bankrott und Desaster“ und vertrat für fünf Jahre eine Politik gesellschaftlichen Völkermords und Euthanasie gegen verschiedene Bevölkerungsgruppen. Das Ergebnis sind tausende Tote und Arme, Hunger und Verelendung.
Das endgültige Ziel der Kreditgeber ist die Schaffung einer EU zweier Geschwindigkeiten: Mit mächtigen Ländern mit einem großen Überschuss und schwächere, die sich bei den anderen verschulden.
Wie wir von „Revolutionärer Kampf“ schon im Dezember 2008 in unserem Papier „Griechenland als Ausgangslage für den revolutionären Kampf” sagten:* Unser Austritt aus der EU und dem Euro ist heute eine Tatsache, die der Stärkung des Euros dient. Mit dem Voranschreiten der Krise und dem finanziellen Zusammenbruch eines europäischen Landes nach dem anderen, wird es für die EU, dem Euro und der ganzen Europäischen Union immer schwieriger zu überleben. Ein optimistisches Zukunftsszenario für die Union wäre eine Aufteilung, in der die stärkeren Länder mit grossem Überschuss über die schwächeren Länder bestimmen können. Periphere und bankrotte Länder der EU wären dann Protektorate, weil sie ihre politische und wirtschaftliche Souveränität aufgeben würden und den politischen wirtschaftlichen Direktiven der EU folge leisten müssten. Dieses Verhältnis wird von der EU gefördert und schafft einen Mechanismus der kontrollierten Verarmung.
Fünf Jahre später konkretisiert sich dieser Prozess innerhalb der EU: der griechische Insolvenz und der Ausstieg aus der Währungsunion. Durch diesen regelrechten Konkurs weiht Griechenland nun die zweite Spur der EU ein. Alle griechischen Regierungen sind, seit dem Jahr 2010, diesen Ambitionen der supranationalen Wirtschaftselite treu geblieben.
Die SYRIZA – Regierung geht noch schneller unter als ihre Vorgänger Samaras und Papandreou. Die Kreditinstitute haben sich für den Zahlungsausfall und den Ausstieg aus der Währungsunion entschieden. Selbstverständlich ohne irgendwas an den Rückzahlungsverpflichtungen zu ändern. Dies obwohl die SYRIZA schon nach den ersten fünf Monaten ihr Wahlprogramm verworfen hatte. Sie stimmte einer Rückzahlung zu und der Erweiterung des Memorandum Nr. 2. Sie überschritt in den Verhandlungen viele ihrer sogenannten „roten Linien“ und erhoffte sich dadurch ein neues Memorandum zu unterschreiben. Ein Memorandum, das SYRIZA selbst als rigider bezeichnet hat, als das vom ehemaligen Finanzminister Hardouvelis. SYRIZA hat in fünf Monaten folgendes bewiesen: die Nichtumsetzbarkeit ihres Programms, wie unmöglich es ist, ihre keynesianischen Reformen im heutigen globalisierten Neoliberalismus innerhalb der EU anzuwenden, wie widersprüchlich es war die Rückzahlungsverpflichtung zu akzeptieren und gleichzeitig den Mindestlohn erhöhen zu wollen, den Privatisierungen zuzustimmen und dennoch innerhalb der privatisierten Unternehmen als Staat vertreten zu sein. Man wollte weitere Kredite verlangen, obschon man sich weigerte die vertraglichen Bedingungen einzuhalten, nachdem diese explizit angenommen wurden als Gegenleistung für eine Rückzahlungsverlängerung bis zum 20 Februar 2015. Man verstrickte sich in heiklen Verhandlungen und überschritt die „roten Linien“ als neue Maßnahmen des Memorandums akzeptiert wurden. Es wurden neue Steuern erhoben, die Mehrwertsteuer stieg, das Einkommen und die Arbeitslosenversicherung sanken, dafür stieg die Arbeitslosigkeit. Dadurch erhoffte man sich die Kreditinstitute zu erpressen und drohte die Raten des Darlehens nicht zu bezahlen. Gleichzeitig hatte SYRIZA am 20 Februar zugestimmt, dass es keine einseitige Aufhebung der Rückzahlung gäbe und dass die griechischen staatlichen Vermögenswerte eingefroren werden, wenn sie nicht zahlen.
Offensichtlich hielten die Geldgeber die SYRIZA –Regierung für einen vertrauenswürdigen Partner und eine gute Administration der griechischen Krise. Der Vorschlag der Regierung eine Abstimmung am 5. Juli zu veranstalten, um auf die Vorschläge der KreditorInnen einzugehen oder verwerfen, ist lediglich ein Nachrichtenmanagement des sinkenden Schiffs. Hinzu kommen Verschwörungstheorien, Putschverdachte und eine Wiederholung der Geschehnisse des vom Juli 1965, welche den Umsturz wollen.
In Wahrheit bricht die SYRIZA unter ihren Widersprüchen und Stillstand zusammen. Für die Abstimmung gibt es keine Grundlage. Fünf Tagen vor der Abstimmung, am 30 Juni, endet das Austeritätsprogramm. Das Land befindet sich schon im Zahlungsverzug. Somit gibt es weder Neuverhandlungen noch einen Einigungsvorschlag mit den Kreditinstitutionen. Übrigens, das Ergebnis wird keinen Einfluss auf den Staatsbankrott und den Euroaustritt haben. Beides ist nicht mehr aufzuhalten, genau wie der Untergang der Regierung.
Bei einem „JA“ für den Vorschlag der Kreditinstitute, wäre der Untergang unmittelbar, da die Regierung ein „NEIN“ empfiehlt. Gäbe es eine „NEIN“-Mehrheit, würde die Regierung ein wenig Zeit gewinnen. Sie ist dennoch völlig unvorbereitet und unfähig mit den Konsequenzen eines Staatsbankrotts und den Euroausstieg umzugehen. Sie wird irgendwann Untergehen.
Unabhängig vom Wahlergebnis bietet diese Abstimmung keine Lösung. Es geht um das Dilemma Drachme oder Euro, es bietet aber keine Lösung für die Probleme der Bevölkerung.
Wie wir vom „Revolutionären Kampf“ schon gesagt haben, tilgt der Euroausstieg und die Wiederaufnahme der Drachme innerhalb der EU keineswegs die Schulden oder die Verpflichtungen gegenüber dem Memorandum. Eine der Richtlinien des Memorandum verbietet die Umwandlung des Kredits vom Euro in eine andere unterbewertete Währung. Die Drachme würde die Schulden sogar vergrößern.
Die Anwendung der entwerteten Drachme würde zusätzlich die Kaufkraft der ArbeiterInnen senken und somit den gesamten Lebensstandard. Was Armut und Verarmung steigern würde. Das Problem wird nicht einfach durch die Währungsfrage gelöst. Wer glaubt, der Euroaustritt innerhalb der EU sei eine radikale Lösung, macht einen grossen Fehler. Der Euroaustritt ist ein Wunsch der Kreditinstitute, um aus einem Land ein Protektorat innerhalb der EU zu machen. Somit vereinfacht es den Verkaufsprozess für die Schuldenrückerstattung.
Nur eine Mobilisierung von unten, der Umsturz von Staat und Kapital durch eine revolutionäre Bewegung wird die Schulden tilgen, das Land von der EU, der NATO und der Marktwirtschaft befreien und eine radikale Lösung darstellen. Sie würde einen neuen Gesellschaftsvorschlag einbringen. Eine Gesellschaft. die auf den libertären Kommunismus basiert, aufbauend auf eine Föderation einzelner Gemeinschaften, Arbeiterräte und Volksversammlungen. Die Bankrottpolitik der SYRIZA, der Staatsbankrott und der Euroaustieg, dessen Konsequenzen nicht mal die GeldgeberInnen selbst kennen, schaffen für revolutionäre Kräfte eine Vielzahl von Möglichkeiten für die von uns vorgeschlagene Umsturzperspektive.
Stimmenthaltung beim Referendum
Nein zum Euro oder Drachme Dilemma
Die einzige Lösung ist die soziale Revolution und die Bewaffnung des Volkes
Nikos Maziotis
Koridallos Gefängnis
Einige Fotos von der anarchistischen Intervention (i, ii) gegen das Referendum, die am 1. Juli im Stadteil Exarchia, am darauf folgenden Tag in den Vierteln Koukaki und Petralona und am 4. Juli in Propylaea stattgefunden hat. “AnarchistInnen für die Destabilisierung des Systems” haben zu den Aktionen aufgerufen. Es wurden Parolen gerufen, Handzettel geworfen, Flugblätter verteilt, Graffities gesprüht, Wahlpropaganda zerstört und drei Transparente aufgehangen. Eins im Exarchia Viertel, das lautete “Weder rechte, noch linke Regierung – Konflikt in der Gegenwart für die Zerstörung von Staat und Kapital”, ein anderes am Eingang des Polytechnikums, beschriftet mit “Weder Wahlen, noch Referenda – Sabotage gegen den institutionellen Prozess und auf dem dritten (Propylaea) war zu lesen “Feuer den Wahlurnen der Demokratie – AnarchistInnen”
Aus einer kleinen und schäbigen Stadt ist dieses Grafitti, innerhalb der vom uruguayischen Staat auferlegten Grenzen, ein kleiner Wink in Komplizenschaft mit allen GefährtInnen hinter Gittern in allen Arten von Gefängnissen und mit all jenen, die sich entschieden haben täglich gegen diese Knastgesellschaft zu kämpfen. Ihr seit nicht alleine!
Wir sind nicht so viele, wie wir uns wünschen würden, aber wir sind mehr als sie denken!
Weg mit allen Gefängnismauern, physisch und mental!
Dieser Text wurde von Nikos Maziotis verfasst. Er behandelt die griechischen Wahlen vom 25. Januar 2015 und die Koalition zwischen der SYRIZA und ANEL.
Die Wahlen vom 25. Januar gehören zu den grössten „Errungenschaften“ zivilisierter Demokratie. Sie waren auch der Beweis, in was für eine Missgunst dieses verfaulte politische System geraten ist. 1/3 aller Wahlberechtigten kehrte diesem „Fest“ den Rücken zu ging nicht zur Wahl. Von den ca. 9.800.000 Wahlberechtigten, haben lediglich 63.5% daran teilgenommen. Das heisst, die Zahl gültiger Stimmen belief sich auf ca. 6.180.000. Hingegen gingen 3.620.000, das sind 36.5% gar nicht Wählen. Von allen Wahlstimmen erreichte SYRIZA 36%, das sind ca. 2.200.000 Stimmen. Was heisst, dass die SYRIZA Regierung lediglich von ¼ der Wahlberechtigten gewählt wurde.
Es war ein Triumph der Wahlfavoriten, und durch demokratischen Zentralismus gekennzeichnet. Es ist nicht die Mehrheit die durch ihre Stellvertreter „herrscht“, wie es sein sollte. Es ist die Minderheit. Es hat sich wieder mal gezeigt, dass das politische System gestützt vom bürgerlichen Parlamentarismus, bei Millionen von Bürgern in Verruf geraten ist. Es ist der Beweis dafür, dass durch dieses Misstrauen welches mit der ökonomischen Krise wuchs, jede Regierung der letzten Jahre eine Minderheitsregierung ist und man ihr nicht mehr trauen kann. In Wirklichkeit müsste man sagen, liegt die Macht in den Händen derer, die nicht mehr an die Wahlillusion der linken und rechten Schwindler glauben.
Million von Bürgern glauben nicht mehr an politische Parteien und erwarten auch nichts mehr von ihnen. Aber die reine Wut führt zu nichts, solange sie nicht an politische Aktion gebunden wird. Das Ziel sollte der Machtsturz der überstaatlichen ökonomischen Elite und deren Stütze, der bürgerliche Parlamentarismus, sein. Der einzige Ausweg aus diesem Leiden, ist wenn die Wut und Groll von Millionen von Bürgern, sich in politische Aktion und Dynamik verwandelt. Das heisst, der Hang der Klasse und der Gesellschaft zu einer revolutionären Perspektive, der bewaffnete Aufstand gegen Staat und Kapital. Die Perspektive einer direkten Demokratie, statt die sozialen und politischen Anliegen in die Hände Berufspolitiker zu geben. Diesem System müssen wir mit selbstverwalteten Strukturen gegen halten. Wie zu erwarten war, ist das Ergebnis dieser Wahlen eine Links-Rechts Koalitionsregierung.
Man kann die ANEL auch nicht anders als Rechts bezeichnen. Die Partei der „Unabhängigen Griechen“, mit denen der rechte Flügel der SYRIZA die Koalition formiert hat, stammt aus dem Umfeld der traditionellen nationalistischen Rechten. Ihr Programm stützt sich auf orthodoxen und nationalistischen Dogmatismus: „Nation – Religion – Familie“. Ihre politische Linie befürwortet den autoritären Staat, Dogmen in deren Mittelpunkt Ordnung und Disziplin stehen, wachsende Intoleranz, Rhetorik aus dem Umfeld von Verschwörungstheorien, Panikmache und die harte Bekämpfung aller Gefahren für das Land. Zu diesen Gefahren gehören MigrantInnen, AnarchistInnen und Militante des bewaffneten Kampfes.
Es fehlen nur noch die Hakenkreuze. Der Machthunger von SYRIZA und ANEL hat diese eigenartige Ehe zwischen Links und der extremen Rechten ermöglicht. Die abscheuliche Ehe ist auf einen schleierhaften „Anti-Memorandum-Block“ aufgebaut. So etwas hat man noch nie gesehen, weder in Griechenland, noch weltweit. Auch die Nazipartei „goldene Morgenröte“ ist eine Anti-Memorandum Partei. Sie ist aber, im Gegensatz zur SYRIZA, gegen die EU. Die Mehrheit Ihrer Wählerschaft stammt aus dem Umfeld der nationalistischen und traditionalistischen Rechte. Diese ist enttäuscht von der Partei „Neue Demokratie“ (eine Rechte Strömung der vorherigen Regierung). Bis vor kurzem war die Partei die stärkste Vertretung der griechischen Rechte. Ein Teil davon sah die Kollaborateure und Verräter der deutschen Besetzung, die „Chites“ (Mitglieder der Militärgruppe „X“ welche die Nazis während der Besatzung unterstützte) sowie die Mitglieder des „Sicherheits-Bataillon“ (Paramilitärische Gruppen die mit den Deutsch-Italienischen Truppen kollaboriert haben) stets als „griechische Patrioten“, die das Land vor dem Kommunismus gerettet haben indem sie sich mit den Deutschen vereinten.
Viele ANEL Wähler teilen diese Meinung. Es ist ein paradox, dass viele, auch AnarchistInnen, die SYRIZA als Bollwerk gegen die extreme Rechte gewählt haben, und genau diese Partei nun mit einem Teil der extremen Rechten kooperiert um zu regieren. Tatsache ist auch, dass viele die SYRIZA aus Verzweiflung gewählt haben, und sich für das kleinere Übel entschieden haben. Das gleiche gilt auch für die AnarchistInnen, die SYRIZA, gegen ihre Prinzipien, gewählt haben. Die Partei versprach die Hochsicherheitsgefängnisse Typ C für alle politischen Gefangenen und Militanten des bewaffneten Kampfes abzuschaffen. Sie glaubten an eine Abschwächung der Repression in Bezug auf die Mobilisierungen und Demonstrationen. Selbst wenn die SYRIZA-ANEL Regierung mittels eines taktischen Zuges die Typ C Gefängnisse abschaffen würde, wäre es keine Entschuldigung für den Verrat an die anarchistisch-revolutionären Werte.
Siege erreicht man durch Kämpfe, wie uns die Geschichte revolutionärer Bewegungen bewiesen hat. Nicht durch Zugeständnisse von oben, die dazu noch, aus taktischen Gründen gewährt wurden. Das Ziel dieser Zugeständnisse ist die Vereinnahmung der anarchistischen/antiautoritären Bewegung. Diese Regierung weiss, wie man das Zuckerbrot und wenn nötig auch die Peitsche benutzen kann. Die Stimmen der Anarchisten für die SYRIZA wurden gekauft. Es ist ein lächerliches Phänomen Anarchisten zuzuschauen, wie sie zusammen mit den Jugendsektionen der Regierungspartei, die sich mit der extremen Rechten zusammengeschlossen hat, zum Jahrestag des Imia-Vorfalls, gegen die „goldene Morgenröte“ demonstrieren.
Es waren die sozialen Bewegungen, welche den antifaschistischen Kampf, den bewaffneten antifaschistischen Kampf, wie die spanischen Anarchisten 1936, vorangetrieben haben. Nicht gewählte Regierungen. Der Staat und die Koalition zwischen SYRIZA und der rechtsextremen ANEL ist „antifaschistisch“!! Genauso wie die Samaras Regierung angeblich „antifaschistisch“ gewesen ist, weil sie Mitglieder der „goldenen Morgenröte“ einsperren liess!! In Wahrheit haben alle die sich selbst oppositionell oder anarchistisch bezeichnen und gewählt haben, einen schlechten taktischen Zug gemacht. Sie haben politische Schwäche gezeigt. Sie haben gezeigt, keinen Willen zu haben eine revolutionäre antikapitalistische Bewegung aufbauen zu wollen. Eine Bewegung die das Regime stürzen kann, welches diese Krise überhaupt verursacht hat.
Alle, die sich selbst oppositionell oder anarchistisch bezeichnen und gewählt haben, haben sich vereinnahmen lassen. Haben sich entschieden, sich einer Regierung anzupassen, die das linke Standbein des Kapitalismus ist. Sie haben die historische Parole vergessen:“ Die Bosse sind immer die gleichen, egal ob rechts oder links!“. Die Machtergreifung der SYRIZA sollte nicht die Positionen der AnarchistInnen ändern, die konsequent den revolutionären Kampf weiterführen. Den Kampf für den Sturz von Staat und Kapital. In diesem Kampf stellt sich uns die SYRIZA, wie jede Regierung, als Hindernis, als Feind entgegen.
Wie ich schon in meinem Text:“ Die Lösung findet man nicht mit dem Wahlzettel in der Hand, sondern mit der bewaffneten Bevölkerung“ festgestellt habe, wird die Koalition SYRIZA-ANEL kein langes Leben haben. Sie wird genauso enden wie die Regierungen von Samaras oder Papandreou. Sie wird auseinanderfallen, unter dem Gewicht ihrer Widersprüche und der nicht eingehaltenen Wahlversprechen. Sie wird sich weder der politischen Verantwortung, ihrer erzwungenen Entscheidungen, entziehen können, noch den Kompromissen die sie eingehen muss, mit der überstaatlichen ökonomischen Elite. Die grosse Frage für die Nach-SYRIZA-Zeit ist welche politischen Reserven das System hat, um die Krise in Griechenland zu verwalten. Die pluralistische Tendenz der Regierungszusammensetzung, sowie die Allianz mit der ANEL, sind Beweise für die Instabilität der jetzigen Regierung, welche die Krise weiter vorantreibt und deren Sturz herbeiführen wird.
Tatsache ist, dass diese Regierung aufgrund der Erwartungen der Wähler und ihrem „Linksprofil“ als Partei viele enttäuschen wird. Die Aussagen von Tsipras, man würde sich nicht mit Kreditinstituten oder Institutionen der überstaatlichen Wirtschaftselite anlegen, lassen künftige Kompromisse erahnen. Es gibt keinen Mittelweg zwischen Konflikt und Unterwerfung. Da die neue Regierung keinen Konflikt provozieren will, wird sie sich unterwerfen.
Es hat sich bewahrheitet, was wir von „Revolutionärer Kampf“, schon immer behauptet haben. Weder SYRIZA noch eine andere Regierung möchte in den Krieg ziehen gegen die Kreditinstitute und Institutionen der überstaatlichen Wirtschaftselite. Ihr einziges Interesse ist die Macht und sich ein Stück von der Torte zu sichern. Die zu Beginn des Wahlkampfes versprochene Abschaffung aller Bedingungen des Memorandum ist nun Geschichte. Vorhersehbar ersetzt durch Neuverhandlungen des Memorandum und der Schulden.
Sie widersetzen sich nicht dem Memorandum und den Schulden, den Ketten der Bevölkerung Griechenlands. Bevor der Hahn krähen konnte ereignete sich der erste Verrat. Die Wahlversprechen, der Grund ihres Wahlsieges, wurden gebrochen. Sie sagen sie würde die Privatisierungen stoppen. Gemeint ist die Teilprivatisierung des Hafens in Piräus (OLP), der Stromgesellschaft (DEI) oder des Naturgas (DEPA). Sie sagen sie würden nach wie vor die Konventionen berücksichtigen, um die Investitionen zu begünstigen, um die Bevölkerung auszubeuten, die Arbeiter und die natürlichen Ressourcen für das Kapital. Der Minister für den Wiederaufbau von Produktion, Umwelt und Energie Lafazanis, Mitglied der linken Plattform und Verfechter der Drachme (griechische Währung vor dem Euro), befürwortet die Privatisierung der DEPA und sagt, dass alle Memoranden schrittweise abgeschafft würden. Der neue Wirtschaftsminister Varoufakis befürwortet die Privatisierung im allgemeinen, und im speziellen die des OLP. Der Premier Tsipras versicherte auf Bloomberg, Griechenland würde seine Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Zentralbank (BZE) und dem Internationalen Währungsfond (IWF) nicht vernachlässigen. Varoufakis versicherte seinem französischen Pendant in Paris, er befürworte einen neuen Entwurf oder Neuverhandlungen mit den Finanzpartnern. Das heisst einem neuen Vertrag zuzustimmen, egal ob dieses nun Memorandum heisse oder nicht, mit neuen Massnahmen, Kürzungen und strukturellen Veränderungen. Dies wurde auch am Londoner Dinnerbankett der deutschen Band und Merrill Lynch wiederholt. Ich möchte daran erinnern, dass die Samaras Regierung kurz davor Stand neue Massnahmen anzunehmen. Dies nach der neusten Einschätzung der Troika (EZB, EU, IWF). Von denen wurde behauptet es handle sich nicht um ein neues Memorandum.
Der Verzicht die Wahlversprechen einzuhalten wird rastlos vorangetrieben, besonders nachdem die EZB beschlossen hat keine griechische Obligationen mehr anzunehmen. Diese Entscheidung wird erst am 28. Februar, also am Ende des aktuellen Memorandum, in Kraft treten. Dies geschieht um Druck gegen die griechische Regierung aufzubauen. Man will sie durch Angst unterwerfen. Angst nicht mehr flüssig zu sein, vor der Mangelwirtschaft und des Bankrotts, denn die Reserven werden immer knapper. Der Regress, die eindeutigen Widersprüche und die Leugnung von Behauptungen und Versprechen werden grösser. Varoufakis behauptete bei Dijsselbloem das Memorandum zu zerreissen. Dem deutschen Finanzminister Schäuble versprach er wiederum 67% der Verpflichtungen einzuhalten.
Der neue Wirtschaftsvizeminister, Valavanis, verlangte anfangs den Rücktritt vom TAIPED (Privatisierungsbehörde) und bot eine Weiterentwicklungsperspektive an. Eine Woche später nahm er sein Versprechen wieder zurück angesichts der aktuellen Entwicklungen. Trotzdem versprechen sie weiterhin das Ende des Memorandum. Sie sind die gemeinsten Hoffnungsversprecher einer ganzen Bevölkerung.
Schon damals als wir von „Revolutionärer Kampf“, kurz nach den Wahlen, das Controlling der Unternehmensführung der griechischen Bank angriffen, zeigte sich wie realitätsfremd und utopisch die sozialdemokratischen Vorschläge der SYRIZA waren. Schliesslich dann der totale Rückschritt zu allen Themen, von der Krisenüberwindung hin bis zum Wandel in eine sozialistisch-liberale Partei. Noch nie gab es eine so schnelle Abwendung von den Wahlversprechen in der Geschichte der griechischen Politik.
Die SYRIZA-ANEL Politik unterscheidet sich nicht von der Politik der Vorgänger. Auch sie wird irgendwann zum politischen Zusammenbruch führen, wie bei ihren Vorgängern. Man muss die Ketten der Bevölkerung Griechenlands komplett aufbrechen, besonders die der Schulden und des Memorandum.
Man darf nicht über eine Verlängerung verhandeln. So etwas kann nur nach der Revolution stattfinden, wenn die Bevölkerung bewaffnet wurde. Nur können die Schulden, das Memorandum und jede vertragliche Verpflichtung zwischen der Bevölkerung Griechenlands und den Banken einseitig verweigert und ganz gestrichen werden. Kleines Eigentum, welches sich die Banken angeeignet hatten, wird rückerstattet. Das Bankensystem wird abgeschafft und der Habezins wird vergesellschaftet.
Genauso werden auch die Reichtümer von Staat und Kapital, der grossen Unternehmen und der multinationalen Konzerne angeeignet und vergesellschaftet.
Diese Aneignung verschafft uns Liquidität, Grundstücke und Immobilien. Der ökonomische Wiederaufbau wird dann von Selbstverwaltungen und Selbstorganisationen finanziert und materiell gefördert. Genau so wird auch der Wiederaufbau von Produktion, Industrie, Landwirtschaft und die Selbstorganisierung des sozialen Lebens von überall und allen unterstützt werden. Nur so ein revolutionärer Prozess wird eine Lösung für das Elend der kapitalistischen Krise bringen. Klassenunterschiede werden überwunden, die Bevölkerung wird selbst über sich entscheiden in selbstverwalteten und selbstorganisierten Strukturen. Es wird ein föderalistisches System sein, mit Versammlungen der Bevölkerung und ArbeiterInnenräten die einen libertären Kommunismus einleiten werden.
Jetzt ist es die Aufgabe aller KämpferInnen, die Pflicht für die anarchistische/antiautoritäre Szene, von uns allen den Aufbau einer revolutionären Bewegung zu arbeiten. Eine Bewegung, die Staat und Kapital stürzen wird, dazu müssen wir den politischen Zusammenbruch der SYRIZA, des Systems im Allgemeinen ausnutzen.
Kein Waffenstillstand – Keine Vereinnahmung
Für den Aufbau einer bewaffneten revolutionären Bewegung
Für den Gegenangriff und den Sturz von Staat und Kapital
Nikos Maziotis
Mitglied von „Revolutionärer Kampf“
Aus dem Gefängnis von Domokos
Quelle auf Griechisch, übersetzt aus dem Englischen
Hoffnung kommt- Griechenland (bewegt sich vorwärts) WIRD BRENNEN und Europa (verändert sich) WIRD BRENNEN
(Wählt) TOD DER Syrizia.
Wahlenthaltung – Rebellion und Ungehorsam
In Schablonenschrift ist zu lesen: “Feuer den Schulzellen”
In den frühen Morgenstunden vom Sonntag, den 25. Januar 2015 hat eine kleine Gruppe GefährtInnen folgende Aktionen in dem mit Wahlwerbung dekorierten Athener Viertel Petralona durchgeführt:
Mindestens 7 Wahltransparente politischer Parteien wurden abgenommen oder besprüht.
Parolen wurden an Mauern verschiedener Straßen, am “kleinen Laden” der Partei Syrizia und einem Wahllokal gemalt. Ein Transparent gegen Wahlen wurde aufgehangen.
Sabotiert das Wahlverfahren – Tod den Heilsbringern
Wir erklären der Demokratie den Krieg
Unser Leben in unsere Hände
Lang lebe die Anarchie.
Am Tag vor den Europa- und Nationalwahlen. 24. Mai 2014. Der Meinungszirkus und das Dauerbombardement an Lügen und Versprechen kommt zu einem Ende. Die Abstimmenden sind zu ihrer BürgerInnenpflicht bereit. Sie beklagen sich, da gibt es keine Zweifel. Sie beklagen sich darüber, dass die PolitikerInnen keine Ideen mehr haben, alle gleich sind, eine einzige grosse Mafia.
Aber sie traben dennoch immer zur Urne. Aber sie werden doch immer noch ihre Meister wählen und zustimmen, dass alles wie immer weitergeht. Und werden so zu KomplizInnen der PolitikerInnen. Und werden so zum Feind jener, die diesen ganzen Zirkus ablehnen, die sich weigern, noch länger Herren oder Bosse, links oder rechts, Korrupte oder „Ehrliche“ zu haben. Sie werden zu unserem Feind, zum Feind jener, die sich in die Freiheit verliebt haben.
Der Tag vor den Wahlen. Während der Nacht wird in Wavre ein grosser Übertragungsantennenmasten des öffentlichen französischen TVs und Radios RTBF angezündet. Der Brand führt zu einem totalen Blackout vieler Radiostationen und einige digitale TV-Sender werden unterbrochen. In der Provinz Brabant Wallonien und im Süden Brüssels ist das gesamte Mobiltelefon- und mobile Internetnetzwerk der Gesellschaft Base ausgeschaltet, weil der Antennenmasten auch als Übertragungsknoten zwischen dutzenden oder gar hunderten Mobiltelefonantennen funktionierte. Anderswo, in Veltem-Beisem bei der Stadt Leuven im Flämisch-Brabant ist eine weitere Übertragungsantenne betroffen, diesmal vom Flämischen öffentlichen Fernsehen und Radio VRT, ebenfalls Brandstiftung. Dort werden einige Radiosender unterbrochen. So werden, in der Nacht vor den Wahlen, am Tag der Wahlen, hunderttausende Leute vor dem Datenbombardement, vor dem Wahnsinn der modernen Kommunikation, die nichts als Entfremdung ist, vor der durch ihren Propagandaapparat getätigten mentalen Kontrolle der Mächtigen das eine Mal geschützt.
Am Tag der Wahlen hätten wir alle der Stimme des Herrn lauschen sollen, die uns durchs Netz, TV und Radio erreicht. Wir hätten den ganzen Tag lang über die Wahlresultate reden sollen. Doch, vielleicht, dank dieser Sabotageaktionen, haben einige über etwas anderes geredet, wer weiss. Sabotage verursacht einen Bruch, einen Riss in der Normalität. Etwas, das nicht hätte geschehen sollen. Etwas Abnormales. Nicht verwunderlich also den Chef von RTBF erklären zu hören, dass „Wenn Medien angegriffen werden, ist das für Alle schlecht. Ich denke, dass Irgendwer ein abscheuliches Signal senden wollte.“ Abscheulich? Für wen? Abscheulich ist das Wort, dass wir eher dem Wahlzirkus, der Welt in der wir leben, dem Spektakel, durch das die Macht sich die Zustimmung seiner Subjekte sichert, indem sie es als eine „Wahl“ darstellt, vorbehalten würden. Abscheulich ist die Gehirnwäsche der Medien, sind die JournalistInnen, die als Stimme der Macht funktionieren und alle im Namen der Macht begangene Schrecklichkeiten legitimieren, vom Krieg bis zur totalen Verseuchung der Umwelt und von den BullInnen begangene Morde. Abscheulich ist das, was wir in einer Zeit erleben, in der die Kommunikationsmittel allgegenwärtig sind, aber in der Niemand mehr zur Kommunikation, zum Dialog, zur Diskussion, zur Reflexion fähig ist, weil alle nachplappern, was die Maschinen und Bildschirme ihnen sagen.
Die AnarchistInnen sind FeindInnen jeglicher Autorität, sei sie staatlich, kapitalistisch oder patriarchal. Sie sind für die Freiheit und gegen Sklaverei. Aber nicht dumm. Sie wissen, dass Autorität nicht nur aus den PolitikerInnen, KapitalistInnen und Leaders besteht. Sie besteht aus denen, die gehorchen, aus denen, die zulassen, dass sie ausgebeutet werden, aus denen, die Befehle befolgen. Auch wenn wir jene, die Autorität ausüben und die, die der Autorität unterworfen sind, jene die Industrien besitzen und die, die in den Fabriken ausgebeutet werden, jene die eine Uniform tragen und die, die dazu gezwungen werden sie zu achten nie auf dieselbe Stufe stellen würden, werden wir nie aufhören zu sagen, dass der einzige Weg zur Emanzipation daraus besteht, den Kampf zu beginnen und mit dem Zusammenleben von HerrInnen und SklavInnen zu brechen.
Wahrscheinlich fragen sich Viele, wieso denn nach Jahrhunderten der Unterdrückung und Ausbeutung das kapitalistische System und die Macht des Staates sich scheinbar immer noch solch guter Gesundheit erfreuen? Wieso wurden sie nicht von der Oberfläche der Erde ausradiert, wie aller Abfall in den Müllhaufen geschmissen? Es gab viele Versuche, Versuche des Aufstandes und der sozialen Revolution. Aber heute, heute müssen wir die Tatsache einräumen, dass es der Herrschaft gelang eine breite Masse der Ausgebeuteten selbst, mit einzubeziehen. Durch den Konsumfetisch, generalisierte Verdummung, die Dezentralisierung und folglich die Verbreitung der Macht auf alle Bereiche des menschlichen Lebens, scheint es Staat und Kapital im Moment zu gelingen, jeglichen Horizont auszuschalten ausser jenen der Reproduktion des Bestehenden. Diese Reproduktion der Herrschaft ist wahrscheinlich das wichtigste Ziel des revolutionären Eingriffs heutzutage. Auch wenn ab und zu Riots ausbrechen mögen, wenn sich Unzufriedenheit mal in den Strassen ausdrückt und es zu scharfen Reaktionen gegen das x-te weitere Verbrechen der Macht kommen mag, die Aufgabe ist, viel umfassender, tiefer, grundlegender zu zielen. Ist, das aufs Korn zu nehmen, was „den üblichen Lauf der Dinge“ gewährleisten soll.
Zurück zu den Sabotagen der Übertragungsantennen von RTBF und VRT: wir glauben, dass sie einige wichtige Hinweise auf die einzusetzenden Kampfmethoden und die möglichen Einsatzbereiche geben. Auch wenn die technologische Welt permanent, rund um die Uhr, Resignation und Akzeptanz für unseren „Platz“ in der Gesellschaft einflösst, den Platz des Schafes, das konsumiert, arbeitet und gehorcht; so hängt diese Welt auch von vielen materiellen Strukturen ab, die rund um uns verstreut und die sehr leicht anzugreifen sind. Und keine militärische Macht oder engmaschige Überwachung könnte sie je effektiv wirksam verteidigen.
Einen Kurzschluss im täglichen Leben der Verdummung und Ausbeutung zu verursachen heisst, in die Betonschicht, die uns alle erdrückt, Risse zu schlagen. Nicht warten, auf einen magischen Moment, wo „die Leute“ das Bewusstsein ihrer Lage erlangen und auf die Strassen gehen werden; warten spielt nur das Spiel der Herrschaft, die sich jeden Tag ausweitet und konsolidiert, sowohl auf materieller (neue Knäste, neue Polizeistationen, neue Industrien, neue Kontrollnetzwerke) als auch auf mentaler Ebene (Gehirnwäsche, Ausradierung der wahren Vorstellung von Revolte, Reduzierung des Lebens auf eine Ware). Aus den Rissen, welche die RebellInnen zu schlagen wissen werden, kann ein anderer Horizont entstehen, ein Horizont der Freiheit und der sozialen Revolution.
veröffentlicht aus Hors Service („Ausser Betrieb“),
anarchistische Zeitschrift, N.45, Brüssel, Juli 2014
Quelle: AVALANCHE, anarchist correspondence, N.2, Juli 2014
Üb. mc, Menzingen-CH (Juli 2014)
Heute (10. Mai 2014) verteilten 25 bis 30 Leute der Goldenen Morgendämmerung im Zentrum von Maroussi (Vorort im Norden Athens) Wahlkampfmaterialien. Sie liefen durch zentrale Straßen des Stadtteils bis sie den Openair-Markt erreichten, wo sie eine für sie unschöne Überraschung erwartete. Eine 12-köpfige Gruppe Antifas bewegte sich auf sie zu und die Faschos begannen zu Rennen wie die Hasen. Allein der Klang der antifaschistischen Parolen ängstigte sie dermaßen, dass sie 3 ihrer militanten Kameraden, die von der antifaschistischen Gruppe dementsprechend behandelt wurden, zurück ließen. Die Genossen/Genossinnen verließen den Ort danach auf koordinierte Art und Weise.
Antifas aus dem nördlichen Teil Athens
PS.1: Die Faschos erwähnten auf verschieden ihrer Webseiten 50 Leute mit Helmen und Metallstangen, aber die Antifas waren tatsächlich 12, mit bloßen Händen und warfen nur ein paar Steine. Wir wünschen euch Faschos eine anhaltende Genesung und gute Verdauung.
PS.2: Unsere Gedanken und Aktionen gehen an das selbstverwaltete Projekt Pasamontaña, das an diesem Morgen von Faschos angegriffen wurde. Den Genossen und Genossinnen viel Kraft.
PS.3: Faschos, wir verfolgen euch nicht. Wir wissen, wer ihr seid und wir kriegen euch.
PS.4: Faschismus wird in beidem im Gewissen und auf der Straße zerschlagen.
Eine Gruppe GenossInnen führte eine antifaschistische und Anti-Wahl Intervention durch, sie verteilten Texte auf einem Open Air Markt und im Stadtzentrum von Kavala. Kurz darauf fiel ihnen die Anwesenheit von Anhängern der Goldenen Morgendämmerung auf. Etwa 20 GenossInnen liefen auf die Faschos zu, begannen sie auszubuhen und gaben ihnen ein paar Ohrfeigen. Die Faschoarschlöcher versteckten sich buchstäblich in der Polizeistation (die sich nur 50 Meter vom Ort der Konfrontation entfernt befindet), wo die Bullen ihnen Unterschlupf gewährten. Später versuchten die Faschos, die jetzt von Polizeikräften eskortiert wurden, zu den Büros der Goldenen Morgendämmerung zurückzukehren. Doch die GenossInnen versperrten ihnen den Weg, so dass sie sich, zusammen mit ihren Wählern in Uniform, wieder in die Polizeistation zurück schleichen mussten. Die Leute sind in erhöhter Alarmbereitschaft, was die Anwesenheit von Faschos in ihren Stadtteilen betrifft.
Weder in Kavala noch sonst wo. Schlagt die Faschos überall.
In den frühen Morgenstunden am Mittwoch, 7. Mai 2014, griffen wir die Büros, die von der Partei der Goldenen Morgendämmerung für ihre gemischte Kandidatenliste unter dem Namen „Griechische Morgendämmerung für Alimos“ vor den Kommunalwahlen angemietet wurde, an. Wir machten uns zu den Büros in der Dodekanisou Straße auf. In dem Versuch, sie so schön wie möglich zu gestalten, warfen wir Farbe in sie herein.
Mit der Durchführung dieser direkten Aktion, erklären wir in jede Richtung, dass die Mörder von Pavlos Fyssas, die Abkömmlinge der Organisation X und der Sicherheitsbataillone, das Gefolge der Bullen, jene, die ihre düstren Absonderungen von Hitler, Mussolini und Metaxas beziehen und an Totalitarismen, Dachaus und Auschwitzes ihre Freude haben, mit jedem Schritt, den sie tun auf unüberwindliche Hindernisse stoßen werden: entschlossene Menschen werden sich ihnen konstant in den Weg stellen, sie um jeden Preis, mit allen Mitteln und Kräften, die verfügbar sind, angreifen. Damit schlagen wir die misanthropen Faschos überall: auf den Straßen, den Plätzen, in den Schulen, auf Demonstrationen, in den Stadien, auf Arbeit und lassen ihnen nicht einen Zentimeter Freiraum.
Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit.
FreundInnen des Akademischen Hooliganismusklubs „Juan José Borelli“
PS. Solidarität und kämpferische Grüße für alle militanten AntifaschistInnen
Von links, Verteidigungsminister Woroschilow und Premier Molotow beim Spazierengehen am großen Lohnsklavenprojekt, dem Moskau-Wolga Kanal, mit Stalin und dem Führer der sowjetischen Geheimpolizei (NKWD) Jeschow, welcher 1939 verhaftet, hingerichtet und anschließend sogar von diesem Bild verschwunden ist.
Am 3.Mai 2014, um 6:20 Uhr morgens, starteten wir einen Molotowangriff auf das Büro der KKE (Kommunistische Partei Griechenlands), welches sich in der Socratous Straße in der Innenstadt Thessalonikis befindet und als ihr Hauptwahlbüro dient. Diese Attacke wurde von KKE Mitgliedern als hinterhältig erklärt.
Hinterhältig sind die, welche glauben ein Arbeiterstaat geführt von denen die sich gerne revolutionäre Führer nennen, würde alle Ausbeutung des Menschen über den Menschen eliminieren. Wenn sie die KNAT rufen um einzugreifen und Kämpfe, die sie nicht anführen oder kontrollieren können (denn unglücklicherweise für sie hört die Masse gelegentlich auf Masse zu sein), wer sind dann die Hinterhältigen?
Beispiele wie der Aufstand am Polytechnikum 1973, die Besetzung der Athener Chemie-Schule 1979, die Gedenkfeier des Aufstands am Polytechnikum 1998, die Revolte des Dezember 2008, das Beschützen des Parlaments 2011[ii] zeigen ihren umstrittenen Charakter, sondern hauptsächlich ihre Angst davor, dass wir erkennen wie verfault das ist was sie unterstützen. Neben diesen Fakten sehen wir uns jeden Tag im Alltag ihrem Sexismus, ihrer Homophobie, der Gewalt, die sie auf den Geist der Kinder ausüben, ihrem bürokratischen Syndikalismus und sogar Vorfällen von Gewalt in Familien, wenn jemand aus ihrer Verwandtschaft oder ihrer Familie Nahestende nicht der KKE oder ihrer Jugendorganisation KNE oder ihrer Gewerkschaft PAME oder ihrer Studentenorganisation MAS angehörig ist.
Trotzdem bestehen sie darauf, dass wir sie wählen. Für uns bedeutet Wählen Unterwerfung. Enthaltung von den Wahlen und jeden Tag und JEDE NACHT auf der Straße; und passt auf ihr Stalinisten.
Was den Begriff “hinterhältig”, aber auch viele andere Dinge angeht, die sie AnarchistInnen nachsagen, keine Sorge, die Zeit wird kommen, in der wir unsere Kapuzen wegwerfen und wenn diese Zeit kommt, werden wir dafür gesorgt haben, dass ihr nicht mehr länger existiert; so einfach ist das.
KNAT= KNE + MAT
KKE=Kesseln, Knien, Erniedrigung[iii]
Für Chaos und Anarchie
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Anmerkungen des Übersetzers: ‘KNAT’ ist ein weit verbreitetes Wortspiel aus KNE (stalinistische Jugendorganisation) und MAT (Aufstandsbekämpfungseinheiten der Polizei); [ii] Informationen dazu hier; [iii] improvisierte Übersetzung eines Wortspiels im griechischsprachigen Kommuniqué; es bedeutet so viel wie “KKE=Partei erbärmlicher Hohlköpfe”.
Berkin Elvan, der im Juni 2013 schwerste Kopfverletzungen durch eine Gaskartusche erlitt, starb am 11. März 2014. Die Beerdigung fand am 12. März auf dem Feriköy Friedhof im Istanbuler Şişli Viertel statt. Berkin ist nur 15 geworden, als er noch im Koma lag.
Die Polizei griff die riesige Menge an, die in Şişli anlässlich seiner Beerdigung demonstrierte.
Im Rahmen des Widerstands nach der Beerdigung in den Vierteln Pangaltı und Kurtuluş wurden auch Banken zertört und das Wahlbüro der regierenden AKP verwüstet und in Brand gesetzt.
http://www.youtube.com/watch?v=1tbD5TCg71I
Am gleichen Abend versammelten sich Leute in Athen zur Erinnerung an Berkin an der Stelle in Exarchia, wo der fünfzehnjährige Alexis Grigoropoulos im Dezember 2008 erschossen wurde.Eine Parole auf der Straße lautet:
Berkin Elvan, 15-Jahre alt– tot
ACAB (All Cops Are Bastards)
Für die Brüder und Schwestern, die uns zu früh verlassen haben((A))
Die Demo begann um 19 Uhr. An der Stierskulptur in Kadiköy versammelten sich Tausende. Die DemonstrantInnen blockierten für ein paar Stunden die Straße. Auf einer Straßenseite standen zwei TOMAs (Wasserwerfer) und Bullen auf der anderen. Ein riesiges Transparent, auf dem zu lesen war „Hükümet istifa“ (Regierung abdanken!), wurde entfaltet.
Weitere DemonstrantInnen befanden sich auf der Bahariye Straße, einer Fußgängerzone. Einige der Protestierenden, vor allem KommunistInnen und KemalistInnen verließen die Demonstration nach einige Stunden. Die KommunistInnen bewegten sich zu ihrem Parteibüro, während KemalistInnen zu ihren Mittelklasse-Häusern gingen. Bereits bevor sie gegangen sind, wurden Barrikaden auf der Bahariye Straße in Brand gesetzt. Das Gebiet war überfüllt. Anstatt dass sich alle an einer Stelle versammelten und gemeinsam in eine Richtung marschierten, waren die Widerstandleistenden auf der Baharive Straße verstreut. An vielen verschiedenen Punkten auf und im Umkreis der Baharive wurden ebenfalls Barrikaden in Brand gesetzt, die Fenster von Banken zerstört und Bankautomaten beschädigt. Parolen gegen den korrupten Tayyip und seinen Sohn wurden an die Wände, auf Schaufensterscheiben und an Plakatwände gesprüht. (Der Protest brach als Antwort auf kürzlich „geleakte“ Telefongespräche vom 17. und 18. Dezember 2013 zwischen dem Türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan und seinem Sohn Bilal aus. Inhalt des Gespräch war, Schmiergeld loszuwerden oder zu verstecken.
Am nächsten Tag (26.2.2014) fand zur gleichen Zeit eine andere Demonstration in Taksim, Istanbul, statt.
Es sollte erwähnt werden, dass in der Türkei am 30. März 2014 Regionalwahlen stattfinden werden.
Ein paar Hintergrundinformationen:
Zwei Mächte, die sich zu einer Autorität zusammenschlossen, um an die Regierung zu gelangen, befinden sich jüngst im Krieg. Diese beiden Mächte sind Recep Tayyip Erdoğan’s regierende AK Partei und Fethullah Gülen’s Cemaat. Cemaat ist eine religiöse Gruppe, die sich geheim organisiert – zuerst in Studentenunterkünften. Sie öffneten unzählige ‘Dershanes’ (private Einrichtungen, in denen sich Studierende auf verschiedene Examen vorbereiteten) in der ganzen Türkei. Sie eröffneten auch viele Schulen und Universitäten auf der ganzen Welt, insbesondere in türkischen Ländern des nahen Ostens und muslimischen Ländern in Afrika. Kurz gesagt, sie verpassten jungen Leuten in diesen Orten eine Gehirnwäsche und schafften menschliches und geistiges Material für ihr Imperium. Dann setzten sie ihr Männer in wichtigen Stellungen der Polizeiorganisationen ein (Beamtentum oder Geheimdienst). Als die Polizei des türkischen Staates das realisierte, war es bereits zu spät.
Sie versucht, sie loszuwerden, war aber erfolglos. Cemaat war auch sehr gut um die muslimischen Unternehmen organisiert. Sie hatten auch die geheime Unterstützung der US-Regierung, anderen Einrichtungen und NGOs. Sie wurden eine Supermacht, die nicht nur auf die Vorkommnisse in der Türkei beeinflussen können, sondern auch im gesamten Mittleren Osten – eine der geheimen Kräfte des Imperiums und eine sehr mächtige. Sie unterstützten die AK Partei in den Wahlen, damit Recep Tayyip Erdoğan und seine Gang die Herrschenden der Türkei werden.
10 Jahre lang kamen sie zusammen ganz gut aus. Sie etablierten viele Unternehmen; sie verdienten unglaublich viel Geld zusammen. Cemaat wurde mehr und mehr sichtbar, nachdem sie mehr Macht erhielten. Tayyip Erdoğan wurde dann von Tag zu Tag größenwahnsinniger und vergaß, wieviel Macht er Cemaat verdankt. Er begann Dinge zu tun, die das Cemaat Netzwerk schaden würden. Dieser Streit wurde erstmalig offensichtlich als bei dem Vorfall die der stellvertrentende Vorsitzende des MIT (Nationale Sicherheitsorganisation der Türkei) Hakan Fidan beschuldigt wurde, Informationen aus Israel an den Iran weitergegeben zu haben. Dann wurde der Gezi Park besetzt. Cemaat sah seine Hegemonie wahrscheinlich gefährdet. Die AK Partei bestand dann auf die Durchsetzung eines neuen Gesetzes, das die Dershanes schließen sollte. Dies war ein weiteres Zeichen der Illoyalität vonseiten Tayyip Erdoğans gegen Fethullah Gülen, da die dershanes den Kern darstellen, wo Cemaat gedeihte; die Dershanes waren Rekrutierungsorgane der Cemaat. Dieses neue Gesetz der AK Partei war der Strohhalm, der den Kamelsrücken brach. Cemaat agierte wütend und startete ihre Operation: Viele Top-PolitikerInnen und Geschäftsleute wurden der Korruption beschuldigt und festgenommen. Tayyip Erdoğan reagierte darauf, indem er viele Offizielle und Offiziere der Polizei beseitigte.
Am 16. Dezember 2013 trat der frühere Fußballspieler Hakan Şükür von seinem Abgeordnetenamt für die AK Partei zurück. Am nächsten Tag lief Cemaats Operation an. Sie veröffentlichten Dokumente über Korruption. Sie verhafteten Söhne von Ministern und einige Geschäftsleute, die mit der AK Partei verbunden sind. Ihre Häuser wurden durchsucht und in ihnen wurden Millionen von Dollar in bar gefunden. Ein Teil des Geldes wurde in Schuhkartons versteckt – so wurden Schuhkartons das Symbol für Korruption. Die Operation setzte sich in den folgenden Tagen fort. Am 21. Dezember protestierten KemalistInnen in vielen Städten nach einem Aufruf der TGB (Türkische Jugendunion), einem Arm der CHP (Republikanische Volkspartei).
Vor dem Hintergrund des Krieges zwischen der AK Partei und Cemaat wurden Menschen müde und angewidert von beiden Seiten und entschieden sich, im Dezember 2013 auf die Straßen zu gehen; nicht um ein Subjekt ihres dreckigen Krieges zu werden, sondern den Kampf für Freiheit hervorzurufen.
Am 22. Dezember versammelten sich tausende von Menschen zu einer Kundgebung in Kadıköy, İstanbul. Der ursprüngliche Aufruf wurde Wochen zuvor geschrieben, um die Stadt gegen das Kapital zu verteidigen, aber als die Nachrichten der Korruption ausbrachen, verwandelte sich die Kundgebung in einen Protest gegen Korruption. Die Polizei griff die Masse an und versuchte, sie zu zerstreuen. Kämpfe brachen in den Straßen von Kadıköy aus.
Am 25. Dezember fanden Proteste unter der Parole ‘Regierung zurücktreten’ in vielen Städten und unterschiedlichen Orten in İstanbul statt. Die massivste war in Kadıköy. Die Masse ist hauptsächlich in zwei Blocks einzuteilen: Anti-Autoritäre, die LGBT-Gruppe und die städtischen Aktionsgruppen vorn und die TKP (Kommunistische Partei) und die CHP (Republikanische Volkspartei) hinten. Der erste Block ging zu dem Ort, wo die Kundgebung begann (an der Bullenskulptur) und der nächste Block teilte sich und ging zu dem Platz vor der Fähre. Als die Demo beendet wurde, wurde eine Solidaritätsnachricht vom Taksim verlesen. Einige verstreuten sich und gingen nach Hause. Andere Menschen blieben bei der Bullenstatue und eine Gruppe von ihnen ging zu der Parteizentral der AKP. Die Polizei griff sie an und die Demonstrierenden gingen zurück zur Bullenskulptur. Die übrigen Menschen vereinigten sich mit ihnen und bauten Barrikaden in der gesamten Bahariye Str. Die Masse war nicht gut organisiert und musste sich in der Bahariye Str. zurückziehen. Zusammenstöße dauerten bis Mitternacht an; 42 Menschen wurden festgenommen (6 von ihnen waren unter 18 Jahre alt). Am nächsten Tag, fuhren die Proteste in verschiedensten Orten in İstanbul fort.
Am 27. Dezember (Videos i, ii) griffen Cops Menschen an, die sich in kleinen Gruppen sammelten vor einer Demo auf dem Taksim Platz. Straßenkämpfe brachen sofort aus. Die Fährstation Kadıköy wurde von den Cops blockiert, um zu verhinden, dass Menschen von der anatolischen Seite sich dem Protest auf dem Taksim anschlossen.
Krieg dem Krieg! Nicht ein Tropfen Blut für die „Nation“!
Der Machtkampf zwischen oligarchischen Clans in der Ukraine droht in einen internationalen bewaffneten Konflikt zu eskalieren. Der russische Kapitalismus beabsichtigt die Neuverteilung der ukrainischen Staatsmacht zu nutzen, um seine anhaltenden imperialistischen und expansionistischen Bestrebungen auf der Krim und seine starken ökonomischen, finanziellen und politischen Interessen in der östlichen Ukraine, durchzusetzen.
Vor dem Hintergrund der nächsten Runde bevorstehender ökonomischer Krise in Russland, versucht das Regime den russischen Nationalismus anzuheizen um die Aufmerksamkeit von den wachsenden sozio-ökonomischen Problemen der ArbeiterInnen wegzulenken: Armutslöhne und -renten, Abbau der verfügbaren Gesundheitsversorgung, Bildung und anderer soziale Dienste. Mit dem Donner von nationalistischer und kriegerischer Rhetorik ist die Formation eines unternehmerischen, autoritären Staates basierend auf konservativen Werten und repressiven Politiken einfacher.
In der Ukraine hat die akute ökonomische und politische Krise zu einer verstärkten Konfrontation zwischen „alten“ und „neuen“ oligarchischen Clans geführt, wobei die Ersteren ultra-rechte und ultra-nationalistische Gruppen genutzt haben, um einen Putsch in Kiew durchzuführen. Die politische Elite der Krim beabsichtigt nicht ihre Macht und ihr Eigentum mit den nächsten Herrschern in Kiew zu teilen und versucht auf Hilfe der russischen Regierung zu vertrauen. Beide Seiten greifen auf eine wuchernde nationalistische Hysterie zurück: jeweils die Russische oder Ukrainische. Es gibt bewaffnete Kämpfe und Blutvergießen. Die westlichen Mächte haben ihre eignen Interessen und Bestrebungen, und ihre Intervention könnte in den dritten Weltkrieg führen.
Sich bekriegende Cliquen von Bossen zwingen, wie üblich, zu kämpfen uns, gewöhnliche Leute: LohnarbeiterInnen, Arbeitslose, Studierende, RentnerInnen… Sie machen uns zu Berauschten der nationalistischen Droge, hetzen uns gegen einander auf, führen herbei, dass wir unsere echten Bedürfnisse und Interessen vergessen: Wir wollen und können uns nicht um ihre „Nationen“ kümmern, wo uns dringlichere und grundlegendere Probleme beschäftigen – wie wir überleben in einem System, dass sie erfunden haben um uns zu versklaven und zu unterdrücken.
Wir werden der nationalistischen Vergiftung nicht erliegen. Zur Hölle mit ihrem Staat und ihren „Nationen“, ihren Flaggen und Büros! Dies ist nicht unser Krieg, und wir sollten nicht an ihm teilnehmen und mit unserem Blut ihre Paläste, Bankkonten und das Vergnügen in weichen Stühlen der Autorität zu sitzen, bezahlen. Und wenn die Bosse in Moskau, Kiew, Lwiw, Charkiw, Donetsk und Simferopol diesen Krieg beginnen, ist es unsere Pflicht sich gegen ihn mit allen verfügbaren Mitteln zu wehren!
Kein Krieg zwischen „Nationen“ – Kein Friede zwischen den Klassen!
KRAS, Russische Sektion der IAA
InternationalistInnen aus der Ukraine, Russland, Moldawien, Israel und Litauen
Anarchistische Föderation Moldawien
Fraktion der Revolutionären SozialistInnen (Ukraine)
(Die Stellungnahme ist offen zur weiteren Unterzeichnung.)
leichte Überarbeitung einer auf Linksunten veröffentlichen Übersetzung
Quelle: aitrus.info
Am 21. September wurde in der Zone von Kardamitsia in den Außenbezirken von Ioannina eine antifaschistische Intervention durchgeführt. Es war eine Aktion die durch Mund zu Mund Propaganda organisiert wurde und an der sich circa 60 AntifaschistInnen beteiligten. In der letzten Zeit ist dieses Territorium zu einem Brutplatz der Nazis geworden. Es handelt sich hauptsächlich um nationalistische Jugendliche, die eine harte Zeit hatten, für ihre Scheiße im Stadtzentrum von Ioannina zu werben und im örtlichen Park rumzuhängen, wo sie oftmals antifaschistische Jugendliche drangsalieren und faschistische Parolen sprühen.
Eine Lautsprecheranlage wurde in dem Park aufgebaut. Kurz darauf zogen die Protestierenden die Straßen von Kardamitsia Sprechchöre rufend herunter, warfen mit Flugblättern und sprühten verschiedene antifaschistische Parolen. Die Demo legte vor den Häusern bekannter Neonazis sowie vor einem Fitnessstudio, wo der Dreck (uniformiert oder nicht) für gewöhnlich trainiert, Zwischenstopps ein.
Die DemonstrantInnen verteilten in dem Bezirk auch einen antifaschistischen/Antiwahl Text, um Gegeninformationen über die unlängst geschehene Ermordung von Pavlos Fyssas zu verbreiten und das Bewusstsein in Bezug auf die Aktivitäten der Neonazis in der Region zu schärfen.
Bekennerschreiben zu der Bombe, die vor dem lokalen Hauptsitz der nationalistischen Partei in Aspropyrgos in den frühen Stunden des 4. Dezembers 2012 explodierte:
Die Antifaschistische Front / Informelle Anarchistische Föderation (Antifascist Front / Informal Anarchist Federation – FAI) übernimmt die Verantwortung für das Deponieren eines selbstgebauten Sprengkörpers vor den regionalen Büros der Chrissi Avgi (GM) im Vorort Aspropyrgos, am 17. km der Autobahn, die von Athen nach Korinth führt. Die besonderen Charakteristika der Örtlichkeit (es ist ein Gebiet mit fast keinem Verkehr – vor allem in den Abendstunden) gaben uns den Vorteil, den Sprengkörper ohne einen vorherigen Warnruf detonieren zu lassen – was die Cops vielleicht auch dazu veranlasst hätte, das Zündwerk, das wir genutzt habe, zu deaktivieren, um die Büros ihrer Kollaborateure und Freunde – die Schergen von GM – zu schützen.
Außerdem haben die GenossInnen, die den Sprengkörper gelegt haben, das Gebiet im Umkreis vor dem Angriff ausgekundschaftet, damit keine PassantInnen zu Schaden kommen würden. Es war nicht unsere Intention, Schaden am Etikettenladen im Erdgeschoss zu hinterlassen, da unser Ziel ausschließlich die Büros der GM im ersten Stock waren. Aber wir müssen klar sagen, dass jene, die tolerieren, im selben Haus wie die Faschos untergebracht zu sein, verantwortlich dafür sind, dass das Problem an ihre Hausschwelle gebracht wird. Demzufolge, sollten sie ihre Neonazi-Nachbarn nach einer Kompensation fragen.
Unsere Wahl für den Schlag fiel auf die Büros der GM, weil wir glauben, dass – wenn es um Faschos geht – zuerst gehandelt und nicht auf sie gewartet werden muss, um den ersten Schritt zu machen. Wir werden nicht solange rumlungern und nichts tun, während die Schlange schlüpft. Wir lehnen es ab, die Passivität der öffentlichen Anprangerung sowie die Rolle des ewigen Opfers zu akzeptieren, das den Mut zur offenen Konfrontation mit den Faschos nicht aufbringen kann. Wir verabscheuen die humanitäre Heuchelei und die berufliche Ehrbarkeit von PolitkerInnen und JournalistInnen, die GM dämonisieren, um die Demokratie der Demagogie zu segnen. Wir werden wütend mit jedem konstitutionellen Aufruf der Rechtmäßigkeit sowie jeder lächerlichen Bitte, dass »GM verboten werden soll.« Continue reading Athen: Bombenangriff auf die Büros von Chrissi Avgi (Goldene Morgendämmerung/GM)
Jene, die Terror säen, müssen unseren Hass zu spüren bekommen.
Alibis lassen sich nicht länger verkaufen…
Es gibt keine getäuschten WählerInnen der Goldenen Morgendämmerung. Die, die diese Partei unterstützten, haben das bewusst getan. Sie sind nichts anderes als FaschistInnen.
Diejenige, die sich für die Opferrolle einsetzen, um für ihre kläglichen, kleinen Organisationen zehn weitere, lausige, linke SympathisantInnen zu sammeln, sähen nur Defätismus im Angesicht des Faschismus.
Solange ImmigrantInnen nicht selbstorganisierte Strukturen zur Selbstverteidigung gegen die Faschos aufbauen und ihre „Gedärme“ in lausigen Machokonflikten gegeneinander und unsozialen Vergehen entleeren, werden sie weiterhin zum allgemeinen sozialen Kannibalismus beitragen.
Die einzigen, die nicht mehr länger nach Alibis suchen, sind die Faschos selbst, die offen mit einem mörderischen Angriff beschäftigt sind, vom Staatsapparat gedeckt und mit offener oder verschleierter Unterstützung durch die verrottetsten Instinkte des Pöbels, auch bekannt als faschistisch gesinntem Lumpenkleinbürgertum.
Zu uns, wir haben niemals nach Alibis gesucht. Unser Krieg gegen die Schläger von der Goldenen Morgendämmerung ist keine Mode im Kontext ihres (vermeintlich) „unerwarteten“ Aufstiegs zur Macht. Wir bekämpfen sie seit Jahren, auf der Straße, in den Köpfen. Wir bekämpfen sie, weil sie der grausamste Aspekt sind, der lange Arm unserer substantiellen Feinde: Macht und Kapital. Und wir haben ihnen niemals den Weg dahin freigemacht.
Auf ein baldiges Wiedersehen…
PS. Unsere Solidarität für den Genossen Tasos Theofilou*
*Anarchist/Antiautoritärer, der am 18. August 2012 von den Bullen im Gebiet Kerameitos in Athen verhaftet wurde und immer noch unter gravierenden Anklagen festgehalten wird. Sie beinhalten seine vermeintliche Beteiligung im Fall des bewaffneten Raubes und der tödlichen Schüsse auf einen 53-jährigen Bürger (der den Helden spielte, indem er versuchte, die Bankräuber auf ihrer Flucht zu stoppen) in Naoussa, Insel Paros, am 10. August. Der Name Tasos Theofilou wurde auch in den Fall der r. O. die Verschwörung der Feuerzellen verwickelt; er steht jetzt vor allem im Visier für die Vorfälle, die in Agrinio und im Zentrum Athens im Jahr 2010 passierten.
Seit dem Beginn der massiven Polizeirazzien gegen ImmigrantInnen/Flüchtlinge Anfang August, fanden in unzähligen griechischen Städten durchgängig antifaschistische Aktionen statt und vor allem nachdem ein Mann im Zentrum Athens (12.08.) offensichtlich von einem Nationalisten erstochen wurde.
Am Dienstag, den 21. August, gingen Mittags fast 150 GenossInnen auf die zentralen Straßen Athens, in den Gebieten um des Omonia, Monastiraki and Thissio, um gegen den staatlichen/faschistischen Terror zu demonstrieren.
Diese Intervention auf der Straße war die minimalste erste Reaktion auf die mörderischen Angriffe und Pogrome gegen ImmigrantInnen. Ausgehend vom Monastiraki plakatierten Antifas, verteilten mehrsprachige Texte an PassantInnen und zogen durch die Athinas, Sophocleous, Sapphous, Sarri, Asomaton und Adrianou Straße.
Die GenossInnen protestierten genau dort, wo im Morgengrauen des 12. Augusts faschistische Verbrecher einen Immigranten ermordeten, nachdem sie versuchten zwei weitere anzugreifen. Sie intervenierten mit einer anarchistischen Rede in den Bezirken der Innenstadt, in denen viele ImmigrantInnen und Flüchtlinge leben, arbeiten oder trotz der Personenkontrollen und Festnahmen, die immer noch tagsüber regelmäßig stattfinden, ausgehen.
Auf dem mehrsprachigen Plakat (von GenossInnen weiträumig geklebt) steht:
Am Sonntag, den 12. August, stachen in der von Anoxagora Straße, im unter Polizeibesatzung stehenden Zentrum Athens, 5 FaschistInnen, die auf Motorrädern fuhren, einen jungen Immigranten zu Tode. Kurz zuvor versuchten sie, zwei andere ImmigrantInnen zu erstechen. Die Polizei und der Minister wussten vom ersten Moment an, dass dies ein rassistischer Mord war; trotzdem wurde weder der Name des Opfers veröffentlicht, noch die Täter gefasst. Und wie auch, wenn die meisten Bullen den FaschistInnen der „Goldenen Morgendämmerung“ gleichgesinnt sind? Immerhin hat die Hälfte von ihnen bei den letzten Landeswahlen diese Partei gewählt.
Wir leben in den Tagen und Nächten der Messer. Allein während der vergangenen sechs Monate fanden 500 Angriffe auf ImmigrantInnen, meistens Arbeiterinnen, durch FaschistInnen statt. Wir leben in Zeiten, die an die Nazipogrome erinnern. Seit dem 2. August gab es über 8000 Überführungen in das Polizeidirektorat für Ausländer in der Petrou Ralli Straße und 1600 ImmigrantInnen wurden als ein Ergebnis der riesigen Polizeioperation „Xenios Zeus“ verhaftet.
Wir glauben, dass alle Menschen in Würde, Solidarität und Gleichberechtigung leben sollen, egal aus welchem Land sie stammen, welche Hautfarbe, Religion sie haben, welchem Geschlecht sie angehören oder ob sie Papiere haben, oder nicht. Wir glauben, dass faschistische/rassistische Übergriffe und Morde nicht unbeantwortet bleiben sollten.
Wir müssen als „Einheimische“ und ImmigrantInnen zusammen gegen Rassismus, Nationalismus, Faschismus und Totalitarismus jeder Art kämpfen, als ein Teil des Kampfes gegen Staat und Kapital. Wir müssen für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung, ohne Grenzen und Bosse kämpfen.
Menschen im Kampf gegen staatlichen und faschistischen Terrorismus