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Hamburg: Gegen das Spektakel der Herrschaft!

Rio de Janeiro am 15. Juni 2014

Spontandemo gegen WM und Angriff gegen Adidas

Gestern am Abend des 20.06. zogen 30-40 Personen spontan und unangemeldet durch das Schanzenviertel, um ihren Hass gegenüber der FIFA, Staaten und ihren Handlangern sowie ihre Solidarität mit den Kämpfenden in Brasilien zum Ausdruck zu bringen.

Am Rande der Demo wurden Parolen wie “Fuck Fifa!” gesprüht, es wurden Flyer verteilt, Feuerwerk abgebrannt und der Adidas-Shop im Schulterblatt wurde mit Steinen und Farbe bedacht.

Bevor nur ein Bulle in Sichtweite war, war die Menge wieder zerstreut. Dieser kurze Moment hat wiedergezeigt: wir können uns die Straßen nehmen, wir müssen es nur tun.

Hier der Text eines Flugblatts, das am Rande der Demo verteilt wurde:

Gegen das Spektakel der Herrschaft!
Scheiß FIFA, scheiß WM! Für die globale Revolte!

Chaos und Unruhen im Austragungsland; das Auftakt-Stadion wird aufgrund der Streiks nicht rechtzeitig fertig; die Bullen werden dort von der Armee ersetzt, wo sie streiken und an anderen Orten unterstützt wo der Widerstand zu groß wird.

Die Fifa ohnehin, aber insbesondere die WM in Brasilien 2014, zeigen wieder einmal deutlich wie Staaten und internationale Firmen wie die Fifa gemeinsame Sache machen für Kontrolle, Image und Profit.

Für den Bau der Stadien und der dazugehörigen Flaniermeilen für Tourist_innen wurden ganze Stadtteile geräumt, weit mehr als 20.000  Menschen werden in Konsequenz der Austragung der WM dieses Jahr und  der Olympischen Spiele in 2 Jahren ihre Häuser verlieren, Preise für Fahrkarten, Eintrittskarten, Mieten und vieles andere steigen enorm, sodass viele schon dadurch von ihren Wohnorten vertrieben werden.

Die Viertel im Kern der Austragungsstädte sind nachts von aggressiven Bullentrupps besetzt, die jede_n festnehmen, schlagen oder gar erschießen, die oder der nicht ins Bild einer sauberen, sicheren Stadt passt.

Dies alles wird natürlich nicht ohne weiteres hingenommen.

Demonstrationen, Angriffe und Unruhen begleiten die WM wie noch nie irgendwo und die Bullen gehen mit Knüppeln, Tränengas und nicht selten sogar mit Schusswaffen gegen die Menschen auf der Straße vor.

Die Revoltierenden haben erkannt, dass so ein Projekt nur den Autoritäten dient und eine Ordnung, in der einige Wenige vom Leid vieler Anderer profitieren, zementiert.

In Solidarität mit diesen mutigen Erhebungen gehen wir heute auf die Straße um zu zeigen, dass wir uns in dem Aufbegehren gegen dieses Projekt der Herrschaft wiedererkennen – dass sie immer und überall mit Widerstand rechnen müssen!

Für die soziale Revolte!

Hamburg: Liberi Tutti! – Solidarität mit den gefangenen und verfolgten AnarchistInnen in Italien

Am 08.05.2014 fand unter dem Motto „Liberi Tutti“ in Hamburg ein Abend in Solidarität mit den gefangenen und verfolgten AnarchistInnen in Italien statt. MitstreiterInnen aus Hamburg und Umgebung sprachen mit 2 MitstreiterInnen der „Cassa di Solidarietà Aracnide“ (Solidaritätskasse Aracnide), die für den Abend angereist waren. Sie haben einen interessanten Ein- und Überblick gegeben und es tat gut fern von Internet und anderen Medien persönlich zu diskutieren. Neben dem aktiven Austausch gab es auch noch aktuelle Materialien zur Situation in Italien. Es gab ein Pamphlet mit Vorstellungen und Beiträgen der Gefangenen von der Solidaritätskasse Aracnide mit dem Titel „We are the Tempest that breaks the civil quiet“ (Wir sind das Unwetter das die bürgerliche Ruhe durchbricht) in englisch. Außerdem wurde die erste Ausgabe eines neuen anarchistischen Newsletters zur Situation in Italien auf deutsch verteilt. Unter dem Titel „Fuoco e Fiamma!“ (Feuer und Flamme) wird es unregelmäßig Beiträge zur Situation der AnarchistInnen in Italien geben.

Hier die „Fuoco e Fiamma!“ Ausgabe 1 zum Downloaden.

In der nächsten Ausgabe der „Fuoco e Fiamma!“ wird außerdem ein schriftlicher Beitrag von MitstreiterInnen aus Pisa veröffentlicht, den sie für den Solidaritätsabend am 08.05. in Hamburg geschrieben haben und in dem sie die repressiven Operationen gegen AnarchistInnen analysieren und einen Überblick über die Repressionsschläge von 2003-2014 geben. In Pisa gibt es seit einigen Monaten wieder starke Repression, da die MitstreiterInnen dort gegen die Einleitung nuklearen Wassers in den lokalen Fluss kämpfen. Gerade am 07.05., einen Tag vor unserem Solidaritätsabend gab es wieder Hausdurchsuchungen aufgrund einer Demo am 03.05., bei der einige Banken angegriffen wurden und Parolen gesprüht wurden. Wir senden Kraft und Solidarität an die MitstreiterInnen!

Atlanta, Georgia: Sabotage an Traktoren, als Zeichen der Solidarität für die ZAD, NO-TAV und den Hambacher Forst

In der Nacht des 22. Februars haben wir eine Mischung aus Sand und Wasser in die Benzintanks von zwei Traktoren geschüttet, die für den Bau einer neuen Straßenbahn in Atlanta genutzt wurden, Die Straßenbahn ist eins von vielen größeren Entwicklungsprojekten, die die Stadt in den vergangenen Jahren begonnen hat. Sie ist Teil eines generellen Plans die Stadt wieder neu zu beleben. Wir wissen, dass dieser Plan nur mehr Polizei und unbezahlbarere Wohnungen bedeutet. Wir senen diese kleine Solidaritätsgeste an die ZAD, die No Tav-Bewegung, und die Besetzung des Hambacher Forstes. Wir möchten auch Kraft all denen schenken, die von verstärkter Überwachung oder Repression betroffen sind, die die neuen Entwicklungen Atlanta gebracht haben.

Unsere Aktion war sehr einfach auszuführen. Ihre Planung dauerte nicht lang, das ganze Material fanden wir am Rande der Straße. Wir glauben nicht, dass eine Häufung von „Aktionen“ eine Revolution schafft, aber wir wollten den gegenwärtigen und zukünftigen Akteuren des revolutionären Kampfes Unterstützung zuteil werden lassen.

Vorwärts, habt Mut!

Berlin: Soli-Tresen am 15.2.14 für Repressionskosten einiger GenossInnen in Griechenland

Am Samstag, dem 28.12.2013 führten GenossInnen im Zentrum Athens eine breite Plakatierungs- und Flyerverteilaktion an verschiedenen Metro-Stationen durch. Damit wurde zu einer Demonstration am 11.1.2014 gegen die Internierung von Geflüchteten in Lagern und der rassistischen „Säuberungsaktion“ Xenios Zeus (gastfreundlicher Zeus) durch die griechische Polizei aufgerufen.

Am Bahnhof von Aghios Nikolaos versuchten AnwohnerInnen, die für ihre rassistischen Einstellungen in der Region bekannt sind, erst verbal und dann mit Knüppeln die TeilnehmerInnen der Aktion anzugreifen. Dies konnte glücklicherweise zunächst abgewehrt werden. Am Victoria-Platz griffen dann während des Flyer-Verteilens Bullen die AktivistInnen an und verhafteten 12 Menschen; 11 von ihnen wird „gefährliche Körperverletzung“ und „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ vorgeworfen. Der Prozess gegen die beschuldigten GenossInnen wird am 20. Februar stattfinden.

Solidarität mit den 11 Verhafteten, die wegen ihrer antirassistischen Aktion festgenommen wurden! Ihr Kampf ist der unsere – Solidarität ist eine Waffe!

Samstag, 15.02.2014 ab 20 Uhr – Meuterei, Kreuzberg

Dresden: Protest gegen den Naziaufmarsch am 13. Februar 2014

Am 13. Februar ist es wieder soweit, die Stadt Dresden und einige BürgerIinnen inszenieren ein Gedenken an die „Opfer“ der Bombardierung Dresdens von 1945. Neonazis knüpfen daran an und wollen aufmarschieren, um die Luftangriffe zu entkontextualisieren. Die Stadt plant wieder einen antiextremistischen Schutzwall in Form einer Menschenkette. Antifaschistisches Engagement ließ den einst größten Naziaufmarsch auf marginale Größe schrumpfen, trotz massiver Repressionen. Doch auch am 13.02.2014 muss es heißen an die Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen

Weitere Informationen findet ihr hier

Griechenland: Gesten der Solidarität mit der besetzten Roten Flora in Hamburg

“Solidarität mit der Roten Flora in Hamburg und allen besetzten Häusern weltweit. Wir sind ein Bild der Zukunft. Revolution: Unabdingbar!”

Am 24. Dezember 2013 haben Leute aus dem selbstverwalteten Freiraum von Karditsa aus Solidarität mit der Roten Flora und allen besetzten Häusern auf der Welt  ein Transparent auf dem zentralen Platz der Stadt aufgehängt.

Terrorismus liegt dem Staat zugrunde und Freiheit findet sich innerhalb besetzter Häuser.

“Solidarität mit der Roten Flora. Kraft den GefährtInnen in Hamburg”

In den frühen Morgenstunden des 25. Dezembers: Solidarität für die GefährtInnen in Hamburg, die sich der kapitalistischen Barbarei widersetzen. Katechaki-Straße in Athen, Griechenland!

Auch in Oakland (Kalifornien) wurden Soli-Aktionen für die Rote Flora durchgeführt.

Hamburg: Solidarität mit den 5 verfolgten AnarchistInnen in Spanien

Am Abend des 5. Dezember trafen sich einige Menschen im Schanzenviertel in Hamburg um ihre Solidarität mit den 5 AnarchistInnen zu zeigen, die am 13. November 2013 in Barcelona festgenommen wurden.

Es gab Transparente in Solidarität und ein Flugblatt wurde verteilt und verlesen; außerdem wurden ein paar Parolen gerufen und etwas Feuerwerk gezündet.

PDF-Flugblatt zum ausdrucken und weiterverteilen.

Hamburg: Unkontrollierter Spaziergang (8.11.2013)

Hier ein Flyer (PDF), der in diesem Zusammenhang aufgetaucht ist:

Am Abend des 8.11. spazierten ca. 50 Menschen unkontrolliert durch die Sternschanze. Parolen gegen Kontrolle, Bullen und die Abscheibemaschinerie wurden gerufen und gesprüht. Mit Farbe und Steinen wurden Luxussanierungen sowie mehrere Geschäfte angegriffen. Es wurden viele Flyer an die vielen Menschen auf der Straße verteilt. Die TeilnehmerInnen des Spaziergangs zerstreuten sich bevor die Bullen eintrafen.

Aktuelle Ereignisse in Hamburg

Hier ein Artikel aus dem anarchistischen Blatt „Wut im Bauch“ (die nur in Papierform verbreitet wird) über aktuelle Ereignisse in Hamburg. Außerdem ein kurzer Bericht über einen weiteren wilden Spaziergang gegen Kontrolle, der kürzlich stattfand.

Außer Kontrolle

Die letzten Monate gab es in Hamburg eine breit aufgestellte Offensive staatlicher Repression und Kontrolle. Einige dieser Geschehnisse verdienen nochmal genauerer Betrachtung. Die aufgeführten Beispiele sind nur ein kleiner Ausschnitt der alltäglichen Repression – sie sind aber ein präzises Bild der aktuellen Entwicklung, sie sind als Experimente der HüterInnen dieser Ordnung zu verstehen. Sie wollen ein Klima der permanenten Angst, des ungebrochenen Respekts vor Ihrer Ordnung schaffen, um Ihr reibungsloses Funktionieren zu garantieren.

Gefahrengebiete demaskieren und gefährden

Was in St. Georg rund um den Hansaplatz und St. Pauli auf dem Kiez schon länger Realität ist, hat seit dem 1. Juni das Schanzenviertel erreicht. Ein permanentes Gefahrengebiet wurde eingerichtet und berechtigt Bullen zu Kontrollen zu jeder Zeit an jedem Ort. Die damit verbundenen Szenarien und Auswirkungen sind in St. Georg deutlich zu spüren. Große Gruppen von Bullen, die gezielt ungewollte, d.h. nicht zahlungsfähige oder aufgrund von rassistischen Denkmustern ausgeschlossene Menschen kontrollieren und drangsalieren. Was auch hier wieder unter dem Deckmantel von Sicherheit läuft ist einfach zu demaskieren.

In St. Georg soll sich der SexarbeiterInnen entledigt werden und sozial, oder doch besser finanziell schwächere Menschen verdrängt werden um somit das Viertel aufzuwerten und profitabler zu machen. Im Falle des Schanzenviertels sind die Ziele die gleichen nur richtet sich das Gefahrengebiet hier hauptsächlich gegen die Drogenszene und aufgrund von Rassismus auch gegen migrantisch aussehende Menschen, die dieser oft automatisch zugeordnet werden. Machen wir uns nichts vor, Bullen brauchen keine spezielle Rechtfertigungen für Kontrollen. Im Zweifelsfall steht ihr Recht auf ihrer Seite. Die Gefahrengebiete sind neben großen Machtdemonstrationen gezielte Offensiven zur Verdrängung durch permanente Schikane und Kontrolle.

Lasst euch nichts gefallen

Am Abend des 11. Juli kam es auf der Holstenstraße zu einer Auseinandersetzung zwischen Bullen und jugendlichen AnwohnerInnen. Zum wiederholten Mal hatten die Bullen Kontrollen gegen Grüppchen von Jugendlichen angewandt. Nach klar rassistischen Kriterien wurden und werden Leute, die nicht in das Bild der Bullen passen drangsaliert. In dieser Nacht haben sich einige gewehrt und es kam zu Auseinandersetzungen, die Verletzte und Festnahmen zur Folge hatten. AnwohnerInnen solidarisierten sich und brachten das Bild der akzeptierten Ordnungshüter ins Schwanken. In den nächsten Tagen herrschte angespannte Stimmung rund um die Holstenstraße. In den folgenden Abenden versammelten sich zum Teil Hunderte in großen Gruppen um sich solidarisch zu zeigen. Die Bullen besetzten die Umgebung und fuhren im Minuten-Takt die Straße mit Bereitschafts-Polizei sowie in Zivil auf und ab. Es kam zu Wut-Ausbrüchen. Continue reading Aktuelle Ereignisse in Hamburg

Bielefeld: Noch ein Toter… noch ein Grund zu kämpfen

In Gedenken an Pavlos Fyssas hängt am AJZ in Bielefeld ein Transparent mit der Aufschrift „Athen: Antifaschist Pavlos Fyssas von Faschisten ermordet. Wieder ein Toter! Wieder ein Grund mehr zu kämpfen!“

Des Weiteren sind Plakate in den Straßen Bielefelds aufgetaucht, auf denen der Mord an Pavlos Fyssas (Piräus) und Clément Méric (Paris) durch Faschisten, und der Tod Ahmet Atakans (Antakya) durch eine Tränengasgranate türkischer Bullen geschildert wird. Es heißt:

Was haben diese Toten gemeinsam? Es sind nur drei von Vielen die starben. Von Vielen, die ungenannt bleiben, die wir aber trotzdem nicht vergessen wollen. Opfer rassistischer und faschistischer Angriffe. Opfer staatlichen Terrors, oder beides zugleich.

Alle drei, Pavlos, Clément, Ahmet, waren politisch aktiv und wurden dafür umgebracht.

Doch wir wollen uns von ihrem Tod nicht abschrecken lassen, sondern ihren Tod dadurch würdigen, weiter gegen Unterdrückung zu kämpfen.

Mail von Infoladen Anschlag Bielefeld

Antifaschistische Demonstration am Freitag, den 27. September 2013 um 18:30 am Heinrichplatz, Berlin Kreuzberg

Am Mittwoch, den 18. September wurde der 34 jährige Pavlos Fyssas in Griechenland von einem Mitglied der Neonazipartei ermordet. Dies ist bei weitem nicht der einzige Mord in letzter Zeit. Freiheitsliebende Menschen wie Fyssas oder die unzähligen Migranten und MigrantInnen, die für sich und für alle für ein besseres Leben kämpfen, stehen auf den Abschusslisten des Griechischen Staates und seiner willigen Helfer. Doch der Widerstand formiert sich: seit Tagen gehen tausende Menschen auf die Straße um dem Faschismus Einhalt zu gebieten.

Gehen wir auch hier auf die Straße! Gemeinsam gegen den Faschismus und seinen Nährboden! Für die Freiheit, für das Leben!

Remember Pavlos Fyssas

Solidarische Grüße
Das offene Treffe zum faschistischen Mord in Athen

Besançon, Frankreich: Angriffe aus Solidarität mit Sonja Suder

In der Nacht zum 15. September wurde der Zeitarbeitsagentur Randstadt, die sich am Anfang der Allee Carnot befindet, ein Fenster zerstört.

Dieses Loch wurde im Zusammenhang einer internationalen Kampagne für die Freilassung von Sonja Suder geschaffen, die seit zwei Jahren im Hochsicherheitstrakt der JVA Preungesheim in Frankfurt einsitzt. Ihr werden verschiedene Angriffe in den späten Siebzigern vorgeworfen.

Einige Nächte vorher wurde „Freiheit für Sonja Suder“ auf eine Mauer in der Nähe gesprüht, und die Bankfiliale der Crédit Agricole gegenüber dem Chaprais Friedhof mit Steinen angegriffen, was zwei größere Beschädigungen an der Fassade hinterließ.

Für Sonja und Alle, die es verweigern sich der Herrschaft zu unterwerfen!

Ein unerwünschter Nachtschwärmer

Insel Lesbos, Griechenland: Anarchistisches Transparent für die Befreiung von Sonja Suder

Auf dem Banner steht: „Die Staaten sind die einzige Terroristen. Freilassung der achtzigjährigen Sonja Suder“

Im Zusammenhang mit der internationalen Solidarität und des antistaatlichen/dissidentischen Kampfes, der keine Grenzen kennt, antworteten wir am 14. September auf den Aufruf für die Befreiung von Sonja Suder. So führten wir eine kleine Intervention am Universitätsgebäude (frühere ATEbank) in der Stadt von Mytilini durch. Als kleines Solidaritätszeichen ließen wir an seiner Fassade ein Transparent herab. Wir wollten daran erinnern, dass jede(r) staatliche Repression und Regierungsplan gegen die anarchistisch-antiautoritäre Bewegung uns immer und überall betrifft. Darüber hinaus, kennt und sollte der Kampf für Leben und Freiheit keine Grenzen kennen.

Kein Schritt zurück. Mit staatlichem Terrorismus konfrontiert bauen wir Schutzwälle gegen das, was uns versklaven möchte oder unsere Leben zu kommerzialisieren versucht und unsere Träume zunichte macht. Wir werden nicht kampflos aufgeben.

Bis zu der Nacht, wenn die letzte Grenze fällt und das letzte Gefängnis einstürzt; bis zu dem Tag, an dem niemand beherrscht, noch beherrscht wird. Und macht nicht den Fehler zu sagen, dass wir Wenige wären, weil wir es nicht sind; aber selbst wenn wir es wären… wir sind fest entschlossen. Wir kommen…

Informelle Anarchistische Organisation-Zelle von Lesbos

Helsinki: Solidaritätstransparent für Sonja Suder

Als Beitrag zum internationalen 14. September Aufruf für Sonja Suder organisierten wir für diesen Tag eine Solidaritätsaktion für Sonja, die in Deutschland im Gefängnis sitzt. Vor dem Goethe-Institut in der Innenstadt von Helsinki (Finnland) hängten wir eine Banderole auf, auf der zu ihrer Freilassung aufgerufen wurde. Außerdem verteilten wir an ungefähr 200 Leute Flugblätter, in denen über ihre Situation informiert wurde.

Solidarität, Glück und Freiheit für Sonja!

Internationaler Aufruf für Sonja Suder

ZWEI JAHRE KNAST SIND ZWEI JAHRE ZUVIEL!

Am 14. September 2013 mobilisieren wir international gegen die Legitimation von Folter im Prozess von Sonja Suder und für Sonjas Freiheit!

Am 14. September 2011 sind Sonja und Christian von Frankreich nach Deutschland ausgeliefert und von Bullen in den Knast gesteckt worden. Christian ist inzwischen frei, doch Sonja ist immer noch im Knast.

Die beiden hatten Deutschland 1978 verlassen, mitten im Deutschen Herbst, als alle Personen mit radikalen Ansichten fürchten mussten, das Ziel staatlicher Rache zu werden. Seit zwei Jahren wird Sonja im Hochsicherheitsknast von Frankfurt Preungesheim festgehalten; seit einem Jahr wird ihr der Prozess gemacht, der auf zwei Zeugenaussagen beruht:

Der eine belastet sie, um Kronzeugenrabatt zu erhalten, der zweite Zeuge wurde 1978 gefoltert, da er verdächtigt wurde, zu den Revolutionären Zellen (RZ) zu gehören.

Der Kronzeuge Hans-Joachim Klein hatte die Unverschämtheit, vor dem Frankfurt Landgericht eine weitere Version seiner Aussagen voller Widersprüche und Zusammenhangslosigkeiten zu erzählen (die die Richterin trotzdem gut findet).

Hermann F. dagegen hatte seine belastenden Äußerungen später zurückgenommen: Sie waren das Ergebnis von vier Monaten Folter: Direkt nach einem schweren Unfall, nach der Amputation der Beine und der Entfernung seiner Augen wurde er verhört. Sein Zustand unter Schmerzmitteln und traumatisiert nutzten die Bullen für ein 1300 Seiten langes Protokoll seiner Äußerungen. Ein Mensch in Polizeigewahrsam und ohne Rechtsanwalt, der plötzlich erblindet ist und schwer gehandikapt. Was er erlitten hat, verdient nur einen Namen: Folter.

Am 13. August 2013 hat das Frankfurter Landgericht nun die Folterprotokolle verlesen. Der 80 Jahre alten Sonja droht – mehr als 35 Jahre nach den Taten, die ihr vorgeworfen werden – die Verurteilung auf Basis dieser Erklärungen, deren Verwendung die Rechtfertigung von Folter durch die Bullen bedeutet.

Sonja wird von der deutschen Polizei seit dem Ende der 70er Jahre verfolgt und verdächtigt, Mitglied der Revolutionären Zellen gewesen zu sein. Die Anklage umfasst drei Brandanschläge im Jahr 1977, die nur begrenzten Sachschaden anrichteten: Ein Anschlag zielte auf das Unternehmen MAN, das an der Produktion von Atomwaffen für Südafrika (während der Apartheid) verdiente, ein Anschlag auf das Unternehmen KSB, das noch heute Pumpen für Atomkraftwerke herstellt; und ein Anschlag richtete sich auf das Heidelberger Schloss, aus Protest gegen die städtische Abrisspolitik. Sonja wird außerdem verdächtigt, 1975 logistische Hilfe für den Angriff auf die OPEC-Konferenz in Wien geleistet zu haben.

Heute zielt der Staat mit der Drohung, lebenslanger Haft nicht nur auf Sonja: Er will ein Stück revolutionäre Geschichte liquidieren und er will zeigen, dass man nicht ungestraft aufbegehren kann.

Die Verurteilung von Sonja ist eine Verurteilung der Revolte insgesamt: Wer sich nicht unterwirft und wer sich weigert, auszusagen. Sonjas Verurteilung wird daher einer ganzen revolutionären Bewegung gelten. Die Inhaftierung von Sonja dient zur Abschreckung all derer, die heute kämpfen. Es geht nicht nur um eine 80 Jahre alte Frau, sondern um alle, die wie sie den Willen haben, sich nicht zu unterwerfen.

FREIHEIT FÜR SONJA JETZT SOFORT!
FÜR EINE INTERNATIONALE MOBILISIERUNG ZUM 14. SEPTEMBER 2013!

Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch

Berlin: Zwei Veranstaltungen mit Contra Info in Solidarität mit anarchistischen Gefangenen in Griechenland

Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr im New Yorck 59 im Bethanien

Sonnabend, 11. Mai, 20 Uhr im K19 Café
Der Abend wird abgerundet mit einer Open Mic Session (D.I.Y. Sprechgesang) und Solivokü.

In Griechenland sitzen zurzeit mehr als 20 AnarchistInnen in den Kerkern, gegen weitere GenossInnen wird ermittelt oder es laufen Anklagen wegen Straftaten gegen sie und sie sind in ihrem Alltag staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Im Rahmen der „Contra Info Europatour“ möchten wir euch auf Englisch einen Überblick über verschiedene Fälle von AnarchistInnen in griechischen Knästen geben und im Anschluss daran gemeinsam mit euch über Wege zur Ausweitung und Intensivierung der praktischen Solidarität mit Gefangenen diskutieren. Übersetzung ins Deutsche gibt es auf Wunsch. Spenden gehen an die anarchistischen Gefangenen in Griechenland.

Eintritt frei – Spenden willkommen