Tag Archives: Athen

Athen: Ein weiterer Genosse musste die Brutalität der Polizei ertragen

Am 22. Februar wurde unser Genosse Panagiotis Giannikakis in Athen das Opfer heftiger Repression durch die “gesetzeshütende” Gewalt. Er wurde eingesperrt, in die Hauptwache Athens gebracht und brutal misshandelt. Takis Giannikakis ist ein ehemaliges Mitglied der Förderation der AnarchistInnen Griechenlands (OAE) und jetzt Mitglied der anarchistischen Gruppe Kath’odon (‘In vollem Gange’). Er ist auch Autor der griechischen Ausgabe “Des Chronik des Sturzes von Slobodan Milošević” (2007). Hier ist, was er zu seinem Erlebnis zu sagen hat:

“Am Mittwoch, 22. Februar, gab es auf dem Syntagma, wie ihr alle wisst, eine geplante Versammlung. Die Wahrheit ist, dass die Beteiligung der Menschen dieses Mal leider sehr gering ausfiel.

Gegen 19 Uhr nachdem sich die Leute fast zerstreut hatten und der Verkehr zur Normalität zurückgekehrt war, verließ ich denn Platz zu Fuß in der Paneptistimiou Straße. Als ich über 300 Meter weiter an der Ecke Panepistimiou und Amerikis Straße ankam, erlitt ich Überraschungsangriff von einer ganzen Polizeimannschaft (MAT). Die Bullen stürmten auf mich, erwischten mich unvorbereitet und begannen mich mit ihren Schilden zu verprügeln! Die Schläge waren so heftig, dass mir Blut aus der Nase lief und ich einen Moment lang dachte, dass mein Leben nun endet…

Die Polizeimannschaft nagelte mich auf dem Bürgersteig fest und begann mich zu verspotten, zu bedrohen und zu beschimpfen. Sie entrissen mir das Basecap, das ich trug, auf dem ein A im Kreis war. Sie hatten mich so eingekesselt, dass ich nicht einmal für FußgängerInnen sichtbar war. Gleichzeitig fragte einer der Bullen, was die ganze Aufregung mit mir ist und die anderen sagten, dass ich ein Anarchist bin. Was ich hier betone ist von Bedeutung, weil die ganze Szene offensichtlich dadurch ausgelöst wurde, dass ich ein Anarchist bin.

Nachdem sie mein Basecap und meinen Personalausweis hatten, fesselten sie meine Hände mit Handschellen auf dem Rücken und zwangen mich in einen ihrer Streifenwagen. Ich wurde in das Polizeihauptquartier (GADA) überstellt und von zwei sich zufällig im Dienst befindenden Bullen begleitet. Dort nahmen sie mir die Handschellen ab, nahmen meine Personalien auf und nach schätzungsweise drei Stunden wurde ich entlassen.

In der Zwischenzeit hatte die Polizei nicht nur mich verhaftet; ich sah weitere Leute dort, von Jugendlichen bis zu Älteren, die von den Bullen an verschiedenen Punkten in der Stadt angehalten wurden und alle kamen vom Syntagma. Nachdem ich mich mit ein paar der Leute unterhalten hatte bemerkte ich, dass wenigstens niemand weiteres zusammengeschlagen wurde. Der einzige, der blutverschmiert war, war ich. Selbst die Regenjacke, die ich trug war voll mit Blut. Auf meiner Hose waren auch Blutflecken. Ich erwähne das, um die Stärke der Schläge, die ich zu ertragen hatte, hervorzuheben.”

Menschenwärter-Hunde der Herrschenden, Hände Weg von unseren GenossInnen!

Die Wut der Menschen wird euch hinwegfegen!
GenossInnen/Freundinnen von Panagiotis Giannikakis

Quelle

Athen: Prozess gegen Revolutionärer Kampf – Gewidmet an Lambros Foundas

Erklärung der Mitglieder vom Revolutionären Kampf vom 6. Februar 2012, bezüglich der bewaffneten Auseinandersetzung in Dafni, bei welcher Lambros Foundas im Kampf mit der Polizei getötet wurde.

LAMBROS FOUNDAS, UNSTERBLICH

Die repressive Operation gegen „Epanastatikos Agonas/Revolutionärer Kampf“ (Revolutionary Struggle) begann mit einer bewaffneten Auseinandersetzung in Dafni (Stadtteil von Athen) am 10. März 2010, während der unser Genosse Lambros Foundas im Kampf mit den Polizisten Andreas Haskis und Theodoros Koumarapis getötet wurde.

Trotz der Tatsache, dass dieser Vorfall der Ausgangspunkt für die Ermittlungen waren, die in unseren Verhaftungen resultierten, wurden die beiden polizeilichen Mörder von Lambros Foundas von Staatsanwalt Makropoulos nicht als Zeugen in diesem Prozess vorgeladen, der als Zeuge lediglich die Besitzerin des Wagens lud, den die Genossen versucht hatten zu enteignen, mit der Absicht, ihn in einer Aktion der Organisation zu benutzen.

Es ist offensichtlich, dass die beiden Polizisten nur deswegen nicht von den juristischen Autoritäten vor Gericht geladen wurden, um sie zu beschützen, dadurch zeigt sich, wie wir schon zuvor gesagt haben, die Verschmelzung der juristischen und polizeilichen Behörden. Es ist offensichtlich, dass der Ankläger versucht, die Mörder von Lambros Foundas zu beschützen. Continue reading Athen: Prozess gegen Revolutionärer Kampf – Gewidmet an Lambros Foundas

Frankreich: Aktive Solidarität mit Indymedia Athens

Am Sonnabend (18. Februar) verurteilte das Indymedia Athens-Kollektiv den aktuellen Druck, der auf ihre Webseite ausgeübt wird und zu einigen „Ausfallzeiten“ führt. Das Projekt Indymedia Athens ist in diesen Tagen in Griechenland besonders wichtig. Hier folgt ein kurzes Gespräch eines Mitglieds des Rebellyon-Kollektivs mit JollyRoger, einem Admin von Indymedia Athens.[1] Hinweis: Eine Menge Übersetzungen von Texten aus Indymedia Athens (und anderen guten Sachen) könnt ihr auch bei Contra Info finden. Ihr könnt natürlich auch mitmachen, bei den Übersetzungen mithelfen und die Informationen verbreiten.[2]

Hi, Indymedia Athens: Könnt ihr uns erzählen was derzeit mit eurer Webseite los ist? Wir haben gehört, dass ihr Stress habt.

Hallo hier ist JollyRoger vom IMC Athen. Ich werde hier nur meinen Standpunkt erläutern, ich repräsentiere gerade nicht das Kollektiv. Seit Sonnabendmorgen (griechische Zeit) kommt es bei dem Haupt-Relay-Server von IMC Athen zu Ausfallzeiten wegen Stromabschaltungen. Diese Situation wird durch die Direktion des Polytechnikums verursacht, auf die gerade von Seiten des griechischen Staates ein sehr großer Druck ausgeübt wird, IMC Athen abzuschalten. Am Sonntag (12. Februar) kam es in Athen und anderen Städten Griechenlands zu schweren Ausschreitungen, weil die Menschen sich wehrten und gegen die neuen Kürzungsmaßnahmen (Memorandum 2), die von den griechischen politischen Parteien entsprechend der IMF und EU Vorgaben beschlossen wurden, demonstrierten. Also, IMC Athen ist eine der wenigen Webseiten Griechenlands, die die Informationen von unten verbreitet, wie ihr wisst handelt es sich um eine Seite, auf der jeder Mensch selbst Artikel veröffentlichen kann (Open publishing). Die Menschen, die an den Demos und Riots teilnahmen, drücken sich dort, weit weg von den Lügen und Verzerrungen der Massenmedien, frei aus. Deshalb ist IMC Athen eine Last für die politisch und wirtschaftlich Herrschenden in Griechenland.

Von Frankreich aus ist es nicht so einfach zu erkennen, wie wichtig Indymedia Athens für die Bewegung ist. Kannst du uns kurz etwas über eure Webseite sagen?

IMC Athen wird von der radikalen Bewegung Griechenlands viel genutzt. Trotzdem es Indymedia Athens heißt, beinhaltet es Infos zu Events und Nachrichten von ganz Griechenland. Ähnlich wie bei den meisten anderen IMCs ist das Newswire eine der wichtigsten Sektionen von IMC Athen. Dort veröffentlichen Aktivist_innen und in die Kämpfe involvierte Leute Nachrichten von ihren Aktionen oder Ereignissen, die sie miterlebt haben. IMC Athen enthält auch einen Kalender, in dem Events angekündigt werden und eine Sektion für Poster, Kommuniqués, politische Analysen etc. IMC Athen wird von sehr vielen unterschiedlichen Menschen gelesen; Anarchist_innen, Antiautoritären, Autonomen, radikalen Linken. Sicherlich gibt es auch jede Menge Veröffentlichungen ohne eine eindeutige „politische Identität“, aber da sie aus der Perspektive der Kämpfenden geschrieben wurden, sind sie willkommen.

Lesen viele Leute Indymedia Athens?

Unsere Richtlinie zum Datenschutz verbietet es uns die Log-IPs der Benutzer_innen zu speichern. Continue reading Frankreich: Aktive Solidarität mit Indymedia Athens

NEHMT EURE PFOTEN WEG VON INDYMEDIA ATHENS!

–bitte jetzt weiterverbreiten

Nachdem am vergangenen Sonntag (12. Februar) der generelle Angriff auf eine ganze Gesellschaft im Hinblick auf Arbeit, soziale und politische Rechte mit einer Versammlung hunderttausender Demonstrant_innen in ganz Griechenland massiv beantwortet wurde, schütteln die Herrschenden jetzt ihr letztes Ass aus dem Ärmel, um die soziale Wut auzugleichen, und zwar das der Zuspitzung der Repression.

Am Sonntagmorgen wurden dutzende Aktivist_innen von den Staatsterroristen entführt, einige sogar aus ihrem Zuhause. Vier Demonstrant_innen aus Athen, die das Recht auf Leben und nicht das des bloßen Überlebens verteidigen, wurden in U-Haft genommen und es könnte noch Monate dauern, bevor es zum Prozess kommt. Andere wurden schon drei Tage nach den Protestkundgebungen und Demonstrationen in anderen Städten Griechenlands verurteilt. Einige Tage zuvor beschäftigten sich mit der Troika-Führung kollaborierende Ausverkaufspolitiker_innen in den Medien und TV-Kanälen mit Fragen zur Funktion und Existenz von Indymedia.

Der Rektor des Athener Polytechnikums warnte die Öffentlichkeit am Freitag Nachmittag (17. Februar) mit einer Bekanntmachung davor, dass es im Unigebäude auf Grund von “Wartungsarbeiten” zu Stromabschaltungen kommen wird! So haben sie einen Weg gefunden, um athens.indymedia.org zu knebeln, durch Stromabschaltung. Am vergangenen Sonntag (12. Februar), während in Griechenland überall demonstriert wurde, führten sie schon Cyberangriffe gegen Athens IMC durch.

Diese Bekanntmachung stinkt meilenweit nach staatlicher Repression, vor allem, wenn wir den Ablauf der Ereignisse und der Belastungen der letzten Woche, mit einer sich verhärtenden Attitüde des Regimes in Betracht ziehen. Das riecht nach schlechten Nachrichten in Hinsicht auf die kommenden Protestmobilisierung weiter Teile der Gesellschaft am Sonntag (19. Februar). Athens Indymedia ist einer der wenigen Knotenpunkte, an dem die Ereignisse von den Teilnehmer_innen ohne die übliche Mediation und Verzerrung der unterwürfigen Massenmedien kommuniziert werden können.

Aber sie werden uns auch weiterhin vor ihnen finden.

PS: Natürlich haben wir die ganzen letzten, gescheiterten, repressiven Manipulationen des Staates nicht vergessen, in Koordination mit den Faschist_innen, selbst damals, als sie noch nicht öffentlich miteinander kooperierten and eine gewisse äußerliche Distanz zueinander aufrecht erhielten…

Von https://chat.koumbit.net aus kannst du dich für die sofortige Weiterverbreitung der Updates in den IRC Channel von Athens IMC einloggen. Wähle eine unterscheidungsfähiges Pseudonym mit [Nicknames:] und schreibe #athens in das Feld [Channels:]


Ein antiautoritärer Song, der auf einem Gedicht der anarchistischen Dichterin Katerina Gogou aus dem Jahr 1978 basiert, in einem Remix der DIY Band Entropia (Entropy)

“25. May”
Eines Morgens werde ich die Tür öffnen
und raus auf die Straßen gehen, so wie ich es gestern tat.
Und ich werde an nichts anderes denken,
als an dieses eine Stück meines Vaters und des Meeres,
diese einzigen Stücke, die sie mir hinterlassen haben;
und die Stadt, die Stadt, die sie dem Verfall überließen,
und unsere Freunde, die verloren sind.
Eines Morgens werde ich die Tür öffnen
und werde mitten ins Feuer springen
ich werde rausgehen, so wie ich es gestern tat,
schreie “Faschisten!”,
errichte Barrikaden und werde Steine,
mit einem roten Banner, hoch erhoben, in der Sonne scheinend.
Ich werde die Tür öffnen – und es ist nicht so, dass ich Angst habe –
aber begreife, ich wollte dir sagen,
dass ich es nicht rechtzeitig schaffte
und dass du lernen musst,
nicht unbewaffnet auf die Straße zu gehen
so wie ich; weil ich es nicht rechtzeitig schaffte,
sonst wirst du verschwinden, wie ich, “dadurch”, “undeutlich”,
in kleine Stücke zerbrochen, gemacht aus Meer,
Kindheitsjahren und roten Bannern.
Eines Morgens werde ich die Tür öffnen
und verschwinde zusammen mit dem Traum von der Revolution
inmitten der unendlichen Einsamkeit der Straße, die brennen wird,
inmitten der unendlichen Einsamkeit der Papierbarrikaden,
werden sie mich bezeichnen – glaub ihnen nicht! –
als “Provokateur”

Athen: Untersuchungshaft von Protestierenden des 12. Februar

Am 16. Februar 2012, nur wenige Tage nach den beispiellosen Protesten gegen das zweite beschlossene Memorandum und den ausgedehnten Riots in Athen und anderen Städten Griechenlands, veröffentlichen “Polizeispürhunde” im Befehl ihrer politischen Vorgesetzten – die offenbar in große Panik verfallen sind – Fotografien und Details von Protestierenden (vier Einheimische und ein Immigrant), die am 12. Februar in Athen festgenommen wurden. Außerdem fordern die Bullen wieder einmal die Bürger_innen dazu auf, zu willigen Denunzianten zu werden.

Der Staat verbreitet auch Fotos von der Straße (Schnappschüsse von der Demo in Athen) und bittet potentielle Spitzel darum, anonyme Angabe zu den ‘tatverdächtigen Angreifern’ zu machen. Die Bilder wurden zuerst auf der offiziellen Webseite der Griechischen Polizei veröffentlicht. Später wurden sie in verschiedenen Polizei-nahen Blogs und in den meisten der schmutzigsten Lügenmedien wieder veröffentlicht – die Seite der Griechischen Polizei war vorher offline, anscheinend wegen einer weiteren direkten Online-Aktion von Anonymous.

Die Gesichter Protestierender werden noch vor dem Prozess öffentlich zur Schau gestellt. In anderen Worten und in Übereinstimmung mit dem erweiterten Terrorismusgesetz, wurden sie von Anfang schuldig gesprochen. Kurz nach der Veröffentlichung dieser Bilder wurden den vier Festgenommen noch weitere Anklagen zur Last gelegt – somit wurde die Anklageschrift vereinheitlicht und der “unbefangene” Amtsrichter und Staatsanwalt verhängten die Untersuchungshaft.

Das überrascht uns nicht. Es ist eine weitere exemplarische Maßnahme des Systems, ein Versuch uns alle zu terrorisieren, eine unverhohlene Zurschaustellung der Macht, der politischen-polizeilichen-juristischen-medialen Herrschaft, die im Kontext mit der Modernen Griechischen Junta steht. Unsere Kolleg@s sind unabhängig von “belastenden Beweisen”, sondern weil sie ihre Würde bewiesen und gegen die Versklavungs-Maßnahmen auf die Straße gingen, eingesperrt. Unsere Wut übersteigt die staatliche Kontrolle. Wir werden unsere Kolleg@s nicht alleine lassen. Eine Regierung, die jeglicher sozialer oder “konstitutioneller” Legitimität entbehrt, droht uns alle zu Fall zu bringen. Aber der soziale Frieden ist gebrochen. Wir befinden uns im Krieg.

Sofortige Freilassung aller Gefangenen und Freispruch für alle, die im Zuge der landesweiten Proteste verurteilt wurden. Null Toleranz für die Mörder in Uniform und die staatlichen Söldner!

Lauffeuer und Brandstiftung für alle Ziele, die in Verbindung mit Griechenland stehen (Botschaften, Konsulate, etc.) und für alle Mausoleen des Kapitals. Unterstützt uns jetzt! Handelt jetzt!

Solidarität
ist unsere Waffe.

Aspropyrgos, Attika: Neonazis „unterstützen“ die Streikenden der Griechischen Stahlwerke; der Sprecher der Arbeiter_innen und andere Streikende heißen die Arschlöcher noch herzlich willkommen, anstatt ihnen in den Arsch zu treten

Von links nach rechts auf dem Screenshot: Ilias Kasidiaris (Golden Dawn Handlanger), ein anderer Sprecher der Gewerkschaft der Arbeiter_innen, Ilias Panagiotaros (Golden Dawns Handlanger) und Giorgos Sifonios (Präsident der Gewerkschaft der Arbeiter_innen und wie es scheint absolut freundschaftlich mit beiden, den Stalinist_innen und den Neonazis)

Ein offizieller Artikel, den die Neonazis auf ihrer Webseite veröffentlicht haben, liest sich folgendermaßen: „Die Goldene Morgendämmerung [Chrissi Avgi/Golden Dawn] ist auf der Seite der Streikenden der Griechischen Stahlwerke!“ Die Neonazis statteten der Fabrik einen Besuch ab und verteilten Kartons mit Konserven etc., auf die sie Sticker mit ihrem Namen und der Nationalflagge geklebt hatten. Auf den Aufklebern stand ihr rassistisches Motto: „…säubert den Ort endgültig“. Und wie reagierten die Streikenden? Sie akzeptierten ihr „Angebot“ und erlaubten ihnen sogar, ihre Brechreiz erregende Propaganda auszusprechen. Wir haben das zugehörige Video gesehen; wir wissen, dass es tatsächlich stimmt; wir legen keinen Wert darauf, euch diesen Dreck zu zeigen. Was wir dazu sagen müssen, ist, dass dies eine absolute Schande für jedes Verständnis eines Arbeitskampfes darstellt. Nicht nur, dass die Stahlarbeiter in Aspropyrgos bisher nicht ihre Verbindungen zu den Stalinist_innen der KKE und PAME gekappt haben, nun haben einige von ihnen auch noch die Nerven, den Mördern von der Goldenen Morgendämmerung zu applaudieren. Selbst wenn diese Streikenden jemals etwas Würde zurückerlangen könnten und den Besuch der Neonazis (am 17. Februar) in der Fabrik öffentlich verurteilen würden, stellen wir klar, dass wir keine Neonazis, die im Namen der Arbeitskämpfe sprechen, mehr tolerieren werden. Es ist nicht nur absurd sondern auch verdammt ärgerlich. Die große Solidaritätswelle selbst, die sich den Stahlarbeitern in den vergangenen 108 Tagen ihres laufenden Streiks durch Menschen überall im Land und auf der Welt offenbarte, fordert, dass sie die Dinge nicht noch schlimmer machen.

Bekämpft die Neonazis. Glaubt ihren Scheiß nicht. Soziale Revolution!

Quelle

Athen: Schriftliche Erklärung von Kostas Gournas vor Gericht am (24.10.2011)

Im April 2010 habe ich, in einem gemeinsamen Schreiben mit meinen GenossInnen Pola Roupa und Nikos Maziotis die politische Verantwortung für unsere Teilnahme am „Epanastatikos Agonas/Revolutionären Kampf“ (Revolutionary Struggle) übernommen. Wir haben erklärt, dass wir stolz auf unsere Organisation sind, und auf unseren Mitkämpfer Lambros Foundas, der von Bullen in einem bewaffneten Konflikt in Dafni umgebracht würde.

Heute stehe ich diesem speziellen Gericht gegenüber, konfrontiert mit schwerer Anklagen, die langjährige Haft mit sich bringen. Diese ganze Zeit über hat der Staat systematisch versucht meinen Willen zu Kämpfen zu brechen. Von den Foltern und den Schlägen in der GADA (Polizeihauptverwaltung von Athen), meiner Inhaftierung weit entfernt von dem Wohnort meiner Kinder, bis hin zur Gerichtsladung meiner Partnerin Maria Beraha, die sich hier als meine Mitangeklagte befindet. Trozdem, stehe ich hier, euch gegenüber und erkläre mich stolz zu meinem Kampf, meinen GenossInnen und zu der Geschichte des „Revolutionären Kampfes“.

Meine Anwesenheit hier, zielt auf keinen Fall darauf ab, meine Situation zu mildern, da ich keine Anklage des bürgerlichen Regimes akzeptiere. Ich bin nicht der Verbrecher oder Terrorist, weder glaube ich, dass die Aktionen des „Revolutionären Kampfes“ auf irgendeine Weise schlecht für die Gesellschaft waren. Die Aktionen und Interventionen der Organisation waren tief politisch und wohltuend für die Gesellschaft, da sie sich ausschließlich gegen das Regime, seine Funktionäre und Lakaien gerichtet haben. Sie haben sich gegen Strukturen und Personen des kapitalistischen Systems gewendet, das die sozial Schwache unterdrückt und tyrannisiert.

Also, sind nicht wir diejenigen, die hier als gefährlich für die Gesellschaft gerichtet werden müssen. Gefährlich für die Gesellschaft sind diejenigen, die seit Jahren regieren und die Bevölkerung berauben. Es sind diejenigen, die treu den Plänen der Troika (IWF/EZB/EU) und des supranationalen Kapitals dienen, um die Bevölkerung Griechenlands zu verelenden und auszubluten. Es sind diejenigen, die harte finanzielle Regelungen einführen, um das Kreditgeldsystem und ihre übermäßigen Profite zu retten. Es sind diejenigen, die alle die den Reichtum und die Arbeit der Bevölkerung ausgenutzt haben, decken, so dass keiner von denen jemals gerichtet würde. Es sind diejenigen, die ihre Mörder losschicken, um jede soziale Gegenantwort mit Repression zu bekämpfen.

Wir, als KämpferInnen des „Revolutionären Kampfes“, haben agiert und werden auch weiterhin für den Umsturz von Kapitalismus und Staat, für eine freie Welt, agieren, in der die volle Gleichwertigkeit der Menschen auf finanzieller, sozialer und politischer Ebene existieren wird. Die Organisation ist in den proletarischen Schichten der Gesellschaft geboren worden, und hat immer für ihre Interessen gekämpft. Jede ihrer Aktionen, jede Erklärung, war ein Lichtblick für die Gesellschaft, ein Schrei der Erleichterung für die Unterdrückten, eine Hoffnung, dass dieses ungerechte Regime gestürzt werden kann. Die Unterdrückten, die Schwachen, die Proletarier, die Arbeitslosen, unsere KlassenmitkämpferInnen sind jene, die über uns richten sollten, und nicht ihr. Auf der Straße, den öffentlichen Plätzen, den Plenen… dort wo sie euch alle längst verurteilt haben.

Ich wollte klarstellen, dass sowohl dieses spezielle Gericht, so wie auch jedes andere Gericht des bürgerlichen Regimes, keine bewaffnete revolutionäre Organisationen richten kann. Dies resultiert aus dem einfachen Grund, dass die Interessen denen ihr dient, und die Klasse der ihr angehört a priori uns gegenüber stehen. Dieses Gericht ist ein Klassengericht und richtet mit dem „Recht“ des Mächtigen gegen das revolutionäre Recht, das Recht einer handvoll KämpferInnen, die für die soziale Befreiung kämpfen. Die Tätigkeit des „Revolutionären Kampfes“ kann nicht von euch gerichtet werden, denn diese Tätigkeit wendet sich gegen euch, gegen das kapitalistische System und der Klassenjustiz, der ihr dient. Wir sind zwei verfeindete Kräfte. Ihr verschanzt euch hinter speziell modulierten Räumen im Inneren des Gefängnisses, hinter speziellen Gesetzgebungen, und wollt uns verhöhnen und unser Handeln entpolitisieren, bevor ihr uns verurteilt. Unsere Anwesenheit hier zielt darauf, die Vorwürfe gegen uns, gegen euch zu wenden, gegen das System dem ihr dient, und um aufzuzeigen, dass eure Aktionen verbrecherisch und gefährlich für die Gesellschaft sind. Der politische Kampf, der in diesem Saal stattfinden wird, ist für uns ein Podium, um die Gerechtigkeit unseres Kampfes zu zeigen.

In diesem Kampf sind wir nicht alleine. Neben uns steht ein großer Teil der Gesellschaft, für den das politische und finanzielle System am Ende angekommen ist, und das dynamisch fördert, dass alle Kader den Ort verlassen. Dieser Fakt berechtigt unsere Wahlen. Der bewaffnete Kampf gegen das Regime ist heute aktueller und wichtiger denn je. Denn, für uns Proletarier gibt es keinen anderen Weg, um die Krise glücklich zu überstehen, als die Revolution. In dem Klassenkampf der in nächster Zeit folgen wird, in diesem Saal und außerhalb, auf der Straße, werden wir gewinnen.

Kostas Gournas

Quelle

Athen, 11. Februar: Text der Besetzer_innen der Juristischen Fakultät

Nach so vielen Jahren des Schweigens…
Kannst du dich überhaupt noch ans Schreien erinnern?

Lasst uns etwas klarstellen: Nach unserem Feind suchen wir weder im Gesicht Papademos, noch in der BRD, der IWF, den Imperialist_innen oder den Bankiers. Keine Regierung wird jemals fähig sein uns zu repräsentieren, denn wir streben den Kollaps aller Autorität an. Für uns schließt Autortiät nicht nur Staat und Kapital ein sondern beinhaltet auch die Herrschaftsstrukturen (Schule, Familie, Vaterland, Religion, Geschlecht), die der Alltag und die zwischenmenschlich-sozialen Beziehungen produzieren, ob erzwungen oder freiwillig, institutiononell oder nicht staatlich.

Autoritäre jeglicher Couleur sollten wissen, dass unsere Wünsche nicht an den Grenzen enden werden, die die dominante Ideologie der Miesmacherei und des Kompromisses aufgestellt hat. Die Sackgasse der Kämpfe der Anspruchsstellenden, die danach streben, die Lebensbedingungen innerhalb der Institutionen zu verbessern, führt objektiv zu einem Kreislauf aufständischer Prozesse. Für uns, die es sich nicht wünschen, an unsere Arbeitsplätze und zur Routine zurückzukehren sondern das Eigentum und die hierarchischen Beziehungen der Produktion zu zerstören, gibt es nur einen Weg: sich auf der Straße zu treffen, in wilden Streiks und selbstorganisierten bestetzten Räumen.

Lasst uns den Aufstand entfachen, anstatt die Zeit des Systems zu verlängern.

Mit bestetzten Räumen, Sabotage, Angriffen, Enteignungen, kontinuierlicher Solidarität mit allen, die sich widersetzen, mit politischen Gefangenen, Immigrant_innen, sowie antifaschistischen Aktionen…

Besetzer_innen der Juristischen Fakultät

11. Februar 2012

Athen: Das 2. Kommuniqué der besetzten Jurafakultät

LASST UNS DIE SOZIALE EXPLOSION ZUR REVOLUTION VERWANDELN

Die Ära des “Wohlstands” ist vorbei. Der Traum vom Zugang zu Konsum und Aufstieg, wie er sich in der Dreifaltigkeit “Karriere, Konsum und Status” ausdrückt, wurde zum absolutem Alptraum. Doch jetzt gibt es auch kein Zurück mehr. Die Zeiten, als der Arbeitgeber die Ausländer auf den Bauernhöfen und den Baustellen ausgequetscht hat, die Zeiten als Du als stolzer Freiwilliger für die Olympischen Spiele auftrumpfen konntest und Putzfrauen als Deine Sklaven zu Hause hattest, werden niemals wieder kehren.

Jetzt, wo es um Dich und Deine Kinder geht, erkennst Du den Ort, in den Dein Rassismus die Migranten platziert hat und Dir graut vor dieser Tatsache. Als die Zerstörung anderer Gesellschaften, wie in Osteuropa oder dem Irak, Deine Privilegien im Rahmen des internationalen Wettbewerb absicherte, hast Du zynisch am meisten profitiert.

Ist es eventuell an der Zeit Kapitalismus, Nationalismus und Konsum aufzugeben? Aufzuhören, wie ein Haushaltsvorstand zu denken und zu verstehen, wer Deine wahren Feinde sind? Der Staat, die Bosse, die Bullen und das ganze System der politischen Ökonomie.

Weil nicht Du es bist, der den Job verliert, sondern weil es der Job ist, der einfach als Möglichkeit verschwindet. Weil es die zerstörerische Kraft des Kapitalismus ist, die unser aller bloße Existenz bedroht.

Die einzigen Möglichkeiten, die uns der Kapitalismus zum Überleben läßt, befinden sich entweder in den Schlangen vor den Suppenküchen, auf der Jagd nach Essensresten im Müll oder bei der Plünderung der Supermärkte.

Darum besteht die einzige Möglichkeit, ein Leben zu führen und nicht bloß zu überleben, in der Sozialen Revolution.

Das setzt allerdings voraus, daß wir uns gegen alle ökonomischen und politischen Institutionen auflehnen und wir über unsere “Maßnahmen” während des Aufstandes entscheiden, wie die Abschaffung des Staates, des Eigentums, der Nation, Sexismus und Patriachat um die Revolution in den Alltag zu bringen.

WILDE STREIKS, SELBSTORGANISIERTE BESETZUNGEN,
WEITVERBREITETE REVOLTEN ÜBERALL

FÜR DIE SOZIALE REVOLUTION

Besetzte Jurafakultät
10. Februar 2012

Vielleicht wollen Sie das 1. Kommuniqué hier lesen

Athen: Räumung obdachloser Menschen aus einem städtischem Gebäude

http://www.youtube.com/watch?v=NVidzqMJMPw

Am Montag, den 6. Februar 2012, einer sehr kalten Nacht mit starkem Regen, Hagel und starkem Wind, näherten sich sieben obdachlose Menschen einem städtischen Gebäude, einer geschlossenen Turnhalle im Bezirk Rouf, um dort die Nacht zu verbringen. Unter ihnen war eine schwangere Frau, der es nicht gut ging.

Die Stadt Athen warf die Obdachlosen wieder auf die Straße und die Bullen warteten erst auf den Krankenwagen, der die schwangere Frau ins Krankenhaus bringen sollte, nachdem sich Unterstützer_innen und Bürger_innen vom Sozialen Solidaritätsnetzwerk für sie einsetzten.

In dem Video ist zu sehen, wie städtische Angestellte die persönlichen Gegenstände und Kleidung der Obdachlosen in den Müll werfen.

Quelle

Athen: “Wir sind die zehn Vermummten…”

Am Freitag, den 4. Februar, nahmen annähernd 5.000 Menschen an der anarchistisch/ antiautoritären/ libertären Demonstration, zu der verschiedene Kollektive, besetzten Häuser, Treffs, Versammlungen und GenossInnen aufgeriefen, teil. Mittags versammelten sich die Leute auf dem Monastiraki Platz, von wo aus die Demo gegen 13.30 Uhr startete. Sie überquerte die Athinas Straße, erreichte den Omonia Platz, führte dann weiter entlang der Stadiou Straße, um den Syntagma Platz und endete vor der Propylaea in der Panepistimiou Straße. Während der Demo wurden tausende Gegeninformations-Flyer und Texte der anarchistischen Agitation an Vorübergehende verteilt. In einigen Fällen applaudierten Menschen den DemonstrantInnen vom Bürgersteig aus und ein paar ältere BürgerInnen hebten sogar ihre Fäuste als Zeichen der Unterstützung: trotzdem die meisten PassantInnen und obdachlose Menschen entlang der Route starrten leer und müde, gezeichnet von der Misere ihres täglichen Lebens. Nur ein paar Leute schlossen sich der Demo spontan an. Im Laufe der Demo wurden Parolen an die städtischen Mauern geschrieben.

Trotz der massiven anarchistischen Präsenz auf den Straßen, wo verschiedene politische Strömungen durch die Projektualität des sozialen und Klassen-Gegenangriff zusammen kamen, lieferte die Demo eher das Bild eines kollegialen Spaziergangs, als eines Protests. Und die Pausen zwischen den in Sprechchören gerufenen Parolen schienen öfter unsere Unfähigkeit zu reflektieren, eine konsequente und entschlossene Antwort auf die dringendsten Angelegenheiten, denen wir heute alle gegenüber stehen zu geben: Wie stürzen wir dieses System des Todes, das uns auf alltäglicher Basis erstickt? Wie können die Menschen mobilisiert werden, um das revolutionäre Verlangen zu erfüllen? Warum kommen uns nicht die Wörter, die unserem Gewissen den entscheidenden Anstoß geben über die Lippen, damit die Ausgebeuteten auf ein Neues die multikulturelle Revolte entfachen? Wie können wir den in diesem Kampf verlorenen Boden wieder gutmachen?

Innerhalb und außerhalb des Gebiets, das der griechische Staat kontrolliert, mag es viele Leute geben, die glauben, dass dieses Ereignis eine glänzende Demonstration der Stärke, die die anarchistische Bewegung in ihrer Diversität und Einigkeit hat, war und andere, die meinen, dass dies bloß eine Gelegenheit für Agitation und Propaganda gewesen sei: beide Interpretationen mögen auf das, was sich am 4. Februar in Athen ereignete, zutreffen. Nachdem wir uns aus der Demo zurückzogen und nach Hause zurückkehrten, blieben einige von uns jedoch mit dem unbeschreiblichen Gefühl der Verbitterung, die die Frustration, Verzweiflung und Unterwerfung einer gesamten Gesellschaft verkapselt, zurück.

Ohne dass wir die Demonstration selbst oder unsere GenossInnen, die hart an ihrer Vorbereitung arbeiteten, schlecht machen wollen, beenden wir dieses Schreiben mit dem Schlusssatz, dass die Versammlung “ohne unerwünschte Vorkommnisse” endete.


Auszüge aus den Sprechchören: Continue reading Athen: “Wir sind die zehn Vermummten…”

Athen: Residenz des Präsidenten Griechenlands angegriffen

Am Samstagabend des 4. Februar 2012 führte eine Gruppe vermummter GenossInnen eine direkte Aktion in der Asklipiou Straße am Haus des Präsidenten von Griechenland durch, indem sie mit Stöcken und Steinen seine Residenz bewarfen. Sie wurden in der Zoodochou Straße in Exarchia von Motorradspezialeinheiten angegriffen und mit Blendschockgranaten beschossen. Alle GenossInnen flohen rennend.

Der Ministerpräsident Lucas Papademos und der griechische Präsident Karolos Papoulias

Verantwortungsübernahme:

Gegen 20 Uhr attackierten 60 Solidarische am Samstag, den 4. Februar, die persönliche Wache, das Wachhäuschen und die Staatskarossen vor der Residenz des Präsidenten der Demokratie Karolos Papoulias. Papoulias’ Personenschutz flüchtete und Flugblätter wurden vor ort hinterlassen, die die Solidarität mit den AnarchistInnen Stella Antoniou, Kostas Sakkas, Giorgos Karagiannidis and Alexandros Mitroussias manifestieren.

Die Solidarischen zogen sich vom Ort der Aktion, der nicht weit weg vom Polizeipräsidium ist, mit koordiniertem Tempo zurück. Einige Minuten später tauchte eine Einheit Delta Motorradbullen auf, die die Solidarischen mit Blendschockgranaten beschoß, aber verfehlte.

Die gestrige Aktion fand aus Solidarität mit Stella Antoniou und anderen im selben Fall angeklagten GenossInnen statt und zwar als eine erste Antwort auf die Weigerung sie auf Kaution raus zu lassen.

Diese Aktionen werden solange fortgesetzt bis Stella Antoniou aus dem Gefängnis entlassen wird.

SOFORTIGE FREILASSUNG DER ANARCHISTIN STELLA ANTONIOU

FREIHEIT FÜR DIE ANARCHISTEN SAKKAS, KARAGIANNIDIS, MITROUSSIAS

AnarchistInnen

Athen: „Radiowellen auf dem Weg zur Gegeninformation“

Veranstaltung – Diskussion
Mainstream-Informationen vs. Gegeninformation
Korporative/Alternative Medien vs. Gegeninformationsmedien für soziale Bewegungen

Die Notwendigkeit der Gegeninformation in sozialen Kämpfen
Selbstorganisierte Radios heute: Beitrag und Perspektiven

Party zur finanziellen Unterstützung
für die Installation einer neuen Antennenanlage

3. Februar (ab 18.00 Uhr) in der Wirtschaftsuniversität Athen (ASOEE)
Patision Straße 76

Gegeninformation in einem politischen Sinne bietet nicht nur eine anti-autoritäre Verwaltung von Informationen. Es setzt [in der Tat] Selbst-Organisation als eine administrative Stuktur für die Aktualisierung des Mediums voraus. Es wird benutzt und entwickelt, solang es den Teilen der Gesellschaft, die ihre Leben anti-hierarchisch gegen den kannibalistischen Individualismus und der Ausbeutung von Klassen richten, angegliedert und mit ihnen verbunden ist Gegeninformationsmedien repräsentieren in dem tobenden gesellschaftlichen-/ Klassenkrieg eine erweiterte Methode des Angriffs gegen die Täuschung durch die (Mainstream-) Medien.

Ein Versuch, die Kraft von Gegeninformationen in diesen turbulenten, aber auch nützlichen Zeiten, die wir erleben, abzuwägen.

Der Austausch von Ideen, Vorschlägen und kritischen Kommentaren unter den Menschen schließt mehr (oder weniger) im Falle der Informationen von unten sowohl verbreitende Nachrichten, Live-Berichterstattungen von Protestierenden oder offene Mikrophone mit ein.

Gegeninformationsnetzwerke und selbst-organisierte Radiostationen aus ganz Griechenland tragen hierzu bei.

Am Freitag, dem 3. Februar um 18 Uhr, wird in der Athener Wirtschaftsuni (ASOEE) eine Gegeninformationsveranstaltung stattfinden. Eine Party zur finanziellen Unterstützung für die Konstruktion eines neuen Antennensystems, das ein Aufrüsten der Radiostation in der Hertzschen Welle der Metropolis ermöglicht, wird folgen.

Freie Radiostation 98fm

Athen: Kampf gegen Kredithaie und Pfandleiher

Am Samstag, den 21. Januar 2012, haben wir einen Brandsatz bei einem Pfandleiher (Kredithai) in der Ragavistrasse von Gyzi platziert. Es war eine symbolische Antwort auf die Expansion moderner mavragorites (SchwarzmarkthändlerInnen) in den Nachbarschaften Athens, die von der aktuellen generellen Armut profitieren und die unsere Leute, die kämpfen um zu überleben, ausnehmen.

Das Auftauchen der Schwarzmarkthändler ist das Ergebnis derselben Attacke, die zur Verarmung der Menschen führt, ein weiterer Aspekt der intensivierten Ausblutung sozialen Reichtums durch Staat und Kapital.

Lasst uns soziale Solidarität und soziale und Klassengewalt gegen alle Banden der Kredithaie setzen, um gegen die brutalen Operationen, die auf unser Elend abzielen, aufzustehen.

auch hier

Athen: Massenfestnahmen von AnarchistInnen nach solidarischer Intervention bzgl. des Revolutionary Struggle-Prozesses bei einem Radiosender

Solitransparent gegenüber von der Athener Polizeihauptverwaltung: »Pfoten weg von den Kämpfenden! Wir sind alle Terroristen!«

Am Morgen des 10. Januars betraten ca. 20 Mitglieder der ‚Soligruppe für den Prozess gegen Revolutionary Struggle (Epanastatikos Agonas, »Revolutionärer Kampf«), die Räumlichkeiten des kommerziellen Radiosenders flash.gr in der Kifisia Avenue und unterbrachen das Programm, um eine Solidaritätsmittelung an die Angeklagten zu übertragen.

Trotz des Fakts, dass weder die Betriebsführung noch deren Mitarbeiter offiziell nach einer Intervention von Seiten der Polizei gefragt haben, kamen bald unterschiedlichste Polizeieinheiten (DIAS Motorradeinheiten, Gruppen der MAT, Zivicops usw.) am Ort des Geschehens an und kreisten das Gebäude ein. Um ca. 14 Uhr, nachdem die Räume des Senders bereits stundenlang blockiert wurden, wurden AnarchistInnen, die an der Soliaktion teilnahmen, massenhaft festgenommen und ins Polizeihauptverwaltung in der Alexandras Avenue gebracht: 2 Strafverfolger zusammen mit Polizeieinheiten stürmten das Rundfunkhaus und zwangen die GenossInnen, die Räumlichkeiten zu verlassen. Alle wurden in Handschallen abgeführt und in Polizeibusse festgehalten, während ihre Handys konfisziert wurden.

Sofort als die Nachricht umging, versammelten sich AnarchistInnen gegenüber von der Polizeihauptverwaltung (GADA), wo eine Solidaritätskundgebung von ca. 100 Menschen stattfand (Vortreffpunkt war vor der Metro-Station Ambelokipi).

Es folgt ein Text, der von den 20 Festgenommenen selbst veröffentlicht wurde:

Heute, am 10. Januar 2012, führten GenossInnen aus der anarchistisch/anti-autoritären Szene eine Intervention bei dem kommerziellen Radiosender Flash 96 FM im Kontext einer Reihe von Solidaritätsaktionen für den Revolutionary Struggle-Fall, der nun seit dem 5. Oktober 2011 vor einem Sondergericht im Koridallos Gefängniskomplex verhandelt wird, durch.

Wir haben diese Aktion als ein Versuch unternommen, die Mauer der Stille und die politische Ordnung zu durchbrechen, um das verordnete Schweigen über den Gerichtsprozess und den politischen Diskurs der Angeklagten im Revolutionary Struggle-Fall. Continue reading Athen: Massenfestnahmen von AnarchistInnen nach solidarischer Intervention bzgl. des Revolutionary Struggle-Prozesses bei einem Radiosender

Athen: Soliversammlung für die Angeklagten von Revolutionärer Kampf

SOLIVERSAMMLUNG MIKROFON- SOUNDSYSTEM
Anlässlich des Gerichtsprozesses gegen REVOLUTIONÄRER KAMPF
Sonntag, 18.12 um 13.00 Uhr, Kapnikarea Platz (Ermoustraße)

Solidarität mit den Mitgliedern von REVOLUTIONÄRER KAMPF – Kostas Gournas, Pola Roupa, Nikos Maziotis – und allen anderen, die wegen des selben Falls verfolgt werden – Christoforos Kortesis, Vaggelis Stathopoulos, Sarantos Nikitopoulos, Kostas Katsenos, Marie Beracha – die seit 5.10. unter Anklage vor dem Spezialgericht des Koridallosgefängnisses stehen.

Die Versammlung für die Angeklagten von Revolutionärer Kampf

Quelle

Aspropyrgos, Attika: Der Streik der griechischen StahlarbeiterInnen geht weiter – eng poussiert von autoritären politischen Kräften

Am Dienstag, den 13. Dezember 2011 riefen die ArbeiterInnen, in Solidarität mit dem Kampf der StahlarbeiterInnen, zu einem 24-stunden Streik im gesamten Thriassio Feld (dem größten Industriegebiet Griechenlands, das sich 25 km nord-westlich von Athen, in Westattika befindet) auf.

Als Zeichen ihrer Solidarität, verbrachten einige Soligruppen am Sonnabend, den 10. Dezember, den Tag gemeinsam mit den 400 Streikenden vor den Werkstoren der Griechischen Stahlwerke (Helliniki Halivourgia).Die Vokügruppe ‘EL CHEf’ vom ImmigrantInnen Treffpunkt (Steki Metanaston, Exarchia) bereitete das Essen für die Streikenden und ihre UnterstützerInnen zu, während andere ein Rempetiko-Konzert veranstalteten.

Der Sonnabend war der 42. Streiktag der StahlarbeiterInnen. Die Streikenden fordern die Aufhebung der Pläne zur Verkürzung ihrer Arbeitszeit von 8 auf 5 Stunden und die Wiedereinstellung ihrer dutzenden MitarbeiterInnen die bereits gefeuert wurden (eine Massenentlassung von 50 ArbeiterInnen wurde schon angekündigt). Ein Streikender erklärt in einem Video zum Thema, dass es im Griechischen Stahlwerk im Verlauf der letzten 30 Jahren, in denen er in Aspropyrgos arbeitete, zu sieben Todesfällen und zu schweren Verletzungen (schwere Verbrennungen, Amputationen usw.) im zweistelligen Bereich kam.

Die Kommunikationswege zwischen den VertreterInnen der Gewerkschaft und den Fabrikbossen bleiben weiterhin offen, aber keine Seite rührt sich. Der Fabrikbesitzer Manenis droht mit weiterer Arbeitslosigkeit, sollte der Streik anhalten. Alle Streikenden halten zusammen und sind entschlossen, den Streik solange fortzusetzen, bis ihre Forderungen erfüllt werden.

Die Streikenden erhalten willkommene und beachtliche Unterstützung von Einzelpersonen und vielen verschiedenen Gruppen – in Form von Besuchen, finanziellen Spenden und gespendeten Lebensmitteln. Im Angesicht der überwältigenden Unterstützung aus breiten Teilen der Gesellschaft, fühlen sich die Streikenden dazu verpflichtet, den Streik für all jene fortzusetzen, die sie unterstützen. Landesweit werden sie von vielen beobachtet. Das Ergebnis dieses Kampfes wird ein Testlauf für die ArbeiterInnen und die kapitalistischen Bosse überall im Land. Der Mangel an Unterstützung aus der eigenen Branche verleiht ihrem Anliegen Druck. Die „Schwester“-Fabrik in Volos ist dabei, die Kurzarbeiterpläne zu akzeptieren und die VertreterInnen der Gewerkschaft in der dortigen Fabrik versagen, wenn es darum geht, auf die Rufe der Menschen im Stahlwerk zu reagieren. Als die Streikenden dazu befragt wurden, ob sie neben der Rückkehr an ihren Arbeitsplatz unter besseren Arbeitsbedingungen auch Pläne zur Aneignung der Fabrik hätten, antworteten sie, dass sie keine solche Intentionen verfolgten. Andere empfinden es als total unmöglich, hier eine Wiederholung der argentinischen Ereignisse zu vollziehen, da der großindustrielle Besitzer der Fabrik Teil eines Monopols ist, das nicht nur die Produktion sondern auch noch weitere wichtige Segmente die mit der Stahlbranche in Verbindung stehen (z. B. Bau und Logistik), miteinschließen. Continue reading Aspropyrgos, Attika: Der Streik der griechischen StahlarbeiterInnen geht weiter – eng poussiert von autoritären politischen Kräften

Athen: Supermarkt in Nea Smyrni enteignet

Am Mittwoch, den 30. November wurde eine weitere Supermarktenteignung im südlich gelegenen Athener Viertel Nea Smyrni durchgeführt. Wie die KollegAs, die an der direkten Aktion teilgenommen haben, in ihrem Kommunique schreiben:

Vereint duch gemeinsame klassenbewusste Interessen, müssen die WeltproduzentInnen des Wohlstands jeden Tag auf jene reagieren, die unser Leben beherrschen.

Mit wilden Streiks, Besetzungen, Auseinandersetzungen mit uniformierten Schweinen und kollektiven Enteignungen von Supermärkten und multinationale Unternehmen und durch Wiederaneignung der Bedeutung der Produktion und Durchführung allgemeiner Sabotage werden wir deutlich machen, dass der Wohlstand der AusbeuterInnen das Blut der Ausgebeuteten ist.

Quelle: This Is Our Job

Athen: Der Häftling Panagiotis Avdikos auch im Durststreik

Wie geplant gab es am 3.Dezember vor dem Koridallos Gefängnis eine Kundgebung in Solidarität mit Panagiotis Avdikos. Der Platz glich einem Schlachtfeld mit Polizisten überall, einem Gefangenenbus, DIAS Motorradspezialeinheiten und Polizeiblockaden in jeder Gasse. In der Tat fühlten sich einige der Kundgebungsteilnehmer stark bedroht, als ein Bulle den Blick eines Kolleg@s als zu provokativ empfand…

Die Menschen versammelten sich gegenüber des Gefängniskrankenhauses um ihre Unterstützung mit Panagiotis zu zeigen. Die Reaktion der Inhaftierten innerhalb des Traktes für männliche Gefangene kam unmittelbar und dynamisch. Der sich im Hungerstreik befindende Panagiotis sprach per Telefon zu den sich mit ihm solidarisierenden Menschen und verkündete, dass er entschlossen sei seinen Kampf fortzuführen bis ihm Gerechtigkeit widerfahren wird. Danach richteten sich die Demonstranten an den Bereich für inhaftierte Frauen und drückten ihre Solidarität mit den weiblichen gefangenen aus – vor allem mit der Anarchistin Stella Antoniou.

Was Panagiotis Gesundheit angeht, er wird schon jetzt irreparable Schäden davon tragen. Als der Gefängnisleiter ihm drohte in mit Zwang intravenös zu ernähren, antwortete Panagiotis, dass er dann den nächsten Schritt ginge und in den Durststreik trete.

Einen Tag vor dem Protest hatte die Gefängnisaufsicht die Absicht geäußert Panagiotis aus dem Krankenhaus wieder in die Zelle zu stecken und die Nachricht verbreitet er hätte plötzlich freiwillig seinen Hungerstreik beendet. Nachdem Panagiotis seine Solidaritätsgruppe kontaktierte, machten diese der Krankenhausleiterin deutlich, dass sie die Verantwortung über sein Leben trage falls ihm etwas zustoße. Die Leiterin versuchte die Verantwortung auf den Arzt zu schieben. Allerdings wurde der Transfer erfolgreich verhindert. Panagiotis ist derzeit in Untersuchungshaft.

Seit dem 5. Dezember befindet sich Panagiotis auch im Durststreik. Nach seiner Stärke zu urteilen, glaubt er, dass er sehr bald ins Koma fallen wird. Er erachtet seine Inhaftierung als ungerecht und willkürlich. Trotz allem zeigt die griechische „Gerechtigkeit“ und das Gefängnissystem eine krasse Gleichgültigkeit für menschliches Leben.

Kontaktadresse:
Panagiotis Avdikos
Aghios Pavlos Krankenhaus für Gefangene
Koridallos Gefängnis
Terma Nikiforidi (Straße)
Postfach 18122, Athen-Attica, Griechenland

Freiheit für Panagiotis Avdikos!
Solidarität ist unsere Waffe!

aus der korinthischen Kollektiv Antistrofi Metrisi

http://www.youtube.com/watch?v=WZvOXfGjSjw

Athen: „Der Schrank“ – Netzwerk für Nahrungskollektive

Sie sagen uns immer: wir in der „westlichen Welt“, wir leben in einer Ära von beispiellosem Wohlstand. Wir haben einen grenzenlosen Zugang zu Gütern, welche vor ein Paar Jahrzehnten noch als Privilegien der Eliten galten: Handys, Autos, super schnelle Kommunikation in der Eurozone, private Computer; eine endlose Auswahl von umwerfenden Geräten. Unsere Aufmerksamkeit ist absorbiert bis ihr historisches Ziel einer Welt aus giftigem Abfall erreicht wurde, damit wir nicht erkennen, dass die für uns selbstverständlichen Dinge wie frische Luft und nicht versuchtes Essen Privilegien der Eliten sind. Dies ist was mensch mehr oder weniger unter „Fortschritt“ versteht.

Die Zeit ist gekommen um unser Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen; in jedem Aspekt unseres Alltags, anstatt es einigen „Experten“ und Konzernen, der Pharmaindustrie und Wissenschaftlern zu überlassen. Diese Leute kümmert es nur wie viel radioaktiven Abfall wir vertragen ohne erkennbare Nebenwirkungen davonzutragen. Lasst uns wieder die Kontrolle über unsere Ernährung gewinnen. Die Qualität und fundamentale Natur unserer Ernährung darf nicht von dem Profit der Industrie abhängen.

Wir haben es satt Versprechen für Gesundheit und Ökologie in Form von überteuerten Bioprodukten zu konsumieren. Wir haben es satt darauf zu warten, dass der nächsten Nahrungsmittelskandal ans Licht kommt. Wir haben es satt im Supermarkt chromhaltige Karotten zu finden. Wir haben es satt, dass Immigranten versklavt werden und Erdbeeren pflücken. Wir haben es satt, dass ganze Gebiete mit Pestiziden verseucht werden damit es auch im Winter Tomaten gibt, die nicht mal Geschmack haben und nur als Dekoration verwendet werden können. Wir haben es satt passiv aber kontinuierlich Portionen von Gift aufzunehmen. In dieser Phase der Verfremdung von Lebensmitteln entdecken wir das Offensichtliche wieder: die Notwendigkeit für Gemeinschaftsarbeit, Teilen und gegenseitige Hilfe.

Wir arbeiten direkt mit einigen Herstellern zusammen und können so eine hohe Qualität der Nahrung sichern, Kosten senken und kleine Hersteller unterstützen. Wir teilen unser Wissen über Kultivation und Nahrungsmittelherstellung. Wir sammeln Kräuter und Samen. Wir geben überschüssige Zitronen aus unserem Garten und nehmen uns überschüssige Aprikosen aus einem Garten anderer. Wir geben Kartoffeln aus unserem Garten und sammeln Mandeln von verlassenen Feldern außerhalb anderer Dörfer. Kurz gesagt: wir erschaffen ein Netzwerk aus Lebensmittelvertrieb und Kollektivierung.

Jeden Dienstag von 18-23Uhr teilen wir im „Autonomo Steki“ unser Wissen, Produkte und Ideen. Wir holen uns die Kontrolle über unser Essen zurück und entwickeln den direkten Kontakt mit den Herstellern. Wir warten auf euch unser Kollektiv zu bereichern!

Quelle: tontoulapi.espivblogs.net

Petralona, Athen: Allgemeine Versammlung am Sonntag, den 4. Dezember

Sonntag, 4.Dezember, um 13.00: Allgemeine Versammlung und Kollektivküche auf dem Merkouri Platz (Ano Petralona). Wir bringen unsere Verpflegung mit und wir essen zusammen mit unseren NachbarInnen.

Themen der Versammlung:

-Koordinierung der Allgemeinen Versammlungen

-Planung von Projekten bezüglich Lebensmittel,  medizinische Versorgung und Gegeninformationsaktionen

Allgemeine Versammlung der EinwohnerInnen von Petralona, Koukaki, Thissio

Antispezizistischer Protest gegen die Pelz- und Lederindustrie in Athen

Am 26. November nahmen circa 100 Menschen an einem antispezizistischen Protest durch die Athener Innenstadt teil. Die Demonstration begann am Syntagma-Platz vor dem Parlament ging dann durch die Touristengegend von Monastiraki und über die Haupteinkaufsmeile Ermou-Straße wieder zurück zum Syntagma-Platz.

Organisiert wurde der Protest von der Vereinigung für antispezizistische Aktion. Während der militanten Demonstration gab es mehrere Angriffe auf das Kapital. Parolen wurden an Wände geschrieben und Geschäfte, welche Pelz verkauften, mit Farbbomben angegriffen.

Eine der Parolen lautete: „Freiheit für alle Lebewesen in Gefangenschaft!“

Quelle mit weiteren Fotos: athens.indymedia

Petralona, Athen: Direkte Aktion gegen ein Pfandhaus

Am Montag, den 28. November wurde die Schaufensterfront eines Pfandhauses im Viertel Kato Petralona zerstört.

Flugblätter mit den folgenden Parolen wurden zurückgelassen: „SchwarzmarkthändlerInnen* raus aus unseren Vierteln, den Kredithaien nicht einen Quadratmillimeter Land’ / ‘All die, die unsere Not und Verarmung als eine schnelle Möglichkeit sehen wieder zu Geld zu kommen, werden den Zorn der Revoltierenden gegenüberstehen. Wir stehen Seite an Seite miteinander. Solidarität ist die Waffe der Menschen.

Quelle

*auf Griechisch mavragorites, ein Begriff, der für die SchwarzmarkthändlerInnen, während der Besatzungszeit der Nazis in Griechenland steht (1940-1944). Sie wurden reich, indem sie Grundnahrungsmitte zu hohen Preisen verkauften oder andere große Gewinne erzielten, indem sie hungernde Menschen ausbeuten. Sie waren bekannt für ihre Bereitschaft unmittelbar Überlebensprobleme zu lösen, obwohl ihr Schlüsselvorteil ihre exzellente Kolloboration und Verbindung mit den Besatzungsautoritäten war.

Athen: DRINGENDER AUFRUF für internationale Solidarität mit Panagiotis Avdikos, Häftling im Hungerstreik

Nach langem Hungerstreik ist Panagiotis Avdikos zurzeit im “Krankenhaus“ des Koridallos –  Gefängnisses eingesperrt.

Er wurde am 18. April 2011 außerhalb seiner Wohnung mit der Beschuldigung verhaftet, Drogen zu besitzen. Unmittelbar darauf entschied er sich einen Hungerstreik zu beginnen, um gegen die bewussten Falschanschuldigungen durch die Polizei (auch als „Frame Work“ bekannt)  zu protestiere, die zu seiner Einkerkerung in die Verliese der griechischen Demokratie geführt haben.

Seit Mai 2011 befindet er sich im Hungerstreik, der nur kurz im August unterbrochen wurde. Die Nachlässigkeit der Autoritäten, seine Entlassung zu verweigern und damit das Gefängnissystem der Unmenschlichkeit und Gräuel aufrechtzuerhalten, ist der Grund, warum Panagiotis jetzt in Gefahr ist, sein Leben zu verlieren.

Am Morgen des 29.November führten KollegAs des in Komotini (nördliches „Griechenland“) gelegenen anarchistischen Freiraum Utopia A.D.   eine anarchistische Einmischung / Gegeninformationsaktion  für den gefangenen Hungerstreikenden durch. An verschiedenen zentral gelegenen Plätzen, vor den Gerichtsgebäuden und Anwaltskanzleien wurden Flugblätter verteilt, die den Hungerstreik von Panagiotis Avdikos thematisieren. Texte wurden auch der lokalen Gaststätten-Vereinigung ausgehändigt.

Die Korinthische Gefangenensolidaritätsgruppe  — Kollektiv Antistrofi Metrisi (‘Countdown’) ruft für den 3. Dezember  für eine Versammlung zur Unterstützung für Panagiotis Avdikos vor dem Koridallos Gefängnis auf. Beginn: 15 Uhr

Sofortige Freiheit für Panagiotis Avdikos!
Nieder mit den Mauern der Gefängnisse!
Nieder mit den Staats-MörderInnen!

Solidarität ist unsere Waffe!