Category Archives: Proklamationen

Marseille, Frankreich: Solidaritätstransparent für trans*-Gefangene entrollt

22-01In der Nacht auf dem 22. Januar haben ein paar Leute ein Transparent von der Brücke in Cours Julien in Marseille entrollt. Dieses geschah aus Solidarität mit trans*-Gefangenen, um auf den Beginn des Aktionstages hinzuweisen. Wir hoffen, dass es der Anfang einer internationalen Bewegung für die entgültige Abschaffung von Gefängnissen ist.

STEIN FÜR STEIN
MAUER FÜR MAUER
DURCH ZERSTÖRUNG WERDEN WIR ALLE GEFÄNGNISSE ERLEDIGEN

Barcelona: El Corte Inglés Reisebüro angegriffen

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(Das Bild wurde in Manresa aufgenommen)

In der Nacht des 28. Dezembers haben wir die Büros von El Corte Inglés attackiert. Am selben Tag wurden mehrere Personen verhaftet und zur Polizeistation gebracht, um sie als Zeugen zu Streikposten zu vernehmen, die gegen El Corte Inglés aufgestellt wurden. Wir haben das Reisebüro dieses Unternehmen in den Räumlichkeiten von Hipercor, in der Nähe der Avenida Meridiana, im Viertel Sant Andreu angegriffen. Alle Scheiben wurden als direkte Antwort auf dieses repressive Manöver zerstört. Ein Manöver, das durch die Mossos d’Esquadra (katalanische Polizei) inszeniert wurde, um die Interessen des Mafia-Handelskonzerns El Corte Inglés zu verteidigen.

Die Sabotageaktionen werden bis zum Verzicht des Unternehmens auf die zivilrechtlichen Schadenersatzforderungen an die beiden angeklagten Demonstranten wegen der Teilnahme am Generalstreik des 29. März 2012 weitergehen.

Venganza (Rache)

Lille, Frankreich: Unterstützungsaktion für die Blockade der Ringstraße von Nantes

Gegen den Ayrault-Flughafen in Notre Dame Des Landes. Vinci, raus aus unserem Leben. [Jean-Marc] Ayrault war der frühere Bürgermeister von Nantes und später Ministerpräsident
Samstag, den 9. Januar

In diesem Moment findet in Lille ein Soldaritätstag / Abend für die ZAD von Notre Dame des Landes sowie für die EinwohnerInnen statt, die am kommenden Mittwoch, den 13. Januar vor Gericht stehen. Mehr als 100 Leute, die zu einer Vollversammlung zusammen kamen, entschieden sich dafür, den Menschen, die aktuell die Cheviré Brücke in Nantes blockieren, ihre Solidarität zu zeigen.

Deshalb liefen wir als geschlossener Demonstrationsug bis zur Autobahn, wo wir ein Transparent entrollten. Diese symbolische und spontane Aktion bezeugt auch unsere Entschlossenheit uns selbst zu organisieren, um mit allen Mitteln die Räumung der ZAD zu verhindern.

Vinci hau ab, Widerstand und Sabotage!

Anmerkung von Contra Info: 400 Traktoren, 1,000 Radfahrer und 20,000 DemonstrantInnen versammelten sich auf der Ringstraße am Stadtrand von Nantes, um gegen den geplanten Flughafen von Notre-Dame-Des-Landes (NDDL) zu protestieren und die anhaltende ZAD Besetzung zu unterstützen.

Nantes, Frankreich: Polizeistation zur Unterstützung der ZAD einen neuen Anstrich gegeben

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nantes1Während der Fall der letzten BewohnerInnen des ZAD an diesem Mittwoch [13.Januar 2016] verhandelt wurde, sind wir aufgebrochen, die roten Fassade der Polizeistation der Nachbarschaft Beaujoire in reinster Traditon des „Nantes-Style Greenwashing“ zu übermalen.

Wir lassen uns nicht täuschen, wissen wir doch sehr gut, dass jede Niederlage vor Gericht die Zuversicht gesteigerte Zuversicht für die Betonierer mit sich bringt, ihr Flughafenprojekt fortsetzen zu können.

Fernab der mit gedämpfter Stimme vorgetragenen Reden vor Gericht, wird die Polizeimiliz in die Zone zurückkehren, um die BesetzerInnenbewegung und die Lebensformen, die sich über Jahre entwickelt haben, anzugreifen.

Dies ist eine Warnung, dass wir das nicht zulassen werden.

Es wird keinen Flughafen in Notre-Dame-des-Landes geben.

Die Grünen des Zorns

Toulouse, Frankreich: Brennende Barrikaden zur Unterstützung der ZAD in Notre-Dame-Des-Landes

flamingtyreAm Samstag, den 9.Januar 2016, wurden sowohl die Autobahnabfahrt zum Toulouser Flughafen, als auch die Straßenbahn mit Hilfe brennender Barrikaden blockiert.

Ein Prozess gegen BewohnerInnen der ZAD in Notre-Dame-des-Landes wird am 13. Januar in Nantes stattfinden. Dieser wird sicher mit einer Räumungsentscheidung enden, welche begleitet wird von Tagessätzen. Täglich erleben MieterIinnen, BesetzerIinnen, Roma, MigrantIinnen ohne Papiere und andere die staatliche durch RichterInnen, Bullen  und Gerichtsvollzieher vermittelte Gewalt, welche entscheiden wo und wie Menschen leben sollten.

Am Samstag, den 9.Januar 2016, wurden sowohl die Autobahnabfahrt zum Toulouser Flughafen, als auch die Straßenbahn mit Hilfe brennender Barrikaden blockiert. Zwei Straßenbahnlinien  quer durch Toulouse waren für eine Stunde stillgelegt.

Solange diese Räumungen andauern, solange diese Scheißwelt existiert, werden wir entschlossen dabei bleiben den konstanten Fluss von Waren, Passagieren und ArbeiterInnen anzugreifen, der unentbehrlich für das ordnungsgemäße Funktionieren des Kapitalismus ist; und das alles trotz des Ausnahmezustands.

Es gibt keinen Rauch ohne Reifen!

Paris: Neujahrssolidarität mit den Weggeschlossenen

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Das Abschriebezentrum von Vincennes brennt währed des Aufstands von 2008

Am  Neujahrsabend, wurde über die Mauern des Abschiebezentrums von Vincennes, dem Gefängnis von Fresnes und dem Frauengefängnis von Fleury-Mérogis, Feuerwerk gezündet und Freiheitsrufe herübergebrüllt.

Aus dem Inneren reagierten Gefangene begeistert mit freudigem Radau.

Am nächsten Tag gab es eine kleine Versammlung und Feuerwerk vor dem psychiatrischen Krankenhaus in der “Rue du général Lasalle (Paris, 19. Arrondisement)

Kraft, Mut und Entschlossenheit
Freiheit für Alle, mit oder ohne Papiere

Griechenland: Text der Verschwörung der Zellen des Feuers – Stadtguerillazelle

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Hier als pdf (griechischsprachig)

Verschwörung der Zellen des Feuers – Stadtguerillazelle

Der Plan

Für die anarchistische „Szene“

1. Der Aufruf

Jeder Aufruf zur Aktion, wie der „Schwarze Dezember“, ist ein Versuch zur Koordinierung unserer Kräfte. Es ist eine Anstrengung, den normalen lauf der Dinge zu unterbrechen. Es ist ein Plan, um uns mit den uns gehörenden Eigenschaften einzumischen. Es ist ein Ausloten unseres Verlangens nach Anarchie, hier und jetzt, und unserer Fähigkeit, den Ordnungskräften die Stirn zu bieten. Es ist eine Gelegenheit für die Individuen sich kennenzulernen oder nicht, um sich auf dem Terrain der Aktion zu vereinen und anzufangen, die Gebäude des Staates organisiert und unerwartet anzugreifen. Es ist ein internationales und unsere Solidarität stärkendes Signal der Komplizität für alle GenossInnen hinter und ausserhalb der Mauern. Es ist ein anarchistisches Abkommen, das bestätigt, dass es Leute in allen Ecken und Enden der Welt gibt, die trotz unterschiedlicher Sprache den Schlag ihrer Herzen koordinieren, ihr Visier auf den Feind richten, die Fäuste ballen, eine Sturmhaube überziehen und Angriffe gegen den sozialen Motor der Autorität, ihre Strukturen und Beziehungen führen. Der Aufruf zum „Schwarzen Dezember“ war einer dieser Momente…

Und nun? Zurück zur Normalität?

Jeder Aktionsaufruf kann nur eine Fotokopie der sich immer gleichenden wiederholten Revolte sein, in Erwartung des nächsten Jahrestages, des nächsten „Aufrufs“ oder sich in Treffen mit der Geschichte verwandeln…

Für alle, für die Anarchie bedeutet „die Brücken zur Kapitulation und zum sozialen Frieden hinter sich abzubrechen“, hat die anarchistische Aktion weder ein Anfangs- noch ein Auslaufdatum…
Folglich eröffnete die Wette des Schwarzen Dezember eigentlich eine grössere Wette. Eine Wette für die, bei denen das Datum zum Angriff immer auf Heute, dem Hier und Jetzt steht. Eine Herausforderung zur Bildung eines autonomen anarchistischen Pols zur Organisierung der anarchistischen Stadtguerilla.

2. Erinnerung ist nicht Müll

Der Schwarze Dezember war ein für alle Welt offener Aufruf, wurde aber vor allem als ein Bezugspunkt für die Aufständischen, die Anarcho-NihilistInnen, die jüngeren GenossInnen, die nicht Linientreuen, die Rowdys gegen den Staat (und teilweise gegen die Tatenlosigkeit der offiziellen „anarchistischen Welt“, gegen ihre pazifistische Transformation) ausgelegt.

Wir beziehen uns nicht spezifisch auf den Aufruf für einen Schwarzen Dezember. Jeder Aktionsaufruf ist eine Instanz einer breiteren vorhergehenden Geschichte und manchmal der Beschleuniger der ihr folgenden Perspektive.

Wir hätten keinen Schwarzen Dezember, wenn es keinen November, Oktober, September gegeben hätte… wir hätten keine anarchistische Stadtguerilla, wenn es die Zusammenstösse auf den Demos, die Barrikaden und Molotows nicht gegeben hätte; es hätte keine Revolte 2008 gegeben, wenn es in den drei vorherigen Jahren keine Brand- und Angriffskommandos gegeben hätte, es wird keine Perspektive geben, wenn wir keine Erinnerung haben.

Im Verlaufe der Zeit gebiert die Anarchie – in ihrem Inneren – die eigene anarchistische Überwindung. Es entstehen Tendenzen der geschärften Extremitäten (anarchistischer Individualismus, anarchistischer Nihilismus, aufständischer Anarchismus, usw.), die entscheiden, sich an die Rändern der Bewegung, der „Szene“, der Revolution zu verlegen… Manchmal, wenn sie den Speer des anarchistischen Angriffs hochziehen, wirken diese Tendenzen für die Anarchie wie ein Detonator, andere Male kannibalisieren sie sich gegenseitig vor lauter Eigendünkel und Arroganz…

In Griechenland ist das Erscheinen von häretischen Tendenzen in der anarchistischen „Szene“ so alt wie die „Szene“ selbst… Tendenzen, die sich entweder zu intellektuellen KünstlerInnenzirkel reduziert oder verändert haben (z.B. die SituationistInnen) oder von der offiziellen „Szene“ assimiliert und integriert wurden… Jede von ihnen hat, ausnahmslos, den eignen Abdruck in einer Geschichte hinterlassen, die nie zu Ende geht.

2005 eröffnet ein Personenzirkel mit dem Schlagwort „denke revolutionär – agiere zur Offensive“ öffentlich und sehr sichtbar (Plakate, Zeitschriften, Teilnahme an Versammlungen) die Herausforderung zur Erhöhung der anarchistischen Gewalt. Eine aufständische Tendenz, die sich nicht nur gegen den Staat und die Autorität aufstellt, sondern auch gegen die Komplizität und die soziale Apathie, zeigt sich jetzt organisierter und mit einer konstanten öffentlichen Präsenz. Gleichzeitig wird die Frage der Verneinung der Arbeit öffentlich diskutiert, mit bewaffneten Raubüberfällen auf Banken als roter Faden… Tatsache ist, dass die partielle Thematik der Ablehnung der Arbeit mit der Verbreitung der anarchistischen Stadtguerilla liebäugelt und der reale Auslöser der entsprechenden Diskussionen ist. Aus dieser verbreiteten Gärung (Brandstiftungen, Raubüberfälle, Angriffskommandos, Vollversammlungen z.B. zur Aktionskoordination) entsteht im Januar 2008 die Verschwörung der Zellen des Feuers. Die Verschwörung der Zellen des Feuers erscheint als der organisierte Ausdruck einer klar auf den bewaffneten Kampf ausgerichteten häretischen, anarchistischen Tendenz, die sich auf den anarchistischen Individualismus, den Nihilismus, die Revolution im Alltagsleben und die Kritik am Komplex Staat-Gesellschaft bezieht.

Selbstverständlich war es nicht diese Tendenz, die den Dezember-Aufstand von 2008 auslöste. Eine Revolte kann man sich weder aneignen, noch hat sie ein Urheberrecht.

Aber vor allem, da die kleinen Basisstrukturen nun schon regelmässig mit koordinierten Angriffen operierten, war es die Tendenz mit der richtigen Reaktionsschnelligkeit zur Beschleunigung der konfliktträchtigen Ereignisse im Dezember 2008.

3. Mit der Gegenwart Schritt halten

Die ersten Verhaftungen wegen der Verschwörung der Zellen des Feuers im September 2009 (der Fall Halandri) verursachten einen Sturm der Angst. Die Mehrheit der häretischen Tendenzen (anarcho-nihilistische, anarcho-individualistische, antisoziale, usw.) brachen unter Panik ein und integrierten sich im sicheren Hafen der „offiziellen“ anarchistischen Bewegung und ihre grossen Reden von „Revolution oder Tod“ blieben hinter ihnen wie ein faulender Kadaver mit dem Aussehen eines Verrates.

Wenige GenossInnen blieben bei ihren Positionen und wollten weiterführen, was sie begonnen hatten… Aber darüber wurde schon geschrieben und geredet… Heute lebt ein grosser Teil der anarchistischen Bewegung mit dem Stempel der Niederlage, mit der Angst vor der Repression, mit der verlorenen Aussicht eines Aufstandes, der in diesen Zeiten der wirtschaftlichen Krise, der Introversion, der informellen Hierarchien nicht stattgefunden hat. Ausnahmslos stimmt aber auch, dass man nie wissen kann, wann das, was man gesät hat, wieder nützlich sein wird und sicher ist auch, dass nichts für immer verloren geht.

In den letzten zwei Jahren erscheint aus den Resten der Vergangenheit eine neue Generation unserer anarchistischen Tendenz und bahnt sich ihren eigenen Weg. Eine Tendenz, die sich nicht so sehr aus ähnlichen politischen Eigenschaften heraus gebildet hat, sondern eher wegen der gemeinsamen Sehnsucht nach etwas anderem als dem, was in der anarchistischen Bewegung in Griechenland existiert. Eine Tendenz, die dank ihrer KritikerInnen viel homogener erscheint, als sie in Wirklichkeit ist. Eigentlich handelt es sich um eine Front von Leuten, die bewusste GenossInnen bis zu Leuten, die einfach die Polizei hassen und Radau machen möchten, einschliesst…

4. Die Kollision zwischen alt und neu

Jede Geburt ist gewaltsam. Jede neu entstehende Front stellt den Bauch, aus dem sie kommt in Frage, setzt sich mit ihm auseinander und versucht die Nabelschnur zu durchtrennen. Wegen des temporären Wesens haben alle im Inneren der Anarchie entstandenen Häresien ihre hitzige Kritik gegen die alten Strukturen gerichtet. (…) Vor allem heute sieht es so aus, als ginge die Verbindung und die Kommunikation zwischen alt und neu definitiv verloren… Die Gründe dazu sind zahlreich, aber die Geschichte wartet nicht auf unsere Introversion. Dringend ist eine neue Idee, ein Plan zur Weiterführung des Kampfes. Jede kleine neue anarchistische Front sagt regelmässig, was sie an der „offiziellen“ anarchistischen Bewegung hasst. Die Kritik gegen den Stillstand der Bewegung unterdrückt oft die Kritik der Tyrannei der Autorität. Jetzt denken wir, ist die innere Situation der anarchistischen Bewegung polarisiert wie nie zuvor. Darum ist es der Moment für den nächsten Schritt. Die neue anarchistische Tendenz kann die Introversion abschaffen, sich selbstbestimmen und ihre eigene autonome anarchistische Bewegung bilden.

Die Erinnerung ist eine grundlegende Komponente dieser Anstrengung. Erinnern wir uns unserer vergangenen Erfahrungen, aber nicht um sie zu imitieren, sondern um sie zu überwinden. Die Tatsache, dass die neue anarchistische Front an Defiziten in der Organisation der Aktion und in den Vollversammlungsmomenten leidet, weil die Leute denken, Organisation sei eine Eigenschaft der Bürokratie der offiziellen anarchistischen Bewegung, ist als würde man die Organisation ihr überlassen.

Organisation, Vollversammlung und politisches Handeln haben keine Urheberrechte. Es sind Mittel des Kampfes, die durch die am Kampf teilnehmenden politischen Leute bestimmt werden… Die als nicht konformistisch geltenden Maxime und Verhaltensweisen der Kategorie „Vorgehensweisen sind mir egal, ich tu was ich will…“ ist eine Furcht und eine perverse Beständigkeit vor der Pünktlichkeit und Verantwortlichkeit, die ein Anarchist und eine Anarchistin haben muss, um am Krieg der Stadtguerilla teilzunehmen. Ein Instrument hat keine positiven oder negativen Eigenschaften, im Gegenteil wird eine solche Eigenschaft je nach Gebrauch bestimmt, den man von einem Instrument macht. Eine politische Vollversammlung ist bürokratisch, wenn die teilnehmenden Menschen Bürokraten sind. Eine politische Vollversammlung kann allemal ein Mechanismus für Bildung, Koordinierung, für den Antrieb zur Analyse und ein Mittel zur persönlichen und kollektiven Entwicklung sein. Bilden wir jetzt unsere eigenen politischen Mechanismen ohne Bürokratie, unsere eigenen Vollversammlungen ohne Klatsch und Gerede, unsere eigenen Organisationen ohne Ränge… Erhalten wir unsere eigenen Infrastrukturen für die bewaffnete Revolte gegen die Herrschaft der Autorität.

5. Die 5 Punkte für eine autonome und offensive anarchistische Tendenz

Anarcho-Nihilismus, Anarcho-Individualismus und, allgemein, die offensivsten anarchistischen Häresien sind keine „Unfälle“ in der Geschichte der Anarchie, sondern im Gegenteil ihr stimulierendster Teil. Diese Tendenzen können jetzt eine autonome politische Bewegung bilden.

Eine Bewegung, die keine vollständige Einheit der Positionen in der Gewissheit des theoretischen Evangeliums und in den Statuten der ideologischen Klarheit anstrebt. Nicht eine Bewegung, die zur Erpressung greift um ein totales Einverständnis mit ihren Gesichtspunkten zu erhalten, sondern eine Bewegung, welche die politische Affinität in fünf grundlegenden Eigenschaften der teilnehmenden und sich begegnenden Gruppen anerkennt.

Vor allem sind wir AnarchistInnen, abgesehen von unserer besonderen Benennung (NihilistInnen, InsurrektionalistInnen, IndividualistInnen, usw.). Als AnarchistInnen verweigern wir unsere Anerkennung nicht nur dem Staat und der Autorität, sondern auch jedem Zentralkomitee der „Revolution“, allen ideologischen ExpertInnen und auch jedem hierarchischen Verhältnis in unserem Inneren. Wir organisieren uns auf informeller Basis und in der Koordinierung von Gruppen und Individuen mit politischer Affinität.

Zweitens, die Polemik gegen den Staat und die Autorität vernachlässigt nicht die Mittäterschaft der Gesellschaft durch ihr Schweigen, ihre Apathie und ihre Unterwerfung. Unsere Aktionen greifen den Staat, seine VertreterInnen und seine Strukturen an, aber gleichzeitig wollen wir die sozialen Verhältnisse brechen, die sie hinnehmbar machen und die Autorität im Alltag häufig reproduzieren.

Drittens, wir unterstützen den Internationalen Anarchistischen Bund (FAI – Federazione Anarchica Internazionale). Wir wollen, dass unsere Feindseligkeiten innerhalb der Staaten, in denen wir leben, auf internationaler Ebene als Momente eines globalen anarchistischen Kriegs zusammenhängen. Wir tauschen Ideen aus, wir tauschen Erfahrungen aus. Wir bilden solidarische Beziehungen und wollen einen internationalen anarchistischen Bund aufbauen, in dem die Splitter einer Explosion in Santiago de Chile bis nach Athen reichen und sich vermehren…

Viertens, wir lassen uns mit unseren verhafteten GenossInnen zusammen nicht unterkriegen. Unsere offensive Solidarität ist die Rache für ihre Gefangenschaft. Was nicht heisst, dass wir uns mit ihren Vorstellungen identifizieren. Die Gefangenen sind weder heilige Idole noch Symbole des Kampfes, aber sie sind jene, die uns dann an unserer Seite fehlen… Die Kohärenz all jener Gefangener, die in den Gefängnissen unbeugsam bleiben und nicht wanken, ist ein Beweis, dass sich der Kampf lohnt…

Schliesslich, wir fördern die Verschiedenheit im anarchistischen Agieren. Wir sind dazu fähig, unsere eigenen Squats, unsere eigenen politischen Instanzen, unsere Verlagsprojekte, unsere Informationsmittel zu bilden. Da die Berufung auf die Verschiedenheit oft zur Ausrede für die Ausgrenzung der bewaffneten anarchistischen Praktiken verkommt, müssen wir allemal klarstellen, dass sich Verschiedenheit nicht von allein einstellt. Squats, Manifeste, Initiativen, Drucksachen, Informationsmittel, die sich hinter der Linie der Kontinuität ihrer eigenen Projekte verschanzen, verwandeln sich in Inseln angeblicher Freiheit ohne die Autorität zu bedrohen. Wahrhafte Verschiedenheit des Kampfes muss die bewaffnete Auseinandersetzung mit dem System essentiell unterstützen und fördern. Es ist die Begegnung von Bewegung und aufständischem Lager. Es ist das Ritual des Übergangs von der Theorie zur Aktion, vom Riskanten zum Organisierten, vom Zufälligen zum Geplanten.

Es ist die Propaganda der Tat.

Diese 5 Schlüsselpunkte (einige wurden schon in Texten der Verschwörung der Zellen des Feuers und der FAI – siehe „Feuer und Pulver“ angeführt) sind Teile eines Vorschlags, der für alle offen ist, die interessiert daran sind, teilzunehmen, ihn zu bereichern, zu kritisieren und umzusetzen.

Es handelt sich keinesfalls um ein ideologisches Gehege, sondern um die Gelegenheit zur praktischen Diskussion. Das Verständnis liegt im Kern des Vorschlags zur Bildung eines autonomen Raumes der häretischen anarchistischen Tendenzen.

Das erste kollektive Projekt, in dem das Verständnis wirklich auf die Probe gestellt wird, ist eine anarchistische Gruppe. In der Optik der Anregung dieser Diskussion werden wir in den nächsten Monaten eine reihe von persönlichen Texten einiger gefangener GenossInnen der Verschwörung der Zellen des Feuers (Olga Economidou, Georgios Polidoro, Christos und Gerasimos Tsakalos) veröffentlichen.

Die persönlichen Erzählungen der Erfahrungen, der Sorgen und der Perspektive des Projektes einer anarchistischen Gruppe sind nicht Anleitung zur bewaffneten Praxis, können aber sicherlich zur Debatte über die Stadtguerilla und ihrer Entwicklung beitragen.
Erfahrung kann ebenfalls nicht übertragen werden. Darum besteht die Herausforderung im Übergang von der Theorie zur Aktion.

Als Anfang dieser Diskussion werden wir in Kürze die Broschüre „Individualität und anarchistische Gruppen“ des Genossen  Gerasimos Tsakalos der Verschwörung der Zellen des Feuers ausdrucken und verbreiten…
Vom Lesen… zur Komplizität…

Verschwörung der Zellen des Feuers – Stadtguerillazelle

Üb. aus dem Italienischen mc, Knast salez, CH 

Melbourne, so genanntes Australien: BAE Systems mit Farbe und Vorschlaghammer angegriffen

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Körperschaftliche Terroristen.

Am 31. Dezember erhalten:

In den letzten Dezemberstunden des Jahres 2015 haben wir das Büro des Rüstungskonzerns BAE Systems in der River Boulevard in Richmond mit Farbe und Vorschlaghammer angegriffen.

Dieses Unternehmen verdient Milliarden an Kriegen und seine Technik ist für zahllose zivile Tote weltweit verantwortlich.

Diese Aktion wurde als Teil des Schwarzen Dezembers durchgeführt, ein Monat anarchistischer direkter Aktionen, initiert von den beiden anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos and Panagiotis Argirou in Griechenland.

Wir haben diese Aktion auch aus Solidarität mit anarchistischen Gefangenen, die weltweit von Staaten als Geiseln genommen werden und aus Solidarität mit indigenen Gefangenen ausgeführt, die durch die kolonialen „Autoritäten“ hier im sogenannten „Australien“ in Geiselhaft genommen wurden – von denen alle politsche Gefangene sind.

Schwarzer Dezember ist überall!

Anarchistische Büro-Renovierungszelle

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Genf: Solidarische Grüsse von der RTS

Über 500 Menschen haben am 19.Dezember in Genf an einer Reclaim the Streets teilgenommen, um sich die Strasse, Plätze und Räume zurückzuholen und diese mit Inhalten zu füllen. Wir haben uns an diesem Abend als Bezugsgruppe im Rahmen des „Schwarzen Dezembers“ an verschiedenen militanten Aktionen beteiligt.

Der Aufruf für einen Schwarzen Dezember kommt von Anarchist*innen aus den Knästen der griechischen Demokratie. Er ruft auf, alle kämpferischen Widerstandsformen auf der Welt zu vereinen und gemeinsam das System anzugreifen, um es zu überwinden:
Mit der schwarzen Erinnerung unserer Toten, die unsere rebellischen Schritte begleiten.
Komplizenschaft und Solidarität mit unseren Gefangenen und Flüchtigen.
Krieg mit allen erdenklichen Mitteln gegen die Herrschaft.

Schweizer Waffen, Schweizer Geld – morden mit in aller Welt
Die Schweiz wird nicht selten das Zentrum des westlichen Kapitals genannt. Die Banken investieren in Waffen-, Drogen- oder Menschenhandel, Rohstoffraub, Nahrungsmittelspekulationen oder Kriege. Dabei ziehen sie einen Nutzen von Unterdrückern wie auch von Unterdrückten. So kooperierte die Schweiz im 2. Weltkrieg mit Deutschland und ermöglichte ihnen den Devisenhandel. Nach dem Krieg profitierte sie von zahlreichen herrenlosen Konten der Ermordeten in Nazideutschland. Diese Strategie wird bis heute fortgeführt. Diktatoren besitzen Konten in der Schweiz und nach ihrem Sturz wird Geld für die Banken nutzbar gemacht. Deswegen haben wir zahlreiche Banken als Ziel gewählt und diese mit Farbe, Sprays und Hämmern angegriffen.

Es lebe die Revolution in Rojava
Unsere Gefährt*innen in Rojava kämpfen aktuell für die Revolution und gegen die Barberei der Daesh. Verschiedene Länder wie Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate oder die Türkei unterstützen diese mit Geld, Waffen oder Logistik. Doch auch die Schweiz liefert Unterstützung und zieht einen Nutzen aus dem Konflikt. So wird in Syrien mit schweizer Waffen gekämpft, die Schweiz ist eines der grössten Umschlagplätze für gestohlene Antiquitäten der Daesh und auch Öl aus Daesh-Raffinerien werden in den Tankstellen verkauft. Deswegen haben wir zahlreiche Solisprays hinterlassen und rufen zur Solidarität mit den Kämpfenden in Rojava auf.

Mollis auf Cops
Nach Anschlägen der Daesh in Paris, patrouillierten in den grösseren schweizer Bahnhöfen zahlreiche bewaffnete Cops, um eine vermeintliche Sicherheit zu vermitteln. Dabei geht es um mehr – die Sicherheitskräfte sollen weiter aufgerüstet werden. So wurde beispielsweise in Bern von der Herrschaft gefordert, dass die Cops bald mit Sturmgewehrren patrouillieren sollen. Wir lehnen diese Militarisierung und den alltäglichen Kontrollversuch der Autoritäten ab. Am Samstag waren wir viele und eindeutig stärker als die Repression. Sie hatten zu keinem Zeitpunkt die Macht den Umzug aufzuhalten und mussten sich aufgrund unserer wehrhaften Haltung zurückziehen. Dass nach einer Phase der kämpferischen Zurückhaltung wieder Mollis auf Cops flogen, zeigte wie gross die Entschlossenheit war.

Nieder mit der Spaltung
Der Schwarze Dezember strebt nicht bloss nach Ausschreitungen, sondern soll auch ein Aufruf sein, sich wieder kennen zu lernen und Gräben zu überwinden. Diese Gräben wurden am Samstag überwunden, die übliche Spaltung in „Militante“ und „Friedliche“ fand nicht statt. Stattdessen nahmen sich alle zusammen die Strasse zurück und füllten es mit den jeweiligen Inhalten. Genau dies versuchte die Herrschaft im Nachhinein mit Desinformationen zu leugnen. Die Bilanz der symbolischen Aktionen wurde kleingeredet, die Schuld für den Schaden wurde 30 „Chaoten“ angerechnet und der Rest als „Partyvolk“ entpolitisiert. Für uns war der Abend ein Zünder, um in Zukunft weiter auf die Strasse zu gehen, Häuser zu besetzen, Texte zu verbreiten, Aktionen gegen Faschisten und Bonzen zu machen, Transparente zu hängen, die Städte mit Plakaten und Flyern zu überschwemmen, Mollies auf Bullen zu schmeißen, Parolen an Wände zu sprühen, den reibungslosen Warenfluss zur Weihnachtszeit zu sabotieren, zur Schau gestellten Reichtums zu plündern, öffentliche Aktivitäten durchzuführen und Erfahrungen rund um verschiedene Themen von Kämpfen auszutauschen.

Die vielen Sprays, die kaputten Scheiben und die feurigen Grüsse auf die Cops, war das Mindeste was wir an diesem Abend tun konnten, um unsere offene Feindschaft gegen diese Herrschaft auszudrücken.

Wir grüssen Nikos, Marco und alle anderen in den Knästen.
Wir grüssen alle Kämpfenden in Rojava.
Wir grüssen all diejenigen in Chile und sonst wo, mit denen wir uns viel zu selten solidarisch zeigen.

Bezugsgruppe “4”

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Paris: Autolib’ geht in Flammen auf. Direkt ins Gesicht, Bolloré!

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Trotz der Alarmsirenen hielt uns der Ausnahmezustand nicht davon ab, einen bescheidenen Beitrag zur anti-kapitalistischen Offensive zu leisten, genauer gesagt zu einer angeblichen Lösung der ökologischen Krise: Der Kampagne der Tochtergesellschaft Blue Solutions der Bolloré Gruppe, die zur Freude ihrer Investoren ihr Image greenwashed, während sie versucht neue Märkte zu erobern.

Seit einigen Jahren ist die Bolloré Gruppe Vorreiter in Sachen französischer Exzellenz im Feld von Umweltinnovationen, unterzeichnet lukrative Verträge mit den Gemeinden und der RATP [dem Pariser Nahverkehrsunternehmen], baut Schritt für Schritt Autolib’-Stationen auf, die sie mit tödlicher Atomenergie versorgt, was sie bald auf Motorroller, Busse, Straßenbahnen derselben Sorte ausbauen will.

Für diejenigen, die Bolloré nicht kennen, sollten wir daran erinnern, dass es eines der führenden französischen von Finanz-, Industrie- und Kommunikationsnetzwerke weltweit ist. Dank der vielen Tochtergesellschaften bauten sie sich ein Imperium auf, das unter anderem Ressourcen in den früheren französischen Kolonien ausbeutete. Um nur einige wenige Beispiele für Bollorés Missbrauch anzubringen, sei die Vertreibung der indigenen Bevölkerung in Kambodscha erwähnt, um Gummibäume anzupflanzen; oder die vorgeschlagenen Ölpalmen-Plantagen in Sierra Leone auf dem Land der lokalen Gemeinden, die sich gegen die Zerstörung ihrer Kulturen und Wälder wehrten.

Auch könnten wir fragen, wieviele Menschenleben es kosten wird, um eine 2700km lange Bahnstrecke von Bolloré Africa Logistics zu bauen, um die Elfenbeinküste mit Togo zu verbinden.

Es geht aber auch um das Autolib’ Projekt als Teil eines smarten urbanen Projekts im Großraum Paris, durch das ganze Nachbarschaften restrukturiert und re-revaluiert werden – zum Nachteil der Armen, die hier leben und verdrängt werden im Austausch mit einer angepassteren, besser bemittelten Bevölkerung – weshalb wir uns entschieden dementsprechend zu handeln.

Eine simple Box von Feuerzeugen anzuzünden und unter einen der Fahrzeugreifen zu platzieren reicht bereits, um ein Autolib’ in eine bloße Hülle zu verwandeln, wie jedEr, der/die daran vorbeigegangen ist, es sehen konnte: Stalingrad Allee in Montreuil, Pasteur Allee in Bagnolet und Mathis Str. im 18. Arrondissement. Es ist eine Art von vielen, sie unbrauchbar zu machen…

So lange es noch Sauerstoff und Entschlossenheit gibt, wird es Feuer geben und es gibt keine Gründe, warum das nicht weitergehen sollte!

Griechenland: AnarchistInnen haben in Komotini Parolen an Kircheneigentum angebracht und Banken sabotiert

Am frühen Morgen des 21. Dezember:

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BRENNT EURE LOKALE KIRCHE NIEDER
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WEDER GOTT (DER CHRISTENHEIT), NOCH ISLAM – HUM(A)NITÄT, IHR BLASPHEMISCHEN LEUTE
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Schwarzer Dezember

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Im Zusammenhang mit dem Schwarzen Dezember, haben wir eine künstlerische Intervention / Entweihung an heiliger Stätte Komotinis durchgeführt. Auch haben wir Bankautomaten und Überwachungskameras in der Stadt sabotiert und sie damit unbrauchbar gemacht.

Freiheit für uns Alle

Schwarzer Dezember

Kein Kämpfer, keine Kämpferin in den Händen des Staates

Nantes, Frankreich: Gegen den Flughafen und Cop21 – Widerstand und Farbe!

nantescolourDer multinationale Konzern Vinci, ein offizieller Partner der „COP21 Lösungen: Kommen Sie und erleben die Klimerfahrung“ Ausstellung im Grand Palais in Paris hat zwei Konferenzen angeboten, von denen eine von einem Geschäftsführer von Veolia mitpräsentiert wird. Sie dienen dem Zweck der Öffentlichkeit zu erklären, inwieweit ihre Vorgehensweise „grün“, nachhaltig und umweltgericht ist, während das für den Flughafen “Grand Ouest” in Notre-Dame-Des-Landes zuständige Tochterunternehmen erneut das Räumungsverfahren gegen alle BewohnerInnen der ZAD angeordnet hat, um mit dem Bau ihres „höchst umweltgerechten Flughafens“ zu beginnen.

Konfrontiert mit dieser Besessenheit unsere Lebensräume einzubetonieren, hat unterdessen eine Gruppe von Farbkünstlerinnen entschieden, in der Nacht von Freitag, dem 4. Dezember auf Samstag, dem 5. Dezember dem düsteren, gräulichen SOGEA Atlantik Gebäude (ein anderes der zahlreichen Tochterunternehmen von Vinci, das in der Peripherie von Nantes liegt) fröhlich einen Neuanstrich zu verpassen.

Wir hoffen, dass diese neuen Farben dem Managment gefallen und seine Manieren besänftigen.

Außerdem kann jedes Tiefbauunternehmen, das seine lokalen Büros von einem Team enthusiastischer Freiwilliger umgestrichen haben möchte, seine Bewerbung in Form einer Ausschreibung der Loire-Atlantique Präfektur einreichen.

Wir versprechen Ihnen eine diskrete, nächtliche Umsetzung für ein besonders schönes Ergebnis.

Informelle Künstlerische Föderation / Internationale Spaßfront
Kommission “Feuerlöscher und Fassadenrenovierung” (E.R.D.F)

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Athen: Angriff auf Spielzeughandelskette Jumbo AG

Jumbo-adDie frivole Werbung, das zwingende Lächeln der ArbeiterInnen und die billigen Waren verstecken die verschärften Arbeitsbedingungen und schlecht bezahlten ArbeiterInnen, die Entlassungen von denen, die es wagen sich selbst als Klasse zu organisieren oder die überwachte Arbeitsroutine.

Die Jumbo-Kette ist nicht nur ein Verfechter vom obrigen, sondern auch Pionier darin, den  freien Sonntag aufzuheben.

Aus diesem Grunde haben wir am frühen Morgen des 13. Dezembers entschieden einen Mindestbeitrag zu leisten und die Auslagen des Geschäfts der Jumbo Kette in der Acharnon Straße mit dem Zweck zerschlagen sie vor dem freien Tag zu verzieren.

NIEMALS AM SONNTAG ARBEITEN

KEIN FRIEDE DEN BOSSEN

Heraklion, Kreta: Brandanschlag gegen Bankfiliale

raised_middle_fingerIn den frühen Morgenstunden des 18.12. (Freitag) haben wir im Zusammenhang mit dem Aufruf für einen „Schwarzen Dezember“ einen Brandanschlag gegen die Filiale der Nationalbank in der Kalokairinou Straße im Zentrum Heraklions durchgeführt.

Mit dieser Aktion senden wir:

– allen politischen Gefangenen und eingesperrten KämpferInnen einen kämpferischen Gruß

– ein konspiratives Lächeln für Menschen, die sich auf kommendn Rebellionen freuen;

– eine warme Umarmung für Flüchtlinge, die Europas „Solidarität“ und „Griechische „Gastfreundschaft“ erfahren;

– unsere Solidarität den fünf KämpferInnen, die davon bedroht sind, aufgrund ihrer Beteiligung an Protesten gegen die EXPO, an Italien ausgeliegert zu werden;

– ein Mittelfinger, dem Staat und dem supranationalen Kapital entgegen gehalten.

Wir werden uns wieder sehen…

Leute von neben(A)n

Athen: Brandanschläge auf fünf Fahrzeuge der Supermarktkette AB

Never-Work-on-Sunday
ARBEITE NIEMALS AM SONNTAG

Eine Antwort mit Feuer

Nach Unterzeichnung des dritten Memorandums, folgt die Syrizia-geführte Regierung dem Dikatat der EU-Komission und dem Internationalen Währungsfond(IWF) und setzt die Politik der vorherigen Regierungen fort: Demontage von Sozialversicherungen, Heraufsetzung des Rentenanstiegsalters, Abschaffung erworberner ArbeiterInnenrechte.

Die Entscheidung der Regierung den freien Sonntag abzuschaffen fällt ebenfalls darunter. Eine Entscheidung, die die vor vielen Jahren etablierten Rechte von ArbeiterInnen zugunsten von Unternehmen bricht – und vor allem für Großunternehmen, als agressivsten Komponente des Kapitals. Eines dieser Unternehmen ist die Handelsgesellschaft AB Vassilopoulos Supermärkte , die zuerst Vorteil aus den neuen Entwicklungen gezogen hat, indem sie ihre Geschäfte an Sonntagen öffnete.

Unserseits sind wir der Überzeugung, dass wir es den Bossen verdeutlichen müssen, dass ihre Entscheidung die Geschäfe an Sonntagen zu öffen, sich nicht als so profitabel erweist, wie beabsichtigt. Darum haben wir in der Nacht von Donnerstag [10. Dezember]  im Viertel Petralona fünf Kleinbusse, die zur Handelskette AB gehören, niedergebrannt.

Nichts wird uns umsonst gegeben, alles wurde durch Kämpfe im Klassen- und Sozialen Krieg erkämpft, der weiter tobt. Auf kollektive und selbstorganisierte Art und Weise, mit Blockaden, Streiks, Demonstrationen und auch Sabotageakte werden wir den sonntäglichen Urlaubstag aufrechterhalten.

Von Dezember 2008 bis Dezember 2015, für den kompletten Umsturz des Kapitalismus, für den Aufbau einer Gesellschaft von Gleichheit und Solidarität.

Berlin: Im Rahmen des Schwarzen Dezembers zwei Fahrzeuge von Susuki angezündet

b-akt-der-zerstoerung-6.12Vor 7 Jahren begann ein anarchistischer Aufstand in Griechenland, der international anerkannt und weitergeführt wurde. Trotz zahlreicher Versuche von Folter und Mord an unseren GefährtInnen weltweit ließen wir uns nicht einschüchtern und werden aus der repressiven Saat nur weiter gestärkt.

Wir zündeten im Rahmen des Schwarzen Dezember zwei Fahrzeuge der Firma Suzuki an einem Autohaus an, in der Hoffnung dass die Lichter das Gebäude erhellen werden.

Suzuki beliefert regelmäßig griechische Henker mit neuen Fahrzeugen, die diese zur Aufstandsbekämpfung nutzen oder Deltas motorisieren, damit diese besser foltern können.

Gerade erst hat das griechische Regime wieder dutzende Motorräder bei Suzuki bestellt um ihren Schergen damit gegen die Bevölkerung ins Felde zu führen.

Unsere Aktion widmen wir im Speziellen Alexandros, welcher am Abend des 6.dezember 2008 in Exarchia ermordet wurde.

Wir sind uns der reinen Symbolik unserer Aktion bewusst, welche in einer Millionenmetropole kaum Gleichgesinnte erreichen wird, hoffen wir, das die wenigen, die diese Rauchzeichen wahrnehmen uns nachahmen und in zerstörerischen Absichten Teile von operativen Einheiten in diesem System vernichten.

Es gibt genug Gründe, zu jeder zeit in zerstörerischer Absicht (un-)staatliche Institutionen, deren Κnechte und uns Hassende zu attackieren.

Die jahrelange Lethargie sollten wir genutzt haben um uns neu zu formieren, neue Ideen besprochen zu haben und direkt angreifen zu können.

Für einen Schwarzen Dezember

Freiheit für die Gefangenen der Aufstände weltweit

Übersetzung ins Griechische

Essen: RWE-Zentrale im Zusammenhang mit COP 21 markiert

In der Nacht von Samstag (12.12.) auf Sonntag (13.12.) haben wir die Zentrale des Energiekonzerns RWE in Essen mit Farb- und Bitumenbomben verschönert, um RWE als Klimawandelverursacher zu markieren. RWE betreibt neben mehreren Steinkohlekraftwerken mit den Tagebauen und Braunkohlekraftwerken des Rheinischen Reviers die größte CO2-Schleuder Europas. Dadurch ist RWE mitverantwortlich für die Tausenden von Toten weltweit, die jetzt schon jedes Jahr an den Folgen des Klimawandels sterben.

Die Beschlüsse der UN-Klimakonferenz in Paris, die dieses Wochenende zu Ende ging, werden von Medien und NGOs als Erfolg gefeiert. Doch verbindliche Maßnahmen, durch die das darin formulierte 1,5-Grad-Ziel erreicht werden soll, fehlen. Deshalb ist für uns klar: Klimaschutz bleibt Handarbeit! Wir können nicht auf das Handeln der Regierungen warten, sondern müssen unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen und klimafeindliche Technologien sowie das Wirtschaftssystem, das sie nötig hat, direkt bekämpfen. Wir begrüßen deshalb die Blockaden von Kohlebaggern in der Lausitz und bei Leipzig, die Besetzung des Verladekrans in der Lausitz, die Blockade der Einfahrt zum Kraftwerk Niederaußem sowie die Besetzung beider Verladebagger im Kohlebunker des Tagebaus Hambach und die vielen weiteren Aktionen, die während der Klimakonferenz im Rahmen der Climate Games liefen. Herzliche Grüße und Solidarität gehen auch an die Genoss*innen von der Wald- und Wiesenbesetzung im Hambacher Forst, insbesondere an die zwei, die noch immer in U-Haft sind.

Mit unserer Aktion wollen wir diese Aktionen ergänzen und die Verantwortlichen von RWE in Essen daran erinnern, dass wer das Klima zerstört, mit Widerstand rechnen muss!

Englische Übersetzung   Französiche Übersetzung

Angers, Frankreich: Solidaritätsaktion für die ZAD

Im Verlaufe des 9. Dezembers wurden  im Erdgeschoss des F – Gebäudes der naturwissenschaftlichen Fakultät der Hochschule von Angers, Tags auf die Korridore vor dem Büro der GECCO (Gruppe für Ökologie und zur Erhaltung von Wirbeltieren) angebracht.

Dort heißt es jetzt: “Überall ZAD”, “Forschung = Kollaborateurin”

GECCO sendet Studierende  in die ZAD von Notre-Dame-des-Landes, um Studien durchzuführen, die bei einem etwaigen “ökologischen Ausgleich” und andre  “Umsiedlungen von Arten” mit einbezogen werden sollen.. GECCO wird für die wissenschaftliche Begleitung des zubetonierenden Projektes genutzt.

Das werden wir nicht zulassen!

Es war nur ein wenig Farbe, aber das ist nur der Anfang!

auf Englisch

München: Spanisches Generalkonsulat mit Farbe angegriffen

Am 26. November wurde in München das Spanische Generalkonsulat in der Oberföhringerstraße mit schwarzer Farbe angegriffen. Solidarität mit allen Angeklagten der Operation Pandora, Piñata, Ice.

Weder Schuldig noch Unschuldig

Freiheit für Alle

auf Spanisch  /  auf Italienisch

Toulouse, Frankreich: Brandanschlag gegen EDF für COP21

edfarsonIn der Nacht des 6. Dezembers, zündeten wir im Norden von Toulous fünf EDF Fahrzeuge an.

EDF ist einer der COP21 Partner. Es ist auch eine staatliches Unternehmen, das die Nutzung der Atomkraft als Lösung der Probleme mit dem Klimawandel anstrebt.

Die Atomkraft ist der Tod, lasst uns ihre Sponsoren zerstören!

Wir glauben, dass es wichtig ist den COP21 dort anzugreifen, wo er ist: nämlich  überall wo Profit und Macht sind.

Wir bevorzugen Qualität, Komplizenschaft und Überraschung über medienwirksames und spektakuläres Rendez-Vous mit dem Staat und seiner Polizeimeute. .

Mit einigen Feuerzeugen, einem Bezinkanister und zufriedenen Lächeln, haben wir bescheiden auf die Überwachung reagiert, Angst und Resignation, die uns täglich entfremden.

Alle COPS 21 sind Ziele!
Immer mehr Benzin gegen den Staat (im Ausnahmezustand) 

Einige Feueranzünder

Griechenland : Brandanschlag durch die Zelle FAI “Sebastián Oversluij” in Athen

Im Zusammenhang mit dem Aufruf für die Aktionskampagne für einen Schwarzen Dezember organisierten wir eine Tat der Direkten Aktion und führten sie aus. .

Wir erreichten das Haus eines Bullen im Viertel Zografou, der Wachmann des Büros der Goldenen Morgendämmerung ist und setzten sein persönliches Fahrzeug in Brand.

Solche Aktionen sind leicht von GefährtInnen zu verbreiten und reproduzieren. Sie könne auch dazu beitragen ein Klima der Angst und Verunsicherung unter den feigen Dienern der Rechtsordnung zu schaffen.

Wir warten nicht bis die Repression an unsere Tür klopft; wir lokalisieren die Häuser der uniformierten Mistkerle innerhalb der Metropole und statten ihnen einen Besuch ab, um sie mit allen Mitteln anzugreifen. .

Stärke und Solidarität allen unseren GefährtInnen auf der Welt, die die Schwarze – Dezember – Kampagne mit ihren Aktionen intensivieren und informelle Zusammenarbeit vielgestaltiger anarchistischer Aktionen Realität werden lassen.

Wir organisieren anarchistische Direkte Aktionszellen.

Für die anarchistische Offensive gegen die Welt der Macht!

Für einen Schwarzen Dezember!

Solidarität mit anarchistischen Gefangenen und allen GefährtInnen die durch die Autoritäten gesucht werden !

Mit unseren toten Brüdern und Schwestern, die in jedem Moment des Angriffs gegen die Herrschaft präsent sind.

Sebastián Oversluij Zelle/Informelle Anarchistische Föderation (FAI-IRF)

Quelle: Athen IMC

Santiago, Chile: Tierhandlung sabotiert für einen Schwarzen Dezember

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TIERE SIND KEINE HANDELSWARE. BOYKOTT, SABOTAGE UND ANGRIFF GEGEN DIE HÄNDLERiNNEN UND AUSBEUTERiNNEN VON TIEREN. DIREKTE AKTION GEGEN JEDE FORM DER HERRSCHAFT! BEFREIUNG VON TIER, MENSCH UND ERDE!

Neben bilden und informieren, … sich aus den Gesetzen des kapitalistischen Systems stellen, … sprühen und Unternehmen sabotieren … denken wir nicht nur an die Tiere, sondern an das gesamte Ökosystem, das sich mit jedem Tag verschlechtert. Wenn wir das Eigentum jener zerstören, die die Ausbeutung von Tieren unterstützen, dann werden wir nicht zögern, all unsere Waffen zu nutzen und wenn wir auch diesen üblen Ort niederbrennen.
(“Animal Liberation,” ein Song vom Genossen Sebastián Oversluij)

In der kapitalistischen und autoritären Gesellschaft, ist Speziesismus eine tragende Säule, auf der Herrschaft aufbaut und sich in Machtstrukturen materialisiert, die Tiere in Objekte des menschlichen Konsums transformieren in Form von Essen, Kleidung, Unterhaltung, Experimenten oder Eigentum eines Menschen.
Indem Anti-Speziesismus als ein Teil des Kampfes gegen jede Form der Autorität einbrachte wird, ist ein alltägliches Leben ohne tierische Produkte und direkte Aktionen gegen die Ausbeutenden und Handelnden von Tieren das unausweichliche Gegenstücke

Alle reformistischen und viktimisierenden Logiken über Tierbefreiung zurückweisend sabotierten wir die  Tierhandlung “Exotic” in der Nacht des 1. Dezember und verklebten mit flüssigem Stahl die Schlösser, die Zugang zu dem Ort garantieren, wo die Tiere als Handelsware verkauft werden. Vor Ort (in der Departmental Allee) hinterließen wir eine Nachricht, damit es keinen Zweifel gibt, worum es in dieser Aktion ging. Als die Sonne aufging, konnte der Betreiber sein Geschäft, das auf Käfige und der Gefangenschaft nicht-menschlicher Individuen beruht, nicht öffnen; unsere Aktion erfüllte somit ihr Ziel: Das normale Funktionieren der Unterdrückung unserer Leben und jener der Tiere zu stören.

Wir wollen keine Gesetze, die mitfühlender mit Tieren sind oder größere Käfige garantieren. Unsere Aktion ist ein Ausdruck unseres Willens der Zerstörung jeder Form von Gefangenschaft und Beherrschung.

Wir antworten auf diese Weise auf die Einladung unserer Compañeros in Griechenland, Panagiotis Argirou und Nikos Romanos, an einem Schwarzen Dezember teilzunehmen, in dem wir die anti-autoritäre und grenzüberschreitende Aktion und die Netzwerke von Solidarität zwischen GefährtInnen intensivieren und sie jenseits eines bestimmten Moments ausleben wollen.

Unsere Aktion soll auch dazu beitragen, die anti-speziesistische Aktion in unserer Umgebung zu revitalisieren, ist aber auch eine Form von Solidarität mit dem anarchistischen und veganen Gefangenen Osman Evcan, der sich seit dem 10. November im Hungerstreik in den Knästen des türkischen Staates befindet und sein Leben riskiert, indem er seinen Körper als Waffe nutzt, um vegane Ernährung im Gefängnis zu fordern.

Die anti-speziesistische Spannung soll sichtbar in den offensiven anarchistischen Aktionen werden durch die Zellen von GefährtInnen, die sich organisieren und aktiv werden ohne Hierarchien, geschärften Überzeugungen im Zusammenspiel mit Kreativität, Achtung und verschiedenen Mitteln und Materialien, um an verschiedenen Punkten des Netzwerks der Herrschaft zuschlagen.

Solidarität mit Mónica Caballero, Francisco Solar und allen anarchistischen Gefangenen in Chile und der ganzen Welt.
Im insurrektionalistischen Gedenken an unseren im Kampf getöteten Gefährten Sebastian Oversluij vor zwei Jahren.

Für die Befreiung von Tier, Mensch und Erde.
Nieder mit den Käfigen der zivilisierten Welt.
Sabotage, Boykott und direkte Aktion gegen alle UnterdrückerInnen!
Zelle ‘Nächtliche Störung’
Informelle Anarchistische Förderation/Internationale Revolutionäre Front (FAI/FRI)
Chile – Schwarzer Dezember 2015

Spanish | Englisch (leicht überarbeitet) via Bite Back

Raahe, Finnland: Solidaritätsgrüße nach Paris

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Heute, am 4. Dezember haben wir in Nordfinnland in der Stadt Raahe ein Transparent vom Dach der Polizeistation entrollt. Damit wollen wir ausdrücken, dass Verletzungen von Menschenrechten nicht akzeptabel sind. Auch wollen wir daran erinnern, dass Atomkraft keine Lösung für den Klimawandel ist. Lasst uns den Kampf für unsere Menschenrechte und für unsere gemeinsame Erde aufrechtherhalten!

*Zwei Leute wurden in Gewahrsam genommen. Nach sieben Stunden wurden sie entlassen und beschuldigt Vandalismus begangen zu haben, weil laut Polizeizeichef die Station blamiert war. * 🙂
*Wir geben bekannt, dass die Polizeistation seit dem Frühling den AktivistInnen des Pyhäjoki Antiatom- Protestcamp sehr vertraut geworden ist – in der Form von Jailhouse Rock. Heute erlebten wir auch eine Penthouse-Party. !*

Fennovoima.no