Koridallos Gefängnis: Der anarchistische Gefangene Yannis Naxakis wurde verprügelt und ins Krankenhaus gebracht

Am heutigen Sonntag 5.1.2014 wurde um 18:30 unser Gefährte Yannis Naxakis außerhalb des A-Flügels aus einem Hinterhalt von mindestens fünf mit Stöcken bewaffneten Mitgliedern der Verschwörung der Feuerzellen (CCF) zusammengeschlagen. Der Gefährte wurde in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses gebracht.

Babis Tsilianidis
Yannis Michailidis
Tasos Theofilou
Dimitris Politis
Fivos Harisis
Argyris Ntalios
Giorgos Karagiannidis
Andreas-Dimitris Bourzoukos
Alexandros Mitroussias
Grigoris Sarafoudis

Madrid: Solidaritätsveranstaltung für anarchistische Langzeitgefangene

11-de-eneroAm Samstag, den 11. Januar 2014 lädt das besetzte Soziale Zentrum La Gatonera, das sich in der Calle Amistad 9 im Viertel Carabanchel in Madrid befindet, zu einer Infoveranstaltung aus Solidarität mit anarchistischen Gegangenen, die an verschiedenen Orten der Welt für lange Zeit im Gefängnis sitzen müssen.

Wir treffen uns um 18:30 und beginnen mit einem Vortrag, mit dem Ziel einige Fälle von Schwestern und Brüdern vorzustellen, die in den demokratischen Verliesen bereits seit vielen Jahren eingekerkert sind. Nach Präsentation der Fälle von Claudio Lavazza und Gabriel Pombo Da Silva (Gefangene in Spanien), Marco Camenisch (inhaftiert in der Schweiz), Thomas Meyer-Falk (in Deutschland in Gefangenschaft), Marie Mason und Eric McDavid (sitzen in der USA ein) und José Miguel Sánchez Jiménez (Gefangener in Chile), diskutieren wir frei über Wege solidarische Verbindungen zu stärken und auszuweiten, auch durch Gegeninformationsstrukturen und faktische Unterstützung, mit den Gefangenen des sozialen Krieges.

Außerdem wird es an diesem Abend auch ein Solidaritätscafé mit veganen Sandwichs geben, um den Hunger zu stillen.

Wir wollen erreichen, dass diese Veranstaltung zu einer Möglichkeit wird das Schweigen zu brechen, mit dem sie anarchistische Gefangene verbergen wollen, außerdem ihre Worte sowie den Kampf mit allen erdenklichen Mitteln gegen die Gefängnisgesellschaft und die sie aufrecht erhalten zu verbreiten.

Übrigens handelt es sich um eine selbstorganisierte Veranstaltung, so hoffen wir, dass wir auf eure Unterstützung zählen können, was persönliche Anwesenheit, aktive Beteiligung sowie freiwillige Spende für inhaftierte GenossInnen mit einschließt.

Gefangene auf die Straße! Straßen für den Aufstand!

Contra Info

Griechenland: Solidaritätstransparente für die Rote Flora in Hamburg

Das seit 25 Jahren besetzte Haus Lelas Karagianni in Athen zeigt sich mit der Roten Flora solidarisch.
Solidaritätstransparent vom selbstorganisierten Raum “Stegastro” in Galatsi, Athen.
Solidaritätstransparent des FC St Pauli Thessaloniki Fanclubs.
utopia a.d. komotini
Transpiaktion vom anarchistischen Squat “Utopia A.D.” in Komotini, Nordgriechenland. Zudem wurden Soliflyer in der Innenstadt verteilt, die auch auf der Webseite des Utopias, http://utopia-ad.org/
ins Netz gestellt wurden.

Volos, Griechenland: Silvester an der dortigen Jugendstrafanstalt

GefährtInnen versammelten sich vor der Jugendstrafanstalt in Volos und verbrachten den Silvesterabend in der Nähe der Gefangenen. Inmitten von Feuerwerk riefen die Demonstrierenden Parolen , wie: “Die Leidenschaft für Freiheit is stärker als alle Gefängisse”; “Feuer und Explosion diesem Freudenhaus”  und mehr.

Solidarität ist unsere Waffe!

Athen: Bericht vom Protest gegen die “Weiße Nacht” am 28.12.2013 in der Innenstadt

Liberalisierung der Geschäftsöffnungszeiten: Sonntagsarbeit, sie haben unser ganzes Leben bis zum Limit ausgedehnt. ArbeiterInneninteressen komnmen als Erstes!
Luxuriöse Schaufenster – Unbezahlte ArbeiterInnen
Sie sprechen von Gewinn und Verlust – Wir reden von Menschenleben

Am Samstag Abend, den 28. September 2013, führte die Attika Basisgewerkschaft der Branche Buch-Papier zusammen mit KollegInnen der Handelsbranche und anderen Bereichen neben MigliederInnen von Gewerkschaften, ArbeiterInnen- und Arbeitskollektiven sowie Nachbarschaftsversammlungen eine Serie von Interventionen im Stadtzentrum gegen die „Weiße Nacht“ und die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten bis 23 Uhr (!) durch. Diese Bedingungen wurden den im Einzelhandel tätigen ArbeiterInnen vom regierenden Bürgermeister Athens, Giorgios Kaminis, auferlegt.

Gegen 19 Uhr haben mehr als 300 Protestierende sich mit ihren Transparenten vor dem „öffentlichen“ Warenhaus am Synthagma Pltz versammelt. Es wurden Parolen gerufen und Texte verteilt. Später haben die Teilnehmenden eine lange und  lebendige Demonstration gehalten. Sie lief zunächst die Haupteinkaufsstraße in der Innenstadt, die Ermoustraße entlang. Dann bewegte sie sich auf der Aiolou Straße, passierte das alte Rathaus am Kotzia Platz und zog über die Stadiou Straße weiter zur Panepistimiou Straße, wo sie die Teilnehmenden vor den Eingängen der wichtigsten Buchhandlungen ‘Ianos Bazaar’, ‘Ianos’, ‘Eleftheroudakis’ and ‘Papasotiriou’) versammelten, die im Zusammenhang mit der „Weißen Nacht“ offen blieben.

Während all dieser Interventionen haben Demonstrierende der Attika Basisgewerkschaft der Buch- Papier- Branche Flugblätter verteilt und Poster geklebt, auf denen zu lesen stand. “Geschäfte wie in weißen Gefängniszellen? Nein Danke!”

Einige von vielen Parolen, die auf der gesamten Strecke gerufen wurden, waren:

“Es mangelt dir nicht an der Zeit einkaufen zu können, der mangelt es an Zeit und Stunden, um zu leben.”

“Arbeite niemals in einer Nacht oder am Sonntag, wir sind besser dran, wenn wir nicht zu Konkurrierenden werden”

“Die MinisterInnen, die Bosse können unseretwegen am Sonntag und in der Nacht arbeiten.”

“Flexible Arbeit, Sonntagsjobs, sie dehnen unser ganzes Leben völlig aus.”

“Flexible Arbeitszeiten, unbezahlte Arbeit; in einem Wort Terrorismus”

“Wenn wir nicht in jedem Geschäft Widerstand leisten, werden wir alle Sklaven für ein wenig Brot.”

“ArbeiterInnen, es gibt nur einen Weg zu gewinnen, Organisierung und Widerstand am Arbeitsplatz”

“Luxuriöse Schaufenster, unbezahlte ArbeiterInnen…”

Alles geht weiter…

Quelle für weitere Photos: bookworker

Athen: Silvesterdemonstration am Koridallos Gefängnis, wo viele Anarchisten gefangen gehalten werden

Kundgebung mit Feuerwerk vor dem Knast

[vimeo]http://vimeo.com/83099879[/vimeo]

Auf der diesjährigen Demonstration wurde die Solidarität sowohl außerhalb als auch innerhalb des Koridallos Gefängnisses kraftvoll gezeigt. Fast 1000 Menschen kamen vor Mitternacht zu der Kundgebung und riefen laut Parolen. Einige Genossen brannten Feuerwerk ab während die Gefangenen Lärm machten und brennende Objekte aus ihren Zellenfenstern warfen. Kurz nachdem die Menge vom Park gegenüber des Männergefängnisses zum Parkplatz gegenüber des Frauengefängnisses ging, setzen Hundertschaften der Polizei Tränengas ein um die große Demonstration niederzuschlagen und sie verfolgten Demonstranten in den umliegenden Straßen. Es wurden vier Festnahmen gemeldet.

Feuer den Knästen!

Quelle mit weiteren Bildern: social-revolution.gr

(Plumpes Weihnachtsgedicht)

1.Advent
ein Lichtlein brennt:
Wir sorgen für ein Weihnachtswunder
oh Tannenbaum, du brennst wie Zunder

2.Advent
das nächste Lichtlein brennt:
Ein Konsumtempel spukt Feuer
seine Waren warn uns zu teuer

3.Advent
noch ein Lichtlein brennt:
Bullenwache in Flammen steht
Law und Order vom Winde verweht

4.Advent
und das 4. lichtlein brennt:
Ach welch herrlich leuchtend Pracht
ist ein Knastaufstand bei Nacht

Bescherung! Wir zünden alle Lichtlein an:
Koukoulofori spielen Weihnachtsmann
Oh, wie fröhlich ist die Weihnachtszeit
wenn es Mollis auf Behörden schneit

Athen: Bekennerschreiben zum Angriff auf die Firma Sioufas & Associates Law

Wir sind an einem Punkt, wo der Staat und die Bosse den direkten Angriff auf die Armen und Unterdrückten lanciert haben. Indem sie uns zu einem Leben in Armut und Elend verurteilt, beabsichtigt die Macht jeden Aspekt des täglichen Lebens zu kontrollieren. Wir erleben an der eigenen Haut den Zusammenbruch der öffentlichen Gesundheitsfürsorge und Bildung, Entlassungen und Lohnkürzungen, Steuerraubzüge und die Militarisierung der Repression. Zu diesem heiklen Gefälle kommt hinzu, dass auch das anscheinend “heilige” kapitalistische Recht auf Hauseigentum in Frage gestellt wurde. Doch wenn die KapitalistInnen von Eigentum reden, meinen sie den Besitz der Produktionsmittel, die ihnen nach in den Händen weniger sein sollten. Das meinen sie, wenn sie unser Wohneigentum Investition nennen.

Jedes Inkassobüro ist ein bedeutendes Rädchen in diesem Konzentrationsprozess der „Investition in Wohneigentum“ in die Hände weniger – und es ist uns scheißegal, ob sie legal oder illegal sind. Diese Unternehmen erpressen und terrorisieren die Leute und sie geben Zahlungsbefehle heraus, um die SchuldnerInnen zu zwingen, ihre Wohnungen zu verpfänden. Was folgt sind die Versteigerungen. Die größten dieser einschlägigen Firmen (in Griechenland) gehört der Familie von Dimitris Sioufas, Ex-Minister und früherer Sprecher griechischen Parlaments. Ganz nebenbei, wie könnte das politische Personal des Landes in diesem lukrativen und parasitären Geschäft nicht dabei sein?

Am Donnerstagnachmittag, dem 10. Dezember 2013, entschieden wir uns zum Angriff auf das Hauptquartier der oben genannten Firma in der Eikostis Pemptis Martiou Str. 7 im Bezirk Tavros (Athen). Abgesehen von seiner offensichtlichen politischen Symbolik, ist unser Angriff auch eine Praxis der Würde, der sozialen und der Klassen-Solidarität; ein Akt des Widerstandes von und für alle von uns, die täglich die Gewalt der Bosse erfahren; eine Aktion als Teil unseres gesamten Kampfes gegen Staat und Kapital.

Wir vergessen die Tausende unserer Mitmenschen nicht, die sich unter der Last der staatlichen und kapitalistischen Barbarei krümmen, und in den Selbstmord getrieben werden. Wir vergeben keinem derer, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Wir heben unsere Fäuste in GenossInnenschaft mit jenen, die in und außerhalb der Zellen der „Demokratie“ im Kampf für die soziale Revolution weitermachen.

AnachistInnen

P.S.1: Es war eine politische Entscheidung, mit den Firmenangestellten nicht in Konflikt zu treten. Wir verstehen ihre Zwangslage, die sie zu einer solchen Arbeit getrieben haben mag, aber wir können die Tatsache nicht übersehen, dass sie in der gegen unsere Klasse lancierten Schlächterei eine besondere Rolle übernommen haben. Was sie brauchen, ist soziale Verachtung und Isolation.

P.S.2: Für uns gehören Wohnungen den darin Wohnenden, die ihr Grundbedürfnis ohne jeglichen Eigentumssinn decken. Um uns klar auszudrücken: Wir sind nur daran interessiert, die Wohnungen der kleinen Besitzer zu retten.
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Der Text wurde von Marco Camenisch, anarchistischer Gefangener im Lenzburger Knast (Schweiz), übersetzt und leicht editiert. Er ist im Original hier zu finden. Vielen Dank, Marco und solidarische Grüße!!

Belgien: Einige Stücke der Unordnung

incendie_directeur_de_BrugesFeuer und Flamme dem Haus des Gefängnisdirektors von Brügge – Mittwochnacht, 11. Dezember 2013, traf ein Brandanschlag das Haus von Jurgen van Poecke, Direktor des Gefängnisses von Brügge. Seine zwei vor seiner Villa (Kesplerstr. in Asbeek) geparkten Autos, ein Audi und ein Citroen, wurden vom Feuer zerstört. Es brach um 4 Uhr morgens aus und breitete sich in der Garage aus, die ebenfalls zerstört wurde. Niemand wurde verletzt, aber die Villa wurde als unbewohnbar erklärt, da sie nun ohne Strom, Wasser und Heizung ist. Der Knast von Brügge ist nicht nur als der sicherste und größte Belgiens bekannt; er enthält auch die verhassten Isolationsabschnitte, die entworfen wurden, um die rebellischen Geister zu brechen. Es wurde ein kleiner Dokumentarfilm über den speziellen Sicherheitsflügel in Brügge gedreht, der in diesem Video zu sehen ist.

Verantwortungen – Vor einem Jahr baute das Unternehmen Marinx seine Gebäude in Sirault. Es brachte den Lastwagen- und Maschinenlärm mit. Im Kontext der ablehnenden Haltung der BewohnerInnen von Sirault gegen die Schädlichkeiten des Unternehmens ging das Haus von Geoffrey Marinx, CEO der Firma, in Flammen auf. Es wohnte noch niemand in der Villa; der CEO wollte nächsten Monat einziehen… Hat er die Botschaft kapiert?

Angriff auf die Kollaborateure – Der Bau neuer Gefängnisse (13 neue Gefängnisse sind in Belgien geplant oder im Bau; in anderen Worten, noch mehr Raum, um Leute einzuschließen und die soziale Frage durch die Verschärfung der Repression und der Sicherheit abzuwürgen) hängt auch von den Bauunternehmen ab, die sie errichten. Gegen diese neuen Gefängnisse kämpfen, heißt also auch Sand in die Maschinerie dieser Kollaborateur-Firmen zu streuen. In der Nacht vom 10. November 2013 schlugen Unbekannte die Fenster des Study and Research Center for Architecture and Urbanism (CERAU) in der Avenue des Courses 20 in Brüssel ein. Diese ArchitektInnen kollaborierten am Bau des Anfang November eröffneten neuen Gefängnisses in Marche-en-Famenne. Du kannst Listen der kollaborierenden Firmen online finden, z.B. bei La Cavale.

Lasst uns die tägliche Routine sabotieren – In der Nacht kappten Unbekannte die Elektrizitätszufuhr der Eisenbahnlinie zwischen Brüssel und Antwerpen. Dutzende Züge fielen aus und es gab Verspätungen von mehr als 45 Minuten. Wenn Bosse, LehrerInnen und Angestellte von unserem pünktlichen Erscheinen zur Ausbeutung abhängen, wenn, allgemeiner gesagt, die Wirtschaft vom flüssigen Verkehr abhängt, so sehen wir in dieser Sabotage eine einfache Art und Weise, um sie alle in den Ruin zu treiben.

Smile – Nachrichten über Ausbrüche zaubern uns immer ein Lächeln aufs Gesicht. Zwei Gefangene flohen aus dem Abschiebelager für klandestine Menschen 127bis in Steenokkerzeel. Einen Monat vorher versuchten sechs Menschen aus dem widerwärtigen Gefängnisdorf des Horrors in Merkplas zu fliehen. Sie brachen Scheiben ein, setzten die Alarmanlagen außer Betrieb und kletterten nachts über die Mauern. Drei von ihnen wurden verletzt, blieben zurück und wurden gefasst, aber die anderen drei konnten entkommen. Kraft den Geflüchteten!

Steenokkerzeel – Am 8. Dezember begab sich eine Bande lustiger junger Störenfriede zum Haftzentrum 127bis in Steenokkerzeel. Nach einigen Worten mit den Gefangenen im Spazierhof zwangen die Wärter die Gefangenen in ihre Zellen zurück. Obwohl an diesem Tag das Abschiebelager nicht brannte und niemand zu fliehen versuchte, so wurde doch die Wut auf diese Gefängnisse mit Petarden, Rauchbomben und Feuerwerk ausgedrückt. Dieser Spaziergang wollte den klandestinen Menschen Solidarität zeigen und die Wut über diese Zentren und den Tod eines Insassen letzte Woche in dem Zentrum von Brügge heraus schreien.

Langes Leben den Geflüchteten – Im Gefängnis von Lantin kletterte ein Gefangener über die Mauer und flüchtete. Andere Gefangene halfen ihm, indem sie die Wärter durch kleine Explosionen ablenkten und sogar eine menschliche Pyramide bauten, um dem Gefangenen zu helfen an der Mauer hochzuklettern. Draußen warteten Komplizen genau vor dem Diensteingang des Knastes mit einem Auto. Als ein Wärter herauskam und fragte, was sie da tun, hielten ihn die Komplizen mit ihren Waffen in Schach. Sobald der Gefangene das Auto erreicht hatte, wurde der Wärter frei gelassen. Trotz Polizeiermittlungen, Strassensperren und Helikopter konnten die Angreifer nicht gefasst werden. Eine schöne Flucht, die auch Dank der Solidarität unter Gefangenen und der Entschlossenheit der Komplizen von außen gelungen ist.

Gefängnis Ardenne – Am Freitag 15. November 2013 griff ein Gefangener zwei Wärter an. Beide wurden verletzt und die Wärtergewerkschaft drohte mit Streik. Faust ins Gesicht den Gefängniswärtern!

Ein Telefonanruf – Donnerstag, 19. November. Bombenalarm im Gericht von Brüssel. Das gesamte Gebäude wurde evakuiert und alle Gerichtstermine abgesagt. Die Polizei fand nichts Verdächtiges, aber der Justizbetrieb war einige Stunden gelähmt. Ein Telefonanruf… Sand in der Knastmaschinerie.

 -anarchistische Zeitschrift hors de service

Die Übersetzung ist eine überarbeitete Form des hier erschienen Artikels.

Thiva, Böotien: Hurra der internationalen anarchistischen Solidarität!

FREIHEIT FÜR MÓNICA CABALLERO UND FRANCISCO SOLAR

Am 23. Dezember 2013 beschmutzten wir wieder einmal die Wände dieser verdammten Stadt. Kämpferische Grüße aus Thiva. Freiheit für die anarchistischen Guerillas.

Saragossa, Spanien: Wandbild in Solidarität mit Mónica Caballero und Francisco Solar

FREIHEIT FÜR DIE INHAFTIERTEN MÓNICA UND FRANCISCO

Im Kontext mit der Solidaritätswoche für die 5 Festgenommen in Barcelona, malten wir ein Wandbild um unsere Unterstützung und Solidarität mit den GenossInnen Mónica und Francisco sichtbar zu machen, sowie mit den anderen GenossInnen, die festgenommen wurden. Es ist überflüssig zu sagen, dass wir nicht in das Spiel von Schuld und Unschuld einsteigen werden. Sie sind unsere GenossInnen und wir verteidigen sie. Weil Solidarität unsere beste Waffe ist. Kämpft weiter. Für die Freiheit von Mónica und Francisco und aller Gefangenen.

Thessaloniki, Griechenland: Banner in Solidarität mit den anarchistischen Gefangenen Francisco Solar und Mónica Caballero

„Solidarität mit den AnarchistInnen Mónica Caballero und Francisco Solar, Geiseln des spanischen Staates. Nichts ist vorbei. Alles geht weiter.“

Quelle: Parabellum

Athen: Selbstdarstellungsvideo der selbstorganisierten Exarchia Gesundheitseinrichtung, innerhalb des besetzten Sozialen Zentrums VOX

[vimeo]http://vimeo.com/82508064[/vimeo]

Von: Selbstorganisierte Exarchia Gesundheitseinrichtung  (ADYE) —Psychologe /-in, Pathologe /-in, Radiologe-in, spezieller Tutor-Kinderspychologe /-in, Gynäkologe /-in, Sprachtherapeut/-in

Die selbstorganisierte Exarchia-Gesundheitseinrichtung ist ein Projekt, das durch eine Vollversammlung von BewohnerInnen, sozialen Projekten und Kollektiven geschaffen wurde, die im Viertel Exarchia leben und handeln.

Sie wendet sich an die lokale Gemeinschaft von Exarchia, ÄrztInnen, PsychologInnen, KrankenpflegerInnen, ApothekerInnen aber auch an alle andere BewohnerInnen, die helfen wollen.

Wesentliche Tätigkeit der selbstorganisierten Exarchia-Gesundheitseinrichtung ist es, freie medizinische Grundversorgung, umgehende Hilfe und psychologische Unterstützung anzubieten. Zudem soll das Konzept einer Gesundheit für Alle ohne Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Herkunft, sexueller Identität oder Religion, vorangebracht werden.

Die politische Grundüberzeugung der Mitwirkenden ist es – angesichts der Tatsache, dass wir alle potentielle MigrantInnen, Wohnungslose, Arbeitslose, prekäre ArbeiterInnen ohne Zugang zum Gesundheitsdiensten sind – Solidarität gegenseitig zu leisten, anstatt egoistisch oder philantroph zu agieren.

Wir glauben, dass selbstorganisierte Gesundheitseinrichtungen nicht ausschließlich eine Antwort auf Probleme bei der Versorgung medizinischer Betreuung sind und die Lücke füllen, die der Staat hinterlässt. Deshalb ist, was wir in Praxis umsetzen, die Methode, wie wir Gesundheit in der Gesellschaft, die wir uns wünschen, sehen wollen: eine Gesellschaft von wirklicher Solidarität und Menschlichkeit.

Wir erkennen das Projekt der selbstorganisierten Exarchia-Gesundheitseinrichtung als eine lebendige Zelle sozialen Widerstands und Emanzipation gegen die gegenwärtige Barberei; daher kollaborieren wir mit Volksversammlungen und Basisgewerkschaften. Während der Öffnungzseiten des Behandlungsraums (jeden Mittwoch und Donnerstag von 18.00 – 20.00 Uhr, seid ihr eingeladen, Medikamente vorbeizubringen, die ihr nicht länger benötigt. Adresse: Arachovis Straße 56, VOX, Bezirk Exarchia

Quelle

Athen: Transpi-Aktion an der Villa Amalias am 19. Dezember 2013

Auf dem Transparent steht: “Unsere Träume werden eure Alpträume werden. Leere Häuser gehören uns. Villa Amalias”

Es folgt ein Text des Villa Amalias Kollektivs:

Die Villa ist hier. Sie steht noch immer in ihrer ganzen Höhe da, wie sie Tausende von Menschen, die das Gebäude besuchten und darin kreativ waren, 22 Jahre lang ununterbrochen lebendig erhielten.

Ihre Höhe ist unüberwindbar.

Alle diejenigen, die nach ihrer Räumung in der Umgebung Immobilien zu hohen Preisen verkaufen werden—
Alle diejenigen, die in ihrem Namen politische Spiele inszenieren und durchführen—
Alle diejenigen, die über die Struktur der Athener Innenstadt reden und Tag für Tag die menschliche Existenz entwerten—
Alle diejenigen, die sich Nazi- und nationalistischen Gruppierungen unterordnen und jene unterstützen, die unter ihrer Haut und in ihrem Geist dem “Dorn” nichts entgegenzusetzen haben, der sie bluten lässt, das Hindernis, das sich ihren rassistischen Kampagnen im Bezirk entgegenstellt—
Alle diejenigen, die uns Tag für Tag unter der Überschrift “nationale Einheit” und “Rettung des Landes” ausbluten —
Alle diese Leute werden niemals den Gipfel der Villa oder irgendeines anderen besetzten Hauses oder selbstorganisierten Raumes erreichen. Ganz einfach weil sie den Gipfel nicht sehen.

Und wie sollten sie ihn auch sehen können, wenn sie immer nur auf ihre Taschen, die Wahlurne, die Kamera, ihre Ruhe schauen.

Du musst den Kopf hoch halten, um den Himmel zu sehen. Von der Dachspitze, den Wänden, dem Hof, den Schatten, den Atemzügen, der Straße…

BESETZTE HÄUSER FÜR IMMER
VILLA AMALIAS

Besetzte Häuser gehören den kämpfenden Menschen. “Unsere Träume werden eure Alpträume werden”
… Schergen und Bosse, schiebt euch das Budget von 3,5 Millionen für die Rekonstruktion der Villa Amalias in den Arsch.

19. Dezember 2013

Griechenland: Gesten der Solidarität mit der besetzten Roten Flora in Hamburg

“Solidarität mit der Roten Flora in Hamburg und allen besetzten Häusern weltweit. Wir sind ein Bild der Zukunft. Revolution: Unabdingbar!”

Am 24. Dezember 2013 haben Leute aus dem selbstverwalteten Freiraum von Karditsa aus Solidarität mit der Roten Flora und allen besetzten Häusern auf der Welt  ein Transparent auf dem zentralen Platz der Stadt aufgehängt.

Terrorismus liegt dem Staat zugrunde und Freiheit findet sich innerhalb besetzter Häuser.

“Solidarität mit der Roten Flora. Kraft den GefährtInnen in Hamburg”

In den frühen Morgenstunden des 25. Dezembers: Solidarität für die GefährtInnen in Hamburg, die sich der kapitalistischen Barbarei widersetzen. Katechaki-Straße in Athen, Griechenland!

Auch in Oakland (Kalifornien) wurden Soli-Aktionen für die Rote Flora durchgeführt.

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf die Polizeiwache in Exarchia

Am Freitag, 13. Dezember, griffen wir die Polizeiwache in Exarchia (in der Kallidromiou Straße im Zentrum Athens) an. Rund 40 GenossInnen vertrieben die WachpolizistInnen. Sie erreichten den Eingang der Polizeiwache, setzten die Eingangstür, das Wärterhäuschen und Polizeifahrzeuge in Brand. Eine weitere Gruppe von 30 GenossInnen blockierte in der Nähe, auf der Charilaou Trikoupi Straße, gleichzeitig den Verkehr und errichtete Barrikaden. Gleich nachdem der Angriff vorbei war, verließen wir den Ort gemeinsam, ohne dass es zu unerwarteten Problemen kam. Nach ein paar Minuten stürmten Motorradbullen der DELTA-Einheiten den Exarchia-Platz, nahmen total willkürlich 84 Personen fest, die nichts mit der Aktion zu tun hatten. Zu solch einer Razzia kommt es immer, wenn im weiten Umkreis ein Angriff stattfand.

Die Aktion wurde als kleine Antwort auf den massiven Polizeieinsatz und die Repression am 6. Dezember 2013 im Bezirk Exarchia durchgeführt (dem 5. Jahrestag des Mordes von Alexandros Grigoropoulos).

Sie ist auch den Anarchisten gewidmet, die sich im Koridallos Gefängnis im Hunger- und Durststreik befinden: Fivos Harisis, Argyris Ntalios, Giorgos Karagiannidis, Dimitris Politis, Yannis Michailidis (der Brandanschlag fand statt, bevor Babis Tsilianidis und Grigoris Sarafoudis ankündigten, dass sie auch in den Hunger- und Durststreik treten).

AnarchistInnen
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Filmaufnahmen Momente nach dem Angriff hier

Schweiz: Entlassung auf Bewährung für den Anarchisten Marco Camenisch ein weiteres Mal abgelehnt

Solidarität mit Marco Camenisch

“Ein rebellischer und aufständischer Geist ist ein heiterer Geist, ein zeitloser Geist, der in einer kontinuierlichen Gegenwart aus Solidarität lebt. Solidarität, die per definitionem Generationen vereint, Bemühungen vereint, Handeln vereint, unsere Leben vereint, unsere Herzen vereint, so unterschiedlich und so weit entfernt voneinander sie auch sein mögen, leben sie, haben sie immer gelebt und werden sie immer leben!”

Aus dem Gefängnis in Lenzburg teilt uns Marco Camenisch mit, dass er gerade eine weitere Ablehnung seines Antrags auf bedingte Haftentlassung erhalten hat, die ihm eigentlich schon seit langer Zeit zusteht, da er bereits zwei Drittel seiner von schweizerischen Gerichten auferlegten Haftstraße verbüßt hat. Hier ein Ausschnitt seines Briefes:

“Dieses Mal kam die Ablehnung vom TAR (Regionales Verwaltungsgericht). Um ehrlich zu sein, habe ich es unendlich satt, mit dem ewig gleichen, langwierigen repressiven Scheiß zu tun haben zu müssen, mit dem das TAR eigentlich nur ‘bestätigt’, was von seinen Kumpanen bereits mitgeteilt wurde und lediglich noch mehr Gemeinheit und Bösartigkeit hinzufügt.  Natürlich habe ich mit einer Bestätigung der Ablehnung gerechnet, aber um ehrlich zu sein, wenigstens mit einem Hauch von Ernsthaftigkeit im Umgang mit den ‘Argumenten der Verteidigung’. Praktisch wird es für mich wohl auf eine nachträgliche Sicherheitsverwahrung im Anschluss an die Gefängnisstrafe hinauslaufen. Das ist der einzig beachtenswerte Punkt…”

Immer auf Marco´s Seite! Gegen alle Gefängnisse!

Solidarischer Antirepressions-Fond der westlichen Alpen

Athen: Graffiti und Flyer in Solidarität mit den Gefangenen des weltweiten anarchistischen Krieges

1
“Stärke für den Genossen José Miguel Sánchez Jiménez, seit dem 27. November 2013 im Hungerstreik – Feuer an alle Gefängnisse!” (José Miguel ist seit fast zwei Jahrzehnten in Chile eingekerkert)
2
“Freiheit für Mónica Caballero und Francisco Solar, Solidarität mit Valeria “Giacomoni, Gerardo Formoso und Rocío Yune, die für Angriffe des Aufständischen Kommandos Mateo Morral (in Spanien) angeklagt werden”

Am Freitagabend, den 29. November 2013, führte eine Gruppe anarchistischer Genossinnen und Genossen eine Aktion der Solidarität mit den Gefangenen des anarchistischen Krieges in der ganzen Welt im Zentrum Athens durch. Slogans wurden an Wände gesprüht, Flyer und Broschüren über die gegenwärtigen Fälle wurden in die Luft geworfen und verteilt und die Innenstadt mit Stickern über die Genossinnen und Genossen geschmückt, die wegen Aktionen im Zusammenhang mit dem “Phoenix Projekt” verfolgt werden.

Kleine Aktionen wie diese dienen dazu, einerseits Solidarität unter anarchistischen Rebellinnen und Rebellen in der ganzen Welt zum Ausdruck zu bringen, und andererseits zu einer Verbreitung des offensiven anarchistischen Kampfes beizutragen, immer in Unterstützung der Genossinnen und Genossen, die vom Feind gefangen gehalten werden. Außerdem ist keine unserer Aktionen zu klein, wenn wir damit unseren gefangenen Brüdern und Schwestern in den Gefängniszellen Wärme geben können, und sei es auch nur für eine Weile.

Solidarität zwischen RebellInnen und AnarchistInnen der Praxis ist kein bedeutungsloser Slogan, der in Auditorien der Universitäten gerufen oder beim Surfen im Internet oder beim Blättern in Straßen-Zines gelesen wird. Solidarität ist ein wesentliches Element des aufständischen Kampfes, unseres Angriff auf das Bestehende mit seinen Beziehungen, seiner Moral und seiner repressiven Praxis. Jeder und jede, mit mehr oder weniger Kraft zur Verfügung, kann mit den Mitteln handeln, für die sie und er sich jedes Mal entscheiden.

Wir werden niemals einen gleichmäßigen Abstand halten. Wir werden immer gegen die Autorität und ihre Untergebenen kämpfen, für immer auf der Seite unserer gefangenen Brüder und Schwestern und derer stehen, die ihre Verweigerung bewaffnen und mit Würde in die Offensive gehen.

Feuer den Gefängnissen! Tod der Macht!
Für internationale aufständische Solidarität!

AnarchistInnen für die Verbreitung des Chaos

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Wow, du bist auch illegal?

„Ich glaube an gar nichts. Ich bin nur hier wegen der Gewalt.“

Eine Sache, die alle Menschen gemeinsam haben: Wir sind illegal

Wir zerstampfen das Gras mit unseren Füßen, wir zünden den Wald an, wir spucken auf den Boden, wir schmeißen Müll auf die Straßen, wir überqueren die Straße bei Rot. Wir kaufen geschmuggelte Zigaretten, wir bauen Häuser ohne Genehmigung, wir benutzen abgezapften Strom. Wir zahlen keine Steuern, wir beteiligen uns am illegalen Handel, wir fälschen Papiere. Wir schwänzen die Schule, wir bestehen die Prüfung mit ein bisschen Mogelei, wir berauschen uns in den Toiletten. Wir feiern krank, wir klauen Material aus den Büroschubladen und Geld aus dem Tresor. Wir kümmern uns nicht um Qualitätsanforderungen, wir Warten gar nichts.

Leben. Es ist 100% natürlich, keine Zusätze

Gegen die Strafverfolgung, gegen die Macher von Gesetzen, gegen LehrerInnen, Manager, Direktoren… Wir reden, essen, trinken, gehen, schlafen, lachen, weinen. Wir kämpfen gemeinsam, wir spielen zusammen, wir machen Liebe miteinander, wir lieben einander, wir rasieren uns nicht, waschen uns nicht!

Wir schneiden denen die Zunge heraus die sagen „Sprechen verboten“. Eine Flüssigkeit undefinierbarer roter Farbe fließt. Ich nehme an Lebensmittelfarbe?

Reklame für den Aufstand

-Plünderung. Die erfreulichste Art einzukaufen.
-Beklau die Supermärkte, Umbruch!
-Knack Geldautomaten. Was könnte natürlicher sein als das?
-Fackel das Auto ab. Mach’s einfach.
-Pflasterstein. Der Welt lokale Reaktion.
-Sei nicht zivilisiert, sei du selbst.
-Fensterscheiben einschmeißen. Zum Finger ablecken.
-Fälsch deine Papiere. Du kümmerst dich selbst um alles!
-Zapf Strom ab. Das wird dir ein Gefühl fürs Leben geben!
-Fälsch deinen Ausweis. Können wir dir sonst noch bei irgendetwas helfen?
-Zerkratz Autos. Mach dich selbst glücklich!
-Zwille. Einfach das Beste, um die Bullen zu bekämpfen.
-Sprühfarbe ist für dich, stell deine eigenen Regeln auf!
-Pfefferspray läd dich mit seinem Geruch ein…
-Plätze. Wir kriegen nicht genug!
-Widerstand. Verbindet Menschen!
-Freiheit. Weil du sie wert bist!

Mmm, Illegalität mit Schokoladenüberzug und ganzen Haselnüssen! Du bist nicht du selbst, wenn du legal bist!

Wer findet Filme über Gefängnisausbrüche nicht spannend, oder Filme über Bankräuber? Wer empfindet nicht insgeheim Freude über Tote, Explosionen und sogar Blut? Wer tötet nicht gerne Menschen in Computerspielen? Wer wünscht sich nicht die Apokalypse?

Soll der Tag ihnen gehören und die Nacht sich überall hin ausbreiten. Die tiefsten Sehnsüchte kommen jetzt hervor, keiner kann die Armee der Finsternis stoppen.

Das Antidepressivum und die Straßenlampen und alle anderen, die uns gerne aufhalten möchten, werden ihrer Zerstörung nicht entkommen.

en

16. – 22. Dezember 2013: Internationale Aktionswoche in Solidarität mit den 5 Anarchist_innen, die am 13. November in Barcelona festgenommen wurden

Weitere Infos in englischer Sprache bei Act for Freedom Now!

Tampere, Finnland: Proteste gegen den Nationalfeiertag

Zurzeit gibt es in Finnland große Schlagzeilen. Circa 500 Menschen sind am 6.Dezember, dem Nationalfeiertag in Finnland, in Tampere in Form einer Eishockey-Demonstration gegen Nationalismus und Kapitalismus auf die Straßen gegangen. Banken und Kaufhausfenster wurden zerschlagen und PolizistInnen angegriffen.

Der 6. Dezember ist neben dem Nationalfeiertag auch der Tag, an dem der finnische Präsident eine jährliche Elitenparty organisiert. Normalerweise werden diese Feierlichkeiten im Präsidentenpalast in Helsinki begangen, aber dieses Jahr wird jener renoviert, weshalb sie ihre nationalistische und elitäre Party ins Tamperer Rathaus verlegten.

1918 war Tampere eine Hochburg der Roten im Bürgerkrieg [die Revolutionäre waren ‘die Roten’ und kämpften gegen die Kapitalisten und Faschisten – ‘die Weißen’]. Wir haben das nicht vergessen. Im Zentrum der Stadt und in den umliegenden Arealen wurden tausende Revolutionäre ermordet. Wir wollten zeigen, dass es immer noch Revolutionäre gibt und dass wir unsere Vergangenheit nicht vergessen haben. Eine Demonstration wurde über das berühmte Eishockey-Thema organisiert (Tampere ist Eishockey-Zentrum und Eishockey ist ein proletarischer Sport). Der Name war dementsprechend: „Eishockey Party ungebetener Gäste“ ( Kiakkovierasjuhlat).

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„Nationalität ist eine Illusion – der Staat muss weg!“
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Einige Nationalfahnen wurden gestohlen und von den Hockey-Leuten zerstört; andere wurden von der Polizei entfernt, um Diebstahl zu verhindern.

pic-1 pic-4 pic-5 pic-6 pic-7 pic-8 pic-10 pic-12 pic-13Rund 500 Demonstrierende nahmen teil; einige loyal zum Hockey-Thema und andere eher zu Pyrotechnik. Wir schafften es nicht, die Präsidentengala zu stürmen, aber die Realität der Klassengesellschaft wurde in dieser Nacht gehört und am nächsten Tag in allen großen Tageszeitungen gelesen, welche schockiert über die zerstörten Fenster und verletzen PolizistInnen waren.

Die Demo lief in Seitenstraßen weiter, nachdem die Polizei uns vom Gehen auf der Hauptstraße abhielt. Als die meisten Leute schon dachten, der Protest wäre vorbei und somit schon die Szenerie verlassen hatten, gingen einige Teilnehmer zurück zum Veranstaltungsort der Präsidentenfeier. Zu diesem Zeitpunkt gab es eine Festnahme. Nachdem die Leute zurück an den Zäunen vor dem Tampere Saal waren und die PolizistInnen erneut provozierten und attackierten, verließen die meisten Leute den Platz und die Polizei nahm einige Individuen wahllos fest.

Insgesamt wurden 28 Menschen verhaftet. Sie wurden in den darauffolgenden Tagen mit geringen Anschludigungen und Strafen von 60-200€ wieder entlassen.

Links bzgl. der Aktion: a, b, c

Athen, Griechenland: Schüsse auf einen Genossen in Exarchia am 4. Dezember 2013

Bild von der morgendlichen Demo in Gedenken an Alexis Grigoropoulos (Athen, 6. Dezember 2013)
Im Polizeikessel gefangene SchülerInnen in den Propylaea (Athen, 6. Dezember 2013)

Bevor ich anfange, den Vorfall zu beschreiben, möchte ich die Gründe aufführen, warum ich keine formale Klage oder ein Verfahren angestrengt habe. Erstens verstehe ich mich selbst als Anarchisten/Antiautoritären. Deshalb kann mein Gewissen nicht durch Gerichtsverfahren getäuscht werden. Wer für Freiheit kämpft, sollte die Kampflinien beim System und den “Privilegien”, die es uns anbietet, ziehen. Im nun folgenden Bericht zum Vorfall (der sich zwei Tage vor dem Jahrestag des Mordes an Genossen Alexis Grigoropoulos im Jahre 2008 zutrug) möchte ich klarstellen, dass ich mich nicht als Opfer des beschriebenen Angriffs verstehe, weil die Kampflinien gezogen sind und wir gegen den Feind stehen, wie ich bereits anführte.

In der Nacht des 4. Dezember 2013 war ich gemeinsam mit anderen GenossInnen im Innenstadtbereich in Exarchia als wir nahe der Ecke Benaki und Eressou Straße bemerkten, dass wir von drei Zivilbullen verfolgt wurden. Wir tauschten uns kurz aus, was zu tun ist und dann verfolgten und beschimpften wir die Bullen. Zwei der Bullen rannten weg in die Eressou Straße und auch in Richtung Zoodochou Pigis Straße. Es war keine Überraschung als wir die beiden ersten Schläger in die Valtetsiou Straße einbiegen sahen und dann in die Charilaou Trikoupi Straße, genau dort, wo eine Antiriot-Mannschaft dauerhaft stationiert ist. Wir schauten zurück auf den dritten Bullen und ich rief ihm zu: „Was glaubst du, wo du hingehst, scheiß Zivibulle?“ Plötzlich sah ich, dass er eine Waffe auf mich gerichtet hatte. Die Waffe auf meine Brust richtend, schrie er: „Komm her…ich mach dich kaputt“. Während der nächsten Sekunden spannte er seine Pistole, fertig zum Schießen, ich schrie zurück: „Was machst du jetzt, mich erschießen?“ Er schoss mir ins Bein. Genau zu diesem Zeitpunkt merkte ich aber nicht, dass ich verletzt war. Der Gedanke daran, dass seine nächste Kugel mich treffen würde, ließ mich Richtung Exarchia Platz laufen. Dort sah ich schließlich, dass mein Bein verletzt war.

Ich betrachtete es als hilfreich, diese Information öffentlich zu machen, nicht um Angst zu verbreiten, sondern Wut. Wir machen uns nicht vor Angst in die Hosen, egal was passiert; sie müssen das in ihre Köpfe rein bekommen, wir beugen uns nicht, nicht einmal ihren Kugeln.

Zuerst und immer Angriff, auf jede mögliche Art und mit allen Mitteln gegen den Staat und dessen Knechte.

Wir sehen uns auf der Straße, heute am 6. Dezember und jeden Tag.
Die Kugel wird zu beiden zurückkehren, den Ermittlern und den Tätern.
Kraft für die Vagabunden, die in den Fällen Velventos und Nea Filadelfeia angeklagt sind.

M. K.

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation