Tag Archives: Flüchtlinge

Chios, Griechenland: Für dieses Foto werdet ihr euch schämen

Ein Käfig für Menschen. Ein Käfig mit Stacheldraht, dessen Zweck es ist Flüchtlinge und MigrantInnen zu begrenzen, die gerade in Griechenland angekommen sind. Ein Foto mit einem Käfig, das eine Situation zeigt, die einmal mehr Schande über die bringt, die die Flüchtlingsfrage verwalten: der Staat, die Nichtregierungsorganisationen, die ihre Köpfe in den Sand stecken und alle, die wissen, was vor sich geht und ein Auge zudrücken.

Gemäß all dem, was entlarvt wurde, war es vor ein paar Monaten auf Chios. Innerhalb eines Gebäudes, das von der Polizei bewacht wurde, gibt es zwei Käfige, um die Neuankommenden auf der Insel zu halten. Männer, Frauen und Kinder sind am selben Ort zusammengepfercht und wie angeprangert wurde, gab es Fälle, in denen den Leuten erzählt wurde, dass sie dort nur für ein paar Stunden verbleiben würden, am Ende wurden sie die ganze Nacht dort gehalten.

Ich überlasse euch die Schlussfolgerungen…

Abschaum, staatliche Mörder*innen.

Quelle

Lesbos, Griechenland: Ausschreitungen im Abschiebezentrum Moria

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erhalten am 29.4.

Am 26. April hat der griechische Vizeminister für Einwanderung, Muzala, Moria besucht, um sich die Situation vor Ort anzusehen.

Es ist offiziell nicht erlaubt Minderjährige in Moria gefangen zu halten, deshalb dürfen sie jeden Tag eine halbe Stunde raus gehen. Diese 30 Minuten sind das große Tagessereignis, worauf die Minderjährigen jeden Tag warten.

Vermutlich aufgrund des Besuchs des Vizeministers wurden sie am 26. nicht zur gewöhnlichen Zeit heraus gelassen. Nach Stunden des Warten wurden sie immer aufgebrachter und befürchteten, dass sie an diesem Tag überhaupt nicht mehr raus kommen. Um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen, warfen sie Wasser auf den Vizeminister, der durchnässt, zur eigenen Sicherheit aus dem Gefängnis gebracht wurde. Einige Minderjährige setzten die Rebellion fort, indem sie Sachen (vermutlich Mülleimer und andere brennbare Materialien) anzündeten. Die Polizei reagierte damit, dass sie diese Minderjährigen verprügelte, was immer mehr der jungen Leute gegen sie aufbrachte. Gegen 16 Uhr gab es einen Aufruhr am Haupteingang von Moria. Mülleimer wurden in Brand gesetzt und Steine auf die Bereitschaftspolizei geworfen,die direkt vor dem Haupteingang von Moria stationiert ist.

Die Bereitschaftspolizei ging in dass Lager, musste sich aber nach einigen Minuten zurückzuziehen. Sie rannte um ihr Leben, zusammen mit ÜbersetzterInnen, FrontexbeamtInnen und den Leuten, die in Moria arbeiten. Die Auseinandersetzungen übertrugen sich auf unterschiedliche Bereiche des Gefängnisses, wo es Flüchtlingen gelang den Zaun niederzureißen und außerhalb die Konfrontation mit der Bereitschaftspolizei zu suchen. Diese war eindeutig unterbesetzt und unvorbereitet und die Auseinandersetzung mit der Polizei dauerte über Stunden.

Tränengas blieb aufgrund des fehlenden Windes ohne besondere Auswirkung. Die Flüchtlinge schafften es in das Büro einzubrechen, das den Zugang zur Hauptlautsprecheranlage von Moria hat. Sie riefen „Freiheit“ über die Lautsprecher, was im ganzen Camp zu hören war und verschafften sich auch Zugang zum Registrierungszentrum, in dem Dokumente und Computer zerstört wurden. In der Nacht kletterten die Leute auf das Dach des Gebäudes, entzündeten noch mehr Feuer auf dem Campgelände und versuchten auch, das Gebäude selbst zu zerstören. Auch gab es einige weitere Versuche Zäune innerhalb des Lagers zu zerstören.

Schließlich betrat die Polizei wieder das Gelände und versuchte verzweifelt durch das Verschießen von Blendgranaten auf kurze Distanz (vermutlich direkt uf Flüchtlinge), die Revolte zu beenden. Fünf Krankenwagen trafen ein. Es ist nicht bekannt, ob sie verwundete Bullen oder Flüchtlinge ins Krankenhaus brachten. Was danach geschah ist unbekannt, weil die Polizei anordnete, dass die letzten AugenzeugInnen das Gebiet verlassen. Sie hat dann beitseitig die komplette Straße nach Moria versperrt, so dass nicht mehr möglich war, sich dem Gebiet zu nähern. Am Morgen hatte sich die Situation beruhigt.

Für uns zeigt dieser Vorfall, dass Menschen nicht gefangen gehalten werden können, ohne darauf mit emotionalen Widerstand zu reagieren. Wir unterstützen Flüchtlinge in ihren Kampf für Gerechtigkeit, würdigen ihre Situation und Existenz in Europa und außerhalb der Europäischen Union und wir unterstützen sie in ihrem KAMPF FÜR FREIHEIT.

Freiheit für alle Gefangenen!

Einige AnarchistInnen

Quelle: Indymedia Nederland

foto_no_exif(2) foto_no_exif(3)Auf Indymedia NL hat die No Border Kitchen Lesbos auch Bilder zum Zustand der Duschen im Abschiebelager Moria veröffentlicht, die die Lebensumstände der Flüchtlinge auf der Insel begreifbar werden lassen.

Embrach,Meilen (Schweiz): Ausschaffung verhindert – zwei erfolgreiche Blockaden

children__s_ward_i_by_illpadrinoAm Montag morgen wollte das SEM (Staatssekretariat für Migration) eine tschetschenische Frau und ihren Sohn (11) ausschaffen. Die Frau wurde in Embrach in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und befindet sich immer noch dort. Ihr 11-jähriger Sohn wurde von seiner Mutter getrennt und mit Suizidgedanken in die Psychiatrische Klinik in Meilen gesteckt. Die Frau befindet sich in einem sehr schlechten psychischen wie physischen Zustand, was mit ihrer Situtation zu tun hat. Ihre drei volljährigen Kinder wurden von der Menschenabfertigungsmaschinerie „Schweizer Staat“ schon nach Russland ausgeschafft, wo sie nun untertauchen mussten. Dies zeigt einmal mehr die Mentalität des Asylregimes – aus den Augen aus dem Sinn.

Die Frau und ihr Sohn sind vom gleichen Szenario bedroht und hier in einer, vom Staat produzierten, handlungsunfähigen Situation gefangen. Menschen die hierhin flüchten, werden eingesperrt, verwaltet und herumgeschoben, also abgefertigt und zermürbt. Psychisch ans Ende gebracht, kommt dann das SEM, um die Mutter auszuschaffen. Auch die zuständige Psychiatrieärzt*in verhinderte die Ausschaffung nicht, obwohl es offensichtlich war, dass die Frau in desaströsem psychischem Zustand ist.

Das Urteil nicht akzeptieren und gemeinsam die Ausschaffung verhindern! Dies war ein Teil der Motivation all der Menschen, welche sich am Montag morgen gegen die Ausschaffung solidarisierten. In Embrach gab es lautstarke Proteste mehrerer Aktivistinnen, welche eine erneute ärztliche Überprüfung der Frau bewirkten. In Meilen begaben sich mehr als 50 Menschen zur psychiatrischen Klinik, um die Ausschaffung des Kindes zu blockieren. Das SEM und die Bullen waren schon vor Ort und die Klinikmitarbeitenden bereiteten den Jungen zum Transport vor. In dieser Situation gelang es, dass das Kind sich an seiner Tante, welche auch nach Meilen kam, festklammern konnte und so nicht in die Hände der SEM-Mitarbeitenden fiel. Alle alternativen Ausgänge wurden blockiert, dem Transportfahrzeug vom SEM wurde die Luft aus den Reifen gelassen und die Windschutzscheibe schwarz eingefärbt. Um sich auf ein mögliches Anrücken der Bullen vorzubereiten, wurde die Zufahrtsstrasse mit Containern blockiert und klar signalisiert, dass das Kind nicht ausgeschafft wird. Durch die grosse Solidarität und die Anwesenheit der traumatisierten Kinder wurde ein grösserer Bulleneinsatz nicht in Erwägung gezogen. Für einmal sahen sie davon ab, noch mehr Menschen zu traumatisieren. Nach längerer Zeit war sicher, dass das Kind nicht zum Flughafen transportiert wird. In der Zwischenzeit konnte die Mutter durch Insistieren der Aktivistinnen in Embrach von einer Ärztin untersucht und für flugunfähig erklärt werden. Die Ausschaffung wurde diesmal verhindert.

Ausschaffungen blockieren
Abschiebemaschinerie sabotieren
Solidarität mit den Geflüchteten und viel Kraft allen, die gegen jegliche Form der Unterdrückung kämpfen.

Calais, Frankreich: Informationen zur Räumung des “Dschungels” seit dem 29. Februar – Internationaler Solidaritätsaufruf

CcZIo8yWAAAsg0w1Am frühen Morgen des 29. Februars begann in Calais die Räumung des südlichen Teil des Flüchtlingslagers, „Dschungel“, genannt, indem mehr als 3000 BewohnerInnen leben und sich selbst organisieren. Die Räumung soll drei Wochen andauern. Sie ist der erste Schritt das seit 2002 bestehende gesamte Areal zu räumen, auf dem derzeit um die 5000 Menschen leben. In der Nähe werden sterile Container für 1500 Menschen errichtet, die unter staatlicher Kontrolle gebracht werden sollen. Mit Bussen soll aber auch ein großer Teil der bisherigen Dschungelbewohner über das ganze Land verteilte Lager oder direkt in Abschiebegefängnisse gebracht werden. Die erbärmlichen Zustände im Dschungel sind von der Politik gewollt, trotzdem für die „papierlosen“ BewohnerInnen, eine letzte Hoffnung, die ihnen jetzt genommen werden soll.

Bulldozer und Arbeiter von Sogea (einem Unternehmen der Vinci Gruppe) zerstören derzeit die Unterkünfte der BewohnerInnen. Dächer zahlreicher Hütten sind besetzt und es wird sich mit Steinwürfen gegen die Staatsgewalt gewehrt, die Tränengas und auch Wasserwerfer einsetzt. 12 iranische Bewohner des Camps befinden sich im Hungerstreik.

Eine Solidaritätsgruppe aus Calais ruft zu internationalen Solidaritätsaktionen auf, die besonders Institutionen des französischen und britischen Staates treffen sollen. Hier ist eine Liste einiger der Firmen, die sich an der Räumung beteiligen. Poster gegen die Räumung stehen hier zum Download bereit.

Ein aktuell gehaltene Chronologie des Widerstands findet ihr auf den Seiten von Rabble.

[Paris] Einige Überlegungen für ein Projekt gegen Grenzen

Jeden Tag sehen wir zu, wie die Massaker an den staatlichen Grenzen zunehmen. Tausende Menschen die vor Kriegen, Armut und vor ökologischen Katastrophen flüchten, welche direkt auf die Ausbeutung der Rohstoffe zurückzuführen sind, und Menschen, die selber zu Rohstoff gemacht werden. Wir sehen jeden Tag dabei zu, und es nimmt immer mehr die Form eines Blutbades an. Blut, das vor unseren Haustüren gegossen wird. Wir gewöhnen uns daran, der Abscheu der Normalität zuzuschauen. Während diese Masse von Menschen ihr Leben riskiert, den Grenzen trotzt und alles aufs Spiel setzt, wenn sie vor den Wachhunden Europas stehen, prahlen die Politiker*innen mit ihren demokratischen Werten und erklären die Notwendigkeit, einen Teil von ihnen zu legalisieren, indem man Aussortierungskriterien einführt, die gute Ware auswählt und die verdorbene zurückweist. Sie erlassen gemeinsame Gesetze, bauen grosse Zentrale Aufnahmestellen, stärken die Verwaltungs- und Militärapparate, sowie die Überwachung der Grenzen. Diese Grenzen sind nicht nur Markierungen zwischen den Staaten, sondern sie werden nun auch durch Kontrollen und Razzien in den Verkehrsmittlen und Bahnhöfen materialisiert, an den Arbeitsplätzen und innerhalb der Machtbeziehungen, in Banken und Verwaltungen, in den Abschiebeknästen und durch die Arbeit der humanitären Hilfsorganisationen.

Die letzten Monate spürten tausende von Menschen auf den Pariser Strassen den Empfang des französischen Staats an Leib und Seele. Sie wurden aus jeglichen Parks, Strassen, Grünanlagen, Brücken, unter den sie versuchten, Zuflucht zu finden, rausgeschmissen. Sie wurden von den Bullen zusammengeschlagen und mit Tränengas zurückgedrängt, weil sie zusammen bleiben wollten. Unterstützungsgruppen unterschiedlicher Prägungen sind rasch entstanden. Unter ihnen befinden sich aufrichtige Menschen, für die das Helfen an sich der Zweck ist, die durch ihre Wut oder ihre Empörung motiviert sind. Andere vertreten Parteien oder humanitäre Organisationen, für die die Geflüchteten ein Mittel sind, mehr Sichtbarkeit auf den Strassen und in den Medien, mehr politische Macht und mehr private und öffentliche Finanzierungen zu bekommen. Insgesamt versuchten sie, sie materiell zu unterstützen und ihre Forderungen politisch zu begleiten, welche die Mehrheit dieser Menschen stellen: den Erfolg ihrer Asylanträge und das Finden einer Bleibe. Diese Forderungen berufen sich auf die Menschenrechte und nehmen den Staat als Ansprechpartner wahr. Diesen Staat, der mehr oder minder direkt an blutigen Angelegenheiten in ihren Herkunftsländern beteiligt ist, der sie an den Grenzen niedermetzelt, der sie verfolgt weil sie auf der Strasse schlafen, und der sie mit Tränengas und Schlagstöcken empfängt, da er darum besorgt ist, das touristische Schaufenster Paris von dieser Plage zu säubern. Continue reading [Paris] Einige Überlegungen für ein Projekt gegen Grenzen

Insel Lesbos [Sommer 2015]: Nenn mich nicht einen Fremden / eine Fremde

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via (((●))) Candia :: Alternativa

Ein D.I.Y Produktion durch Sine Dominis – Anarchistisches Kollektiv vom Squat Evangelismos (Heraklion, Kreata). Sie basiert auf Texten des  Musaferat –  Kollektivs gegen Internierungslager (Mytilini, Insel Lesbos); Übersetzung und Untertitel durch das Mediakollektiv Apatris. Heraklion, Kreta, September 2015.

Video hier zum Download. Untertitel hier. Trailer hier.  Video komplett mit englischen Untertiteln hier Online.

Kontakt:
sinedominis[at]espiv.net | sinedominis.espivblogs.net
evagelismos.squat[at]espiv.net | evagelismos.squat.gr
musaferat[at]espiv.net | musaferat.espivblogs.net

Freiburg: Thomas Meyer-Falk – Ein Versprechen namens Freiheit!

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Ein Versprechen namens Freiheit !

Vor wenigen Wochen erklärte die deutsche Bundeskanzlerin Merkel, Deutschland sei ein freundliches Land, das Menschen willkommen heiße, welche vor Kriegen und politischer Verfolgung flüchteten. Kaum ausgesprochen, reagiert die ganz große Koalition aus CDU, SPD und – wie sollte es anders sein – den Grünen, angesichts des Umstandes, dass viele tausende Menschen dieses Kanzlerinnenwort für bare Münze nahmen und kamen, mit einem Gesetzes- und Maßnahmenpaket, welches die wohl schärfste Einschränkung elementarster Menschenrechte für Flüchtlinge seit dem Jahr 1993,- seinerseits wurde faktisch das Asylrecht in der BRD abgeschafft – , darstellt.

Was meint Freiheit ?

In einer idealtypischen Vorstellung ist dort Freiheit existent, wo unser Leben keiner Rechtfertigung durch Erfolg oder irgend etwas sonst benötigt, dort wo der Mensch keiner Macht außerhalb seiner selbst unterworfen ist. Einerseits sprechen wir also von der ‘Freiheit von’ etwas; andererseits ist die ‘Freiheit zu’ etwas fast schon wichtiger. Die Freiheit zu leben, in Beziehung zu und mit anderen Menschen, ohne manipuliert zu werden, ohne einen unterdrückerischen Apparat fürchten zu müssen, spontan, glücklich; sicherlich nicht immer, das Leben wird niemals ein Ponyhof sein, aber zu einer positiven Freiheit ist der Mensch geboren und sucht sie ein Leben lang.

Die Freiheit ist das Verbrechen!

Jetzt wo hunderttausende Menschen nach Europa wollen, aus nacktem Überlebensantrieb, aus Furcht vor Verfolgung, Folterungen, Diskriminierungen, wirtschaftlich völlig desolaten Lebensbedingungen, erweist sich jene ‘Freiheit’ von der die etablierten PolitikerInnen Europas, zu förderst Deutschlands zu sprechen pflegen, als ‘ das Verbrechen, das alle Verbrechen enthält’ (‘Ein Verbrechen namens Freiheit’, OS Cangaceiros).

Die die kommen um hier Freiheit zu finden, sie sollen nach dem Willen von CDU/SPD/GRÜNEN wahlweise als möglichst günstige Arbeitskräfte für den deutschen Arbeitsmarkt herhalten ( und damit soll und wird auch Druck auf die übrigen ArbeiterInnen ausgeübt, Lohnverzicht zu üben), oder möglichst rasch wieder aus dem Land geworfen werden. Die Parteien nutzen die Gunst der Stunde, längst  gefasste Pläne zur noch repressiveren Ausgestaltung des Ausländer- und Flüchtlingsrechte in Eilverfahren durch zu peitschen.

Flüchtlinge die aus anderen EU-Staaten kommend hier einreisen, sie sollen künftig nur noch Verpflegung und ein Rückreiseticket ( in das EU-Land aus welchem die Einreise erfolgte ) erhalten. Keinerlei sonstige Unterstützung: Kein Platz zum Schlafen, keine ärztliche Versorgung, kein reguläres Asylverfahren.

Mal wieder erweisen sich die GRÜNEN als  Vollstrecker, wenn – vielleicht – auch nicht als die eigentlichen Initiatoren dieser Entwicklung; angesichts deren Regierungsbeteiligung in neun Bundesländern, kann nur mit ihrer Zustimmung , die sie längst signalisiert haben, die Verschärfung Gesetz werden.

Europa – ein großes Gefängnis

An den EU-Außengrenzen werden Zäune installiert, im Mittelmeer sind Kriegsschiffe im Einsatz – noch lassen die Regierungen nicht scharf auf die Flüchtlinge schießen, aber es wird der Boden geschaffen und bereitet für – man kann es nicht anders sagen – Gemetzel in den Grenzregionen. In Ansätzen zeigte die ungarische Maschinerie in den vergangenen Tagen schon, was künftig zu erwarten sein wird. Menschelnd biedern sich SPD-Gabriel und CDU-Merkel bei und mit BILD ( ‘Wir helfen’ ) an, zeigen ihre scheinbar menschlich-herzliche Seite,während sie doch zur selben Zeit an der Umsetzung der Pläne für ein Grenzregime arbeiten,welches verblüffend an die ehemalige DDR-Grenze erinnert, nur dass es jetzt darum gehen soll, jeden zu ‘neutralisieren’ der einreisen möchte.

Alles ist möglich!

Wer heutzutage revolutionäre Ansprüche erhebt, gilt rasch als Träumer, als jemand der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat; ich bin überzeugt: das Gegenteil ist richtig. Die globalen Krisenherde verschieben sich, die (westlichen) Regierungen rüsten auf und grenzen sich ab. Warum sollten sie das tun, wenn sie nicht revolutionäre Strömungen am Horizont erkennen würden!?

Die tagtäglich zu tausenden eintreffenden Flüchtlinge geben bildhaft Zeugnis von den Schrecken dieser Welt, fernab unser durch relativen Wohlstand verweichlichten Konsumgesellschaft, in der die Wahl des ‘Coffe-to-go’ (mit/ohne Zucker/Süßstoff und so weiter) vielen wichtiger erscheint, als das Sterben auf dem Mittelmeer.
So kommt es zu einer existenziellen Erschütterung der vertrauten Welt, denn plötzlich ist es nicht mehr die ‘Tagesschau’ um 20 Uhr, die uns Bilder von Verfolgten in die Wohnstuben sendet, sondern es reicht ein Gang vor die eigene Haustüre.
So ist es an uns, jenen, die hinter der starren Maske des scheinbar mitfühlenden Lächelns, und der geheuchelten Empathie für die Verfolgten dieser Erde, daran arbeiten in den Krieg zu ziehen gegen eben jene Verfolgte, etwas entgegen zu setzen. Aber nicht als bloße Reaktion, sondern als gesellschaftliche Alternative; denn eine Bewegung die sich lediglich in Reaktionen verliert, stabilisiert das System, anstatt es zu überwinden.

Thomas Meyer-Falk, c/o JVA (SV-Abt.)
Hermann-Herder-Str.8, 79104 Freiburg
https://freedomforthomas.wordpress.com

Auf nach Heidenau: Nazimob vertreiben!

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Erneut konnten am Samstag, den 22.08.2015 über 250 Nazis in Heidenau bei Dresden randalieren. Sie attackierten die Asylunterkunft und eine antirassistischen Kundgebung mit Böllern, Steinen und Flaschen. Der Angriff erfolgte organisiert und zielgerichtet. Das war bereits die zweite Krawallnacht in der sich der rassistische Mob austoben konnte. Die Nazis konnten sich über Stunden unter den Augen der Polizei sammmeln und ihren Angriff vorbereiten.

Es ist davon auszugehen, dass wir erneut mit einer ähnlichen Situation konfrontiert sein werden. Wir sind allerdings nicht gewillt, das zu akzeptieren. Wir rufen alle dazu auf sich gemeinsam mit uns dem Nazimob entgegenzustellen und ihn aus Heidenau zu vertreiben. Organisiert euch in Bezugsgruppen und kommt zahlreich zum Treffpunkt in Dresden. Wir werden im Gegensatz zur sächsischen Polizei morgen eine ähnliche Zusammrottung vor der Unterkunft von Asylsuchenden nicht zu lassen.

Bereitet euch vor und kommt am 23.08.2015 um 17 Uhr zum Park am Königsbrücker Platz (Rudolf-Leonhard-Straße unterhalb vom AZ Conni). Bringt sofern ihr könnt eure Autos mit. Eine Anreise mit dem Zug ist auch möglich. Achtet auf euren Selbstschutz.

Kein Fussbreit den RassistIinnen! Es ist dringender denn je.

Verschiedene Antifas

 

Athen: Das kulturelle Zentrum Melina wurde von AnarchistInnen besetzt

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Die Rechtsstaatlichkeit mordet – Solidarität mit N. Romanos und den hungerstreikenden Genossen

Heute, am 06. Dezember 2014, besetzen wir das kulturelle Zentrum Melina in Athen, das sich Herakleidon- Ecke Thessalonikis Str. in dem Viertel Thissio befindet.

Die Besetzung ist ein Akt der Solidarität mit den anhaltenden Kämpfen des Genossen Nikos Roman, sechs Jahre nach dem Mord an Alexandros Grigoropoulos.

Unsere Absicht ist die Weiterführung und Eskalation der vielfältigen anarchistischen Aktion. Wir unterstützen jede Initiative, die dazu beiträgt, den sozialen Krieg zu intensivieren.

Sieg im Kampf der Hungerstreikenden Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis.

Kraft dem Genossen Gou.Sou aus Messolonghi, der im Aghios Stefanos Knast in Patras einsitzt und seit 3. Dezember ebenfalls im Hungerstreik ist.

Wir unterstützen den Kampf der Flüchtlinge aus Syrien.

Eine geballte Faust den Kämpfenden in den griechischen Knästen, die sich weigern, in ihre Zellen zurückzugehen, sich dem Essen enthalten und in einem symbolischen Hungerstreik in Solidarität mit dem Anarchisten Nikos Romanos gegangen sind.

FEUER DEN GRENZEN – FEUER DEN KNÄSTEN
WIR VERGEBEN NICHT – WIR VERGESSEN NICHT

PS: Wir sehen uns in den Straßen, auf den Barrikanden und in den besetzten Gebäuden

Auf Griechisch, Englisch, Spanisch

Kurzes Update aus dem besetzten kulturellen Zentrum Melina:

Die Besetzung geht weiter und bleibt als Zentrum des Kampfes geöffnet, um einerseits die Leute nach der heutigen Demo zu empfangen und andererseits um unsere Teilnahme für die morgige Kundgebung auf dem Syntagma-Platz um 18 Uhr vorzubereiten. Für den morgigen Sonntag um 14 Uhr rufen wir zu einer öffentlichen Versammlung auf.

KONFLIKT – REVOLTE – SOLIDARITÄT

Athen: Kundgebungen in Solidarität mit Nikos Romanos und Yannis Michailidis (30.11.)

Eine Motorraddemo in Solidarität mit dem anarchistischen Hungerstreikenden Nikos Romanso, der ins Gennimatas Krankenhaus im Norden Athens überführt wurde, fand am Sonntag Nachmittag, dem 30. November statt. Mehr als 200 Demonstrierende fuhren gemeinsam aus dem Stadtzentrum und legten einen kurzen Halt auf dem Syntagma Platz ein, wo die Familien der Flüchtlinge aus Syrien – viele von ihnen befinden sich ebenso im Hungerstreik – gegenüber des griechischen Parlaments seit Tagen kampierten und ihr Recht forderten, in Griechenland arbeiten zu können, aber auch – noch viel wichtiger – sich frei in anderen europäischen Ländern zu bewegen und dort Asyl zu bekommen. Die dankbaren Gesten der Flüchtlinge gegenüber den AnarchistInnen war ein emotionaler Moment auf der Demo.

Ungefähr eine Stunde später fanden sich ca. 1000 AnarchistInnen, Verwandte und FreundInnen zu der bereits dritten Kundgebung am Gennimatas Krankenhaus im Laufe der letzten Tage ein. Die Protestierenden waren in der Lage, mit Nikos durch die Gitter hindurch zu reden. Der Genosse wollte wissen, was draußen passiert und unterstrich seine kompromisslose Haltung. Er machte klar, dass er es deutlich ablehnt, von einer Delegation der Partei Syriza besucht zu werden, die die Nerven hatte, ein paar Tage zuvor im Krankenhaus zu erscheinen. Er erkundigte sich weiterhin nach dem Gesundheitszustand seines Bruders Yannis Michailidis. Während des Protests wurde es möglich gemacht, Nikos internationale Solidaritätsbotschaften zu kommunizieren (aus Bristol von FAI-Komplizen, aber auch aus Santiago).

Als die Kundgebung zu Ende ging, fuhren viele der Demonstrierenden auf den Motorrädern zum Polytechnio in Exarchia, während ca. 80 GenossInnen die Initiative ergriffen, noch zum Tzaneio Krankenhaus in Piräus zu fahren, wo der anarchistische Hungerstreikende Yannis Michailidis unter Polizeigewahrsam behandelt wird. Die solidarischen Menschen konnten ebenso ein paar Wirte mit Yannis wechseln. Er war in guter Stimmung und beantwortete die Parolen mit Humor (“Ich fühle mich so als hätte ich jetzt gegessen”, sagte er an einem Punkt.

Weiteres Material und Berichterstattungen von beiden Kundgebungen auf Griechisch und Spanisch

Stärke für die Genossen im Hungerstreik Nikos Romanos (seit 10.11.), Yannis Michailidis (17.11.), Andreas-Dimitris Brourzoukos und Dimitris Politis (1.12.)!

Wichtige Anmerkungen:
– Das Polytechnio in Exarchia ist seit dem 01. Dezember in Solidarität mit den Hungerstreikenden von GenossInnen besetzt worden.
– Es sind Aktionen und eine Demonstration im selben Fall für Dienstag, den 02. Dezember 18 Uhr in Monastiraki (im Stadtzentrum) angekündigt.

Polizeioperation gegen Migranten in der gesamten EU

Achtung – Reisewarnung!

Vom 13.-26.10.2014 findet in der gesamten EU eine Polizeioperation unter dem Namen „mos maiorum“ statt. In diesen zwei Wochen werden etwa 18.000 Polizisten in enger Zusammenarbeit mit FRONTEX auf Jagd nach Menschen ohne Aufenthaltsstatus gehen. Sie wollen unsere Migrationswege herausfinden und möglichst viele von uns festnehmen.

Warnt bitte alle Menschen ohne Papiere! Vor allem in Zügen, auf Bahnhöfen, an Flughäfen, auf Autobahnen und an innereuropäischen Grenzen sind vermehrt Kontrollen zu erwarten.

Gegen die Festung Europa!
Kein Mensch ist illegal!

Paris, Frankreich: Sabotage der Abschiebungsmaschinerie

Feuer den Knästen

LASST UNS DIE ABSCHIEBEMASCHINE SABOTIEREN!

Sonntag Nacht, 22. September 2013, gingen in der Rue Montiboeuf, im 20. Bezirk von Paris zwei Fahrzeuge des Roten Kreuzes (Peugeot 208 und Peugeot Modell „Partner“) in Rauch auf. Alle wissen,  dass das Rote Kreuz an der Einkerkerung und Abschiebung der Sans Papier beteiligt ist.

Unsere Absicht war, den Flüchtigen aus den staatlichen Abschiebegefängnissen (Centres de Rétention Administrative – CRAs), den Meuterern des Mesnil-Amelot Abschiebelagers und allen kämpfenden Gefangenen ein kleines Zeichen der Komplizenschaft zu senden.

Draußen, genauso wie drinnen. Lasst uns die Abschiebungsmaschine und jegliche Einsperrung  angreifen! Feuer den Knästen und ihren KollaborateurInnen!

FEUER DEN KNÄSTEN!

In der Nacht des 6. Oktober ging ein Lieferwagen der bedeutenderen Bau- und Konzessionsgesellschaft) angewidert vom eigenen Leben als  Knastkolloborateur in der Rue Docteur Gley, im 20. Bezirk von  Paris von selbst in Flammen auf. Seine letzten Worte waren: „Feuer den Knästen! Feuer denen, die sie bauen!“

WIEDER EIFFAGE…

In der Nacht des 26.Oktober ging in der Rue Fréres Flavien, im 20. Bezirk von Paris ein Fahrzeug von Eiffage Energie in Flammen auf.

Lasst uns Alle angreifen, die Knäste bauen!

Melbourne: Büros von Politikern vor der Bundeswahl in Australien angegriffen (eingeschlagene Fenster, Parolen gesprüht, etc.)

„Befreie die Flüchtlinge“

Die derzeitige Grenzpolitik der herrschenden Elite ist grausam, unterdrückend und revanchistisch.

19. August – Letzte Nacht griffen wir das Büro von Brendan O’Connor an; er trägt Mitschuld.

30. August – Letzte Nacht griffen wir die Büros von Simon Crean, Anna Burke und Andrew Robb an; sie tragen Mitschuld.

Die Politiker und Bosse haben einen Keil zwischen uns gerammt. Sie versuchen uns davon zu überzeugen, dass die Menschen ferner der See Feinde sind. Die wahren Feinde sind natürlich die, welche uns regieren wollen. Unsere Brüder und Schwestern, die „Bootleute“, haben seit Jahren nach unserer Solidarität gefragt. Sie haben Petitionen unterschrieben, protestiert, sind in den Hungerstreik getreten, haben sich selbst verletzt und Selbstmord begangen. Aber es kam keine Hilfe. Die einzige jetzt übriggebliebene rationale Reaktion ist Aufstand.

Wir sind privilegierte Bürger auf besetztem Land und wir sollen von diesem rassistischen Ansatz profitieren. Aber das wollen wir nicht. Wir akzeptieren diesen Zustand nicht und wir werden ihn auch nie akzeptieren. Es ist egal wer wir sind. Was zählt ist, dass wir Widerstand leisten; dass wir zeigen, dass Widerstand möglich ist. Es ist der richtige – der einzige – Weg zu handeln in solch schrecklichen Zeiten. Auf diese Weise hoffen wir andere zu inspirieren um den Bann der Passivität zu brechen. Zusammen können wir die Welt auf den Kopf stellen.

Wir stehen den Aufständischen, den „Bootleuten“, den Grenzübergängern und „Illegalen“ in diesem Land und auf der ganzen Welt bei. Wir stehen Ihnen bei bis alle Gefängnisse Asche und alle Grenzen endlich aufgelöst sind.

Wer auch immer gewählt wird, wir bleiben
Unregierbar.

Anmerkung: Einem ebenfalls im Rahmen dieser Anti-Wahlkampagne anonym im Internet veröffentlichter Text benennt sechs weitere Büros, die angegriffen wurden. Demnach erhielten auch Kelvin Thomson, Martin Ferguson, Josh Frydenberg, Mark Dreyfus, Kelly O‘Dwyer, und Mike Symon Besuch von „Unregierbaren“.

Piräus: Hungerstreik der auf Polizeiwachen gefangen gehaltenen MigrantInnen

Es geht nicht um Politik, es geht ums Leben.

Die täglichen Festnahmen und brutalen Behandlungen „undokumentierter“ MigrantInnen, die im Rahmen des griechischen Polizeimassenpogroms unter dem „einladenden“ Namen „Xenios Zeus“, das Schläge, Erniedrigungen und Folter in Polizeibussen, in den Kerkern der Polizeistationen und den berüchtigten „Internierungslagern“ beinhaltet, sind ein integraler Bestandteil des modernen Totalitarismus, der Armut und sozialen Kannibalismus auferlegt, die zivile Einberufung Streikender (z. B. erzwungene Rückkehr zur Arbeit) befiehlt, Mobilisierungen zum Protest mit Repression begegnet, besetzte Häuser durchsuchen lässt und selbstorganisierte soziale Unternehmungen angreift.

In letzter Zeit wurden dutzendweise „undokumentierte“ MigrantInnen in die Polizeistation Drapetsona in Piräus überführt und dort buchstäblich gestapelt. Sie bleiben dort monatelang inhaftiert und leiden unter fürchterlichen Bedingungen, unter dem Mangel an sanitären Anlagen, nahrhaftem Essen und Hofgang. Gleichzeitig sind sie konfrontiert mit der üblichen brutalen, menschenfeindlichen und rassistischen Behandlung durch die Polizisten. Zusätzlich dazu wird ihr vorübergehender Gewahrsam alle drei Monate verlängert, ohne jegliche formelle Begründung als der, dass ihr „Verbrechen“ ist, keine Aufenthaltspapiere zu haben.

Aus diesem Grund befinden sich inhaftierte MigrantInnen in dieser Polizeistation sukzessive im Hungerstreik, protestieren gegen die unvorstellbaren Bedingungen der Inhaftierung und der aufeinanderfolgenden Entscheidung ihren Gewahrsam um drei Monate zu verlängern. Seit 13. März 2013 sind zum Beispiel 70 MigrantInnen im Hungerstreik. Das Resultat dieses gemeinsamen Protests ist, dass die Hungerstreikenden im Zuge mehrerer Verlegungen in andere Polizeiabteilungen zerstreut wurden und die Bullen sie dort abermals mit Beleidigungen, Schikanen und Drohungen behandelten. Dieser Hungerstreik begann, nachdem ohne Erklärungen die Entscheidung gefällt wurde, den Gewahrsam zweier MigrantInnen, die schon seit 9 Monaten in Arrestzellen eingesperrt waren, um weitere drei Monate zu verlängern. Der Fall eines palästinensischen Flüchtlings ist bezeichnend für die groben Misshandlungen der Hungerstreikenden: Ahmed Faraj, der am achten Tag des Hungerstreiks (22.3) ohnmächtig wurde, wurde ins Krankenhaus überführt, weil die Bullen ihm Shampoo gegeben hatten, von dem sie ihm sagten, es wäre Arzneimittelsirup.

Wir werden uns weder an die Hässlichkeit dieser Welt gewöhnen, noch sie akzeptieren. Wir widersetzen uns der Ausplünderung, Verarmung, Brutalität, dem Rassismus und der Repression mit Widerstand, Selbstorganisation und Solidarität, mit gemeinsamen Kämpfen Einheimischer und widerständischer MigrantInnen gegen das System der Ausbeutung, Ausgrenzung und Unterwerfung. Hände weg von den Elenden und den Kämpfenden!

Anarchistischer Raum Resalto (Keratsini)

Am Morgen des 6. April gingen GenossInnen des anarchistischen Raums Resalto, sowie das Gastarbeiter Kollektiv für Autonomie in einer unangemeldeten Demo auf die Straße. In Solidarität mit MigrantInnen, die sich im Hungerstreik befinden, protestierten sie vor der Polizeistation Drapetsona und in der umliegenden Nachbarschaft. Fotos/Video hier.

Athen: Zum Mord an Babakar Ndiaye in Thissio

Wenn Bullen und Faschos morden…

Am 01. Februar 2013 erhielten wir gegen 21 Uhr die Nachricht, dass ein Immigrant tot auf den Gleisen in Thissio gefunden wurde. Die Medien nannten es einen Selbstmord. Aus den Lautsprechern der Bahnhöfe ertönte die Durchsage: “aufgrund eines Hindernisses auf den Gleisen, wird dieser Zug seine Fahrt am U-Bahnhof Omonia einstellen”. ImmigrantInnen und solidarische Menschen begannen, sich an der Station zu versammeln. Kurze darauf, traf die MAT ein und griff die Versammelten mit Tränengas an, zerstreute sie. Sie machten weiter, verfolgten sie und nahmen Leute im Umkreis fest. Einige der Festnahmen wurden in Haft umgewandelt, Namen und Anzahl der Verhafteten konnten wir immer noch nicht herausfinden. Continue reading Athen: Zum Mord an Babakar Ndiaye in Thissio

Athen, Sonntag 3.2.: Protestkundgebung in Thissio nach einem weiteren Mord an einen Migranten

Am 01. Februar 2013 gegen 20:30 Uhr wurden migrantische StraßenhändlerInnen in der Nachbarschaft von Thissio von der Athener Gemeindepolizei gejagt, wobei ein Migrant in einer Ecke gedrängt wurde, direkt über den Gleisen der Metro-Station Thissio.  Als die Cops versuchten, dem Arbeiter seine Ware abzunehmen, indem sie ihn schubsten, fiel Babakar Ndiaye (38 Jahre alt aus dem Senegal) aus einer Höhe von 7 Metern auf die Ubahngleise, wo er sofort starb.

Nach der mörderischen Polizeijagd versamelten sich mehrere PassantInnen, StraßenverkäuferInnen und solidarische Menschen an dem Ort und trauerten um den Verlust von Babakar. Kurz darauf wurden Anti-Riot Einheiten in das Gebiet aufgestellt, wo sie die Masse angriffen und mit Hilfe von Tränengas usw. auflösten. Mehrere Stunden danach wurden noch dutzende MigrantInnen von der Polizei aufgegriffen. Alle Festgenommenen wurden soweit wieder freigelassen, bis auf 2 Migranten, die weiter in den Polizeistationen festgehalten. Die Mörder in Gemeindeuniform, die den Tod Babakars in Thissio zu verantworten haben, verflüchtigten sich, nach Augenzeugenberichten, nach dem Mord und wurden in keinster Weise verfolgt.

Am nächsten Tag fand auf der Versammlung von MigrantInnen und solidarischen Menschen der ASOEE eine Diskussion statt, an der sich mehr als 80 MigrantInnen beteiligten und Menschen weitere Informationen über den Vorfall austauschten.

Es wurde sich dort eine Protestkundgebung mit Soundanlage außerhalb der Metro-Station Thissio anberaumt, die am Sonntag, dem 3. Februar um 13:00 Uhr stattfinden wird, und mehr Menschen über diesen weiteren faschistischen Mord informieren soll. Zusätzlich wird am 4. Februar um 17:00 Uhr eine offene Diskussion in der ASOEE (Patission Str.) abgehalten werden, um Ideen auszutauschen, Kräfte zu bündeln und kommende Aktionen gegen Polizeigewalt und Rassismus, in Solidarität mit allen Unterdrückten in Athen und darüber hinaus, zu organisieren.

Angesichts der staatlichen und parastaatlichen Morde bleibt nichts ungeantwortet!
Gemeinsame Kämpfe von Locals und MigrantInnen.

Versammlung von MigrantInnen und solidarischen Menschen der ASOEE

Shehzad Luqman, 27 Jahre, ermordet in Petralone von Anhängern der Chrysi Avgi. Schweigen bei faschistischen Angriffen heißt Mitschuld

– Ein Transparent vom selbst-organisierten sozialen Treffpunkt Stegastro (‘Unterschlupf’) in dem Bezirk Galatsi-Lambrini bzgl. des kürzlichen faschistischen Mordes eines pakistanischen Arbeiter (17.01.) in Ano Petralona, eine angrenzenden Nachbarschaft an Thissio

San Francisco: Griechisches Konsulat aus Solidarität mit dem anarchistischen Squat Villa Amalias mit Farbbeuteln angegriffen

Kampf dem Faschismus! Verbreitet Anarchie!

In der Nacht des 9. Januar, bewarfen wir die Fassade und das Staatswappen des griechischen Konsulats in San Francisco mit Farbbeuteln. Wir hätten auch mehr gemacht, doch leider befindet sich über dem Konsulat eine Wohnung. Diese Besorgnis über Menschenleben ist eine, die unsere faschistischen Feinde nicht teilen.

Unter der Leitung des rechten Premierministers Samaras und seines Ministers für öffentliche Ordnung, räumte die griechische Polizei am Morgen dieses Tages das wiederbesetzte Squat Villa Amalias und danach das Skaramaga Squat. Das war genug, um unsere Wut zu entfachen. Diese bescheidene Aktion soll unsere Solidarität mit unseren GenossInnen in der Ferne zeigen. Es existieren genügend Belege in Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen der griechischen Regierung und der faschistischen Partei Goldene Morgendämmerung. Die Villa Amalias wurde aufgrund ihrer besonderen Ortslage in Athen (an der Grenze zwischen Faschogebiet und dem der ImmigrantInnen) geräumt. Es ist eine zwingende Notwendigkeit, dass sich der Kampf gegen den Faschismus im Angesicht dieses Angriffs intensiviert.

Diese Aktion nahm drei Stunden unseres Lebens in Anspruch. Wir verstehen, dass sich die Leute traurig und hoffnungslos fühlen aber wir wollen euch daran erinnern, dass es einfach ist zu Handeln. Wir ermutigen euch, Demos gegen griechische Konsulate und Botschaften zu planen, griechische Anlagen und Unternehmen ins Visier zu nehmen und im Allgemeinen wild zu werden, gegen welches Ziel auch immer, bei dem ihr das Gefühl habt, dass es einen Angriff wert ist. Macht mehr als wir, macht es besser als wir und geht in die Vollen.

1, 100, 1000 Villa Amalias! Verteidigt die besetzten Häuser!

Lang lebe die Anarchie!

Brigada Maricónes

PS: Wir sind verdammt schwach in den USA, aber wir versuchen, es nicht mehr zu sein. =)

Quelle

Patras: Nachricht von einer Gruppe ImmigrantInnen

10. November 2012

Wir sind eine Gruppe von ImmigrantInnen, illegale, die es schafften, den Festnahmen während der Operation „Xenios Zeus“, die am 1. Oktober in Patras stattfand, zu entgehen. Während dieser Operation wurden viele unserer FreundInnen festgenommen und werden nun ohne jegliche Gründe in den Internierungslagern (Gefängnissen) festgehalten. Der Grund, warum wir diese Worte schreiben, ist unser Wunsch, dass unsere Nachricht JedEn, der/die in Griechenland lebt erreichen wird, um bestimmte Dinge klarzustellen, denn der Staat formt ein sehr verzerrtes Bild von uns.

Die meisten Menschen, auf die die Operation „Xenios Zeus“ abzielt, sind Teil der griechischen Gesellschaft und leben seit 2008 in diesem Land. Das heißt, sie waren schon vor der Krise hier.

Wir bitten den griechischen Staat und die Polizei darum, uns zu erlauben, den Müll aus den Abfalleimern in Frieden zu essen, anstatt uns in Internierungslagern einzusperren.

Wir bitten, um die Solidarität aller, damit wir „Xenios Zeus“ ein Ende bereiten können, um die Befreiung unserer FreundInnen, die in den Lagern festgehalten werden fordern zu können.

Der Besen ist etwas, das erfunden wurde, um den Müll wegzukehren und nicht Menschen und wir sind uns sicher, dass die Menschen in diesem Land nicht darüber glücklich sind, wenn andere Menschen wie Müll behandelt werden.

Geld wird dafür ausgegeben, ImmigrantInnen in Lagern zusammen zu treiben, dabei könnten sie uns Dokumente geben, damit wir uns selbst entscheiden können, ob wir bleiben oder in andere Länder migrieren, dasselbe, was GriechInnen jetzt wegen der Krise machen.

Wir bedanken uns für die Zeit, die ihr euch genommen habt.

Quelle

„Xenios Zeus“: Der Name, den der Staat euphemistisch den laufenden Polizeioperationen, die auf ImmigrantInnen/Flüchtlinge abzielen, zu Propagandazwecken gab. Der Mythologie zufolge, war Zeus der Schutzgott der Gastfreundschaft und jegliche Art von Fehlverhalten gegenüber Unbekannten, Reisenden, ImmigrantInnen war eine schwere Straftat.

„Besen (skupa)“: Massive Kehroperation der Polizei.

Athen: Polizeikräfte bewachen den städtischen Markt von Kypseli – Aufruf zur Protestkundgebung am 27.8.

Am Sonnabend, 18. August, überfielen Anti-Riot Polizeieinheiten im Morgengrauen den besetzten städtischen Markt von Kypseli in Athen. Der Athener Bürgermeister (Kaminis) gab der Riot-Polizei den Befehl, das Gebäude zu räumen und zu schließen.

Die “Dimotiki Agora” von Kypseli, in der Fokionos Negri Straße 42, wurde 1935 gebaut und gilt seit 2005 als historisches Monument. Die lokalen städtischen Behörden ließen das Gebäude sehr lange lehr stehen, so dass es in den letzten sechs Jahren als selbstorganisierter Freiraum von Einzelpersonen und Gruppen der antagonistischen Bewegung genutzt wurde. Es beherbergte eine freie Schule, in der täglich Griechischunterricht für ImmigrantInnen/Flüchtlinge angeboten wurde, eine Bibliothek, Raum für Veranstaltungen, Filmvorführungen, Diskussionen, es fungierte aber auch als alternativer Markt (Biobauern verkauften dort einmal pro Woche ihre Produkte).

Linke, die der „Anichti Poli/Offene Stadt“ (die für die städtische Fraktion von SYRIZA – parlamentarische linke/sozialdemokratische Partei steht) angehören, waren auch jahrelang in dem besetzten städtischen Markt präsent. Berichten zufolge, versuchte „Anichti Poli“ vor kurzem, eine „Lösung im Sinne einer auf Mitbestimmung basierenden Vereinbarung“ zwischen der Athener Stadtverwaltung und ihren eigenen Mitgliedern – anstatt der Selbstverwaltung durch AnwohnerInnen und weiteren UnterstützerInnen – zu fördern. Die aktuelle repressive Operation beweist, dass sie mit ihren Bemühungen auf taube Ohren stießen. Die Art und Weise, wie diese Linken mit dem Fall umgingen, ist allerdings bezeichnend für die Art, wie sie versuchen, mit institutionalisierten Mitteln Herr über die besetzten Projekte zu werden.

Das selbstorganisierte Betreiben der Agora ist heute von Gentrifizierung bedroht. Die offene Versammlung des besetzten städtischen Marktes verurteilte beides; die Intervention der Riot-Polizei und die seit Langem betriebene staatliche Praxis gegen eine der wenigen dringend benötigten Freiräume in diesem übervölkerten Bezirk Kypseli. Deshalb rufen verschiedene Menschen, die sich aktiv an dem Projekt beteiligen, zu einer Protestkundgebung am Montag, den 27. August, um 18 Uhr in der Fokionos Negri Straße 42, in der sich die Agora befindet, auf.

Die Versammlung des Widerstands und der Solidarität von Kypseli/Patission, die in den vergangenen zwei Jahren einen Teil ihrer Aktivitäten in dem besetzten städtischen Markt unterbrachten, wird auch an der Protestkundgebung am Montag vor der Agora, die immer noch von Anti-Riot-Polizeimannschaften umstellt ist, teilnehmen.

Quellen: iiiiii, iv

Griechenland: Antifaschistische Intervention/Demonstration in der Innenstadt Athens

GEGEN DIE MÖRDERISCHEN UND RASSISTISCHEN POGROME – ZERSCHLAGT DEN FASCHISMUS

Seit dem Beginn der massiven Polizeirazzien gegen ImmigrantInnen/Flüchtlinge Anfang August, fanden in unzähligen griechischen Städten durchgängig antifaschistische Aktionen statt und vor allem nachdem ein Mann im Zentrum Athens (12.08.) offensichtlich von einem Nationalisten erstochen wurde.

Am Dienstag, den 21. August, gingen Mittags fast 150 GenossInnen auf die zentralen Straßen Athens, in den Gebieten um des Omonia, Monastiraki and Thissio, um gegen den staatlichen/faschistischen Terror zu demonstrieren.

Diese Intervention auf der Straße war die minimalste erste Reaktion auf die mörderischen Angriffe und Pogrome gegen ImmigrantInnen. Ausgehend vom Monastiraki plakatierten Antifas, verteilten mehrsprachige Texte an PassantInnen und zogen durch die Athinas, Sophocleous, Sapphous, Sarri, Asomaton und Adrianou Straße.

Die GenossInnen protestierten genau dort, wo im Morgengrauen des 12. Augusts faschistische Verbrecher einen Immigranten ermordeten, nachdem sie versuchten zwei weitere anzugreifen. Sie intervenierten mit einer anarchistischen Rede in den Bezirken der Innenstadt, in denen viele ImmigrantInnen und Flüchtlinge leben, arbeiten oder trotz der Personenkontrollen und Festnahmen, die immer noch tagsüber regelmäßig stattfinden, ausgehen.

 Auf dem mehrsprachigen Plakat (von GenossInnen weiträumig geklebt) steht:

Am Sonntag, den 12. August, stachen in der von Anoxagora Straße, im unter Polizeibesatzung stehenden Zentrum Athens, 5 FaschistInnen, die auf Motorrädern fuhren, einen jungen Immigranten zu Tode. Kurz zuvor versuchten sie, zwei andere ImmigrantInnen zu erstechen. Die Polizei und der Minister wussten vom ersten Moment an, dass dies ein rassistischer Mord war; trotzdem wurde weder der Name des Opfers veröffentlicht, noch die Täter gefasst. Und wie auch, wenn die meisten Bullen den FaschistInnen der „Goldenen Morgendämmerung“ gleichgesinnt sind? Immerhin hat die Hälfte von ihnen bei den letzten Landeswahlen diese Partei gewählt.

Wir leben in den Tagen und Nächten der Messer. Allein während der vergangenen sechs Monate fanden 500 Angriffe auf ImmigrantInnen, meistens Arbeiterinnen, durch FaschistInnen statt. Wir leben in Zeiten, die an die Nazipogrome erinnern. Seit dem 2. August gab es über 8000 Überführungen in das Polizeidirektorat für Ausländer in der Petrou Ralli Straße und 1600 ImmigrantInnen wurden als ein Ergebnis der riesigen Polizeioperation „Xenios Zeus“ verhaftet.

Wir glauben, dass alle Menschen in Würde, Solidarität und Gleichberechtigung leben sollen, egal aus welchem Land sie stammen, welche Hautfarbe, Religion sie haben, welchem Geschlecht sie angehören oder ob sie Papiere haben, oder nicht. Wir glauben, dass faschistische/rassistische Übergriffe und Morde nicht unbeantwortet bleiben sollten.

Wir müssen als „Einheimische“ und ImmigrantInnen zusammen gegen Rassismus, Nationalismus, Faschismus und Totalitarismus jeder Art kämpfen, als ein Teil des Kampfes gegen Staat und Kapital. Wir müssen für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung, ohne Grenzen und Bosse kämpfen.

Wer schweigt, macht sich mitschuldig
Gegen mörderische und rassistische Pogrome
Schlagt die FaschistInnen in jedem Bezirk

Menschen im Kampf gegen staatlichen und faschistischen Terrorismus

Korinth, Griechenland: Dringender Aufruf zur antifaschistischen Demonstration (23.08.)

Nach dem Transfer von fast 400 MigrantInnen in ein Korinther Militärcamp (über 80 km südwestlich Athens), der buchstäblich mitten in der Nacht stattfand, veröffentlichten antirassistische/antifaschistische BürgerInnen den folgenden Aufruf zum sofortigen Protest und Widerstand:

Die Antirassistische Initiative von Korinth” verurteilt die buchstäblich über Nacht stattgefundene Umfunktionierung des Korinther Militärcamps in ein von Nazis inspiriertes Konzentrationslager, in das bereits 400 MigrantInnen eingesperrt wurden.

Wir verurteilen den rassistischen Pogrom unter dem Namen “Xenios Zeus”, der sich heute auch in unserer Stadt begab. Im Verlauf dieser Polizeioperation werden unsere MitbürgerInnen festgenommen und nach Athen überführt. Das einzige Kriterium für die Massenverhaftungen ist ihre Hautfarbe – über 100 wurden schon verhaftet.

Unsere Antwort ist klar: niemals und nirgendwo Konzentrationslager. Wir verwehren uns dagegen, den Faschismus wieder zu erleben. Die Herrschaft will, dass wir aufeinander losgehen und uns gegenseitig die Schuld geben. Wir sagen nein zum sozialen Kannibalismus. Wir müssen gegen die Verarmung kämpfen, nicht gegen die Verarmten!

Kommt heute alle zur Protestkundgebung gegen die faschistischen Pogrome und Konzentrationslager: Donnerstag, 23.08, um 18:30 Uhr auf dem Perivolakia Platz in Korinth

Weder in Korinth, noch woanders – Stoppt Konzentrationslager und rassistische Pogrome”

siehe Plakat

Es muss erwähnt werden, dass am frühen Morgen (laut einem Video der Massenmedien) Faschos, offizielle Mitglieder von der Goldenen Morgendämmerung/Chrissi Avgi, vor dem Militärcamp auftauchten und versuchten, die Einfahrt der Xenios Zeus-Fahrzeuge zu blockieren. Angeblich “protestierten” sie, weil eine Militäreinrichtung vom Staat als Konzentrationslager für MigrantInnen ausgewählt wurde… Es ist sehr wahrscheinlich, dass die angespannte Lage in der Stadt Korinth in den nächsten paar Stunden eskalieren wird.

ALERTA ANTIFASCISTA – Athen, 29. März

Im Stadtzentrum: Tagtäglich Schläge, Folter, Bestehlen von ImmigrantInnen
Quelle athens.indymedia

Bullen, Faschos, Zivicops, bürgerliche rassistische Untertanen, ein undurchdringliches Wirrwarr von Schlägern macht das alltägliche “Leben” der ImmigrantInnen aus, die in die Innenstadt Athens ziehen, einer Hölle auf Erden.

Hier sind offensichtlich nur ein paar der Fakten, die ImmigrantInnen tagtäglich erleben müssen, übermittelt durch solidarische Menschen:

– Jeden Abend gegen 18 Uhr, lauern Bullen mit oder ohne Uniform und auch assistiert von Passkontrolleuren den ImmigrantInnen auf, die aus der Attiki U-Bahnstation kommen. Sie Fragen nicht nach ihren Papieren, sie halten sie “bloß” fest, durchsuchen sie, schlagen sie zusammen und stehlen, was sie in ihren Taschen finden. Dasselbe passiert an der U-Bahnstation Victoria.

– Am Zentralbahnhof Larissis (Larissa) verprügeln Bullen gemeinsam mit Faschos jedEn Immigranten/Immigrantin, den/die sie isolieren können.

–  Die Folter setzt sich im Polizeidirektorium für AusländerInnen in der Petrou Ralli Straße weit methodischer fort. Dorthin werden ImmigrantInnen – selbst die, die Papiere haben – überführt, nachdem sie im Umkreis des Victoria Platzes, des Attiki Platzes oder im größeren Bereich um die Acharnon Straße aufgegriffen wurden und die zuvor in den Kerkern der berüchtigten Polizeiwache von Aghios Panteleimonas festgehalten wurden. In Petrou Ralli sperren die Bullen sie alle zusammen in eine Arrestzelle und besprühen die Festgenommenen direkt mit Chemikalien, wodurch sie Erstickungsanfälle auslösen. Gleichzeitig nehmen die Bullen ihre Foltermethoden mit Handykameras auf. Zusätzlich dazu halten sie die Leute den ganzen Tag lang fest, ohne ihnen etwas zu Essen, oder das Recht die Toilette zu benutzen zu geben. Sie beschimpfen sie und drohen damit sie umzubringen.

Dies sind nur einzelne ZeugInnenaussagen – von den paar, die öffentlich bekannt wurden – zum Faschismus, der tagtäglich von den Bullen, Faschos, MinisterInnen, Massenmedien und den BürgermeisterInnen, sowie einem großen abgestumpften Teil der Gesellschaft, der dieser Gewalt mit Desinteresse zuschaut, gestützt wird.

Worauf warten wir?

In Zogrofou: Neonazis stürmen die Universität von Athen und verletzen StudentInnen
Quelle Occupied London

Eine Gruppe von rund 20 Neonazis (laut Infos die bisher übermittelt wurden, handelte es sich um Verbündete der Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung und/oder der faschistischen Gruppe ‘DRASIS-KES’ von Zypern) brach am Donnerstag, den 29. März 2012, gegen 12.30 Uhr, auf dem Hauptcampus der Fakultät für Mathematik und Physik der Athener Uni im Bezirk Zografou ein. (Manche KommentatorInnen auf Indymedia Athen meinen, dass diese Arschlöcher sich ausschließlich der ‘DRASIS-KES’ zuordneten.)

Die Schläger verletzten mindestens drei StudentInnen. Laut ZeugInnenaussagen hatten sie Knüppel, Helme und wahrscheinlich auch Äxte bei sich. Die StudentInnen schafften es, sich schnell zu gruppieren und führten mit ein paar hundert Leuten eine antifaschistische Demo durch, nachdem die Eindringlinge vom Tatort verschwunden waren.

Die Schläger scheinen der “Neoi Orizontes/Neue Horizonte”, einer studentischen Neonazigruppe anzugehören, die Verbindungen zu “DRASIS-KES” und der alten Partei von Antonis Samaras hat, der heute der Vorsitzende der rechten Partei Nea Dimokratia ist, die der Regierungskoalition der nationalen Einheit angehört… Der kleine Raum in der Uni, in dem “Neue Horizonte” hausiert, wurde nach einer Weile demoliert.

In einer, selbst für ihren eigenen niedrigen Standard, bemerkenswerten Verzerrung der Realität behaupteten viele Mainstreammedien-Unternehmen (direkt oder indirekt auf AnarchistInnen hinweisend), dass der Neonaziangriff ein Angriff “vermummter Jugendlicher” (kukulofori) war.

Die ‘DRASI-KES’-Büros blieben nach der Sponti mit fast 500 Studis, unter ihnen Linke, Antifas und AnarchistInnen, mit eingeworfenen Scheiben zurück. Die Demo führte über den Campus und durch die Straßen von Zografou und Ilisia, der Protest richtete sich gegen den koordinierten Faschoangriff in den Räumen der Uni. Den verletzten StudentInnen geht es laut Berichten wieder besser.