Tag Archives: AnarchistInnen

Athen: Bekennerschreiben zum Angriff auf die Firma Sioufas & Associates Law

Wir sind an einem Punkt, wo der Staat und die Bosse den direkten Angriff auf die Armen und Unterdrückten lanciert haben. Indem sie uns zu einem Leben in Armut und Elend verurteilt, beabsichtigt die Macht jeden Aspekt des täglichen Lebens zu kontrollieren. Wir erleben an der eigenen Haut den Zusammenbruch der öffentlichen Gesundheitsfürsorge und Bildung, Entlassungen und Lohnkürzungen, Steuerraubzüge und die Militarisierung der Repression. Zu diesem heiklen Gefälle kommt hinzu, dass auch das anscheinend “heilige” kapitalistische Recht auf Hauseigentum in Frage gestellt wurde. Doch wenn die KapitalistInnen von Eigentum reden, meinen sie den Besitz der Produktionsmittel, die ihnen nach in den Händen weniger sein sollten. Das meinen sie, wenn sie unser Wohneigentum Investition nennen.

Jedes Inkassobüro ist ein bedeutendes Rädchen in diesem Konzentrationsprozess der „Investition in Wohneigentum“ in die Hände weniger – und es ist uns scheißegal, ob sie legal oder illegal sind. Diese Unternehmen erpressen und terrorisieren die Leute und sie geben Zahlungsbefehle heraus, um die SchuldnerInnen zu zwingen, ihre Wohnungen zu verpfänden. Was folgt sind die Versteigerungen. Die größten dieser einschlägigen Firmen (in Griechenland) gehört der Familie von Dimitris Sioufas, Ex-Minister und früherer Sprecher griechischen Parlaments. Ganz nebenbei, wie könnte das politische Personal des Landes in diesem lukrativen und parasitären Geschäft nicht dabei sein?

Am Donnerstagnachmittag, dem 10. Dezember 2013, entschieden wir uns zum Angriff auf das Hauptquartier der oben genannten Firma in der Eikostis Pemptis Martiou Str. 7 im Bezirk Tavros (Athen). Abgesehen von seiner offensichtlichen politischen Symbolik, ist unser Angriff auch eine Praxis der Würde, der sozialen und der Klassen-Solidarität; ein Akt des Widerstandes von und für alle von uns, die täglich die Gewalt der Bosse erfahren; eine Aktion als Teil unseres gesamten Kampfes gegen Staat und Kapital.

Wir vergessen die Tausende unserer Mitmenschen nicht, die sich unter der Last der staatlichen und kapitalistischen Barbarei krümmen, und in den Selbstmord getrieben werden. Wir vergeben keinem derer, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Wir heben unsere Fäuste in GenossInnenschaft mit jenen, die in und außerhalb der Zellen der „Demokratie“ im Kampf für die soziale Revolution weitermachen.

AnachistInnen

P.S.1: Es war eine politische Entscheidung, mit den Firmenangestellten nicht in Konflikt zu treten. Wir verstehen ihre Zwangslage, die sie zu einer solchen Arbeit getrieben haben mag, aber wir können die Tatsache nicht übersehen, dass sie in der gegen unsere Klasse lancierten Schlächterei eine besondere Rolle übernommen haben. Was sie brauchen, ist soziale Verachtung und Isolation.

P.S.2: Für uns gehören Wohnungen den darin Wohnenden, die ihr Grundbedürfnis ohne jeglichen Eigentumssinn decken. Um uns klar auszudrücken: Wir sind nur daran interessiert, die Wohnungen der kleinen Besitzer zu retten.
_

Der Text wurde von Marco Camenisch, anarchistischer Gefangener im Lenzburger Knast (Schweiz), übersetzt und leicht editiert. Er ist im Original hier zu finden. Vielen Dank, Marco und solidarische Grüße!!

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf die Polizeiwache in Exarchia

Am Freitag, 13. Dezember, griffen wir die Polizeiwache in Exarchia (in der Kallidromiou Straße im Zentrum Athens) an. Rund 40 GenossInnen vertrieben die WachpolizistInnen. Sie erreichten den Eingang der Polizeiwache, setzten die Eingangstür, das Wärterhäuschen und Polizeifahrzeuge in Brand. Eine weitere Gruppe von 30 GenossInnen blockierte in der Nähe, auf der Charilaou Trikoupi Straße, gleichzeitig den Verkehr und errichtete Barrikaden. Gleich nachdem der Angriff vorbei war, verließen wir den Ort gemeinsam, ohne dass es zu unerwarteten Problemen kam. Nach ein paar Minuten stürmten Motorradbullen der DELTA-Einheiten den Exarchia-Platz, nahmen total willkürlich 84 Personen fest, die nichts mit der Aktion zu tun hatten. Zu solch einer Razzia kommt es immer, wenn im weiten Umkreis ein Angriff stattfand.

Die Aktion wurde als kleine Antwort auf den massiven Polizeieinsatz und die Repression am 6. Dezember 2013 im Bezirk Exarchia durchgeführt (dem 5. Jahrestag des Mordes von Alexandros Grigoropoulos).

Sie ist auch den Anarchisten gewidmet, die sich im Koridallos Gefängnis im Hunger- und Durststreik befinden: Fivos Harisis, Argyris Ntalios, Giorgos Karagiannidis, Dimitris Politis, Yannis Michailidis (der Brandanschlag fand statt, bevor Babis Tsilianidis und Grigoris Sarafoudis ankündigten, dass sie auch in den Hunger- und Durststreik treten).

AnarchistInnen
_

Filmaufnahmen Momente nach dem Angriff hier

Athen, Griechenland: Schüsse auf einen Genossen in Exarchia am 4. Dezember 2013

Bild von der morgendlichen Demo in Gedenken an Alexis Grigoropoulos (Athen, 6. Dezember 2013)
Im Polizeikessel gefangene SchülerInnen in den Propylaea (Athen, 6. Dezember 2013)

Bevor ich anfange, den Vorfall zu beschreiben, möchte ich die Gründe aufführen, warum ich keine formale Klage oder ein Verfahren angestrengt habe. Erstens verstehe ich mich selbst als Anarchisten/Antiautoritären. Deshalb kann mein Gewissen nicht durch Gerichtsverfahren getäuscht werden. Wer für Freiheit kämpft, sollte die Kampflinien beim System und den “Privilegien”, die es uns anbietet, ziehen. Im nun folgenden Bericht zum Vorfall (der sich zwei Tage vor dem Jahrestag des Mordes an Genossen Alexis Grigoropoulos im Jahre 2008 zutrug) möchte ich klarstellen, dass ich mich nicht als Opfer des beschriebenen Angriffs verstehe, weil die Kampflinien gezogen sind und wir gegen den Feind stehen, wie ich bereits anführte.

In der Nacht des 4. Dezember 2013 war ich gemeinsam mit anderen GenossInnen im Innenstadtbereich in Exarchia als wir nahe der Ecke Benaki und Eressou Straße bemerkten, dass wir von drei Zivilbullen verfolgt wurden. Wir tauschten uns kurz aus, was zu tun ist und dann verfolgten und beschimpften wir die Bullen. Zwei der Bullen rannten weg in die Eressou Straße und auch in Richtung Zoodochou Pigis Straße. Es war keine Überraschung als wir die beiden ersten Schläger in die Valtetsiou Straße einbiegen sahen und dann in die Charilaou Trikoupi Straße, genau dort, wo eine Antiriot-Mannschaft dauerhaft stationiert ist. Wir schauten zurück auf den dritten Bullen und ich rief ihm zu: „Was glaubst du, wo du hingehst, scheiß Zivibulle?“ Plötzlich sah ich, dass er eine Waffe auf mich gerichtet hatte. Die Waffe auf meine Brust richtend, schrie er: „Komm her…ich mach dich kaputt“. Während der nächsten Sekunden spannte er seine Pistole, fertig zum Schießen, ich schrie zurück: „Was machst du jetzt, mich erschießen?“ Er schoss mir ins Bein. Genau zu diesem Zeitpunkt merkte ich aber nicht, dass ich verletzt war. Der Gedanke daran, dass seine nächste Kugel mich treffen würde, ließ mich Richtung Exarchia Platz laufen. Dort sah ich schließlich, dass mein Bein verletzt war.

Ich betrachtete es als hilfreich, diese Information öffentlich zu machen, nicht um Angst zu verbreiten, sondern Wut. Wir machen uns nicht vor Angst in die Hosen, egal was passiert; sie müssen das in ihre Köpfe rein bekommen, wir beugen uns nicht, nicht einmal ihren Kugeln.

Zuerst und immer Angriff, auf jede mögliche Art und mit allen Mitteln gegen den Staat und dessen Knechte.

Wir sehen uns auf der Straße, heute am 6. Dezember und jeden Tag.
Die Kugel wird zu beiden zurückkehren, den Ermittlern und den Tätern.
Kraft für die Vagabunden, die in den Fällen Velventos und Nea Filadelfeia angeklagt sind.

M. K.

Athen: Solidarität mit Thodoris Sipsas, verfolgt wegen der Brandstiftung in der Marfin-Bankfiliale (5. Mai 2010)

Nicht einen Schritt zurück; nieder mit dem staatlichen Lügenkonstrukt!

Solidarität mit dem Genossen Thodoris Sipsas, der fälschlicherweise angeklagt ist im Brandstiftungsfall in der Marfin-Bank…

Das Gerichtsverfahren ist für den 9. Dezember 2013 angesetzt.

Das Verfahren gegen Thodoris Sipsas wird am 9. Dezember 2013 im Gebäude des Berufungsgerichts, das sich in der Degleri Straße in Athen befindet, beginnen. Dem Genossen wird das tragische Ereignis am 5. Mai 2010 in der Marfin-Bankfiliale angehängt, er ist beschuldigt unter Anklagen, die offenkundig gefälscht sind. Wir rufen Gruppen, Kollektive, GenossInnen dazu auf, Aktionen und Initiativen für Solidarität und Gegeninformationen mit Thodoris Sipsas, sowie Spendenveranstaltungen, die uns helfen, die Anwaltskosten, die 15.000 Euro überschreiten könnten, zu organisieren.

Versammlung in Solidarität mit dem Genossen Thodoris Sipsas
Kontakt: allilegii.th.sipsas[ät]mail.com

Athen: Der Gefährte Giorgos Kalaitzidis wird offen von Nazis bedroht

Als ich in den frühen Morgenstunden des 17. November 2013 nach Hause zurückkehrte, sah ich, dass Kalaitzidis : Grammos–Vitsi, zusammen mit einem Keltenkreuz und den Initialen „X.A.“ über meinen Hauseingang gesprüht war.*

Offensichtlich haben die Schläger der Goldenen Morgendämmerung, die diese bedrohende Parole angebracht haben, meine Wohnung nicht selbst gefunden, sondern meine Privatadresse wurde ihnen direkt von jemandem innerhalb des Polizeiapparates gegeben. Ich möchte erwähnen, dass wenige Stunden später, am Morgen des 17. November (Datum des 40. Jahrestages des Athener Politechnikumaufstands) im Zusammenhang mit „Vorbeugehaftmaßnahmen“ vor der alljährlichen Demonstration, Männer der Staatssicherheit mich zum x-ten Male verhafteten und mich für sieben Stunden auf dem Athener Polizeipräsidium festhielten. Ich erinnere außerdem daran, dass im November 2012 das Sozialzentrum VOX (ein Hausprojekt in Exarchia), an dem ich mich beteilige, einer Veranstaltung zur Schaffung antifaschistischer politofilakés (ziviler Wächter oder Milizen) in den Vierteln organisiert hat. An dem Tag dieser offenen Versammlung hat das Parlamentsmitglied der Goldenen Morgendämmerung Lagos (derzeit ein Untersuchungshäftling) eine parlamentarische Anfrage an die Regierung eingereicht, die sich auf unsere Veranstaltung bezieht und die Behörden dafür angeklagt, dass sie diese erlauben.

Nach dem jüngsten Vorfall mit der besagten gemalten Parole auf der Mauer meines Hauses, ist es eindeutig, dass ich zum Ziel der FaschistInnen geworden bin. Deshalb erkläre ich, wenn mir etwas zustoßen sollte, dass die Polizeibehörde, die die Privatadresse den Neonazis ausgehändigt hat, unmittelbar verantwortlich ist.

Giorgos Kalaitzidis

* Erläuterung: „X.A.“ steht für Chrissi Avgi, der Nazipartei der Goldenen Morgendämmerung; Grammos und Vitsi sind zwei Berge in Nordgriechenland, wo die Demokratische Armee Griechenlands (DSE) heftige Verluste während der Kämpfe in 1949 erlitten hat, was das Ende des Griechischen Bürgerkriegs in militärischer Hinsicht bedeutete.

Wandbilder gegen den Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums in Zürich

In der Nacht vom 7. auf den 8. November 2013, haben wir in einem Park in Zürich einige Wände verschönert.

Gegen den Bau des neuen Polizei- & Justitzzentrums!
Fuck the Police!

Text: „Das Gefängnis ist die tragende Struktur der Gesellschaft, in der wir leben. Eine fortschrittliche, erzieherische, permissive Gesellschaft, eine Gesellschaft, die sich von aufgeklärten Politikern führen lässt, gegen jeglichen Einsatz der harten Manier, eine Gesellschaft, die schockiert auf die mehr oder weniger weit entfernten Massaker blickt, die die Landkarte der Welt übersäen, diese Gesellschaft, die von so vielen anständigen Bürgern bewohnt scheint, nur darauf achtend, der Natur nicht zu schaden und möglichst wenig Steuern zu bezahlen, diese selbe Gesellschaft, die sich fern von der Barbarei und vom Schrecken glaubt, hat das Gefängnis vor der Tür. Die Existenz eines Ortes, an dem Männer und Frauen in entsprechend eingerichteten stählernen Käfigen eingesperrt gehalten werden, unter der Aufsicht von anderen Männern und anderen Frauen, die einen Schlüssel in der Hand halten, ein Ort, an dem Menschen Jahre für Jahre ihres Lebens verbringen und nichts tun absolut nichts, ist das höchste Zeichen der Schändlichkeit. Nichts kann das Gefängnis verändern. Es ist eine Eiterbeule, die die Gesellschaft erfolglos zu verstecken versucht. Sowie die Mediziner des 17. Jahrhunderts, die die Pest behandelten, indem sie Salben auf die Beulen strichen, aber die Ratten weiterhin zwischen den Abfällen tummeln ließen, so versuchen unsere Fachleute von heute auf allen Stufen der Gefängnishierarchie Schambedeckungen aufzustellen, um diesen oder jenen grausameren Aspekt des Gefängnisses zu verbergen , ohne sich zu überlegen, dass die einzige Möglichkeit, das Gefängnis anzugehen, darin besteht, es zu zerstören. Es zu zerstören, ohne dass davon ein Stein auf dem anderen bleibt.“

İstanbul: AnarchistInnen malen Parolen auf griechisch und türkisch auf Mauern von Şişli

Eine Gruppe AnarchistInnen malte Slogans über die Ermordung von Pavlos Fyssas in Griechenland, Antifaschismus, Anarchie, Rebellion, Gemetzel von Tieren in Rumänien, Tierbefreiung und den Aufstand von Gezi auf Mauern und Plakatwänden in der Gegend von Mecidiyeköy-Şişli.

Mit dieser Aktion, die auf den fortlaufenden Kampf in Athen, Istanbul und jeder andere Stadt in der Welt zurückzuführen ist, wird daran erinnert, dass der Kampf gegen Faschismus, den Staat und das Kapital intensiviert und ausgeweitet werden sollte.

Quelle & weitere Photos: sosyal savas

Schweiz: Wandbild in Zürich

In der Nacht vom bla bla bla zum bla bla bla, haben wir in einem Park in Zürich den Klappentext zum Text in offener Feindschaft auf eine Wand gesprüht.

Manchmal braucht man nicht zwingend ein Plakat um lange Inhalte zu vermitteln.

Gegen den Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums in Zürich!

Für eine Welt ohne Autorität und Knäste!
_

Mehr lesen: i, ii, ii

Gedanken über die Hexenjagd auf Anarchisten nach Attacken in Bristol

Als die Flammen aufleuchteten, welche das Polizei Schusswaffen-Trainingszentrum in der Nähe von Bristol verschlangen, schockte dies das Land. Niemals zuvor in Menschengedenken gab es so einen lodernden Aufstand auf Britischem Boden und gezielt auf so ein profiliertes Ziel. Die Massenmedien wurden hysterisch und sprachen von einem „anarchistischen Terrornetzwerk“. Das Kommuniqué, ursprünglich auf Bristol Indymedia veröffentlicht, wurde auf der ganzen Welt zitiert und schnell wurden dubiose Verknüpfungen zwischen dem Brandanschlag in Portishead und anderen Angriffen im Vereinigten Königreich ausgemacht.

Nach der Brandstiftung veröffentlichte das lokale rechte Käseblatt, The Post, einen Artikel in dem behauptet wird die Avon & Somerset Polizei würde eine „Razzia gegen KrawallmacherInnen und ExtremistInnen“ vorbereiten und „verschiedene potentiell gefährliche Gruppen überwachen“. Sie bezogen sich dabei auf einen Bericht der Polizei mit dem recht Stalinistischen Titel: „Unser Fünf-Jahres-Ziel“, in dem sie sagen, sie haben eine Serie von Operationen gestartet um „Informationen über subversive Organisationen zu sammeln“. Darauf folgt eine weiterer Artikel, des selben Redakteurs, mit der Aussage: „Wir alle sollten die Polizei in ihrer Kampagne gegen Anarchisten unterstützen.“

Dies ist ein klarer Versuch der Polizei und „The Post“ AnarchistInnen zu drohen. Wir sollten uns darauf vorbereiten ein hohes Maß an staatlicher Repression zu erfahren, doch das sollte uns nicht davon abhalten gegen das unterdrückerische System zu agieren, welches unser Leben kontrolliert. So lange der Staat existiert hatte er schon immer ein Monopol auf den legitimen Einsatz von Gewalt, welches er durch die Polizei ausübt. Wenn eine andere Gruppe von Menschen Gewalt benutzt, um ihre Ziele zu erreichen, gerät der Staat in Panik, dass er den Zugriff auf die Gesellschaft verliert sowie im August 2011 als hunderte von Leuten auf die Straße gingen und nächtelang randalierten und plünderten ohne Angst vor Polizeigewalt zu haben.

Der Staat ist beunruhigt über so einen weiteren Ausbruch von Zorn, da dies eine Gefahr für seine Macht sein kann. Sobald die Menschen feststellen, dass der Staat und die Polizei nicht die einzigen Kräfte fähig für den Gebrauch von Gewalt sind, verliert der Staat jegliche Gesetzmäßigkeit. Deshalb muss der Staat gegen jegliche Ausdrücke von gewalttätigen Tendenzen vorgehen, bevor diese sich etablieren und die Massen infizieren können. Das ist genau das, was wir in Bristol erleben und wir sollten das im Gedächtnis haben wenn wir beginnen die gesamte Last der Polizeirepression zu spüren.

Wir leben in einer gewalttätigen Gesellschaft. Jeden Tag übt der Staat durch Polizei, Gerichte, Gefängnisse und die Armee Gewalt gegen uns aus. Die Vorstellung, dass eine kleine Gruppe von Leuten, die mitten in der Nacht Feuer entfacht, eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen kann, zeigt welche zentrale Rolle die Gewalt spielt. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass die Gewalt, die wir erleben, nichts im Vergleich zu der tagtäglichen Gewalt des Staates ist, wie sie in den Gefängnissen, den Gerichtssälen, den Polizeizellen oder in weit entfernten Ländern durch Kriege und Besetzungen ausgeübt wird.

Leider ist verstärkte Überwachung Alltag in unserer modernen Gesellschaft geworden. Wir werden jeden Tag unseres Lebens durch Überwachungskameras, unsere Telefone und sogar durch unsere sozialen Netzwerke kontrolliert. Die jüngste Aufdeckung des NSA (National Security Agency) Programms PRISM ist nur ein Beispiel, wie tief die Wurzeln staatlicher Kontrolle sich selbst gegraben haben. Es ist nicht überraschend, dass ihr britisches Äquivalent, die GCHQ, ebenfalls solche Methoden anwendet.

In diesem Zusammenhang müssen wir vorsichtig sein wie wir miteinander kommunizieren und was wir sagen. Angesichts von Unterdrückung kann Schweigen eine mächtige Waffe sein. Während offensichtlich ist, dass wir wie die Polizei keine Idee haben wer das Feuer im Schusswaffen-Trainingszentrum gelegt hat, ist es wichtig nicht zu spekulieren oder Gerüchte zu streuen, welche auch, wenn sie falsch sind, zu Verhaftungen von Leuten oder Schlimmerem führen können.

Die Idee des „Anarchist Black Cross“ wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch russische MigrantInnen ins Leben gerufen um soziale Kämpfe zu unterstützen, zumeist in Form von Hilfe für politische Gefangene. Das „Bristol Anarchist Black Cross“ wurde mit ähnlichen Zielen gegründet. Daher möchten wir jeden unterstützen, der zum Opfer dieser Hexenjagd auf AnarchistInnen wird. Wir werden Materialien und (soweit möglich) finanzielle Unterstützung all denen zur Verfügung stellen, die unschuldig oder nicht, mit der unterdrückerischen Rechtsordnung des Staates in Konflikt geraten sind.

Wir empfehlen allen, die in anarchistischen oder radikalen Aktivismus in Bristol involviert sind, sich über ihre Rechte zu informieren, den Links auf unserer Webseite zu folgen und vorbereitet zu sein. Die Gefangenenhilfe spielt eine wesentliche Rolle innerhalb unserer Bewegung und ist nicht zu vernachlässigen. Wenn ihr ABC Bristol finanziell oder durch das Schreiben an Gefangene unterstützen könntet, wird uns das dem Aufbau einer starken,  stabilen Gemeinschaft einen Schritt näher bringen.

Bis jede Zelle leer ist
Bristol Anarchist Black Cross

Aveiro, Portugal: Tribut an Pavlos Fyssas

„Je mehr Schweigen aufgezwungen wird, desto mehr schreien unsere Stimmen“
„Bullen, TV, Neonazis, der ganze Müll arbeitet zusammen“
„Pavlos Fyssas, Antifa, der durch das Messer eines Neonazis getötet wurde – Nicht einen Schritt zurück“

Aktion in der Stadt Aveiro zu Ehren von Pavlos Fyssas, dem Antifagenossen, der in Athen nachdem Faschisten von der Goldenen Morgendämmerung ihm auflauerten, umgebracht wurde.

Tod den Drecksfaschos in allen ihren Formen

VERGESST NIEMALS
SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE

Quelle

Piräus, Griechenland: Transparent zur Erinnerung an Pavlos Fyssas

Dieses Transparent wurde an der Petrou Ralli Fußgängerbrücke angebracht, die sich in der Nähe des Technischen Bildungsinstituts (TEI Piräus) befindet. Die Parole lautet: „Pavlos Fyssas, 34 Jahre alt, getötet durch einen Faschisten mit einem Messer – Faschistische Mörder, wir werden euch zerschmettern!“

Blocco stin exousia („Blockade gegen die Macht“), in Nikaia, Piräus.

Kavala, Nordgriechenland: Antifaschistische Demo am 21. September

„Eure Demokratie stinkt nach Faschismus. Antifa bedeutet Angriff“ —Transparent des Autonomen Freiraums von Kavala und dem Vyronos 3 Squat.

Für Samstag, den 21. September riefen AnarchistInnen und Antiautoritäre für eine antifaschistische Demonstration in der Stadt Kavala auf. Sie richtete sich gegen die geplante Einweihung einer Geschäftsstelle der Goldenen Morgendämmerung am gleichen Abend. Obwohl die Naziveranstaltung, aufgrund der Protestwelle in zahlreichen griechischen Städten (als Nachwehen der Ermordung von Pavlos Fyssas durch das Mitglied der Goldenen Morgendämmerung Giorgos Roupakias am 18. September) letzten Endes abgesagt wurde, fand der antifaschistische Protest wie geplant statt.

Gegen 18 Uhr begannen sich die Leute im Skate-Park Faliro zu versammeln. Mit mehr als fünfhundert Teilnehmenden setzte sich der Protestzug mehr als zwei Stunden später in Bewegung. Die Polizeipräsenz in der Stadt von Kavala war zu hoch, aber der Anteil von hauptsächlich lokalen AntifaschistInnen wurde durch Gruppen von GefährtInnen gut geschützt. Es ist wert zu betonen, dass die ReformistInnen der Oppositionspartei SYRIZA nicht auftauchten, obwohl sie ursprünglich zu einer Versammlung an gleicher Stelle aufgerufen hatten.

Quelle

Patras, Griechenland: Motorisierte Demonstration aus Solidarität mit besetzten Häusern am 17. September

Am 17. September nahmen an die 120 GefährtInnen (30 Motorräder und 15 Autos) an einer motorisierten Demonstration in der Stadt Patras teil. Der Grund dieser Demo war Solidarität mit Freiräumen, die Angriffen ausgesetzt sind. Die Demo startete vom Panachaiki Platz, bewegte sich durch zentrale Straßen, passierte das Viertel Psila Alonia (Schauplatz der Zusammenstöße zwischen AntifaschistInnen und Anhänger der Goldenen Morgendämmerung in den letzten Monaten), dann ging sie an die beiden ehemals besetzten Häusern Maragopouleio und Parartima vorbei (in Patras wurden beide zusammen mit dem selbstverwalteten Freiraum TEI geräumt). Nach mehr als einer Stunde endete die Fahrt am Olgas Platz.

Hände weg von den Häusern, selbstverwalteten Freiräumen und den sozialen Klassenkämpfen! Solidarität ist unsere Waffe!

Insel Lesbos, Griechenland: Anarchistisches Transparent für die Befreiung von Sonja Suder

Auf dem Banner steht: „Die Staaten sind die einzige Terroristen. Freilassung der achtzigjährigen Sonja Suder“

Im Zusammenhang mit der internationalen Solidarität und des antistaatlichen/dissidentischen Kampfes, der keine Grenzen kennt, antworteten wir am 14. September auf den Aufruf für die Befreiung von Sonja Suder. So führten wir eine kleine Intervention am Universitätsgebäude (frühere ATEbank) in der Stadt von Mytilini durch. Als kleines Solidaritätszeichen ließen wir an seiner Fassade ein Transparent herab. Wir wollten daran erinnern, dass jede(r) staatliche Repression und Regierungsplan gegen die anarchistisch-antiautoritäre Bewegung uns immer und überall betrifft. Darüber hinaus, kennt und sollte der Kampf für Leben und Freiheit keine Grenzen kennen.

Kein Schritt zurück. Mit staatlichem Terrorismus konfrontiert bauen wir Schutzwälle gegen das, was uns versklaven möchte oder unsere Leben zu kommerzialisieren versucht und unsere Träume zunichte macht. Wir werden nicht kampflos aufgeben.

Bis zu der Nacht, wenn die letzte Grenze fällt und das letzte Gefängnis einstürzt; bis zu dem Tag, an dem niemand beherrscht, noch beherrscht wird. Und macht nicht den Fehler zu sagen, dass wir Wenige wären, weil wir es nicht sind; aber selbst wenn wir es wären… wir sind fest entschlossen. Wir kommen…

Informelle Anarchistische Organisation-Zelle von Lesbos

Griechenland: In Igoumenitsa wurde das im Juli geräumte Keli wieder besetzt

„Die Rebellierenden haben Recht! Solidarität mit allen besetzten Häusern! –Keli Squat, gegen den Staat, FaschistInnen und Muskelprotze“

Am 3. September, wurde das Keli („Zelle der Freiheit“) Squat wieder besetzt.* Das war unsere schnelle Antwort auf die fortlaufende staatliche Repression gegen AnarchistInnen und HausbesetzerInnen. Wie wir immer gesagt haben, geht der Kamp weiter und wird fortgeführt.

Außerdem besetzten drei weitere StudentInnen die leeren Schlafsäle des Technologischen Bildungsinstituts (TEI) Igoumenitsas. Das Hausprojekt wird fortgesetzt und wir laden alle StudentInnen mit finanziellen Problemen dazu ein, dasselbe zu tun.

Schande über die verantwortlichen WissenschaftlerInnen, die die Bullen in die Räumlichkeiten der TEI gebracht haben. Schande über Feiglinge, die sich dafür entschieden haben ruhig zu bleiben, wenn sie staatlicher Repression ausgesetzt sind.

Solidarität mit geräumten Hausprojekten – Villa Amalias und Skaramaga in Athen; Delta und Orfanotrofio in Thessaloniki; Maragopouleio, Parartima und der selbstverwaltete Treffpunkt der TEI in Patras; Valveios in Messolonghi – so wie mit dem anarchistischen Treffpunkt Nadir in Thessaloniki, Draka Squat auf Korfu, Radio98fm, Indymedia, und dem Treffpunkt in Xanthi…

Freundschaftliche Grüße und Solidarität dem besetzten Apertus in Agrinio, der vor einiger Zeit wieder von FaschistInnen angegriffen wurde, allen AntifaschistInnen in der selben Stadt und viel Kraft den BesetzerInnen des örtlichen Parks, wo kürzlich viele Bäume abgeholzt wurden.

Die RebellInnen sind im Recht, nicht die VerräterInnen und StiefelleckerInnen.

Solidarität an alle, die nicht kneifen, wenn sie staatlicher Repression konfrontiert sind.

Anarchistische AntifaschistInnen

Banner der anarchistischen Gruppe Baruti in der Stadt Veria, in Solidarität mit den geräumten besetzten Häusern in Patras.

* Übersicht über die aktuellen Antibesetzungsrazzien quer durch Griechenland, die allein in den Sommermonaten 2013 stattfanden:

– 2. Juli: Räumungseinsatz und Festnahmen im Studentenwohnheim innerhalb des TEI in Igoumenitsa, in dem sich das (wiederbesetzte) Keli Squat befindet.

– 11. Juli: Razzia im Nadir Squat in Thessaloniki im Zuge eines antiterroristischen Großeinsatzes; zwei Leute wurden in Untersuchungshaft genommen.

– 5. August: Räumungseinsatz und Festnahmen in drei besetzten Häusern in Patras; im Parartima, Maragopouleio und dem selbstverwalteten Treffpunkt TEI. Die fünf Festgenommenen aus dem Maragopouleio Squat wurden freigelassen; geplant ist, dass sie am am 22. Januar 2014 vor Gericht erscheinen müssen.

– 17. August: Razzia auf dem Unicampus in Thessaloniki, wo die Bullen angeblich Flaschen fanden, die für Molotowcocktails benutzt werden könnten.

– 21. August: Razzia und Festnahmen im Polytechnikum in der Innenstadt Athens, wo sich autonome Treffpunkte befinden.

– 26. August: Räumung des Valveios Squats (einer ehemaligen Bibliothek) in der Stadt Messolonghi; dieser besetzte Raum wurde im Juni von Faschos angegriffen.

– 29. August: Räumung des Antiviosi Squats in Ioannina; Festnahmen in benachbarten Gebäuden.

– 2. September: Räumungseinsatz und Festnahmen im Orfanotrofio Squat in Thessaloniki; die 7 Festgenommenen wurden freigelassen, am 6. September vor Gericht gebracht, alle Anklagen gegen sie wurden fallengelassen.

– 4. September: Räumung eines besetzten Hauses in Lofos Strefi in Exarchia, Athen.

Griechenland: Die Bullen räumten das besetzte Orfanotrofio in Thessaloniki

In den Morgenstunden des 2. Septembers 2013 führte die Polizei eine weitere Operation gegen Hausbesetzungen durch. Dieses Mal war das besetzte Orfanotrofio, ein ehemaliges Waisenhaus im Stadtteil Toumba, Thessaloniki das Ziel.

Im Gebäude wurden sieben HausbesetzterInnen verhaftet und beschuldigt gegen das Gesetz, das die Besetzung öffentlicher Gebäude betrifft, verstoßen zu haben. Außerdem wurde ihnen Waffenbesitz zur Last gelegt (angeblich wurde im besetzten Haus eine Luftpistole gefunden). Alle GenossInnen befinden sich in Gewahrsam und werden vor Gericht erscheinen müssen.

Im letzten Jahr wurde bekannt gegeben, dass das Gesundheitsministerium das besetzte Orfanotrofio der Heiligen Metropolis von Thessaloniki übertragen hat.

Fickt den Staat und die Kirche!
Sofortige Freilassung unserer GenossInnen!

Griechenland: Angriff auf das Privatresort vom Präfekten der Epirus Verwaltungsregion in Ioannina

DAS ANTIVIOSI BLEIBT BESTEHEN

Gestern Nacht, am 30. August besuchten wir ohne Einladung das Privatresort, das die Familie des regionalen Gouverneurs von Epirus, Alekos Kachrimanis, in der Stadt Ioannina unterhält. Dort gab es ein Fest zur Feier seines Namenstags. Wir konnten uns die Chance nicht entgehen lassen, ihm einen herzlichen Namenstag zu wünschen. Dieser spezielle Typ hat im letzten April, zusammen mit dem Direktor des Allgemeinen Krankenhauses von Chatzikosta und anderen lokalen Machthabern an einer Konferenz teilgenommen, auf der es darum ging „eine endgültige Lösung für die monatelange Besetzung von Räumlichkeiten des ehemaligen Chatzikosta Krankenhauses zu finden“. Wir halten den genannten Herren mitverantwortlich für die Räumung des besetzten Antiviosi[1] und wir erinnerten ihn daran. dass Gebäude wie diese Räume sind, die bereits wiedergewonnen wurden, und Kernstücke sozialen Widerstands und Kämpfen darstellen. Dass ist der Hintergrund, warum sie zum Ziel staatlicher Repression und ihrer Handlanger werden.

Aus all diesen Gründen haben wir es auf das Privatgrundstück geschafft, als das Festessen im Gange war. Unsere Absicht war es zu stören und die Veranstaltung zum Abbruch zu bringen. Wir verstehen unsere Handlung als Solidarität mit dem Antiviosi. „Das Antiviosi bleibt bestehen“ wurde an die Grundstücksmauer gesprüht, während auf dem Fest Parolen gerufen wurden, wie „10, 100, 1000 besetzte Häuser gegen eine Welt organisierter Sepsis!“ oder „Das Antiviosi bleibt bestehen; die Flamme, die wir anzündeten, kann durch niemanden gelöscht werden“. Außerdem zertrümmerten wir die Scheibe und die Spiegel von zwei Luxuswagen, die Gästen des regionalen Gouverneurs gehörten.[2]

Ideen können weder geräumt, noch zum Verstummen gebraucht werden.
Solidarität mit den besetzten Häusern.

Solidarische

Anmerkungen zur Übersetzung:
1-Erst nach Veröffentlichung dieses Morgenberichts vom 29.8. wurde aufgedeckt, dass während und nach der Räumung des besetzten Hauses Antiviosi in Ioannina mehrere MigrantInnen aus nahe gelegenen Gebäuden des ehemaligen Chatzikosta Krankenhauses inhaftiert wurden (mindestens drei von ihnen wurden inzwischen freigelassen).
2-In derselben Nacht (vom 30. auf den 31. August) führte die Polizei eine umfangreiche Menschenjagd in der Innenstadt von Ioannina durch und verhaftete mehr als siebzig Leute auf Grund ihres Aussehens.

Ioannina, Griechenland: Antiviosi Squat geräumt

Ein weiterer antiautoritärer Raum wurde vom griechischen Staat dicht gemacht.

Am Donnerstag, 29. August um 7 Uhr räumten Polizeikräfte und Feuerwehrmänner in Anwesenheit eines Staatsanwaltes das Antiviosi Squat in der Stadt Ioannina. Es war niemand in dem besetzten Haus. Allerdings standen den Bullen auf der Straße fast 60 solidarische Menschen gegenüber, Festnahmen wurden nicht berichtet.

An diesem Nachmittag, wird vor dem ehemaligen Gebäude der Präfektur in Ioannina eine Kundgebung mit Soundsystem abgehalten werden. Einzelheiten zur Räumung werden später veröffentlicht.

Viel Kraft für die GenossInnen vom Antiviosi Squat!

Brasilien: Cumplicidade – neues Gegeninformationsprojekt gegen Herrschaft und für die totale Befreiung

GEGENINFORMATION. KONSPIRATION. SOLIDARITÄT. DIREKTE AKTION.

GenossInnen,

wir laden euch ein, den neuen Gegeninformationsblog aus der vom brasilianischen Staat kontrollierten Region zu besuchen und Informationen über ihn auszutauschen: Cumplicidade (‘Komplizenschaft’).

Diese Initiative entsprang aus dem aktuellen Kontext heraus, wonach sich der soziale Krieg Tag für Tag intensiviert und die Wut jener, die tagtäglich unterdrückt werden, wie ein Tsunami über die Straßen zahlreicher Städte bricht – vom Norden bis in den Süden Brasiliens. Wir  fühlen,  dass – mitten in diesem Sturm – das Aufkommen eines Gegeninformationsknotens von extremer Wichtigkeit ist, welcher beansprucht Nachrichten aus einer anti-autoritären Perspektive zu kommunizieren und so mit jedem moderaten Diskurs oder jeder Neutralität bricht, um dem Kampf gegen Herrschaft und für die totale Befreiung eine Stimme zu verleihen.

Wir denken auch, dass es äußerst wichtig ist, dass Online-Projekte als Kanäle der Kommunikation und Solidarität unter den Aufständischen, die in verschiedenen Breiten- und Längengraden dieses Territoriums aktiv waren, dienen sollten. Daher betonen wir die Notwendigkeit eurer Reflektionen, Analysen, Nachrichten, Fotos, Video usw., damit wir sie veröffentlichen können.

Wir machen außerdem deutlich, dass wir den unverantwortlichen Umgang mit dem Internet als ein Kommunikationsinstrument grundsätzlich ablehnen und wir folglich nicht in irgendeiner Art des Netzwerkens für diesen Blog über soziale Medien wie Facebook und Twitter interessiert sind. Wir schätzen die virtuellen Instrumente, die die Anonymität und Sicherheit ihrer NutzerInnen respektieren und nicht die Kontrolle durch die Polizei ermöglichen.

Wir hoffen, dass ihr diese Nachricht weiterverbreitet und dass dieser kleine Versuch ein weiterer Funke sein könnte, der dem Leben Anarchie einhaucht!

Athen: Solidaritätstransparente für die drei besetzten Freiräume von Patras

Hände weg von den besetzten Häusern! Solidarität mit den Squats in Patras!
Das Feuer verbrennt uns nicht – Es brennt in uns! Solidarität mit Parartima, Maragopouleio und dem selbstverwalteten Treffpunkt innerhalb der TEI Patras

GefährtInnen führten am Morgen des 9. August eine Solidaritätsaktion für die beiden besetzten Häuser Parartima und Maragopouleio und den selbstverwalteten Raum in der TEI von Patras [Technische Hochschule] durch, die in den frühen Stunden des 5. August durch staatliche Kräfte gestürmt wurden.

Im Laufe dieser Aktion wurden Transparente im Eingangsbereich zu den archäologischen Städten der Akropolis angebracht, die das vorgetäuschte Image eines angesehenen Athens zerstörten und die Aufmerksamkeit der BesucherInnen erregten.

Wir wählten diesen Ort, weil wir wissen, dass unsere Präsenz vor „berühmter Kulisse“ (z.B. einer der TouristInnenattraktionen) ein Stachel sein wird, der den Staat verletzt.

Nichts bleibt unbeantwortet!…
Wer Wind sät, wird Sturm ernten!

AnarchistInnen

Patras, Griechenland: Polizei räumt drei besetzte Räume

Am 5. August 2013 um circa 6:30 Uhr morgens überfielen und räumten uniformierte und zivil gekleidete Bullen drei besetzte Räume in Patras: Parartima Squat, Maragopouleio Squat und den Selbstverwalteten Raum in der Technischen Bildungsinstitut (TEI) Patras. Alle besetzten Räume wurden von der Polizei abgeriegelt.

Unterstützt von den städtischen Behörden konfiszierten die repressiven Truppen verschiedene Gegenstände aus den besetzten Räumen. Der Eingang des Parartima Squats wurde sogar mit Ziegelsteinen zugemauert.

Insgesamt wurden 16 Genossen festgenommen: fünf Besetzer, welche versuchten der Räumung auf dem Dach des Maragopouleio standzuhalten, sowie elf sich mit den Besetzungen solidarisierende Menschen, welche versuchten zum Squat zu kommen. Kurz darauf wurden die 11 sich solidarisierenden Menschen freigelassen, aber die fünf Besetzer des Maragopouleio stehen Anklagen gegenüber und verblieben zunächst im Polizeihauptquartier in der Ermou Straße in Gewahrsam, wo GenossInnen heute Morgen eine Solidaritäts-Versammlung abgehalten haben. Außerdem gab es am Mittag eine Gegeninformationsversammlung am Olgas Platz.

Später wurden die fünf Verhafteten einem Staatsanwalt vorgeführt und freigelassen mit der Aufforderung am 6. August im Gericht zu erscheinen.

Mehr Informationen folgen sobald sie kommen.

L’Hospitalet, Katalonien: Fünf Banken in Solidarität mit den fünf Gefangenen von Sabadell (Barcelona) angegriffen

Wir sind als Gruppe aktiv seit ungefähr einem Jahr. Während dieser Zeit haben wir einen leichten Anstieg in der Aktionsform erlebt, mit der wir uns identifizieren. Ebenso haben wir ähnliche Aktionen durchgeführt und uns dazu entschieden, sie über dieses indymedia öffentlich zu machen, um ihre Replikation zu fördern.

Abgesehen von uns gab es kürzlich einen Versuch, Aktionen als Teil einer “Kampagne” oder einer ähnlichen Ansammlung von Aktionen zu umrahmen. Danach war Schweigen die Antwort von einem Großteil der anarchistischen und nihilistischen Strömungen in Katalonien (oder es wurde zumindest nichts im Internet verbreitet).

Wir halten an unserer Strategie und politischen Linie fest: Wir sehen die Aktionen der Informellen Anarchistischen Förderation (FAI) und andere anonyme Aktionen als kleine Funken. Wir ergreifen die Möglichkeit, um eine solidarische Umarmung an all diejenigen Individuen zu senden, die sich dazu entschieden haben, von der Theorie zur Praxis überzugehen, in Bezug auf direkte, materielle Aktionen.

In anderen Communiqués haben wir Aufrufe dazu gemacht, die Strategie der Sabotage und/oder des urbanen Guerillakampfes in die Leben und Worte derer zu integrieren, die sich mit antistaatlichem, antikapitalistischem, antiautoritärem und gegen die Herrschaft gerichtetem Denken identifizieren. Das ist, was einige von uns als Anarchismus und andere als Anarcho-Nihilismus sehen.

Heute rufen wir zur Geschlossenheit bezüglich der fünf Gefangenen im Zusammenhang mit dem Sabadell – Treff auf.

Momentan haben wir keine direkte Information von ihnen; nur Worte von ihnen nahestehenden Personen und ihren Verwandten. Aber es scheint, dass sich bereits viele Menschen vorschnell gegenüber den Gefangenen positionieren. Die fehlende Solidarität oder Reaktion aus Barcelona ist besorgniserregend.

All die Blicke wenden sich irgendwo anders hin, während diese Gefangenen in FIES-Isolationshaft sind. Wenn man die Massenmedien und die richterliche Anordnung liest, ging die Analyse davon aus, ob sie entweder Drogendealer sind oder nicht hinzu sie haben verraten oder nicht. Es scheint so, dass beim Eintritt in das spanische Straf- und/oder Gefängnissystem, die Geschichte des Inhaftierten oder strafrechtlich Verfolgten aus politischen, moralischen, sentimentalen und ästhetischen Gründen in Frage gestellt wird.

In der Zwischenzeit hält der Staat fünf Individuen gefangen, die sich selbst offensichtlich als AnarchistInnen bezeichneten. Es geht nicht darum jemanden (vom Anarchismus) blind zu unterstützen. Aber die Tatsache ist, dass sie wegen etwas verhaftet wurden, das uns alle betrifft.

Es scheint, dass manchmal die Geschlossenheit der ‘anarchistischen Kirche’ verschwindet, meistens wenn die Realität die Linien bricht, von denen wir umrahmt sind; in diesem Fall unsere Antwort auf den staatlichen Angriff gegen den Anarchismus.

Der Staat wird nicht nur im Auge behalten, wie wir unser Leben führen – das ist beinahe irrelevant – aber er wird versuchen uns zu verfolgen, indem er uns dort trifft, wo wir es am wenigsten erwarten, um so Paranoia zu erzeugen und GenossInnen – wo auch immer sie in Aktion treten – zu lähmen. In letzter Zeit ist es mehr und mehr üblich, dass die Massenmedien mit dem Finger auf AnarchistInnen zeigen, sie mit terroristischen Gruppen und Menschen verbinden, die auf die Erzeugung von “riots” in den “friedlichen” Protestbewegungen abzielen – sowie die Plattform der Leute, die von der Hypotheken betroffen sind (PAH), den 15M ´Indignados´, etc. Die Macht prüft die Gewässer, bereitet den Kontext zum Streiken vor und tut es öffentlich, indem sie „gute“ und „böse“ DemonstrantInnenn zeigt. Das ist keine neue Strategie, doch wir müssen wachsam sein und geschlossen mit unseren Erklärungen antworten. Weder ist Ignorieren die Antwort auf die Situation, noch ist es Schweigen.

Unsere eigene Antwort für die Inhaftierten ist der Anfang, unser Kampf ist ein Akt der Solidarität; die Fortführung unserer Angriffe ist ein Akt der Solidarität.

Solidarität mit den 5 Gefangenen!

Angesichts des staatlichen Angriffs auf einen Treffpunkt und auf die anarchistische Bewegung, haben wir fünf Banken im Randgebiet von L’Hospitalet zerstört.

Gesundheit, Anarchie und revolutionärer Nihilismus!
Lobos Negros | Schwarze Wölfe