Tag Archives: Sabotage

Veria, Nordgriechenland: Aktion gegen Maximumsicherheitsgefängnisse

Am Morgen des 30. Dezembers 2014 überführten sie den Genossen Nikos Maziotis in das Typ C Gefängnis in Domokos, in dem Versuch dessen Betrieb offiziell einzuleiten.

Am Abend des selben Tages vandalisierten wir reflexiv den Rechtsdienst des Staates–Verias Justizbehörde mit Farbe und gesprühten Parolen und sabotierten vier Bankautomaten.

KAMPF AN DER SEITE DER EINGEKERKERTEN GENOSS_INNEN GEGEN DIE GEFÄNGNISSE.

Italien: “Schuldig wegen Widerstand”: Die AnarchistInnen Chiara, Claudio, Mattia und Niccolo wurden zu 3 Jahren und 6 Monaten verurteilt

Am 17. Dezember 2014 nach einer zweistündigen geschlossenen Sitzung verurteilte das Sondergericht von Assize (Turin) Chiara Zenobi, Claudio Alberto, Mattia Zanotti und Niccolò Blasi zu jeweils 3 Jahren und 6 Monaten Haft. Die vier GenossInnen, die seit dem 09. Dezember 2013 gefangen sind, wurden schuldig gesprochen für die Sabotage der TAV Baustelle in Chiomonte, wurden jedoch alle von den Vorwürfen des Terrorismus freigesprochen, für die der Staatsanwalt eine Strafe von insgesamt 9,5 Jahren gefordert hatte.

Mittlerweile wurden die Anarchisten Franscesco Sala und Graziano Mazzarelli, die im Juli 2014 gemeinsam mit dem Genossen Lucio Alberti aus den selben Gründen festgenomme wurden wegen denen die anderen vier erstinstanzlich verurteilt wurden, in das Hochsicherheitsgefängnis in Ferrara überstellt. Die Umlegung ist eine direkte Folge der Anklagepunkts “Angriff mit dem Ziel Terrorismus”, den die Turiner Staatsanwälte Lucio, Francesco und Graziano letzte Woche auferlegten.

Die Haftadressen sind:

Graziano Mazzarelli, Francesco Sala
c/o C.C. via dell’Arginone, 327, IT-44100 Ferrara

Lucios Addresse bleibt erstmal dieselbe:

Lucio Alberti
c/o C.C. via Cassano Magnago 102, IT-21052 Busto Arsizio (Varese)

Freiheit für die AnarchistInnen Chiara, Claudio, Mattia, Niccolò, Lucio, Fra und Graziano!

Frankreich: Kurznachrichten…

Die Glühwürmchen sieht man weil sie in der Nacht fliegen. Die Aufsässigen erleuchten die Nacht, weil die Gesellschaft grau ist wie die Befriedung. Das Problem sind nicht die Glühwürmchen sondern die Nacht.

KURZNACHRICHTEN…

-GEGEN DIE ABSCHIEBER UND  AUSBEUTER… – Als Antwort auf die Verhaftung von etwa 10 AnarchistInnen in Italien wurden am Sonntag 8. Juni 8 Bankautomaten mit Hämmern oder Bauschaum sabotiert und zwei Immobilienagenturen entglast, in Pré-Saint-Gervais und in Pantin.

-…UND GEGEN DIE RÄDERWERKE DER KNASTGESELLSCHAFT – Am 13. und 18. Mai verbrennen zwei Autos von ONET Sécurité und SPIE (mischt bei der Nuklear- und Kontrollindustrie mit, unter anderem mit Kameras in Paris) in Paris XIX und Montreuil. Am 24. Juni kommt in Pantin ein LKW von Boygues, Knast- und Haftzentrenbauer (und Betreiber) dran und löst sich in Rauch auf.

-ZU FUSS IST ES NOCH ÖKOLOGISCHER! – Ende Mai sind 27 Busse des Unternehmens Keolis, die normalerweise Reiche und TouristInnen vom Flughafen Rossy in die Hotels und umgekehrt herumkutschieren, von uns gegangen…Es blieben nur noch verkohlte Skelette im Depot von Mesnil-Amelot übrig (sieh mal an, gerade neben dem Knast für Sanspapiers – ob solche Busse wohl auch Menschen zur Abschiebung transportiert haben?). Bei Lilas gehen drei öffentliche Mietautos in Rauch auf und in Paris werden 453 Mietfahrrädern die Reifen zerstochen (sowie von 8 Autos der Gemeindeverwaltung). Zu Fuß, ihr Luschen! Das ist noch viel ökologischer! Und etwas Verlust für die Unternehmen wie JCDecaux, die die Gefangenen ausbeuten.

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[Belgien] Kein TV, kein Telephon, kein Radio für die Abstimmenden

Am Tag vor den Europa- und Nationalwahlen. 24. Mai 2014. Der Meinungszirkus und das Dauerbombardement an Lügen und Versprechen kommt zu einem Ende. Die Abstimmenden sind zu ihrer BürgerInnenpflicht bereit. Sie beklagen sich, da gibt es keine Zweifel. Sie beklagen sich darüber, dass die PolitikerInnen keine Ideen mehr haben, alle gleich sind, eine einzige grosse Mafia.

Aber sie traben dennoch immer zur Urne. Aber sie werden doch immer noch ihre Meister wählen und zustimmen, dass alles wie immer weitergeht. Und werden so zu KomplizInnen der PolitikerInnen. Und werden so zum Feind jener, die diesen ganzen Zirkus ablehnen, die sich weigern, noch länger Herren oder Bosse, links oder rechts, Korrupte oder „Ehrliche“ zu haben. Sie werden zu unserem Feind, zum Feind jener, die sich in die Freiheit verliebt haben.

Der Tag vor den Wahlen. Während der Nacht wird in Wavre ein grosser Übertragungsantennenmasten des öffentlichen französischen TVs und Radios RTBF angezündet. Der Brand führt zu einem totalen Blackout vieler Radiostationen und einige digitale TV-Sender werden unterbrochen. In der Provinz Brabant Wallonien und im Süden Brüssels ist das gesamte Mobiltelefon- und mobile Internetnetzwerk der Gesellschaft Base ausgeschaltet, weil der Antennenmasten auch als Übertragungsknoten zwischen dutzenden oder gar hunderten Mobiltelefonantennen funktionierte. Anderswo, in Veltem-Beisem bei der Stadt Leuven im Flämisch-Brabant ist eine weitere Übertragungsantenne betroffen, diesmal vom Flämischen öffentlichen Fernsehen und Radio VRT, ebenfalls Brandstiftung. Dort werden einige Radiosender unterbrochen. So werden, in der Nacht vor den Wahlen, am Tag der Wahlen, hunderttausende Leute vor dem Datenbombardement, vor dem Wahnsinn der modernen Kommunikation, die nichts als Entfremdung ist, vor der durch ihren Propagandaapparat getätigten mentalen Kontrolle der Mächtigen das eine Mal geschützt.

Am Tag der Wahlen hätten wir alle der Stimme des Herrn lauschen sollen, die uns durchs Netz, TV und Radio erreicht. Wir hätten den ganzen Tag lang über die Wahlresultate reden sollen. Doch, vielleicht, dank dieser Sabotageaktionen, haben einige über etwas anderes geredet, wer weiss. Sabotage verursacht einen Bruch, einen Riss in der Normalität. Etwas, das nicht hätte geschehen sollen. Etwas Abnormales. Nicht verwunderlich also den Chef von RTBF erklären zu hören, dass „Wenn Medien angegriffen werden, ist das für Alle schlecht. Ich denke, dass Irgendwer ein abscheuliches Signal senden wollte.“ Abscheulich? Für wen? Abscheulich ist das Wort, dass wir eher dem Wahlzirkus, der Welt in der wir leben, dem Spektakel, durch das die Macht sich die Zustimmung seiner Subjekte sichert, indem sie es als eine „Wahl“ darstellt, vorbehalten würden. Abscheulich ist die Gehirnwäsche der Medien, sind die JournalistInnen, die als Stimme der Macht funktionieren und alle im Namen der Macht begangene Schrecklichkeiten legitimieren, vom Krieg bis zur totalen Verseuchung der Umwelt und von den BullInnen begangene Morde. Abscheulich ist das, was wir in einer Zeit erleben, in der die Kommunikationsmittel allgegenwärtig sind, aber in der Niemand mehr zur Kommunikation, zum Dialog, zur Diskussion, zur Reflexion fähig ist, weil alle nachplappern, was die Maschinen und Bildschirme ihnen sagen.

Die AnarchistInnen sind FeindInnen jeglicher Autorität, sei sie staatlich, kapitalistisch oder patriarchal. Sie sind für die Freiheit und gegen Sklaverei. Aber nicht dumm. Sie wissen, dass Autorität nicht nur aus den PolitikerInnen, KapitalistInnen und Leaders besteht. Sie besteht aus denen, die gehorchen, aus denen, die zulassen, dass sie ausgebeutet werden, aus denen, die Befehle befolgen. Auch wenn wir jene, die Autorität ausüben und die, die der Autorität unterworfen sind, jene die Industrien besitzen und die, die in den Fabriken ausgebeutet werden, jene die eine Uniform tragen und die, die dazu gezwungen werden sie zu achten nie auf dieselbe Stufe stellen würden, werden wir nie aufhören zu sagen, dass der einzige Weg zur Emanzipation daraus besteht, den Kampf zu beginnen und mit dem Zusammenleben von HerrInnen und SklavInnen zu brechen.

Wahrscheinlich fragen sich Viele, wieso denn nach Jahrhunderten der Unterdrückung und Ausbeutung das kapitalistische System und die Macht des Staates sich scheinbar immer noch solch guter Gesundheit erfreuen? Wieso wurden sie nicht von der Oberfläche der Erde ausradiert, wie aller Abfall in den Müllhaufen geschmissen? Es gab viele Versuche, Versuche des Aufstandes und der sozialen Revolution. Aber heute, heute müssen wir die Tatsache einräumen, dass es der Herrschaft gelang eine breite Masse der Ausgebeuteten selbst, mit einzubeziehen. Durch den Konsumfetisch, generalisierte Verdummung, die Dezentralisierung und folglich die Verbreitung der Macht auf alle Bereiche des menschlichen Lebens, scheint es Staat und Kapital im Moment zu gelingen, jeglichen Horizont auszuschalten ausser jenen der Reproduktion des Bestehenden. Diese Reproduktion der Herrschaft ist wahrscheinlich das wichtigste Ziel des revolutionären Eingriffs heutzutage. Auch wenn ab und zu Riots ausbrechen mögen, wenn sich Unzufriedenheit mal in den Strassen ausdrückt und es zu scharfen Reaktionen gegen das x-te weitere Verbrechen der Macht kommen mag, die Aufgabe ist, viel umfassender, tiefer, grundlegender zu zielen. Ist, das aufs Korn zu nehmen, was „den üblichen Lauf der Dinge“ gewährleisten soll.

Zurück zu den Sabotagen der Übertragungsantennen von RTBF und VRT: wir glauben, dass sie einige wichtige Hinweise auf die einzusetzenden Kampfmethoden und die möglichen Einsatzbereiche geben. Auch wenn die technologische Welt permanent, rund um die Uhr, Resignation und Akzeptanz für unseren „Platz“ in der Gesellschaft einflösst, den Platz des Schafes, das konsumiert, arbeitet und gehorcht; so hängt diese Welt auch von vielen materiellen Strukturen ab, die rund um uns verstreut und die sehr leicht anzugreifen sind. Und keine militärische Macht oder engmaschige Überwachung könnte sie je effektiv wirksam verteidigen.

Einen Kurzschluss im täglichen Leben der Verdummung und Ausbeutung zu verursachen heisst, in die Betonschicht, die uns alle erdrückt, Risse zu schlagen. Nicht warten, auf einen magischen Moment, wo „die Leute“ das Bewusstsein ihrer Lage erlangen und auf die Strassen gehen werden; warten spielt nur das Spiel der Herrschaft, die sich jeden Tag ausweitet und konsolidiert, sowohl auf materieller (neue Knäste, neue Polizeistationen, neue Industrien, neue Kontrollnetzwerke) als auch auf mentaler Ebene (Gehirnwäsche, Ausradierung der wahren Vorstellung von Revolte, Reduzierung des Lebens auf eine Ware). Aus den Rissen, welche die RebellInnen zu schlagen wissen werden, kann ein anderer Horizont entstehen, ein Horizont der Freiheit und der sozialen Revolution.

veröffentlicht aus Hors Service („Ausser Betrieb“),
anarchistische Zeitschrift, N.45, Brüssel, Juli 2014

Quelle: AVALANCHE, anarchist correspondence, N.2, Juli 2014
Üb. mc, Menzingen-CH (Juli 2014)

Istanbul: Brandanschlag auf Geldautomaten

Am Donnerstag, 29. Mai um 23 Uhr zerstörten wir einen Geldautomaten der Bank Yapı Kredi in der Filiale der Moda Allee in Kadıköy, Istanbul, durch Molotowcocktails. Diese Aktion soll eine weitere Erinnerung daran sein, dass von Freiheit nicht wirklich die Rede ist ohne Schädigung des Systems und seiner Institutionen. Diejenigen, welche die jeden Aspekt unseres Lebens formenden Machtbeziehungen zum Erschüttern bringen wollen, können das nur durch permanenten Angriff tun.

Wir rufen alle, welche die Schnauze von der Tyrannei des Establishments voll haben, dazu auf, den Unterdrückung und Ungerechtigkeit erzeugenden Staatsapparat und die Finanzorganisationen, welche dessen Fäden in der Hand haben, zu sabotieren und dadurch den gewohnten Lebensfluss umzukehren. Denkt daran: solange wir nicht angreifen, unterscheidet die Lebenden nichts von den Toten.

Diese Aktion ist Berkin Elvan und Uğur Kurt gewidmet, die beide von der Polizei ermordet wurden.

SABOTAGE, SCHÄDIGUNG, ZERSTÖRUNG!

FAI-IRF/NIHILISTISCHE ZELLE

Quelle: istanbul indymedia via 325

Paris: Sabotage gegen JCDecaux, Betreiber des Vélib’ Fahrradverleihsystems

Ich wollte ein Zahnrad in das Rad eines solch beschissenen Unternehmens wie JCDecaux werfen, das in der Öffentlichkeit damit prahlt, Gefangene in Arbeit zu stecken.

In der Nacht des 7. Mai, schlitzte ich die Reifen von 80 Vélib’ Fahrrädern, sowie 3’er Kleinbusse und eines Lkw’s der Pariser Stadtverwaltung auf.

Dieser kleine Angriff war einfach und angenehm.

Scheiß auf JCDecaux und jede Stadtbehörde.

Quelle: nantes indymedia

Internationaler Aufruf zu Sabotage und direkten Aktionen gegen die Weltmeisterschaft in Brasilien

Am 12. Juni 2014 beginnt die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien, ein Sportevent, das Geschäftsleute, PolitikerInnen, JournalistInnen und SympathisantInnen kaum erwarten können, manche aus Gier, andere aufgrund eines nationalistischen Deliriums, eine Weltmeisterschaft, die das größte Budget der Geschichte aufweist (über 600.000 Millionen Dollar, und das ist noch nicht alles…).

Doch hinter der farbenfrohen Atmosphäre, den Tänzen, dem Karneval und der Heiterkeit sieht die Realität anders aus:

In Carioca (Rio de Janeiro) vollziehen die repressiven Kräfte, die unter dem Kommando des bösartigen Dilma Rousseff stehen und von US-Antiterrorbrigaden trainiert werden, nämlich die Armee, die Polizei oder die ironisch bezeichnete „Polizei Pazifizierungs-Einheiten“ (UPP), die von den Milizionären Alexandre Braga und Ezequiel Oliveira de Mendonça angeführt wird, eine Politik der Vernichtung gegen marginalisierte Bevölkerungsgruppen. Ihre Angriffe konzentrieren sich auf die Favelas und die ärmsten Gebiete dieser Region. Diese Vernichtung nimmt seit dem Einsatz der Militärpolizei, der vom Polizeichef Tarcísio Andreas Jansen und Oberst Marcelo Rocha inszeniert wurde, alles andere als ab sondern spitzt sich mit dem Herannahen der Eröffnungszeremonie zu.

Allein in Städten wie São Paulo wurden fast 70.000 Familien während der Bauarbeiten zur Vorbereitung der WM vertrieben, während in Rio de Janeiro circa 40.000 Familien das gleiche Schicksal erlebten.

Der brasilianische Staat, der mit seinem Fortschritt und seinem Ruf als perfekter Gehilfe prahlt, hat einigen der Geräumten (von denen natürlich niemand aus den bürgerlichen Bezirken kam, denn diese waren nicht im Geringsten betroffen) einen Geldbetrag angeboten, der nicht im mindesten ausreicht, um die Kosten der Wiederherstellung ihrer ursprünglichen Wohnungen abzudecken. Damit spucken sie auf die Würde der BewohnerInnen und denken, mit Geld das ganze Blutvergießen kaschieren zu können.

Und wo wir schon von Blutvergießen sprechen, es gab Hunderte von Verletzten und Dutzende von Toten in den letzten Monaten in Brasilien.

Wir können nicht die abscheulichen Aktivitäten des Staates verschweigen, der Kinder, die auf der Straße überleben auf feigste Weise ermordet, um geschätzte 600.000 Touristen im Land zu empfangen und diesen stattdessen die Aberhunderte von Körpern der Frauen und Mädchen anzubieten, die der Prostitution unterworfen sind.

Diese Postkartenansichten sind, für viele vielleicht unbekannt, die Währung in Süd-Amerika; daher ist unsere Wut aus aufrichtigstem Hass, aus dürftig gedeckten Grundbedürfnissen, den täglichen Unterwerfungen und den ständigen Demütigungen geboren, daher kommt unsere Wut nicht aus Langeweile oder revolutionärer Pose, sondern ist notwendig und dringend und natürlich schön gewalttätig…

Als AnarchistInnen können wir gegenüber so viel Elend, so viel Schmerz, so viel Folter und so viel Tod nicht gleichgültig bleiben.

Diejenigen, die für diese Gräueltaten verantwortlich sind, verstecken sich nicht; sie sind die Sponsoren, die multinationalen Konzerne, die Gesellschaft selbst, die dieses Turnier mit ihrer Passivität und Diensteifrigkeit tolerieren und unterstützen.

Von Ersteren können wir Büros und Vertretungen in allen möglichen Teilen des Globus finden; als nächstes müssen wir nichts weiter tun als sie ins Visier zu nehmen und zu schießen.

Von Letzteren erwarten oder erbitten wir nichts, also rufen wir uns selbst zum Handeln auf, die anarchistischen Kämpfer in verschiedenen Regionen, die für diese dreckige Ordnung nicht anfällig sind, und die Subversiven, die verstehen, dass der einzige Weg die direkte und reale Konfrontation ist.

Für Konsequenz und Kohärenz in Rebellion und Aktion.

Aus diesem Grund ist dieses Schreiben nicht als bloße Zurückweisung gedacht, sondern als klare Aufforderung zur Verschwörung, Sabotage und Angriff gegen alle Instrumente des Herrschaftssystems, das darauf abzielt, uns zu domestizieren, und in diesem Fall besonders, gegen diese beschissene Weltmeisterschaft.

Wir unsererseits, quasi als Anstoß, machten einen anonymen Anruf zum Flug JJ8011 der TAM Fluggesellschaft von Buenos Aires nach São Paulo und warnten vor einem Sprengsatz mit dem Ziel, den normalen Strom von Touristen in das vom brasilianischen Staat kontrollierte Gebiet zu stören. Entweder merken sie nicht, was da drüben passiert oder sind wegen ihrer Apathie Komplizen.

WENN NICHT DU, WER DANN? WENN NICHT JETZT, WANN DANN?

Aktive Solidarität mit den aufständischen GenossInnen in Brasilien!

Rache für die vom Staat Verletzten, Eingesperrten und Ermordeten!

Es wird keine Weltmeisterschaft geben!

Iinternationale Solidaritätszelle
Gewinnen oder sterben für die Anarchie.

auf Spanisch, Portugiesisch, Englisch, Griechisch

Veria, Nordgriechenland: Aktion gegen die Einführung von Maximumsicherheitsgefängnissen

Mit Blick auf den Konsumrausch der Feiertage entschieden wir uns, am Freitag den 18. April als kleines Zeichen der Solidarität mit dem Kampf der Gefangenen gegen die Einführung der maximalen Sicherheitsgefängnisse, fünf Bankautomaten im Stadtzentrum Verias zu bemalen.

Isolation zielt auf die physische und psychische Zerstörung jener, die kämpfen, ab.

Keine Geiseln in den Händen des Staates…

Argentinien: Bombenalarm für Flug 4648 der Fluggesellschaft LAN nach Santiago

Im Kontext der Agitationstage in Solidarität mit den Genossen Marcelo Villarroel, Freddy Fuentevilla und Juan Aliste Vega, die nach ihrer Auslieferung durch die argentinische Regierung in Chile gefangen und eines Raubüberfalls, der mit dem Tod eines Polizisten endete, angeklagt sind,  haben wir Mittwoch den 19.03. 14 einen Bombenalarm für den Flug 4648 der LAN nach Santiago ausgelöst.

Damit legten wir die Flughafen Ezeiza und Mendoza lahm (mit entsprechendem wirtschaftlichem Schaden) und zwangen die Maschine zur Landung.

Auch in Solidarität mit Carlos Quiduleo, Hans Niemeyer, Sol Vergara, Hermes González, Alfonso Alvial und allen als Geisel gehaltene GenossInnen in den Knästen jenseits der Kordilleren. Psychologischen Druck auf den Feind ist eine historische Waffe der Revolutionärs und wir lassen sie uns nicht nehmen. Es gibt keine Ausreden um sich nicht zu aktivieren und zu solidarisieren, mit allen Mitteln.

In lebendiger Erinnerung an den Genossen Sebastián Oversluij.

Solange es Armut gibt wird es Rebellion geben!
Subversion kann sich wohl unterbrechen, aber nichts hört auf!

Quelle: Contrainformate / Üb. mc, Lenzburg aus dem Italienischen

Atlanta, Georgia: Sabotage an Traktoren, als Zeichen der Solidarität für die ZAD, NO-TAV und den Hambacher Forst

In der Nacht des 22. Februars haben wir eine Mischung aus Sand und Wasser in die Benzintanks von zwei Traktoren geschüttet, die für den Bau einer neuen Straßenbahn in Atlanta genutzt wurden, Die Straßenbahn ist eins von vielen größeren Entwicklungsprojekten, die die Stadt in den vergangenen Jahren begonnen hat. Sie ist Teil eines generellen Plans die Stadt wieder neu zu beleben. Wir wissen, dass dieser Plan nur mehr Polizei und unbezahlbarere Wohnungen bedeutet. Wir senen diese kleine Solidaritätsgeste an die ZAD, die No Tav-Bewegung, und die Besetzung des Hambacher Forstes. Wir möchten auch Kraft all denen schenken, die von verstärkter Überwachung oder Repression betroffen sind, die die neuen Entwicklungen Atlanta gebracht haben.

Unsere Aktion war sehr einfach auszuführen. Ihre Planung dauerte nicht lang, das ganze Material fanden wir am Rande der Straße. Wir glauben nicht, dass eine Häufung von „Aktionen“ eine Revolution schafft, aber wir wollten den gegenwärtigen und zukünftigen Akteuren des revolutionären Kampfes Unterstützung zuteil werden lassen.

Vorwärts, habt Mut!

Thessaloniki, Griechenland: Bankfilialen angegriffen

Am Donnerstag, den 20. Februar haben wir den Straßenverkehr genutzt und bei zwei Bankfilialen (Hellenic Postbank und Nationalbank) an der Kreuzung von Tsimskistraße und Pavlou Malastraße  die Glasfassade und die Bankautomaten zerstört.

Diese Aktion ist gewidmet:

Tasos Theofilou, der zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Alexandros Mitroussias und Giorgos Karagiannidis, die in einem anderen Terror-Prozess auf den Gerichtsentscheid warten

sowie den TeilnehmerInnen des Netzwerks Anarchistischer Gefangener.

Grüße an den Gefährten Kostas Sakkas (der sich auf der Flucht vor den Bullen befindet)…

Organisieren wir uns selbst und greifen den Staat und den Kapitalimus mit allen erforderlichen Mitteln an.

Italien: Flugblatt aus Mailand

Piazza Fontana (12. Dezember 1969) – Val di Susa (heute)

Terrorist ist der Staat!

Vor 44 Jahren hatte mit dem Sprengstoffattentat der Piazza Fontana (17 zerrissene Tote und ein aus dem 4. Stock des Polizeipräsidiums aus dem Fenster geworfener  Anarchist) der Staatsmassenmord begonnen. Eine lange Zeit der Bomben, Lügen und Staatsstreichdrohungen, um die Bewegung zu erpressen (mit der PRAKTISCHEN Heraufbeschwörung der grauenhaftesten Szenarien), um sie zur „Vernunft“ zu bringen und sie würgten damit ihren vitalen Schub und die mit der Ordnung der Dinge unvereinbaren Bestrebungen ab. Auf diese Zeit gegen Ende der 70ger Jahre folgte eine andere, noch traurigere, aus Massenverhaftungen jener Tausenden  jungen (und nicht nur) ProletInnen (und nicht nur), die sich nicht beugen wollten und die als unmenschliche und gefährliche „TerroristInnen“ dargestellt wurden, gegen die alles rechtens war, Folter mit eingeschlossen. Damit beabsichtigte der Staat das Gewaltmonopol im Inneren wiederzuerlangen um es im Äusseren frei ausüben zu können. So kamen also die neuen Kriege und Kriegchen unter der dreifarbigen Nationalfahne, die selbstredend als „humanitäre Eingriffe“ verkauft wurden (mehr als zwanzig in den letzten dreissig Jahren). Und an der „inneren Front“ : Lager für „klandestine“ ImmigrantInnen, proppenvolle (und oft tödliche) Knäste, viel Arbeit für wenig Geld (und immer weniger), Prekariat, Verrohung in der „unendlichen Peripherie“ (im Schatten glitzernder Megastores) und so weiter im Niedergang…

Ein eben peripheres Tal, westlich von Turin, facht jedoch gegen Ende 2005 die Hoffnungen wieder an. Keine zwar schöne aber kurze Flamme wie jene von Genua im Juli 2001, sondern ein solide angerichtetes Höhenfeuer, das dem schneidenden Wind, der Venaus schon immer peitscht, zu trotzen fähig ist.  Dort, zum ersten Mal seit vielen Jahren, gelingt der kollektive Widerstand gegen die wahnhaften DIKTATE von Staat und Kapital. Die Aktionen finden wieder Worte, die Intelligenz aller Einzelnen nährt die Praktiken aller. Kurz: ein schöner Flächenbrand! Dank dem dieses  unbedeutende und eben periphere Tal ZUM TAL wird, ein Exempel, in Italien und nicht nur, für alle Mobilisierungen zur Verteidigung des Lebens gegen die Geschäftemacher, die an Grossprojekten interessiert sind.

Grund zur Erfüllung und zum Stolz für die Teilnehmenden, als im Mai 2012 die NO TAV Bewegung durch eine Innenministerin (Annamaria Cancellieri, aktuell Justizministerin, die sich kürzlich demonstrativ dazu bekannte mit einer solchen Geschäftemacherbande wie der Familie Ligresti verbandelt zu sein) zur „terroristischen Gefahr“ und sogar „zur Mutter aller Sorgen“ gestempelt wird. Und wie unser chinesischer Lieblings-Weiser sagt, „wenn der Staat sich Sorgen macht, gibt es allen Grund zur Sorge“. Da der Staat seine Besorgnis durch das Einschnappen der Handschellen ausdrückt, vor allem wenn er keine anderen eher konsensfähigen Argumente mehr hat. Die von Ermittlungen betroffenen, verhafteten, verbannten NO TAV erreichen mittlerweile fast die Tausend, während jede Mobilisierung gegen die Hochgeschwindigkeit die bösartige Aufmerksamkeit einer Presse erhält, vor der jene in den zwanzig Jahren Faschismus geradezu blass aussieht, was die Unterwürfigkeit gegenüber der Macht anbelangt.

Am Montagmorgen 9. Dezember 2013 werden auf Befehl der Turiner Staatsanwälte Paladino und Rinaudo zwischen Turin und Mailand vier GenossInnen verhaftet. Die ihnen angelasteten Taten betreffen den Angriff auf die Tav-Baustelle von Chiomonte, der in der Nacht des 13. und 14. Mai 2013 durchgeführt wurde. Ein Sabotageakt, der ganz klar nur auf die Maschinen der Baustelle gerichtet war, der aber für den bekannten Jammerlappen Stawa Caselli eindeutig „gegen die Personen“ gerichtet war (während VIEL EINDEUTIGER JEDOCH niemand auch nur einen Kratzer bekam) und in den Gerichtsakten nun zum „Attentat zu terroristischen Zwecken“ zur „terroristischen Handlung mit tödlichen Sprengkörpern, Besitz von Kriegswaffen, Sachbeschädigung“ wird. Nicht besonders unerwartet, denn eine solche unverhältnismässige Qualifizierung des Straftatbestandes wurde, kurz nach den Ereignissen, von einem Minister (Maurizio Lupi) als Boss der Gesellschaft, die das Vorhaben realisiert, suggeriert. Nämlich als Big Boss der Compagnis delle Opere, des tentakelartigen Pakets das der fundamentalistischen Sekte Comunione e Liberazione vorsteht, die am AFFAIRE mit interessiert ist, gemeinsam mit den wirtschaftlichen Strukturen die mit dem Partiti Democratio verbandelt sind.

Die Durchsuchungen und Verhaftungen des vergangenen Montags sind mindestens ein Präzedenzfall, seit Ende vergangenem Juli, als gegen 12 NO TAV AktivistInnen wegen der Straftatbestände Attentat zu terroristischen Zwecken oder Umsturz und Tragen von Kriegswaffen ermittelt wurde. Ebenfalls durch die  Staatsanwaltschaft Turin fanden etliche Durchsuchungen in der Val di Susa und Chiomonte statt, unter anderem in der Kneipe „La Credenza“ in Bussoleno als lokalen Bezugspunkt der Bewegung.

Worte sind nicht neutral. Sprache impliziert immer eine, manchmal mehr manchmal weniger bewusst, Aufstellung von Werten. Die Vokabeln haben manchmal sexuelle, kulturelle und politische Eigenschaften. Das beharrliche und bewusst betrügerische Geschrei „Terrorismus“ zielt auf die Schwächung der NO TAV Bewegung ab, sie innerlich zu spalten und die Menschen vom Kampf abzubringen, indem sie als fremde, unverständliche und absurd gewalttätige Sache dargestellt wird.

Es ist jedoch gewagt Menschen für dumm verkaufen zu wollen und alles auf die Propaganda zu setzen, wenn sie den Zeitungen nicht mehr wirklich glauben, wenn Geschäftsleute als unersättliche Blutsauger wahr genommen werden und PolitikerInnen sicher keinen guten und astreinen Ruf mehr geniessen. Und wie unser Lieblingsordinarius mit Lehrstuhl für Atomanlagen meint (wohl Adinolfi gemeint, der durch Schulen und Lehrsäle tingelt – d. Üb.), setzt der Staat mit dem Tav das letzte Kleingeld um das Unausweichliche zu bekämpfen, wie „wenn du am verlieren bist und weisst, dass du verlieren wirst“.

Hoffentlich hat er recht. Ein wenig wird es auch vom Einsatz Aller und aller Einzelnen abhängen. Fakt ist jedenfalls, dass es wenige Stunden vor den Verhaftungen in der Val di Susa und in Turin neue Aktionen gegen Betriebe gab, die mit der Umweltzerstörung kollaborieren: z.B. wurde der Eingang GeoData (Turin) mit Kette und Vorhängeschloss blockiert, vor der Firma Italmatic (Leini), die Kaffeemaschinen an die Baustelle liefert, hing ein Transparent mit dem Spruch „Kein Kaffee für die, die zerstören“. Der Tropfen der den Stein aushöhlt, kleine Aktionen von Jedermann/frau und von irgendwem und darum umso wichtiger. Wie das von den TalbewohnerInnen geschriebene und getragene Spruchband bei der Demo in Susa am letzten 16. November gegen die Militarisierung: „No Tav- Prozesse ein einziger Kampf“.

Und zuletzt die standfeste und solidarische Antwort des Tales auf die letzten vier Verhaftungen, seit Montagabend.

Jede Epoche hat ihre Kampfformen, ihre Leidenschaften, ihre Worte. Nur eine miese Richtertoga oder ein italienischer Durchschnittsjournalist kann sein Leben vergeuden indem er nach „Vätern“, „Stabsübergaben“, „sprachlichen Assonanzen“ sucht. Das Risiko ist da unter anderem auch, dass man am Ende als Narr dasteht, wie jener Magistrat von Bologna, der seit einigen Monaten gegen drei über Siebzigjährige und einen jungen NO TAV  wegen Anstiftung zum Verbrechen ermittelt: die vier hatten sich am Begräbnis von Prospero Gallinari, vom verstorbenen Freund und Genossen mit erhobener Faust, roten Fahnen, der „Internationale“ und mit einem Gedicht von Berthold Brecht und einem NO TAV BUCHZEICHEN verabschiedet!

Zum Schluss ein Auszug vom Flugblatt das sofort, spontan und mit grösster Klarsicht den staatlichen Massenmord angeprangert hat: „Die Sabotage muss in der Zukunft permanent stattfinden, in der Fabrik und auf allen Ebenen der Gesellschaft, wo die Kämpfe, die Kritik an der Wissenschaft, an der Ware, an der Arbeit bereits begonnen haben, bis zur Zerstörung der kapitalistischen Organisierung des sozialen Friedens” (“Bomben Blut Kapital” von Ludd- proletarische Räte).

Mattia, Chiara, Claudio, Niccoló liberi!
Liberi tutti! Libere tutte!

Terrorist ist, heute wie damals, der Staat.

nonostante milano

Übersetzung mc, Lenzburg

Synkope

cablesSynkope ist ein vorübergehendes Aussetzen der Blutzirkulation und Gehirntätigkeit, das einen plötzlichen und kurzzeitigen Blackout verursacht. Manchmal sind die Auswirkungen gering und beschränken sich auf vorübergehendes Verwirrtsein, manchmal können sie aber auch schlimmer sein. In einigen Fällen kann die Unterbrechung der Blutzirkulation im menschlichen Organismus, wenn sie eine gewisse Dauer überschreitet, zum Tod führen. Die unter allen als die gefährlichste betrachtete “obskure Synkope” — ohne identifizierbare, logische Ursachen — macht Interventionen durch SanitäterInnen, den TechnikerInnen des Körpers, unmöglich.

Auch das Funktionieren des sozialen Organismus wird durch eine Gesamtheit von Flüssen gewährleistet. Flüssen von Gütern, Personen, Daten, Energie. Diese Flüsse können durch die verschiedensten Gründe unterbrochen werden. Einen technischen Zwischenfall zum Beispiel. Oder Materialdiebstahl. Vielleicht eine Sabotage. Wenn das passiert, hat es oft irrelevante Auswirkungen. Die Dienstleistungen kommen ins Stocken, was ein bisschen Unmut erzeugt, schlechte Stimmung, Behinderung. Und dann läuft wieder alles wie gehabt. Aber was geschieht, wenn diese Unterbrechung der Flüsse gewisse Grenzen übersteigt? Was, wenn diese Unterbrechungen sich vervielfältigen und überschneiden würden? Güter und Personen fließen und eilen durch die Straßen, Straßen aus Teer und Stahl. Daten und Energie fließen und eilen durch Kabel, Kabel aus Kupfer und Plastik. Diese letzten Jahre des Aufruhrs — verseucht durch das Bedürfnis nach Popularität, durch Geltungssucht — haben in die Köpfe von vielen, von zu vielen, die Anschauung gepflanzt, für die Realisierung einer “Blockade” bedürfe es als Minimum einer riesigen Menschenmasse. Man blockiert, wenn man zu vielen ist (das heißt, man muss viele sein; das heißt, man muss viele überreden; das heißt…). Aber das ist nicht wahr. Das ist nicht mehr als eine Hypothese von vielen.

Um eine Straße zu blockieren, muss mensch nicht immer Hunderte von Leuten zusammenkriegen. Beispielsweise staute sich vor zehn Jahren durch ein paar GenossInnen mit wenigen Mitteln der Autoverkehr eines gesamten Tals. Beispielsweise wurde vor ein paar Jahren durch ein gewöhnliches Sommerfeuer direkt neben einer Hauptverkehrsstraße eine ganze Metropole zum Stillstand gebracht. (Das geschah ungefähr zur selben Zeit, als sich in derselben Metropole einige Dutzend GenossInnen ein paar Stunden lang auf einem Platz versammelten, um gegen ein Gerichtsurteil zu protestieren.)

Die Unterbrechung des Schienenverkehrs ist sogar noch wahrscheinlicher. Das passiert immer öfter, so ziemlich überall in Europa, ob wegen irgendwelcher Zwischenfälle oder aus Absicht. Aber es ist unvermeidlich. Alle diese Verteilerkästen, diese Schienenweichen, diese Signalmasten, diese omnipräsenten Kabelstränge neben den Schienen in dünnen Kanälen, der Gnade der Vernachlässigung und Wut ausgeliefert, machen die Möglichkeit, dass etwas passieren wird, beinah zur Gewissheit.

Und die Kabel? Ist nicht das ganze Gebiet von ihnen eingewickelt, dröseln sie sich nicht in tausend Richtungen auf, manchmal ganz unerwartet? Siehst du sie nicht immer und überall, direkt neben dir, über deinem Kopf und unter deinen Füßen? Auch hier sehen wir diese ganzen Verteilerkästen, Weichen, Antennen, Schächte usw. für den täglichen Gebrauch von allen möglichen Maschinerien. Für die tägliche Routine. Für den Alltag. Selbst für das, was als Synonym für virtuelle Realität steht, denn auch das Internet braucht Kabel, um zu funktionieren. Seekabel, selbst Tiefseekabel, aber doch Kabel, die schließlich irgendwo an Land herauskommen müssen. Wie Jonah, das Kabel, das Häuser, Industrien und (politische, ökonomische und militärische) Institutionen Israels mit Europa verbindet. Und dessen “Landestation” hier in Italien, in Bari liegt.

Tagträume, natürlich. Man sollte nicht die individuelle Vorstellungskraft durch Überbeanspruchung schädigen, indem man sie in den Dienst der kollektiven Dringlichkeiten stellt. Damit würde man ja der Willkür die Zügel schießen lassen, und jemand könnte sich Freizügigkeiten erlauben, ohne die Genehmigung der souveränen Versammlung einzuholen. Ganz bestimmt. Ohne den geringsten Zweifel. Es ist offensichtlich. Verzeihung. Hier machen wir Schluss.

[26.12.2013]

Erhalten von Hors Service; der italienische Originaltext auf Finimondo.

Belgien: Einige Stücke der Unordnung

incendie_directeur_de_BrugesFeuer und Flamme dem Haus des Gefängnisdirektors von Brügge – Mittwochnacht, 11. Dezember 2013, traf ein Brandanschlag das Haus von Jurgen van Poecke, Direktor des Gefängnisses von Brügge. Seine zwei vor seiner Villa (Kesplerstr. in Asbeek) geparkten Autos, ein Audi und ein Citroen, wurden vom Feuer zerstört. Es brach um 4 Uhr morgens aus und breitete sich in der Garage aus, die ebenfalls zerstört wurde. Niemand wurde verletzt, aber die Villa wurde als unbewohnbar erklärt, da sie nun ohne Strom, Wasser und Heizung ist. Der Knast von Brügge ist nicht nur als der sicherste und größte Belgiens bekannt; er enthält auch die verhassten Isolationsabschnitte, die entworfen wurden, um die rebellischen Geister zu brechen. Es wurde ein kleiner Dokumentarfilm über den speziellen Sicherheitsflügel in Brügge gedreht, der in diesem Video zu sehen ist.

Verantwortungen – Vor einem Jahr baute das Unternehmen Marinx seine Gebäude in Sirault. Es brachte den Lastwagen- und Maschinenlärm mit. Im Kontext der ablehnenden Haltung der BewohnerInnen von Sirault gegen die Schädlichkeiten des Unternehmens ging das Haus von Geoffrey Marinx, CEO der Firma, in Flammen auf. Es wohnte noch niemand in der Villa; der CEO wollte nächsten Monat einziehen… Hat er die Botschaft kapiert?

Angriff auf die Kollaborateure – Der Bau neuer Gefängnisse (13 neue Gefängnisse sind in Belgien geplant oder im Bau; in anderen Worten, noch mehr Raum, um Leute einzuschließen und die soziale Frage durch die Verschärfung der Repression und der Sicherheit abzuwürgen) hängt auch von den Bauunternehmen ab, die sie errichten. Gegen diese neuen Gefängnisse kämpfen, heißt also auch Sand in die Maschinerie dieser Kollaborateur-Firmen zu streuen. In der Nacht vom 10. November 2013 schlugen Unbekannte die Fenster des Study and Research Center for Architecture and Urbanism (CERAU) in der Avenue des Courses 20 in Brüssel ein. Diese ArchitektInnen kollaborierten am Bau des Anfang November eröffneten neuen Gefängnisses in Marche-en-Famenne. Du kannst Listen der kollaborierenden Firmen online finden, z.B. bei La Cavale.

Lasst uns die tägliche Routine sabotieren – In der Nacht kappten Unbekannte die Elektrizitätszufuhr der Eisenbahnlinie zwischen Brüssel und Antwerpen. Dutzende Züge fielen aus und es gab Verspätungen von mehr als 45 Minuten. Wenn Bosse, LehrerInnen und Angestellte von unserem pünktlichen Erscheinen zur Ausbeutung abhängen, wenn, allgemeiner gesagt, die Wirtschaft vom flüssigen Verkehr abhängt, so sehen wir in dieser Sabotage eine einfache Art und Weise, um sie alle in den Ruin zu treiben.

Smile – Nachrichten über Ausbrüche zaubern uns immer ein Lächeln aufs Gesicht. Zwei Gefangene flohen aus dem Abschiebelager für klandestine Menschen 127bis in Steenokkerzeel. Einen Monat vorher versuchten sechs Menschen aus dem widerwärtigen Gefängnisdorf des Horrors in Merkplas zu fliehen. Sie brachen Scheiben ein, setzten die Alarmanlagen außer Betrieb und kletterten nachts über die Mauern. Drei von ihnen wurden verletzt, blieben zurück und wurden gefasst, aber die anderen drei konnten entkommen. Kraft den Geflüchteten!

Steenokkerzeel – Am 8. Dezember begab sich eine Bande lustiger junger Störenfriede zum Haftzentrum 127bis in Steenokkerzeel. Nach einigen Worten mit den Gefangenen im Spazierhof zwangen die Wärter die Gefangenen in ihre Zellen zurück. Obwohl an diesem Tag das Abschiebelager nicht brannte und niemand zu fliehen versuchte, so wurde doch die Wut auf diese Gefängnisse mit Petarden, Rauchbomben und Feuerwerk ausgedrückt. Dieser Spaziergang wollte den klandestinen Menschen Solidarität zeigen und die Wut über diese Zentren und den Tod eines Insassen letzte Woche in dem Zentrum von Brügge heraus schreien.

Langes Leben den Geflüchteten – Im Gefängnis von Lantin kletterte ein Gefangener über die Mauer und flüchtete. Andere Gefangene halfen ihm, indem sie die Wärter durch kleine Explosionen ablenkten und sogar eine menschliche Pyramide bauten, um dem Gefangenen zu helfen an der Mauer hochzuklettern. Draußen warteten Komplizen genau vor dem Diensteingang des Knastes mit einem Auto. Als ein Wärter herauskam und fragte, was sie da tun, hielten ihn die Komplizen mit ihren Waffen in Schach. Sobald der Gefangene das Auto erreicht hatte, wurde der Wärter frei gelassen. Trotz Polizeiermittlungen, Strassensperren und Helikopter konnten die Angreifer nicht gefasst werden. Eine schöne Flucht, die auch Dank der Solidarität unter Gefangenen und der Entschlossenheit der Komplizen von außen gelungen ist.

Gefängnis Ardenne – Am Freitag 15. November 2013 griff ein Gefangener zwei Wärter an. Beide wurden verletzt und die Wärtergewerkschaft drohte mit Streik. Faust ins Gesicht den Gefängniswärtern!

Ein Telefonanruf – Donnerstag, 19. November. Bombenalarm im Gericht von Brüssel. Das gesamte Gebäude wurde evakuiert und alle Gerichtstermine abgesagt. Die Polizei fand nichts Verdächtiges, aber der Justizbetrieb war einige Stunden gelähmt. Ein Telefonanruf… Sand in der Knastmaschinerie.

 -anarchistische Zeitschrift hors de service

Die Übersetzung ist eine überarbeitete Form des hier erschienen Artikels.

Montreal, Kanada: Sabotage von Fahrzeugen des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit

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Kürzlich haben wir dem Parkplatz des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit von Quebec in der Fullum Str. 600, Montreal, einen Besuch abgestattet und die Dienstfahrzeuge mit Abbeizmittel behandelt und die Reifen zerstochen.

Das Ministerium für Öffentliche Sicherheit von Quebec ist unter anderem für die Oberaufsicht der Stadt- und Provinzpolizei und auch der Provinzgefängnisse zuständig. Im Endeffekt ist das  Ministerium für alle Aspekte der Haftbedingungen in Quebec verantwortlich: vom Verhalten der Polizei bis zu dem, was in den Kantinen verfügbar ist.

Während wir das hier schreiben, laufen zwei Beispiele von Widerstand gegen das Gefängnissystem in Kanada. Erstens der Hungerstreik von in Ontario, ohne jegliche Anklage, gefangenen MigrantInnen. Sie sind trotzdem in Haft und erwarten ihre Abschiebung. Ihre Forderungen sind u.a. eine bessere Behandlung und das Ende der Haft für MigrantInnen, gegen die keine Anklage erhoben wurde. Sie befinden sich in der 5. Streikwoche.

Zweitens ein Arbeitsstreik in vielen Bundesgefängnissen im ganzen Land als Protest gegen die Kürzung des Lohnes in allen Bundesgefängnissen. Die Regierung rechtfertigt die Kürzung damit, dass sie den Gefangenen Essen und ein Dach über dem Kopf gebe. Nun müssen die Gefangenen also nicht nur die Gefängnisse mit ihrer Arbeit erhalten, sondern auch noch dafür bezahlen, dass sie eingesperrt sind. Diese Lohnkürzung ist Teil einer breiteren Verschärfung der Bedingungen für die Gefangenen: wie längere Strafen,strengere Voraussetzungen zur bedingten Entlassung,doppelte Belegungen  in den Zellen und weniger Programme im Gefängnis.

Solidarität mit den kämpfenden Gefangenen – für das Ende aller Gefängnisse und der Polizei.

Und für Youri und Guillaume – Gefangene des G20 von Toronto, im Provinzknast von Bordeaux, Montreal, eingesperrt.

Quelle 1, 2, 3

Paris, Frankreich: Sabotage der Abschiebungsmaschinerie

Feuer den Knästen

LASST UNS DIE ABSCHIEBEMASCHINE SABOTIEREN!

Sonntag Nacht, 22. September 2013, gingen in der Rue Montiboeuf, im 20. Bezirk von Paris zwei Fahrzeuge des Roten Kreuzes (Peugeot 208 und Peugeot Modell „Partner“) in Rauch auf. Alle wissen,  dass das Rote Kreuz an der Einkerkerung und Abschiebung der Sans Papier beteiligt ist.

Unsere Absicht war, den Flüchtigen aus den staatlichen Abschiebegefängnissen (Centres de Rétention Administrative – CRAs), den Meuterern des Mesnil-Amelot Abschiebelagers und allen kämpfenden Gefangenen ein kleines Zeichen der Komplizenschaft zu senden.

Draußen, genauso wie drinnen. Lasst uns die Abschiebungsmaschine und jegliche Einsperrung  angreifen! Feuer den Knästen und ihren KollaborateurInnen!

FEUER DEN KNÄSTEN!

In der Nacht des 6. Oktober ging ein Lieferwagen der bedeutenderen Bau- und Konzessionsgesellschaft) angewidert vom eigenen Leben als  Knastkolloborateur in der Rue Docteur Gley, im 20. Bezirk von  Paris von selbst in Flammen auf. Seine letzten Worte waren: „Feuer den Knästen! Feuer denen, die sie bauen!“

WIEDER EIFFAGE…

In der Nacht des 26.Oktober ging in der Rue Fréres Flavien, im 20. Bezirk von Paris ein Fahrzeug von Eiffage Energie in Flammen auf.

Lasst uns Alle angreifen, die Knäste bauen!

Belgien: Kurze Störungsmeldungen

Angriff auf die Baustelle der Macht: Staat und Kapital bauen fortlaufend, um die Umwelt den Bedürfnissen von Kontrolle und Ausbeutung zu unterwerfen. Von neuen Verkehrsachsen für die Wirtschaft, über Bürogebäude bis Gefängnissen und neuen Industrieflächen: der Krebs wuchert jetzt überall. In Charleroi nutzten eine ChirurgInnen ihre aufrührerischen Skalpelle um zwei Tumore herauszuschneiden: Zwei Baustellenaggregate wurden durch Feuer zerstört.

Kommunikation unterbrochen: Um Mitternacht wurde eine große Telekommunikationsanlage in Koningslo, nördlich von Brüssel durch ein Feuer zerstört. Anscheinend wurden Kabel der Anlage angezündet, die Flammen loderten fünfzig Meter hoch. Die Feuerwehr benötigte mehrere Stunden, um das Feuer zu löschen. Die Brandstiftung unterbrach die Telekommunikation der Anbieter Base und Mobistar auf dem gesamten Gebiet von Neder-over-Hembeek, Vilvorde und Haren. Die Anlage besitzt auch Antennen für das 3G Netzwerk. Der Schaden ist ziemlich groß, Störungen werden für mehrere Monate bestehen bleiben. Einer der selbstversorgenden Adern, die Telekommunikation, war somit zerschnitten.

Aufrührerische Rache: Ein Polizeiauto wurde vor der Polizeiwache von Mortsel verbrannt. Beamte fungierten als StatistInnen und sahen hilflos, wie ihr Arbeitsgerät in Flammen aufging. Zwei Jahre vorher wurde ein Junge in der Zelle dieser Polizeistation zu Tode geprügelt. Eine weitere Brandstiftung gegen dieses Revier ereignete sich nachdem die Familie des Jungen das Videomaterial des Mordes in der Wache für die Öffentlichkeit freigegeben hatte. .Dieser Angriff wurde selbstverständlich durch die Macht verschwiegen.

Abholzungsindustrie lieber als Bäume: In der Gegend von Dinant wurden ein LKW und ein Transporter der selben Forstwirtschaftsfirma in Brand gesetzt und zerstört. Kürzlich wurde ein weiteres Abholz-Fahrzeug mit Feuer angegriffen. Es scheint, dass seitdem sogar noch mehr Genehmigungen Wald in Industriefläche zu verwandeln erteilt wurden, GegnerInnen direkt die Verantwortlichen für die Umweltvernichtung angreifen.

Solange es Geld gibt… werden weiterhin jene, die diese auf Macht und Finanzen basierende Welt bekämpfen, ihre Verkörperung direkt anzugreifen. In Louvain brachen unbekannte Personen den Eingang einer Bank auf und verwüsteten die Innenausstattung.

Quelle: Hors Service, anarchistisches Magazin Nr. 40, 12. September 2013, Brüssel.

Paris: Geldautomaten und loyalen Bürger beschädigt

„Nicht eine Minute der Ruhe
ein Leben des Kampfes“

Es gibt nichts tragischeres als den Tod eines Genossen, sei es durch die Hände des Staates und seiner Bullen oder ihrer historischen Verbündeten, dreckige Nazis sind genauso verantwortlich für den Tod von Clément. Der Feind befindet sich sowohl in Staat und Kapital und in jeder Form ihrer Verwaltung, als  demokratischer Faschismus.

Aber so wie die Zeit der Trauer, kommt auch die von Wut und Vergeltung. Schluss mit T-shirts und „Ruhe in Frieden“, fertig mit lebhaften Hommagen mechanischer Augen journalistischer Aasfresser, und auch Schluss mit politischen Verhandlungen und Aufschwung. Es ist Zeit jene Welt anzugreifen, die den faschistischen Müll der Demokraten und ihre falschen Feinde produziert.

Zwei Geldautomaten einer Bank wurden total zerstört zwischen Belleville und Republic, ein Bürger, der versuchte uns zu stoppen verliert einen Zahn und versagte uns zu schlagen, Dienstagnacht, 18. Juni.

Das ist unser Beitrag, unser Antifaschismus.

Quelle

Belgien: Kürzlich geschehene Angriffe und Störungen

Streifzug der Brandstifter – In Farcienne wurde ein Fahrzeug, das der Stadtverwaltung gehört, auf dem Parkplatz hinter dem Verwaltungsgebäude in Brand gesetzt. Ein bisschen später etwas weiter weg, wurde auch ein 4×4 vom Feuer zerstört. Der Staat ist ein Monster, aber ein Monster mit Tentakeln und Schwachpunkten. Um es anzugreifen, braucht mensch nicht erst nach einem Herz zu schauen (nebenbei, der Staat hat keins) sondern sollte eher dort zuschlagen, wo er sich nicht verteidigen kann und auch nicht einen bewaffneten Menschen mit ein wenig Entschlossenheit und dem Willen, einen bescheidenen aber signifikanten Schlag auszuführen, davon abhalten.

Eins nach dem anderen – Im Gefängnis von Turnhout legte ein rebellischer Gefangener in “seiner” Zelle Feuer. Die Zelle wurde zerstört und fünf WärterInnen ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie giftigen Rauch eingeatmet hatten. Die Polizei schaltete sich ein, um die Ordnung im Rest des Gefängnisses aufrecht zu erhalten. Für Freiheit, Solidarität mit den Gefangenen, die sich entschieden haben zu kämpfen.

Brennende Autohäuser – In der Mitte der Nacht brach in einem Nebengebäude des Autohauses DS Motors in Andenne ein Feuer aus. Das Gebäude wurde zerstört samt der 13 Autos, die drinnen standen. Vielleicht wollte jemand etwas klarstellen, indem er/sie dieses Symbol des Kapitalismus und Konsums angriff. Ein paar Tage später und woanders verwüstete ein weiterer Brandanschlag in Haine-St-Pierre die Einrichtungen von VL Motors. Die sich eilig einschaltende Feuerwehr konnte die Zerstörung von 12 Autos nicht verhindern.

Drei auf einen Streich – Am 10. März legten BrandstifterInnen in einem Bürogebäude in Anderlecht (Brüssel), dem Sitz von Siemens, Fujitsu und Cytec, Feuer. Der Schaden war beachtlich; drei Feuer wurden entdeckt und es kostete die Feuerwehr 4 Stunden, sie zu löschen, weil sie auf die Kunstdecke und die Isolierung in den Wänden übergriffen. Siemens ist ein großer Fisch auf dem internationalen Markt für industrielle Technologien, die den Planeten zerstören (von Waffentechnik bis zur Kernenergie, von Fertigungstechnologien über Bahntransporte bis hin zu Haushaltsgeräten). Fujitsu übertrifft sich in technologischen Entwicklungen und Telekommunikation, die die Welt in eine Megamaschine verwandelt, in der der Mensch nur noch ein Zubehörteil ist. Cytes ist eine Chemiefabrik, die hochwertiges Plaste produziert, so wie mensch es überall auf den Feldern, an Stränden, in den Flüssen und mitten im Ozean findet.

Vom Streik zur Sabotage – In Sprimont setzt sich ein Streik im Unternehmen Meister fort, nachdem die Chefetage die Schließung angekündigt hat. Diesmal haben die ArbeiterInnen nicht nur ihre Arme verschränkt: dutzende Computer mit Wartungsdateien und Plänen sind verschwunden, der gesamte Warenbestand wurde in den See gleich hinter dem Unternehmen gekippt. Außerdem sind auf magische Weise die Videoüberwachungsbänder verschwunden. Wie war das noch mal? Ach ja, „Gegen Kapitalismus, Stehlen, Plündern und Sabotage.“

Und eine Baustelle in Verzug gebracht… – Im Industriegebiet Nieuwland in Aarschot drangen unbekannte SaboteurInnen auf eine Baustelle ein: sie sorgten für Glasbruch an allen Maschinen und den Baucontainern. Die Arbeiten um noch eine weitere industrielle Struktur aufzubauen, werden sich um eine Zeit verzögern…

Ministerium mit Farbe – Ende März nahmen eifrige FarbwerferInnen die Fassade des Justizministeriums in St-Gilles (Brüssel) ins Visier.

Quelle: Hors Service, anarchistisches Journal, Nr. 35, 5. April 2013

Athen: Sabotage von CCTV-Kameras und ATMs

Für den Schwarzen Februar

Am frühen Morgen des 6. Februar drehten wir eine Runde durch die Straßen des Athener Stadtzentrums, um anarchistische Parolen an die Wände zu malen und zu tun, was auch immer uns in den Sinn kommen möge. Inmitten unseres Enthusiasmus machten wir 3 Überwachungskameras der Agrotiki- und Nationalbank blind und verwüsteten auch ihre Bankautomaten.

Freiheit für die 4 Geiseln im Kozani-Fall, für Freddy, Marcelo, Juan in Chile, und für Marco Camenisch: wir dürfen ihn nicht alt werden lassen in den Schweizer Knästen!

Quelle

Frankreich: Das Ende der Illusionen

Ein Poster, das vor kurzem anlässlich des Prozesses in Paris vom 14.-22. Mai gegen 6 GenossInnen verbreitet wurde:

Die Monatsenden sind schon schwer unter Dach und Fach zu bringen, und nun verspricht mensch uns auch noch von allen Seiten einen neuen Sparkurs, den wir mit zugehaltener Nase hinunterschlingen sollen, ohne auch nur aufzumucken. Kurz; eine mehr schlechte als rechte Notwendigkeit, um diese Schinderei, mit der wir uns seit langem abquälen und die es ohnehin nicht mehr lange macht, vor ihrem endgültigen Aus zu bewahren.

Die Welt steht auf dem Kopf. Problematisch ist nicht, dass eine Minderheit sich auf dem Rücken der anderen bereichert, sondern dass wir uns mit den Krümeln abfinden, die man uns zubilligt. Es ist nicht die Vermarktung von allen und allem, sondern dass einige an der Kasse vorbeigehen, ohne zu zahlen. Es ist weniger die Herrschaft der Politik als viel mehr, dass die Aufständischen für eine Gesellschaft ohne Herrscher und Beherrschte, ohne Herren und Sklaven kämpfen müssen.

In dieser auf den Kopf gestellten Welt ist es keine Zumutung, dass die Erde mit Industrie- und nuklearen Giften übersättigt wird oder völlig demokratisch ganze Bevölkerungen bombardiert werden, dass Milliarden Menschen durch Maloche verstümmelt und getötet werden. Aber diese Ausbeutungs- und Dominanzroutine muss aufgebrochen werden, damit wir endlich damit beginnen können zu erproben, wie es ist, in einer Welt zu leben, die von Freiheit und Gegenseitigkeit bestimmt ist.

Denn uns gegenüber, jedes Mal, wenn wir den Kopf nicht genug verbiegen, sind es der Knüppel und seine Zuhälter, die versuchen, uns wieder in die Reihen einzuordnen. Uns gegenüber stehen die Uniformen, die militärisch die Viertel besetzen, die die Treibjagd durchführen mit Dateien und Überwachungskameras, die zu immer mehr Kontrollen und Prügeleien führen.

Nun, wer hat nie daran gedacht, ihnen jeden Schlag mit einem Gegenschlag zurückzuzahlen, wer hat nie das Verlangen verspürt, Schluss zu machen mit den Hunden, die die Ordnung und die Privilegien der Mächtigen hüten?

Uns gegenüber, wenn man es ablehnt, schön artig dahinzusiechen, droht der Staat stets mit Gefängnis. Gefangen, weil wir nicht die höchst-heiligen Besitzrechte respektiert haben, eingesperrt, da nicht in Besitz des entsprechenden Stückchens Papier, weggeschlossen dafür, dass wir der Autorität unseren Wut in die Fresse rotzen.

Nun, wer hat nie davon geträumt, dass jeder Knast dem Erdboden gleichgemacht wird? Ist der Angriff auf Witzfiguren oder Gefängnisse nicht Teil des Vergnügens, wenn Aufstände ausbrechen, hier oder anderswo, so wie letztes Jahr in Tunesien?

Vom 14. bis 22. Mai stehen sechs GenossInnen in Paris vor Gericht, beschuldigt, Teil einer terroristischen Verbrechervereinigung zu sein. Die Fakten betreffen das versuchte Anzünden eines Bullenfahrzeugs im Jahr 2007 während der letzten Präsidentschaftsmaskerade und eine Sabotage des Zugverkehrs während der Bewegung Anti-CEP im Jahre 2006. Sie sind zudem angeklagt, rauchentwickelnde Wurfkörper und Gegenstände zum Aufschlitzen von Reifen hergestellt zu haben, die für eine Demonstration vor dem Ausländergefängnis in Vincennes 2008 bestimmt waren. Darüber hinaus wird ihnen vorgeworfen, Sabotagewerkzeug bei sich getragen zu haben, wie Chlorat sowie Originalgrundrisse des Gefängnisses für Minderjährige in Porcheville (Yvelines).

Eine Kluft trennt jene, die rebellieren, um sich zu befreien, und jene, die in die Masse schlagen, um zu verteidigen, Macht festigen oder erobern wollen, das heißt der Staat, die Chefs und ihre Konkurrenten.

Da Freiheit also das Verbrechen ist, dass alle anderen in sich vereint, möge jede_r ihre und seine Solidarität auf die passendste Weise ausdrücken!

Die Meuterinnen und Meuterer des sozialen Gefängnisses

GEGEN DEN STAATSTERRORISMUS, AUF DASS DIE SCHÖNE NEUE WELT VERRECKE!

Quelle

Barcelona, Spanien: Boykott und Sabotage in der U-Bahn-Station Congrés

ZERSCHLAGT DIE TMB

Heute, Mittwoch der 29.02., gingen wir in die U-Bahn-Station Congrés und zerstörten alles – Kameras, Fahrkartenautomaten, Entwerter, Fahrscheinbüros und Werbestände.

Falls die Frage nach dem Warum aufkommt, können wir dem entgegnen, dass es eine Fülle an Gründen gibt, die TMB (das städtische Nahverkehrssystem von Barcelona) anzugreifen vor dem Angesicht der Fahrpreiserhöhung und der Übergriffe durch Sicherheitspersonal auf uns. Wir haben viele Gründe, das Feld mit zerbrochenem Glas zu hinterlassen, wenn wir jeden Arbeitstag angehalten sind, zur Arbeit zu gehen und Ausbeutung ertragen müssen.

Selbst wenn die Mehrheit der TMB-Angestellten von den solidarischen ArbeiterInnen und den Passagieren abwendet, lasst uns deutlich sagen, dass wir den Kampf nicht aufgeben werden. Wir werden den Kampf für eine Welt, wie wir sie wollen – eine Welt ohne die Erpressung von Kapitalismus und Herrschaft – fortführen.

Wir werden wieder angreifen.

Abschließend senden wir unsere volle Unterstützung an die StudentInnen, die heute mit aller Stärke auf die Straße gingen und klar machten, dass sie sich von niemandem etwas sagen lassen.

Für all jene, die kämpfen!

 

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Sabotage an Fahrkartenautomaten in Hamburg

Wir zahlen nichts! Weder für die Abhängigkeit und Ausbeutung, an der sich bereichert wird, noch für die Krise eines Systems, das uns unterdrückt. Wir haben in der Nacht zu Mittwoch, den 21. März 2012 18 Fahrkartenautomaten im ganzen Stadtgebiet sabotiert und ein Auto der Hochbahn angezündet. Unsere Antwort auf Preiserhöhungen, vorne einsteigen in allen Bussen und immer mehr Kontrollen, die sich seit Anfang des Jahres massiv verschärft haben hat ihren Ausdruck in Sabotageaktionen gefunden, die sich hoffentlich ausbreiten werden!

Angriff und Widerstand! Freiheit!