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Athen, Griechenland: Ein Text, der während einer anarchistischen Versammlung aus Solidarität mit dem NO TAV- Kampf verteilt wurde

Am 22. Februar, dem Solidaritätsaktionstag mit NO TAV, fand eine Versammlung mit Beschallungssystem aus Solidarität mit NOTAV in Monastiraki, im Zentrum Athens statt (Fotos hier). Es folgt das Flugblatt, das auf Griechisch und Englisch an PassantInnen verteilt wurde.

Italien, 22. Februar 2014: Aufruf zum Aktionstag zur Unterstützung des NO TAV-Kampfes

ES GEHT UM DIE FREIHEIT ALLER!

Der Kampf, der seit mehr als zwanzig Jahren die Bevölkerung der Val Susa mit allen Verbündeten, dem nutzlosen und schädlichen TAV entgegensetzt, benötigt die konkrete Teilnahme aller, denen das Schicksal der Gebiete, die sie bewohnen, am Herzen liegt.

Für uns, Bevölkerungen der Alpentäler, ist der Kampf gegen den TAV ein weiteres Beispiel der Würde. Es zeigt wie wichtig es ist, sich mutig und beharrlich der Invasion eines Entwicklungsmodells zu widersetzen, das die Berge vergewaltigt und plündert, einzig zugunsten der großen Interessen der Politik, der Industrie, der Kolosse des Betons. Ein Beispiel, das es zu teilen und zu eigen zu machen gilt: als einziges, das imstande ist den Bedrohungen zu begegnen, die auf beiden Seiten der Alpen mit Projekten drohen, die zerstörerisch und für die BewohnerInnen der Täler nutzlos sind.

Mit mehr als tausend Anzeigen und dutzenden Menschen, die von freiheitsberaubenden Maßnahmen betroffen sind, das eigene Gebiet im Schraubstock einer Militarisierung wie im Kriege, ist die Durchbrechung des Belagerungsrings, mit dem der Staat den Widerstand brechen möchte die beste Demonstration, dass die Val Susa nicht alleine da steht.

Der zeitlich jüngste ausgetüftelte Schachzug war die Anwendung der Antiterrorgesetzgebung auf die feindlichen Ereignisse und Sabotagen gegen die TAV-Baustelle in Chiomonte. Es führte zu dutzenden Ermittlungen, wegen „Attentat zu terroristischen Zwecken“ und am vergangenen 9. Dezember brachte dieselbe Anklage die vier AktivistInnen Mattia, Claudio, Chiara und Nicoló in den Knast.

Im Neusprech des Gesetzes ist es egal ob die Aktionen gewalttätig sind oder nicht, ob sie die TAV Baustellenarbeiter verletzen oder nicht. Es werden schlicht alle als TerroristInnen verfolgt, die sich egal welchem Projekt, das von oben, in den Palästen von Rom oder der EU, beschlossen wird, entgegenstellen.

Eine Warnung an alle Kämpfe und Freiheiten jeder/s Einzelnen: die Entscheidungen des Regimes werden nicht in Frage gestellt. Wer sich nicht fügt und rebelliert, ist TerroristIn.

Darum hat die NO TAV-Bewegung für den nächsten 22. Februar einen „nationalen Tag der Mobilisierung und des Kampfes“ Gebiet um Gebiet festgelegt: ein Schritt mehr um den italienischen Staat zu überzeugen, dass er einen Konflikt, der überall dort aus gutem Grund besteht, wo sie Projekte durchsetzen wollen, die Ressourcen ausplündern, Gebiete und Leben vergiften, nicht auf die Val Susa beschränken und mit Waffen und Richtersprüchen nicht gewinnen kann.

Alpi Libere/Freie Alpen ruft die BewohnerInnen der Alpentäler auf, ihrer Nähe und Solidarität mit der widerständigen Valsusa Gehör zu verschaffen!

Wir sagen den Herrschaften des TAV, den Richtern und den Uniformierten, die sie beschützen, den Medien, die die Öffentlichkeit desinformieren und manipulieren, dass Terrorist derjenige ist, der das Gebiet zerstört, nicht wer es verteidigt!

AM SAMSTAG 22. FEBRUAR FOLGEN WIR DEM AUFRUF DER NO TAV-BEWEGUNG MIT TRANSPARENTEN; PAROLEN AUF DEN MAUERN UND PRÄSENZ AUF DEN HAUPTSTRASSEN UNSERER TÄLER; VOR ALLEM AUF JENEN, DIE ZU DEN GRENZPÄSSEN FÜHREN.

ALPI LIBERE/FREIE ALPEN

Übersetzung mc, Lenzburg

Griechenland: Aufruf zur Solidaritätskundgebung am Gerichtsgebäude in Amfissa

Fast sieben Jahre nach dem Malandrino Gefängnisaufstand stehen einige rebellische Gefangene in der Stadt Amfissa vor Gericht.
Auf dem Plakat steht:

Als der Frühling im Malandrino Gefängnis begann…

Tausende Gefangene strömten, in fast jedem Gefängnis auf dem griechischen Territorium, auf die Dächer, in die dunklen Korridore und die stinkenden Flügeln. Ein Funke genügte ihnen, um die tagtägliche Unterdrückung, die Demütigungen und vollständig demarkierende Unfreiheit abzuschütteln. Wie Hölle und herausragend, schnitten sie sogar zeitweilig die befreienden Pfade des Widerstands und des Kampfes.

Der schwarze Rauch der verbrannten Matratzen, die zerstörten Gefängniszellen, die kaputtgeschlagene technische Infrastruktur der Gefängnisse aber auch die Tränengasschwaden, ein Regen von Plastikgeschossen und gnadenlose Schläge mit den Knüppeln der Menschenwächter und Antiriot-Mannschaften bezeugen die Kämpfe, die stattfanden.

Aber die Rachsucht der Herrschaft auf die, die ihre Regeln anfochten, beschränkte sich nicht auf die zerschlagenen und verletzten Körper der Häftlinge oder die Disziplinarstrafen, die in den Elendslöchern gegen sie verhängt wurden. Über die Jahre hinweg bis zum heutigen Tag zerrte die Herrschaft dutzende rebellierender Gefangener vor die Zivilgerichte und beschuldigte sie vieler “Straftaten”, die während der kämpferischen Mobilisierung jener Tage des Aprils 2007 geschahen.

Nach fast 7 Jahren wird von einigen der Rebellierenden des Malandrino Gefängnis jetzt verlangt, den selben Preis für diese beeindruckend schönen und kraftvollen Tage und Nächte zu zahlen, als der Kampf den Frühling, ohne die verzerrende Linse der Mauern und des Stacheldrahts, traf.

SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE

Kundgebung vor dem Gericht in Amfissa
11. Februar 2014 um 9 Uhr

AnarchistInnen

Madrid: Solidaritätsveranstaltung für anarchistische Langzeitgefangene

11-de-eneroAm Samstag, den 11. Januar 2014 lädt das besetzte Soziale Zentrum La Gatonera, das sich in der Calle Amistad 9 im Viertel Carabanchel in Madrid befindet, zu einer Infoveranstaltung aus Solidarität mit anarchistischen Gegangenen, die an verschiedenen Orten der Welt für lange Zeit im Gefängnis sitzen müssen.

Wir treffen uns um 18:30 und beginnen mit einem Vortrag, mit dem Ziel einige Fälle von Schwestern und Brüdern vorzustellen, die in den demokratischen Verliesen bereits seit vielen Jahren eingekerkert sind. Nach Präsentation der Fälle von Claudio Lavazza und Gabriel Pombo Da Silva (Gefangene in Spanien), Marco Camenisch (inhaftiert in der Schweiz), Thomas Meyer-Falk (in Deutschland in Gefangenschaft), Marie Mason und Eric McDavid (sitzen in der USA ein) und José Miguel Sánchez Jiménez (Gefangener in Chile), diskutieren wir frei über Wege solidarische Verbindungen zu stärken und auszuweiten, auch durch Gegeninformationsstrukturen und faktische Unterstützung, mit den Gefangenen des sozialen Krieges.

Außerdem wird es an diesem Abend auch ein Solidaritätscafé mit veganen Sandwichs geben, um den Hunger zu stillen.

Wir wollen erreichen, dass diese Veranstaltung zu einer Möglichkeit wird das Schweigen zu brechen, mit dem sie anarchistische Gefangene verbergen wollen, außerdem ihre Worte sowie den Kampf mit allen erdenklichen Mitteln gegen die Gefängnisgesellschaft und die sie aufrecht erhalten zu verbreiten.

Übrigens handelt es sich um eine selbstorganisierte Veranstaltung, so hoffen wir, dass wir auf eure Unterstützung zählen können, was persönliche Anwesenheit, aktive Beteiligung sowie freiwillige Spende für inhaftierte GenossInnen mit einschließt.

Gefangene auf die Straße! Straßen für den Aufstand!

Contra Info

Schweiz: Entlassung auf Bewährung für den Anarchisten Marco Camenisch ein weiteres Mal abgelehnt

Solidarität mit Marco Camenisch

“Ein rebellischer und aufständischer Geist ist ein heiterer Geist, ein zeitloser Geist, der in einer kontinuierlichen Gegenwart aus Solidarität lebt. Solidarität, die per definitionem Generationen vereint, Bemühungen vereint, Handeln vereint, unsere Leben vereint, unsere Herzen vereint, so unterschiedlich und so weit entfernt voneinander sie auch sein mögen, leben sie, haben sie immer gelebt und werden sie immer leben!”

Aus dem Gefängnis in Lenzburg teilt uns Marco Camenisch mit, dass er gerade eine weitere Ablehnung seines Antrags auf bedingte Haftentlassung erhalten hat, die ihm eigentlich schon seit langer Zeit zusteht, da er bereits zwei Drittel seiner von schweizerischen Gerichten auferlegten Haftstraße verbüßt hat. Hier ein Ausschnitt seines Briefes:

“Dieses Mal kam die Ablehnung vom TAR (Regionales Verwaltungsgericht). Um ehrlich zu sein, habe ich es unendlich satt, mit dem ewig gleichen, langwierigen repressiven Scheiß zu tun haben zu müssen, mit dem das TAR eigentlich nur ‘bestätigt’, was von seinen Kumpanen bereits mitgeteilt wurde und lediglich noch mehr Gemeinheit und Bösartigkeit hinzufügt.  Natürlich habe ich mit einer Bestätigung der Ablehnung gerechnet, aber um ehrlich zu sein, wenigstens mit einem Hauch von Ernsthaftigkeit im Umgang mit den ‘Argumenten der Verteidigung’. Praktisch wird es für mich wohl auf eine nachträgliche Sicherheitsverwahrung im Anschluss an die Gefängnisstrafe hinauslaufen. Das ist der einzig beachtenswerte Punkt…”

Immer auf Marco´s Seite! Gegen alle Gefängnisse!

Solidarischer Antirepressions-Fond der westlichen Alpen

16. – 22. Dezember 2013: Internationale Aktionswoche in Solidarität mit den 5 Anarchist_innen, die am 13. November in Barcelona festgenommen wurden

Weitere Infos in englischer Sprache bei Act for Freedom Now!

GenossInnen in Barcelona verhaftet für die Aktion des „Aufständischen Kommandos Mateo Morral“

Am 2. Oktober 2013 brachte die anarchistische Gruppe „Aufständisches Kommando Mateo Morral“ eine Explosionsvorrichtung im berühmten faschistischen Kirchenmonument, der Basílica del Pilar in Saragossa, Spanien, an. Diese Kathedrale ist einer der wichtigsten Tempel für die Herrschenden und stellt eines der Hauptsymbole des und einen Treffpunkt für den Faschismus dar. Diese Aktion hatte nicht den Vorsatz, Gemeindemitglieder oder TouristInnen zu verletzen; die Gruppe gab vorher eine Warnung an die Basílica del Pilar und an Zeitungen heraus.

Am 13. November 2013 drangen die Bullen in Barcelona in eine Wohnung ein und führten einen antiterroristischen Einsatz durch; fünf Personen (aus Chile, Argentinien und Italien) wurden festgenommen und wegen der Aktion, zu der sich das Aufständische Kommando Mateo Morral bekannt hat, angeklagt. Wir warten auf Neuigkeiten zum Zustand der fünf Verhafteten. Unter ihnen befinden sich auch Mónica Caballero und Francisco Solar, AnarchistInnen aus Chile, die in jüngster Vergangenheit wegen des „Caso Bombas/Bomben Falls“ verfolgt und eingesperrt wurden, einem juristischen Fiasko für den chilenischen Staat. Die beiden wurden 2012 in allen Anklagepunkten freigesprochen.
Auf dem Plakat steht:

„Solidarität und Aktionen für die verhafteten GenossInnen in Barcelona.
Kein Staat, keine Grenze wird jemals in der Lage sein, den sozialen Krieg zu stoppen.
Möge die Distanz kleiner werden durch die Gesten der Solidarität.
Mögen sich die Angriffe gegen die Macht Tag für Tag multiplizieren.
Sofortige Freilassung von Mónica und Francisco!
Kriegsgefangene raus auf die Straße“

Es folgen Auszüge aus der Solidaritätserklärung für Mónica und Francisco, die von einigen ihrer Mitangeklagten im berüchtigten Bomben Fall stammen.

„Das Band der Solidarität ausdehnen …
Mónica und Francisco wurden im August 2010 im so genannten Bomben Fall verhaftet. Beide begegneten dem Prozedere gegen sie mit Würde und Rebellion, verbrachten über 9 Monate im Gefängnis unter Regelwerken der Hoch- und Maximalsicherheit, lehnten es ab, die Erpressung des Staatsanwaltes zu akzeptieren, führten zusammen mit ihren Mitangeklagten einen Hungerstreik durch, der über 65 Tage dauerte, stellten sich gegen eines der längsten Gerichtsverfahren Chiles und alle Anklagen gegen sie wurden fallengelassen, ohne eine einzige Vorstrafe. Die jetzigen Anschuldigungen Seitens der Presse und Polizei basieren auf den Gerichtsakten des Bomben Falls, ein Angriff, der gegen anarchistische Räume, Milieus und Individuen entfesselt wurde. Nun streben die Mächtigen danach, den Kadaver des Bomben Falls wiederauferstehen zu lassen, drohen damit neue Verfahren gegen uns zu eröffnen; damit konfrontiert machen wir klar, dass wir die Anschuldigungen ablehnen, aber wir verleugnen nicht, wer wir sind, unsere Ideen, unsere Beziehungen, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Kampf. …
Mónica und Francisco sind unsere GenossInnen und wir verteidigen sie gegen die Medien- und die Polizeikampagnen, die von chilenischen wie spanischen Staat durchgeführt werden. Weil alle Staaten Terroristen und alle Gefängnisse Zentren der Vernichtung sind. Revolutionäre Solidarität über alle Grenzen hinweg.“

Alle fünf verhafteten GenossInnen sollten eigentlich am 15. November in Madrid vor dem Richter erscheinen aber die Polizei hat ihren incommunicado Gewahrsam (Isolationshaft) bis Sonntag 17.11. verlängert. Am Sonntag ordnete der Richter Untersuchungshaft für Mónica Caballero und Francisco Solar und die vorläufige Entlassung für Rocío Yune, Valeria Giacomoni und Gerardo Formoso an.

Griechenland: Inhaftierter Spyros Stratoulis seit dem 11. November 2013 im Hungerstreik

Auf dem Poster ist zu lesen:

Solidarität mit Spyros Stratoulis, seit zwei Jahrzehnten kämpfender Gefangener in griechischen Knästen, der sich seit dem 11. November 2013 im Hungerstreik befindet. Er fordert einen vollständigen Freispruch von fingierten Anklagepunkten seiner angeblichen Mitgliedschaft in einer fiktiven kriminellen Vereinigung. (Thessaloniki, 2012), so wie sofortige Wiederaufnahme seiner Freigänge.

„Ich werde drastisch gegen die Vergeltungsabsicht des Staates, der versucht Widerständige zu brechen, gegen sein Entscheidungsmonopol darauf und der Plünderung unseres Lebens vorgehen, sowie gegen die Gleichgültigkeit jeder einzelnen Marionette dem Leben, der Freiheit und Würde gegenüber“
Spyros Stratoulis, inhaftiert im Gefängnis von Larisa.

Montreal, Kanada: Plakatierung in Gedenken an Pavlos Fyssas

In Montreal wurden hunderte Poster gegen die Goldene Morgendämmerung geklebt. Anlass ist einerseits der Mord an Pavlos Fyssas, der weltweites Entsetzen ausgelöst hat. Außerdem hat die Goldene Morgendämmerung einen Ortsverband in Montreal gegründet.

Das Poster informiert über die parlamentarische Bedeutung der Nazis, ihre Initiativen, Übergriffe und Verstrickungen mit dem Staat. Der letzte Abschnitt besagt, dass das profitorientierte, unsoziale und menschenverachtende kapitalistische System die Verantwortung für das Erstarken der Nazis in Zeiten der Angst und ökonomischer Unsicherheit trägt. Besonders MigrantInnen müssen als Sündenböcke herhalten, aber auch Queers, Linke, AnarchistInnen sind unerwünscht und Angriffen ausgesetzt.

Abschließend wird die These aufgestellt: Die beste Abwehr gegen globale Märkte und FaschistInnen, die sie stützen ist Solidarität und Selbstorganisation zwischen den Ausgeschlossenen, die nicht von einem Anstieg des Aktienindexes oder den nächsten Krieg um Ressourcen profitieren.

„Bekämpft Faschismus! Bekämpft Kapitalismus!“

Das Poster in Englisch + Französisch

Bielefeld: Noch ein Toter… noch ein Grund zu kämpfen

In Gedenken an Pavlos Fyssas hängt am AJZ in Bielefeld ein Transparent mit der Aufschrift „Athen: Antifaschist Pavlos Fyssas von Faschisten ermordet. Wieder ein Toter! Wieder ein Grund mehr zu kämpfen!“

Des Weiteren sind Plakate in den Straßen Bielefelds aufgetaucht, auf denen der Mord an Pavlos Fyssas (Piräus) und Clément Méric (Paris) durch Faschisten, und der Tod Ahmet Atakans (Antakya) durch eine Tränengasgranate türkischer Bullen geschildert wird. Es heißt:

Was haben diese Toten gemeinsam? Es sind nur drei von Vielen die starben. Von Vielen, die ungenannt bleiben, die wir aber trotzdem nicht vergessen wollen. Opfer rassistischer und faschistischer Angriffe. Opfer staatlichen Terrors, oder beides zugleich.

Alle drei, Pavlos, Clément, Ahmet, waren politisch aktiv und wurden dafür umgebracht.

Doch wir wollen uns von ihrem Tod nicht abschrecken lassen, sondern ihren Tod dadurch würdigen, weiter gegen Unterdrückung zu kämpfen.

Mail von Infoladen Anschlag Bielefeld

Madrid: Demonstration in Gedenken an Ramón Barrios

Auf dem Poster steht:

Demonstration in Gedenken an Ramón Barrios und all die Kids, die in den Jugendstrafanstalten ihr Leben verlieren.

7. Juli 2013 um 18 Uhr. Vom Ciudad de Los Ángeles zum Agata Platz. Metro: Ciudad de Los Ángeles (Linie 3).

Der Tod von Ramón Barrios in der Jugendstrafanstalt Teresa de Calcuta liegt 2 Jahre zurück. Ramón Barrios war ein Junge aus Villaverde (Bezirk im Süden Madrids), der eine Strafe von 12 Wochenenden wegen Diebstahls absaß, obwohl er minderjährig war. Am zweiten Wochenende ging der Psychologe der Anstalt zum Haus seiner Eltern, um sie über seinen Tod zu informieren. Tod aufgrund eines Herzstillstands. Der Grund? Ist unbekannt; er bekam Angst, er war gefesselt, er starb. Es war am Morgen als das Make-up verschwand und die Zeichen der Schläge sichtbar wurden.

Offensichtlich haben sich die Bedingungen für die Kinder in diesen Anstalten grundlegend geändert. In den vergangenen paar Jahren kamen einige Misshandlungsfälle ans Tageslicht, die viel Beachtung in den Medien fanden. Trotzdem hat die Tatsache, dass die SchließerInnen vorsichtiger geworden sind, wenn sie „Zwangs“methoden anwenden, oder wenn der Richter die Anstalten für eine „Inspektion“ besucht (für gewöhnlich bekommt der Direktor der Anstalt vorher eine Ankündigung, wie im Fall der Jugendarrestanstalt Valladolid) nichts daran geändert, dass unsere Kinder immer noch eingesperrt sind. Von den Behörden unterworfen verbüßen sie Strafen im Gefängnis, wo sie unter der Aufsicht derer stehen, die für ihre Einkerkerung und „Umerziehung“ verantwortlich sind und die selbst Straffreiheit genießen.

Deshalb wollen wir mit dieser Demonstration an Ramón erinnern, weil sein Tod weder einfach ein „Exzess“ in der Anwendung einer Methode, noch ein Fehler in der Ausführung der gesetzl. Bestimmungen zur jugendlichen Schuldfähigkeit war, das heißt eines Gesetzes für Kinder und Heranwachsende unter 18 Jahren. Sein Tod war die logische Konsequenz in einer Gesellschaft, die ihre Probleme wegsperrt, die wegschaut, um nicht sehen zu müssen, dass da Menschen, Kinder unter denjenigen sind, die ihrer Freiheit beraubt werden. An Ramón zu erinnern bedeutet daran zu erinnern, dass dort immer noch junge Leute eingesperrt sind. Es bedeutet sich daran zu erinnern, dass der Staat uns unserer Fähigkeit und Möglichkeit beraubt, unser Leben und unsere Konflikte selbst zu regeln und uns dann wegsperrt. Der Staat kerkert unsere Kinder ein, unsere Brüder und Schwestern, unsere GenossInnen, unsere Enkelkinder etc. stiehlt ihnen ihre Verbindungen, Zuneigungen, Orte und Leben.

Wir glauben weder an ihre Gesetze noch an ihre Justiz. Die Antwort auf die Probleme unserer Kinder ist die Antwort auf unsere eigenen Probleme, die unserer Bezirke und Städte. Die Lösung ist nicht das Gefängnis und kann es überhaupt nicht sein. Gefängnis ist die Lösung für die Interessen der Herrschaft. Gefängnisse, die für Kinder mit eingeschlossen, verschlimmern die Entwurzlung, verursachen Leiden und Tod und zementieren Marginalisierung und Ausgrenzung.

Sie wollen die gesellschaftlichen Konflikte unter den Teppich kehren, damit sie nicht gesehen werden können, damit wir nicht über das eigentliche Problem nachdenken und wie wir es selbst lösen können. Am liebsten wäre ihnen, wenn niemand je über Ramón geredet hätte, dass niemand jemals über einen 19 jährigen Jugendlichen erfahren hätte, der eine Haftstrafe absaß und zu Tode geprügelt wurde. Wir lassen das nicht geschehen; wir werden gegen sie weiterkämpfen, gegen ihre Gefängnisse und ihre Gesellschaft. Für Ramón, für uns, für all die anderen.

Versammlung gegen Jugendstrafanstalten – centrosdemenores
Koordination der Stadtteile – coordinadoradebarrios

der Text auf Spanisch

Griechenland: Sofortige Freilassung des Anarchisten Kostas Sakkas, seit dem 4. Juni im Hungerstreik

„In Griechenland, Türkei, Brasilien… Kampf mit Körper und Geist bis zur sozialen Befreiung“ (Banner auf der großen Demonstration in der Innenstadt von Athen am 29. Juni, aus Solidarität mit dem Genossen)

Freitag, den 5. Juli: Aufruf zur Motorraddemonstration zum staatlichen Krankenhaus von Nikaia in Piräus, wo der Hungerstreikende immer noch in Untersuchungshaft festgehalten wird und auf Antwort auf seinen zweiten Antrag auf Haftentlassung wartet.

Versammlung an der Propylaea (Panepistimiou Straße, Athen), um 18.00 Solidaritätskundgebung am staatlichen Krankenhaus von Nikaia gegen 19 Uhr

Nachstehend noch ein paar Solidaritätsbekundungen aus Griechenland und Zypern für den anarchistischen Gefangenen. Continue reading Griechenland: Sofortige Freilassung des Anarchisten Kostas Sakkas, seit dem 4. Juni im Hungerstreik

Lissabon Portugal: Solidaritätsaktion für den anarchistischen Hungerstreikenden

Am Donnerstag, den 27. Juni 2013 fand anlässlich des von Gewerkschaften lancierten Generalstreiks in Portugal ein Protestmarsch in der Innenstadt von Lissabon statt. Auf diesem zeigten wir uns solidarisch mit dem seit Dezember 2010 in Griechenland inhaftierten Anarchisten Kostas Sakkas, Gefangener in Griechenland. Der Kollega befindet sich seit dem vierten Juni im Hungerstreik, seine sofortige Freilassung aus dem Gefängnis fordernd. Der 4. Juni war auch der Tag, an dem seine Untersuchungshaft endete. Nach griechischem Gesetz sind 30 Monate der längste Zeitraum, die ein in zwei Fällen angeklagter Inhaftierter in Untersuchungshaft verbleiben darf.

Während der Demonstration wurden 400 anarchistische Poster verklebt und hunderte Flyer wurden geworfen oder an Mauern angebracht – als kleinster Solidaritätsausdruck mit unserem Kollega bei seinem fortlaufenden Kampf für Freiheit und Leben.

Die Gefahren der Freiheit sind viel mehr wert, als die Sicherheit der Unterwürfigkeit.

Von Brasilen bis zur Türkei, organisieren wir den Angriff gegen Apathie.

Vom Wilden Streik bis zur revolutionären Erwerbslosigkeit.

Wir verlangen nichts, weil das was wir wollen, das Ende einer Welt ist, wo wir nicht alles haben können.

Solidarität, Selbstorganisierung, Angriff.

Sofortige Freilassung des Anarchisten Kostas Sakkas, in Griechenland seit dem 4. Juni im Hungerstreik.

Wut, Steine, Barrikaden, für ein Leben ohne Herren oder Sklaven. (A)

Thessaloniki, Griechenland: Benefizkonzert für die GenossInnen der Verschwörung der Feuerzellen

Livekonzert zur finanziellen Unterstützung des Genossen Panagiotis Argirou von der Verschwörung der Feuerzellen, der in Kürze eine weitere Operation benötigt.

Sonnabend, 25. Mai 2013 um 22 Uhr in Asterokopeio, Thessaloniki.

Anarchistischer Treffpunkt Nadir

Anmerkung von Contra Info: Erinnern wir uns an die gravierende Verletzung des eingesperrten Anarchisten Panagiotis Argirou und seine Einlieferung ins Krankenhaus (siehe z. B. hier). Das Mitglied der Verschwörung der Feuerzellen wird sich in Kürze einer weiteren Spezialoperation und ärztlichen Behandlung unterziehen müssen. Aus diesem Grund gibt es einen dringenden Bedarf für große Spendenaktionen in nächster Zeit. Wir rufen jedEn solidarischEn AnarchistIn weltweit auf, unseren GenossInnen dabei zu helfen, für die Behandlungskosten zu sammeln. AnarchistInnen, die finanzielle Unterstützung schicken möchten, können auch die Versammlung in Solidarität mit der r. O. Verschwörung der Feuerzellen in Athen unter sal.spf(ät)gmail.com kontaktieren.

Griechenland: Der tödliche Effekt von Arbeit

Die Wände in Attika (Athen) und Patras wurden mit 2000 Kopien dieses Poster beklebt. Der Grund, warum Küchen- und LieferservicearbeiterInnen der ‘Pizza Fan’-Läden (eine Lieferkette in Griechenland) sich für diese Aktion entschieden, war, über den Tod der in Bulgarien geborenen Kollegin Radka Nikolova zu berichten, die während der Arbeit in dem Pizza Fan Laden in der Aghias Sofias Str. in Patras ums Leben kam. Ihr Tod wurde hauptsächlich und passenderweise ihrem Herzleiden zugeschrieben. Der Text auf dem Poster beschreibt die Arbeitsbedingungen während der Frühschicht (also während Radka ihr Leben verlor).

Wir werden entweder unsere Stimmen erheben oder wir werden uns zu Tode arbeiten

Radka Nikolova, 38, war eine Küchenhilfe in dem Pizza Fan Laden in Patras. Am Montag, dem 14.01.2013, wurde sie tot auf der Arbeit aufgefunden, in dem Laden eingeschlossen. Die ersten Einschätzungen gingen von einem Herzfehler aus. Die Geschichte war abgeschlossen.

Es ist ziemlich bekannt, dass ein Herzleiden allein noch nicht den Tod einer Person zur Folge hat. Aber ja… Mit einem Job bei Pizza Fan scheint unser Herz nicht lang standzuhalten.

Als Männer und Frauen, die in diesen Länden angestellt sind, haben wir aus erster Hand erlebt, was es bedeutet in der Küche zu arbeiten. Jene von uns, die Montag morgens für Pizza Fan arbeiteten wissen, dass eine Person einen wahnsinnigen Arbeitsaufwand ertragen muss. Zu schwere Lieferungen von Lebensmittelprodukten müssen alle in den Kühl- und Tiefkühlschränken untergebracht werden; Lieferungen, die allzu oft an das Gewicht von einer halben Tonne reichen. Der Laden selbst benötigt viel Vorbereitung, weil es nach dem Wochenende fast leer hinterlassen wurde; und zusätlich müssen alle Räume gründlich gereinigt werden. Zu guter letzt muss der/die ArbeiterIn an jenem Tag für Vorsitzenden des Ladens Besorgungen machen (z.B. Bestellungen annehmen, verschiedene Produkte kontrollieren, Bürokram unterzeichnen, Zahlungen vereinbaren, mit Banküberweisungen sich auseinandersetzen, das Telefon abnehmen, das ununterbrochen aufgrund aus verschiedenen Gründen klingelt.) All die Arbeit wird von EINER Person erledigt.

Hinzu kommt, dass der Druck der Arbeitgeber ebenso unerträglich ist. All die Arbeiten werden oft unter dem Auge der Bosse ausgeführt, die ihre Läden von zu Hause aus mithilfe von Überwachungskameras kontrollieren und Telefonanrufe machen, um mit sofortigen Anmerkungen zu intervenieren.

Zur Zeit ihres Todes am Arbeitsplatz war Radka wahrscheinlich auch eine nicht-versicherte Arbeiterin wie viele der ArbeiterInnen in den Läden der Pizza Fan-Kette.

Pizza Fan ist keine Ausnahme, sondern die Regel im Catering- und Restaurant-Geschäft sowie auch in vielen anderen Ausbeuterbetrieben, deren Profit auf unserer immer härteren Ausbeutung angewiesen ist.

Für weitere Informationen verweisen wir auf den Blog der Pizza Fan ArbeiterInnen

Berlin: Zwei Veranstaltungen mit Contra Info in Solidarität mit anarchistischen Gefangenen in Griechenland

Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr im New Yorck 59 im Bethanien

Sonnabend, 11. Mai, 20 Uhr im K19 Café
Der Abend wird abgerundet mit einer Open Mic Session (D.I.Y. Sprechgesang) und Solivokü.

In Griechenland sitzen zurzeit mehr als 20 AnarchistInnen in den Kerkern, gegen weitere GenossInnen wird ermittelt oder es laufen Anklagen wegen Straftaten gegen sie und sie sind in ihrem Alltag staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Im Rahmen der „Contra Info Europatour“ möchten wir euch auf Englisch einen Überblick über verschiedene Fälle von AnarchistInnen in griechischen Knästen geben und im Anschluss daran gemeinsam mit euch über Wege zur Ausweitung und Intensivierung der praktischen Solidarität mit Gefangenen diskutieren. Übersetzung ins Deutsche gibt es auf Wunsch. Spenden gehen an die anarchistischen Gefangenen in Griechenland.

Eintritt frei – Spenden willkommen