Category Archives: Gefängnisse – Einsperrung

Griechenland: Versammlungen/Demonstrationen zum 17. November

Es existiert ein Bericht auf Indymedia Athen, dass ein Demonstrant schwer verletzt wurde. Beide Beine sind gebrochen, er hat außerdem noch weitere Verletzungen, auch Kopfverletzungen. Anscheindend ist er, während er von den DIAS-Motorradbullen durch die Straßen Kolonakis gejagt wurde, aus einer größeren Höhe heruntergefallen.

Es gibt einigen Hickhack zwischen den Kolleg@s, die aus Solidarität mit dem Schwerverletzten ins Krankenhaus gekommen sind und den Bullen, die dort auch vor Ort sind.

17:30 MEZ Die Leute errichteten brennende Barrikaden auf der Alexandras Straße. Davor wurde eine Trennwand der Polizei vor dem EU-Gebäude in der Vasilissis – Sofias – Allee in Brand gesetzt. Die Straßenlaternen vor der Amerikanischen Botschaft waren ausgeschaltet, die meisten Demoblöcke haben diesen Ort schon verlassen. Die KKE/PAME-Blöcke bewegen sich immernoch Richtung Botschaft durch die Vasilissis Sofia Allee. Auf dem nahegelegenen Maviliplatz gibt es Zusammenstöße zwischen DemonstrantInnen und Bullen, Barrikaden werden errichtet.

Während wir dieses hier schreiben (16:20 MEZ), finden vor dem Parlament kleinere Auseinandersetzungen zwischen den Bullen und DemonstrantInnen (die meisten von den anarchistischen/antiautoritären Blöcken) statt, es wurden mehrere Festnahmen gemeldet. Immernoch kommen neue DemonstrantInnen auf die Straßen; die Demo startete vom Klafthmonos-Platz, ohne dass sich soviele wie erwartet daran beteiligten. Vorher setzten die Bullen Tränengas auf dem Syntagmaplatz und in Exarchia ein. Das zum Polytechnikum gehörende Gebäude Patission Straße und der gesamte Umkreis scheint durch Polizeieinheiten abgesperrt zu sein. Laut der Liveberichterstattung des Radios 98 FM, soll es bereits ungefähr 100 Festgenommene geben, unter ihnen AnarchistInnen – wahrscheinlich sind auch Aris Seirinidis und seine Mutter unter ihnen. Es wurden viele Menschen verhaftet, sogar vor ihren Wohnhäusern. Die Bullen sind buchstäblich überall. Am Syntagmaplatz sperrten sie im früheren Verlauf die Georgiou Straße ab, während die DemonstrantInnen versuchten dort durchzukommen, um so wie jedes Jahr die US-Botschaft zu erreichen. Im Gegensatz dazu wurde einigen parteinahen Blöcken (u. a. der PASOK nahestehende) von Beginn an erlaubt, zu ihrem Versammlungsort vor der US-Botschaft zu kommen.

Den obligatorischen Polizeizaun vor dem Parlament gibt es heute scheinbar nicht. Erst jetzt! ist es DemonstrantInnen erlaubt, den gesamten Weg vom Syntagmaplatz zur US-Botschaft zu gehen. Laut früheren Berichten, wurde der Block der Anarchistischen Archivgruppe auf dem Syntagmaplatz von Bullen eingekesselt.

Es wird von durchgehenden Polizeikontrollen berichtet. Schätzungsweise 7.000 Polizeischläger wurden auf die Athener Straßen gesandt, im Zentrum sind die Haupverkehrswege und U-Bahnstationen gesperrt/geschlossen. Die StalinistInnen der KKE versammeln sich auf dem Omoniaplatz.

In Ano Glyfada haben sich gerade fast 150 Leute auf dem Aghios Tryphonasplatz versammelt, wo ein Soundsystem aufgebaut ist.

Das Bild ist von der Sponti heute morgen, als fast 100 SchülerInnen in Gedenken an den Polytechnikum Aufstand 1973 durch den Bezirk Zografou zogen. Die SchülerInnen riefen Parolen gegen FaschistInnen, Kürzungsmaßnahmen und IWF. Die Mobilisierung wurde von den EinwohnerInnen gut aufgenommen.

Patras: In der Corinthou- und der Ermoustraße kam es heute morgen zu Zusammenstößen zwischen antiautoritären OberschülerInnen und Polizeieinheiten. Die SchülerInnen griffen das Rathaus mit Farbbeuteln an.

In Thessaloniki sollten DemonstranntInnen sehr gut auf sich aufpassen, wenn sie in die Nähe des Polytechnikum gelangen. Im früheren Tagesverlauf kam es dort zu mehreren Festnahmen. Das Gelände rund um die Uni ist durch StalinistInnen der KNAT und Polizeimannschaften abgesperrt.

Einen Ticker (engl.) von den Demos zum 17. November findet ihr auf Occupied London

Wir verweisen auch auf unsere Seite zum historischen Hintergrund und einen Text zum Tode des 15-jährigen Schülers Michalis Kaltezas, der im Jahre 1985 auf einer Gedenkdemo zum 17. November von der Polizei erschossen wurde.

Nikosia, Zypern: Solidarität mit den migrantischen Hungerstreikenden!

Aktuelle Meldung vom 6. November: Die migrantischen Häftlinge haben sich dafür entschieden den Hungerstreik zu beenden. Englischsprachige Erklärung

Seit Montag, den 24. Oktober befinden sich 52 migrantische Häftlinge (von insgesamt 65) im Block 10 des Zentralgefängnisses im Hungerstreik. Ihr Verbrechen:ihr illegaler Aufenthalt auf Zypern. Ihre Forderung: Damit aufzuhören, ihnen ihre Grundrechte zu verweigern, die durch den Staat unterdrückt werden.

Diese Leute sind inhaftiert, um abgeschoben zu werden. Sie sind keine verurteilten StraftäterInnen. Im Gegenteil, der Kriminelle ist hier niemand anderes als der Staat. Die MigrantInnen werden in zahlreichen Fällen viel länger als die Höchstverweildauer nach der Richtlinie 15/2008 im Gefängnis festgehalten. Sie würde 6 Monate betragen. Es existiert kein nationales Gesetz, das Ausnahmen von dieser Richtlinie regelt. Außerdem werden in vielen Fällen Verfahrensgarantieren nicht befolgt und die Menschen werden sogar ohne Haftbefehl ins Gefängnis gesteckt.

Am Donnerstag, den 20. Oktober unternahm ein 46-jähriger Algerier vor der Kamera vom Block 10 einen Selbstmordversuch mit Rasierklingen. Das Video vom Selbstmordversuch befindet sich in den Händen der Polizei. Dieser Mann ist verheiratet und hat 2 Kinder. Er hatte wiederholt nachgefragt, ober er in sein Land zurückkehren kann. Sie wollten es ihm nicht erlauben.

Seit mehr als zwei Wochen hat er sich entschlossen die Nahrung zu verweigern. Seine Verzweiflung zwang den Rest seiner Zellengenossen ebenfalls einen Hungerstreik zu beginnen.

Am Freitag, den 28. Oktober versuchte eine weitere Person Selbstmord zu begehen, indem sie eine Schlinge aus Bettlaken fertigte. Sie wurde in letzter Minute gerettet. Dieser Mann, ein Syrer, ist seit mehr als einem Jahr inhaftiert. Die Länge der Einsperrung stellt einen eindeutigen Rechtsbruch dar, aber sie wollen ihn weder abschieben, noch entlassen. Continue reading Nikosia, Zypern: Solidarität mit den migrantischen Hungerstreikenden!

Razzien in ganz Italien aufgrund der Auseinandersetzungen am 15. Oktober in Rom

Aktuelles aus Rom: Es wurde bekanntgegeben, dass die Anhörungen am heutigen Morgen die Verhaftungen von 12 DemonstrantInnen zur Folge hatten. Es war nicht für´s Schnellverfahren, sondern es wurden „Vorbeugender Maßnahmen“ im Gefängnis geprüft.

Die Zwölf sind in den Gefängnissen von Rebibbia and Regina Coeli inhaftiert: Wir bemühen uns ihre Adressen in Erfahrung zu bringen, um ihnen schreiben zu können.

Anscheinend, wurden alle Durchsuchungen unter Anwendung des sogenannten „Gesetzes zur öffentlichen Sicherheit“ 41 TULPS  (hier: Waffen und Sprengstoffe) durchgeführt. In allen Häuseren wurde Kleidung und Druckmaterialien angesehen, fotografiert oder beschlagnahmt. Nur in Rom wurde Computerausrüstung konfisziert (PCs, Festplatten, Speicher), was theoretisch eine Handlung darstellt, die nicht im Rahmen des 41 TULPS erlaubt ist.

Lecce:Am Morgen gab es zwei Razzien bei Kollegas, ohne Durchsuchungsbefehl, aber unter Anwendung des Artikels 41 TULPS. Hier suchte die Polizei im Zusammenhang mit der Demonstration in Rom nach “Waffen”.

Cosenza: Razzia bei 8 Leuten, die offenbar bei allen ergebnislos verlief.

Razzien wurden auch für Teramo, Neapel (hier waren nach bisher unbestätigten Meldungen 10 Leute betroffen) und Florenz (gegen 14 Kollegas) durchgeführt.

Ebenfalls in Florenz haben die BesetzerInnen des besetzten “La Riottosa” den Morgen, trotz Einschüchterungsversuchen und Drohungen auf dem Dach verbracht, um gegen die repressive Operation zu widerstehen.

Razzien wurden für Rovereto bestätigt (2 Häuser), Mailand (6, die noch bestätigt werden müssen), Senigallia (2), Livorno (2 Häuser)  und Palermo (4), Rom (6) und Bologna (6 oder 8 – noch zu bestätigen), die ebenfalls mit Fotografieren bzw. Beschlagnahme von Kleidung einhergehen.

Kein Kollega lässt sich unterdrücken!

Quellen: informa-azione, 17. Oktober 2011 / culmine

Indonesien: Freiheit für Tukijo und die Yogyakarta 3-Rebellen

7. Oktober 2011: Um 2 Uhr in der Nacht wurde die Bank Rakyat Indonesia (BRI) in Sleman, Yogyakarta, in Brand gesetzt. Das Feuer verursachte eine Explosion in dem Abschnitt, die das Gebäude einstürzen ließ. Dieser Sabotageakt ist nur einer von mehreren Beispielen des Widerstandes in einem Land, das seine Bäume, Berge und Küsten zugunsten von Profit und bei gleichzeitiger Unterdrückung des Volkes zerstört.

Nun wurden drei Menschen verhaftet. Sie werden beschuldigt, bei der Bankbeschädigung beteiligt zu sein. Wir sind weder daran interessiert herauszufinden, ob die Gefangenen „schuldig“ sind oder nicht, noch an dem Ausmaß des „Verbrechens.“ Wir überlassen solche Spekulationen den UntersuchungsbeamtInnen und ihren Dienern in der Presse. Wir brauchen nicht die Details der gesamten Situation zu kennen, um zu wissen, dass es, so lange der Staat und die Banken reich von Ausbeutung werden, immer jene geben wird, die sich ihrer Macht entgegenstellen und es verweigern, mit ihnen zu kollaborieren. Es ist genug, dass diese Menschen gefangen gehalten werden, um sich zu wünschen, dass nicht nur ihr Knast, sondern auch jeder andere aufhören sollten zu existieren. Ein „Verbrechen“ ist kein Leckerbissen auf dem Tisch, von dem sich die Bosse das größte Stück nehmen. „Verbrechen“  sind eindeutig Forst- und Minenunternehmen, die willkürlich mit der Hilfe der Polizei schlagen und töten. Freiheit bedeutet zurückzuschlagen und dein Leben von der Unterdrückung zurückzufordern.

Was wir wissen ist, dass in Indonesien ein Regime herrscht, das von westlichen Kapitalisten und Militaristen gestützt wird. Es ist eine Nation, das die Opposition foltert und massakriert, mit all jenen Mitteln, die jeder repressive Staat anwendet.

Kulon Progo ist ein landwirtschaftliches Gebiet in der Nähe von Yogyakarta. 2005 wollten Jogja Magasa Mining and Indomines Metal Industries das Land für ihre Industrie nutzen. Die Bauern in der Region übergaben ihnen nicht das Land, weil sie nicht wollten, dass die Natur von ihnen zerstört wird. Oft versuchten die Bauern den Konflikt friedlich zu lösen, doch es wurde keine Lösung gefunden. Jetzt sind sie bereit, ihr Leben mit allen Mitteln zu verteidigen.

Alles begann, als das Unternehmen 300 Menschen beauftragte, die Häuser der Bauern und all ihrer Anlagen zu zerstören. Dies macht alle Bauern, aber auch viele Menschen darüber hinaus wütend. Menschliche Würde und Natur wurde durch Geld aufgehoben. Es wird keine weiteren Hilfen geben, um den Bauern das Überleben zu sichern. Die Polizei verschweigt, wer die Bauern angegriffen hat, weil sie vom Unternehmen geschmiert wird. Eine typische Story.

Tukijo war ein Bauer, der festgenommen und unter Arrest gestellt wurde, nur weil er aus einer Demonstration heraus gegen die Zustände gerufen hatte. Die Menschen in Indonesien haben allerdings noch viel mehr in dieser Hinsicht gemacht: Demos, Artikel, Filme, Graffiti und Sachbeschädigungen gegen die profitierenden Unternehmen.

Die Bauern und die Menschen von Kulon Progo, Pandang Raya, West Papua, Bima und sonstwo bitten um international Solidarität und Beteiligung in dem Kampf an der Seite der AnarchistInnen und Anti-KapitalistInnen, die gegen den brutalen Terror der indonesischen Bosse, ihrer bezahlten Mörder und den Geldgebern stehen. Lasst sie nicht allein kämpfen!

Übereinstimmend mit den Wünschen der Bauern fordern wir die Freilassung für unsere Freunde, die sich diesbezüglich zurzeit im Knast befinden, zu erlangen und die Rückgabe des  Landes an die Bauern.

Der Staat – Die Unternehmen – Das Militär – Die Polizei sind
die Terroristen!

Freiheit für Tukijo und all jene, die beschuldigt werden,
die BRI ATM Bank angegriffen zu haben!

 Ein paar solidarische AnarchistInnen

Quelle: 325.nostate.net

Athen: Gegen die rassistischen Pogrome

Es ist unvorstellbar, aus seinem Zuhause vertrieben zu werden. An den Grenzen von Ländern, die dich mit Rassismus willkommen heißen, erschossen und gejagt zu werden. Länder, die dich zwingen, in erbärmlichen Kellerlöchern zu hausen, dir die schlechtesten Jobs mit entwürdigender Bezahlung geben, dich stundenlang Schlangestehen lassen, um Aufenthaltpapiere zu bekommen und dich in Gefängnisse und Konzentrationslager sperren.

Als wäre das alles schon nicht genug, wird ein brutaler Mord von rassistischen Gruppen (wie Chrissi Avgi) als Vorwand missbraucht. Mit ganz offensichtlicher Hilfe der Polizei, jagen sie dich durch die Straßen, zerren dich aus Bussen, zertrümmern deinen Laden und dein Zuhause, verprügeln dich und stechen dich tod. Und das alles nur, weil einige MörderInnen möglicherweise dieselbe Sprache sprechen, wie du. Genug!

Die weiblichen und männlichen ImmigrantInnen in dieser Stadt sind nicht alleine. Wir sind auch hier und wir wissen: was hier in dieser Stadt von den RassistInnen und der Polizei ausgetragen wird, ist die andere Seite der ökonomischen und militärischen Kriege, die in euren Ländern stattfinden (oder stattfanden). Wir sind auch hier und wir wissen sehr genau: dass der Rassismus, den ihr täglich ertragen müsst, Teil des Plans ist, der euch billige Arbeitskräfte bleiben lassen will. Der euch als konstante Bedrohung für alle anderen Menschen hinstellt, nur weil sie wollen, dass ihr von uns getrennt und entfremdet werdet.

An all jene von uns, die glauben, dass wir solange wir durch Grenzen, Nationen, Geschlechter und Religionen voneinander getrennt gehalten werden, schwach bleiben und ein leichtes Ziel für all jene darstellen, die uns niedermachen und wehtun wollen: Wir können zusammen arbeiten, um unsere eigenen Gemeinschaften zum Kampf für ein besseres Leben aufzubauen. Wir können selbst gegen die RassistInnen und die Polizei kämpfen und uns gegen sie verteidigen. Wir müssen die Angst und Brutalität mit Freundlichkeit und Solidarität bekämpfen, bevor der Hass und Rassismus der Kapitalmächte jede/n Einzelne/n von uns auffrisst.

Solidarität zwischen den Unterdrückten!

Patission 61 & Skaramaga Squat

mehrsprachiges PDF

Athen: BekennerInnenschreiben zur Serie von Brandanschlägen auf Geldautomaten

In den frühen Morgenstunden des 7. Oktobers haben wir 6 Geldautomaten zerstört:

-Kannigosplatz, Piräus Bank
-Vironas, Probank
-Galatsi, Alpha bank
-Kipseli, Alpha bank
-Gizi, Agrotiki bank
-Aiolou Str., National bank

Die Aktion widmen wir den anarchistischen Kollegen Simos Seisidis, der im Krankenhaus des Koridallos-Gefängnisses inhaftiert ist und sich seit dem 16. September vor Gericht verantworten muss. Simos wurde seit 2006 gesucht. Auf ihn und seinen beiden Gefährten Marios Seisidis und Grigoris Tsironis war von Mihalis Chrisohoidis (Minister für Bürgerschutz) ein Kopfgeld in Höhe von 600.000 Euro ausgesetzt wurden, weil sie die Nationalbank in der Solonos Str. ausgeraubt haben sollten. Hiervon wurde Simos inzwischen freigesprochen.

Nachdem er bei einer zufälligen Polizeikontrolle am 3. 10. nicht stehen blieb wurde er verfolgt und vom Bullen Panagiotis Bokos in den Rücken geschossen.

Zusammen mit dem Rest der an der Verhaftung beteiligten Schweine hat Bokus anschließend unseren Gefährten geschlagen, als dieser bereits schwer verwundet am Boden lag.

Danach wurde Simos ins Schlachthaus des KAT-Krankenhauses gebracht, das durch schwer bewaffnete Sadisten der Polizei bewacht wird. Sie fungierten als arrogante Handlanger, indem sie in provozierten und auch seine Familie bei jedem ihrer Besuche schikanierten. Sogar im Moment der Amputation seines Beins blieben sie mit im Operationsraum.

In einer Stadt, wo uninformierte SöldnerInnen, die die Geldherrschaft und ihre Symbole beschützen immer mehr werden und versuchen jede Reaktion gegen das Bestehende zu unterdrücken, werden einige immer gegen den den modernen Totalitarismus kämpfen, den sie unserem Leben aufbürden wollen.

FREIHEIT FÜR DEN ANARCHISTEN SIMOS SEISIDIS

Solidarität für den Anarchisten Aris Sirinidis, der wegen seiner kollegialen Haltung zu seinem schikanierten Freund Simos vor Gericht gestellt wird.

Solidarität den gesuchten Gefährten Marios Seisidis, Grigoris Tsironis

FREIHEIT FÜR ALLE INHAFTIERTEN KÄMPFERINNEN

Quelle

Athen: 12 Jahre alter Migrant (ohne Papiere) wurde beim Durchsuchen eines Mülleimers verhaftet

Am 5. Oktober wurde in Dafni, einem Viertel von Athen, der 12-jährige Ali Mohammed Rasul durch die Polizei verhaftet, als er dabei war einen Abfalleimer zu durchwühlen. Er wurde auf die örtliche Polizeistation und anschließend aufgrund fehlender Papier, in die Amygdaleza Jugendstrafanstalt in Thrakomakedones (nördwestliches Attika) gebracht. Der Zwölfjährige hat zwei weitere minderjährige Geschwister und seine Mutter verweilt in der Stadt und wünscht wieder mit ihm zusammen zu kommen.

Als solidarische Menschen sich bei den Zuständigen der Haftanstalt erkundigten, bekamen sie zur Antwort, dass die Mutter ihn mitnehmen kann, wenn sie selbst Papiere hat. (Sie hat allerdings keine) Sollte sie allerdings versuchen, die Haftanstalt ohne eigene Papiere zu besuchen, würde sie ebenfalls als illegale Migrantin festgenommen. Die Antwort der Wächter der Haftanstalt war, dass der 12 Jahre alte Junge für 6 bis 12 Monate in Haft verbleiben würde. Das ist angeblich in seinem eigenen Interesse , weil er als Jugendlicher über besonderen Komfort verfügt. Nach einem Jahr wird dann die Ausreise angeordnet.

Wiederholt wird darauf hingewiesen, dass der 12-jährige Junge zurück zur Familie möchte und nicht in der staatlichen Haftanstalt des sogenannten Wohlstandstaats verbleiben will. Wir bitten um euer Interesse und Hilfe, sowie juristische Unterstützung, um den Jungen wieder mit seiner Familie zu vereinen. Telefonischer Kontakt ist, wie bereits in früheren MigrantInnen-Fällen die +30 6949541712. Kollegas, dieses ist ein dringendes Anliegen.

Kein Gesetz kann eine Mutter von ihrem Kind trennen.

Wir wissen, dass die EU Unterstützung für die Verhaftung von MigrantInnen höher ist, als die Moral im Bewusstsein staatlicher Folterer und Zuhälter; jetzt wurde das für Kinder bestätigt.

Solidarische Menschen

Quellen: athens.indymedia.org, occupied london

Athen: Weitere Razzia am Victoria Platz

Am Abend des 4. Oktober (genau einen Tag vor dem Generalstreik) gab es eine erneute Razzia der Polizei am Victoria Platz bei der Immigranten gejagt und verhaftet wurden. Drei Polizeibusse, viele Motorradbullen, Einheiten der Gruppe für Kriminalitätsprävention und Ausschaltung (OPKE) und circa 15-20 Zivilbullen waren an dieser 20 minütigen repressiven Operation beteiligt. Wahrscheinlich wurden mehr als 100 Personen festgenommen darunter viele Immigranten ohne Papiere.

 

Quelle: athens.indymedia

Haftentlassungen für die drei MitgliederInnen des „Revolutionären Kampfes“ am 11. Oktober

Nach einer am Morgen des 6. Oktobers getroffenen Entscheidung des Athener Justizrats wurde für die drei MitgliederInnen des „Revolutionären Kampfes“ für Dienstag, den 11. Oktober Haftentlassung unter restriktiven Bedingungen angeordnet.

Das bedeutet, dass die GenossInnen Nikos Maziotis, Pola Roupa und Kostas Gournas an diesem Tage aus dem Knast Koridallos entlassen werden. Alle Drei erreichten die Grenze von 18-Monate Untersuchungshaft.

Ihre Freilassung wurde mit der Auflage verbunden, dass sie sich alle fünf Tage auf einer örtlichen Polizeidienstelle melden. Ihnen ist verboten die Präfektur Attika zu verlassen. Diese Entscheidung wurde als endgültig und unwiderruflich verkündet.

Der Prozess gegen die Organisation „Revolutionärer Kampf“ wird am Montag, 24. Oktober fortgesetzt.

Freiheit für auf alle Revolutionäre! Solidarität ist unsere Waffe!

Solidaritätsplakat zum Prozessauftakt gegen die Gruppe „Revolutionärer Kampf“

Jedes rebellische Herz und ein Revolutionärer Kampf

Am 5. Oktober 2011, Prozess gegen „Revolutionärer Kampf

Eine soziale Revolution, deren Kern die Selbst-Organisierung, die Gemeinschaft oder die Kommune bildet; welche alle sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten unter die Verwaltung öffentlicher Netzwerke von Versammlungen und Räte stellt; wo jeder/jede auf Arbeit, in der Stadt, im Dorf und in der Nachbarschaft durch diese kollektiv entscheidende und organisierenden Gremien, sein Leben in die eigenen Hände nimmt. Das wird definitiv die industrielle Gesellschaft und den heutigen Lebensstil, die Gier und die Herrschaft des Menschen über die Natur, hinter sich lassen.

Eine soziale Revolution, die jegliche ethische, rassistische und religiöse Diskriminierung eliminiert, die Menschen zusammen bringt im gegenseitigen Respekt ihrer Vielfalt, die auf Dauer soziale Klassen und Spaltung abschafft.

Die Revolution braucht zwei historische Faktoren um zu erscheinen. Das eine sind die objektiven Bedingungen, die vorherrschen. Das andere sind die subjektiven Bedingungen, eine weitläufige Bewegung, revolutionär und entschlossen beständig zu sein, komme was wolle, ein vielgestaltiger Plan dessen Umsturz Hand in Hand mit dem der sozialen Segmente geht, die entstehen werden. Und wir müssen es jetzt machen. Um diese Krise zum Grab dieses Systems werden zu lassen.“

„Revolutionäre entschuldigen sich nicht bei den Verbrechern des Staates” (N.Maziotis– einer der Beschuldigten)

Freiheit für die Mitglieder des „Revolutionären Kampfes“
Solidarität mit den politischen Gefangenen

Anarchistisches Kollektiv der Zeitschrift „Guillotine“

Solidarische Worte und Poster zum Prozessauftakt
gegen „Revolutionären Kampf“

Quelle: actforfreedomnow
Übersetzung ABC Berlin

Berlin: Anschlag auf Deutsche Telekom

In der Nacht zum 3.Oktober haben wir der deutschen Wirtschaft ein Geschenk gemacht. Auf einem Gelände der Deutschen Telekom in Berlin-Lichtenberg wurden von uns mehrere Fahrzeuge mit Brandsätzen angegriffen. Das Datum für diese Aktion haben wir im Hinblick auf den Prozess gegen die Organisation »Revolutionärer Kampf« der am 5.Oktober in Athen beginnt, gewählt.

Wir solidarisieren uns mit den Aktionen des »Revolutionären Kampfes« und fordern die Freilassung von Κostas Gournas, Panagiota »Pola« Roupa, Nikos Maziotis und allen anderen GenossΙnnen in Haft.

Die Option des bewaffneten Kampfes innerhalb autonomer und linksradikaler Widerstandsformen sollte zwar immer aufrecht erhalten werden, darf jedoch nicht isoliert von anderen Aktionsformen und Bewegungen geführt werden.

Hier gibt es keine Bewegung die die Möglichkeit des bewaffneten Kampfes unterstützen, tragen will und kann. Aus diesem Grund existieren in Deutschland momentan keine bewaffneten Gruppen.

Dennoch müssen die Widerstandsebenen in Europa aufeinander Bezug nehmen um das Projekt der Europäischen Großmacht wirksamer zu bekämpfen.

Die Troika macht die Privatisierung der Staatsbetriebe zur Bedingung für die weitere Kreditvergabe an den griechischen Staat. Die Deutsche Telekom hat in diesem Rahmen große Teile der griechischen Telefongesellschaft OTE zu Zeiten eines erhofften wirtschaftlichen Aufschwungs übernommen. Weil die Gewinne bei der OTE nicht in dem erwarteten Umfang steigen, plant die Deutsche Telekom Entlassungen und massive Lohnkürzungen bei den Mitarbeitern. Auch die Zahlungen an Vorruheständler werden von der Telekom als »Lasten« ihrer Bilanz angegeben. Mit diesem Druck spekuliert die Deutsche Telekom die Restanteile der OTE komplett vom griechischen Staat zu erwerben um so die absolute Vormachtstellung zu erlangen. Dies zeigt die unmenschliche kapitalistische Verwertungslogik am Beispiel dieses multinationalen Konzerns besonders deutlich auf.

Zudem ist die Telekom durch Sicherheitspartnerschaften mit Polizei und Militärs in die flächendeckende Überwachung der Telekommunikation im In- und Ausland eingebunden.

Unser Anschlag soll auch die Streiks der Angestellten und Arbeiter in Griechenland unterstützen und den Kampf der anarchistischen Bewegung über Grenzen hinaus zusammenführen.

Wir hoffen das diese Aktion auch andere ermutigt sich an einer militanten Perspektive aktiv zu beteiligen.

Wir Gedenken Lambros Foundas, der im Kampf für die Freiheit
von den Bullen erschossen wurde.

FÜR DIE ANARCHIE!

»Propagandisten der Tat«

Quelle: linksunten.indymedia.org

Internationaler Solidaritätsaufruf mit der Stadtguerilla Revolutionärer Kampf

Am 5. Oktober 2011 wird der Prozess gegen die griechische Stadtguerilla Revolutionärer Kampf [Revolutionary Struggle – Epanastatikos Agonas (E.A.)] beginnen. Er wird in dem Gerichtssaal im Knast Koridallos (Athen) stattfinden.

Acht Beschuldigte werden vor Gericht stehen, gegen welche laut einer vor kurzen vom Berufungsgericht getroffenen Entscheidung wegen der Mitgliedschaft in der Organisation verhandelt werden wird.

Beschuldigt in dem Verfahren von E.A. sind: N. Maziotis, P. Roupa, K. Gournas, Ch. Kortesis, V. Stathopoulos, S. Nikitopoulos, M. Beraha (Ehefrau von K. Gournas) und K. Katsenas.

Die ersten drei Beschuldigten, Maziotis, Roupa und Gournas, haben die Verantwortung übernommen für die Organisation und befinden sich im Knast, aber Mitte Oktober endet die 18-monatige Untersuchungshaft. Der Rest der Beschuldigten ist frei.

Kortesis, Stathopoulos und Nikitopoulos wurden vor kurzem unter Auflagen aus dem Knast entlassen, nach zwei Entscheidungen des Berufungsgerichtes, da der Oberste Gerichtshof die Widerrufung der ersten Entscheidung angeordnet hatte, danach wurde die Entscheidung des Berufungsgerichts stattgegeben.

Die Anklagepunkte für jede/n einzelne/n beinhalten die Verbrechen der Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation; Beschaffung, Herstellung und Besitz von explosiven Stoffen; Herbeiführung von Explosionen und zahlreiche versuchte Morde.

E.A. hat zahlreiche Angriffe durchgeführt, darunter welche mit einem Raketenwerfer auf die amerikanische Botschaft, 12. Januar 2007, und der bewaffnete Angriff auf Bullen auf der Bouboulinas-Straße am 5. Januar 2009.

E.A. werden die folgenden Angriffe zugerechnet, alle fanden in Athen statt: Continue reading Internationaler Solidaritätsaufruf mit der Stadtguerilla Revolutionärer Kampf

SCHWARZER SEPTEMBER: Ein Blick auf die anarchistische Vergangenheit und Gegenwart in $hile

In Villa Francia, Santiago (Hauptstadt von $hile) , wurde in den frühen Stunden des 11. Septembers ein Mensch erschossen. Als Opfer wurde   der 22-jährige Cristopher Ramos Contreras indentifiziert. Die Schießerei fand während Unruhen statt, es gab Barrikaden und an vielen Punkten der Metropole und auch in weiter abgelegenen Gebieten Zusammenstöße mit den Repressionskräften.

Der 11. September 1973 war der Tag, an dem Diktator Pinochet durch brutale Gewalt und Unterstützung der USA die Macht übernahm. Erst im Jahre 1990 wurde er abgewählt, blieb aber bis 1998 Oberbefehlshaber des Heeres. 1998 fand zum Jahrestag des Putsches eine Demonstration in Santiago de $hile statt. Die anarchistische Studentin und Tänzerin Claudia Lopez wurde bei Barrikadenkämpfen von der Polizei erschossen. In ihrem Namen und in Gedenken an alle, unter den Bedingungen der Demokratie staatlich Ermordeten, bekämpfen seitdem unter der Parole des „Schwarzen Septembers“ Demonstrierende die Polizeibrutalität und staatliche Repression.

Dieses Jahr wurden während eines Generalstreiks Ende August unter der Amtsführung  des amtierenden  Staatspräsidenten Piñeras,  zwei weitere Menschen durch die Polizei ermordet (der 16-jährige Manuel Gutiérrez Reinoso und der 18-Jahre alte Mario Parraguéz Pinto).

“AnarchistInnen, die im Kampf gegen das Kapital gestorbgen sind: Mauricio Morales, Jhonny Cariqueo, Claudia López. Ihre Demokratie ist mit Blut besudelt."

Es folgen einige Auszüge einer Erklärung die Anti-Autoritäre/ AnarchistInnen aus Anlass des 11. September 2011 veröffentlicht haben. Den vollständigen Text könnt ihr hier (englischsprachig) nachlesesen:

Für einen kämpferischen und kreativen 11. September
Auf die Straße, mit Feuer und Erinnerung
Claudia Lopez ist immer bei uns.

Für uns steht jeder September für die lebendige Erinnerung an die Repression und für staatlichen Terrorismus gegen die Ausgebeuteten und Rebellen, in der Diktatur und der Demokratie. Für die meisten steht dieses Datum symbolisch für die Erinnerung an die Diktatur, die Periode als die Gewalt für die Mehrheit der BewohnerInnen ständig präsent und sichtbar war. Nach dem 11. September 1973 wurde die Herrschaft offen repressiv. In den ersten Jahren kam es zu unendlich vielen Verhaftungen, Morden, Folter und Verschleppungen. Später wurde dann selektiver gegen Mitglieder militanter politischer Gruppen vorgegangen. Der Sinn war die Unterdrückung der Organisation und des Kampfes, der sich durch Selbstorganisation, Betriebssperrungen und Landbesetzungen auszeichnete und Leben in die kämpfenden Kommunen brachte, das  später in den 90ern durch die demokratische Regierung durch Drogen vergiftet wurde.

Um es direkt klarzustellen: Salvador Allende ist nicht unser Genosse. Kein Präsident kann unser Gefährte sein.  Die Figur des Allende repräsentiert den reaktionärsten Sozialismus, der danach strebt friedlich und über Wahlen die Energie der ausgebeuteten Klassen in staatliche Entwürfe des sozialen Wandels zu kanalisieren. Es ist das wiederkehrende Bild einer “populären” Regierung, die letzten Endes die Interessen und Projekte einer Herrschaft von Organisationen und den politischen Parteien an der Macht vertritt. So geschehen 1917 in Russland, 1936 in Spanien, in den 50er Jahren auf Cuba,  wir könnten Stunden damit verbringen, auf weitere Beispiele einzugehen. Continue reading SCHWARZER SEPTEMBER: Ein Blick auf die anarchistische Vergangenheit und Gegenwart in $hile

Buenos Aires: Kommuniqué des Unterstützungsnetzwerkes über “Caso Security”

Freiheit für Freddy Fuentevilla, Marcelo Villarroel und Juan Aliste!

Angesichts der heiklen Lage (gerichtlich und die Situation im Knast) in der sich die Compañeros Juan Aliste Vega, Marcelo Villarroel Sepúlveda und Freddy Fuentevilla Saa (zur Zeit eingeschlossen in chilenischen Knästen) befinden, haben wir uns als verschiedene Individuen aus Buenos Aires dazu entschlossen ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen, um über die aktuelle Situation zu berichten und damit zu ihrer baldigen Freilassung beizutragen.

Niemals vergessen wir unsere gefangenen Compañeros. Wir wollen unsere gefangenen Compañeros nicht mystifizieren und wir wollen auch nicht teilnahmslos ihrem Knastalltag zusehen. Solidarität ist nicht nur ein hübsches Wort oder eine einfache Parole, sondern Teil unseres Kampfes. Sie kann sich auf vielfache und unterschiedliche Arten ausdrücken, schlagkräftig und kontinuierlich eingesetzt spielt sie eine wichtige Rolle.

Wie schon erwähnt in einem Kommuniqué während der Kampagne gegen ihre Ausweisung aus Argentinien, hat der juristische Schuldbegriff für uns keine Gültigkeit. Wir haben nie und wir werden auch in Zukunft nicht auf Ideen und Praktiken, die den Staat gefährden, verzichten. Solange es Elend gibt, wird es Rebellion geben, deshalb verbrüdern wir uns mit denen, die auf die eine oder andere Art und Weise das autoritäre System in dem wir leben in Frage stellen und bekämpfen. Ihnen gilt unsere Solidarität, verstanden als eine Ausbreitung und Verschärfung ihres jeweiligen Kampfes, welcher auch der unsere ist.

Wir regen dazu an mehr Unterstützungsnetzwerke aufzubauen oder sich auf andere Weise solidarisch zu zeigen, um den Kampf für Freiheit von Marcelo, Freddy und Juan zu verstärken.

Ein kurzer Rückblick Continue reading Buenos Aires: Kommuniqué des Unterstützungsnetzwerkes über “Caso Security”

Gefangenenrevolte im Knast Koridallos in Athen

Am Dienstag, den 13. September weigerten sich 275 Inhaftierte des ersten Flügel des Männertraktes des Athener Knastes Koridallos in ihre Zellen zurückzukehren. Dies geschah in Solidarität mit zwei inhaftierten Mitgliedern der anarchistischen revolutionäre Organisation Verschwörung der Feuerzellen (Conspiracy of Cells of Fire), namentlich Gerasimos Tsakalos und Panagiotis Argirou, die am Montag in den Knast Domokos verlegt wurden.

Beide weigerten sich der psychologischen Folter der gewaltsamen Ganzkörperkontrolle zu gehorchen, und wurden angegriffen von dem Schließer Christos Kliaris und einer Gruppe von Helfern der Wärter. Die beiden politischen Gefangenen widersetzten sich den widerlichen Angriffen und Bedrohungen der Aufseher. Damit demonstrierten sie, dass nicht alle Eingesperrten gegenüber den demütigenden Prozeduren und Autoritäten apathisch bleiben.

Ein Kommuniqué wurde von insgesamt 275 Gefangenen unterzeichnet, die sich dazu entschieden während der Mittagszeit für drei Stunden nicht in ihre Zellen zu gehen. Sie widmeten ihre Aktion Gerasimos Tsakalos, Panagiotis Argirou und allen Gefangenen, die für ihre Würde kämpfen und Folterungen erlitten haben.

Weder Kriminelle, noch politische Gefangene
Setzt alle Knäste in Brand

Übersetzung: ABC Berlin

Protest gegen die TIF (Internationale Ausstellung Thessaloniki)

Aktuelle Meldungen (alle Zeiten MEZ):

Später, in der Nacht zum Sonntag (11/9), gab es starke Kritik am Verhalten der StudentInnenvereinigung auf der Demonstration vom Samstag in Thessaloniki.

Es ist zu erwähnen, dass bis heute in ganz Griechenland 310 Fakultäten von Studierenden besetzt sind. Aus diesem Grunde wird von vielen Leuten allgemein mit hoher Erwartung von der aktuellen StudentInnenbewegung gesprochen. Sie hoffen auf einen weitgehenden Widerstand der Jugend gegen die Politik der Regierung.

Nach der Demonstration wird von einigen zwar betont, dass die koordinierende Versammlung der StudentInnen bereits vorher entschieden hat die Kundgebung zu beenden. Durch das Betreten der Universität sollte in einer symbolischen Aktion das (vor kurzen abgeschaffte) Asyl verteidigt werden. Zusammenstöße mit der Polizei wurden nicht als Option erster Wahl(!) angesehen. Andere dagegen, weisen darauf hin, dass eine bedeutende Anzahl von StudentInnnen gewünscht hat, den Marsch in Kamara zu beenden. Tatsächlich zog ein Teil der Studierenden bis hierhin (zusammen mit verschiedenen Basisgewerkschaften).

Viele Kommentatoren behaupten, dass kurz nach 20.30 Uhr MEZ, der Block der Studierendenvereinigung es absichtlich vermieden hat, sich den Repressionskräften des YMCA (HANTH) Platzes zu stellen und andere Protestierende zurück ließ. Während Zahlreiche gegen die Bullen kämpften, verließ die Studierendenvereinigungen den Platz in Eile und vermieden den Straßenkampf. Es wurde erzählt, dass Leute, die an den Auseinandersetzungen beteiligt waren und sich selbst gegen die Bullengefahr verteidigten, den StudentInnenblock um Hilfe und um aktive Solidarität riefen. Dieser zog dennoch in einem festen Block vorbei (in Linie aufgezogenen Streikposten mit Hölzern und auf beiden Seiten Menschenketten). Andere wiederum erwähnen, dass die komplette, von den Studierenden gewählte Demoroute selbst, sehr lang war und dass sich hierdurch die Ankunft vor dem TIFF Gebäuden unnötig verzögerte.

Jetzt liegt es an der er Studierendenbewegung selbst, zu beweisen, dass sie in der Lage ist sich zu wehren – neben anderen sozialen Bewegungen wie z.B. der Anarchismus.

01.46 Motorradbullen der DELTA wurden in Athen mit Molotow Cocktails und Steinen in der Benaki Straße in Exarchia angegriffen. Bereits vorher kam es in diesem Gebiet zu Spannungen.

01.15 In der Kassandrou Straße in Thessaloniki, in der Nähe des Generalkonsulats von Thrakien und Mazedonien wurde ein junger Mann brutal durch fünf Drecksbullen der Motorradeinheiten zusammen geschlagen. Als er vor Schmerzen schrie, kamen mehr Bullen hinzu. NachbarInnen brüllten vom Balkon gegen die uniformierten Schweine an. Der heftig geschlagene Mann wurde verhaftet. Ein andere Mann wurde ebenfalls verhaftet, einzig und allein für den Grund, dass er auf ein Taxi wartend in der Nähe stand und zur Hilfe herbeieilte. Polizeibrutalität in all ihrer Pracht:

Wir fordern die sofortige Freilassung aller Ingewahrssamgenommenen und Verhafteten der heutigen Demo. Der Kampf geht weiter!

22.10 Ca. 2.000 Studierende befinden sich innerhalb der akademischen Räumlichkeiten, und verteidigen das (kürzlich abgeschaffte) Asyl. Die Leute sollten über die Zivis und der Polizei auf Motorrädern in den Vierteln der Stadt unterrichtet sein. 

21.50 Auf dem Chimiou Platz ereignet sich ein heftiger Angriff der Bullen.

21.30 Laut Leitstelle der Bullen gab es bis 21:30 Uhr 95 Ingewahrsamnahmen und drei Verhaftete. Die Mörderbullen gaben keine weiteren Informationen z.B. zu den Tonnen von Tränengas und die Knallgranaten, die von ihnen während des Tages in der Stadt eingesetzt wurden.

21.15 Viele Leute errichteten Barrikaden und gehen vor dem Universitätseingang zum Gegenangriff auf die Polizei über.
Die Bullen sind auch an die Kirche von Rotonda gekommen; in zahlreichen Fällen haben sie Tränengas direkt auf DemonstrantInnen gefeuert. In Kamara gibt es eine Barrikade, andauernde Auseinandersetzungen am Syntrivani und Chimiou Platz und rund um die Ethnikis Amynis Straße —währenddessen ging die öffentlichen Beleuchtung aus.
Ein Polizeibus passierte die Iasonidou Straße vor dem ABC Hotel. Als er sich zur Egnatia Straße bewegte, entdeckten ihn Leute und griffen ihn mit vielen Steinen an. Continue reading Protest gegen die TIF (Internationale Ausstellung Thessaloniki)

Dortmund: Antikriegstag 2011

Geschichte des Antikriegstages
Den Antikriegstag oder auch Weltfriedenstag gibt es offiziell erst seit 1966 und er soll an den Beginn des 2. Weltkriegs am 1.9.1939 erinnern, als deutsche Truppen in Polen einmarschierten. Dieser Tag wird oft auch genannt wenn es um die erste militärische Aktion Nazi-Deutschlands geht. Diese geschah allerdings bereits am 26.4.1937 mit dem Luftangriff auf die spanische Stadt Guernica, welcher heutzutage leider oft verschwiegen wird um die spanische Republik und die damit verbundenen bisher am besten funktionierenden anarchistischen Gesellschaftsstrukturen in weiten Teilen Spaniens zu vergessen.

Seit 2005 versuchen Neonazis den Antikriegstag zu ihren Gunsten zu missbrauchen. Mit dem sogenannten „nationalen Antikriegstag“ am ersten Samstag im September versuchen sie nicht nur die Geschichte des Nationalsozialismus zu relativieren, sondern auch durch verkürzte Kapitalismuskritik mehr Jugendliche auf ihre Seite zu ziehen. Die Kapitalismuskritik der Neonazis beschränkt sich zusammenfassend auf Antiamerikanismus und Antisemitismus. Verantwortlich für die Ausbeutung von Natur und Menschheit (bzw. bei den Nazis „Völkern“) ist nicht die gesamte Struktur dieser Gesellschaft, sondern ein kleiner Teil bzw. wenige Völker. Somit beinhaltet auch die Kapitalismuskritik der Nazis Rassismus.

Der „nationale Antikriegstag“ begann eher klein mit unter 300 Teilnehmern, wuchs aber im Laufe der Jahre zu einem der größten Naziaufmärsche Deutschlands an. Somit wuchs aber auch der antifaschistische Widerstand.
Freitag (2. September): Vorabenddemo
Am Freitag war die Vorabenddemo des Alerta-Bündnisses mit 500-600 Teilnehmern bereits gut besucht und zog lautstark durch das Kreuzviertel und den Dortmunder Süden. Es gab mehrere Redebeiträge über Geschichtsrevisionismus, Antiamerikanismus und linksradikale Kritik an Krieg und Kapitalismus. Leider enthielten die Beiträge antideutsche Tendenzen und auch im Demozug gab es vereinzelnte kleine Israelfahnen. Ironisch, da sich die gesamte Demo immer wieder gegen Nationalismus und Staaten artikulierte. Anscheinend ist für manche der Nationalstaat Israel weder  Staat noch Nation. Seine Solidarität mit verfolgten Bevölkerungsgruppen kann mensch auch ohne Nationalflaggen ausdrücken. Continue reading Dortmund: Antikriegstag 2011

Athen: Solidaritätsposter für die Anarchisten Simos Seisidis und Aris Seirinidis

Am 3. Mai 2010 lief der gesuchte Anarchist Simos Seisidis durch Zufall in eine Polizeistreife. Während er zu fliehen versuchte, wurde er kaltblütig von dem Bullen Panagiotis Bokos, der ihn verfolgte, von hinten angeschossen.

Als Folge dieser ernsten Verletzung, musste sein rechtes Bein amputiert werden.

In einer beispiellosen Verdrehung der Realität, zerrt die Rechtsinstanz Simos nun am 16. September 2011 wegen versuchtem Mord an Bokos vor Gericht, um ihr “ehrenwertes Kind” zu schützen.

DER TÄTER WIRD ZUM OPFER.

DER SCHULDIGE ZUM UNSCHULDIGEN.

UND NEIN, DAS IST KEIN MISSVERSTÄNDNIS!

Am 16. September 2011, mit Simos Seisidis als Exempel, werden sie alle jene verurteilen, die sei es weil sie es gewagt haben, sich zu erheben oder weil sie sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden haben, den Bullenknüppel, das Tränengas der Demokratie oder die Law and Order-Kugeln zu spüren bekamen.

Am 16. September 2011, im Angesicht von Panagiotis Bokos werden wir die Polizeigewalt und die Brutalität der Regierung verurteilen.

FREIHEIT FÜR SIMOS SEISIDIS

SOLIDARITÄT FÜR ARIS SEIRINIDIS,
der am gleichen Tag in entfernterer Umgebung verhaftet wurde und wegen geringfügiger Delikte vor das gleiche Gericht gerufen wird.

FREITAG, 16. September 2011
DEGLERI-GERICHT, Athen, 9 Uhr

Solidaritätsversammlung für die inhaftierten und verfolgten KämpferInnen

$hile: Ein zweiter Mord beim Generalstreik

Am Dienstag, den 30. August wurde der Drecksbulle Miguel Millacura Carcamo, der den 16 Jahre alten Manuel Gutiérrez Reinoso erschoss, angeklagt und eines „Tötungsdelikts“ beschuldigt. Zurzeit befindet er sich in Untersuchungshaft in der „Kaserne“ der Pudahuel Gemeinde, die als spezielles Gefangenenlager zum Schutz ehemaliger Polizeibeamter dient. Bald wird entschieden, ob ein Zivil- oder Militärgericht das Urteil gegen den Mörder sprechen wird.

Indem der chilenische Staat durch seine Marionetten-Regierung dabei ist, die an dem Mord beteiligten (Karabiniers, aber auch ihre Vorgesetzten) schwer zu „bestrafen“ hat er damit begonnen sein lädiertes öffentliches Bild zu säubern. Mit dieser Maßnahme soll die gesamte Gesellschaft von der Verantwortung des Innenministeriums abgelenkt werden.

In der Nacht des 24. August wurde ein 18-jähriges Mädchen, während es vor der Polizei weglief, ernsthaft durch Polizei-Geschosse verletzt. Die Polizei begehrte Rache für die im ganzen Land insgesamt 156 Verletzten in ihren eigenen Reihen.

In der Nacht von Donnerstag, 25. August wurde inmitten gewalttätiger Ausschreitungen in Pincoya (Viertel von Santiago) der 18-jährige Mario Parraguéz Pinto ins Gesicht geschossen und ins Krankenhaus überführt. Sein Zustand verschlechterte sich, bis er am Montag den 29. August verstarb.

Mario geriet in die Kampflinie zwischen bewaffneter Polizei und DemonstrantInnen. Jenseits der Faktenlage, wie der Junge starb (im Gegensatz zu den staatlichen Umgang im Falle des Todes von Manuel) schaffen das Polizeipräsidium und die Massenmedien ein Szenario, nachdem Mario durch einen Drogendealer erschossen wurde. Die Karabiniers, die oft wahllos auf Leute schießen, werden somit von ihrer Verantwortung entbunden.

Quelle: liberaciontotal

[vimeo]http://vimeo.com/28266267[/vimeo]

„Die Dämmerung der Angst“ eine unkommentierte kurze Dokumentation, die Bilder von den Bildungsprotesten vom 9. August 2011 in Santiago einfängt. Die für den Film Verantwortlichen haben dieses Zeugnis aus den Straßen Chiles dem von der Polizei erschossenen Manuel Gutiérrez Reinoso gewidmet.

Hier könnt ihr mehr Videos von der anarchistischen Gruppe Sin(Α)psis – Productora de Comunicación Social anschauen.

Solidarität mit Christos Kolentinis, der sich im Koridallos Gefängnis in Untersuchungshaft befindet

Exarchia Viertel: Ein Soli-Transparent für Christos Kolentinis
und alle inhaftierten KollegAs.

Am 8. Juli wurde C.K. verhaftet, durch die Dreckskerle der MAT (Bereitschaftspolizei) gefoltert und mit schweren Verwundungen ins Krankenhaus gebracht. In den letzten Wochen wurde in Athen auch ein Solidaritätsposter vom selbstorganisierten Lokal “Ano-Kato Patission” (im Koliatsou Viertel) gekleistert, das zur sofortigen Entlassung von C.K. aufruft.

Quelle: athens.indymedia.org

Ioannina: „Unterstützt die MigrantInnen“ (gemeinsames Poster)

Die AuswanderInnen von gestern
sind die heutigen EinwanderInnen

Am 9. Juni 2011, evakuierte und zerstörte die Polizei gewaltsam die Siedlungen der MigrantInnen in Igoumenitsa. Dutzende wurden verhaftet, während viele dazu gezwungen wurden aufs Festland zu fliehen. Einige kamen in unsere Stadt [Ioannina, im Nordwesten Griechenlands].

MigrantInnen –sie sind der unterschätzte und ausgenutzte Teil der ArbeiterInnenklasse– sie sollten nicht mehr verfolgt werden.

MigrantInnen nicht mehr den Appetit von Bullen, RichterInnen, RassistInnen und geruhsamen BürgerInnen aussetzen! Solidarität und gegenseitige Hilfe gegen die einsetzen, die die Ausbeutung und Unterdrückung sowohl der MigrantInnen als auch Einheimischen organisieren. Es darf sich nicht mehr über das universelle Recht auf Bewegungsfreiheit und Ansiedlung rücksichtslos hinweggesetzt werden.

Die durch Grenzen und Heimat errichteten Trennlinien sind zu brechen.

Sachlich – Materiell – Politisch

Unterstützt die MigrantInnen

Kollegas | Antifa [ i ] | Tapi & psychremi [Pleite & cool] | ESE Ioanninon [Libertäre Syndikalistische Union, Ioannina] | Antiviosi katalispi [Antibiosis squat]

Quelle: Autonomes Radio von Ioannina

AnarchistInnen aus Bristol erklären sich für einen Angriff auf die lokale Polizei verantwortlich

Heute haben wir am frühen Morgen (9.8.11) haben wir heute eine Wanne der Bereitschaftspolizei in Brand gesetzt.

Wir freuen uns über den Aufstand vieler staatlich-brutalisierter, marginalisierter Jugendlicher, wie sie eine neue Beziehung zu ihrer Umgebung aufbauen und anderer Rebellen, die sich die Revolte in ganz England auf ihre Fahnen geschrieben haben.

An all die angewiderten „BürgerInnen“, die nur die tägliche, dieser Gesellschaft inhärenten Klassen-Gewalt sehen wollen; Was habt ihr erwartet, wenn der Spieß umgedreht wird?

Wir sehen eine neues Jahrzehnt eines städtischen Krieges, aufs Neue geschmiedet durch verschiedene Schattierungen gesellschaftlich Kämpfender. Unsere Rolle als AnarchistInnen ist hierbei unsere Ideen kontinuierlich voranzubringen, destruktive Angriffe in neue Gebiete und auf einem neue Einsatz-Level zu bringen sowie bei den Auseinandersetzungen KomplizInnen zu finden (wo und wenn unsere Wünsche einander entsprechen) sowie ein internationales informelles Netzwerk von Kollegas  zu pflegen und auszubauen.

Während wir diese Aktion ausgeführt haben, waren wir in Gedanken bei jedem / jeder durch die Bullen Getöteten, während der Ausschreitungen Verhafteten, den inhaftierten AntifaschistInnen in diesem Land.

Quelle: Bristol Indymedia

Brief einer chilenischen Gefangenen in Solidarität mit der Verschwörung der Feuerzellen

ccfBrief von Mónica Caballero, angeklagt in der „Bombenaffäre“ in Chile, in Solidarität mit den Genossen der Verschwörung der Feuerzellen.

Während ich auf den Beginn des Prozesses im medialen, juristisch-politisch-polizeilichen Spektakel, das „Caso Bombas“ („Bombenaffäre“) genannt wird, warte, breche ich das Schweigen des Hausarrests, um einen brüderlichen Gruss an die Genossen der Revolutionären Organisation Verschwörung der Feuerzellen, die gestern den Abschluss ihres Prozesses erlebten, zu schicken. Im vom griechischen Staat dominierten Territorium wurde man Zeuge exemplarischer Massnahmen der Rachsucht seitens der Mächtigen.

Es mag als schlechte Strategie erscheinen, dass jemand, der eine Gefängnisstrafe von 20 Jahren riskiert (beschuldigt, an einer inexistenten terroristischen Verschwörung und dem Anbringen von Sprengstoff teilgenommen zu haben), sich mit Leuten solidarisiert, die auf schuldig plädieren, doch ich will nicht die Logik der Unterdrücker übernehmen und nicht ruhig zusehen, wie sie die KriegerInnen einsperren, die dieser Gesellschaft gegenübertreten und die voller Überzeugung zur Aktion übergegangen sind, indem sie angriffen. Die Solidarität mit denjenigen, die zur Offensive übergegangen sind, wurde stets von den Pseudorevolutionären, die anti-autoritäre Praktiken als Jugendmode betrachten, kritisiert, wenn jedoch der Krieg zu hohen Kosten führt, distanzieren sie sich und werden zu einfachen Zuschauern einer Schlacht, die weiter zu kämpfen sie nicht die Eierstöcke oder die Eier haben. Es geht auch nicht darum, sich als Gruppe zu opfern oder sich auf einem Silbertablett dem Feind zu servieren, aber was würde geschehen, wenn es keine Solidaritätsgesten mit jenen gäbe, die vom Kapital getroffen wurden? Ist es sicherer, nur jene zu unterstützen, die juristisch gesehen unschuldig sind? Ich bin Anarchistin und die Gesetze der Gesellschaft interessieren mich nicht. Die Solidarität ist nicht nur ein hochtrabendes Wort in Communiqués, sondern eine materielle und konkrete Praxis.

Egal, wo sie eingesperrt sind, die Anti-Autoritären können sich nicht alleine fühlen. Morgen könnte es zu spät sein…

Was Euch betrifft, Gefangene der „Affäre Halandri“; ich lese Eure Communiqués und Erklärungen, ich mache mir mehrere Eurer Worte zu eigen und bewahre sie wie einen wunderbaren Schatz auf, ohne je mit Euch ein Wort gewechselt zu haben, nenne ich Euch Genossen und ich fühle Eure langen Strafen bis in meine Knochen.

Die Hegemonie der Macht wendet die selben Strategien an, wird die selben Strategien anwenden, der Prozess, der in diesem Teil der Welt stattfindet, ist eine schlechte Kopie anderer Prozesse, Eurer wird ein Modell sein für etliche Regierungen als „grosser Sieg gegen den Terrorismus“, doch diese Ideen existieren seit der schönsten Unfolgsamkeit, sie sind nicht besiegt, werden eher stärker in anderen, die sie auf der Brust tätowiert tragen. Ich stelle mir das freudige Gesicht der Wärter vor, die Körper dieser Menschen voller Würde hinter Gitterstäben zu sehen, die Wut und der Ekel nervt mich bis zu jenem Punkt, wo ich versuche, mich an ihren Platz zu setzen. Das Gefängnis, der Tod und die Flucht sind Teil der DNA der Unbeugsamen, es ist der Preis, den man zahlen muss für das Nagen an den Ketten.

Die Mauern und Grenzen trennen uns, die Ideen vereinen uns.

Eine geringfügige Geste… Ich hoffe, dass sie Euch in diesen schweren Zeiten ein Lächeln bringen kann.

Ich profitiere von dieser Gelegenheit, um Silvia, Costa und Billy eine solidarische Umarmung zu schicken.

Ich offeriere Euch ein Gedicht von Sandra Trafilaf, politische Gefangene während der Militärdiktatur unter Pinochet, geschrieben um 1984.

Die Zäune und Metalltüren

beherrschen diese unterirdische Welt

versuchen unsere Freude am Leben und der Liebe einzusperren

die Briefe meiner Genossen

hauen

in dieses behelfsmässige Büro

Schreie und Stimmen aus der Distanz

die sich mit ihren Worten

ihren konfusen, düsteren Erinnerungen vermischen

Tödliche Höhenflüge

und doch

mache ich weiter mich mit Kämpfen

und Siegen voll saugend.

Ich bin nicht allein.

Mónica Caballero,
Anarchistin, der ein Prozess bevorsteht.

PS: Ich danke jedem Individuum und / oder Kollektiv, das dieses Communiqué verbreitet und die Interaktion mit den Genossen möglich macht.

Übersetzt aus dem Französischen von Le Réveil.

Zeltstadt auf dem Syntagma Platz wurde am Sonnabend in den frühen Morgenstunden von der Polizei geräumt

Am Sonnabend, 30. Juli, gegen 3:15 Uhr (MEZ) räumte die Polizei in einem Großeinsatz den Syntagma Platz. Sie zerstörte und entfernte die Zelte, die dort aufgebaut waren. Mindestens acht Menschen wurden festgenommen. Das erfolgte auf Anordnung der Generalstaatsanwältin Eleni Raikouund dem Versprechen des Bürgermeisters Kaminis, dass die Zelte auf dem Syntagma, die das Image Athens während der Tourismussaison befleckten, innerhalb weniger Tage entfernt würden.

Es wurde zu einer Versammlung am Sonnabend um 17 Uhr (MEZ) aufgerufen. Die Sonnabendliche Generalversammlung findet wie gewöhnlich um 20 Uhr (MEZ) statt.

occupied london