Category Archives: Ankündigungen – Veranstaltungen

Nantes : Dokumentation des Aufrufs für die Demonstration von Montag, den 26.09. gegen den Klimagipfel (26.-28.September)

cc2016-flyercomplet

Den „Klimagipfel” zum Scheitern bringen!

Weltgipfel der Klima Akteure “Für einen grünen Kapitalismus, für umweltverträgliche Nutzung“ in Nantes vom 26.-28. September 2016

Die Stadt Nantes , „grüne Hauptstadt“ an der Spitze umweltverträglicher Entwicklung, wurde ausgewählt den ersten Klimagipfel willkommen zu heißen . Bei diesem Treffen nichtstaatlicher Klimaakteure geht es darum, die politischen Entscheidungen, die beim Cop 21 getroffen wurden, in ökonomische Realitäten zu übersetzen. Tatsächlich wird während dieser drei Tage die Crème de la Crème der kapitalistischen ökoomischen Welt anwesend sein (s.u.) aber auch Nichtregierungsorganisationen, Assoziationen, Start-Ups…

Ebenso, dient dieses Treffen der Elite dazu, den Marrakech COP22 im November vorzubereiten. Wir erleben hier die ersten Zeichen der kapitalistischen Mutation in ein grüneres, „umweltfreundlicheres“ Modell, in dem von grünen Wachstum, erneuerbare Energien oder Umwandlung der Klima- und Umweltkrise in ökonomische Chancen gesprochen wird. Jedenfalls tendiert dieser Neo-Kapitalismus dazu, das aktuelle Disaster zu verlängern (entmaterialisierte Ökonomie, Hi-Tech, Sicherheitsindustrieen, erneuerbare Energieen, Nanotechnologie) Auf diese Art versuchen sie falsche profitable Lösungen für Probleme zu unterbreiten, die sie selbst verursacht haben.

Sie sind Teil des Problems und nicht die Lösung.

Die Entscheidungen dieser Art von Gipfeln haben reale Konsequenzen auf der ganzen Welt und bedrohen das Leben von Millionen Menschen. Diese Haie werden nicht enden, bis sie die letzten Ressourcen ausgebeutet haben, mit dem Risiko den Fortbestand der Menschheit zu bedrohen.

In Frankreich z.B. versuchen sie überall im Land neue Seltenerdmetalle zu eschließen. In der Nähe von Nantes gibt es zur Zeit eine thermale (Holz, Erdgas) Kraftwerksbaustelle und auch ein Ökoindustrieprojekt an der Mündung der Loire lädt mehrere Start-Ups ein (einen Bauplatz für Offshore Windkraftanlagen eingeschlossen) usw.

Während anderswo, wo es Ölforderung gibt, das Leben vergeht und Wüste entsteht. In den Anden verschmutzt der Erzabbau systematisch das von Tausenden Ureinwohnern zum Leben benötigte Wasser.

In Kreta hat EDF Energy enschieden, die Insel mit Windkraft zu überdecken. EinwohnerInnen und Bauern werden enteignet, Wälder und Gebirgsgegenden zerstört, um ihre Gier nach „grüner Energie“ zu stillen.

Wir (und die meisten der KlimatologInnen stimmen damit überein) wissen, dass wir den letzten Moment leben, indem wir entscheiden können, die Situation rückgängig zu machen, bevor wir einen „Punkt ohne Wiederkehr“ erreichen, der einen unkontrollierbaren Klimawandel auslösen würde, ohne Möglichkeiten gegenzusteuern.

Wenn wir mit Würde leben wollen und uns unsere Lebensräume zurückgewinnen wollen, müssen wir mit diesen gefährdeten Ökosystemen kooperieren.

Die Katastrophe ist jetzt überall und es nicht die Zeit zur Kenntnis zu nehmen. Es ist die Zeit Widerstand zu leisten.

Die meisten dieser Plünderungen werden von Franzosen bzw. Französinnen sehr bekannten Unternehmungen realisiert. Diese Firmen sind PartnerInnen des Klimawandel. Gipfels in Nantes. Dort werden vertreten sein:

Engie ’s CEO, Ulrich Schröder (Direktor der Weltbank), Jean-Pierre Maugendre (Suez), Aurélie Jardin (Schneider Electrics), Dominique Héron (Internationale Handelskammer) oder Julien Colas für “Entreprises pour l’environnement“ (Unternehmen für die Umwelt) mit zumeist französischen Firmen, aber auch einigen anderen, wie: Air France, ArcelorMittal,Bayer, BNP-Paribas, Crédit Agricole, EDF, Engie, Lafarge-Holcim, Renault, RTE, Sanofi, SNCF, Société Générale, Suez, Thalès, Veolia und natürlich Vinci! (unvollständige Liste)

Zu Vinci noch die Information, dass kurz nach diesem Treffen der Grünfärberei die ZAD von Notre Dame des Landes auf‘s Neue von einer militärischen Intervention bedroht wird.

Alle vom 26. bis zum 28. September 2016 nach Nantes, um ihnen zu zeigen, dass unsere Entschlossenheit und unser unbändiger Wille zu Leben ihr zerstörerisches Vermögen übertriff!

auf Französisch

Befreit die Warschau 3: Transparent entrollt und Hinweis auf kommende Solidaritäsveranstaltungen

Am letzten Wochenende haben Einzelpersonen Zines ausgehändigt und ein Transparent bei der TRESPASS ( DIY Punk Show ) entrollt, um Aufmerksamkeit und Unterstützung für die Warschau 3 zu erreichen; drei Anarchisten, die unter den neuen Anti-TerrorGesetzen verhaftet und unter Anklage gestellt wurden. Es wurden auch Spenden für ihre Rechtskosten gesammelt.
banner-drop_censoredAm 28. September beginnt um 19 Uhr im im DECENTRE ein Infoabend um den Fall der Warschau 3 zu besprechen und darzustellen, wie ihr Fall Teil eines an Bedeutung gewinnenden Muster von staatlicher Repression gegen AnarchistInnen und Beteiligten an sozialen Bewegungen und Kämpfen. Es gibt einen Vortrag mit einem Gefährten des ROD Kollektivs aus Warschau, eine kurze Filmeinspielung sowie einen Tresen und Essen gegen Spende.

w31-page-001
Befreit die Warschau 3 (A) Vortrag und Diskussion über die Warschau 3 (A) und Repression gegen AnarchistInnen in Polen. Mittwoch 28. September 19 Uhr, Decentre, über dem Freedom Buchladen, Angel Alley, Whitecapel

Kommt am 7. Oktober um 20 Uhr zur Solidaritäts- SQUAT Gig & Party mit Londoner Bands und MusikerInnen um dabei mitzuhelfen Gelder für die Warschau 3 zu sammeln!
gigposterfinal

Befreit die Warschau 3 und alle Geiseln des Staates!

Links zu den Veranstaltungen: Infoabend / Gig

auf Englisch

Lissabon: Anarchistische Buchmesse 2016 vom 23.-25. September

fal-e1474515287180

Rua da Penha de França 217

1170-182 Lisboa

An allen Orten, an denen zivilisierte Menschen zum ersten Mal erschienen, wurden sie von den indigenen BewohnerInnen immer als schädliche Wesen, Geister, Schatten betrachtet, aber niemals als Lebewesen! Unübertroffenes Feingefühl und prophetische Einsicht, wenn man es so nennen kann.“
(E. Cioran)

Die Tragödie dürfte mit dem Aufkommen der Menschheit begonnen haben, aber nie war das Leben so eingeschränkt und gefesselt wie heute. Soziale Utopien sind komplett inexistent, die neuen Heilsbringer der Demokratie verschwinden wieder lange bevor sie den Weg zur Erlösung zeigen konnten… Und die Unterdrückten? Sie geben sich selbst mehr und mehr auf, um Teil der Herde zu sein; der Technische Fortschritt konditioniert sie mehr als je zuvor.

Nichts an dieser Geschichte kann uns auf ein Happy End hoffen lassen. Wir wissen, daß das alles schlecht enden wird und so haben wir nichts zu verlieren. Wir haben uns längst dazu entschlossen, das Leben bei den Hörnern zu packen, so lange noch Blut durch unsere Adern fließt!

Daher haben wir uns entschieden, eine weitere anarchistische Buchmesse zu veranstalten, da wir immer noch interessiert daran sind, die Worte der Rebel_innen, Kriminellen, Verschwörer_innen zu verbreiten und weil wir darauf bestehen, die Erinnerungen und das Wissen am Leben zu erhalten, derer sie uns berauben wollen, weil wir wissen, dass aufgeben keine Option ist. Wir wurden zum Abgrund getrieben und bleiben zurück mit nichts außer unserem Widerstand…

Nach zwei Jahren „Mostra de Edicoes Subversivas“ haben wir uns dazu entschlossen, den alten Namen „Anarchistische Buchmesse“ wiederzubeleben. Nein, wir sind nicht nostalgisch geworden, aber in dieser Zeit, in der der Anarchismus wieder zum Verbrechen erklärt wurde, das alle Verbrechen enthält, mit Repression gegen Gruppen und Einzelpersonen weltweit (Spanien, Tschechien, Frankreich, Griechenland, Chile et.c), haben wir uns entschieden, daß dieses Wort nicht sinnentlehrt ist – es beinhaltet Jahrhunderte des Widerstands und eines lautstarken „Nein!“. Und wie ein besonders hartnäckiger Pilz sind wir hier und bleiben wir hier!

Um an der anarchistischen Buchmesse in Lissabon teilzunehmen kontaktiert uns unter: feiranarquistadolivro@riseup.net

* Feira Anarquista do Livro 2016 | Lisboa / www.fal2016.tk*

Programm auf Portugiesisch

Italien: Veranstaltungen zum Caso Security und der Gefängnisrepression in Chile

csWeder den Mund halten, noch vergessen

Einmischung und Diskussion mit einer Gefährtin über den Caso Security und die Gefängnisrepression in Chile

Aus Solidarität und Unterstützung für alle inhaftierten GefährtInnen, die die Kontrolle der Macht und ihre Form demokratischer Inquisition verachten.

Auf Seite der unermüdlichen Herzen, die nach Jahren von Verurteilungen und Betonmauern, bei ihrem Kampf gegen die Macht und ihre Strukturen nie zurückwichen sind.

im Anschluss das Video
*Gegen die Gefängnisgesellschaft nicht eine Minute Ruhe*
Freiheit für Alle / Freiheit Jetzt
Chile 2016

Freitag, den 23. September
20 Uhr Erfrischungen
21 Uhr Diskussion

Anarchistische lab la zona
Via Bonomelli 9 Bergamo

Samstag, den 24. September
von 17 Uhr an
Circolo Cabana
Via Campagnole 22 Rovereto

Salamanca, Spanischer Staat: Veranstaltung – Melilla, migrantische Jungen und Mädchen von der Straße und zur Unterstützung der Assoziation Harraga

14358865_972141366228111_2000760425279821635_n

als Mail eingegangen

24. September

Beginn um 18 Uhr im CSA Villafria.

Dokumentafilm und Gespräch über den Zaun und die ImigrantInnen in Melilla. “Erstürmung von Spanien´s – Stacheldrahtzaun: Europa oder sterben“
Vorstellung der Assoziation HARRAGA und der Dokumentation “NoVales”

SAMMELSTELLE FÜR MEDIKAMENTE ZUR HEILUNG VON VERLETZUNGEN

Im CSA Villafria richten wir eine Sammelstelle für Santitätssmaterial, um Wunden der Jungen und Mädchen zu heilen (Pflaster, Desinfektionsmittel, entzündungshemmende Mittel), um sie nach Mellila zu bringen.

Santiago, Chile: “Solidaritätsturnier – Kampftechniken 2 ” am 2. Oktober

aficheSolange es Armut gibt, gibt es Rebellion
Bis die letzte Bastion der Gefängnisgesellschaft eingerissen ist.
Nur über den Kampf können wir uns befreien.

Solidaritätsturnier – Kampftechniken 2
MMA – Kick Boxing – Jiu Jitsu

Livemusik
Demonstration von Kampfsporttechniken
Ausstellung über alternative Medizin
Ausstellung antiautoritäten Material
Verkauf von Essen und Getränken
die Veranstaltung ist alkohol- und rauchfrei

Sonntag, den 2. Oktober
ab 15:00, pünktlich
Eintritt: $1.500

Junta de vecinos N°18 Altiplano #6587, Lo Hermida, Peñalolén

Für die Autonomie unseres Lebens im permanenten Kampf gegen die Autorität und ihre Gefängnisgesellschaft: Aktive Solidarität mit Freddy, Marcelo und Juan und allen Gefangenen des Sozialen Krieges!!!!!!

Video vom 1. Solidaritätsturnier 2015:

[Spanischer Staat] Konzert in Erinnerung an den Gefährten Salvador Olmos “Chava” am 17. September

conciertoSamstag, den 17. September: Konzert in Erinnerung an den Gefährten Chava, (ermordet durch die Polizei)*
Ort: Valladolid, Spanischer Staat, im CSA LAS DAGAS

Konzert für die Verbreitung des Todes des Gefährten Chava, damit er nicht in Vergessenheit gerät und auf all unseren Wegen bekannt ist. Wenn sie einen Gefährten/ eine Gefährtin anfassen, fassen sie uns alle an und alle stehen in Verantwortung eine Antwort zu finden. Wir glauben nicht daren, die Verbreitung an die kapitalistische Presse zu delegieren, wie wir nicht daran glauben, die Antwort auf ihre Attacken der Polizei und Justiz zu übertragen.

Das Geld, das eingenommen wird, ist für die Familie des Gefährten bestimmt, nicht als Almosen oder Wohltätigkeit, sonderen als Solidarität zwischen GefährtInnen.

Kein Vergeben, kein Vergessen!
Lasst uns Gerechtigkeit auf die Straße tragen!
Globalisieren wir den Widerstand!
Sorgen wir dafür, dass die Anarchie lebt!

*Der 31 Jahre alte gewordene Anarchopunk Salvador Olmos “Chava” wurde am frühen Morgen des 26. Juni 2016 nach einer nächtlichen Sprühaktion an einem öffentlichen Gebäude durch die Polizei von Huajuapan de León, Oaxaca, zu Tode gefoltert . Er galt als Pionier und Organisator der lokalen Anarchopunkbewegung, beteiligte sich am freien Radioprojekt sowie Libertären Block von Huajupan und zeigte viele Jahre seines Lebens Solidarität mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Aktivitäten.

Europa: No New Animal Lab! – Infotour

nonewanimallab2

NO NEW LAB (“Kein neues Tierlabor”)

ist ein internationale Kampagne, um den Bau der neuen unterirdischen Tierversuchs- und Tierpflegeanlage der Universität Washington in der1450 NE Boat Steet in Seattle zu verhindern.

In den USA ist sie zur Zeit die größte Graswurzel-Tierbefreiungskampagne in den Vereinigten Staaten. Sie bezieht sich auf die Geschichte von solchen Kampagnen, wie SHAC, baut auf Basis horizontaler Vernetzung auf, schließt unterschiedliche Taktiken mit ein und stärkt unsere Solidarität durch radikale Bündnisse. No New Animal Lab wurde das Vehikel für die wieder entstandene US Tierbefreiungsbewegung, die sich nach Dekaden von Repression und Kooptation entwickelte.

AktivistInnen der Kampagne befinden sich zur Zeit auf europäischer Infotour. In ihrer Präsentation werden sie sich darauf beziehen, wie der geschichtliche Kontext die Kampagne beeinflusst hat. Ihr Projekt wird als Fallbeispiel dienen, für eine effektivere und entschiedene Bewegung für Tierbefreiung in den USA.  Es wird auf den aktuellen Stand eingegangen und die internen und externen Barrieren kritisiert, denen wir ausgesetzt sind sowie ein Weg skizziert, um zu helfen, Tierbefreiung in die Tat umzusetzen.

Hier die noch ausstehenden Termine der Vortragsreise (Stand 14.9.):

14.9. – Bilbao, Baskenland

Terminvorstellung auf dem spanischsprachigen Blog von Contrainfo.

15.9. – Barcelona, Spanien

16.9.- Marseille, Frankreich (Festival pour la Libération Animale et l’Antispécisme)

17.9.- Burg Lohra, Thüringen (Tierbefreiungskongress)

18.9. – Basel, Schweiz

19.9. – Mailand, Italien

21.9. – Treviso, Italien

Mehr Information: nonewanimallab.com

https://vimeo.com/152941414

[Agrinio, Westgriechenland] Apertus Squat: Solidarität mit dem Kampf gegen Sklaverei in US-Gefängnissen

sept9th
DAS IST EIN AUFRUF DIE SKLAVEREI IN GEFÄNGNISSSEN IN AMERIKA ZU BEENDEN

Indem viele Gefängnisse inzwischen pivatisiert wurden, stützt sich der Gefängnisbetrieb in den USA stark auf die Arbeit der Gefängenen selbst. Auch wird die Gefängnisarbeit von vielen multinationalen Unternehmen genutzt (Honda, McDonald’s, Victoria’s Secret, Starbucks, usw.). Bezahlungen, die ArbeiterInnen in Gefängnissen für ihre Arbeit erhalten variieren von gering bis nicht vorhanden. Außerdem sind Überwachung, inhumane Haftbedingungen, Disziplin, verschiedene Foltermethoden usw. traditionell die erste Wahl für den reibungslosen Betrieb dieser Gefängnisse.

Ausbeutung erfahrene US-Gefangene haben über Jahre an verschiedenen Mobilisierungen teilgenommen. Ihr Kampf richtet sich auch gegen die Unterdrückung von Frauen und Jugendlichen in anderen Gefängnissen sowie von MigrantInnen, in über die ganze USA verteilten Abschiebezentren.

Seit 9. September entziehen sich Gefangene, die wissen, dass Haftanstalten nicht ohne sie funktionieren können, im ganzen Land der Arbeit, um die Gefängnissklaverei zu beenden.

Ausbeutungsarbeit in US-Gefängnissen ist eine Verbindung mit der langen Kette von moderner Sklaverei. Eine Kette, die mit modernen Sklaven (“unsichtbaren” MigrantInnen), Kinderarbeit, erzwungener Prostitution beginnt und bis zu den Bedingungen „formal“ bezahlter Beschäftigung (Arbeitslose, Prekäre, SchwarzmarktarbeiteInnen, Unversicherte, ZeitarbeiterInnen usw) reicht. Die Felder von Sklaverei sind wichtige Bausteine des Kapitalismus. Die Armeen der modernen Sklaven produzieren enorme Mehrwerterträge für das Kapital, als Bedingung für sein Wachstum. Und die kapitalistische „Unterwelt“ der Gefängnisse in den USA ist ein unsichtbares aber riesiges Teil dieses kapitalistischen Puzzel. .Es ist kein Zufall, das die Institutionalisierung von Haft, die auf der Asche verbrannter „Hexen“ der Inquisition errichtet wurde, um Körper und Geist zu disziplinieren, mit dem Beginn der kapitalistischen Produktionsweise zusammenfällt.

Im Augenblick haben weibliche Gefangene im Koridallos Gefängnis Proteste begonnen (seit dem 26. August 2016). Sie prangern die Überbelegungen an und fordern menschliche Lebensbedingungen und volle medizinische Versorgung und unterstützende Ernährung für HIV-Positive Gefangene. Wir können mit dem Kampf für Würde, der von Gefangenen auf der ganzen Welt geführt wird, nur solidarisch zusammenstehen, wenn wir den Widerstand gegen die Barbarei der Einsperrung als wesentlichen Teil von sozialen und Klassenkämpfen erkennen, die auf der ganzen Welt stattfinden.

GEGEN DIE RESTRUKTURIERUNG, VERSCHÄRFUNG DER SICHERHEIT UND PRIVATISIERUNG VON GEFÄNGNISSEN

DIE STRAẞE ZUR FREIHEIT FÜHRT ÜBER TRÜMMER VON JEDEM GEFÄNGNIS

9. September 2016

Apertus Squat
Freier Sozialer Raum in Agrinio
apertus.squat.gr

 

Athen: Offene Versammlung im Vorfeld der Mobilisierung gegen Sklaverei in US- Gefängnissen

abolish-all-prisonsAm 1. April 2016 veröffentlichten Gefangene in US- Höllenlöchern einen Aufruf für Aktionen gegen die Gefängnissklaverei und kündigen für den 9. September 2016 in Gefängnissen des ganzen Landes, koordinierte Arbeitsniederlegungen an. Es handelt sich um den Jahrestag des blutigen Gefängnisaufstands in Attika.

Bereits vor dem 9. September haben Insassen verschiedener US-Gefängnisse bereits Arbeitsniederlegungen sowie Hungerstreiks durchgeführt.

Wir rufen für Montag, den 5. September um 19:00 Uhr zu einer offenen Versammlung im Athener Polytechnio (Gini Gebäude, Eingang von der Stournari Street, Exarchia) auf, um Interventions-Aktionen im Hinblick auf die US-Gefängnismobilisation vorzubereiten.

Solidaritätsversammlung für politische Gefangene
& inhaftierte und verfolgte Kämpfende

auf Griechisch / auf Englisch

Aufruf für internationale anarchistische Aktionen aus Solidarität mit dem Gefängnisstreik in den USA

ConvictUnity

Am 9. September (den 45. Jahrestag des Gefängnisaufstands in Attica) werden Gefangene in der USA einen Streik beginnen, der eine generelle Arbeitsniederlegung gegen Gefängnissklaverei sein wird. Kurz gesagt, werden Gefangene ihre Arbeit verweigern; durch eigene Anstrengung werden sie verweigern, die Gefängnisse am Laufen zu halten. Die Gefangenen streiken nicht nur für bessere Bedingungen oder Veränderung von Bewährungsbestimmungen, sondern gegen Gefängnissklaverei.

Die Gefangenen erklären, dass die 13. Novelle, obwohl sie die Rassensklaverei abschaffte, sie es zur gleichen Zeit erlaubte, dass inhaftierte Menschen für umsonst oder fast gar nichts arbeiten.

Gefangene erkennen das gegenwärtige System der Gefängnissklaverei somit als Fortsetzung der ethnisierenden Sklaverei, das ein System darstellt, das jedes Jahr Milliardenprofite für Großunternehmen in Schlüsselindustrien, wie fossile Brennstoffe, Fast Food, Bankwesen und das US Militär erzeugt.

Kurz nach Genehmigung der 13. Novelle wurden frühere Sklaven, aufgrund von Bagatelldelikten, in Gefängnisse eingeschlossen und kehrten schnell wieder in ihre frühere Rolle als Sklaven zurück.

Über ein Jahrhundert später, verlangte nicht nur der Drogenkrieg einen Umgang mit der durch Veränderungen in der Ökonomie (Outsourcing, Finanzialisierung, Liberalisierung, usw) wachsenden Arbeitslosenzahl, sondern auch die Bedrohung durch schwarzen Aufstände, die in den 1960ern und 70ern zunahmen. Als Folge landeten immer mehr Leute in Gefängnisse. Gleichzeitig, setzten Staat und Unternehmen fort, sich Gefängnisse als Quellen großen Profits zu schaffen.

Infolge all dieser Faktoren, sind gegenwärtig ca. einer von hundert amerikanischen Erwachsenen hinter Gitterstangen eingesperrt und viel mehr sind auf Bewährung, befinden sich in Haftaussetzung, Hausarrest oder in Abschiebegefängnissen. Während AfroamerikanerInnen, Indigene, LateinamerikanerInnen und arme Weiße den Großteil der Gefangenenpopulation ausmachen, machen schwarze, braune und rote Verurteilte eine höhere Prozentzahl der Insassen aus, als ihre weißen Pendants. Beispielweise gibt es derzeit mehr ,innerhalb des Industriekomplexes Gefängnis eingesperrte AfroamerikanerInnen, als diese in ethnisierter Sklaverei vor dem Amerikanischen Bürgerkriegs im Jahre 1860 gehalten wurden. In diesem Klima haben sich Rebellen selbst organisiert, um den Streik durchzuführen.

Es ist auch wichtig, zu erwähnen, dass eine Vielzahl von Gruppen aufrufen, aber generell kommt es von solchen Gruppen, wie das „Free Alabama Movement (FAM),“ das eine selbstorganisierte Gefängnisgruppe ist, die sich innnerhalb der Staaten der USA ausgebreitet hat. AnarchistInnen haben eine Schlüsselrolle darin die Organisation und die verschiedenen Hungerstreiks, Arbeitsniederlegungen und Gefängnisaufstände (die auch bereits in Strafanstalten, wie dem Holeman Gefängnis ausgebrochen sind) zu unterstützen. Unterstützung erfolgt von verschiedenen Knastgruppen, Anarchist Black Cross (ABC) Ortsgruppen und dem Incarcerated Workers Organizing Committee (IWOC) (eine Sektion der IWW, die gegenwärig 1000 Mitglieder in US Gefängnissen hat).

Um zu helfen Kapazitäten rund um den Streik auszubauen, haben AnarchistInnen auch verschiedene Konferenzen organisiert und verschiedene Aktionen durchgeführt (wie Lärm-Demos, Anbringen von Transparenten oder Graffiti).

Aber wir benötigen die Hilfe der internationalen anarchistischen Bewegung, um auf dieser Dynamik weiter aufbauen zu können. Wir rufen GefährtInnen aus aller Welt dazu auf, uns zu helfen. Wir bitten alle Gruppen, Föderationen, Gewerkschaften, Netzwerke, Zellen und Einzelpersonen sich zu überlegen, etwas zu unternehmen, eine Veranstaltung zu organisieren und Informationen über den Streik zu verbreiten. Es gibt folgende Ideenvorschläge für Aktionen:

1.) Organisiert eine Demonstration vor einer US Botschaft, Militärbasis oder einem Außenposten der US Regierung. Lasst sie wissen, dass Menschen weltweit solidarisch mit dem Streik sind.

2.) Organisiert eine Lärmdemonstration vor einem örtlichen Gefängnis, Untersuchungsgefängnis, Haftanstalt, Abschiebegefängnis oder Jugendstrafanstalt.

3.) Organisiert eine Aktion, die einen Zusammenhang mit Unternehmen erkennbar werden lässt, die Geld aus Gefängnisarbeit in den USA machen. Weltweite Ziele sind auch die Fastfood- Ketten McDonald’s und Wendy’s , BP (British Petroleum), Victoria’s Secret Wäschegeschäfte, die Fluggesellschaft American Airlines (die viele internationale Flughäfen ansteuert) viele andere.

(Obwohl fast jedes Unternehmen in Amerika irgendeine Form von Gefängnisarbeit nutzt, werden hier nur einige wenige dieser Firmen genannt: Avis, Walmart, Microsoft, Nike, Nintendo, Honda, Pfizer, Whole Foods, Aramark, AT&T, Sprint, Verizon, Fidelity Investments, Saks Fifth Avenue, JCPenney, Kmart, Macy’s, and natürlich UNICOR, der Konzern im Bundesbesitz, der gegründet wurde, um Gefängnisarbeit zu überwachen.)

4.) Hängt Transparente auf, malt Graffiti, bringt Wandzeitungen an und veröffentlicht Neuigkeiten vom Streik in eurer Stadt.

Zuletzt möchten wir ergänzen, dass der Streik am 9. September beginnen und eine lange Zeit dauern wird. Die Gefangenen erwarten bereits, dass sie Repressionen ausgesetzt sein werden und Organisierende sind bereits in Einzelhaft genommen und vom FBI belästigt wurden. Es liegt an uns ihnen draußen Rückendeckung zu geben und Unterstützung für den Streik aufzubauen und ihn überall zu einem Teil aller Kämpfe werden zu lassen.

Der Streik endet nicht am 10. September, sondern geht weiter. Deshalb helft uns bei der Vorbereitung auf die Lngstrecke.

Lang lebe die Anarchie!
F
euer den Gefängnissen!
Befreit Alle!

*

Mehr Information, Updates und Organsationsmaterialien:
Support Prisoner Resistance – supportprisonerresistance.noblogs.org
Free Alabama Movement – freealabamamovement.wordpress.com
IWW Incarcerated Workers Organizing Committee – iwoc.noblogs.org
IT’S GOING DOWN – itsgoingdown.org
Portland ABC – pdxabc.org
Anti-State STL – antistatestl.noblogs.org
325 – 325.nostate.net/tag/prison-labour-strike

Nachrichten aus der Schweiz (Repression Basel / Zürich)

dissonanzEingegangen am 4.8.

Ding-Dong – der Staat ist da

Am Sonntag, dem 10. Juli, kam es in Zürich und St. Gallen erneut zu Hausdurchsuchungen. Diesmal drei an der Zahl. Auf dem von der Staatsanwaltschaft Zürich autorisierten Durchsuchungsbefehl sei „Brandstiftung etc.“ als Grund angegeben gewesen, wie uns zugetragen wurde. In einer etwas ausführlicheren Erklärung des Durchsuchungsbefehls sei ersichtlich, dass es sich um einen angeblichen Brandanschlag auf die Funkstation Waidberg, 8037 Zürich handele, der in der Nacht auf denselben Sonntag getätigt worden sei.

Während die Hausdurchsuchungen in Zürich mit teils Uniformierten und teils Zivilen durchgeführt wurden, nutzte das St. Galler Sonderkommando den Moment gleich aus, um eine Trainingseinheit daraus zu machen: mit Rammbock, Sturmmasken und Maschinengewehren stürmten dutzende Möchtegern-Hollywood-Cops das zu durchsuchende Haus, zwangen die Bewohner, sich auf den Boden zu legen und durchwühlten jedes Zimmer von oben bis unten. Neben dem für sie unbefriedigenden Resultat – in allen drei Fällen mussten sie das Feld mit ungebrauchten Handschellen wieder räumen – zeigten sie mit dieser Aktion einmal mehr, wofür die Polizei effektiv steht: den repressiven Arm des Staates, mit allen Mitteln ausgerüstet, um ihn zu verteidigen und potentielle Feinde zu neutralisieren. Und unter diese Kategorie fallen all jene, die es nicht hinnehmen, eine unfehlbare Autorität über sich zu wissen; die es nicht hinnehmen, vom gesellschaftlichen Reichtum abgeschnitten zu sein; die es nicht hinnehmen, durch die Technologie entfremdet, vereinzelt und überwacht zu werden, während tagtäglich die Illusion von Verbundenheit, Glück und unbegrenzter Möglichkeit hochgehalten wird.

Sollte sich die Begründung des Durchsuchungsbefehls als faktisches Ereignis herausstellen, so gilt es, diesen Angriff zu verteidigen, der sich gegen jene Strukturen richtete, die dazu beitragen, unsere Autonomie in von Funksignalen beschallte Sklaverei zu verwandeln. Denn jeder Flächenbrand braucht einen Funken…

[Dissonanz, anarchistische Zeitung Nr. 32; 20. Juli 2016]

Erläuterungen zu den Hausdurchsuchungen in Zürich und St. Gallen
Am Sonntag dem 10. Juli wurden in Zürich und St. Gallen Hausdurchsuchungen durchgeführt (Dissonanz Nr. 32). Anlass dieser Durchsuchungen war die Suche nach möglichen Beweisen und einer spezifischen Person, die „dringend verdächtigt“ wird, einen „Brandanschlag auf die Funkstation Waidberg“ verübt zu haben. Während den Hausdurchsuchungen konnte die beschuldigte Person, ein anarchistischer Gefährte, nicht gefunden werden. Soweit es aktuell bekannt ist, wurde er bis heute nicht verhaftet. Der vorgeworfene Brandanschlag, von dem im Hausdurchsuchungsbefehl die Rede ist, wurde und wird von den Medien stillgeschwiegen.
Wir wünschen dem Gefährten viel Kraft auf seinem Weg ausserhalb der Klauen des Staates.

[Dissonanz, anarchistische Zeitung Nr. 33; 3.8.2016]


Updates zur Repression Basel

Sieben der am 24. Juni in Basel inhaftierten Gefährten befinden sich nach wie vor in Untersuchungshaft (Dissonanz Nr. 31). Erneut bewilligte der Haftrichter eine Verlängerung der Untersuchungshaft. In drei Fällen wurde die Untersuchungshaft um jeweils um 4-6 Wochen verlängert, für die weiteren vier Personen wird diese Woche entschieden werden.

Die Staatsanwaltschaft versucht mit allen Mitteln die Verhafteten zu isolieren und ihr Umfeld einzuschüchtern und zu schikanieren. In verschiedenen Fällen wurden Besuchsgesuche abgelehnt und die Antragsteller wurden vorgeladen. Zudem bekamen einzelne Personen unabhängig von Besuchsgesuchen eine Vorladung.

[Dissonanz Nr. 33, 3. August 2016]

auf italienisch

Komotini, Griechenland: Transparent und Plakataktion aus Solidarität mit der Biblioteca KAOS in Brasilien

solidar-kaoz-544x408

Der Biblioteca KAOS droht am 4. August 2016 die Räumung.

Solidarität mit dem anarchistischen Squat Biblioteca KAOS in Brasilien!
Konflikt ist die einzige Antwort!

SOLIDARITY-KAOZDas Utopia A.D. hat eine Plakataktion in Komotini durchgeführt, aus Solidarität mit der Biblioteca KAOS in Porto Alegre, die von Räumung bedroht ist. Auch Fuck Nations Squat the World’  Poster wurden aus Solidarität mit den von harter Repression betroffenen BesetzerInnen in Thessaloniki plakatiert.

solidarid-kaoz

Exarchia, 4. August: “Gegen Gefängnissklaverei” – Informationsveranstaltung mit einem Gefährten vom Portland ABC im Squat Themistokleous 58

EN_04.08AGAINST PRISON SLAVERY | CONTRA LA ESCLAVITUD CARCELARIA | ΕΝΑΝΤΙΑ ΣΤΗ ΣΚΛΑΒΙΑ ΤΗΣ ΦΥΛΑΚΗΣ
Am 9. September 1971 übernahmen Gefangene die Macht in Attica, dem berüchtigsten Höllenloch des Saates New York und legten das Gefängnis still.
Am September 9th 2016 werden kämpfende Gefangene Arbeitsunterbrechungen und andere Aktionen starten um alle Gefängnisse in den Vereinigten Staaten zu schließen, um auf ein finales Ende der Gefängnissklaverei zu drängen.
Damit die Flamme der Solidarität sich weltweit verbreitet!
Präsentation & Diskussion über den Gefängnisstreik mit einem Gefährten von Portland ABC (USA)
Donnerstag, 4. August um 20:00 Uhr auf der Terasse des anarchistischen Squats in der 58, Themistokleous Straße, Exarchia, Athen
Themistokleous 58 Squat |  Anarchist Black Cross (Griechenland) Anarchistische Solidaritätszelle| Contra Info – Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation

Mexiko: Einige Worte, Erläuterungen und Positionierungen von einigen Compas der CARI-PGG

italy-21Weder eine Lüge noch eine Erfindung! Die anarchistische Aktion gegen Staat und Kapital vor allem: Einige Worte, Erläuterungen und Positionierungen von einigen Compas der CARI-PGG.

„Es gab kein Ende und weder vorher noch jetzt ein Begräbnis. Der Konflikt ging weiter während die Kritik sich entwickelte. Eine heftige Kritik gegen das Herrschaftssystem, aber vor allem eine Kritik gegen uns selbst. Wir haben reflektiert und neue Perspektiven in uns entwickelt, aber der Angriff gegen die Macht ging und geht weiter…“

Diese Worte richten wir an keinerlei JournalistInnen, seien sie vom Staat oder alternativ. Ja, diese JournalistInnen, die nichts anderes tun als die Worte der RevolutionärInnen zu verleumden um sie in „gute oder schlechte Sachen“, in „richtige oder falsche Sachen“ einzuteilen. Sie sind ebenso wenig an die üblichen Linken gerichtet, an die, die seit dem Beginn des Krieges, den wir mit vielen anderen aufnehmen mussten, nie aufgehört haben uns absurde Etiketten wie „TerroristInnen, Ultralinke, AbenteurerInnen, VerweigerInnen, PolizistInnen, Exaltierte usw.“ zu verpassen.

Diese Worte und diese Reflektionen sind und werden immer für die ehrlichen Compas sein, für jene, die sich von einer schrillen Propaganda weder täuschen noch hypnotisieren liessen: es sind auch jene, die im tagtäglichen Konflikt mit der Autorität leben, in einem Konflikt zur Zerstörung jeglicher Macht und Dogmen, diese Volksmacht genannte Pantomime miteinbezogen. Eine Pantomime, die in unseren unglückseligen und trüben Zeiten unzählige libertäre Individuen und Projekte in ihre Netze gelockt hat, indem sie glauben machte, Volksmacht und Anarchie seien Synonyme, während es in der Tat und Wahrheit total gegensätzliche Begriffe und Kämpfe sind.

Diese Reflektionen und Worte sind an die gerichtet, die den Konflikt in erster Person leben, an die, die dafür sorgen, dass die Anarchie sehr viel mehr ist als geschriebenen Worte und an andere Compas, die sie lesen wollen weil sie der Praxis der Zerstörung des Bestehenden nahestehen.

Das ist nur ein kleiner Teil der Geschichte, den wir für uns, die es erlebt haben, erzählen … damit es dir andere nicht auf ihre Art beschreib

1 – Was waren die CARI-PGG?

Wir, die Células Autónomas de Revolución Inmediata – Praxedis G. Guerrero waren eine Gruppe anarchistischer Individualitäten, die, im Ganzen gesehen, in den letzten Monaten des Jahres 2008 entschieden hatten, ohne Bekennungen mit einigen Brandaktionen wie Molotow-Angriffe auf Banken und Brandsätze gegen Polizeiautos zur Aktion überzugehen. Das, bis zum 8. September 2009, als wir unter dem Kürzel CARI-PGG mit einem selbstgebastelten Sprengsatz einen Renault-Konzessionär beim Internationalen Flughafen Benito Juárez in Mexiko DF angegriffen Haben. Zu dieser Aktion bekannten wir uns mit einer kurzen Erklärung gegen den Bau eines riesigen neuen Polizeigebäudes und eines neuen Gefängnisses im Auftrag der Hauptstadt-Regierung des damaligen Regierungschefs des Distrito Federal, Marcelo Ebrad vom PRD ( Partei der Demokratischen Revolution). Aber auch diese Aktion war in Kontinuität mit den früheren, fand aber am Beginn einer neuen Zeit im lokalen anarchistischen Handeln statt. Mit „neu“ beziehen wir uns nicht auf die Entstehung einer „neuen Anarchie“, sondern einfach auf eine neue Etappe in der Weiterführung des Kampfes, den die Compas vor uns in die Praxis umgesetzt hatten.

Vom 1. bis 21. September 2009 brachen verschiedene anarchistische, ökoanarchistische und Tierbefreiungsgruppen mit der Modalität des aus Dynamit und Butangasflaschen bestehenden selbstgebastelten Sprengsatzes zum Angriff auf die Strukturen der Macht ins lokale Panorama ein. Obwohl gesagt werden muss, dass einige dieser Gruppen schon lange vorher Angriffe ausgeführt hatten, aber ohne Bekennung und anonym oder allenfalls mit kurzen Erklärungen ohne Signatur – ausser die ALF und ELF, die sich immer zu ihren Aktionen bekannt haben. Von diesem 1. September an und bis jetzt überfluten anarchistisch gezeichnete Bombenangriffe, Brandstiftungen, Beschiessungen der Polizei und Enteignungen fast alle Staaten dieses Landes; bis jetzt hörten diese Angriffe gegen die Macht nicht auf und werden auch nicht aufhören, obwohl sich viele das gewünscht haben.

Im Dezember 2009, nach verschiedenen Zusammenschlüssen mit anderen Compas, wird von einigen Compas des  Frente Subversivo de Liberación Global (die etwas mehr als vor einem halben Jahr begonnen hatten, sich zu verschiedenen Aktionen zu bekennen, unter anderem zu Molotow-Angriffen auf Banken, zu Angriffen auf Telefonkabinen des Unternehmens Telmex und zum Bombenangriff mit Butangas und Dynamit am 1. September desselben Jahres, der dann im Wirken diverser Gruppen eine klare Linie markieren wird) der Entschluss gefasst, an den CARI-PGG „teilzunehmen“ und als koordinierte Zelle zu handeln. So erweiterte sich die Tätigkeit der CARI-PGG und am 31. Dezember 2009 zündeten unsere Zellen in Metepec im Bundesstaat Mexiko zwei Sprengsätze in zwei Banken, die beide total zerstört wurden und einen weiteren in einem Schlachthof in Nicolás Romero, ebenfalls im Bundesstaat Mexiko; dies als Teil einer Koordinierung auf nationaler Ebene mit anarchistischen Zellen und ALF/ALF-Zellen aus dem Bundesdistrikt Mexiko und den Bundesstaaten Mexiko und San Luis Potosí.  In der Nacht vom 31. Dezember wurden meistens mit Sprengsätzen insgesamt 9 Angriffe ausgeführt. In den Bekennungen zeichnete diese Koordinierung mit einem anderen Namen und es war ohne Zweifel ein anarchistischer Propagandaschlag, der vom mexikanischen Staat als totale Bedrohung angesehen wurde.

CARI-PGG entstand inmitten eines Klimas höchster Spannung wegen der vor Jahren entstandenen verschiedenen sozialen Konflikten wie Oaxaca, Atenco und den konstanten Unruhen in den 1.Mai- und 2. Oktober-Umzügen. Sie trugen aber auch dazu bei, dass ein Konflikt, der sich nicht aus diesen Revolten und sozialen Konflikten heraushielt, sich verbreitete und zu einer Belästigung für das System selbst wurde. Wir waren nicht die ersten, und wir waren nicht die einzigen. Und wir wussten sehr wohl, wie wir es auch jetzt wissen, dass unsere „Bombitas“ in den Banken den Staat nicht von einem Tag auf den anderen umstürzen konnten, wie es in spöttischen Ton unsere Verleumder, bzw. die Bereuenden und Verleumder eines Aufstandes, für den sie in ihrem jugendlichen  Leichtsinn „gekämpft“ hatten, bemerkten. Vor allem waren wir Individualitäten, die das taten was wir notwendig fanden, mit den Mitteln, die wir in diesem Moment als angebracht betrachteten (allgemein Bombenexplosionen und Sprengpakete). Heutzutage, und das schon als Individualitäten, glauben wir weiter an die Notwendigkeit des Angriffs und der Zerstörung der Macht, auch wenn nun unter anderen von uns als notwendig erachteten organisatorischen Nuancen und ethischen Voraussetzungen zur Entwicklung des Aufstandes für die Anarchie.

Der für uns gewählte Name drückte immer unsere Vorstellung von anarchistischem Handeln aus: Anarchie ist hier und jetzt. Darum rufen wir zur sofortigen Revolution auf, heute, nicht morgen nicht gestern nicht wenn die Bedingungen reif sind; wenn wir von Bedingungen reden, dann muss man sie vorantreiben und nicht warten bis sie vom Himmel fallen. Aber mit sofort meinen wir auch den individuellen, informellen und autonomen Angriff, denn für uns ist der Aufstand eine kollektive Bewegung individueller Umsetzung. Das war die Bedeutung des Kürzels, auch wenn wir seit einiger Zeit und jetzt die Bedeutung neu überdenken, die wir unsere Informalität verleihen. Zum Namen Praxédis G. Guerrero können wir nur sagen, dass wir uns zu einem lokalen Anarchisten bekennen wollten, zu einem von vielen, der die Anarchie ganzheitlich und nicht in Theorie vorher und Handeln nachher aufgeteilt verstand. Wir wollten auch einen Anarchisten aus dem Grab der Geschichte befreien – wo er wie viele andere von den Defätisten des Aufstandes begraben worden war – der die Bedeutung sowohl des kollektiven als auch des individuellen Handelns begriffen und die Tatsache festgestellt hatte, dass Kollektive keine amorphe Massen sind, sondern aus aktiven und ihrer eigenen Individualität bewussten Individuen bestehen. Praxédis G. Guerrero, wie auch wir, glaubte nicht blind an die Massen und hatte ihre Komplizität mit den Herren und Kerkermeistern ebenfalls begriffen und ohne Furcht Lügen gestraft zu werden, können wir sagen, dass er seinerzeit eine eigene Kritik gegen die freiwillige Dienerschaft, die nichts als Mittäterschaft des Volkes mit seinen Herren und deren Handeln ist, geäussert hat. Praxédis lehnte es ab zum intellektuellen Teil der Revolution zu werden, obwohl ihm dies andere Anarchisten, die sich in ihrer Anerkennung der absurden Arbeitsteilung auf seine intellektuellen Fähigkeiten bezogen, nahegelegt hatten. Stattdessen zog er den frontalen Kampf gegen den Feind auf dem Schlachtfeld vor, auf dem er am 31. Dezember 1911 in Janos, Chihuahua, starb. Heute haben wir die Bekennung zu GenossInnen, die für die RevolutionärInnen selbst in Ikonen verwandelt werden, sowie alle Kürzel und Akronyme zur Seite gelassen, da wir uns nur zu uns selbst als Individuen im konstanten Konflikt mit der Autorität und der Macht bekennen.

Wir können wohl eine Liste von allen Attentaten gegen die Macht erstellen und ein kleines Buch über uns als Gruppe machen, denn Material sowie allerhand Geschichten, Kritiken und Erfahrungen haben wir zuhauf. Wir sind aber nicht daran interessiert, uns zum Mythos zu machen, denn das würde heissen als eine weitere Gruppe von AbenteurerInnen in die Seiten der Geschichtsbücher einzugehen und so die Essenz unserer Angriffe zunichte zu machen. Gleichzeitig würde das andere GenossInnen ausblenden, die in derselben Zeit gehandelt haben. Solche Propaganda interessiert uns nicht. Was uns wichtig war und ist, ist die Subversion der auferlegten sozialen Rollen und die Verbreitung der Angriffe gegen die Macht mit nichts weniger als deren Zerstörung im Fokus.

Als CARI-PGG führten wir im November 2013 unsere letzten Angriffe (in diesem Falle definieren wir Sabotage und direkte Aktion als Angriff, doch unter Angriff verstehen wir eine ganze Palette an Eingriffen, die sich nicht auf eine oder zwei Arten reduzieren lässt) bzw. einige koordinierte Bombenattentate gegen Bankinstitutionen und Gegenaufstandsfahrzeuge in Toluco, Mexiko DF und Nezahualcóyotl aus. Zu diesen Aktionen gab es ein kurzes Bekennungsschreiben in Solidarität mit dem Hungerstreik von Mario González. Es ist angebracht zu sagen, dass wir schon damals in eine Phase der Selbstkritik gegenüber uns selbst als Individuen und als „Organisation“ eingetreten waren. Kritiken, die wir jahrelang liegen liessen und zwar weil wir den grössten Teil dieser Zeit extrem den Bedingungen ausgesetzt lebten, die notwendig sind um eine stabile – und bis zu einem gewissen Punkt formale – Gruppe der anarchistischen Aktion zu bewahren, etwas, was wir zweifellos NICHT bereuen, auch wenn wir jetzt darüber reflektieren.

2 – Einige notwendige Erläuterungen

Viel wurde über CARI-PGG gesagt, und wie es unendlich viele Leute gab, die eine starke Sympathie für die Gruppe bewahrten (Sympathie war etwas, was wir nie wollten… wir wollten die Verbreitung des Angriffs!!), so hatte es auch viele grausame Verleumder, die uns, ohne etwas über uns zu wissen, bis aufs Schäbigste anklagten (und das bis heute), wie zum Beispiel „die zu sein, die der EPR, ERPI oder TDR-EP und anderen marxistisch-leninistischen Guerillas die Arbeit machen“ …Welch elender Scheissvorwurf!!!

Die CARI-PGG sind in einer anarchistischen Vorstellung entstanden und ihr treu geblieben. Eine anarchistische Vorstellung, die dem Aufstand und der Kritik gegen jegliche Macht nahesteht, aber sie entstanden auch unter einer organisatorischen Vorstellung, die gegen jegliche hierarchische bewaffnete Struktur ist; wir lehnten sie damals ab und lehnen sie heute mit noch kraftvollerer Argumentation und Entschlossenheit ab.

Wir glauben, dass die schäbige Anklage, Teil der  EPR, ERPI oder TDR-EP gewesen oder immer noch zu sein, vor allem aus dem Neid und dem Konkurrenzdenken einiger armer Trottel entstanden ist, bzw. aus einem „nichts Besseres aus dem Leben zu machen wissen als Quatsch rauszulassen“ heraus. Da aber dieser Vorwurf nicht nur gegen die CARI-PGG erhoben wurde, sondern, obwohl niederschwelliger, auch gegen die Compas der Célula Insurreccional Mariano Sánchez Añon, die Compas der  Acción Anarquista Anónima de Tijuana und auch gegen die lokalen VZFs … kurz gesagt gegen alle, die sich für die Umsetzung der Anarchie in die Praxis eingesetzt haben, bzw. gegen alle, die die Macht ohne wenn und aber angegriffen haben, denken wir, dass solche Anklagen weitere und ehrgeizigere Schattierungen haben als bloss Neid und Rivalität. Unserer Meinung nach wurzelt derartiges populistisches Getratsche im ziemlich klaren Grundprinzip der Gegenpropaganda; bzw. gingen sie von der Logik aus, dass, „da die AnarchistInnen, die SICH IHRES WESENS BEWUSST SIND uns ablehnen, sollen auch sie abgelehnt werden“, „auf das alle denken, sie seien
denen oder anderen untergeordnet“ damit „sie ihnen nicht folgen“, „damit die Angriffe gegen die Macht sich nicht verbreiten“, „damit sie ihre individualistische Vorstellung des Aufstandes nicht verbreiten“ …Scheisse, die nur in einem Kopf entsteht, der an Rivalität, ans Quantitative und an den Kampf durch Imitation, durch Manipulation oder Fanatismus glaubt.

Ob nun Hinz und Kunz – und wenn wir auch genau wissen, dass viele wissen auf wen wir uns beziehen, werden wir NIEMALS öffentlich darüber reden, um nicht einer DENUNZIATION zu verfallen -, müssen wir dazu doch sagen, dass die CARI-PGG nie den Befehlen einer Machtgruppe oder roten Guerilla, heisse sie nun EPR, TDR-EP, FARP, EZLN oder ERPI, untergeordnet war. Wir setzten nicht für nichts ein AUTONOMAS in unseren damaligen Kürzel. Wir haben nie Geld oder Waffen von diesen Guerillas erhalten und was wir hatten, das hatten wir dank der bescheidenen Beiträge von allen der CARI-PGG angehörenden Individuen, als Frucht unserer Arbeit als Ausgebeutete und von einigen Geldenteignungen sowie durch die Entwaffnung von Streifen. Wie wir unsere Zeit und Energie nie zur Kritik oder zum verbalen Angriff gegen diese Organisationen verschwendet haben, so interessierten sie uns auch keinen Deut.

Also Schluss damit, und sei es auch nur eurer eigenen Würde zuliebe!!

3 – Eine informelle Plattform? Welcher Quatsch!

Zu den die CARI-PGG beseelenden Vorstellungen gehörten die des Aufstandes, der Informalität, des Angriffs und des täglichen Konflikts. Thesen, die wir damals unter den Voraussetzungen einer sehr besonderen Idee begriffen, die vor allem aus den Bedürfnissen der Zeit heraus entstanden war, die wir als Gruppe erleben mussten. Auch wenn es einige Fehler, Irrtümer oder Perspektiven gab, die eine andere Richtung nahmen – wie z.B. die Tatsache, dass die Kürzel und Erklärungen in einer eigenen Identität endeten, während wir sie anfänglich bloss als notwendig erachteten um zu verhindern, dass unsere Aktionen für die Freiheit mit dem auf eine Machtübernahme fokussierten Agieren von Drogenhändlern oder kommunistischen Guerillas verwechselt würden -, verfielen wir nie einer solchen Riesendummheit, eine „informelle Plattform“ bilden zu wollen. Eine informelle Plattform? Der schlimmste der alltäglichen Gegensätze, die alle AnarchistInnen auch haben – vor allem die, die sich im „politisch korrekt“ verzetteln. Plattform und Informalität sind, genau wie „kommandieren und informell“, an sich antagonistische Konzepte.

Die Idee und Praxis der anarchistischen Informalität wie wir sie heute begreifen, bricht total genau auch mit der organisatorischen Idee einer Plattform, einfach weil die Informalität zum Agieren, zur Organisierung des Kampfes und auch zum leben unserer Leben keinerlei Struktur anerkennt. Die Plattform ist eine Form des Handelns, die Massstäben untergeordnet ist, die durch eine Gruppe oder mehrere festgelegt werden und nur innerhalb dieser Parameter agierend kann man den Kampf voranbringen, weil sonst alles Chaos und Desorganisation wäre: womit wir nicht übereinstimmen. Informalität ist eine Handlungs- und Organisationsweise, die auf der freien Vereinbarung, auf keinerlei Stellvertretung und auf der individuellen Verantwortung und Selbstbestimmung des Individuums gründet; die Informalität zerstört alle für eine Plattform wesentlichen hierarchischen oder stellvertretenden Schemen. Informalität hebt alle Dogmen auf und merzt jegliche das Individuum negierende identitäre Organisation aus; sie räumt aber auch mit dem Kommando auf, denn für die Informalität gibt es „weder Kommandanten noch Befehlsempfänger“, bzw. das, was „Kommandos“ ausmacht.

Mit diesen Argumenten, ohne sie publik zu machen, wiesen wir damals die von den „Guerillas Negras“ an uns und an die Compas von Sánchez  Añon gerichtete Aufforderung zur Ausweitung des Konflikts zurück. Wenn wir mit ihnen als Gruppe nichts zu tun hatten, dann weil wir vor allem kritisierten, dass die Organisation in eine Guerilla keinesfalls mit anarchistischem Denken und anarchistischer Ethik und Praxis vereinbar ist, umso weniger wenn es um eine informelle Organisierung geht. Aber auch weil wir, obwohl wir immer für den allgemeinen Aufstand waren, auf die populistisch anbiedernde insurrektionalistische Sprache einiger heutzutage veröffentlichten Erklärungen pfeifen: ein Ding ist für einen allgemeinen Volksaufstand zu sein, ein anderes jedoch ist der reine und harte Populismus, auch wenn er gut getarnt, wohlfeil, verdaulich und passend formuliert ist.

Wir müssen authentisch und kreativ sein, unsere eigenen Wege suchen, unsere eigenen Horizonte erahnen, unsere eigenen Projektualitäten und Projekte erschaffen und aufhören, die roten Guerillas zu imitieren, aufhören mit dem Versuch, uns auf „ihre Ebene“ zu begeben. Und den ikonographischen Fanatismus oder Waffenfetischismus, die spektakulären bewaffneten Angriffe und die Prahlerei damit bleibenlassen und kritisieren, womit sie sich den einfacheren Kampf- oder Angriffsformen als die überlegene aufdrücken. Wie vorher gesagt, so sagen wir auch jetzt: für uns gibt es keinen Unterschied zwischen einem Hinterhalt gegen eine Streife der Bundespolizei, dem Abfackeln eines Autos, einem selbstgebastelten Brandsatz oder Molotow gegen einen Bankautomaten; effektiv wichtig ist die Perspektive, in der ein Angriff ausgeführt wird und seine qualitative Wirkung; was wirklich wichtig ist, sind die Gründe, Ziele und Zwecke.

Die Informalität ist unser Vorschlag und wird es immer sein. Während die „informelle Plattform“ nichts weniger als eine abwegige Verirrung des Begriffes und der Praxis der Informalität ist.

4 – Der Konflikt geht weiter und muss weitergehen, abgesehen von allen Konsequenzen.

Im Gegenteil zu dem, was einige Schwätzer und Scheissdenunzianten behaupten, die sagen, die hätten die CARI-PGG „initiiert und formiert“ und jene vorangebracht… ups, so sorry!, jene „rekrutiert, die dieses Projekt bildeten“ (Compas, die, überdies, niemand weiss wer sie sind Erfindungen unverbesserlicher Mythomanen… aber leider können Mythen Compas schädigen, die mit diesem Projekt nichts zu tun hatten) und behaupten, die CARI-PGG hätten sich aus dem Konflikt zurückgezogen oder seien untätig geworden, teilen wir mit, dass keine dieser Behauptungen stimmt.

Der Kampf, mit dem viele, aber viele Compas schon vor langer Zeit hereinbrachen, trug auf die eine oder andere Art seine Früchte. Die alltägliche stolze Verteidigung des Angriffs, die sich sowohl in der Theorie als auch in den Aktionen widerspiegelte, ist ohne Zweifel ein wichtiger Beitrag, von dem das Agieren der Compas in den letzten Jahren der Strassenrevolten und am helllichten Tag angetrieben wurde – etwas, das ebenfalls Absicht der CARI-PGG war, denn wir begriffen den Angriff nie als Moment nur der Nacht sondern als Moment, der sich überall und zu jeder Zeit ergeben kann. Das, zusammen mit einigen schon seit 2006 und bis jetzt bestehenden „Bedingungen“ des sozialen Überdrusses, führte dazu, dass unser eigenes Handeln, mit jenem vieler Compas – denn wir waren und sind nicht die einzigen -, bloss ein Teil (wenn auch ein grosser) des Beitrages war, der zur Intensivierung des sozialen Krieges bis zu einem solchen Punkt führte, der nur durch Entschlossenheit und Überzeugungen erreicht werden kann. Es war ein Beitrag zum Verständnis der anarchistischen Compas, dass auf das Unbekannte hin aufzubrechen nicht so schwer und kompliziert ist, wie es einige (aber auch nicht alle) der Guerillaorganisationen genau durch ihre Spezialisierung illustrieren; und ebenso ist es nicht unmöglich, wie es der Staat mit seiner Propaganda glauben machen will. Und so geschah es, und nicht alleine durch unsere Hände, sondern durch alle jene, die zur richtigen Zeit wollten, dass sich der Angriff verbreitet, angefangen bei den Compas, die sich ihrer Eigenschaft als AnarchistInnen bewusst waren…auch wenn unser spezifischer Zweck immer die Verbreitung des Angriffs bis ins soziale Feld hinein war, über die anarchistischen Szenen hinaus.

Wir wollen alle sich nach Freiheit sehnenden Individuen ermutigen, zum Angriff überzugehen. Der Konflikt und der Kampf fast aller (leider nicht aller), die jeweils die CARI-PGG bildeten, gingen die ganze nun vergangene Zeit weiter und werden mindestens solange weitergehen, bis wir tot sind. Aber auch wenn wir tot sind: so wie wir die Kontinuität des Kampfes sind, den andere GenossInnen in einen kraftvollen anarchistischen Kampf ohne Dialog und Vermittlung umgesetzt haben, werden morgen andere GenossInnen diesen Kampf weiterführen, denn der Kampf ist nicht gegen einen Präsidenten, einen General oder ein Gesetzesprojekt. Der Kampf ist auch nicht nur gegen den Staat und das Kapital, sondern jenseits jeglicher ökonomizistischen Analyse des Marxismus vor allem gegen das Herrschaftssystem als Ganzes und gegen jede Art von Macht und Autorität gerichtet, was Verhältnisse sind, die sich in allen Aspekten dieses Lebens und überall in dieser Welt äussern, auch wo angenommen wird „es gäbe keinen Kapitalismus“ oder „in den bäuerlichen und indigenen Gemeinschaften, die doch fast völlig unbefleckt sind“ oder an anderen idealisierten Orten. Macht und Autorität sind in unseren Leben, unseren Personen, in unseren Beziehungsweisen, in unserem Alltag das wahre Schlachtfeld, wo der soziale Krieg zum Umsturz und zur Zerstörung des Bestehenden für eine wahre und absolute Freiheit tobt.

Schlussendlich möchten wir dem vor kurzem aus dem Zuchthaus entlassenen geschätzten Genossen Gabriel Pombo da Silva Grüße und herzliche Umarmungen senden und soviel wir aus seinem öffentlichen Brief verstehen, ist er bereit, nicht mit der Macht zu verhandeln und die Klandestinität als ihm auferlegte Option allenfalls auf sich zu nehmen. Darum möchten wir dir zu diesem Weg unsere ganze Solidarität, Unterstützung und Zuneigung ausdrücken. Sowie allen Compas auf der Flucht und im Gefängnis, in Mexiko und der ganzen Welt.

Wie die Musikgruppe sagt, die uns Compas in Mexiko allen so gefällt: dies ist ein Kampf ohne Ende…

Das mal gesagt, gibt es nichts weiteres anzufügen.

Für die Anarchie! Sozialer Krieg und Aufstand!

Das, was die CARI-PGG war

Distrito Federal, México, Monat Juni 2016

Üb. mc, Knast Salez, CH aus dem spanischsprachigen Blog

Minneapolis, USA: Transparent für antifaschistische Gefangene

supportantifaprisonersMit Beginn der Rush Hour am 25. Juli wurde über einem Highway in Minneapolis ein Transparent entrollt, auf dem die Worte gemalt waren: “LOVE ANTIFA – HATE COPS”.

Diese Aktion wurde in Solidarität mit dem 2. Alljährlichen Internationalen Tag der Solidarität mit antifaschistischen Gefangenen ausgeführt. //nycantifa.wordpress.com/category/july25/

Während die Nationalversammlung der Republikanischen Partei in Cleveland zu ihrem Abschluss kommt, schien die antifaschistische Aufgabe niemals als so dringend. Während so viele in den USA verzweifelt nach einer auf der Grundlage von Wahlen sich bietenden Lösung suchen, ist es klar, dass man nicht gegen Faschismus wählen kann. Er muss bekämpft und besiegt werden.

(///)

auf Englisch

(Chile) Poster der Anarchistischen Buchmesse in Santiago

AfiEnct5-015. Treffen: anarchistische Bücher und Propaganda

ENCUENTRO.ANARQUISTA@riseup.net

https://encuentroanarquista.org

Aktivität ohne Kosten /  Rauch- und alkoholfrei /  für Mädchen und Jungen jeden Alters

8. & 9. Oktober 2016

Centro Periferico y Cultural “La Casita”

Volcan Tupungatito #2909

Pob. Nuevo Amanecer

La Florida, Stgo.

Solidarität / kollektive Selbstverwaltung / gegenseitige Hilfe / direkte Aktion / Autonomia

Theater – Musik – Interventionen- Raum und Workshops für  Jungen und Mädchen – Vorstellung von Büchern und Publikationen – Foren / Gespräche – praktische Workshops

auf Spanisch

(Frankreich / Italien) Ohne Grenzen: Camp vom 5. – 10. August

cropped-IMG1_RENDON-copy-1000x653

Ohne Grenzen: Camp gegen Grenzen in Ventimiglia und Umgebung vom 5. – 10. August

Nach der am 30. September erfolgten Räumung, des im Sommer am „Balzsi Rossi“ entstandenen Camps, hörte die Ankunft von Menschen, die zur französischen Grenze reisen, niemals auf.

Im April 2016 kam der Minister Alfano zu einem Besuch nach Ventimiglia und erklärte seine Absicht „das Problem zu lösen und die Stadt von MigrantInnen zu säubern“ Die Kontroll- und Repressions-Gesinnung, die in Kraft gesetzt wurde, zeigt sich in all ihrer Gewalt: Als das Rote-Kreuz-Zentrum geschlossen wurde, wurden MigrantInnen in den Zügen und auf den Straßen gejagt. Unter Gewaltanwendung wurden ihre Identitäten festgestellt und sie wurden zu den über ganz Italien verteilten Hotspots deportiert. Ebenso hat sie dich Repression gegen solidarischenMenschen verstärkt.

Aufgrund der repressiven Gewalt und allen Schwierigkeiten ergab sich in den letzten Monaten die Notwendigkeit gemeinsame Momente des Kampfes zu schaffen und Aktionsraum zurück zu gewinnen. In der Tat war die Stadt zunehmend militarisiert und es gibt wachsende Intoleranz und rassistische Demonstrationen.

Wir verspüren das Bedürfnis eine wichtige Gelegenheit für einen weitreichenden Kampf gegen das Apartheitsystem und Grenschließungen zu bieten: Lasst und diesem Mechanismus der Exklusion zerstören!

Alle, die Unterkunft für die Nacht des 4. August benötigen sind willkommen und können uns für mehr Informationen kontaktieren. Wir empfehlen, dass alle, die sich uns anschließen wollen, so unabhängig, wie möglich sind und alle nötigen Campingsutensilien selbst mitbringen.

Wir würden uns darüber freuen, wenn uns in den Tagen vor Beginn des Camps bei der Organisation und Logistik geholfen werden könnte.

Der genaue Ort des Campinggeländes kann erst im letzten Moment bekannt gegeben werden.

Für Information und Kontakt:
Mail: senzafrontiere at inventati.org
Tel:0033605789487
Blog: campeggiosenzafrontiere

auf Spanisch

Altsasu, Navarra: Solidaritätstransparent für die Gefährtin Lisa aufgehängt, die in Deutschland inhaftiert ist

2016-07a
Gefangene auf die Straße! Freiheit für Lisa!

Am Sonntag, den 3. Juli 2016 haben wir ein Solidaritätstransparent für die gesetzlose Gefährtin Lisa entrollt. Sie wurde vom spanischen, in Kollaboration mit dem deutschen Staat verhaftet, um das Privateigentum von Banken zu schützen; wie alle wissen, eine Fassade von Waffenhandel und internationaler Förderung von gegenwärtigen und zukünftigen Kriegen. Das Transparent wurde an der Nationalst

Solidarität ist eine Waffe, und wir werden sie weiter einsetzen. Die spanischen und deutschen Unterdrücker-Staaten werden herausfinden, was das bedeutet.

Bullen, Mörder und Folterer

LISA ASKATU! FREIHEIT FÜR LISA!
(A)

2016-07Anmerkung von Contra Info: Lisa wurde am 13. April in Barcelona verhaftet, beschuldigt eine Filale der Pax-Bank (Finanzinstitut,  im Dienst der katholischen Kirche) in Aachen in 2014 enteignet zu haben. Die Gefährtin wurde nach Deutschland überführt und erwartet dort ihr Gerichtsverfahren.  Sie befindet sich jetzt in Isolationshaft im Kölner Gefängnis. Sie hat dort nur eine Stunde Hofgang und ihre Kommunikationsmöglichkeiten mit der Außenwelt sind stark eingeschränkt. Updates auf Katalanisch / Spanisch: solidaritat rebel

auf Englisch / auf Spanisch | auf Griechisch

USA: Graffiti für Anti-FaschistInnen – Für einen Schwarzen Juli

Erhalten am 12. Juli, zusammen mit dem Bild:

s2rAls Antwort auf den Aufruf für einen Solidaritätstag für die  AntifaschistInnen von Sacramento und den Aufruf für Solidarität mit antifaschistischen Gefangenen in Russland  wurde etwas Graffiti in der Twin-City Region von Minnesota gesprayt.

Aber diese Solidarität besteht nicht losgelöst von der aktuellen Realität des Kampfes. Die Zusammenhänge zwischen einem dutzend Neo-Nazis, das militant aus der kalifornischen Landeshauptstadt vertrieben wird und Gruppen von schwarzen Jugendlichen, die, wie am 9. Juli geschehen, heftig die brutale Polizeistation von St. Paul attackieren, sollte sonnenklar sein.

Alle Formen von Herrschaft müssen angegriffen und vernichtet werden.

Tod der weiße Herrschaft
Tod dem Staat
Für einen schwarzen Juli
Für Anarchie

auf Englisch

Bure: Große Wiederbesetzungsdemo. Wir holen uns den Wald zurück

affiche_reoccupation_FR
Bure – Samstag 16. Juli 2016 // Demonstration für Wiederbesetzung // Wir holen uns den Wald zurück

So schickten sie dutzende Bullen. Wir sahen sie am Horizont, kurz vor 6 Uhr, am 7. Juli. Die Bullen, die Transporter, die Traktoren, die Bulldozer, die LKW, die Hubschrauber. Was für eine unheilvolle Parade kam, um uns zu vertreiben.

Seit dem 19. Juni lebten Kollektive, Assoziationen, widerständige BewohnerInnen und Bauern in und mit dem befreiten Wald von Mandres-en-Barrois, indem sie Hütten errichteten, wo Andra abholzte.

Während die Nuklearokraten den atomaren Friedhof im Parlament legalisieren wollen, besetzten wir freudig die Plattform von CIGEO, das Symbol für den Beginn der Arbeiten.

Diese zerbrechliche Front gegen das nukleare Imperium wurde auf verschiedene Art geöffnet und gehalten: Sabotage, Picknick, Besetzung, Rechtsanswaltstätigkeit und durch die Verbindung mit mehr als sechzig Zusammenschlüssen. All das hat ANDRA’s Maschine blokiert und dazu gebracht, Gewalt anzuwenden.

Diese Räumung ist absolut keine Niederlage. Es verstärkt unsere Wut, unsere Empörung und unsere Entschlossenheit. Es steht außer Frage, dass ihnen dieser Wald nicht weiter überlassen wird, und die Bullen dort weiter umherstreifen können, ANDRA’s SöldnerInnen ihre Kontrollgänge durchführen und sie ihre nicht zu tolerierende Arbeit fortsetzen.

Für das Wochenende vom 16. und 17. Juli 2016 haben wir unter Hainbuchen und Buchen, zu „Weltweiten und improvisierte Barrikaden“ aufgerufen.

Es ist wichtig, weiterhin so ehrgeizig und realistisch zu sein, wie es uns bisher gelungen ist. Deshalb wird diese Versammlung stattfinden und sie wird IN DEM WALD stattfinden!

Erneut ist unser einziges Limit unsere Anzahl. Schließt euch uns an!

WIR WERDEN NIEMALS ATOMISIERT, ANDRA, HAUT AB!

WIDERSTAND UND WIEDERHERSTELLUNG

Kontakt: 0758654889 / sauvonslaforet@riseup.net

info.vmc.camp / burestop.eu / burezonelibre.noblogs.org

auf italienisch

München: Anarchistische Bibliothek im Hinterhof- Frevel

cropped-header-1Was sich Tag für Tag um uns herum ereignet und unter was für Lebensbedingungen wir gezwungen sind zu leben, gefällt uns nicht. Geprägt von Ausbeutung und Plackerei, gezeichnet von Unterdrückung und Erniedrigung und erbaut auf Hierarchie und Gewalt wird die bestehende soziale Ordnung entgegen den Bedürfnissen und Träumen von unzähligen Menschen aufrecht erhalten. So entsteht ein Konflikt, in dem auch wir uns befinden. Anstatt diesen Konflikt zu besänftigen und zu befrieden oder gar zu verschweigen, wollen wir Möglichkeiten eröffnen, die auf die Umwälzung einer Welt der Herrschaft und ein Experimentieren und Leben in Freiheit abzielen.

Aus diesem Verlangen entsteht die Notwendigkeit von gedanklichen als auch physischen Räumen in denen wir unsere Projekte und Ideen, Kritiken und Analysen entwickeln und vertiefen können. Räume, in denen wir Zugang zu den Gedanken und Kämpfen anderer Revoltierender finden – sowohl durch Bücher und andere Publikationen, als auch durch den direkten Austausch, den Streit und die Diskussion zwischen Individuen. Räume, in denen diese Begegnungen auf Augenhöhe und ohne Repräsentanten stattfinden können und in denen Konflikte zwischen unterschiedlichen Ideen nicht gescheut werden. Räume, in denen der Oberflächlichkeit und allgegenwärtigen Isolation innerhalb dieser Gesellschaft die Stirn geboten wird.

Wenn wir unsere Ideen in unserem Handeln lebendig werden lassen, können solche Räume, durch einen Bruch mit der Fixierung auf Orte oder auf bloße Theorie, Teil von Kämpfen werden, die zur Subversion des Bestehenden beitragen.

Die anarchistische Bibliothek soll ein Experiment in diese Richtung sein. Hier findet ihr aktuelle und historische anti-autoritäre Zeitschriften, Broschüren und Bücher, die ihr sowohl ausleihen als auch in der Bibliothek lesen oder teils kostenlos mitnehmen könnt. Die stattfindenden Diskussionen und Veranstaltungen leben, so wie das ganze Projekt, von der Eigeninitiative und den Ideen aller, die sich einbringen. Deshalb ist die Bibliothek offen für alle Arten von Beiträgen all jener, die hier und jetzt gegen die Welt der Autorität rebellieren wollen.

Die Öffnungszeiten sind:

Dienstag 17 – 21 Uhr und
Samstag 15 – 19 Uhr

Die Bibliothek befindet sich im Hinterhof der Zenettistr. 27 in 80337 München.

frevel.noblogs.org  aktuelles Programm

Athen: Militärgerichtsverhandlung gegen den Gefährten Dimitris Chatzivasileiadis auf unbestimmten Zeitpunkt verschoben

June-2nd-2016-court-martial
“Dass wir Armeen und Grenzen der Bosse abreißen – Totalverweigerung jeglicher Autorität – Solidaritätsversammlung für den totalen Kriegsdienstverweigerer Dimitris Chatzivasileiadis”

Ein politischer Bericht vom Militärgericht gegen den totalen Kriegsdienstverweigerer Dimitris Chatzivasileiadis (2. Juni 2016)

(Originale Erklärung auf griechisch ist hier zu finden — nach unten scrollen, um einen Audioausschnitt aus dem Militärgerichtssaal zu hören; Am Ende rufen GefährtInnen die Parolen“Gerichtsverfahren werden zu Verurteilungen im Sinne des Staates selbst“ und „Solidarität ist die Waffe der Menschen; Krieg gegen den Krieg der Bosse!”)

Im April 2016 äußerte sich der totale Kriegsdienstverweigerer in einer öffentlichen Stellungnahme vorausblickend auf seine kommende Verhandlung vor dem Militärgericht “Wenn mein Fall der Einberufungsverweigerung am 2. Juni zum zweiten Mal in der Berufung verhandelt wird, stehe ich wieder einmal vor dem Militärrichtern und werde die Auseinandersetzung von den Unteren gegen den Staat und seine privilegierten Kasten artikulieren. Aber dieses Mal werde ich nicht nachgeben, um die Strafe frei zu kaufen. Der Schuldspruch wird Gefängnis bedeuten; und Gefängnis bringt uns Auge in Auge mit der Situation eines realen Krieges; politisch, sachlich und als Lebenserfahrung. Und selbst, wenn die Generäle der Militärrepression mir durch Festlegung einer gewöhnlichen Strafe von einigen Monaten die Chance geben sollten, werde ich in den Hungerstreik gehen, so dass die Gewalt von erpresserischen und diebischen Maßnahmen gegen Totalverweigerung ein für alle Mal überwunden wird…”

Im Anschluss eines Offenen Treffens für politische Unterrichtung und Organisierung von Aktionen am 4. Mai in Athen, zu dem das „Anarchistische Kollektiv für den proletarischen Wiederaufbau“ (an diesem Kollektiv beteiligte sich der Gefährte & Totalverweigerer) aufgerufen hatte, wurde die Solidaritätsversammlung mit dem Kriegsdienst-Totalverweigerer Dimitris Chatzivasileiadis ins Leben gerufen. Die kohäsivste Position der Solidaritätsversammlung war, dass es unerlässlich für die Bewegung als Ganzes ist, für Kollektive und Einzelpersonen Initiativen zu ergreifen von denen der gemeinsame Kampf und die Antwort auf den verstärkten Angriff von Staat und Kapital entstehen könnten. Wir meinen, dass die Haltung des verfolgten Gefährten diese Richtung unterstützt. Und deshalb mobilisieren wir sofort, unter Berücksichtigung, dass die richtigen Antworten im Kampf und in Debatten eingebunden sind.

Im ganzen Land wurde die Haltung des Gefährten durch ein breites Spektrum von Aktionen vermittelt, die die Versammlungen am Millitärgericht, den antimilitaristischen Kampf und die Kriegsdiensttotalverweigerung kommunizierten und den militanten Kampf gegen moderne Militärherrschaft propagierten. Wir sollten auf bestimmte Aktion mit besonderer Bedeutung hinweisen: In Thessaloniki fanden Massenintervention von Kollektiven an lokalen Schulen statt (23-29 May). Klassen/ Soziale/ antimilitaristische Kollekive aus der nördlichen Stadt Ioannina verkündeten einen gemeinsamen Aufruf zu Mobilisierung am Militärgericht und organisierten eine Propaganda-Solidaritätsveranstaltung. (31. Mai). Intervention von der Solidaritätsversammlung beim Militär-Rekrutierungsbüro in Rou, Athen (30. Mai). Diese Aktion veranschaulicht, dass die staatlich-militärischen Institutionen nicht unangreifbar sind und damit die Entschlossenheit von Solidarischen gegenüber den repressiven Praktiken des Staates propagiert wird. Es gab auch am Verhandlungstag eine Intervention bei der staatlichen Radiostation “Sto Kokkino” in Thessaloniki, die den besonderen Propagandamechanismus zum Ziel setzte, die Verschärfung der nationalistischen, rassistischen, militaristischen und repressiven Strategie durch die aktuelle Regierung ins Gedächtnis zu rufen.

Der politische Diskurs der Solidaritätsaktionen hob die vom Totalverweigerer gezogenen Grenzlinien hervor, in Bezug auf den konkreten Prozess am 2. Juni und verteidigte seine Forderungen: Sofortige Beendigung der fortlaufenden Verfolgung von Totalverweigerung; Aufhebung der Geldbußen (jedes mal 6,000 Euro); Abschaffung des Kriegsdienstes; ein Ende der Verfolgungen.

Wenn sich eine breite Front bildet, um sich für das einzusetzen, was jedes Mal im Kampf auf dem Spiel steht, vervielfacht sich unsere Kraft. Bereits vor dem Gerichtstermin am 2. Juni hat die Solidaritätsmobilisierung verdeutlicht, dass das, worum es geht, kein individueller Fall von Repression wäre, sondern die Verstärkung der Repression von Totalverweigerung des Militärdienst insgesamt. Die Antwort von mehreren Kollektiven auf diesen Aktionsaufruf ist sogar von größerer Bedeutung, wenn die erhobenen Vorbehalte und Einwände bezüglich taktischer oder organisatorischer Fragen berücksichtigt werden. Obwohl sie von verschiedenen politischen Interpretation der derzeitigen Realitäten hervorgebracht wurden oder verschiedene „Philosophien“ zu Grunde liegen, stehen sie dennoch unserem gemeinsamen Kampf nicht im Wege.

Kurz vor der Verhandlung am 2. Juni liefen GefährtInnen der Solidaritätsversammlung und solidarische Menschen von der nächstgelegenen Metrostation zum Militärgericht und kamen dort indem Moment an, als jemand anti-militaristische Parolen rief. Bei Ankunft war die geplante Versammlung bereits im Gange. Als das Verfahren beendet war, riefen die GefährtInnen Parolen. Im Anschluss formierte sich aus der Versammlung heraus eine Demonstration und das Wachhaus des Militärgerichts wurde mit Farbbeuteln beworfen.

Zu Beginn der Verhandlung hat der Totalverweigerer erklärt, dass obwohl die Anklage gegen ihn nicht juristisch begründet werden kann, er sich wünscht, dass sie weiter läuft. Er forderte den Präsedenzfall zur Abschaffung der konsekutiven Verfolgung von allen Kriegsdienstverweigern. Die Militärrichter verkündeten sofort die Verschiebung der Verhandlung. Der Gefährte bestand darauf, dass er die Aufschiebung verweigert. Wenn er sie gewünscht hätte, würde er selbst darum gebeten haben. Ebenso hätte er sich selbst von der Bestrafung und Geldstrafe durch Aussetzung des Kampfes für Totalverweigerung befreien können.

Ungeachtet davon, entschied das Gericht die unbestimmte Verschiebung der Verhandlung, um auf diesem Wege die politische Entscheidung eines taktischen Rückzug des Staates gegenüber der anti-militaristischen Bewegung zu vollziehen. Dabei wurde sich auf eine neue Vorschrift berufen.

Die Verhandlung wurde bis mindestens Ende 2017 unterbrochen, was das Zeitlimit der bestehenden Regelung ist. Außerdem enthält die Entscheidung des Militärgerichts keinen anderen Verweis neben dieser Verordnung, wodurch alle betroffen sind die nicht zum Militärdienst erscheinen. Es wurde kein Bezug auf die Besonderheiten des Falls des konkreten Totalverweigerers oder zu irgendwelchen begleitenden Faktoren genommen. Deshalb ist die Verschiebung aus diesen Gründen ein Präsendenzfall für alle, die aufgrund von Militärdienstverweigerung angeklagt sind.

Diese besondere Regelung (Artikel 12, § 1, 2, 3 eines Gesetzentwurfs, ab dem 28. Januar 2016 geltende RechtsprechungI) spiegelt die taktischen Schritte der links-nationalistischen Regierung wider (bis zum 2. Juni). Die neue Bestimmung lässt den Status Quo, bezüglich fortlaufender Verfolgung in Form von steigernde Geldbußen, unverändert Weiterhin führt es ein Element von Erpressung ein: Die Bestimmung befreit alle, die sich bis Ende 2017 einberufen lassen von jeglicher administrativer und finanzieller Strafe. Das ist im Wesentlichen die Karotte am Ende des Stöckchens, die sehr verlockend sein kann, so lang die die Peitsche militärischer Repression weiterhin in Monaten rechnet und tausende Euros von Gebühren bedeutet. Die nationalen Ziele dieser Gesetzgebung sind klar: Die weit verbreitete Weigerung zu dienen, die die Macht des Militärs und den nationalen Geist untergräbt, einzugrenzen. Die Zahl der Wehrpflichtigen soll erhöht werden, wenn das auch mit dem Preis verringerter Erträge aus Geldbußen erkauft wird.

Während der Totalverweigerer deutlich ausdrückte, das es keine Chance gibt, dass er sich jetzt oder in Zukunft einberufen lässt, bestanden die Militärrichter darauf, sich auf diese Verordnung zu berufen, als eine Möglichkeit für den Angeklagten, die sie anbieten sollten damit alle Verhandlungen zur Wehrdienstverweigerung verschoben werden! Ihre Irrationalität ist hier offensichtlich. Obwohl behauptet wird, dass ihr Ziel des Einlenkens im Sinne des Totalverweigeres ist, schwächen sie ihre Köder offensichtlich. Ein weiterer Schuldspruch wäre ein Extramotiv für jemanden, der Einberufung Folge zu leisten. Sicherlich nicht für den Totalverweigerer vor Gericht am 2. Juni. Diese Entscheidung gilt aber für alle Einberufungsflüchtige. Dieses Militärgericht begrenzt die Effiziens der Verordnung. In Einzelfällen kann Nachsicht aus Gründen erklärt werden einen Angeklagten zu ermutigen, sich zu fügen. Hingegen, ist die Entschärfung repressiver Mittel, mit resoluten Kämpfern konfrontiert, ein Zurückweichen von Seiten des Staates.

Wenn der Staat ausweicht oder sich von einem Kampf zurückzieht, macht er das mit der Absicht, um uns am Ende auf unserem Weg zu schwächen, weniger organisiert zu agieren und unsere Anzahl zu verkleinern. Diese Verschiebung war dennoch ein unbedeutendes Manöver. Es ist Vermächtnis für die ganze anti-militaristische Bewegung. Alle Verhandlungen von Einberufungsflüchtlingen und besonders von Totalverweigern, wo der Kampf mit dem Militarismus konzentriert ist, befinden sich für die nächsten anderthalb Jahre in Wartestellung. Der Staat erkennt hinter der Haltung vom Gefährten Dimitris Chatzivasileiadis und der Solidaritätsbewegung eine ernsthafte Gefahr. Er erkennt eine unterstützte anarchistische Bewegung und eine Barrikade, die sich verbreitern kann.

Der Waffenstillstand ist einseitig und temporär. Die repressive Waffenarsenal des Staates ist trotzdem nicht gezügelt, seitdem der Staat dem Dilemma ausgewichen ist, das am 2. Juli aufgeworfen wurde. Außerdem sind die Bußgelder immer noch in Kraft. Ob die Taktik des Staates, die zur Entscheidung des 2. Juni geführt hat, die Summe seiner repressiven Werkzeuge einbezieht, indem fortlaufende Einberufungsbefehle gestoppt werden, die Verfolgung und die Verhängung von Geldbußen eingestellt werden, oder ob es bei minimalen Zugeständnissen, der Verschiebung der Verhandlungen bleiben wird, hängt von unserer kollektiven Wachsamkeit ab.

Dieser taktische Rückzug, mit allen von uns beschriebenen Charakteristiken, zielt darauf ab den Kampf für totale Kriegsdienstverweigerung zu schwächen, damit die Armee reibungslos ihrer schmutzige Arbeite angehen kann. Wir befinden uns in einer Zeit, wo die Armee eine vielfältige und aktive Rolle der Repression übernehmen soll, z.B. in der Ökonomie, im sozio-politischen Feld auf europäischer Ebene, mit dem Vorwand des Ausnahmezustands begründet (wie Bombenanschläge, die es in europäischen Städten gegeben hat) und die bei MigrantInnen, die vor Krieg und Armut fliehend, sich zwischen kapitalistischen Zentren bewegen.

Die Armee als Herrschaftsmechanismus für die Steuerung der Massen, für die Repression unserer Revolten, für die Plünderung neuer Territorien und der Kontrolle des Landes, ist struktureller Bestandteil aller Staaten. Die Praktiken und Methoden des Militärs gegen den „äußeren Feind“ mit dem wesentlichen Ziel Klassen und sozialen Widerstand zu zügeln. Weil sie auf Alle abzielen, die gegen die Interessen der Herrschenden kämpfen oder die überflüssig sind für die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes (Militärische Führung der Massenmigration) Den Staat zu bekämpfen, bringt es mit sich kämpferisch gegen Militarismus zu erheben, der die Unterdrückung des gesamten sozialen Lebens nach militärischen Strukturen und Zielen fördert .

Wir wenden uns kämpferisch und unnachgiebig gegen Militarismus, nicht aus einer abstrakten Anti-Kriegs Position, sondern von einer Position, die sich Krieg gegen Herrschaft und Ausbeutung anschließt. Totalverweigerung des Kriegsdienstes stellt die Geltendmachung der individuellen Fähigkeit dar, bewusst und frei über das eigene Leben zu bestimmen. Noch wichtiger stellt sie die Verweigerung des staatlichen Gewaltmonopols dar. Genauer gesagt entwaffnet Totalverweigerung die staatlichen repressiven und konter-revolutionären Mechanismen. Gleichzeitig bricht das Gewaltmonopol des Staates, wenn die Unterdrückten sich selbst bewaffnen und ihre Herren und die militärischen Institutionen und Mechanismen angreifen

Für all die genannten Gründe, kämpfen wir für eine anti-militaristische Bewegung, Teil einer breiten, vielfältigen revolutionären Handlungsweise, die über Erklärungen hinausgeht. Für die Beseitigung des ausbeuterischen Systems, das die staatlichen Armeen, SöldnerInnen erfordert und aufrechterhält oder anders, in seiner Gesamtheit.

DER KAMPF GEGEN STAATEN, IHRE ARMEEN UND GRENZEN GEHT WEITER

LASST UNS JEDEN DIENST UND ZUSAMMENARBEIT MIT DEM MÖRDERISCHEN MECHANISMUS DES STAATES ZERSCHLAGEN

NICHT EINE STUNDE IN DER ARMEE

SOLIDARITÄT MIT TOTALVERWEIGERERN

Solidaritätsversammlung für den totalen Kriegsdiensverweigerer Dimitris Chatzivasileiadis

auf Englisch

USA: Aufruf für einen Solidaritätstag mit Sacramento, Sonntag 10. Juli

antifa-sac
Solidarität mit antifaschistischen KämpferInnen / Am 26. Juni kamen in Sacramento Hunderte AntifaschistInnen zusammen, um eine geplante Nazi-Demo zu verhindern und alle zu verjagen, die es wagten, ihre Gesichter zu zeigen. Jedoch verletzte sich einige AntifaschistInnen im Handgemenge und brauchen eure Hilfe. Bitte unterstützt sie hier: rally.org/June26th

Was am Sonntag, den 26. Juni 2016 stattgefunden hat, war ein Großmarsch weißer RassistInnen gegen das, was sie als Antifa-Bedrohung von „Glauben, Familie und Volk“ erachten. Die „ The Traditionalist Workers Party (Traditinale Arbeiterpartei) , Golden State Skins und Ku Klux Klan veranstalten eine Kundgebung auf den Treppen vom West Capitol in der Innenstadt Sacramentos.

Sie schafften es nie auf die Treppen, denn innerhalb von Sekunden wurden sie beim Betreten des Geländes von einer großen Menge AntifaschistInnen verjagt. Über 300 AntifaschistInnen und AntirassistInnen sind Stunden vor dem geplanten Marsch zusammen gekommen, um zu versuchen ihn zu verhindern. Als etwa 20 weiße RassitInnen, mit Schildern und Symbolen der TWP geschmückt, versuchten auf die Treppe zu gelangen, wurden sie mit Steinen, Flaschen, Messern, Keulen, Pfefferspray und allem, was die Antifa in ihre Hände bekommen konnte, angegriffen. Sie wurden durch Häuserblöcke gejagt und als eine Gruppe in einem wartenden Auto flüchten wollte, wurden dort alle Fenster eingeworfen.

Am Ende war es nicht nur das weiße Rassisten-Blut, das den Boden bespritzte. Mehrere Antifa-GefährtInnen wurden auch niedergestochen, erhielten Messerwunden und erlitten ernsthafte Verletzungen. Später, wird der Führer der TWP das Blut, das aus den Brustkörben unsere Freunde floss einen „Sieg“ für ihn und seinen Bonehead-Brüdern nennen.

Boneheads, wie die TWP und GSS sind die offensichtlichste und ausdrücklichste Erscheinungsform weißen Rassismus. Die Polizei, die Medien und zahlreiche andere Institutionen halten die weiße Vorherrschaft in unseren alltäglichen Leben aufrecht. Am 26., kämpften AntifaschistInnen ebenso gegen die Polizei und die Medien und nicht nur gegen die expliziten RassistInnen auf der Straße. Da immer mehr Vorkommnisse vorkommen, spezifische Gruppen von weißen RassistInnen stören, denken wir, dass es wichtig ist daran zu erinnern, dass der Kampf gegen weißer Vorherrschaft sich nicht nur um spezifischen Gruppe oder politischen KanidatInnen drehen sollte. Der Kampf gegen organisierte weiße rassistische Gruppen kann nicht vom umfangreicheren Kampf gegen die Art und Weise, getrennt werden, auf die weißer Rassismus, Patriarchat, Homophobia und Transphobia alltägliche Herrschaftsrealität konstruiert. Wir wollen alle feiern, die die Strukturen angegriffen haben und dass Bereiche von Revolte über Momente wie die Kundgebung vom Sonntag hinausgehen. .

Dieses ist ein Aufruf für einen Solidaritätstag für alle, die ihre Leben und Körper riskierten, um am 26. Juni weiße RassistInnen auf den Straße von Sacramento entgegenzutreten. Solidarität bedeutet vielerlei und kann auf viele Arten ausgedrückt werden. Demos, Angriffe, Schreiben von Briefen, Geldsammlungen für Arztkosten, Aufhängen von Transparenten und mehr sind an diesem Tag gewünscht. Stellt nur sicher, Fotos aufzunehmen oder Berichte zu schreiben und sendet sie an itsgoingdown.org, anarchistnews.org oder eure lokale anarchistische Nachrichtenquelle.

Während unsere GefährtInnen sich im Krankenhaus erholen, lasst uns ihnen zeigen, dass wir an sie denken und weiter weißen Rassismus, bekämpfen, dort wo er existent ist.

Information über Möglichkeiten Geld zu spenden und andere Unterstützungsmöglichkeiten findet ihr auf: rally.org/June26th

auf Englisch

Rigaer Straße 94: Unsere Strategie gegen ihre Niedertracht – für einen schwarzen Juli

Aus dem Umfeld der Rigaer Str. 94 gibt es den Vorschlag, den Konflikt in den nächsten Wochen zu intensivieren d.h. vermehrte Aktionen und Ausweitung des Konflikts über Längergrenzen hinaus.

Zeigen wir, dass Wohnraum Risikokapital sein kann! Wendet eure Wut gegen die Verantworlichen der Gentrifizierung!

Wendet euren Hass gegen die Büttel des Staates! Greift die Profiteure der herrschenden Logik an!

Erlaubt ist das, was ihr euch rausnehmt!

Für einen Schwarzen Juli.

Kommt zur Demo am 9. Juli nach Berlin!