Category Archives: Gefängnisse – Einsperrung

„Hier und Jetzt!“ (eine Broschüre)

Am 30. Oktober 2013 begann der Prozess gegen die beiden Gefӓhrten Nicola Gai und Alfredo Cospito. Ihnen wurde der Angriff auf den Atommanager Adinolfi, in Genua, vorgeworfen. Am 7. Mai 2012 wurde diesem vor seinem Haus aufgelauert und ins Knie geschossen. Zu der Tat bekannte sich die Zelle Olga FAI/FRI. Im darauffolgenden September wurden dann die beiden Gefӓhrten verhaftet. Dieser repressive Schlag reihte sich in eine ganze Serie von repressiven Operationen gegen AnarchistInnen in Italien: Z.B. die Operationen Ardire und Thor oder den langen Haftstrafen fϋr GefӓhrtInnen fϋr Genua 2001 und den Krawall 2011 in Rom. Immer werden den Verhafteten Angriffe oder Subversion in Form von Agitation vorgeworfen. Weder die Angriffe gegen das Bestehende, noch die Repression hören auf, so ist es wichtig sich nicht entmutigen zu lassen und sich mit den Gefӓhrten auf den verschiedenen Wegen solidarisch zu begnen.

In den Texten von Nicola und Alfredo können wir von ihrer kompromisslosen Haltung, gegenüber dem was uns unterdrückt, lesen. Beide sind trotz ihrer Situation im Knast weiterhin aktiv und beteiligen sich an Diskussionen.

Hier in PDF-Form

Italien, 22. Februar 2014: Aufruf zum Aktionstag zur Unterstützung des NO TAV-Kampfes

ES GEHT UM DIE FREIHEIT ALLER!

Der Kampf, der seit mehr als zwanzig Jahren die Bevölkerung der Val Susa mit allen Verbündeten, dem nutzlosen und schädlichen TAV entgegensetzt, benötigt die konkrete Teilnahme aller, denen das Schicksal der Gebiete, die sie bewohnen, am Herzen liegt.

Für uns, Bevölkerungen der Alpentäler, ist der Kampf gegen den TAV ein weiteres Beispiel der Würde. Es zeigt wie wichtig es ist, sich mutig und beharrlich der Invasion eines Entwicklungsmodells zu widersetzen, das die Berge vergewaltigt und plündert, einzig zugunsten der großen Interessen der Politik, der Industrie, der Kolosse des Betons. Ein Beispiel, das es zu teilen und zu eigen zu machen gilt: als einziges, das imstande ist den Bedrohungen zu begegnen, die auf beiden Seiten der Alpen mit Projekten drohen, die zerstörerisch und für die BewohnerInnen der Täler nutzlos sind.

Mit mehr als tausend Anzeigen und dutzenden Menschen, die von freiheitsberaubenden Maßnahmen betroffen sind, das eigene Gebiet im Schraubstock einer Militarisierung wie im Kriege, ist die Durchbrechung des Belagerungsrings, mit dem der Staat den Widerstand brechen möchte die beste Demonstration, dass die Val Susa nicht alleine da steht.

Der zeitlich jüngste ausgetüftelte Schachzug war die Anwendung der Antiterrorgesetzgebung auf die feindlichen Ereignisse und Sabotagen gegen die TAV-Baustelle in Chiomonte. Es führte zu dutzenden Ermittlungen, wegen „Attentat zu terroristischen Zwecken“ und am vergangenen 9. Dezember brachte dieselbe Anklage die vier AktivistInnen Mattia, Claudio, Chiara und Nicoló in den Knast.

Im Neusprech des Gesetzes ist es egal ob die Aktionen gewalttätig sind oder nicht, ob sie die TAV Baustellenarbeiter verletzen oder nicht. Es werden schlicht alle als TerroristInnen verfolgt, die sich egal welchem Projekt, das von oben, in den Palästen von Rom oder der EU, beschlossen wird, entgegenstellen.

Eine Warnung an alle Kämpfe und Freiheiten jeder/s Einzelnen: die Entscheidungen des Regimes werden nicht in Frage gestellt. Wer sich nicht fügt und rebelliert, ist TerroristIn.

Darum hat die NO TAV-Bewegung für den nächsten 22. Februar einen „nationalen Tag der Mobilisierung und des Kampfes“ Gebiet um Gebiet festgelegt: ein Schritt mehr um den italienischen Staat zu überzeugen, dass er einen Konflikt, der überall dort aus gutem Grund besteht, wo sie Projekte durchsetzen wollen, die Ressourcen ausplündern, Gebiete und Leben vergiften, nicht auf die Val Susa beschränken und mit Waffen und Richtersprüchen nicht gewinnen kann.

Alpi Libere/Freie Alpen ruft die BewohnerInnen der Alpentäler auf, ihrer Nähe und Solidarität mit der widerständigen Valsusa Gehör zu verschaffen!

Wir sagen den Herrschaften des TAV, den Richtern und den Uniformierten, die sie beschützen, den Medien, die die Öffentlichkeit desinformieren und manipulieren, dass Terrorist derjenige ist, der das Gebiet zerstört, nicht wer es verteidigt!

AM SAMSTAG 22. FEBRUAR FOLGEN WIR DEM AUFRUF DER NO TAV-BEWEGUNG MIT TRANSPARENTEN; PAROLEN AUF DEN MAUERN UND PRÄSENZ AUF DEN HAUPTSTRASSEN UNSERER TÄLER; VOR ALLEM AUF JENEN, DIE ZU DEN GRENZPÄSSEN FÜHREN.

ALPI LIBERE/FREIE ALPEN

Übersetzung mc, Lenzburg

Italien: Flugblatt aus Mailand

Piazza Fontana (12. Dezember 1969) – Val di Susa (heute)

Terrorist ist der Staat!

Vor 44 Jahren hatte mit dem Sprengstoffattentat der Piazza Fontana (17 zerrissene Tote und ein aus dem 4. Stock des Polizeipräsidiums aus dem Fenster geworfener  Anarchist) der Staatsmassenmord begonnen. Eine lange Zeit der Bomben, Lügen und Staatsstreichdrohungen, um die Bewegung zu erpressen (mit der PRAKTISCHEN Heraufbeschwörung der grauenhaftesten Szenarien), um sie zur „Vernunft“ zu bringen und sie würgten damit ihren vitalen Schub und die mit der Ordnung der Dinge unvereinbaren Bestrebungen ab. Auf diese Zeit gegen Ende der 70ger Jahre folgte eine andere, noch traurigere, aus Massenverhaftungen jener Tausenden  jungen (und nicht nur) ProletInnen (und nicht nur), die sich nicht beugen wollten und die als unmenschliche und gefährliche „TerroristInnen“ dargestellt wurden, gegen die alles rechtens war, Folter mit eingeschlossen. Damit beabsichtigte der Staat das Gewaltmonopol im Inneren wiederzuerlangen um es im Äusseren frei ausüben zu können. So kamen also die neuen Kriege und Kriegchen unter der dreifarbigen Nationalfahne, die selbstredend als „humanitäre Eingriffe“ verkauft wurden (mehr als zwanzig in den letzten dreissig Jahren). Und an der „inneren Front“ : Lager für „klandestine“ ImmigrantInnen, proppenvolle (und oft tödliche) Knäste, viel Arbeit für wenig Geld (und immer weniger), Prekariat, Verrohung in der „unendlichen Peripherie“ (im Schatten glitzernder Megastores) und so weiter im Niedergang…

Ein eben peripheres Tal, westlich von Turin, facht jedoch gegen Ende 2005 die Hoffnungen wieder an. Keine zwar schöne aber kurze Flamme wie jene von Genua im Juli 2001, sondern ein solide angerichtetes Höhenfeuer, das dem schneidenden Wind, der Venaus schon immer peitscht, zu trotzen fähig ist.  Dort, zum ersten Mal seit vielen Jahren, gelingt der kollektive Widerstand gegen die wahnhaften DIKTATE von Staat und Kapital. Die Aktionen finden wieder Worte, die Intelligenz aller Einzelnen nährt die Praktiken aller. Kurz: ein schöner Flächenbrand! Dank dem dieses  unbedeutende und eben periphere Tal ZUM TAL wird, ein Exempel, in Italien und nicht nur, für alle Mobilisierungen zur Verteidigung des Lebens gegen die Geschäftemacher, die an Grossprojekten interessiert sind.

Grund zur Erfüllung und zum Stolz für die Teilnehmenden, als im Mai 2012 die NO TAV Bewegung durch eine Innenministerin (Annamaria Cancellieri, aktuell Justizministerin, die sich kürzlich demonstrativ dazu bekannte mit einer solchen Geschäftemacherbande wie der Familie Ligresti verbandelt zu sein) zur „terroristischen Gefahr“ und sogar „zur Mutter aller Sorgen“ gestempelt wird. Und wie unser chinesischer Lieblings-Weiser sagt, „wenn der Staat sich Sorgen macht, gibt es allen Grund zur Sorge“. Da der Staat seine Besorgnis durch das Einschnappen der Handschellen ausdrückt, vor allem wenn er keine anderen eher konsensfähigen Argumente mehr hat. Die von Ermittlungen betroffenen, verhafteten, verbannten NO TAV erreichen mittlerweile fast die Tausend, während jede Mobilisierung gegen die Hochgeschwindigkeit die bösartige Aufmerksamkeit einer Presse erhält, vor der jene in den zwanzig Jahren Faschismus geradezu blass aussieht, was die Unterwürfigkeit gegenüber der Macht anbelangt.

Am Montagmorgen 9. Dezember 2013 werden auf Befehl der Turiner Staatsanwälte Paladino und Rinaudo zwischen Turin und Mailand vier GenossInnen verhaftet. Die ihnen angelasteten Taten betreffen den Angriff auf die Tav-Baustelle von Chiomonte, der in der Nacht des 13. und 14. Mai 2013 durchgeführt wurde. Ein Sabotageakt, der ganz klar nur auf die Maschinen der Baustelle gerichtet war, der aber für den bekannten Jammerlappen Stawa Caselli eindeutig „gegen die Personen“ gerichtet war (während VIEL EINDEUTIGER JEDOCH niemand auch nur einen Kratzer bekam) und in den Gerichtsakten nun zum „Attentat zu terroristischen Zwecken“ zur „terroristischen Handlung mit tödlichen Sprengkörpern, Besitz von Kriegswaffen, Sachbeschädigung“ wird. Nicht besonders unerwartet, denn eine solche unverhältnismässige Qualifizierung des Straftatbestandes wurde, kurz nach den Ereignissen, von einem Minister (Maurizio Lupi) als Boss der Gesellschaft, die das Vorhaben realisiert, suggeriert. Nämlich als Big Boss der Compagnis delle Opere, des tentakelartigen Pakets das der fundamentalistischen Sekte Comunione e Liberazione vorsteht, die am AFFAIRE mit interessiert ist, gemeinsam mit den wirtschaftlichen Strukturen die mit dem Partiti Democratio verbandelt sind.

Die Durchsuchungen und Verhaftungen des vergangenen Montags sind mindestens ein Präzedenzfall, seit Ende vergangenem Juli, als gegen 12 NO TAV AktivistInnen wegen der Straftatbestände Attentat zu terroristischen Zwecken oder Umsturz und Tragen von Kriegswaffen ermittelt wurde. Ebenfalls durch die  Staatsanwaltschaft Turin fanden etliche Durchsuchungen in der Val di Susa und Chiomonte statt, unter anderem in der Kneipe „La Credenza“ in Bussoleno als lokalen Bezugspunkt der Bewegung.

Worte sind nicht neutral. Sprache impliziert immer eine, manchmal mehr manchmal weniger bewusst, Aufstellung von Werten. Die Vokabeln haben manchmal sexuelle, kulturelle und politische Eigenschaften. Das beharrliche und bewusst betrügerische Geschrei „Terrorismus“ zielt auf die Schwächung der NO TAV Bewegung ab, sie innerlich zu spalten und die Menschen vom Kampf abzubringen, indem sie als fremde, unverständliche und absurd gewalttätige Sache dargestellt wird.

Es ist jedoch gewagt Menschen für dumm verkaufen zu wollen und alles auf die Propaganda zu setzen, wenn sie den Zeitungen nicht mehr wirklich glauben, wenn Geschäftsleute als unersättliche Blutsauger wahr genommen werden und PolitikerInnen sicher keinen guten und astreinen Ruf mehr geniessen. Und wie unser Lieblingsordinarius mit Lehrstuhl für Atomanlagen meint (wohl Adinolfi gemeint, der durch Schulen und Lehrsäle tingelt – d. Üb.), setzt der Staat mit dem Tav das letzte Kleingeld um das Unausweichliche zu bekämpfen, wie „wenn du am verlieren bist und weisst, dass du verlieren wirst“.

Hoffentlich hat er recht. Ein wenig wird es auch vom Einsatz Aller und aller Einzelnen abhängen. Fakt ist jedenfalls, dass es wenige Stunden vor den Verhaftungen in der Val di Susa und in Turin neue Aktionen gegen Betriebe gab, die mit der Umweltzerstörung kollaborieren: z.B. wurde der Eingang GeoData (Turin) mit Kette und Vorhängeschloss blockiert, vor der Firma Italmatic (Leini), die Kaffeemaschinen an die Baustelle liefert, hing ein Transparent mit dem Spruch „Kein Kaffee für die, die zerstören“. Der Tropfen der den Stein aushöhlt, kleine Aktionen von Jedermann/frau und von irgendwem und darum umso wichtiger. Wie das von den TalbewohnerInnen geschriebene und getragene Spruchband bei der Demo in Susa am letzten 16. November gegen die Militarisierung: „No Tav- Prozesse ein einziger Kampf“.

Und zuletzt die standfeste und solidarische Antwort des Tales auf die letzten vier Verhaftungen, seit Montagabend.

Jede Epoche hat ihre Kampfformen, ihre Leidenschaften, ihre Worte. Nur eine miese Richtertoga oder ein italienischer Durchschnittsjournalist kann sein Leben vergeuden indem er nach „Vätern“, „Stabsübergaben“, „sprachlichen Assonanzen“ sucht. Das Risiko ist da unter anderem auch, dass man am Ende als Narr dasteht, wie jener Magistrat von Bologna, der seit einigen Monaten gegen drei über Siebzigjährige und einen jungen NO TAV  wegen Anstiftung zum Verbrechen ermittelt: die vier hatten sich am Begräbnis von Prospero Gallinari, vom verstorbenen Freund und Genossen mit erhobener Faust, roten Fahnen, der „Internationale“ und mit einem Gedicht von Berthold Brecht und einem NO TAV BUCHZEICHEN verabschiedet!

Zum Schluss ein Auszug vom Flugblatt das sofort, spontan und mit grösster Klarsicht den staatlichen Massenmord angeprangert hat: „Die Sabotage muss in der Zukunft permanent stattfinden, in der Fabrik und auf allen Ebenen der Gesellschaft, wo die Kämpfe, die Kritik an der Wissenschaft, an der Ware, an der Arbeit bereits begonnen haben, bis zur Zerstörung der kapitalistischen Organisierung des sozialen Friedens” (“Bomben Blut Kapital” von Ludd- proletarische Räte).

Mattia, Chiara, Claudio, Niccoló liberi!
Liberi tutti! Libere tutte!

Terrorist ist, heute wie damals, der Staat.

nonostante milano

Übersetzung mc, Lenzburg

Griechenland: Aufruf zur Solidaritätskundgebung am Gerichtsgebäude in Amfissa

Fast sieben Jahre nach dem Malandrino Gefängnisaufstand stehen einige rebellische Gefangene in der Stadt Amfissa vor Gericht.
Auf dem Plakat steht:

Als der Frühling im Malandrino Gefängnis begann…

Tausende Gefangene strömten, in fast jedem Gefängnis auf dem griechischen Territorium, auf die Dächer, in die dunklen Korridore und die stinkenden Flügeln. Ein Funke genügte ihnen, um die tagtägliche Unterdrückung, die Demütigungen und vollständig demarkierende Unfreiheit abzuschütteln. Wie Hölle und herausragend, schnitten sie sogar zeitweilig die befreienden Pfade des Widerstands und des Kampfes.

Der schwarze Rauch der verbrannten Matratzen, die zerstörten Gefängniszellen, die kaputtgeschlagene technische Infrastruktur der Gefängnisse aber auch die Tränengasschwaden, ein Regen von Plastikgeschossen und gnadenlose Schläge mit den Knüppeln der Menschenwächter und Antiriot-Mannschaften bezeugen die Kämpfe, die stattfanden.

Aber die Rachsucht der Herrschaft auf die, die ihre Regeln anfochten, beschränkte sich nicht auf die zerschlagenen und verletzten Körper der Häftlinge oder die Disziplinarstrafen, die in den Elendslöchern gegen sie verhängt wurden. Über die Jahre hinweg bis zum heutigen Tag zerrte die Herrschaft dutzende rebellierender Gefangener vor die Zivilgerichte und beschuldigte sie vieler “Straftaten”, die während der kämpferischen Mobilisierung jener Tage des Aprils 2007 geschahen.

Nach fast 7 Jahren wird von einigen der Rebellierenden des Malandrino Gefängnis jetzt verlangt, den selben Preis für diese beeindruckend schönen und kraftvollen Tage und Nächte zu zahlen, als der Kampf den Frühling, ohne die verzerrende Linse der Mauern und des Stacheldrahts, traf.

SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE

Kundgebung vor dem Gericht in Amfissa
11. Februar 2014 um 9 Uhr

AnarchistInnen

Chile: Über die Verhaftung von Tamara Sol Farías Vergara

Am 21. Januar 2014 wurde die anarchistische Genossin Tamara Sol Farías Vergara in Santiago de Chile verhaftet. Sie wird beschuldigt, am selben Tag in der Bankfiliale, die sich auf der Kreuzung Alameda Allee und Las Rejas Straße befindet, einen bewaffneten Angriff auf einen Wachmann der Banco Estado durchgeführt zu haben.

Am 22. Januar erschien die Genossin vor Gericht und wurde in Untersuchungshaft gesteckt. Sie ist angeklagt, die Waffe des besagten Wachmanns gestohlen zu haben und ihm schwere Körperverletzungen zugefügt zu haben. Die Ermittlungen werden innerhalb von 60 Tagen abgeschlossen sein, sie ist konfrontiert mit einer Haftstrafe von 10 Jahren und einem Tag bis zu Lebenslänglich.

Angesichts des Ernstes der Situation und der medialen Hysterie, die gegen Sol aber auch ihre Familie gestartet wurde, Mitglieder von ihr wurden von den Hunden des Pinochet Regimes ermordet, rufen wir zur aktiven Solidarität mit der Genossin auf und machen auf die Notwendigkeit aufmerksam, zu verhindern, dass die feindliche Propaganda reproduziert wird, d. h. die der Presse, Bullen und Richter.

“Mit einem Revolver erschossen zu werden, um klüger zu werden; das geschieht euch ganz recht!”

Anarchistische Propagandazelle für die internationale Aufwieglersolidarität

Rom: Straßensperre in Solidarität mit den 4 AnarchistInnen, die am 9.12. festgenommen wurden

Corteo dei No Tav a Roma, da San Lorenzo a Porta MaggioreIn Solidarität mit den am 9. Dezember 2013 verhafteten GenossInnen, die für Aktionen gegen die Hochgeschwindigkeitstrasse beschuldigt werden, hat am Montag, dem 27. Januar, am frühen Morgen eine Gruppe von ungefähr 20 AnarchistInnen den Verkehr auf der östlichen Umgehungsstraße in der Nähe der Bahnstation Tiburtina lahmgelegt, die bald als TAV-Station eingeweiht wird.

Indem wir den Verkehr mit Rauchbomben und Fackeln auf einer Hochgeschwindigkeitsstraße einschränkten, zogen wir Müllcontainer auf die straßen und verbanden sie mit Stacheldraht, an dem wir ein Transparent der Solidarität und gegen die Isolationsbedingungen, die die revolutionären Gefangenen zurzeit erdulden müssen, befestigten. Schließlich gingen die Müllcontainer in Flammen auf!

Grüße an alle revolutionären Gefangenen!
Freiheit für alle!
Der Terrorist ist der Staat!

Athen: Demonstration gegen Sammellager

no-lager-11-1-14
Reißt die Sammellager ein!
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Solidarität mit allen ImmigrantInnen
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So lange es Gefangenenlager gibt, ist niemand frei
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Gegen Staat/Polizei und rassistische Pogrome – Bis zur Freilassung des/r letzten MigrantIn aus den modernen Konzentrationslagern

Am Samstag, 11. Januar 2014, führten Menschen in den Nachbarschaften des Athener Zentrums eine Demonstration gegen Gefangenenlager für MigrantInnen und die staatliche Säuberungoperation “Gastfreundlicher Zeus” durch. Die Demonstration wurde von mehreren Kollektiven organisiert, die im Zentrum aktiv sind (Nachbarschaftsversammlungen von Aghios Nikolaos, Kypseli und Patissia, AntifaschistInnen aus den Athen Zentrum, Antifaschistische Aktion Kypseli-Patissia, NoLager Versammlung) und von weiteren Gruppen und Individuen aus dem Zentrum sowie aus den Vorstädten unterstützt. Es waren auch viele MigrantInnen anwesend, die seit Beginn an dem Protest teilnahmen oder sich der Demo spontan anschlossen. Ungefähr 800 Demonstrierende liefen von Amerikis Platz durch die Straßen Mythimnis, Acharno, Skiathou, Epidamnou, Sifnou und Patission und kehrten zum Amerikis Platz zurück.

Im Laufe der Demo wurden hunderte Flugblätter in sieben Sprachen verteilt, tausende von Flyern verbreitet und Slogans und Stencils entlang der Route gesprüht. Die Demonstration verlief problemlos und wurde wärmstens von migrantischen AnwohnerInnen begrüßt. Es wurden unter anderem die folgenden Parolen gerufen:

Migranten sind unsere Klassenbrüder und -Schwestern / Keine Sammellager, nie und nirgends

Sammellager, Pogrome und Manolada / Das ist Griechenland, wenn du Migrant bist [diese Parole bezieht sich auf PlantagenarbeiterInnen, die – als sie gegen die ihnen auferlegte Sklaverei durch Erdbeerfeldbesitzer protestierten – von einem Vorarbeiter in Manolada (Peloponnes-Halbinsel) niedergeschossen wurden]

Sollen unsere Professoren Albaner sein, unsere Lehrer Roma und unsere Mitschüler aus Teheran

Terrorismus ist Jobsuche, keine Krankenversicherung zu haben und ohne Papiere zu leben

So ist es richtig – Papiere für MigrantInnen, Tritte für die Bosse

Golden Dawn-Bullen / nationalistische Patrioten / wir sind die Verräter der nationalen Einheit

Poster der Demo: i, ii / Quelle: nolager

Winterthur, Schweiz: Andi Stauffacher im Arbeitsstreik gegen das WEF

Erklärung zum Arbeitsstreik zwischen 22.1 – 26.1.2014.

Als kleinen Beitrag zu den Aktionstagen des Widerstandes gegen das WEF (World Economic Forum) in Davos. Dem jährlich wiederkehrenden internationalen Treffen der Herrschenden aus Politik, Kapital, Wissenschaften, ihren Strategen und Lakaien. In Solidarität mit dem sich seit dem 30.12.2013 und 26.1.2014 im Hunger- und Arbeitsstreik befindenden revolutionären Gefangenen Marco Camenisch.

Über die Bedeutung des WEF wird seit Jahren viel geschrieben, was an dieser Stelle nicht wiederholt wird. Eines bleibt klar, für den Finanzplatz Schweiz, CH-Regierung, der herrschenden Klasse in diesem Land ist und bleibt es eines der „bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignissen des Jahres“.

Dessen sind sich Schwab und Konsorten bewusst. Mit der klassischen Arroganz der Macht bringt er’s bilderbuchmässig auf den Punkt, wenn er die Bevölkerung von Davos und umliegenden Gemeinden öffentlich zu erpressen versucht: entweder ihr huldigt gebührend die Invasion herrschender Kapitalisten und das ihnen entsprechende Verhalten, oder aber wir ziehen ab, die Konkurrenz ist gross!

Das Programm ist dicht, wie immer. Ein Blick in die von den Global Agenda Councils in Abu Dhabi vorbereiteten Inhalte, den Top 10’s, zeigt, in welche Richtung ihre Analyse bezüglich imperialistischer Krise, geht: an der Spitze stehen zunehmende Spannungen im mittleren Osten und Afrika, also die Kriegstendenz, die Ausweitung der Einkommensschere, sprich Zunahme der Klassenspaltung, anhaltende strukturelle Arbeitslosigkeit und speziell Jugendarbeitslosigkeit, also das weltweite Anwachsen einer jungen industriellen Reservearmee, und das abnehmende Vertrauen in die Wirtschaftspolitik.Interessant ist für uns, dass „Die wachsende Bedeutung der Megacities“ als Chance für die kapitalistische Ökonomie denn als Problem gesehen wird.

Mit dem Zynismus der Macht bezieht sich das WEF in Davos auf die grossen sozialen Katastrophen der weltweiten Flüchtlingsfluten: die Simulation von Flüchtlingslager. „Die Teilnehmer sollen in 75 Minuten das Gefühl der Ohnmacht von Flüchtlingen in den Lagern erfahren…“ kommentiert es der Director of Experimental Programs. Während in der gleichen bürgerlichen Zeitung eine kleine Spalte den Titel „Hungertote im Flüchtlingslager – keine Hilfe für Yarmuk in Syrien“ trägt. Längst vergessen die zahlreichen Wahlversprechen der EU – Herrschenden nach den „Toten von Lampedusa“; das Sterben, die Misshandlungen, das Abschieben ist längst wieder „courant normal“. Während in immer luxuriöseren Davoser Residenzen die Verantwortlichen und ihre Schergen der Ursachen dieser Migrationsbewegungen, den imperialistische Krisen, Ausbeutungsfeldzüge und Kriege unter sich und bilateral ihre Pläne schmieden, koordinieren, Widersprüche ausfechten, Verträge abschliessen!

Immer öfter aufflackernde Massenaufstände, Revolten, Klassenkämpfen und Widerständen in verschiedensten Kontinenten sind die andere Seite der Barrikaden, auf die wir uns auch im Widerstand gegen das WEF jedes Jahr beziehen und solidarisieren.

Marco Camenisch, der sich im Hungerstreik und Arbeitsstreik gegen die Provokationen im Haftregime und in Solidarität mit dem Widerstand gegen das WEF befindet, gehört ganz besonders meinen tiefsten, solidarischsten Respekt: seit über 23 langen Haftjahren hat er sich nicht brechen lassen. Seine politische, revolutionäre Identität gegen alle Erpressungsversuche staatlicher Seite verteidigt, die der Justizvollzug u.a. einfordert,  um die ihm seit 2012 zustehende bedingte Freilassung überhaupt ins Auge fassen zu lassen. So er lässt sich nicht psychiatrisch begutachten, um der Klassenjustiz zu „beweisen“, dass er nicht krank, sondern ein politisch bewusster Mensch mit klaren Bruchpositionen zum kapitalistischen System ist; er distanziert sich nicht von seiner Identität als Anarchist und er vollzieht keinen Bruch mit seinen auf verschiedensten Kontinenten verteilten GenossInnen, FreundInnen und Interessierten, mit denen er eine lebendige, dynamische und positionsübergreifende politische Beziehungen pflegt.

Solidarität und Liebe für Marco
Solidarität mit den politischen Gefangenen weltweit

Der Kapitalismus hat keine Fehler; er ist der Fehler
Wipe out WEF

Andi Stauffacher
Winterthur, 20.1.2014

Chilenische Knäste: Die Revolte im Kopf!

Es folgt ein Brief des Genossen José Miguel Sánchez Jiménez zu einer Contra Info-Veranstaltung, die am 11. Januar 2014 in dem Squat La Gatonera (Madrid) in Solidarität mit anarchistischen Langzeit-Gefangenen stattfand.

Kämpfende Brüder und Schwestern in Madrid, Spanien.
Ihr seid hier!

Während ich an die Distanz denke, die diese Worte tragen wird bis sie euch erreichen und einen Ruf nach der weltweiten totalen Befreiung übermitteln, grüße ich jede/n einzelne/n von euch mit erhobener Faust zum Klang von Revolte und schätze von ganzem Herzen die unterstützende Aktivität für Gefangene, die Langzeitstrafen absitzen müssen – eine Geste, die neuen Antrieb gibt, um den Kampf gegen die Knastgesellschaft fortzuführen und die Macht in all ihren Facetten konfrontiert.

In Wirklichkeit weiß ich nicht, wie ich diesen Brief an euch beginnen soll; ich konnte sogar in den letzten paar Tage nicht gut schlafen… Es muss aufgrund meiner Unruhe gewesen sein, die ich beim Näherkommen des Datums meiner Haftentlassung (27. Februar 2014) fühle. Ich schaue zurück und ich vergegenwärtige mir Schläge, Folterungen, Aufstände, Knastgewalt und so weiter. Während der 20 Jahre meiner Gefangenschaft war dies die Konstante; und ich leistete Widerstand und begab mich in den Kampf… Und hier bin ich: In Erinnerung schwelgend und an so viele GenossInnen denkend, die inhaftiert bleiben werden, und – erfüllt von Traurigkeit – wissend, dass sie weiterhin Teil der Knastgesellschaft bleiben werden – einem Biest, dessen Rachen danach dürstet KämpferInnen zu bezwingen und zu verschlingen.

Meine Gedanken sind mit all jenen, die in Knästen sein werden, den Brüdern und Schwestern im Kampf gegen die Macht. Ich sende ihnen allen meine Zuneigung, Stärke, meinen Mut und Respekt und erinnere sie daran, dass sie niemals allein sein werden. Unser Kampf wird ihre Begleitung sein und unsere Schläge ein Ansporn, der sie während der Gefangenschaft begleiten wird. Die Verpflichtung, die ich ihnen gegenüber – noch vor euch – habe, ist, dass kein Tag ohne Kampf für die Zerstörung der Knastgesellschaft vergeht; lasst nicht einen einzigen Tag vergehen, an dem nicht die Macht mit allen Mitteln angegriffen wird – kein Waffenstillstand, keine Kompromisse.

Während meiner obligatorischen Knastzeit lernte ich viele Strafinstitutionen dieses unbedeutenden Landes namens Chile kennen. In jedem Knast herrscht ein anderes System der Beherrschung, wo du niemals eine reiche Person finden wirst – nur arme Menschen, ein wahrhaftiger Spiegel externen Realität, wo Staatsgewalt in all ihrer Rohheit hervortritt, wo der/die Gefangene nur ein/e weitere/r Untergebene/r ist, wo die Schläge durch die Knastwärter das Alltagsgeschäft darstellen… verdammte Scheiße.

Indem ich daher an so viele Mauern und Gitterstäbe denke, verwirklichten sich die Zeilen in diesem Schreiben und widmen sich euch und all jenen, die uns das Feuer der Rebellion ihrer Aktionen durch diese Geste der Solidarität mit Langzeit-Gefangenen fühlen lassen. An jeden Bruder und jede Schwester, die diese Worte hören, an euch sende ich eine brüderliche Umarmung, revolutionäre Zuneigung und einen Kampfesruf gegen alles Etablierte.

Die Revolte im Kopf habend
grüßt euch brüderlich,

José Miguel Sánchez Jiménez.
10. Januar 2014.
Ex Penitenciaría of Santiago – Calle 9

PS: Meine Grüße, Anteilnahme und Stärke geht an meinen kleinen Bruder Francisco Solar (Panchito), Mónica Caballero und all jenen, die in Spanien und der ganzen Welt eingesperrt sind.

Für die Zerstörung der Knastgesellschaft
Für totale Emanzipation

Porto Alegre, Brasilien: Brandanschlag in Solidarität mit Mónica Caballero und Francisco Solar

Solidarität ist eine lebendige Kraft! Entfache sie!

Am Montag, 16. Dezember 2013, als eine heiße Sonne von 34°C unterging und der Vollmond am Himmel, der uns überspannt, aufging, statteten wir der Santander Bankfiliale, die sich auf der Osvaldo Aranha Allee, direkt vor einer Polizeiwache befindet, einen Besuch ab. Wir betraten die Bankanstalt und hinterließen ihnen ein Weihnachtsgeschenk neben den Bankautomaten mit der eindeutigen Absicht das Eigentum zu zerstören. Danach taten Zeit und Feuer ihren Teil. Wir gingen nicht dorthin um ihr schmutziges Geld zu stehlen; sondern um es zu vernichten. Wir setzten unsere Pläne um:

Wir griffen an, verursachten Zerstörung, verschwanden unverletzt und demonstrierten mit dieser Aktion, dass Solidarität nicht einfach eine leere Parole ist oder nur in Worten in all ihrer Großartigkeit lebt. Diese kleine Geste zeigt uns, dass die erhöhten Überwachungsmaßnahmen in der Stadt unsere Sehnsucht der Macht konstant zu trotzen nicht stoppen können; wir können immer einen Weg finden, der „großen Bestie“ zu entkommen, angefangen mit der Dekonstruktion unserer eigenen Ängste.

Lasst dies den Anzünder für alle rebellischen Herzen sein, Aktionen im Kampf gegen die „Projekte zur Wachstumsbeschleunigung“ sowie der Weltmeisterschaft 2014, die mit Hochgeschwindigkeit angetrampelt kommt, in die Tat umzusetzen. Dass sich der Kampf nicht nur auf diese Sportveranstaltung, die sehr viele Menschen verletzt beschränkt, ist offensichtlich. Durch die Hitze dieses Feuers signalisieren wir außerdem Rafael Vieria und Jair Seixas Rodrigues „Baiano“ (eingesperrt in Rio de Janeiro wegen der Riots in den vergangenen Monaten), jenen, die sich gegen das Wasserkraftwerk in Belo Monte wehren, alljenen, die als Ergebnis der Proteste in Brasilien (von Juni bis September) im Winter mit Prozessen und Verfolgung konfrontiert sind, unsere Solidarität. Selbstverständlich fühlen wir keine Distanz zu allen, die in jeder Ecke dieser Welt gegen die Macht kämpfen und mit der Wucht des Strafvollzugsystems in Konflikt geraten in Argentinien, Griechenland, Indonesien, Chile, Italien, den USA, Bulgarien, Mexiko, der BRD, Spanien.

Mit diesem kleinen Angriff auf die spanischen Interessen, senden wir unsere Kraft und Solidarität an Mónica Caballero und Francisco Solar, die hinter den morbiden Gitterstäben des spanischen Staates, isoliert im FIES Hochsicherheitsregime, eingesperrt sind.

Aktive Solidarität mit allen Methoden gegen die Repression!

Kraft und Solidarität für Mónica und Francisco!

Freiheit für Baiano und Rafael Vieria, Gefangene in Rio de Janeiro!*

Anmerkung: Wir haben keinen Bericht über den Angriff letzte Nacht (16.12.2013) in den Massenmedien gefunden, obwohl die Zerstörung effektiv war, die Geldautomaten beschädigt wurden und die Bank bis jetzt geschlossen ist.

Auf Portugiesisch

* Laut FIST wurde Baiano entlassen; sie schmissen am 22. Dezember eine Willkommensparty für ihn.

Koridallos Gefängnis, Athen: Brief von Stefanos Amilitos in Bezug auf den Angriff auf ihn vom 3. Januar

Viel ist in diesen letzten Tagen gesagt und geschrieben worden. Deswegen betrachte ich es als notwendig, einige Dinge klarzustellen und zu sagen, dass es mir gut geht, sowohl physisch als auch psychisch.

Auf meinem langen Weg, auf dem ich erneut vor rund 20 Jahren während des Polytechnikum-Aufstands 1995 festgenommen wurde, habe ich viele Genossinnen und Genossen kennengelernt, Menschen des Widerstands und des Kampfes. Auf diesem Weg war ich mit vielen Leuten nicht einer Meinung, aber immer von Angesicht zu Angesicht. Niemals hinter dem Rücken von jemandem oder „durch VertreterInnen“. Deswegen glaube ich nicht, dass mir meine Verletzung von Genossen zugefügt worden ist, von Menschen, die gegen Autorität kämpfen. Die Veröffentlichung eines „Bekennerschreibens“ für den Angriff gegen mich auf einer Webseite der „neuen Anarchie“ von „einigen (anonymen…) Gefangenen“, die mich vage verleumden, kann nur Fragen aufwerfen und Besorgnis erregen. Seit so vielen Jahren, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gefängnisses, bin ich jetzt im Widerstand und kämpfe gegen wirkliche Feinde – nämlich unsere Unterdrücker, ihre bewaffneten Schergen und ihre Faschisten – und nicht gegen imaginäre. Deswegen halte ich es für notwendig, nicht weiter zu einer Polarisierung und der Fragmentierung derer beizutragen, die den Widerstand und Kampf fortführen. Ich rufe alle Genossinnen und Genossen außerhalb der Mauern dazu auf, dasselbe zu tun.

Am 19. März 2014 wird mein Prozess beginnen. Und dies wird die direkteste Schlacht sein, die ich vorhabe zu kämpfen, mit meiner ganzen Kraft. Dort hoffe ich, werden das Konstrukt und die baufällige Anklageschrift gegen mich zusammenbrechen und werde ich, mit dem Beitrag von Solidarität, wieder frei sein. Frei, meine Ansichten und Gedanken zu teilen, auf eine mehr analytische Weise.

P.S. Danke an alle, die mich weiterhin unterstützen; eine erhobene Faust für die, die weiterhin gegen den Staat und seine Hunde Widerstand leisten und keinen Moment vergessen, dass der Geist das Ziel ist, das sie anvisieren.

Stefanos Amilitos
10. Januar 2014
Koridallos Gefängnis

Griechenland: Bekennerschreiben für eine Reihe von Brandstiftungen in Athen

Solidarität mit Spyros Stratoulis

Wir übernehmen die Verantwortung für die dreitägigen Brandanschläge und Zerstörungen gegen Strukturen des Staates und des Kapitalismus vom 8. bis 10. Januar als Zeichen der Solidarität mit dem Hungerstreikenden Spyros Stratoulis. Wir haben folgendes angegriffen:

– Einen Kleintransporter der Hellenischen Post (ELTA) und ein Kleintransporter der Hellenischen Telekommunikations-Organisation (OTE) in der Siotou-Straße im Bezirk Sepolia.

– Einen Geldautomaten der Piräus Bank in der Dodecanisou-Straße im Bezirk Alimos.

– Zwei Geldautomaten der Nationalbank von Griechenland in der Byzantiou-Straße im Bezirk Nea Ionia.

– Zwei Geldautomaten der Nationalbank von Griechenland in der Verbindungsstraße zwischen Soutsou-Straße und Iera Odos im Bezirk Egaleo.

– Drei Fassaden von Bankfilialen (Piräus Bank, Hellenische Postbank, Bank von Zypern) und zwei Geldautomaten in der Straße des Ethnikis Antistaseos („Nationaler Widerstand“) im Bezirk Kaisariani.

– Ein Motorrad, das einem Bullen gehört, in der Asimaki Fotila-Straße im Bezirk Neapoli, in der Nähe von Exarchia.

– Einen Geldautomaten der Piräus Bank in der Aghiou Alexandrou-Straße im Bezirk Palaio Faliro.

– Einen Geldautomaten in der Gennimata-Straße im Bezirk Ano Glyfada.

Inzwischen haben wir erfahren, dass Genosse Spyros Stratoulis seinen Hungerstreik beendet hat. Wir wünschen dem Genossen viel Glück und warten den Ausgang seines Falles ab.

AnarchistInnen

Anmerkung des/der Übersetzenden: Am 10. Januar 2014 beendete der Gefangene Spyros Stratoulis den Hungerstreik, den er seit dem 11. November 2013 durchführte, weil der Gerichtsrat endlich einen Beschluss in seiner Sache gefasst hat. Dennoch ist ihm die Entscheidung noch nicht mitgeteilt worden; er wird erst über den Ausgang informiert werden, nachdem das Dekret offiziell publiziert wurde.

Athen: Erklärung des Anarchisten A.D. Bourzoukos zu Beginn des Verfahrens im Velventos-Fall

blacktDer Grund, warum ich hier bin – euch gegenüber – ist nicht, euer Mitgefühl zu erringen, um Vergebung zu bitten oder ein faires Verfahren zu fordern. Wörter und Bedeutungen wie fair und unfair sind vollkommen degeneriert und herabgewürdigt durch das System, dessen Diener ihr seid. Ich gestehe es keinem Hüter bourgeoiser Legalität, keinem Sklaven der Autorität zu, über mich zu urteilen und mich zu verurteilen. Ich bin heute hier, in diesem Theater des Symbolismus, um euch daran zu erinnern, dass es immer entschlossene Menschen geben wird, Menschen des Kampfes, die sich von eurer augenscheinlichen Allmacht nicht bezwingen lassen. Ich bin hier, als Anarchist, und als einer eurer Feinde, um die Bedingungen des Kampfes umzukehren, um aus der defensiven Position, in der ihr mich gerne hättet, herauszukommen und zum Angriff überzugehen. Um die Trennungslinie zwischen zwei Welten zu verstärken. Der einen der Ausbeutung, Unterdrückung und Autorität, die ihr repräsentiert, und der anderen des Kampfes, der Solidarität, der Revolution, von der ich ein Teil bin.

Eine weitere Schlacht im endlosen Krieg der Revolutionärinnen und Revolutionäre gegen Herrschaft. Und wie in jeder Schlacht sind wir nicht allein, wir haben GenossInnen und KämpferInnen neben uns, geistig und körperlich, welche die Welt des Kampfes bilden. Ich bin hier für mich, für alle Genossinnen und Genossen, die sich vor mir in dieser Position befunden haben und für alle, die sich in Zukunft darin befinden werden. Um dem kollektiven Gedächtnis einen Moment des Kampfes hinzuzufügen.

Mag es also so sein, dass ich mich jetzt hier befinde und ihr euch absprecht, wie viele Jahre ihr mir aufbürden werdet. Jahre, die für euch nichts weiter sind als eine weitere Zahl, die zu den tausenden hinzuaddiert werden wird, die ihr mit so leichter Hand verteilt – seht ihr, das “ethische” Gewicht ist dadurch geringer und lässt euch nachts ruhig schlafen. Mag es also so sein, dass jetzt die Rollen so verteilt sind, aber es wird sicher der Moment kommen – wenn nicht für euch, dann für die, welche euer schmutziges Geschäft fortsetzen – in dem wir euren Schlaf mit Alpträumen füllen. Wenn die Stimmen Tausender von Aufständischen widerhallen werden und eure scheinbare Ruhe erschüttern. Dann werden die Rollen nichts mehr bedeuten, eure Autorität und Macht wird zerfallen und eure Entscheidungen werden euch erdrücken. Vielleicht wird es noch lang hin sein bis zu diesem Tag, höchstwahrscheinlich werde ich ihn nicht mehr erleben. Trotzdem werde ich, solange noch Luft in meine Lungen und Blut in meinen Adern fließt, nicht aufhören, dafür zu kämpfen. Für die Revolution, für Freiheit.

LANG LEBE ANARCHIE

Quelle: actforfreedomnow…weitere Informationen zum Velventos-Fall: hier

Spanien: Brief der Genossin Mónica Caballero und des Genossen Francisco Solar nach dem Ende der Internationalen Woche der Solidarität

Hier sind wir also wieder, umgeben von diesen Mauern und Gittern, zwischen Kameras und Kerkermeistern. Hier sind wir wieder, ohne den Kopf einzuziehen und stolz auf das, was wir sind. Stolz darauf, ein Teil des unberechenbaren Sturms zu sein, der darauf zielt, jede Spur der Macht zu beseitigen. Deren Maske wurde einmal mehr herabgerissen und sie wurde sichtbar als das, was sie wirklich ist, in ihrer ganzen Brutalität und, warum nicht, auch in ihrer ganzen Schwäche. In diesem besonderen Fall zeigt die Kollaboration zwischen dem chilenischen und dem spanischen Staat mit dem Ziel unserer Einkerkerung, wie sie sich koordinieren können zum Zweck des Umgangs mit allem, was sie als Bedrohung wahrnehmen. Doch die Wichtigkeit, die diese Herren der Macht uns beimessen, ist nichts anderes als ein Zeichen ihrer Fragilität. Ihre widersprüchlichen Sicherheitsdiskurse sind nur der Deckmantel, der ihre Angst verbirgt, denn sie wissen, wie schnell ein Zufall um sich greifendes Chaos auslösen kann. Ihre Überfälle und Knebel geben uns nur noch mehr Stärke, unsere Ideen und unser Leben zu schärfen und befähigen uns, in permanenter Konfrontation zu sein.

Mit einer festen Umarmung begrüßen wir jeden Ausdruck von Unterstützung; sie sind ein Schub, der die Gefängnisgitter schwächt. Wir verstehen unter Solidarität, unsere anarchistischen Ideen konstant in die Tat umzusetzen, in allen ihren Formen, die dem Feind zu verstehen geben, dass nichts hier zu Ende ist, dass alles weitergeht, sei es im Gefängnis oder auf der Straße. Wo immer wir auch sein mögen: keine Minute Ruhe, und ein Leben im Kampf. Wir grüßen ganz besonders die immensen Zeichen der Solidarität von Genossen, die ihren eigenen Körper als Waffe gebrauchen, indem sie einen Hungerstreik durchführten [dies bezieht sich auf Marcelo Villarroel, Freddy Fuentevilla, Juan Aliste, Hans Niemeyer und Carlos Gutiérrez Quiduleo, Gefangene in Chile, die während der Internationalen Woche der Solidarität in einen symbolischen Hungerstreik getreten waren].

Wir grüßen jene, die weiterhin Komplizenschaften knüpfen, jene die ins Unbekannte aufbrechen, jene die durch Ungewissheit motiviert werden, jene, die auf Anarchie bestehen. Ihnen gilt unser Respekt und unsere Zuneigung.

Wir haben mit großer Trauer die Nachricht vom Tod Sebastiáns erhalten, doch zugleich sind wir von Freude erfüllt, denn wir wissen, dass sein Leben mit seinen Idealen übereinstimmte: voll und ganz ein Krieger. Wir wären herzlich gern bei den Genossinnen und Genossen, um mit ihnen um unseren Gefallenen zu trauern, doch wir können nur von hier aus viel Stärke und ein “Wir werden euch bald wiedersehen” senden.

Mónica Caballero
Francisco Solar

in spanisch

Schweiz: Erklärung zum Hunger- und Arbeitsstreik von Marco Camenisch

Hungerstreik 30.12.’13 bis mindestens 26.01.’14 und Arbeitsstreik vom 6.01.’14 bis mindestens 26.01.’14…

… ist mein solidarischer Beitrag am weltweiten Widerstand und Kampf zur totalen Befreiung inner- und ausserhalb der Mauern, gegen Repression, Klassenjustiz, Knast, Folter, Isolation, Sexismus, Rassismus, Xenophobie, gegen den imperialistischen Krieg, gegen die Vernichtung des Lebens auf dem Planeten. Eine Vernichtung, die sich seit dem Aussterben der Dinosaurier (Meteoriteneinschlag?) jener erdgeschichtlichen Katastrophe noch nie so angenähert hat (z.B. Artensterben). Die heute jedoch durch die patriarchalische technoindustrielle Zivilisation der global mörderischen und terroristischen Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung durch das Kapital und seine Staaten vorangetrieben und vollbracht wird.

Es ist mein Beitrag zur gemeinsamen revolutionären Solidarität jenseits der Tendenzen, für die Freiheit aller revolutionären Gefangenen und aller Gefangenen weltweit. Es ist ein solidarischer Gruss an alle, die für totale Befreiung kämpfen.

Es ist Beitrag und Aufruf zum Kampf gegen das MörderInnentreff der Herrschenden und Lakaien des WEF in DAVOS (21.01 – 24.01.’14) wo sie sich in Luxus schwelgend treffen um ihre inneren Gegensätze, die imperialistische Aufteilung der Welt, den imperialistischen Krieg gegen innen und aussen ihrer Länder zur Nachhaltigkeit und zum Wachstum der kapitalistischen Plünderung der Gesellschaften, Völker, „Ressourcen“ und des gesamten Planeten wirtschaftlich, politisch und militärisch auch in Davos effektiver weiterzuverhandeln.

Es ist mein Beitrag und Gruss ans diesjährige Symposium vom 24. bis 26.01.’14 der GenossInnen aus dem türkischen Staat, gegen Imperialismus, Repression, Folter, Isolation F-Typ, mit ihrem reichhaltigen Programm und Grup Yorum Konzert.

Die länger als vorgesehene Dauer und dazu Arbeitsstreik dieser Mobilisierung ist aus folgendem Anlass, den ich als „Nebenanlass“ mit doch besserem Infobedarf umgehend als Teil aber ausserhalb dieser Erklärung nachreichen werde:

Als allgemein missbräuchlich Schikane und Erniedrigung aber auch politische Provokation wurde am 30.12.13 wegen „Verdacht auf Cannabiskonsum“ eine Urinprobe verordnet, was ich prinzipiell verweigere. So bekam ich vom 30.12.13 bis 04.01.’14 Arrest, und da bei Verweigerung der Test automatisch als positiv bewertet wird, wurde mir im Zuge dieser geballten Ladung an Rechtsbrüchen und -verletzungen auch der PC umgehend entzogen (für 6 Monate). Alles „gemäss Hausordnung“, die die PCs als „Unterhaltungselektronik“ bezeichnet. Die jedoch für viele Gefangene und erst recht für mich in Wirklichkeit grundlegendes Speicher- und Arbeitsgerät für „alles“ sind, und für mich meiner gesamten persönlichen und politischen Beziehungs- und Beitragsarbeit. Was bei plötzlichem PC-Klau natürlich ein enormer Aufwand und Verlust zur Neuorganisierung und Umstellung praktisch von Null auf bedeutet, für den Gefangenen und seine Beziehungen.

Solidarität und Liebe für Andi! Für Gabriel, Monica und Francisco!

Solidarität und Liebe den Gefangenen der VZF in Griechenland, Nicola und Alfredo und allen in Italien und in allen Knästen der Welt!

Solidarität und Liebe den KämpferInnen im „Phönix Projekt“, „Green Nemesis“, allen FAI/FRI – Zellen und allen Kämpfenden Zellen und Individuen, Gruppen und Völkern weltweit!

Für die totale Befreiung!

marco camenisch
Lenzburg, CH, 6.1.2014

Helsinki, Finnland: Silvester-Solidaritätsdemonstration zum Metsälä-Knast

socialIn der Neujahrsnacht besuchte eine 40-köpfige Gruppe die Metsälä-Haftanstalt in Helsinki. Wir wollten die Migrant_innen, eingesperrt aufgrund ihrer Herkunft, wissen lassen, dass wir sie inmitten der Feierlichkeiten zu Silvester nicht vergessen haben.

Wir sendeten mittels Rufe der Ermutigung, Trommeln, Raketen und einem Banner auf welchem steht: „No Borders – Solidarity with prisoners!“ Grüße über den Zaun. Um unsere Botschaft zu hören, gelang es den Gefangenen, in einen Käfig, welcher eine Art Balkon darstellt, zu eilen, doch nach einer Weile zwangen sie die Wärter der Haftanstalt zurück ins Innere. Danach machten wir weiterhin Lärm unter ihren Fenstern.

Bullen stießen an einer lokalen Bahnstation zur Demonstration hinzu und folgten unserer Route durch Seitenstraßen zum Gefängnis. Dort erwartete uns Polizei in Kampfausrüstung, ihre Hunde folternd, indem sie sie zwangen, bei den Polizeieinheiten, den Raketen und dem Lärm zu bleiben. Doch sie schafften es nicht, den Zugang zum Zaun, welcher das Gefängnis umgibt, zu blockieren. Von Anfang an verhielten sich die Bullen aggressiv, drohten uns mit Gewalt, Hunden und Pfefferspray und stießen Leute zu Boden. Als die Zeit kam, sich vom Zaun zurückzuziehen, griffen die Bullen die Menge an und es gelang ihnen, zwei Protestierende mit sich zu nehmen, während es zwei weiteren gelang, sich der Festnahme zu entziehen. Die festgenommenen Protestierenden wurden am nächsten Tag freigelassen.

Die Haftanstalt ist eine geschlossene Einrichtung für bis zu 40 Migrant_innen, Personen, welche von der Polizei oder der Grenzpatrouillen nach dem finnischen Ausländergesetz festgehalten werden – nicht aufgrund irgendeines Vergehens.

Die Inhaftierung dauert in der Regel mehrere Wochen, im schlimmsten Fall bis zu sechs Monate oder länger. Das Metsälä-Gefängnis gegen Migrant_innen ist zur Zeit das einzige seiner Art in Finnland und es ist konstant gefüllt mit „Kunden“, von Kindern bis zu Erwachsenen. Üblicherweise warten die im Metsälä-Gefängnis inhaftierten Migrant_innen darauf, von der Polizei in Kooperation mit den Einwanderungsbehörden und bspw. den Fluggesellschaften abgeschoben zu werden.

Indem wir unsere Solidarität zeigen, kritisieren wir auch die Nationalstaaten und ihre Grenzpolitiken, welche Rassismus und ökonomische Ungleichheit generieren. Durch die Zerstörung der Bewegungsfreiheit erlauben Grenzen die Ausbeutung durch billige Arbeit und treiben Menschen in den Wettbewerb gegen einander. Die Grenzen sind ein Menschen mordendes Geschäft, wie uns der „Vorfall“ von Lampedusa am 3. Oktober 2013 gezeigt hat, als 363 Migrant_innen an der Küste Italiens, an der Grenze der Europäischen Union, ertranken.

Dieses tödliche Geschäft hört nicht an den nationalen Grenzen auf: Es durchzieht die Sicherheitspolitik mit dem Ziel, alles und jeden im Namen der Sicherheitsgefährdung zu beobachten, identifizieren und regieren.

Solidarität mit den inhaftierten Migrant_innen!

Wir werden angreifen
die Gründe unserer Sorgen
die Grenzen
wird es nicht mehr geben morgen!

Quelle

Griechische Gefängnisse: Ergün Mustafa, Rami Syrianos und Michalis Ramadanoglou respektieren den Wunsch von Spyros Stratoulis und beenden ihren Hungerstreik

Transparent in der Innenstadt von Kavala: “Stärke und Solidarität für den Genossen im Hungerstreik (seit dem 11.11.2013) S. Stratoulis”

Am 31. Dezember 2013 beendeten die gefangenen Genossen Ergün Mustafa, Rami Syrianos und Michalis Ramadanoglou, die sich seit Ende November in Hungerstreik in Solidarität mit dem kämpfenden Gefangenen Spyros Stratoulis befanden, ihre Nahrungsverweigerung infolge dieses offenen Briefes:

Heute (am 30. Dezember 2013), nach 50 Tagen im Hungerstreik, stelle ich fest, dass die Staatsmechanismen versuchen, mich durch ihre Nachlässigkeit zu entkräften. Ich antworte darauf, indem ich den Kampf fortführe. Dennoch werde ich nicht zulassen, dass durch meine Entscheidung meine Genossinnen und Genossen zu Schaden kommen.

Die solidarischen Hungerstreikenden Rami Syrianos, Ergün Mustafa und Michalis Ramadanoglou haben sich meinem Entschluss vom 11. November zur Nahrungsverweigerung angeschlossen und fordern, dass die konstruierten Beschuldigungen gegen mich fallengelassen werden und mir wieder Hafturlaub gewährt wird.

Ich will nicht zulassen, dass drei echte Kämpfer drinnen gerade jetzt “fallen” — Rami Syrianos nach 40 Tagen Hungerstreik, Ergün Mustafa und Michalis Ramadanoglou nach 36 Tagen Hungerstreik. Ich bitte sie jetzt, meinen Vorschlag, den ich ihnen mache, anzunehmen, standhaft zu bleiben und sowohl mich als auch unseren Kampf am Leben zu erhalten. Ich habe meine solidarischen Brüder eindringlich gebeten, ihren Hungerstreik zu beenden, weil sie ihr Ziel bereits erfüllt haben: das heißt, sie haben bereits die Macht der Solidarität und die Botschaft des kollektiven Widerstands vermittelt, indem sie an meiner Seite stehen.

Unsere Körper und unser Geist handelten wie ein einziger, und dank ihrer kann ich standfest bleiben. Ihre unbeugsame Entschlossenheit und der Akt, sich meinem Kampf kompromisslos anzuschließen, wird für immer in meinem Herzen bewahrt bleiben. Ihr Akt sollte auch in unserer aller Erinnerung erhalten bleiben, denn er ist die Kulmination der politischen Verantwortung, gemeinsam dem Feind die Stirn zu bieten.

Die Freiheit gehört uns; und wir werden unsere Freiheit wiedererlangen.

Ich habe das Gefühl, dass ich es meinen Genossen gegenüber schuldig bin, meine Bitte an sie durch diesen offenen Brief öffentlich zu machen.

Ich führe den Hungerstreik fort; wir sind ZUSAMMEN und bleiben ZUSAMMEN bis zum Ende.

Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse!
Widerstand und Solidarität vereinen uns und halten uns —noch— am Leben.

“Angesichts unserer Feinde müssen wir unsere Haltung in einfacher Weise erklären. Wir bitten nicht um Gnade, und wir werden keine Kompromisse eingehen.” (Terence MacSwiney)

Spyros Stratoulis, eingekerkert im Gefängnis von Larissa

Griechenland: Silvester am Gefängnis in Larissa, wo der Hungerstreikende Spyros Stratoulis eingekerkert ist

Solidarität mit allen politischen Gefangenen,  Solidarität mit Spyros Stratoulis… bis das letzte Gefängnis zerstört ist!

Übersetzung der Sequenzen im Video:

Radiostimmen: …man kann nicht behaupten, das sei nur eine kleine Minderheit gewesen. Es waren ziemlich viele Leute, die eindeutig Gewalt ausüben und Eigentum zerstören wollten… sie werden die ganze Macht des Gesetzes zu spüren bekommen…

Eingespielte Stimme: Es ist wohl lange her, dass dir jemand nein gesagt hat, was?

Untertitel: Silvester 2014 – Gefängnis von Larissa – Solidarität mit den politischen Gefangenen – bis zur Zerstörung aller Gefängnisse.

– Solidarität mit Spyros Stratoulis, seit 11. Nov. im Hungerstreik

Koridallos Gefängnis: Der anarchistische Gefangene Yannis Naxakis wurde verprügelt und ins Krankenhaus gebracht

Am heutigen Sonntag 5.1.2014 wurde um 18:30 unser Gefährte Yannis Naxakis außerhalb des A-Flügels aus einem Hinterhalt von mindestens fünf mit Stöcken bewaffneten Mitgliedern der Verschwörung der Feuerzellen (CCF) zusammengeschlagen. Der Gefährte wurde in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses gebracht.

Babis Tsilianidis
Yannis Michailidis
Tasos Theofilou
Dimitris Politis
Fivos Harisis
Argyris Ntalios
Giorgos Karagiannidis
Andreas-Dimitris Bourzoukos
Alexandros Mitroussias
Grigoris Sarafoudis

Madrid: Solidaritätsveranstaltung für anarchistische Langzeitgefangene

11-de-eneroAm Samstag, den 11. Januar 2014 lädt das besetzte Soziale Zentrum La Gatonera, das sich in der Calle Amistad 9 im Viertel Carabanchel in Madrid befindet, zu einer Infoveranstaltung aus Solidarität mit anarchistischen Gegangenen, die an verschiedenen Orten der Welt für lange Zeit im Gefängnis sitzen müssen.

Wir treffen uns um 18:30 und beginnen mit einem Vortrag, mit dem Ziel einige Fälle von Schwestern und Brüdern vorzustellen, die in den demokratischen Verliesen bereits seit vielen Jahren eingekerkert sind. Nach Präsentation der Fälle von Claudio Lavazza und Gabriel Pombo Da Silva (Gefangene in Spanien), Marco Camenisch (inhaftiert in der Schweiz), Thomas Meyer-Falk (in Deutschland in Gefangenschaft), Marie Mason und Eric McDavid (sitzen in der USA ein) und José Miguel Sánchez Jiménez (Gefangener in Chile), diskutieren wir frei über Wege solidarische Verbindungen zu stärken und auszuweiten, auch durch Gegeninformationsstrukturen und faktische Unterstützung, mit den Gefangenen des sozialen Krieges.

Außerdem wird es an diesem Abend auch ein Solidaritätscafé mit veganen Sandwichs geben, um den Hunger zu stillen.

Wir wollen erreichen, dass diese Veranstaltung zu einer Möglichkeit wird das Schweigen zu brechen, mit dem sie anarchistische Gefangene verbergen wollen, außerdem ihre Worte sowie den Kampf mit allen erdenklichen Mitteln gegen die Gefängnisgesellschaft und die sie aufrecht erhalten zu verbreiten.

Übrigens handelt es sich um eine selbstorganisierte Veranstaltung, so hoffen wir, dass wir auf eure Unterstützung zählen können, was persönliche Anwesenheit, aktive Beteiligung sowie freiwillige Spende für inhaftierte GenossInnen mit einschließt.

Gefangene auf die Straße! Straßen für den Aufstand!

Contra Info

Volos, Griechenland: Silvester an der dortigen Jugendstrafanstalt

GefährtInnen versammelten sich vor der Jugendstrafanstalt in Volos und verbrachten den Silvesterabend in der Nähe der Gefangenen. Inmitten von Feuerwerk riefen die Demonstrierenden Parolen , wie: “Die Leidenschaft für Freiheit is stärker als alle Gefängisse”; “Feuer und Explosion diesem Freudenhaus”  und mehr.

Solidarität ist unsere Waffe!

Athen: Silvesterdemonstration am Koridallos Gefängnis, wo viele Anarchisten gefangen gehalten werden

Kundgebung mit Feuerwerk vor dem Knast

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Auf der diesjährigen Demonstration wurde die Solidarität sowohl außerhalb als auch innerhalb des Koridallos Gefängnisses kraftvoll gezeigt. Fast 1000 Menschen kamen vor Mitternacht zu der Kundgebung und riefen laut Parolen. Einige Genossen brannten Feuerwerk ab während die Gefangenen Lärm machten und brennende Objekte aus ihren Zellenfenstern warfen. Kurz nachdem die Menge vom Park gegenüber des Männergefängnisses zum Parkplatz gegenüber des Frauengefängnisses ging, setzen Hundertschaften der Polizei Tränengas ein um die große Demonstration niederzuschlagen und sie verfolgten Demonstranten in den umliegenden Straßen. Es wurden vier Festnahmen gemeldet.

Feuer den Knästen!

Quelle mit weiteren Bildern: social-revolution.gr