Category Archives: Nachrichten

Bloomington, Indiana: Krach-Demo

anarchyflowerIn der Nacht des 4. Juli hatte eine kleine Personengruppe eine Krach-Demonstration vor dem lokalen Gefängnis. Wir riefen denen zu, die gefangen gehalten werden, enzündeten Feuerwerk und Rauchbomben und verstreuten hunderte Flyer.

Es macht keinen Sinn zu warten, bis wir genug Leute sind, bis die Zeit richtig ist- sonst wartest du bis in alle Ewigkeit.

Kleine, bescheidene Aktionen sind die notwendige Grundlage für Revolte. Du benötigst keine große Mengen, um sinvolle Dinge zu tun.

Text auf dem Fyler:

FREIHEIT JETZT

FEUER JEDER GEFÄNGNSZELLE UND GRENZMAUER!
TOD DEM STAAT!

Solidarität mit allen, die hinter Gefängnismauer im Aufruhr sind.
Solidarität mit dem anarchistischen Gefangenen Eric King.
Gefängnisse können die Anarchie nicht aufhalten.
Krieg gegen Macht.

auf Griechisch / auf Englisch

Niederlande: Gefährtin in Amsterdam verhaftet, die beschuldigt wird an dem Banküberfall in Aachen im Jahr 2014 beteiligt gewesen zu sein

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Solidarität mit den anarchistischen Beschuldigten für Bankenteignung in Aachen, Deutschland

Am Morgen des 6. Juli wurde in Amsterdam unsere anarchistische Gefährtin von einem Einsatzkommando festgenommen.

Es besteht ein Zusammenhang mit der Strafverfolgung eines Banküberfalls in Aachen im Jahre 2014.

Wir rufen weiter zur Solidarität auf. Wir sind verdammt wütend. Für weitere Informationen über diese repressive Story auf niederländisch, englisch und deutsch: solidariteit.noblogs.org

auf Englisch

Den Haag (Niederlande): Solidarität mit der am 13. April verhafteten Anarchistin

1_162_15Am 30 Juni haben wir Solidaritätsaktionen für unsere GefährtIn durchgeführt, die sich in Isolisationshaft in Spanien befindet. Ihr wird die Beteiligung an einer Enteignung in einer Bank in Aachen, vor zwei Jahren vorgeworfen. Sie wartet auf ihre Auslieferung nach Deutschland, die voraussichtlich diese Woche geschehen wird.

Aus Solidarität sprühten wir die Texte „Freiheit für unsere Spanische Gefährtin“ an eine Dienststelle der Spanischen Botschaft in Den Haag und verklebten die Schlösser. Am Morgen wurde während der Rush Hour ein Transparent über die Autobahn mit dem Text gehängt: „Brennt alle Gefängnisse ab. Freiheit für unsere spanische Gefährtin“

Uns interessiert nicht, ob die Gefährtin tatsächlich verantwortlich für den Banküberfall ist oder nicht. Enteignung ist eine ethisch begründete und politisch legitimierte Praxis, eine Methode des Kampfes, der Teil der Geschichte aller revolutionären Bewegungen ist.

Ungeachtet der ständigen Versuche der Macht diese Methode auf ein „gewöhnliches Verbrechen“ mit dem Motiv „persönliche Gier“ zu reduzieren“ ist Faktum, dass Enteignung von Orten von Kapitalanhäufung eine Konstante in unserer Geschichte darstellt: Von den anarchosyndikalistischen Gruppen im frühen 20. Jahrhundert, die Banken überfielen, um Streiks zu unterstützen oder den Familien inhaftierte GefährtInnen zu helfen, bis zu den verschiedenen Autonomen Gruppen der 70er und 80er Jahre.

Wir rufen zu Solidaritätsaktionen für die inhaftierte Gefährtin auf. Sofortige Freilassung für die Gefährtin.

Brennt alle Gefängnisse ab!
In Solidarität, einige AnarchistInnen

auf Englisch

Auch in Amsterdam gab es eine Solidaritätsaktion.

Es wurden zwei Transparente an den Seiten der Brücke im Vondelpark, auf der Höhe der Eerste Constantijn Huygenstraat, aufgehängt. Nachdem die Transparente aufgehängt waren, wurden außerdem Flugblätter mit Botschaften wie: „Zerstört alle Gefängnisse und die Welt, die diese braucht, bis wir alle frei sind“, usw in die Luft geworfen.
Auf der Rückseite der Flugblätter befand sich die Adresse der Webseite, auf der über den Fall und der Solidarität dazu informiert wird.

banner enBANNER2Für die Ausbreitung der aktiven Solidarität!
solidariteit.noblogs.org

Spanischer Staat: Bericht der Demonstration in Solidarität mit der am 13. April verhafteten Anarchistin in Manresa

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erhalten am 04.07.2016

Am 1. Juli demonstrierten ungefähr 30 Personen in den Straßen von Manresa, um ihre Solidarität mit der am 13. April verhafteten und vor kurzem an Deutschland ausgelieferten Gefährtin zu zeigen.
Hinter einem Transparent mit dem Slogan „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Solidarität mit der Anarchistin 13-A“ sammelte sich eine Kundgebung, die sich in eine Demonstration verwandelte. Auf der Route wurde ein Teil des Zentrums und der gut besuchte Passeig Pere III passiert, einige Straßen wurden abgeschnitten, Transparente wurden aufgehängt und die Wände der Stadt wurden mit Postern und Slogans, wie „Sie bauen Mauern für Migranten und liefern Rebellen aus“ beschmückt.

Parolen wie „Freiheit für Anarchisten zu kämpfen“, „Wenn die Bank dich beraubt, beraube die Bank“ oder „Wenn sie eine von uns angreifen, greifen sie uns alle an“ konnte man lautstark in den Straßen und Gassen hören.

Diese neue Intervention soll zeigen, dass jeder Repressionsschlag ein weiterer Grund ist, um weiter zu kämpfen!“

Liebe und Solidarität mit der am 13. April verhafteten Gefährtin! Wut und Verachtung für jene, die sie eingesperrt halten.

Berlin: Internationaler Aufruf für Solidarität mit der Rigaer St. 94

Der internationale Aufruf für Solidarität mit der Rigaer 94 in Berlin mobilisiert zu zwei Terminen im Juli:

5. JuliGerichtsverfahren zur Entscheidung, wer die geräumten Räume okkupieren kann (10:00 Landgericht Berlin, Littenstr. 12-17, Berlin)

9. JuliDemo, um Wut zu zeigen und um Solidarität mit allen von Räumung bedrohten Räumen auszudrücken (20:30 Wismarplatz, Berlin)

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Aktuelle Informationen zur Demonstration

(…)Und verwirklichen wir unser Versprechen wenigstens zehn Millionen Euro Schaden für den Staat und seine Strukturen zu verursachen- jede Räumung hat ihren Preis. 

Eure Solidarität, wie auch immer sie sich ausdrückt, gibt uns Stärke und ist große Ermutigung für uns.

Wer sehen uns auf den Straßen von Berlin!

Eure widerständige R94

rigaer94.squat.net

Madrid: Bericht der Manifestation vor dem Knast von Soto del Real, wo die am 13. April verhaftete Gefährtin eingesperrt ist

Letztes Wochenende machten sich einige Gefährten auf zum Soto del Real Knast in Madrid, um die Isolation zu durchbrechen, die der am 13. April verhafteten Anarchistin auferlegt wurde, und, um der Gefängnisinstitution zu zeigen, dass weder sie noch jede andere kämpfende eingesperrte Person vor dem Staat alleine ist. Die Manifestation war ein Erfolg, obwohl wir nicht viele waren. Die Gefährtin berichtete uns später, dass sie den Lärm der Leute hören konnte und so die Stille, die auf ihre Umgebung gelegt worden war für einen Moment gebrochen wurde. Ein kurzer Bericht der Manifestation:

Letzten Samstag, 25. Juni, hielten ungefähr dreißig Personen eine Manifestation vor dem Gefängnis von Soto del Real (Madrid) ab, um ihre Ablehnung gegen die Inhaftierung und Auslieferung der Gefährtin zu zeigen, die am 13. April verhaftet wurde aufgrund der Anklage eines Bankraubs in Deutschland.

Es wurde Parolen in Solidarität mit den Gefangenen und gegen Strafanstalten geschrien, außerdem wurde ein Text in Solidarität mit der Gefährtin und ein weiterer zur Situation von eingesperrten Frauen vorgelesen. Zur gleichen Zeit wurden Feuerwerkskörper abgeschossen, um die Mauern mit Lärm zu überbrücken und somit die auferlegte Distanz zwischen denen drinnen und denen draußen zu brechen.

Während der Manifestation tauchten einige Bullen der Guardia Civil auf und wollten die anwesenden Personen identifizieren, was verweigert wurde. Trotzdem endete die Sache mit einer repressiven Maßnahme, da die Beamten jedes Auto beim Verlassen anhielten, die Autos registrierten und alle Personen identifizierten.

Lasst uns nicht vergessen, dass diesen Donnerstag, 30. Juni, unsere Gefährtin definitiv den deutschen Behörden ausgeliefert werden wird. All das, nach mehrfachen Sanktionen durch die Direktion der Strafanstalt von Soto del Real, wie das Verbot eines Vis-à-Vis Besuchs mit ihrer Partnerin am Tage ihrer Hochzeit oder das Verbot von telefonischer Kommunikation mit ihr und einer anderen Person.

Lasst uns die Solidarität und die Rebellion ausdehnen.

NIEDER MIT DEN GEFÄNGNISMAUERN!!

MAUERN UND SCHLIESSER,
IHR WERDET NIEMALS UNSERE LEIDENSCHAFT FÜR DIE FREIHEIT ZUM SCHWEIGEN BRINGEN!!

Unterstützungsseite: Solidaritat Rebel

(Griechenland) ABC-Solidaritätszelle: Kraft dem anarchistischen Hungerstreikenden Martin Ignačák

Update von AntiFénix: Martin hat seinen Hungerstreik beendet

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Aktion an der Botschaft der Tschechischen Republik in Athen, auf dem Transparent steht:“Solidarität mit dem anarchistischen Hungerstreikenden – ABC Solidaritätszelle”
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Botschaft der Tschechischen Republik in Athen besprüht mit “Freiheit für Martin Ignačák – Anarchist Black Cross”
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Eingang der Tschechischen Botschaft mit dem Satz besprüht” Flyer aus Solidarität mit den eingekerkerten Anarchisten Martin Ignačák geworfen”

Im April 2015 begann der Tschechische Staat eine repressive Kampagne mit dem Namen “Operation Fénix”. Sie hatte die anarchistische Bewegung zum Ziel, die auf diesem Territorium aktiv ist.

Razzien bei KämpferInnen, Verhaftungen, Beschlagnahme persönlicher Gegenstände, Schikane bei Verwandten und FreundInnen der Verhafteten und und ein anklagendes Dossier zusammengelogen in Polizeistationen. Als Ergebnis dieser Operation wurden elf KämpferInnen verhaftet. Von denen vier in Untersuchungsgefängnissen der Tschechischen Republik gesteckt wurden, während der Rest restriktive Auflagen erhielt. Das ganze wurde in den Medien als abgestimmtes Vorgehen zur Demontage „terroristischer Netzwerke“ dargestellt, wie das Netzwerk der Revolutionären Zellen (SRB), die sich zu ihrer Verantwortung für Dutzende von Brandanschlägen gegen staatliche und kapitalistische Ziele bekannt haben. Auch wird einer der GefährtInnen für einen anderen Angriff beschuldigt, der laut Medien, mit Molotow-Cocktails gegen das Haus des Verteidigungsminister ausgeführt wurde.

Martin Ignačák, dem die Planung eines Angriffs auf einen Militärtransportzug vorgeworfen wird, wurde tatsächlich in die Falle gelockt von Agenten der Regierung, die anarchistische Kreise infiltriert haben und auf das Ziel, einschließlich Ausführungsplänen, hingewiesen haben.

Diese bestimmte repressive Taktik ist strategische Doktrin der US-amerikanischen Terrorismusbekämpfungsstrategien, die bekanntermaßen grundlegende Richtlinien für das Entstehen repressiver Politik auf globaler Ebene sind.

Geheimdienste übernehmen die Rolle einer Gedankenpolizei, dringen in subversive Bewegungen ein, greifen sich GefährtInnen heraus, die Praktiken direkter Aktion unterstützen. Sie schlagen ihnen Ziele und Pläne für Angriffe vor, nur um sie später festzunehmen, ohne dass irgendeine Aktion stattgefunden hat. In der USA gibt es viele solcher Beispiele für Strafverfolgung und Inhaftierung von KämpferInnen der breiteren radikalen Bewegung (von AnarchistInnen bis AktivistInnen von ALF und ELF).

Die vom tschechischen Staat entfesselte Operation Fénix ist sein erster organisierter Versuch die spezifische repressive Doktrin anzuwenden. Das geschieht mit der Absicht die kämpferische anarchistische Strömung, die in den letzten Jahren in der Tschechischen Republik entstanden ist, zu paralysieren.

Martin ist bereit seit 14 Monaten im Gefängnis und wartet auf seine Verhandlung. Trotzdem setzt sich die Rachsucht des Staatsapparates gegen den Gefährten fort, z.B. mit anhaltender Belästigung seiner Angehörigen, Verweigerung seines Antrags auf Umwandlung seiner Untersuchungshaft in Meldeauflagen sowie die schwächenden Haftbedingungen.

Um Widerstand zu leisten hat, befindet sich Martin seit dem 9.Juni im Hungerstreik. Er nutzt seinen Körper als Schutzwall gegen den Ausnahmezustand, dem er unterworfen ist.

Von unserer Seite stehen wir Martin bei und überwinden die künstliche Polarität von Unschuld und Schuld. Wir setzen uns dafür ein, dass seine Forderungen erfüllt werden

Internationale Solidarität ist ein wesentlicher Teil unsere Praxis, weil es die Grenzen niederreißt, die uns trennen und Botschaften von Rebellion und Missachtung von jedem Ort ausseendet, an dem sie verkündet wurden. In jeder Ecke der Welt, um dadurch die Risse im autoritären Bauwerk zu erweitern.

Am Freitag, den 24. Juni 2016 führte das Anarchist Black Cross eine Solidaritätsaktion vor der Botschaft der tschechischen Republik durch. (Eine der reichsten nördlichen Vororte von Athen)]. Wir haben ein Transparent aufgehängt, Parolen am Botschaftseingang gesprüht und Flugblätter geworfen, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir die Verantwortlichen kennen, falls sich der Gesundheitszustand unseres Gefährten verschlechtert.

Am gleichen Tag wurde als unser solidarischer Mindestbeitrag auf der Insel Lesbos in der Stadt Mytilini ein Transparent für den Gefährten Martin Ignačák aufgehängt. .

PS. Nachdem die Tschechische Botschaft in Palaio Psychiko verlassen wurde, haben Bullen der Motorrad-Spezialeinheit DIAS einen Bus, mit Personen, die an der Aktion beteiligt waren, verfolgt. Sie hielten den Bus an und stürmten ihn auf der Kifissias Allee und zwangen die Leute zum Aussteigen und brachten sie zum GADA Polizeipräsidium. Nach zwei Stunden wurden, bis auf einen (der einige Stunden später rauskam), alle entlassen.

Solidarität wird nicht zu einem nach innen gerichteten Prozess; unsere Aktionen werden durch Repression nicht begrenzt.

Repression hält uns nicht auf.

SOLIDARITÄT MIT DEM ANARCHISTISCHEN HUNGERSTREIKENDEN MARTIN IGNAČÁK

SOFORTIGE ERFÜLLUNG SEINER FORDERUNGEN

Anarchist Black Cross – Anarchist Solidarity Cell

Spanische Knäste: Repressalien gegen die in Soto del Real eingesperrte Gefährtin

erhalten am 27.06.2016

Seit einigen Tagen ist die, seit 13. April in Soto del Real eingesperrte, anarchistische Gefährtin Ziel verschiedener Strafmaßnahmen durch die Gefängnisdirektion ausgesetzt.

Gerechtfertigt durch „Sicherheitsgründe“ wird ihr nicht nur ein Vis-à-Vis Besuch mit ihrer Partnerin am Tag ihrer Hochzeit verweigert, sondern auch die telefonische Kommunikation mit ihr und einer anderen Person wurde ihr untersagt. Außerdem hat der stellvertretende Direktor verschiedene Disziplinarsanktion ausgesprochen, da sie beispielsweise andere Gefangene „zur Revolte angestiftet“ haben soll oder als Bestrafung für das nächtliche Sprechen mit anderen Inhaftierten.

Alle diese Bestrafungen sind als Repressalien für ihr kämpferisches und solidarisches Verhalten zu verstehen, da sie trotz der Distanz und der Isolation entschlossen weiterhin an den Kämpfen in den Straßen teilnimmt, indem sie eine Unterstützungsnachricht an die Banc Expropriat in Gràcia geschickt und einen weiteren Brief geschrieben hat, in dem sie ihre politischen Überzeugungen und Praxen des Kampfes gegen den Staat und das kapitalistische System bestärkt.

Aus unserer Perspektive, die sich in den Straßen befinden, kann allen diesen Versuche, sie zum Schweigen zu bringen und sie zu isolieren nur entgegengesetzt werden, dass die Zeichen der Solidarität und die Bemühungen diese ihre Worte zu verbreiten und zu verstärken, sich multiplizieren, für die sie sie noch mehr bestrafen wollen. Wir wollen außerdem darauf hinweisen, dass die festgesetzte Frist für ihren Aufenthalt in Soto del Real in Kürze abläuft und ihre Auslieferung an den deutschen Staat für den 30. Juni festgesetzt ist.

Wir werden nicht zulassen, dass sie die Stimmen von kämpfenden Gefangenen zum Schweigen bringen!

Lasst uns den Kreis zerstören, mit dem sie unsere Gefährtinnen isolieren wollen!

Verbreitet die Nachrichten – Raus auf die Straße – Nehmt an den Aufrufen teil – Handelt!

USA: 11. Juni, Berichterstattung aus Bloomington, Indiana

captivityErhalten am 20. Juni 2016

Hier ist ein kurze Chronologie von Veranstaltungen und Aktionen, die sich in Bloomington im Zusammhang mit dem internationalen Tag für Solidarität mit Marius Mason und allen anarchistischen Langzeitgefangenen ereigneten:

• Ende Mai erbrachte eine Solidaritätsveranstaltung über $350 für anarchistische Gefangene.

• Eine Benefiz-Tanzparty erbrachte über $600 für Queer- und trans* Gefangene, darunter den anarchistischen Gefährten Micheal Kimble.

• Eine „packathon“ („Einpack“-) Veranstaltung stellte Bücherpakete für Gefangene zusammen.

• Eine Briefschreibe-Nacht wurde dazu genutzt, Karten und Briefe zu gestalten und an über zwanzig anarchistische Gefangene in den USA, Chile, Deutschland, Spanien, Schweiz, Türkei und Russland zu schicken. Individuelle Sprachkenntnisse ermöglichten Übersetzungen in Sprachen, die außerhalb der USA verstanden werden. .

• Ein Informationsabend präsentierte Fälle und die aktuelle Situation von über zwei dutzend anarchistischen Gefangenen weltweit.

• Ein Film über G.A.R.I., einer Aktionsgruppe, die einen Banker gefangen genommen hat, um Freiheit für AnarchistInnen zu fordern, die in Franco’s Gefängnisse einsaßen.

• Eine Mikrofon – Demonstration und Picknick. Wir spielten über einen Verstärker vorher aufgenommene Texte, die von anarchistischen Gefangenen geschrieben wurden. Für drei Stunden hallten im Stadtzentrum die Wörter von inhaftierten GefährtInnen. Anschließend wurden hunderte Flyers über Marius Mason in der Innenstadt verteilt.

• In der Nacht des 11. Juni haben anonyme Personen die Fenster des Büros de Bewährungshilfe eingeworfen.

• Eine Wanderung im Yellowood Staatstsforst zu Ehren von Marius Mason. Vor Jahren hat Marius dort Bäume gespickt, zum Schulz von Naturgebieten in Indiana.

• Bei den meisten dieser Veranstaltungen haben wir einen großen Infotisch mit Flugblättern, Zines mit Briefen von Gefangenen, Plakaten und Adressen von Gefangenen aufgestellt.

Wir nehmen den Kampf gegen Gefängnisse und den Staat mit dem grundlegenden Vorschlag auf, ihn auf vielfältige Art zu führen.

Wir verweigern jegliche Hierarchie der Taktiken und erkennen jede Iniative als ein Werkzeug, das zu einem breit gefächerten Kampf beiträgt. Fundraising, Gefangenen Literatur zu schicken, das Schreiben von Briefen, Informationen über die Kämpfe unsere GefährtInnen zu verbreiten, öffentliche Demonstrationen, den Staat anzugreifen- alles hilft einen Raum zu schaffen, aus dem heraus Einzelne auf ihre gewünschte Art und Weise kämpfen können oder ihren Verhältnissen entsprechend sinnvoll ist. Wir lehnen gleichermaßen die händeringende Schwäche ab, die besagt, dass es gefährlich sei, für unsere GefährtInnen kämpferisch zu agieren und die posiernde Militanz, die keine Werte in etwas Anderem, als „harter Action“ findet. Für uns ist alles Wesentlich, was dazu beiträgt unsere GefährtInnen im Gefängnis und unseren gemeinsamen Kampf gegen den Staat zu stärken.

Alle können sich an dieser Tapisserie beteiligen. Alles was es braucht ist entschieden zu

Wir senden Grüße zu den inhaftierten und flüchtigen GefährtInnen in aller Welt.

Tod dem Staat!
Lang lebe die Anarchie!

Nord-Griechenland: Während einer antifaschistischen Aktion zogen Faschisten in Kavala eine Pistole

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Nazis aus den Vierteln schmeißen!

MILTANTER ANTIFASCHISMUS ÜBERALL – Kavala Antinazi

Am Samstag, den 21. Mai erschienen die Nazis der Stadt beim zehntägigen Festival des Technischen Instituts von Kavala. Hier zeigten sie eindeutig ihre feigen Antriebe; sie attackierten das Auto einer Freundin von einem der beiden bereits von Repression betroffenen antifaschistischen Gefährten, (englischsprachiges Flugblatt), die das Festival besuchten. Sie verschwanden sofort, als sie das Pech hatten, während ihre tapferen Tat von vielen zufällig am Parkplatz vorbeikommenden AugenzeugInnen beobachtet zu werden.

Sonntag, den 22. Mai Während die beiden AntifaschistInnen auf dem Festival waren, wurden von AntifaschistInnen vier Individuen des faschistischen Abschaums im Hafen von Kavala entdeckt. Die Faschisten, wie auch ihre Fahrzeuge, erhielten die verdiente Lektion. Als echte Feiglinge, nicht in der Lage mit dem Preis ihrer faschistischen Aktionen umzugehen, zog einer von ihnen während seiner Flucht eine Pistole. Nachdem er in die Luft geschossen hatte, richtete er die Waffe auf die AntifaschistInnen, die sofort stehen blieben. Nätürlich endete das kranke faschistische Wahn nicht, als sie eine Antifaschistin, die nicht zögerte, sich den Feiglingen entgegenzustellen erwischten und brutal zusammenschlugen. Sie richteten die Pistole auf ihren Kopf und traten sie auch noch, als sie ohnmächtig auf dem Boden lag. (Ihr geht es jetzt gut) Als einige AntifaschistInnen zur Hilfe herbeieilten, wichen, zwei der vier Faschisten (Triantafyllos Alexandridis und Andreas Rigoulis), die von ihren anderen beiden Kameraden in Stich gelassen wurden zurück und riefen mit hochgehaltener Waffe „Von jetzt an mit Pistolen!“

Das ist natürlich das Resultat der zweifelsfrei bestehenden Kooperation und Gemeinsamkeiten zwischen der Polizei und dem rechten Abschaum sowie der vollen Kenntnis der Polizei von den alltäglichen Rundgängen der Faschisten mit Messern, Pistolen und allem anderen, was ihre anorgasmischen Penisse stimuliert. Deshalb gab es, diesem Netzwerk zwischen Bullen, Misanthropen und Ratten geschuldet, innerhalb der nächsten Stunden in der Stadt ein starke Polizeipräsenz. In verschiedenen Teilen der Stadt (von der Fachhochochschule bis zum Hafen) fühten die Bullen laufende Kontrollen nach allem Verdächtigen (möglicherweise AntifaschistInnen) durch. Ihre „rechten Hände“ (den FaschistInnen) erlaubten sie natürlich frei auf den Straßen herumzuwandern, nach AntifaschistInnen zu suchen, um dabei eindeutig die parastaatlichen Aufgaben der Bullen zu übernehmen.

Die AntifaschistInnen hielten rund um das Squat Vyronos 3 Wache, um sich dann wieder als Grupppe zusammenzufinden, um dann gemeinsam einen lebendigen Protest mit starken antifaschistischen Impuls Richtung Innenstadt zu starten. Mit Wut suchten sie nach den Nazi-Dreckskerlen, die bereits von den Ratten-Bullen über den antifaschistischen Block im Stadtzentrum informiert wurden. Hierduch avancierte die Jagd nach den FaschistInnen zu einem Versteckspiel. Die Demonstration bewegte sich zu Polizeikommissariat. Über die panischen Bullen wurde hönisch gelacht.

Nach ungefähr einer halben Stunde tauchten in der näheren Umgebung des Squats, Triantafyllos Alexandridis und Andreas Rigoulis auf. Sie saßen in dem Auto des Letztgenannten, das als Fahrzeug für Behinderte für seinen Vater gekennzeichnet ist, der einen Rollstuhl nutzt. Bedenkenlos wird dieses Fahrzeug von seinem Neo-Nazi-Sohn für ihre Angriffe genutzt. .

(Es muss darauf hingewiesen werden, dass Rigoulis’ Vater am Tag als Kasidiaris -Parlamentarier der Goldenen Morgendämmerung eine Hass-Rede im Hotel Galaxy in Kavala plante, dicht bei den Bullen war, die den anarchistischen Block daran hinterten, vor das Hotel zu kommen, das die RepräsentantInnen der Neo-Nazipartei beherbegte, den Mördern von Fyssas. Ungeachtet der Tatsache, dass alle StadtfaschistInnen sich selbst als reine PatriotInnen bezeichnen und um jeden Preis bezeugen wollen, dass sie nichts mit politischen Parteieien, insbesondere mit der Goldenen Morgendämmerung zu tun haben, zeigte an diesem Tage publiziertes Online-Bildmaterial von der Veranstaltung, dass Triantafyllos Alexandridis, Andreas Rigoulis and Kostas Tonios (einer der Gründungsmitglieder der neugegründeten rechtsaußen Partei L.E.P.E.N. und eine der 13 NebenklägerInnen gegen die zwei ins Visier genommenen Antifaschisten) . Sie waren alle anwesend, um die Rede der mörderischen Schergen zu hören. Geschickt bemühten sie sich hinter anderen Teilnehmenden zu verstecken, um nicht von den Kameras aufgenommen zu werden.

Als die Nazis sich durch dass bewachte Gebiet des Squats bewegten, wurden sie von AntifaschistInnen bemerkt, die sie aufforderten näher zu kommen. Wie erwartetet, hielten sie eine sichere Distanz zum Squat und der Gruppe, die den Ort bewachte. Dann stieg der angsterfüllte Triantafyllos Alexandridis aus dem Auto und provozierte die AntifaschistInnen, zu ihm zu kommen. Selbstverständlich bewegten sich die AntifaschistInnen augenblicklich auf ihn zu, was dazu führte, dass er schnell ins Auto stieg und schleunigst geflohen ist. Eine Fähigkeit in der sie wirklich über Kompetenz und Erfahrung verfügen.

Dienstag, 24. Mai In der Innenstadt führen AntifaschistInnen eine lebendige Demonstration durch. Von den ca. 50 AntifaschistInnen wurden Flugblätter verteilt, die die letzen Ereignisse zusammenfassten und ununterbrochen antifaschistische Parolen gerufen. Auf der Route lag die Polizeiwache, wo die Bullen wieder einmal verhöhnt wurden. Sie hielten weiterhin eine vorsichtige Haltung ein. Sie standen in voller Ausrüstung im Eingang der Polizeistation. Der Marsch endete am besetzten Haus, wo Flugblätter an die umliegenden Wohnblöcke verteil wurden umd über die Veranstaltungen und über die Gründe der Demonstration zu informieren.

Mittwoch, den 25. Mai Im Faliro Park versammelten sich an die einhundert AntifaschistInnen und informierten die anwesenden Menschen über die faschistischen Angriffe der letzten Tage in Kavala. GefährtInnen hingen ein Transparent an einer Stelle des Parks auf, wo es von der Hauptstraße gesehen werden konnte, verteilten Flyer und riefen antifaschistische Parolen. Frühzeitig wanderten Polizeikräfte in der Stadt umher, darunter zwei Einheiten der Bereitschaftspolizei am Büro der Goldenen Morgendämmerung, DIAS Motorräder im Viertel Vironas, wo der neue Roupakiases (Roupakias ist der Nazi- Goldene Morgendämmerung- Mörder von Pavlos Fyssas) der Stadt lebt und natürlich durchsuchten alle Zivilbullen von Kavala das Stadtzentrum und konzentrieten sich dabei auf den Faliro Park und die Umgebung des Squats.

Natürlich fehlten auch im Park, indem sich die AntifaschistInnen versammelten, die Zivilbullen nicht. Sie, gleichermaßen feige, wie ihre Neo-Nazi Lakaien, kamen in deen Parkmit ihren Töchtern und Söhnen zum Herumschnüffeln, während sie in fünf Meter Entfernung zur versammelten Menge ihre Kinder auf der Schaukel anschubsten Ohne Respekt für die Kinder, die nicht verantwortlich sind für die Schamlosigkeit ihrer Bullenväter; die Gefährten entschieden sich dagegen, sie zu verhöhnen.

Nach einer Stunde gingen die AntifaschistInnen auf die Hauptstraße neben dem Park. Die Demonstraton begann. Sie hatte das Viertel zum Ziel , wo die zwei Nazis (Triantafyllos Alexandridis und Andreas Rigoulis) leben. Während der gesamten Dauer der Demonstration wurde sie von Bereitschaftspolizei, Motorradbullen (Dias Team) und Zivilbullen begleitet. Insgesamt waren sämtliche Polizeikräfte von Kaval präsent und alles was sie aus den Nachbarstädten ankarren konnten.

Der Marsch war dynamisch. Ständig wurden antifaschistische und Anti-Bullen Parolen gesungen und die GefährtInnen informierten die Nachbarschaft über die neuen Roupakiases, die sie in ihrem Gebiet haben und die Tatsache, dass die Bullen nicht nur die Bedrohung mit einer Pistole verschleiern, sondern, dass es alles unter ihrem Schutz stattgefunden hat.

Die Bullen folgten der Demonstration, bis sie am Vyronos 3 Squat endete. Sie hielten weniger als 20 Meter Abstand zu den AntifaschistInnen und provozierten sie mit ihren ironischen Kommentaren und Gelächter.

Als die Bullen die Straße vor dem Squat erreichten, stoppten die AntifaschistInnen und riegelten die Straße ab und machten ihnen klar, dass sie eine Kehrtwende machen und abhauen sollten. Vor allem als EinwohnerInnen des Gebiets, auf ihre Balkone kamen und über die Ereignisse und den Grund für den Marsch informiert wurden, hat das die Bullen sichtbar vollkommen irritiert zurück gelassen. Solche Unzufriedenheit seitens der Bullen wurde immer dann offensichtlich, wenn der Marsch stoppte und die Nachbarschaft informierte.

WEDER IN KAVALA, NOCH IRGENDWO ANDERS
ZERSCHLAGT DIE FASCHIST/INNEN IN ALLEN VIERTELN
BULILEN UND NAZIS SIND DER SELBE VEREIN

FASCHIST/INNEN ZURÜCK IN EURE HÖHLEN

Weitere Photos und ein Video:
anarxikoikavalas.squat.gr

auf Englisch

Spanische Gefängnisse: Update und Worte von der anarchistischen Gefährtin, die wegen Bankraubs von Auslieferung bedroht ist

solidaritatrebelam 17.6. erhalten

Vor ein paar Tagen, als wir die Auslieferung der Gefährtin, die am 13. April verhaftet wurde schon für gesetzt hielten, erhielten wir die Nachricht, dass die Auslieferung nach Deutschland um einen Monat aufgeschoben wird. Dieser Aufschub, entschieden von der Audiencia Nacional, ist eine Reaktion auf den Antrag unseres Anwalts bezogen auf die schon vor der Verhaftung begonnene Vorbereitung von ihren Hochzeitsdokumenten. Sobald diese Gerichtsentscheidung bekannt war,
wurde unsere Gefährtin in das Frauengefängnis in Brieva (Avila) verlegt, von wo wir dachten dass sie die Planungen für den Flug nach Deutschland machen würden.

Aus dem Knast erhielten wir Worte, welche wir umgehend veröffentlichen werden. Zur Zeit ist unsere Gefährtin wieder im Gefängnis Soto del Real (Madrid) in Einzelhaft mit der Möglichkeit mit anderen Gefangenen Hofgang zu haben, zumindest bis zum 30. Juni, dem Tag, an dem der Aufschub für die Hochzeitsprozedur ausläuft.

In der Zwischenzeit machen wir einen Solidaritätsaufruf mit der Gefährtin in den Strassen als Unterstützung für alle inhaftierten Kämpfer*innen und um unsere tiefe Verachtung für das System, welches sie in Geiselhaft hält, um diese elendige Ordnung zu verteidigen, auszudrücken.

Worte von der am 13. April verhafteten Gefährtin:

Gefährt*innen, ich schreibe euch aus dem Gefängnis von Brieva (Avila) wo ich nach anderthalb Monaten der Einsperrung  in Soto del Real (Madrid) verlegt wurde – immer weggesperrt unter dem FIES-Regime und Einzelhaft. Ich wollte schon früher schreiben aber Kommunikation und Informationen sind sehr langsam und eingeschränkt, daher habe ich es bisher nicht getan.

Ich schätze zutiefst all die Gesetzen und Demonstrationen von Solidarität und Unterstützung.

Ich habe sie so stark gespürt, dass sie durch die Wände, Gitterstäbe und das System von Sicherheit und Kontrolle drangen. Ganz egal wie sehr sie es versuchen, sie werden es niemals schaffen unseren Willen und unsere Entschlossenheit zu brechen oder zu stoppen, gegen diese Welt der totalen Misere, in der sie uns zu leben zwingen, zu rebellieren.

Es sind genau die schwierigsten Umstände die uns noch mehr Stärke und Entschlossenheit geben die Möglichkeiten des Konflikts zu verbessern und zu stärken, sowohl drinnen als auch draussen. Die Kämpfe für die Befreiung von allen Fromen der Unterdrückung sind zahlreich, genau wie
die verschiedenen Methoden und gerechten und legitimen Praktiken des Kampfes.

Von der bloßen Verweigerung, egal welche Autorität anzuerkennen, zum Angriff und Enteignung einer Bank.

Die wichtigste Sache bei Aktionen ist, dass diese sich von selbst erklären: ihre Zielsetzung, ihr Zweck und ihre Werte.

Wenn sich verschiedene Kämpfe in einem größeren Kontext verbinden,  dann komplettieren und stärken sie sich gegenseitig und setzen der Trennung zwischen Politischem und Persönlichem ein Ende: alle persönlichen Entscheidungen, die wir in unserem Leben treffen sind politisch während
alle politschen Entscheidungen direkt unser persönliches Leben betreffen.

Natürlich müssen wir bei jedem Schritt den wir tun vorsichtig sein, um nicht in den Händen des Staates und seiner Diener zu landen.

Aber wir wissen sehr gut, dass der Kampf einen Preis hat.

Der Staat und die Medien antworten jedesmal mit mehr Repression und mit zunehmend hartnäckiger Verfolgung durch die Medien gegen alle, die sich gegen sie wenden.

Jetzt gerade bin ich hier, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass ich bald nach Deutschland ausgeliefert werde. Ich fühle mich stark, angesichts der Situation und alles was kommen wird. Vor allem stolz auf unsere Ideen, Werte und anarchistischen Praktiken, auf das Leben für welches wir uns entschieden haben und uns weiterhin Tag für Tag entscheiden.

Kraft und Solidarität mit allen verfolgten und eingesperrten Kämpfer*innen!
Der Kampf geht weiter – Sie werden uns nicht aufhalten!

1. Juni 2016
Gefängnis von Brieva (Avila, Spanien)

Quelle: (Solidaritätsseite für die Gefährtin): solidaritatrebel.noblogs.org

auf Spanisch  / englischsprachige Übersetzung auf 325

Warschau, Polen: Drei Anarchisten in Untersuchungshaft, mit dem Vorwurf konfrontiert, sie wären für den Versuch eines Sprengstoffanschlags verantwortlich

3warsawAm frühen Morgen des 23. Mai 2016 wurden in der Nähe eines Parkplatzes im Warschauer Viertel Vlochy drei Anarchisten verhaftet, weil sie angeblich eine selbstgefertigte Sprengladung unter ein Bullenfahrzeug angebracht haben, um zu versuchen, die örtliche Polizeistation anzugreifen. Die drei Gefährten (im Alter von 17, 31, und 35 Jahren) verweigerten die Aussage und bestritten alle vorgebrachten Vorwürfe gegen sie. Mindestens einer wurde im Polizeigewahrsam geschlagen.

Am gleichen Tag wurde eine Razzia auf dem besetzten Gelände Radykalne Ogrody Działkowe (radikale “Reclaim the fields” Kleingartenanlage) durchgeführt und wiederholt von Bullen „besucht“ die von allen anwesenden Personen die Personalien aufnahmen und versuchten die GärtnerInnen zu verhören (Am 2. Juni kamen die Bullen zu einem weiteren „Besuch“ beim ROD vorbei.)

Aufgrund der Verhaftungen brach ein Medienrummel aus. Die drei Anarchisten wurden als Terroristen dargestellt und ihre Bilder wurden bereits zu Beginn veröffentlicht. Sie wurden in ein Untersuchungsgefängnis gesteckt, wo sie drei Monate auf ihren Prozess warten müssen. Ihnen drohen bis zu 8 JahrenHaft.

Alle drei in Warschau existierende Squats, Syrena, Przychodnia und ROD – und verschiedene andere anarchistische und sich für soziale Gerechtikeit einsetzenden Kollektive (die Liste der UnterzeichnerInnen findet ihr hier) veröffentlichten einen Offenen Solidaritätsbrief für die drei Verhafteten. Unter anderem erklärten sie, dass dieses alles zu einer Zeit passiert, wenn die polnischen Herrschenden auf die Verabschiedung eines neuen Anti-Terrorgesetzes drängen, für das sich die regierende PIS (Recht und Gerchtigkeit) Partei einsetzt.

Ein weitere Stellungsnahme kam von Łukasz Bukowski , der in Poznań eingesperrt ist und dringend seine GefährtInnen dazu aufruft, Solidarität mit den drei Verhafteten zu zeigen.

Die Gefangenen haben auch die Unterstützung vom Grecja w Ogniu Gegeninformationsportal.

transparent-trójkąAm 1. Juni 2016 wurde an einer Straßenunterführung in der Stadt Poznań ein Transparent entrollt und dazu folgender Text verteilt:

An einer der Unterführungen von Poznań haben wir aus Solidarität mit den drei in Warschau ingesperrten Anarchisten ein Transparent aufgehängt.

Unsere Solidarität geht an die Verhafteten. Wir sind weder mit der Manipulation durch die Medien und der Polizei einverstanden, noch mit der Angewohnheit von Teilen der „Szene“, die im Falle einer realen Repression die Gefangenen isoliert und kritisiert, obwohl sie überall „SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE“ verkündet.

Wir werden immer alle unterstützen, die von Polizeigewalt betroffen sind und sich zur Gegewehr entschlossen haben

Spanien: Der Anarchist Gabriel Pomba da Silva ist zunächst aus dem Gefängnis entlassen, wurde aber in die Klandestinität getrieben

KettensprengenGabriel Pombo da Silva wurde dann doch aus dem Gefängnis entlassen. Aber offensichtlich wollen sie  ihn in 45 Tagen wieder einschließen. Deshalb haben sie ihm keine andere Wahl gelassen, als in den Untergrund zu gehen, wie seinem letzten Kommuniqué zu entnehmen ist:

C.N.A., 10. Juni 2016

„Der Anarchismus betrifft das Individuum, nicht nur der Gemeinschaft
sondern sich selbst gegenüber. Der Anarchismus wendet sich nicht an den
„Bürger“ sondern an den Menschen.“ – Albert Libertad

Liebe Genoss_innen

Endlich, nach vielem Hin und Her vom Knast und den Gefängnisbehörden, haben sie sich verpflichtet gefühlt, ihre eigenen Gesetze zu befolgen, die sie sonst stets verletzen und ich bin hier endlich in Freiheit, richte diese ersten Worten der Dankbarkeit und Liebe an alle, die ihr mich diese letzten 30 Jahre begleitet und in meinem eigenen anarchistischen Glauben bestärkt habt und dabei die elementaren Prinzipien des Anarchismus, gegenseitige Unterstützung und Solidarität, verwirklicht habt. Das hat mich schließlich aus den Klauen der Gefängnisbestie befreit, gegen die ich auf der Straße weiter kämpfen werde, ohne die persönliche Schlacht zu vergessen, die draußen geschlagen wird, da es für mich kaum Unterschiede zwischen dem einen System und dem anderen gibt.

Ich weiß sehr genau, dass ich, noch Teil all dessen,  sehr privilegiert bin, da ich auf die Unterstützung von Genoss_innen zählen konnte. Es gibt viele, die nicht von dieser Chance profitieren können. In den kommenden Tagen werden wir Kommuniqués herausbringen, die schon über die spezifische Materie unserer Bewegung und möglicher Strategien eintreffen, die wir entwickeln müssen, um den ganzen Institutionalismus und buen-rollismo (d.Ü.: good vibes?) des revolutionären Anarchismus unserer Älteren/Vorkämpfer_innen/Vorgänger_innen zu erneuern.

Ich möchte festhalten, dass ich niemals unsere libertären Genoss_innen vergessen werde, die im spanischen Staat und auf der Welt gefangen gehalten werden, besonders Mónica, Francisco, Claudio und die zuletzt in Haft genommene Genossin/die letzte in Haft genommene Genossin, die an Deutschland ausgeliefert werden wird, wobei ich viele außer Acht lassen, die ich nicht namentlich erwähne.

Es bleibt viel zu tun, das ist gewiss, aber letztlich wird es nicht bei Lust, Vorfreude und Entschlossenheit bleiben. Ich werde hier nicht auf die niederträchtigen Versuche der Gefängnisleitung, meine Entlassung zu verhindern, eingehen. Das werden wir mit offiziellen Schreiben dokumentieren, in denen sich eindeutig zeigen wird, wie grob und wirr die Justiz dieses Landes ist. Ich bin frei und so wie es aussieht beabsichtigen sie, mich in 45 Tagen von Neuem einzusperren, von Neuem ihre Hunde auf mich loszulassen. Selbstverständlich werde ich weder freiwillig in den Knast gehen, noch mit dem „Gesindel“ paktieren, mich auf irgendeine ausgehandelte Entlassung einlassen. Daher nehme ich an, dass mir nicht mehr bleibt, als aus dem Schatten zu kämpfen, diejenigen Prozesse und antiautoritären Projekte unterstützend, die voranzutreiben ich für nötig halte, mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, bis hin zum Untergrund in den sie mich treiben.

Alle Menschen und Organisationen zu erwähnen, die mich während all dieser Jahre unterstützt haben, ist unmöglich, es sind zu viele. Ich möchte nur, dass ihr wisst, dass ihr heute, morgen und immer auf mich zählen könnt, wenn es um den Anarchismus und die soziale Revolution geht. Heute, von einem Aufenthaltsort außerhalb der Mauern, schicke ich Berge von Grüßen.

Gabriel Pombo da Silva

Ein kleines Gedicht, die verbesserte Version hat Mónica in ihrer Zelle

1. Akt (Vorspiel)

Ich entdecke in jedem Gestirn ein Teil meiner ursprünglichen yoedad:
Wasser, Sauerstoff, Wasserstoff, Mineralien, Aminosäuren

Ein Wassertier, Reptil, Säugetier sein; Homo Sapiens Sapiens: Sternenstaub

Mensch der seine Herde und seine sklavische Moral leugnet. Mörder der
Götter. Ewiger Gott an meiner statt, Bruder der Einzigen. Ares, Gott des
Krieges, Giordano Bruno und Nietzsche.

Dichter und Enteigner eines alten Geschlechts: Renzo Novatore, Severino
di Giovanni, Durruti und Sabaté

Zum Tode verurteilt wie Augustín Rueda und Puig Antich. Blut der Ketzer
und Gotteslästerer.
Sprecht nicht mit mir Kinder! Sprecht nicht mit dem, der euch empfiehlt
zu leiden und den Schmerz zärtlich zu empfangen, als Teil des Prozesses
und der Erfahrung, die uns befreit!

Wir sind Sternenstaub… Partikel dieser wunderbaren Weite. Nichts hält
uns auf, im Leben und Sterben erzeugen wir Supernoven

Bruder Insekt, Flechten der Erde, Erdbeben. Körper, die sich formen um
sich ihrem Lebensraum anzupassen…

Welch Ironie, dass eine falsche Interpretation der Werke Platons und
Aristoteles’ zum Ergebnis hatte, dass die Spezies, die sich von weitem
in ihren Kulturen zeigt, sich freiwillig ihren metaphysischen Fiktionen
unterwarf!

Ein schmutziger Wurm der Mensch, der Gottesfurcht toleriert und sich auf
der Suche nach Befreiung den Magiern und Theologen in die Arme wirft!!

Es gibt keine Befreiung, nur Oxidation, Tod, Lebensphase. Nicht einmal
Mahnung an jemanden: mein zerstörerischer Nihilismus hat ein Monster
erschaffen.

Ich sehe mit Reptilienaugen, agiere wie eine Katze, bin der nächtliche
Uhu und der Stier, der sein Territorium einfordert.

Morgen…Kind…wenn du alt wirst auf dem Pfad des Krieges und der
Anspannung, wirst du in deinen Pupillen zwei Sonnen einschließen. Deine
Sporen werden zu neuen Blumen des Schlechten aufkeimen.

Das ist der ganze Sinn; Poesie Liebe und Tod

2. Akt (Schlussfolgerung)

Aus dieser Höhe kann ich die Augen all meiner Vorfahren sehen. Ich danke
euch für das Vermächtnis, und dir, Mutter, mein Fleisch, meine
barbarische unzivilisierte Herkunft.

Und was nun? Ich habe gelernt eine Sprache zu sprechen, die niemand
kennt. Ich habe gelernt Titanen der tausendjährigen Indoktrinierung zu
schlagen

Ich spreche mehr mit den Gestirnen als mit den Menschen. Ich spreche
mehr mit den Toten als mit dem Lebenden. Es fehlt mir nur ein Wolf zu
sein, der auf dem Berg umherstreift um den Vollmond anzuheulen.

Ich möchte aufhören zu sprechen. Nichts sein als innere Erregung. Wilde
Blicke. Körper, die sich ineinander verflechten. Münder dir nur den
Zweck haben zu küssen. Körper, die sich aufmachen diese nichtige
Schöpferin der Ewigkeit zu lieben.

Wörter öffnen nicht nur Wege, sie versperren sie auch.

Gabriel

Athen: Solidarität mit der anarchistischen “Gini-Besetzung” für Papierlose in der Polytechnischen Universität [korrigiert]

Am 31. Mai 2016 erhielt die Besetzung des „Gini-Gebäudes“ der Polytechnischen Universität in Exarchia/Athen einen Brief vom Rektorat. Darin verlautbarten die Autoritäten der Universität, dass am nächsten Morgen „Desinfektionsmaßnahmen“ im Gebäude, sowie dringende Reperaturen an der Aussenfassade vorgenommen werden müssen. Zusätzlich soll das Gebäude ab dem 6. Juni 2016 für Prüfungen der Studierenden der Universität zur Verfügung stehen. Sogar ein Sprecher der Afghanischen Community wurde geschickt um die Aufforderung zu überbringen, er gab vor im Auftrag des griechischen Bildungsministeriums anwesend zu sein.

Das „Gini-Gebäude“ wurde Ende Februar vom anarchistischen Kollektiv des Squats Themistokleous 58, sowie Individuen in Solidarität besetzt. Zu dieser Zeit wurde der Viktoria-Platz im Zentrum von Athen durch die griechische Polizei geräumt und die Leute wurden gezwungen in staatliche Camps umzuziehen. Der Viktoria-Platz wurde für mehrere Monate von papierlosen Menschen als Schlaf- und Wohnort, sowie als Treffpunkt genutzt. Viele von ihnen bestanden darauf, genau an diesem Ort zu sein, um sichtbar zu machen, wie die europäischen Regierungen diese Menschen behandeln.

Diese Umstände bildeten die Basis für ein Projekt, in welchem papierlose Menschen sich selbst organisieren und mit anarchistischen Ideen im Allgemeinen in Berührung kommen. Viele Menschen aus der Nachbarschaft in Exarchia sowie andere besetzte Häuser zeigten sich solidarisch und unterstützten das Projekt.

Seit daher leben zwischen 80 und 250 Menschen zusammen in diesem Gebäude und probieren sich, kollektiv zu organisieren. Die Aufrechterhaltung der Würde wird dabei der Unterbringung und Versorgung gleichgesetzt. Zusätzlich werden informelle politische Aktionen ausgeführt um den Druck auf den Staat zu erhöhen und die bestehende Ordnung der Gesellschaft mit allen notwendigen Mitteln zu zerstören.

Die Räumung von Idomeni und die dringliche Aufforderung, das „Gini-Gebäude“ zu räumen und zu „desinfizieren“ passiert zu einer Zeit, in der der griechische Staat jegliche Streitkräfte mobilisiert um Menschen aufzuspüren und sie in Konzentrationslager und Detention Centers zu entführen. An Orte, in denen die Zustände miserabel sind und der Staat versucht die absolute Kontrolle über Leute zu bekommen. Eine Zeit in der die Faschisten als verlängerte Arm des Staates eine wachsende Bedrohung in ganz Europa darstellen. Wir haben auch in der Vergangenheit gesehen, dass die Faschisten sich parastaatlich organisieren, gemeinsam mit den Bullen operieren, auf die Straße gehen und Migranten und Migrantinnen ermorden. Dies alles unter dem Deckmantel der bürgerlichen Demokratie.

Wir werden der Aufforderung des Rektorates nicht nachkommen weil wir nicht akzeptieren, dass Papierlose wie menschlicher Abfall behandelt werden und „wegdesinfiziert“ werden. Keine Reinigungstruppe wird unsere Besetzung betreten, weder jene mit Uniform noch diejenigen in zivil. Bis zum Ende werden wir diese Besetzung verteidigen, mit allen notwendigen Mitteln, als Teil von einem Kampf den wir für Würde und Aufstand führen. Mit schlagkräftiger Solidarität werden auch viele Anarchisten und Anarchistinnen, im Fall einer Räumung, bereit sein den Bullen die Stirn zu bieten und sie zu verjagen.

Wir rufen am 1. Juni ab 09:00 Uhr dazu auf, sich vor dem „Gini-Gebäude“ im Athener Polytechnikum (Zugang über Stournari Str., Exarchia) zu versammeln um gemeinsam unsere Solidarität zum Ausdruck zu bringen!

Rektoren hört her, die Gini-Besetzung bleibt!

Die Flamme der Solidarität mit papierlosen Menschen wird niemals ausgehen!

Feuer für alle Grenzen und Knäste!

Atash ba daulat! / Atash ba zindan!
(Feuer für das Vaterland! / Feuer für das Gefängnis!)

Einige Anarchisten und Anarchistinnen

Zur Verhaftung vom 13. April 2016 in Barcelona

JEDES HERZ IST EINE ZEITBOMBE

Am 13. April dieses Jahres führte eine Operation der Mossos d’Esquadra (autonome katalanische Polizei) in Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei drei Hausdurchsuchungen durch, zwei davon in Privatwohnungen und eine weitere im besetzten sozialen Zentrum Blokes Fantasma. Diese Polizeioperation endete mit der Verhaftung unsrer Gefährtin, die mittels eines europäischen Haftbefehls aufgrund der Anklage des deutschen Staates gesucht wurde, an der Enteignung einer Bank im Jahr 2014 in eben jenem Land teilgenommen zu haben.

Die Gefährtin wurde am 14. April in den Isolationstrakt des Gefängnisses von Soto del Real (Madrid) überstellt, wo sie unter dem FIES-Regime inhaftiert wurde. Obwohl sie den Willen ausgedrückt hat nicht ausgeliefert zu werden, beugte sich die Richterin der vierten Kammer der Audiencia Nacional (Staatsgerichtshof für schwere Verbrechen), Angela Murillo, (wie üblich) dem Willen des deutschen Staates und vermeldete am 26. Mai die Auslieferung unserer Gefährtin innerhalb von 10 Tagen an eben jenes Land, wo auf sie ein Hochsicherheitsgefängnis wartet.

Die Staatsanwaltschaft von Aachen (Deutschland) ist die selbe, die am 24. Juni des Vorjahres einen EuHB gegen eine weitere anarchistische Gefährtin ausstellte, die an der griechisch-bulgarischen Grenze verhaftet und dort zwei Monate inhaftiert wurde. Danach wurde sie nach Köln ausgeliefert, wo sie weitere vier Monate in Untersuchungshaft wegen der Anklage an einer Enteignung einer anderen Bank, in diesem Fall im Jahr 2013, teilgenommen zu haben, verblieb. Seit dem 16. Dezember des letzten Jahres befindet sie sich in „Freiheit“ und wartet auf den Gerichtsprozess.

Das was sie Krise nennen ist nicht mehr als die zigste kapitalistische Restrukturierung, die uns auf der einen Seite die Verunsicherung, Prekarisierung und Verarmung unserer Leben bringt und auf der anderen Seite all jene Personen unterdrückt und einsperrt, die sich entschieden haben gegen dieses Leben der Misere, zu dem sie uns verdammen, zu kämpfen und zu rebellieren. Es handelt sich um deutliche Beispiele für die Stützen ihrer Repression: das sogenannte Knebelgesetz, das Strafgesetzbuch in all seinen Formen und Reformen, die neue Antiterror-Gesetzgebung… Um alle politischen Mittel und ökonomischen Notwendigkeiten, die es ihnen erlauben den Status Quo zu erhalten, umsetzen zu können, müssen sie fortfahren ihren repressiven und Kontrollapparat zu perfektionieren. Im Namen der Sicherheit und der Demokratie ist die Kollaboration zwischen Staaten im repressiven Bereich eine Realität, die auf dem Vormarsch ist. Europäische Haftbefehle, Treffen von uniformierten Kollegen verschiedener Länder, Datenbanken von „unerwünschten Personen“ und DNA, die auf europäischer Ebene geteilt werden, sind Teil ihres Kontrollarsenals.

Das scheinheilige Europa des Gewinns öffnet seine Grenzen für die Zirkulation von Kapital und Waren und schließt diese gleichzeitig für jene Personen, die sich nicht damit abgeben von den Abfällen zu leben, die aus der Misere und den verwüsteten Gebieten fliehen, oder für jene, die vor den Kriegen flüchten, welche die Mächtigen ausgelöst oder genährt haben. Dieses Europa betrachtet gleichmütig die Barbarei, die es ausgelöst hat, als schreckliche Normalität.

Die vergangenen und neuen Erfahrung zeigen und erinnern uns daran, dass der Bruch mit der Normalität möglich ist; die Regeln der Macht, des Konsens und des Kapitals herauszufordern und uns unsere Leben wiederanzueignen.

Die Erfahrung der Verteidigung der Banc Expropiat (kürzlich geräumtes soziales Zentrum) in den Straßen von Gràcia in Barcelona haben nicht nur einen Spalt in der Pazifizierung aufgebrochen, die sie uns täglich versuchen aufzuzwingen, sondern hat auch eine Möglichkeit und Hoffnung eröffnet, um eine Form des selbstbestimmten, würdevollen, erfüllten Lebens zu konstruieren. Wir wissen, dass die rebellischen Feuer, die in Gràcia brannten, das Herz unserer Gefährtin in ihrer Isolation in Madrid entfacht haben und sie trotz der Distanz viele der Gesten und Leidenschaften dieser Nächte begleitet haben.

Es ist uns egal ob die Gefährtin „schuldig“ oder „unschuldig“ für die Taten ist, die sie ihr zuschreiben, das sind Kategorien, die wir den aasfressenden Verteidigern des Systems überlassen.

Jeder Akt der Enteignung des Feindes, der uns seit Jahrhunderten beraubt, ist nicht nur legitim sondern wünschenswert.

Unsere uneingeschränkte Komplizenschaft für alle, die ihre Freiheit riskieren, um das Kapital zu enteignen.

Heute, 30. Mai, wurde die Gefährtin ins Gefängnis von Brieva in der Provinz Ávila überstellt. Wahrscheinlich haben sie eine Reihe von Verlegungen in verschiedene spanische Gefängnisse vor der Auslieferung an Deutschland für sie vorbereitet, ein weiterer Versuch der Züchtigung, den der spanische Staat speziell gegen rebellische Gefangene zur Schau stellt.

Rebellische internationale Solidarität mit der in Barcelona am 13. April und der in Bulgarien verhafteten Gefährtin.

Freiheit für alle anarchistischen Gefangenen!

Für die Ausbreitung der Revolte

Grenzenlos solidarische Anarchisten.

„Wenn man kämpft kann man verlieren. Wenn man nicht kämpft hat man schon verloren“ R.Z.

Besançon, Frankreich: Verschiedene und unterschiedliche Zerstörung… aber immer gut gezielt!

 

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Einige Stunden vor dem 1. Mai, es war ein höllisch regnerischer, langweiliger und deprimierender Tag…

Das Flanieren mit weit geöffneten Augen, erlaubte uns dieser Welt, die wir im höchsten Masse hassen, einige feindliche Spuren zu hinterlassen.

In der Rue Battant wurde das große Schaufenster des Immobilienmaklers „Nicolas“ gefunden und schön kaputt gemacht. Weiter vorn auf der Strasse verlor der Military- und Nationalistische Kleidershop „Military Look – National Fipes“ eines seiner Schaufenster. Eine Holzplatte ersetzt nun einen Teil dieses FaschistInnennestes. Schlussendlich bezahlte auch der notorische Gefängnisbauer „Boygues“, der in der zentralen Allee der Stadt ein Büro hat, mit einer kaputten von seinen vielen Scheiben seinen Preis. Das Büro versteckte das Ganze mit einer Holzplatte.

Quelle: Indymedia Nantes

Üb. mc, Knast Salez, CH  vom englischsprachigen Blog

Poznan, Polen: Drei Monate im Gefängnis für Zwangsräumungsblockade

7-May-demo-in-solidarity-with-poet-Łukasz-Bukowskierhalten am 19.5.

Am 27. April 2016 ging Lukasz Bukowski, der in der Anarchistischen Föderation Poznan mitmacht, für drei Monate ins Gefängnis. Er war wegen Körperverletzung eines Polizisten angeklagt und verurteilt worden. Zu der Tat soll es gekommen sein, als Leute die Zwangsräumung der Wohnung einer behinderten Frau und ihres Ehemannes, Katrzyna und Ryszard Jencz, durch eine Blockade verhindern wollten. Lukasz weigerte sich, die gegen ihn verhängte Geldstrafe zu bezahlen, die erst in zwangsweise Ableistung von Sozialstunden und dann in eine Gefängnisstrafe umgewandelt wurde. Er hat die dreimonatige Gefängnisstrafe in Poznan angetreten.

Lukasz will auf die Vertreibungen und brutalen Wohnungsräumungen aufmerksam machen, die weiterhin nicht nur in Poznan, sondern in ganz  Polen stattfinden. Er verweigerte die Zahlung der Geldstrafe, weil seiner Auffassung nach die Verteidigung der Mieter_innen richtig war und ist. Er will auch auf die ungleiche und ungerechte Behandlung von Mieter_innen aufmerksam machen, sowie auf die Repression gegen all diejenigen, die die Mieterrechte verteidigen.

Die Räumung von Ryszard und Katarzyna, die schwer krank ist und seit vielen Jahren im Rollstuhl sitzt, geschah am 25. Oktober 2011. Trotz Katarzynas offensichtlichem Leiden hat das Gericht, das den Räumungstitel verfasste, ihr und ihrem Ehemann keine Sozialunterkunft zugewiesen, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Gerichte verweigern dies oft mit Hinweis auf den Mangel an Sozialunterkünften. Die beiden wurden also tatsächlich auf die Straße gesetzt.

Viele Polizisten wurden eingesetzt. Sie tauchten schon Stunden vor der Räumung in dem Gebäude auf und versperrten den Zugang nicht nur zum Haus, sondern auch zur Wohnung. Etwa 70 Aktivist_innen versuchten, die Räumung zu verhindern. Einige Leute aus der Nachbarschaft schlossen sich ihnen an. Schlussendlich musste Katarzyna Jencz jedoch aufgrund ihres sich verschlechternden Gesundheitszustandes aus dem Gebäude gebracht und von einem Krankenwagen abgeholt werden. Der Gerichtsvollzieher beschlagnahmte danach die Wohnung.

Während der Blockade wurden drei Leute, darunter Lukasz, festgenommen. Er sagt, dass die Vorwürfe nicht der Wahrheit entsprechen und seine Verurteilung ein Racheakt war, gerichtet gegen seinen sozialen Widerstand. Die Polizei zeigte zwei andere wegen Aufruf zu einer illegalen Versammlung an, aber beide wurden freigesprochen.

Jedes Jahr stellen polnische Gerichte zwischen 30.000 und 40.000 Räumungstitel aus. Die Gerichtsvollzieher führen etwas 8.000 Räumungen durch, oft in Begleitung der Polizei. Andere verlassen einfach ihre Wohnungen, wenn sie einen Räumungstitel erhalten. Der Hauptgrund für die Räumungen sind wachsende Schulden aufgrund von hohen Mieten bzw. Strom-, Gas- oder Wasserrechnungen, niedrigen Löhnen, prekären Beschäftigungsverhältnissen und fehlender Sozialhilfe. Oft bekommen die geräumten Mieter_innen keine Sozialunterkünfte zugewiesen. Die Behörden kommen ihrer verfassungsmäßigen Pflicht nicht nach, Leuten der untersten Einkommensstufe, Kranken und Arbeitslosen Sozialunterkünfte bereitzustellen. Der Fall von Katarzyna und Ryszard Jencz ist einer der schlimmsten, weil er zeigt, wie rücksichtslos die städtischen Behörden bei Räumungen und Vertreibungen vorgehen und wie sie die Interessen der Vermieter und Bauträger vertreten.

Für uns und die Bewegung ist Lukasz ein politischer Gefangener, eingesperrt aufgrund seiner politischen Haltung. Er fordert die Einhaltung der Mieterrechte und das Ende der Räumungen. Seine Festnahme und Gefängnisstrafe markiert den Anfang einer neuen Kampagne gegen Räumungen, illegale Vertreibungen und die Verletzung von Mieterrechten.

Zusammen mit Lukasz fordern wir das Ende der Räumungen und der ungerechten sozialen Wohnungspolitik, die Ursache vieler menschlicher Tragödien ist. Die Opfer dieser Politik sind oft die Ärmsten der Armen.

Wir fordern die Behörden von Poznan auf, die bereits für die Zeit bis November angekündigten 250 Zwangsräumungen aus Sozialwohnungen zu stoppen und zu garantieren, dass jede Einwohner_in dieser Stadt einen Platz zum Wohnen hat. Sie sollen zeigen, dass sie die soziale Wohnungspolitik wirklich ändern wollen!

Wir fordern gleichzeitig alle in der anarchistischen Bewegung Aktiven und an der Mieterrechtsbewegung Beteiligten auf, Lukasz, allen geräumten Mieter_innen und den Opfern polizeilicher Übergriffe ihre Solidarität zu zeigen.

Gegen die Verletzung von Mieterrechten!
Gegen Polizeigewalt!
Stoppt die Zwangsräumungen!

Schickt Lukasz Briefe (auch auf Englisch):
Łukasz Bukowski s. Zbigniewa
Zakład Karny Gorzów Wielkopolski P-2
ul. Podmiejska 17
66-400 Gorzów Wlkp.
Polen

English / Español / Pусский

Gefängnisrevolte in Belgien, der Staat entsendet die Armee

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Aufstand im Gefängnis von Merksplas, Antwerpen

Eine kleine Chronologie der Aufstände, die sich innerhalb belgischer Gefängnisse ausbreiten. Dort befinden sich die GefängniswärterInnen jetzt seit mehr als zwei Wochen im Streik.…(Stand: 10. Mai)

Am 25. April gingen die GefängniswärterInnen aller Gefängnisse im französischsprachigen Teil Belgiens in den Streik. Insgesamt waren 21 Gefängnisse betroffen. Die Häftlinge sind in ihren Zellen eingesperrt. Alle Aktivitäten, wie der Hofgang, das Duschen, Besuche oder die Rechtsberatung wurden aufgehoben. Um die Sicherheit aufrecht zu erhalten, hat die Polizei die Kontrolle übernommen.

Rasch verschlechterten sich nach einer Woche Streik der WärterInnen die Bedingungen in den Gefängnissen Als Folge kam es in vielen Gefängnissen zu Aufständen. In einigen Gefängnissen lässt sich die Situation als katastrophal beschreiben. Die Gefangenen erhalten nur einmal am Tag Essen, sind seit mehr als zehn Tagen nicht aus ihrer Zelle gekommen, die hygienischen Zustände sind schrecklich. Infektionen und Krankheiten breiten sich aus.

3. Mai Im Gefängnis von Tournai steigt die Anspannung. Die Gefangenen beginnen damit, ihre Zellen zu zerstören.

3. Mai In der Nacht verbrennen die Insassen von Huy Matratzen und zerstörten einige Zellen. Bundespolizei interveniert, um die Ordnung wieder herzustellen.

4. Mai Die Insasassen von Huy zünden im ganzen Gefängnis Feuer, brechen die Türen ihrer Zellen auf, zerstören Teile der Gefängnissinfrastruktur und fluten einen ganzen Trakt des Gefängnisses. In der Nacht dringt erneut die Bundespolizei ein.

4. Mai Die Häftlinge von Nivelles zerstören Zellen und werfen brennende Sachen aus ihren Zellen. Mehr als 40 Gefangene gehen in einen kollektiven Hungerstreik.

4. Mai Während der Nacht entzünden die Gefangenen von Arle mehrere Feuer. Die Feuerwehr muss in der Nacht, geschützt durch die Bundespolizei, zweimal eingreifen.

5. Mai Gefangene in Jamioulx beginnen einen Aufruhr. Sie reißen Zellen nieder, greifen das restlich verbliebene Sicherheitspersonal an, das immer noch im Gefängnis arbeitet und zünden Feuer an. Außerhalb des Gefängnisses versammeln sich zehn Leute aus Solidarität mit den Gefangnenen.

7. Mai Im Gefängnis von Merksplas (im flämischsprachigen Teil von Belgien, wo die WärterInnen nicht streiken) findet eine riesige Revolte statt. Nach dem Hofgang verweigern es 200 Gefangene zurück in ihre Zellen zu gehen und leisten Widerstand. Sie zerstören alles, was sie können. Einige WärterInnen werden von den kämpfenden Gefangenen eingesperrt. Mauern, Zäune und Infrastruktur werden zerstört. Im Anschluss sind insgesamt 150 Zellen total verwüstet. Bedeutende Feuer brennen an verschiedenen Stellen des Gefängnisses. Ein Häftling gelingt es im Chaos zu entkommen. Er wird aber wenig später in der Umgebung wieder verhaftet. Die Polizei greift mit starken Kräften ein. Die Gefangenen erwehren sich in der Nacht stundenlang, so dass es erst am frühen Morgen der Polizei gelingt den Aufstand zu beenden. Mehr als 100 Häftlinge werden in andere Gefängnisse überführt. Zeugen sprechen vom längsten Aufstand in belgischen Gefängnissen.

8. Mai Gefängnis Antwerpen. Während der Nacht beginnen Gefangene, die aus dem teilweise zerstörten Gefängnis von Merksplas nach Antwerpen transferiert wurden, Ärger zu machen. .

8. Mai Im Gefängnis von Lantin, brechen die Gefangenen ihre Zellen auf und beginnen mehrere Flügel zu zerstören. Feuer werden entzündet. Auch am darauffolgenden Tag setzt sich der Widerstand fort.

8. Mai Im Gefängnis von Andenne breitet sich Chaos aus, als die Gefangenen aus ihren Zellen ausbrechen, alles zerstören, was sie können, Brände entzünden und dabei rufen „Freiheit, Freiheit!“ Das ganze setzt ich am nächsten Tag und der darauf folgenden Nacht fort. Ein kurzes Video wurde Online gestellt.

8. Mai Im Gefängnis von Itrre erhalten die Gefangenen Sonderausgang, verweigern es aber in ihre Zellen zurückzukehren und kämpfen mit einigen WächterInnen. Innerhalb der Gefängnisblöcke wurde Gefängnisinfrastruktur durch randalierende Gefangene zerstört.

9. Mai Im neu erbauten Gefängnis von Leuze, verweigern es Gefangene nach einem Sonderhofgang wieder in ihre Zelle zu gehen und bleiben die ganze Nacht draußen. Am Morgen greift dann die Polizei ein, um sie in ihre Zellen zurückzudrängen.

9. Mai Die Regierung entscheidet die Armee in den Gefängnissen einzusetzen. Mit Pfefferspray und Schlagstöcken bewaffnete Soldaten werden in den Gefängnissen von Brüssel (Forest und Saint-Gilles) und im Gefängis von Lantin stationiert. Die Gefängniswärter entscheiden sich, ihren Streik fortzusetzen. Nachrichten von „Innerhalb der Mauern“ werden immer weniger, weil der Staat jegliche Kommunikation nach draußen verhindert.

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Im Gefängis von Andenne (Namur) entzündetes Feuer

Updates auf Französisch: La Cavale

Text auf Englisch

Pyhäjoki, Finnland: Updates zu den Gefangenen in Pyhäjoki und ihre Behandlung durch die Polizei

Am Ende des Textes findet ihr wichtige Informationen für alle diejenigen, die den Widerstand vor Ort unterstützen wollen, die uns am selben Tag (13.5.) wie der folgende Text erreichte.

Vom 22. 4. bis zum 1.5.2016 fand die „Reclaim the Cape“ Aktionswoche in Pyhäjoki, Finnland statt und dutzende Leute wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Elf AktivistInnen wurden verhaftet. Fünf wurden ein paar Tage später entlassen. Hiernach blieben noch sechs AktivistIinnen in Untersuchungshaft. Ein Aktivist verweilt immer noch im Gefängnis.

Wir haben den Gefangenen, so oft wie möglich, Geld, saubere Kleidung, Zahnbürsten und Zahnpasta, Zigaretten, Bücher usw. geschickt. Leider haben sie nicht alle Päckchen von ihren Eltern oder anderen Absendern erreicht. Sie konnten auch keine Briefe und Postkarten geschickt bekommen oder absenden.

Die Polizei hat den Gefangenen während der Haft auch keine Rechtsmittel gewährt. Die Polizei sagt, dass es keine Ressourcen, z.B. zum Reinigen der Zelle geben würde. In den ersten paar Tagen hatten die AktivistInnen keine Waschgelegenheit und sie hatten kein Toilettenpapier oder richtiges Essen. Auch entsprach die Anzahl der Hofgänge nicht den rechtlichten Vorschriften.

Am Freitag, den 6. 4.fand ein Untersuchungshaftgerichtsverfahren für zwei der AktivistInnen statt. Rechtsanwälte beschrieben es als komplettes Lynchen. Das Verfahren fand ohne den Staatsanwalt statt, nur die Polizei war dort. Überraschend verblieben die AktivistInnen zunächst in Haft. Am 10.5. kamen sie frei, aber sie werden immer noch verdächtigt, gewalttätige Ausschreitungen und gewaltsamen Widerstand gegen die Staatsgewalt begangen zu haben. Nachdem diese beiden Aktivisten aus dem Gefängnis kamen, erhielten wir leider die Information, das die Polizei den einen Aktivisten, der immer noch im Gefängnis ist, in der Nacht schikaniert hatte.

Am Donnerstag, den 12.5. wurden zwei Aktivisten aus dem Untersuchungsgefängnis entlassen. Am Folgetag kam ein weiterer frei, aber eine Person ist immer noch in Haft.Schließlich hat die Polizei die Zelle gereinigt, nach dem viele Tage Druck auf sie ausgeübt wurde. Endlich haben sie auch diesem Gefangenen Hofgang gewährt. „Gegenwärtig habe dieser Gefangene sich nicht größer über die Haftanstalt zu beschweren“, so sein Anwalt.

Am Montag, den 16. 5. findet die Untersuchungshaftverhandlung statt und danach wissen wir mehr über eine etwaige Haftverlängerung.

Nur der engsten Familie und den AnwältInnen war es erlaubt mit den Gefangenen zu telefonieren oder sie zu besuchen Natürlich ist das den Gefangenen, deren Eltern außerhalb Finnlands leben, aufgrund der Entfernung, nicht möglich. Die Gefangenen haben nicht alle Bücher erhalten, die für sie an die Polizei geschickt wurden. Unsere Anwälte sagten, das dies beispiellos und unvorstellbar wäre.

Die Gefangenen, die kein Finnisch sprechen, wurden dazu gezwungen am Telefon Englisch mit ihrer Familie zu sprechen, obwohl sie Schwedisch können. Jedenfalls ist Schwedisch die zweite offizielle Sprache Finnlands, diese Tatsache, gilt der Polizei nach, nicht im finnischen Nordösterbotten.

Es gab auch andere Repressionsweisen. Zwei Camps wurden geräumt und wir arbeiten noch daran, ob es auf legalem Wege geschah Die Polizei hat die Camps zerstört, indem sie ein großes Durcheinander hinterlassen hat. AktivistInnen wurden gezwungen das Gebiet zu verlassen, bevor alle Ausrüstung und persönliche Gegenstände eingesammelt werden konnten. Das hat dazu geführt, dass immer noch viele Sachen fehlen. Die Polizei hat gesagt, dass alle Sachen bei der Pyhäjoki Stadtgemeinde (später haben wir herausgefunden, dass es in der Praxis Mülldeponie bedeutet) und auf der Raahe Polizeistation wären (wo wir bisher nichts von den verlorenen Sachen gefunden haben).

ACAB

Quelle: Fennovoima


Für alle die vorhaben zu kommen: Wir begrüßen euch, aber bitte lest zuerst die folgende Zeilen

Selbst wenn die letzten Wochen anstrengend, hart und sogar gefährlich waren, sind wir glücklich darüber, euch informieren zu können, dass der Widerstand immer noch existiert.

Aus Sorge um unsere Umwelt und für zukünftige Generationen haben wir uns nicht vor unseren Unterdrückern gebeugt Und deshalb habe wir euch, unseren UnterstützerInnen zu danken. Jede Solidaritätshandlung wirkt wie Öl für unseren Kampf gegen die, die unsere Zukunft für schnellen Profit verstümmeln wollen

Uns gefällt, wie viele hier auftauchen oder bereit sind, zu kommen, um uns zu helfen. Aber bevor ihr eure Rucksäcke packt und zu einem Bus oder ins Auto springt, bzw. die Reise per Anhalter antritt – gibt es eine wichtige Sache, die ihr tun solltet: Wartet auf unsere Antwort / Instruktionen.

Hinterlasst nicht nur eine kurze E-Mail Nachricht und beginnt eure Reise, sondern versichert euch, dass wir euch zuerst weitere Anweisung geben. Aufgrund der aktuell hektischen Zeiten und unserem vorübergehenden Mangel an Transportmitteln – haben wir Ankunft und Anreise effektiv zu organisieren!

Sichere Reise und vielen dank an euch! Wir haben einen ganzen Sommer vor uns, es gibt viel Zeit zu kommen – und viele Möglichkeiten aktiv zu werden

Camp Fennovoima

Paris: Gegen Gewerkschaften…

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Verzögerter Bericht, Einige Photos und ein paar Worte zum Neuanstrich der Fassade vom CFDT [Französicher Demokratischer Gewerkschaftsbund)

Am 15. April, haben 50-60 Leute, die den „Platz der Republik“ verlassen haben eine kleine Runde durch das Viertel Belleville gedreht, Parolen gegen die Polizei, Arbeit sowie GewerkschafterInnen gerufen und einige Poster geklebt. Sie erreichten das CFDT Gebäude und übermalten es mit Hilfe eins Feuerlöschers (Anscheinend lässt sich Glycerin nicht so leicht reinigen), dekorierten es mit ein paar Farbeiern und hinterließen die Nachricht COLLABO (Kollaborateur).

Ein Besuch, der ausdrückt, was wir von den Gewerkschaften denken, die Hand in Hand mit der Regierung und den Bossen die Länge unserer Ketten und die Zeitlichkeit des Kampfes verhandeln.

Unsere Revolte ist nicht verhandelbar.
Weder Gesetz, noch Arbeit!

Den Haag, Niederlande: Die in Untersuchungshaft genommene Person ist wieder frei

lawaaidemoerhalten am 2.5.2016

Am 29. April wurde die fünf Tage vorher, mit verschiedenen Vorwürfen (Verteilung der “Anarchistische Muurkrant”, Aufwiegelung gegen Behörden sowie Anstiftung zur Gewalt) verhaftete Person, entlassen.

Eine Stunde vor der Freilassung haben an die fünfundzwanzig Leute an einer Solidaritätsaktion vor der Polizeistation teilgenommen, indem sie festgehalten wurde.

Wie berichtet sollte das Untersuchungsgericht entscheiden, ob der Verhaftete länger im Gefängnis bleiben muss. Ein Tag vor dem angesetzten Termin wurde der Gefährte jedoch entlassen.

Zusätzlich zur Repression für das Vebreiten der Wandzeitung, hat die Polizei auch ein vom Anarchisten Alfredo M. Bonanno (“De keuze voor de opstand”) geschriebenes Busch konfisziert, wie auch einige Zeitungsausschnitte. (…)

Obwohl der Verhaftete inzwischen nicht mehr eingeschlossen ist, bitten wir immer noch alle die Anarchistische Wandzeitung zu verbreiten. Die einzige Antwort auf diese Repression ist die Solidarität durch Aktion. Hier noch einmal der Download der “Anarchistische Muurkrant”.

Es ist immer noch unklar, ob die Staatsanwaltschaft die Angelegenheit weiter verfolgen wird oder nicht. Wir werden euch weiter, so gut wie möglich, informieren.

Nieder mit den Bullen und den Staat. Lang lebe die Revolte!
(Und vergesst nicht euch zu vermummen, wenn ihr die Bullen oder den Staat angreift)

Quelle: Autonomen Den Haag

Rennes, Frankreich: Ein Demonstrant hat ein Auge verloren

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Am Donnerstag (28. April) hat ein Student unserer Universität ein Auge verloren, nur weil er demonstriert hat. Beim gemeinsamen Zurückweichen aller DemonstrantInnen nach einem Angriff der CRS (Bereitschaftspolizei), wurde er ins Ziel genommen und von einem Flashball-Schuss getroffen. Diese Regierung hat der Jugend als Antwort nichts als Polizeigewalt zu bringen, benötigt es erst einen Todesfall, um es zu beenden?

Es könnte jede(n) von uns gewesen sein. Deshalb werden wir nicht vergessen, wir werden nicht vergeben und vor allem, werden wir nicht aufgeben.

Weder Angst, noch Gewalt werden uns stoppen und am Sonntag werden wir wieder auf der Straße sein.

Wir denken alle an dich, Jean-François! Viel Kraft!

auf englisch

Lesbos, Griechenland: Ausschreitungen im Abschiebezentrum Moria

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erhalten am 29.4.

Am 26. April hat der griechische Vizeminister für Einwanderung, Muzala, Moria besucht, um sich die Situation vor Ort anzusehen.

Es ist offiziell nicht erlaubt Minderjährige in Moria gefangen zu halten, deshalb dürfen sie jeden Tag eine halbe Stunde raus gehen. Diese 30 Minuten sind das große Tagessereignis, worauf die Minderjährigen jeden Tag warten.

Vermutlich aufgrund des Besuchs des Vizeministers wurden sie am 26. nicht zur gewöhnlichen Zeit heraus gelassen. Nach Stunden des Warten wurden sie immer aufgebrachter und befürchteten, dass sie an diesem Tag überhaupt nicht mehr raus kommen. Um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen, warfen sie Wasser auf den Vizeminister, der durchnässt, zur eigenen Sicherheit aus dem Gefängnis gebracht wurde. Einige Minderjährige setzten die Rebellion fort, indem sie Sachen (vermutlich Mülleimer und andere brennbare Materialien) anzündeten. Die Polizei reagierte damit, dass sie diese Minderjährigen verprügelte, was immer mehr der jungen Leute gegen sie aufbrachte. Gegen 16 Uhr gab es einen Aufruhr am Haupteingang von Moria. Mülleimer wurden in Brand gesetzt und Steine auf die Bereitschaftspolizei geworfen,die direkt vor dem Haupteingang von Moria stationiert ist.

Die Bereitschaftspolizei ging in dass Lager, musste sich aber nach einigen Minuten zurückzuziehen. Sie rannte um ihr Leben, zusammen mit ÜbersetzterInnen, FrontexbeamtInnen und den Leuten, die in Moria arbeiten. Die Auseinandersetzungen übertrugen sich auf unterschiedliche Bereiche des Gefängnisses, wo es Flüchtlingen gelang den Zaun niederzureißen und außerhalb die Konfrontation mit der Bereitschaftspolizei zu suchen. Diese war eindeutig unterbesetzt und unvorbereitet und die Auseinandersetzung mit der Polizei dauerte über Stunden.

Tränengas blieb aufgrund des fehlenden Windes ohne besondere Auswirkung. Die Flüchtlinge schafften es in das Büro einzubrechen, das den Zugang zur Hauptlautsprecheranlage von Moria hat. Sie riefen „Freiheit“ über die Lautsprecher, was im ganzen Camp zu hören war und verschafften sich auch Zugang zum Registrierungszentrum, in dem Dokumente und Computer zerstört wurden. In der Nacht kletterten die Leute auf das Dach des Gebäudes, entzündeten noch mehr Feuer auf dem Campgelände und versuchten auch, das Gebäude selbst zu zerstören. Auch gab es einige weitere Versuche Zäune innerhalb des Lagers zu zerstören.

Schließlich betrat die Polizei wieder das Gelände und versuchte verzweifelt durch das Verschießen von Blendgranaten auf kurze Distanz (vermutlich direkt uf Flüchtlinge), die Revolte zu beenden. Fünf Krankenwagen trafen ein. Es ist nicht bekannt, ob sie verwundete Bullen oder Flüchtlinge ins Krankenhaus brachten. Was danach geschah ist unbekannt, weil die Polizei anordnete, dass die letzten AugenzeugInnen das Gebiet verlassen. Sie hat dann beitseitig die komplette Straße nach Moria versperrt, so dass nicht mehr möglich war, sich dem Gebiet zu nähern. Am Morgen hatte sich die Situation beruhigt.

Für uns zeigt dieser Vorfall, dass Menschen nicht gefangen gehalten werden können, ohne darauf mit emotionalen Widerstand zu reagieren. Wir unterstützen Flüchtlinge in ihren Kampf für Gerechtigkeit, würdigen ihre Situation und Existenz in Europa und außerhalb der Europäischen Union und wir unterstützen sie in ihrem KAMPF FÜR FREIHEIT.

Freiheit für alle Gefangenen!

Einige AnarchistInnen

Quelle: Indymedia Nederland

foto_no_exif(2) foto_no_exif(3)Auf Indymedia NL hat die No Border Kitchen Lesbos auch Bilder zum Zustand der Duschen im Abschiebelager Moria veröffentlicht, die die Lebensumstände der Flüchtlinge auf der Insel begreifbar werden lassen.

Den Haag, Niederlande: Eine Person wurde für das Kleben einer anarchistischen Wandzeitung in Untersuchungshaft genommen

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In der Nacht vom 24. April wurde eine Person in Den Haag verhaftet. Sie wird verdächtigt, die „Anarchistische Muurkrant“ verklebt zu haben und beschuldigt Aufwiegelung gegen Behörden und Anstiftung zur Gewalt geleistet zu haben. Zudem lautet der Vorwurf Verkleben eines Posters. Am Donnerstag wird der Verhaftete zum Untersuchungsrichter gebracht, der entscheiden wird, ob er entlassen wird oder Untersuchungshaft gegen ihn verhängt wird.

In der letzten Wochen verbreiteten AnarchistInnen hunderte Wandzeitungen, u. a. in den Vierteln Transvaal und Schilderswijk. Die erste Ausgabe des Blattes handelt vom Aufstand im Gebiet von Schilderswijk. Hier rebellierten Tausende nach dem Mord an Mitch Henriquez (wurde von der Polizei zu Tode gewürgt) tagelang gegen die Polizei und den Staat. Henriquez war nur ein weiteres Opfer der Gewalt rassistischer Polizeikräfte in Den Haag, die auch viele Monate später immer noch die RebellInnen des letzten Sommers jagten.

Jetzt, wo jemand eingesperrt wurde, ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, unsere Solidarität auszudrücken. Es sieht so aus, dass die Anklage sehr begierig ist, ihn so lange wie möglich zu behalten, weil er verdächtigt wird, ein Poster verbreitet zu haben, Solidarität durch Aktion.

Stoppt die Repression! Solidarität mit den Gefangenen! Weg mit der Polizei und dem Staat. Lang lebe die Anarchie.

auf Englisch

Marseille: Zur Räumung von Manba 3

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Manba 2 auf fder Rue Chape, das vor kurzem geräumt wurde. Auf dem Transparent steht: Selbstverwaltetes Zentrum Manba

Das neue Manba 3 wurde am 12. April durch zahlreiche Bullen geräumt. Zwei von uns wurden verhaftet und es gab Polizeigewalt.

Diese Besetzung folgte auf die Räumung von Manba 2, das vor ein paar Tagen in einem seit Jahrem leer stehenden Gebäude auf der Rue Bel Air eröffnet wurde. Hier konnten die Veranstaltungen des Manba fortgesetzt werden: Begrüßung von MigrantInnen, kollektive Workshops, politische Treffen, Umsonstladen… Der Platz sollte auch als Treffpunkt für die aktuellen Kämfe der soziale Bewegung genutzt werden.

Die Polizei erschien am 12. April und verweilte für mehrere Stunden vor dem Gebäude, das zu dieser Zeit von fünf GefährtInnen besetzt wurde. Ein „sachverständiger“ Architekt erschien, um zu behaupten, dass der Zustand des Gebäudes angeblich gefährdend wäre, obwohl es nicht als gefährlich oder untauglich benannt wurde. Aus diesem Grunde war die Räumung, die nach 48 Stunden Besetzung erfolgte, illegal. 20-30 UnterstützerInnen wollten gegen die Räumung protestieren und wurden von den Bullen gewaltsam angegangen, worauf sich noch mehr Leute am Gegen-Protest beteiligten. Nachdem die Bullen die UnterstützerInnen abgedrängt hatten, blockierten die Bullen dann die gesamte Straße sowie dem Zugang zum Gebäude. Letzendlich betraten sie das Gebäude und brachten die BesetzerInnen heraus und begannen mit der Verhaftung einer Person.

 Es wurde versucht die Verhaftung zu verhindern, indem das Polizeifahrzeug auf der (Haupt)Straße, Cours Lietuad blockiert wurde, was die Bullen sehr gewalttätig mit Schlagstockschlägen und dem Einsatz von Tränengas erwiderten. Die UnterstützerInnen setzten ihren Widerstand fort, vor allem wurde versucht sich durch umgeworfene Mülltonnen (zwischen sich und den Bullen) zu schützen. Die Polizei reagierte mit einer Gewaltwelle. Sie zögerten nicht ohne Unterbrechung Gas gegen die Leute einzusetzen, die auch zu Boden geprügelt wurden. Aufgrund ihrer Anzahl gelang es ihnen eine weitere Person zu verhaften. Es wurde sich wild auf sie gestürzt und brutal mit Teleskop-Schlagstöcken auf sie eingeschlagen. .

Die kommunalen und nationalen Bullen haben zum wiederholten Male auf überhebliche Art und Weise ihre Gewalt gezeigt. Die 40-50 UnterstützerInnen setzten ihre Protest fort, indem sie sich zu einer „Wilde Demo“ zusammen schlossen. Auch hier landeten wieder Mülltonnen auf der Route und abermals wurden die Teilnehmenden von den BAC [Brigage gegen Verbrechen] – Bullen mit Trängengas eingedeckt, bis sich die Demo auflöste.

Damit das Manba wieder weiter lebt! Etwas Luft, etwas Luft, öffnet die Grenzen!

Solidarität, Unterstützung und Freiheit für die Verhafteten. ACAB

Anmerkung von Contra Info: Während des Konflikts auf der Cours Lieutaud wurden eine Anzahl von Polizeimotorrädern enteignet. Die Bullen wurden auch angegriffen, ein BAC Polizist wurde in den Magen geschlagen.
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Zusammenfassung von Nachrichten über die drei Verhafteten

Neben den am Tag der Räumung erfolgten beiden Verhaftungen führten die Bullen am Folgetag (12.4.) einen Haubesuch bei einer Person durch, die bei der Räumung des Neuen Nanba dabei gewesen ist. Anschließend wurde sie in Gewahrsam genommen und bis zum 14. April fest gehalten. An diesem Tage sind alle drei Verhafteten frei gekommen. Zwei von ihnen müssen am 10. Juni zur Verhandlung vor Gericht erscheinen. Ihnen wird Zerstörung / kriminelle Beschädigung eines für Gottesdienst vorgesehenen Gebäudes als Gruppe und die Verweigerung der Abgabe einer DNA Probe vorgeworfen. Die dritte verhaftete Person wurde am selben Abend entlassen, nachdem sie dem Staatsanwalt vorgeführt wurde.

Inzwischen gibt es anlässlich der beiden kürzlich erfolgten Räumungen von Manba 2 und 3 sowie gegen die Räumung sozialer Räume allgemein einen Aufruf für eine Demonstration am Samstag, den 16. April auf der Plaine. Anlass ist auch, die drei Verhafteten zu unterstützen und sich solidarisch mit Mitgrantinnen zu zeigen.

Zeigen wir uns solidarisch!

auf Französisch, Italienisch, Englisch