Am Donnerstag, 11. Oktober, zu früher Stunde, führte eine direkte Aktionsgruppe einen Brandanschlag auf eine örtliche Filiale der politischen Partei “Demokratische Linke” (Dimokratiki Aristera), deren Büros sich in der Ethnikis Antistaseos Straße im Stadtteil Kaiseriani befinden, durch. Diese Partei, die von Fotis Kouvelis angeführt wird, ist Teil der jetzigen aus drei Parteien bestehenden Regierungskoalition (zusammen mit Nea Dimokratia und PASOK).
Es folgt ein Auszug aus dem Bekennerschreiben, eine Solidaritätserklärung mit all jenen, die wegen ihrer subversiven Aktionen verfolgt werden:
“Das mindeste gegen solche Schergen und stiefelleckenden Denunzianten ist Feuer. Und zu denen, die unsere Aktion jetzt als Faschismus beschreiben sagen wir, dass Faschismus die mehreren hundert Präventivfestnahmen von AktivistInnen und Streikenden sind. Faschismus ist die Verarmung der gesamten Gesellschaft, sind die Pogrome gegen deren “Überreste”. Faschismus ist die Folterung der antifaschistischen DemonstrantInnen und solidarischen GenossInnen auf der Polizeihauptwache in Athen, sind die Razzien in besetzten Häusern und die entfesselten Horden der menschenähnlichen DELTA und DIAS Motorradpolizei. Und jeglicher Kampf gegen den Faschismus von Staat und Bossen ist WIDERSTAND.”
Momente der Genossenbefreiung aus dem Gerichtsgebäude:
Parolen, die zu hören sind:
„Solidarität ist die Waffe der Völker; Krieg dem Krieg der Bosse“
„Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse!“
In den frühen Morgenstunden am Montag, 15. Oktober, zogen fast 150 GenossInnen vom Parartima Squat los und kamen gegen 8.30 Uhr vor dem Gericht in Patras an, um ihre praktische Solidarität mit den vier Genossen, die seit dem 11. Oktober in U-Haft festgehalten und aufgrund des Meineids von Faschisten mit Anklagen wegen Schwerverbrechen bedroht waren, zu zeigen.
Um 11.30 Uhr, während es stark regnete, war die Zahl der solidarischen Menschen vor dem Gerichtsgebäude auf über 400 angewachsen. Die vier Verhafteten (drei Erwachsene und ein Minderjähriger) standen vor einem Untersuchungsrichter und einem Staatsanwalt. Die letzte Geisel wurde gegen 15 Uhr freigelassen. Es wurde angeordnet, sie alle im schwebenden Verfahren unter restriktiven Bedingungen freizulassen – das bedeutet, dass ihnen das Verlassen des Landes verboten ist und sie sich einmal im Monat auf der lokalen Polizeiwache melden müssen (der Minderjährige wurde angewiesen, sich einem Jugendgerichtshelfer vorzustellen).
Nicht einmal für einen Augenblick wurden die Genossen allein gelassen. Vor der Gerichtsanhörung fanden vor der Polizeihauptwache von Patras Solikundgebungen statt. Es wurden Plakate geklebt und Texte in den Stadtbezirken verteilt. Am Sonnabend, 13. Oktober, wurde auch das Studio des lokalen TV-Senders „Super B“ von AnarchistInnen/Antiautoritären verschiedener Kollektive besetzt, die damit gegen den Faschoübergriff auf dem Psila Alonia Platz am 11. Oktober und der Verhaftung der vier Genossen an einem anderen Ort protestierten. Hier folgt das Video, das mit einer Erklärung des Kollektivs Perasma („Durchgang“ vom Maragopouleio Squat) ausgestrahlt wurde und die 20.30 Uhr Kurznachrichten unterbrach:
Im Anschluss an die Sommerkampagne gegen ImmigrantInnen mit zehntausenden Festnahmen und Verhaftungen, die bis heute landesweit weitergeht und sarkastischerweise den Namen “Xenios Zeus” (gastfreundlicher Zeus) trägt, rückt nun wie erwartet, der Feind im Inneren ins Visier der Repression und Wilkür.
Daher wird es nun, nach dem ersten Anlauf mit der Hollywood-artigen Invasion durch Anti-Riot- und Antiterrorpolizeieinheiten (MAT und EKAM) im Delta Squat in Thessaloniki, Zeit für die Streikenden und antifaschistischen DemonstrantInnen. Am 26. September, dem Tag des Generalstreiks (i), trafen die repressiven Schläge die Vorversammlungen der Volksversammlungen in den Gebieten Zografou und Aghios Dimitrios. Kämpfende wurden verprügelt und festgenommen, ihre Fotos medial veröffentlicht. Die tausenden Streikenden mussten während der Demonstrationen, inmitten eines Klimas unerbittlicher Polizeigewalt, gar noch schlimmeres wegstecken.
Am 30. September wurde eine antifaschistische Motorradpatrouille von den Nachfolgern Bourandas (ii), den amoklaufenden Mannschaften der DELTA Polizei, angegriffen, die herbeieilten, um ihre ideologischen Freunde zu verteidigen, nachdem selbige von den Antifas die Behandlung bekamen, die sie verdienen. Die Resultate der Operation führten zu schwer verletzten GenossInnen und 15 Verhaftungen unter ihnen. Am nächsten Tag, während die Verhafteten in der Polizeihauptwache (GADA) weiterhin verprügelt und gefoltert wurden, wurde die Solidaritätskundgebung mit dem berüchtigten Sadismus, der den Prätoren der griechischen Polizei anhängt, in dem – “sterilisierten” und für diese Umstände passenden – Gericht in der Evelpidon Straße ohne Provokation angegriffen . Als Ergebnis gab es mehr Verletzungen und vier zusätzlich Festgenommene.
Die Transformation des Landes in einen lateinamerikanischen Regimetyp erinnert uns an andere Zeiten – an das vergipst werden, falls jemensch das nicht sofort verstanden hat (iii) -, was auch demonstriert wurde durch das Verbot von Umzügen und Versammlungen am 9. Oktober in großen Teilen Attikas, die von dem Polizeipräsidenten angeordnet wurden, sowie durch die Orgie an Präventivfestnahmen, die auf den Straßen, vor den Häusern der Kämpfenden und an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel während und nach den Protesten gegen den Besuch der Kaiserin Merkel in Athen durchgeführt wurden; und diese Entwicklung wird nicht toleriert werden.
Deshalb trugen wir am 8. und 9. Oktober unseren Teil bei und fackelten Privatautos- und Motorräder von Bullen in folgenden Bezirken ab:
– 2 Motorräder in der Eressou Straße in Exarchia – 1 Fahrzeug in der Leosthenous Straße in Peristeri – 2 Motorräder in der Lyttis Straße in Egaleo – 1 Fahrzeug in der Sporadon Straße in Kypseli
An dieser Stelle, möchten wir die Polizei darauf aufmerksam machen, dass diese Aktion nur der Anfang war; und sie ungeachtet ihrer “Heldentaten” zum Ziel werden. Wir werden sie auf jede Art und mit allen Mitteln, die wir zum jeweiligen Zeitpunkt als notwendig erachten, angreifen.
i Der nächste Generalstreik wurde für den 18. Oktober 2012 angekündigt.
ii Nikos Bourandas war der Anführer der Kraftfahrzeugabteilung der griechischen Polizei während der Besatzung Griechenlands durch die Achsenmächte – ein berüchtigter Nazikollaborateur in Athen-Piräus.
iii Während der Militärdiktatur (1967-74), beschrieben die Obristen das Land als einen “eingegipsten Patienten”, um ihn von den Krankheiten Kommunismus und Anarchismus zu heilen.
Der Montagmorgen, 1. Oktober, erlebte eine weitere Polizeioperation gegen ImmigrantInnen und Flüchtlinge unter dem Namen „Xenios Zeus“ (gastfreundlicher Zeus). Diesmal im Hafen der Stadt Patras. Schon seit dem vorherigen Tag war die Polizei in der Stadt massiv präsent, Anti-Riot-Mannschaften aus Athen und anderen Städten, sowie der Generalinspektor der Polizei von Südgriechenland eingeschlossen.
Im Parartima Squat, das sich im Stadtzentrum befindet, versammelten sich AnarchistInnen und UnterstützerInnen. Sie versuchten dort verfolgten ImmigrantInnen Zuflucht zu geben und einen Raum des Widerstands offen zu halten, während gleichzeitig Aktionen zur Gegeninformation gegen das rassistische Pogrom durchgeführt wurden. Am selben Tag fand im besetzten Haus eine Abendversammlung zur Koordination der Aktionen statt; zu dem Zeitpunkt berichteten GenossInnen in Patras über hunderte Ingewahrsamnahmen von ImmigrantInnen, papierlose und solche mit Papieren.
Neben der Einrichtung eines Empfangsraumes für alle verfolgten Widerständischen im Parartima Squat, veranstalteten AnarchistInnen und weitere AntifaschistInnen Soliaktionen gegen die Jagd auf ImmigrantInnen und Flüchtlinge, z. B. eine Motorraddemo, Kundgebungen mit Lautsprechersystem auf dem Platz und verteilten Flugblätter auf dem Openair Markt. Gleichzeitig riefen sie zu einer Großdemonstration auf.
Am 2. Oktober gingen um die 350 GenossInnen in Patras auf die Straße. Die Abenddemonstration dauerte über zwei Stunden und führte durch mehrere Stadtteile. Auf dem Haupttransparent stand: „Gegen die faschistische Operation “Xenios Zeus” – Solidarität mit ImmigrantInnen“ und die Sprechchöre beinhalteten: „Armut, Elend, Kannibalismus; das ist Krise und Kapitalismus“.
Am 4. Oktober veröffentlichten mehrere ImmigrantInnen folgenden Text zu den andauernden Ereignissen in Patras (und andernorts):
„Wir sind eine Gruppe von ImmigrantInnen, die sich entschlossen haben, diesen Text als eine Nachricht an GriechInnen zu verfassen und so wegen der Probleme, denen wir ausgesetzt sind, zur Solidarität aufzurufen. Wir verließen unsere Heimatländer aus vielen verschiedenen Gründen, z. B. Kriege, Armut, Unterdrückung, Faschismus. Wir kamen hierher mit einer Sehnsucht, nach Europa einzureisen, mit Träumen für die Zukunft.
Inmitten der Krise in Griechenland, erleben wir Arbeitslosigkeit und haben keine Papiere, die uns erlauben würden, legal zu arbeiten. Wir haben nicht, was wir zum Auskommen brauchen, z. B. Lebensmittel, Gesundheitsversorgung, Unterkünfte. Die Legitimität der faschistischen Partei und die Tatsache, dass sie jeden Tag mehr werden, verursacht Probleme in unserem Leben. Wir werden von einigen Polizisten angegriffen, die auch Faschisten sind. Sogar ImmigrantInnen, die die rote Karte (befristete Aufenthaltsgenehmigung für Asylsuchende) besitzen, können nicht ihre gesetzlichen Rechte wahrnehmen. Menschenrechte werden nicht respektiert, viele ImmigrantInnen verlieren bei dem Versuch die Grenzen zu überqueren ihr Leben oder müssen auf der Straße leben. Wir wissen sehr genau, dass genauso wie es in Griechenland Faschismus gibt, es auch gute Menschen gibt, die die Bedeutung von Menschenleben kennen.
Heute, in diesem Moment, wendet der Staat die Operation “Xenios Zeus” hier in Patras an. Im Zuge dieses Polizeieinsatzes – der in Windeseile mit ausgedehnten Razzien ImmigrantInnen aufsammelt – wurden gestern 300 ImmigrantInnen gefangen und in Lager verbracht, die wie Gefängnisse verschlossen sind. Heute bitten wir die lokale Bevölkerung, denen die Bedeutung von Leben und Freiheit bewusst ist darum, uns ihre Solidarität zu zeigen, um diesen menschenverachtenden Einsatz zu stoppen. Wir haben in unseren Ländern viele Probleme erleben müssen und sind bis zum heutigen Tag zahlreichen Ungerechtigkeiten, faschistischen und unmenschlichen Gesetzen ausgesetzt.
Wir können es nicht mehr ertragen. Danke für Ihr Interesse.“
Diese Entwicklungen eng im Auge behaltend, versuchten GenossInnen, die Massenfestnahmen von ImmigrantInnen und die Bedrohung durch Neonazis nicht unbeantwortet zu lassen. Trotzdem AktivistInnen eine klare Ansage des Widerstands und der Bereitschaft zurückzuschlagen machten, konnten ihre sofortigen Proteste die Staatsmaschinerie, die mit Gewalt Menschen, egal wo sie sich befinden, entführt, nicht aufhalten. Dennoch wurden die lauernden, parastaatlichen Rotten, die nur darauf warten wehrlose Menschen anzugreifen – unter freundlicher Beteiligung der griechischen Polizei – durch die ständige Anwesenheit der Antifas auf der Straße weitgehend behindert.
In den frühen Morgenstunden am Donnerstag, den 11. Oktober, traf sich eine Rotte der Goldenen Morgendämmerung (Chrissi Avgi) in einem Grillhaus namens „Psitalonia“ auf dem Psila Alonia Platz und bereitete sich darauf vor, antifaschistische GenossInnen in der Nähe (beim Maragopouleio Squat). UnterstützerInnen kamen sofort in dieses Gebiet, um die GenossInnen zu verteidigen. Zusammen schlugen sie die Neonazis zurück, nachdem diese versuchten, sie anzugreifen. Die Mitglieder der Goldenen Morgendämmerung zogen sich erschrocken zurück. Der Laden, der ihnen als Treffpunkt diente wurde demoliert.
Das Grillhaus „Psitalonia“ gehört Schlägern, die direkte Verbindungen zum führenden Kern der lokalen Parteisektion unterhalten. Daneben ist es ein bekannter Treffpunkt für Faschoschläger, der mit Angriffen auf ImmigrantInnen in dem Stadtteil in Verbindung steht. Die Goldene Morgendämmerung bestreitet offiziell die Anwesenheit ihrer Söldner in diesem Vorfall.
Die Rachsucht des Staates für seine verprügelten Hunde verwandelte sich bald darauf in Raserei, als die Bullen ohne jegliche Basis zu anderer Zeit und an anderem Ort, etwa eineinhalb Stunden nach den Vorfällen, 9 Leute festnahmen. Fünf der neun festgenommenen GenossInnen wurden viele Stunden später entlassen. Trotzdem werden die restlichen vier als Geiseln unter dem Vorwurf des versuchten Mordes festgehalten, weil sie als „Verdächtige“, die in den Zusammenstoß involviert waren, von keinen anderen als einigen Mitgliedern der Goldenen Morgendämmerung identifiziert wurden. Der Fall basiert auf nichts anderem als den Bezichtigungen der Faschisten, die zusammen mit den Bullen und der Justiz die Anklagen zurechtbastelten.
Am Freitag, 12. Oktober, riefen solidarische Menschen zu einer Versammlung um 12 Uhr vor dem Parartima Squat an der Ecke Corinthou und Aratou Straße auf, um eine Demonstration zum Gericht Patras in der Gounari Straße, wo die vier Genossen einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden sollten, durchzuführen.
Fast 400 GenossInnen protestierten vor dem Gericht. Sie riefen laut Solidaritätsparolen für die vier Verhafteten. Die Anhörung wurde aber auf Montag, den 15. Oktober (um 8:30 Uhr und später um 17 Uhr) verschoben. Die vier Genossen verbleiben in U-Haft und wurden in die Polizeihauptwache in der Ermou Straße in Patras überführt.
Wir müssen den Staat und parastaatliche Angriffe bekämpfen! Hände weg von unseren GenossInnen!
GEGEN POLIZEISTAAT UND NEONAZISMUS
SOLIDARITÄT MIT DEN 4 VERHAFTETEN
TOD DEM FASCHISMUS
Soliabend der finanziellen Hilfe für AntifaschistInnen in Griechenland, die von der Polizei festgenommen und gefoltert wurden, nachdem sie in einem Kampf mit den Milizen der Golden Dawn (am 30.9.) verwickelt waren.
Ungefähr 2500 Personen versammelten sich am Nachmittag des 1. September um 17 Uhr auf dem Platz in Monastiraki zu einer antifaschistischen Demonstration. Der Zug startete gegen 18 Uhr und bewegte sich laut und kraftvoll durch die Hauptstraßen rund um den Syntagma-Platz. Ziel der Demonstration war die Konfrontation mit einer Gruppe „autonomer” Faschisten, einer Strasseristischen Fraktion der lokalen nationalistischen Zirkel, die die politische Strategie der Infiltrierung verfolgt, um regimekritische Gruppen an die Ideologie der Neonazis heranzuführen.
Diese Gruppen kopieren virtuelle Propaganda und Terminologie der anarchistischen/antiautoritären Bewegung, um aufrührerische Jugendliche in ihre Reihen zu ziehen. Sie stellen sich als Gegenpol zu der Neonazipartei „Goldene Morgendämmerung“ (gr. „Chrissi Avgi“) dar, um sich von dem paramilitärischen Stereotyp der extremen Rechten zu unterscheiden, die offen mit Staatsgewalt und Sicherheitskräften kollaboriert. Auch wenn die „Goldene Morgendämmerung“ Dynamik und Einfluss dieser Gruppierung im faschistischen Milieu in Grenzen hält, sollte ihre Gefahr nicht unterschätzt werden, denn schon einige Male schaffte sie es, Demonstrationen und Streiks zu infiltrieren.
Letzten Samstag waren jedoch nur ein paar Dutzend Gestalten einem nationalistischen Aufruf zum Syntagma-Platz gefolgt, gut geschützt durch ein enormes Polizeiaufgebot. Eine Unmenge von Polizeibussen und MAT-Sondereinheitsbullen hatten zuvor den Zugang zum Syntagma-Platz gesperrt, während ein Hubschrauber das Stadtzentrum in geringer Höhe überflog. Der Zug gelangte nicht weiter als bis zum Omonia-Platz und machte eine Runde zurück zum Platz von Monastiraki. Mehr als tausend Personen blieben dort noch mehrere Stunden, um jedes Auftauchen faschistischer Individuen oder Gruppen im öffentlichen Raum zu verhindern.
Nach der Demonstration gab es noch reichlich Gelegenheit für direkte Aktionen, laut Indymedia Athens wurden Faschisten an verschiedenen Orten von Genossinnen und Genossen gesichtet und gebührend verprügelt.
Laut einem Bericht auf Indymedia Athen, griff am Dienstag, 28. August, in den frühen Morgenstunden eine Gang aus 14 SchlägerInnen der Goldenen Morgendämmerung (mit charakteristischer Erscheinung) auf sieben Motorrädern fahrend, schlagend und mit Messern einen jungen Migranten aus Bangladesch – sein Name ist Asim – an der Tramhaltestelle Floisvos Park im Bezirk Palaio Faliro an.
Die NeonazischlägerInnen traten mit Stiefeln auf ihn ein und schlugen ihn mit Baseballschlägern, bevor sie viermal auf ihn einstachen! Der junge Migrant – der auf dem Exarchia Platz als Straßenhändler bekannt ist – wurde in ein zentral gelegenes Krankenhaus in Athen gebracht.
In Komplizenschaft mit den Neonazis, weigerten sich die Bullen diesen Vorfall mit der Goldenen Morgendämmerung in Verbindung zu bringen und setzten nicht die Vorgehensweise für In flagranti Verbrechen (bei der Tatverdächtige noch am Tatort oder innerhalb einer Frist von 24 Stunden verhaftet werden) ein. Sie schlugen den Leuten, die Asim unterstützen lieber vor, eine offizielle Beschwerde einzureichen.
Sobald wir Informationen über Asims Gesundheitszustand haben, werden wir diesen Artikel updaten.
Jene, die Terror säen, müssen unseren Hass zu spüren bekommen.
Alibis lassen sich nicht länger verkaufen…
Es gibt keine getäuschten WählerInnen der Goldenen Morgendämmerung. Die, die diese Partei unterstützten, haben das bewusst getan. Sie sind nichts anderes als FaschistInnen.
Diejenige, die sich für die Opferrolle einsetzen, um für ihre kläglichen, kleinen Organisationen zehn weitere, lausige, linke SympathisantInnen zu sammeln, sähen nur Defätismus im Angesicht des Faschismus.
Solange ImmigrantInnen nicht selbstorganisierte Strukturen zur Selbstverteidigung gegen die Faschos aufbauen und ihre „Gedärme“ in lausigen Machokonflikten gegeneinander und unsozialen Vergehen entleeren, werden sie weiterhin zum allgemeinen sozialen Kannibalismus beitragen.
Die einzigen, die nicht mehr länger nach Alibis suchen, sind die Faschos selbst, die offen mit einem mörderischen Angriff beschäftigt sind, vom Staatsapparat gedeckt und mit offener oder verschleierter Unterstützung durch die verrottetsten Instinkte des Pöbels, auch bekannt als faschistisch gesinntem Lumpenkleinbürgertum.
Zu uns, wir haben niemals nach Alibis gesucht. Unser Krieg gegen die Schläger von der Goldenen Morgendämmerung ist keine Mode im Kontext ihres (vermeintlich) „unerwarteten“ Aufstiegs zur Macht. Wir bekämpfen sie seit Jahren, auf der Straße, in den Köpfen. Wir bekämpfen sie, weil sie der grausamste Aspekt sind, der lange Arm unserer substantiellen Feinde: Macht und Kapital. Und wir haben ihnen niemals den Weg dahin freigemacht.
Am 12. August fackelten wir die Büros der Goldenen Morgendämmerung in der Filolaou Straße im Bezirk Pangrati in Athen ab.
Am 22. August verwandelten wir im Bezirk Peristeri in Athen einen kommerziellen Laden und ein Fahrzeug zu Asche; beide gehörten zu einem Geschäft, das sich im Besitz des Neonazi-Tyrannen Efstathios Boukouras, der ein Abgeordneter der Goldenen Morgendämmerung in Korinth ist, befindet.
Auf ein baldiges Wiedersehen…
PS. Unsere Solidarität für den Genossen Tasos Theofilou*
*Anarchist/Antiautoritärer, der am 18. August 2012 von den Bullen im Gebiet Kerameitos in Athen verhaftet wurde und immer noch unter gravierenden Anklagen festgehalten wird. Sie beinhalten seine vermeintliche Beteiligung im Fall des bewaffneten Raubes und der tödlichen Schüsse auf einen 53-jährigen Bürger (der den Helden spielte, indem er versuchte, die Bankräuber auf ihrer Flucht zu stoppen) in Naoussa, Insel Paros, am 10. August. Der Name Tasos Theofilou wurde auch in den Fall der r. O. die Verschwörung der Feuerzellen verwickelt; er steht jetzt vor allem im Visier für die Vorfälle, die in Agrinio und im Zentrum Athens im Jahr 2010 passierten.
Seit dem Beginn der massiven Polizeirazzien gegen ImmigrantInnen/Flüchtlinge Anfang August, fanden in unzähligen griechischen Städten durchgängig antifaschistische Aktionen statt und vor allem nachdem ein Mann im Zentrum Athens (12.08.) offensichtlich von einem Nationalisten erstochen wurde.
Am Dienstag, den 21. August, gingen Mittags fast 150 GenossInnen auf die zentralen Straßen Athens, in den Gebieten um des Omonia, Monastiraki and Thissio, um gegen den staatlichen/faschistischen Terror zu demonstrieren.
Diese Intervention auf der Straße war die minimalste erste Reaktion auf die mörderischen Angriffe und Pogrome gegen ImmigrantInnen. Ausgehend vom Monastiraki plakatierten Antifas, verteilten mehrsprachige Texte an PassantInnen und zogen durch die Athinas, Sophocleous, Sapphous, Sarri, Asomaton und Adrianou Straße.
Die GenossInnen protestierten genau dort, wo im Morgengrauen des 12. Augusts faschistische Verbrecher einen Immigranten ermordeten, nachdem sie versuchten zwei weitere anzugreifen. Sie intervenierten mit einer anarchistischen Rede in den Bezirken der Innenstadt, in denen viele ImmigrantInnen und Flüchtlinge leben, arbeiten oder trotz der Personenkontrollen und Festnahmen, die immer noch tagsüber regelmäßig stattfinden, ausgehen.
Auf dem mehrsprachigen Plakat (von GenossInnen weiträumig geklebt) steht:
Am Sonntag, den 12. August, stachen in der von Anoxagora Straße, im unter Polizeibesatzung stehenden Zentrum Athens, 5 FaschistInnen, die auf Motorrädern fuhren, einen jungen Immigranten zu Tode. Kurz zuvor versuchten sie, zwei andere ImmigrantInnen zu erstechen. Die Polizei und der Minister wussten vom ersten Moment an, dass dies ein rassistischer Mord war; trotzdem wurde weder der Name des Opfers veröffentlicht, noch die Täter gefasst. Und wie auch, wenn die meisten Bullen den FaschistInnen der „Goldenen Morgendämmerung“ gleichgesinnt sind? Immerhin hat die Hälfte von ihnen bei den letzten Landeswahlen diese Partei gewählt.
Wir leben in den Tagen und Nächten der Messer. Allein während der vergangenen sechs Monate fanden 500 Angriffe auf ImmigrantInnen, meistens Arbeiterinnen, durch FaschistInnen statt. Wir leben in Zeiten, die an die Nazipogrome erinnern. Seit dem 2. August gab es über 8000 Überführungen in das Polizeidirektorat für Ausländer in der Petrou Ralli Straße und 1600 ImmigrantInnen wurden als ein Ergebnis der riesigen Polizeioperation „Xenios Zeus“ verhaftet.
Wir glauben, dass alle Menschen in Würde, Solidarität und Gleichberechtigung leben sollen, egal aus welchem Land sie stammen, welche Hautfarbe, Religion sie haben, welchem Geschlecht sie angehören oder ob sie Papiere haben, oder nicht. Wir glauben, dass faschistische/rassistische Übergriffe und Morde nicht unbeantwortet bleiben sollten.
Wir müssen als „Einheimische“ und ImmigrantInnen zusammen gegen Rassismus, Nationalismus, Faschismus und Totalitarismus jeder Art kämpfen, als ein Teil des Kampfes gegen Staat und Kapital. Wir müssen für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung, ohne Grenzen und Bosse kämpfen.
Wer schweigt, macht sich mitschuldig
Gegen mörderische und rassistische Pogrome
Schlagt die FaschistInnen in jedem Bezirk
Menschen im Kampf gegen staatlichen und faschistischen Terrorismus
Heute, 30.06.2012 fand in Poznan (Posen) unter dem Motto “Schneidet der extremen Rechten den Sauerstoff ab” eine antirassistische Demonstration statt. Mehr als 150 Menschen demonstrierten in den Straßen des Stadtzentrums, um ihren Widerstand gegen Neonazigruppen zu zeigen, welche versuchen, ihre Präsenz in öffentlichen Räumen der Stadt zu etablieren.
Die Masse rief antirassistische und antifaschistisch Parolen, informierte PassantInnen über die Gefahr von marginalisierten, aber gewalttätigen Rechtsaußen-Gruppen wie der ONR, den Wielkopolska “Patrioten” oder den “autonomen” Nationalisten. Außerdem wurde Flyer bzgl. eines Boykotts der Treffpunkte “Guesthouse” und “U Honzika” verteilt, welche von Maciej Witzberg und Jana Iżyckiego betrieben werden, die ihre Grundstücke nutzen, um faschistische Aktionsgruppen zu finanzieren und ihnen Raum für ihre Treffen bieten. Maciej Witzberg selbst beteiligte sich an einem Angriff auf ein Do-It-Yourself Festival des besetzten Hauses Rozbrat (den wir hier auf polnisch beschrieben haben).
Die Demonstrierenden betonten auch die Heuchelei der Autonomen Nationalisten, die heute – am Tag “zu Ehren” der ‘Helden von Poznan’ vom Juni ’56 – zu tragen kam. Es ist nicht überraschend, dass sie zu den Feierlichkeiten der ArbeiterInnen an dem Cegielski Fabriktor fernblieben. Sie sind nur an der Ausbreitung ihrer kranken Ansichten interessiert, die auf Hass und sozialer Exklusion beruhen, was die Negation der Freiheit darstellt.
Die TeilnehmerInnen der Demonstration kündigten an, dass jeder Versuch, diese Ideen und “Rezepte” zur Lösung von sozialen Problemen zu verbreiten, mit den Antworten begegnet wird, die sie verdienen. In Poznan – wie auch an anderen Orten – gibt es keinen Platz zur Verbreitung totalitärer Ideologien!
Dienstagnacht, den 10. Juli, kurz vor Mitternacht, wurde das freie soziopolitische besetzte Haus Apertus mit einem Sprengsatz angegriffen und dadurch beschädigt. Außerdem brach im Hof des besetzten Hauses ein Feuer aus. Das Haus selbst war zu diesem Zeitpunkt leer, niemand wurde verletzt. Die Explosion konnte im gesamten Bereich Aghios Dimitrios gehört werden. NachbarInnen eilten zu dem Gebäude, löschten das Feuer und alarmierten sofort die Leute vom HausbesetzerInnenplenum.
Seit nunmehr zwei Jahren ist das besetzte Haus Apertus ein Ort für politische Treffen und Kollektivierung, das darauf abzielt, nicht einfach nur zu funktionieren sondern Solidaritätsstrukturen aufzubauen und soziale Kämpfe in der ganzen Stadt bekannt zu machen. Deshalb haben wir neben politischen Events, Diskussionen, Buchpräsentationen, Filmvorführungen, kollektiven Festivals etc. im besetzten Haus auch Umsonstbasare, Theaterstücke etc. in anderen Teilen der Stadt organisiert.
Wir müssen nicht unbedingt Spionagewissen haben um zu verstehen, dass dieser Angriff einer Rotte nur aus den Kreisen der Neonaziorganisation Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung kommen kann. Eine Organisation, die wie eine Schlange im sozialen Bereich dieser Stadt herumkriecht, Gift in ihrem Kielwasser verströmt und in ihrer Fixierung auf die Nation versucht, Unkraut unter den Unterdrückten zu sähen, während sie eine informelle repressive Reserve des Staates darstellt… Eine Organisation, die in ihrem Versuch ihre wahre Rolle zu verschleiern vorgibt, anti-systemisch, wohltätig und gegen die Memoranden zu sein, was nichts anderes als die Verwaltung des Kapitalismus in der Krise darstellt. An welchem Ort die AnhängerInnen der Goldenen Morgendämmerung auch immer auftreten, überall versprechen sie den Leuten, die gewillt sind, ihnen zu folgen, dass sie ihnen bei der Lösung ihrer Probleme helfen werden; ihnen helfen werden, eine (SklavInnen) Arbeit zu finden, ihnen ermöglichen, ohne Angst shoppen zu gehen, so sagen sie… In der Region um Agrinio verteilen sie Versprechen, dass sie ein für alle Mal das “Romakriminalitätsproblem” lösen werden, in Wirklichkeit schwebt ihnen ein Pogrom vor, der direkt auf den Hitlerfaschismus anspielt. Während sie auf der Bühne ihren Akt der Sozialarbeit und Legitimierung politischer Aktivitäten aufführt, stechen sie dahinter auf ImmigrantInnen ein und legen Brandsätze in selbstverwalteten Räumen. Diese beiden Tatsachen wurden in Agrinio somit bestätigt, durch den Angriff auf das besetzte Haus Apertus und den Angriff auf Roma, den die Neonazis in Panaitolio (einer Stadt die sehr nahe bei Agrinio liegt) inszeniert haben. Auf diese Weise erreichen sie eine moderne Apartheid. Die Verantwortung dafür tragen aber auch mehrere lokale Mainstreammedien, die seit langem das entsprechende Klima geschaffen haben, indem dies alles passieren kann.
Diese Probleme innerhalb der Gesellschaften, bleiben aber trotzdem ein Resultat der Natur des kapitalistischen Systems und der sozialen Beziehungen, die es etabliert. Kein Mensch bekommt allumfassende Hilfe, indem er einfach nur “die Goldene Morgendämmerung anruft”. Dieser Mülleimer der Goldenen Morgendämmerung, der heute so freigiebig Hilfe verspricht, wird morgen Gegenleistungen verlangen, wie ZuhälterInnen und PatronInnen es tun. Ihre Idee, der in den Bezirken patrouillierenden Korps hört sich schließlich nach einem sehr guten Geschäftsplan an. Wir bitten die lokale Gemeinde dringend darum, nicht auf die Lügen dieser wahnwitzigen Persönlichkeiten hereinzufallen, die hier den lokalen Kern der faschistischen Organisation formen und den Faschoschnauzen der Goldenen Morgendämmerung nicht zu erlauben, im Alltag der Menschen zu erscheinen. Wir bitten dringend darum, jedem/jeder aufstrebenden PatronIn der Sozialinteressen den Rücken zuzuwenden.
Die Historie der Krisen zeigt auf, wie sie zu einer Zuspitzung der Ausbeutung, Armut und gesellschaftlichen Faschisierung führt. Der Ausweg aus der Krise wird weder vom Staat noch vom Parastaat oder kriminellen Gangs kommen. Unsere Verteidigung gegen Krisen ist die gegenseitige Hilfe und Unterstützung, die Selbstorganisation, soziale Strukturen, GenossInnensschaftlichkeit und Solidarität. Nur dann können wir auf eigenen Beinen stehen und unsere Würde erhalten.
Die “störenden Vorfälle” (wie sie abwertend in der lokalen bürgerlichen Presse erwähnt werden), die mit den Versuchen der Goldenen Morgendämmerung begannen, in Agrinio Fuß zu fassen, sind keine “Vendetta” zwischen einigen Extremisten. Sie entstammen der ureignen Geschichte Agrinios… Die Gesellschaft in einer Stadt mit einem tiefgreifenden kämpferischen Hintergrund, mit einem Gedächtnis an Blutvergießen während Arbeitskämpfen, Massenhinrichtungen und öffentlichen Strangulationen kann es nicht zulassen, dass die Nachkommen von InformantInnen, KollaborateurInnen der deutschen Tsoliades auf ihren Straßen, Alleen und Feldern als RetterInnen darstellen.
Unsere Antwort ist eine politische und kommt direkt von der Bewegung!
Nicht einen Schritt zurück!
Weder in Agrinio noch irgendwo anders Zerschlagt die FaschistInnen in den Städten und Dörfern
11. Juli 2012 Apertus Squat Kalivion Str. 70, Agrinio
Die GenossInnen in Agrinio antworten auf die wachsende faschistische Repression mit einem Aufruf zu einer antifaschistischen Demonstration auf dem zentralen Platz der Stadt am Dienstag, den 17. Juli, um 19 Uhr (griechische Zeit).
Die parlamentarischen FaschistInnen streben danach einen Konsens zu erkaufen, indem sie Geld auf den lokalen Markt Ioanninas und darüber hinaus schmeißen. Antifaschistische GenossInnen wollten jedEn GeldrafferIn daran erinnern, dass wer mit den Neonazis Geschäfte macht nicht nur Profite macht sondern sie auch Schäden einbringen…
Die Neonazis der Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung delegierten in ihren Anstrengungen in der Stadt Ioannina aus ihren Löchern zu kommen, die Bedruckung von Aufklebern und Schlüsselbändern ihrer Gang an den Druckereiladen A. Exarhos, der sich in der Riga Fereou Str. 3 befindet.
Am Freitag, den 29. Juni besuchten AntifaschistInnen mit dem Ziel ein klares Zeichen zu setzen, dass jegliche Kollaboration mit den Nazis nicht toleriert werden und nicht unbeantwortet bleiben wird den Laden Exarhos und zerstörten alle Faschomaterialien. Es kam zu einer verbalen Konfrontation, der Slogan “Krieg gegen die Unterstützer des Faschismus” wurde and die Fenster des Ladens geschrieben und sämtliche gedruckte Neonazi-Aufkleber, die gefunden wurden, wurden zerstört.
Am Freitag, 25. Mai 2012 wurde in der Stadt Volos ein frisch gewählter Parlamentarier von der Neonazipartei Goldene Morgendämmerung beim Essen in einem Restaurant gesichtet. Er wurde schnell von lokalen Antifas, die bevor die Polizei ankam, den Ort des Geschehens schon wieder verlassen hatten, umzingelt und angegriffen.
Der frisch gewählte Abgeordnete (Iliopoulos) aß mit Kalampokas, dem rechte Schläger und Mörder des Lehrers Nikos Temporeras, der seine Schule während der Schulbesetzungen in Patras 1990-1991 vor den rechtsradikalen Verbrechern verteidigte.
Am 23. Mai 2012 sollte im Athener Gerichtshof der Prozess gegen Themis Skordeli, einer Kandidatin der Goldenen Morgendämmerung, stattfinden. Sie ist angeklagt, im Athener Stadtteil Agios Panteleimonas ImmigrantInnen Stichverletzungen zugefügt zu haben. Zur selben Zeit, als Skordelis Fall erneut verschoben wurde (auf September 2012), wurden die versammelten AntifaschistInnen im Gerichtshof auf ein anderes ihnen bekanntes Gesicht aufmerksam: Thanasis Plevris, ein ultrarechter Ex-Abgeordneter der LAOS-Partei und seit einigen Tagen Mitglied der ‘mitte’-rechten ND (Nea Dimokratia/Neue Demokratie) – ein weiteres Zeichen für die Radikalisierung der griechischen Rechten, wie dieser sehr gute Artikel bei Radio Bubble darlegt. Plevris und jene, die versuchten ihn zu beschützen, bekamen es ein wenig heimgezahlt für seine rechtsradikalen Hasspredigten gegen MigrantInnen.
Dreieinhalb Jahre ist es her, seit der infame Krieg gegen die ImmigrantInnen aus Aghios Panteleimonas ausgebrochen ist und du sorgtest dafür, dass du von Beginn an bei den täglichen Überfällen als Soldatin an der vordersten Front dabei warst.
Du warst an vorderster Front bei den „Säuberungen“ des Platzes und sogar bei der Schließung des Spielplatzes dabei. Du zogst durch die TV-Kanäle, auf denen du stolz dein rassistisches Gift auskotztest und es so in ein Medienspektakel verwandeltest.
Und als du dann überzeugt warst, dass jedEr in deiner Nachbarschaft, der/die einer anderen Religion angehört, oder aus einem anderem Land stammte, von Angst besessen war, organisiertest du auf anderen Plätzen, neue rassistische Parolen, dieses Mal etwas weiter entfernt.
Dann, in den Tagen der rassistischen Pogrome im Mai 2011 spieltest du wieder mit. Und ein paar Monate später, brachtest du sogar deine Freunde, die Bullen dazu, dich zusammen mit einem anderen Arschloch, mit derselben Ideologie wie deiner, vor Gericht zu zerren, angeklagt ImmigrantInnen Stichverletzungen zugefügt zu haben.
Am Ende schafftest du es auf die Kandidatenliste deiner geliebten Goldenen Morgendämmerung, eine Belohnung für all die Scheißarbeit, die du in diesen Jahren gemacht hast. Und bis dahin warst du davon überzeugt, dass alles super läuft.
Aber das Gedächtnis lässt sich nicht so einfach verarschen. Gerade wenn du denkst, dass du es ein für alle Mal im Mülleimer der Geschichte versenkt hast, springt es plötzlich ohne zu fragen direkt vor dir heraus. Themis, du warst ein wichtiges, symbolisches Kapitel dieser ganzen reaktionären Formationen, die sich als „Einwohnerkommittees“ bezeichneten. Aber deine Aktionen hatten allem voran, blutige Resultate. Und wir vergessen sie nicht. Deshalb entschlossen wir uns am 2. Mai 2012 dein Motorrad, im helllichten Tageslicht auf der Acharnon Straße, im Herzen deiner infamen Nachbarschaft, abzufackeln. Nur, damit du dich niemals und nirgendwo mehr sicher fühlen kannst. Wir wissen, dass ein paar abgefackelte Co2-Schleudern verglichen mit den Traumata, die du verursacht hast, nichts sind. Aber die Fehde geht weiter.
In dieser Videoreportage seht ihr, wie Themis Skordelis, von Minute 13:00 bis 13:42, ImmigrantInnen bedroht und beleidigt, bevor sie auf ihrem Motorrad wegfährt.
In den letzten paar Monaten intensivierte sich in der Innenstadt Athens, inner- und außerhalb der ASOEE (Wirtschaftsuniversität Athen), die staatliche Repression gegen migrantische StraßenhändlerInnen, StudentInnen und allen Menschen, die solidarisch an der Seite der Unterdrückten stehen. Die permanente Anwesenheit der Antiriot-Mannschaften und Zivibullen, die durchgängig und gemeinsam gezielte Angriffe durchführen, oft mit Tränengas im Umkreis des Universitätsgeländes und des Vorplatzes der ASOEE, sind um die Uni herum zum tagtäglichen Zustand geworden. Am 28. Mai fand wieder einmal eine durch ein Großkontingent der Polizei, Zivilbullen und mindestens 30 SchlägerInnen der Neonazipartei Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung (bei denen beobachtet wurde, dass sie mit Helmen und Schlagstöcken ausgerüstet waren) am Haupteingang der ASOEE gegen ImmigrantInnen statt.
Das Plakat ist ein Soliaufruf mit ImmigrantInnen und UnterstützerInnen, der sich auf die Antirassismus- und Antifademo am Abend des 29. Mai bezog.
Hier folgt, was die StudentInnen der Uni zu der anhaltenden, repressiven Situation sagen:
Resolution der Generalversammlung der StudentInnenverbindung “Sotiris Petroulas” der ASOEE – 22. Mai 2012
Seit mehreren Monaten erleben wir nun einen Polizeistaat im Zentrum Athens, insbesondere im Umkreis der ASOEE, unter konstanter Präsenz von Polizeibussen und MAT-Einheiten (Antiriot-Mannschaften) und tagtäglichen Übergriffen auf StudentInnen und ImmigrantInnen auf dem Vorhof der Uni.
Der Höhepunkt dieses Polizeistaates- und terrors, war die Invasion Mittwochnacht, während des studentischen Wahlprozesses und als die Uni mit StudentInnen gefüllt war. Hier findet ganz klar ein Angriff auf kollektive und demokratische Prozesse statt, aber auch auf das Universitätsasyl, das zum Besitzstand der Bevölkerungsbewegung gehört. Die mit Leuten gefüllte Uni war für die Bullen auch ein idealer Ort, um ihre feindliche und terroristische Fratze zu bestätigen. Gegen 1 Uhr nachts am Donnerstag (17.05.), trafen zwei Polizeimotorräder vor dem Haupteingang ein. Als sie sahen, dass sich immer noch StudentInnen auf dem Unigelände befanden, stürmten fast 20 Polizisten der DELTA Motorradeinheit den Vorhof, sie schwangen ihre Knüppel und begannen junge StudentInnen zu jagen. Die Bullen überfielen das Erdgeschoss. Das Gebäude verlassend, beschimpften und provozierten jedEn um sie herum. Also konfrontierten die meisten StudentInnen die Bullen und versuchten sie vom Gebäude weg zu drängen. Draußen schmissen die Bullen schon Steine auf StudentInnen und drohten damit, das Gelände erneut zu stürmen. Ein genereller Zustand des Terrors blieb auf beiden Seiten zurück; innerhalb und außerhalb der Uni, da einE StudentIn mit Knüppeln von den Bullen verprügelt wurde und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Diese Razzia war das i-Tüpfelchen, während der anhaltenden Spannungen in den letzten paar Monaten, mit dem ganzen Polizeistaat in diesem Gebiet. Und lasst uns nicht vergessen, dass am 9. Mai Neonazis zusammen mit MAT-Einheiten, Steine auf ImmigrantInnen und StudentInnen schmissen. Auch zu diesem Zeitpunkt, betrieben die Polizeiführung und die Massenmedien eine totale Schönfärberei der realen Tatsachen.
Am Dienstag, den 22. Mai 2012, während dieser Generalversammlung der StudentInnenverbindung, erreichten uns Informationen, dass außerhalb der ASOEE in der zentral gelegenen Patission Straße gerade ein rassistischer Übergriff auf einen Immigranten mit einem Schraubendreher stattgefunden hatte. Um genauer zu werden; als ein Immigrant die Patission Straße überquerte, sprang ein Mensch aus einem parkenden Auto mit vier Leuten und rammte dem Immigranten die Tür in den Bauch. Als der Betroffene fragte, warum sie ihn verdammt noch mal so behandeln, schlug der Angreifer ihm ins Gesicht , danach griffen diese SchlägerInnen ihn mit einem Schraubendreher, den sie ihm in seine Hand stachen. Gleichzeitig bedrohten sie ihn auch mit einem Messer. Glücklicherweise folgte die Antwort der Leute aus der Uni prompt. Sie bewegten sich sofort zur Patission Straße, blockierten den einen Verkehrsfluss mit großen Transparenten und riefen antifaschistische Sprechchöre.
Trotzdem das Dekanat seit so langer Zeit mit all dem konfrontiert ist, schweigt es einfach. Offensichtlich stimmt es mit all diesen verbrecherischen Akten überein und applaudiert den TäterInnen.
Die Übergriffe auf ImmigrantInnen finden nicht zufällig statt, sondern sind in Wahrheit ein Versuch der Herrschenden, den Klassenzusammenhalt unter den ArbeiterInnen zu brechen. Außerdem wollen sie jede Stimme und jeden sozialen Kampf, der sich in den Räumen, in denen seit Jahrzehnten das Universitätsasyl erkämpft wurde, frei ausdrückte, unterdrücken und Mundtodmachen.
Die Lösung all dieser Dinge liegt in der aktiven Mobilisierung aller Menschen, um es uns zu ermöglichen, für das zu kämpfen, was uns gehört. Unsere Waffen sind die Generalversammlungen und jegliche Formen radikaler Kämpfe und Organisierungen von Unten.
Wir fordern folgendes:
– den sofortigen Abzug der Antiriot-Polizei aus dem Umkreis der ASOEE
– keine Festnahmen der/kein Terror gegen ImmigrantInnen und solidarischen Menschen
– Hände weg vom Universitätsasyl
Unsere Beschlüsse sind wie folgt:
– wann immer es zu Polizeiübergriffen auf die ASOEE kommt, sollten wir sie mit einer kollektiven Intervention der StudentInnen, außerhalb der Uni, mit Transparenten auf der Patission Straße beantworten
– Verteilung von gegeninformativen Texten, beginnend am Mittwoch, 23. Mai, um 11 Uhr, auf dem Vorhof der Uni
– Protestkundgebung vor dem Ministerium für Zivilschutz am Donnerstag, 24. Mai, um 11 Uhr
– Zweitägiges Festival am Donnerstag, 24. Mai und Freitag, 25. Mai, das von der relevanten AG der Versammlung organisiert wird
– Antirepressions- und Antifademo am Dienstag, 29. Mai (wir treffen uns um 18 Uhr an der ASOEE)
– Neue Generalversammlung am Mittwoch, 30. Mai, um 13 Uhr im Auditorium der ASOEE
StudentInnenverbindung „Sotiris Petroulas“ der ASO€€
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Sotiris Petroulas (1943-1965) war ein junger Aktivist und Wirtschaftsstudent, der während der politischen Unruhen und StudentInnenproteste in Griechenland 1965, unter Misstrauen erregenden Umständen im Kampf fiel. Während seiner Studienzeit an der ASOEE, wurde er für ein Jahr aus politischen Gründen von der Uni ausgeschlossen. Am 21. Juli 1965 nahm er an einer studentischen Großdemonstration in Athen teil. In den frühen Abendstunden, versuchten die Bullen, die Protestmenge mit Tränengas, Schlagstöcken, etc. zu zerstreuen. Auf der Kreuzung der Stadiou- und Ladastraße wurden gegen 22 Uhr laut Berichten mindestens 250 DemonstrantInnen verletzt und festgenommen, unter ihnen Sotiris Petroulas. Der erste Bericht zu seinen Verletzungen folgte am 22. Juli, um 3 Uhr aus einer Erste-Hilfe-Station, in der er später tot aufgefunden wurde. Das offizielle Ergebnis der forensischen Untersuchung lautete; Tod durch Erstickung, ausgelöst durch das Tränengas. Die tatsächlichen Details und Gründe seines Todes sind bis zum heutigen Tag unbekannt. Sein öffentliches Begräbnis verwandelte sich in eine Demonstration. 1975 beschloss die StudentInnenverbindung der ASOEE, sich „Sotiris Petroulas“ zu nennen und dem verschiedenen Kämpfer damit als Mitglied zu Ehren.
Am Donnerstag, den 17. Mai, setzten Mitglieder des Übersetzungsnetzwerkes für Gegeninformationen Contra Info ihre Bemühungen fort, die internationale, gegenseitige Solidarität zu stärken. Sie brachten an fünf verschiedenen Orten im Bezirk Exarchia, im Zentrum Athens, Transparente an.
Ein Transparent platzierten wir am Haupteingang der Polytechnischen Schule (Polytechnio) in der Stournari Straße, in Solidarität mit dem Genossen David Lamarte, einem Taxifahrer aus Montevideo, der am 9. Mai von den Strafverfolgungsbehörden des Staates Uruguay festgenommen wurde. Am 17. Mai wurde zu einer Protestkundgebung zu Davids Unterstützung in Montevideo aufgerufen, also senden wir am gleichen Tag ein Zeichen der Solidarität aus Griechenland. David Lamarte ist ein anarchistischer Genosse, der sich seit 15 Jahren aktiv in Widerstandsbewegungen beteiligt, angefangen vom älteren Anarcho-Punk-Widerstand während seiner Jugendzeit, bis zu seiner Beteiligung in der kämpferischen Gewerkschaft für TaxifahrerInnen und TelefonistInnen (SUATT), sowie verschiedenen anderen anarchistischen Kollektiven. Aktuell droht ihm eine Gefängnisstrafe zwischen 3 Monaten und 3 Jahren. Das Strafmaß richtet sich nach dem Gutdünken der Gerichtsbehörden; eine Entscheidung steht noch aus. Dem inhaftierten Genosse wird vorgeworfen, für Zusammenstöße mit streikbrechenden TaxifahrerInnen verantwortlich zu sein und auch während des Streiks am 1. Mai Taxameter zerstört zu haben.
Laut AugenzeugInnenberichten auf Indymedia Athen, kam es in der Athener Metro zu einer kaltblütiger Messerattacke eines selbsternannten Faschisten auf einen pakistanischen Migranten:
“In der Nacht des 28. Mai 2012, wurde in der elektrischen U-Bahnstation Omonia Platz ein Immigrant ohne jegliche Provokation von einem Anhänger der Goldenen Morgendämmerung (Neonazipartei Chrissi Avgi) angegriffen.
Ich bin einE Augenzeuge/in des Vorfalls, der sich am 28. Mai gegen 23 Uhr im U-Bahnhof Omonia Platz in dem Zug, der nach Kifissia fährt, abspielte. Ein weißer Mann im “trendigen” Rebetikooutfit, etwa 1,75 m groß, 30 bis 35 Jahre alt, mit schwarzem Bart, der einen grauen, karierten Hut im Cowboy-Stil und eine Bouzouki-Tasche auf seinem Rücken trug, attackierte einen Immigranten aus Pakistan mit einem Klappmesser, was fast zu dessen Tod führte.
Ich möchte darauf hinweisen, dass als ich ihn fragte, wer er ist und warum er den Mann angegriffen hat, er sagte: “Ich bin ein Anhänger der Goldenen Morgendämmerung, er hat meine Mutter beleidigt…”. Als ich in den Zug (in eine andere Tür, nicht dort, wo sich der Vorfall ereignete) einstieg, konnte ich Hilferufe mehrerer Fahrgäste hören. Der mörderische Neonazi hatte sein Opfer in den Hals und Bauch gestochen. Der Mörder kam in völlig gelassener Verfassung (weder zitterte noch schwitzte er) langsam und zielstrebig aus dem Zug spaziert und als der Verbrecher die Treppen hochging, sprach er die oben erwähnten Worte aus.
Die Polizei traf fast 10 Minuten später ein, während der Krankenwagen 15 Minuten nach dem Mordversuch ankam – der Täter war zu diesem Zeitpunkt schon weg. Die Menschen machten Fotos von dem verletzt am Boden liegenden Immigranten, sollte jemensch solche Dokumentationen haben, ladet sie bitte hoch.
Selbstorganisation überall; schlagt die FaschistInnen in allen Stadtteilen; Solidarität mit den ImmigrantInnen.”
Gegen 7 Uhr morgens am Sonntag 26.Mai umstellte eine große Polizeikontingente den Gebäudekomplex des ehemaligen in der zentralen Papandreou-Allee gelegenen Chatzikostakrankenhauses in der Stadt Ioannina. In diesem Komplex finden MigrantInnen und Flüchtlinge eine vorübergende Bleibe, die Antiviosi-Hausbesetzung ist ebenfalls hier beheimatet.
Verschiedenerlei Bereitschafts- und Einsatzkräfte, darunter auch Einheiten aus anderen Städten, sowie Feuerwehreinheiten und städtische Angestellte führten den Befehl des Bürgermeisters Filippas Filios, des Gouverneurs der Region Epirus, Alexandros Kachrimanis, des Direktors des Chatzkostaskrankenhauses, Fotis Vavvas, zur Versiegelung der Eingänge des Komplexes in Anwesenheit eines Staatsanwaltes aus.
Im Vorfeld der Repression wurde das entsprechende Klima von der örtlichen rechten Zeitung Proinos Logos und dem Fernsehsender TV1 geschaffen. Diese verbreiten systematisch den neonazistischen und ausländerfeindlichen Diskurs des Chrissi Avgi-Kandidaten Christos Pappas. Unter der Parole der Säuberung der “Gesundheitsbombe”, die MigrantInnen angeblich darstellen, haben die örtlichen Behörden, die Staatsanwaltschaft, die Bullen, die Neonazis, und die Denunziantenschweine der lokalen Medien eine regelrechte Menschenjagd auf sog. “Illegale” losgetreten. Diese Repressionswelle in Ioannina kommt ein paar Tage nach den Pogromen und Ausschreitungen der Neonazis in der ehemaligen Fabrik Peiraiki-Patriaki in Patras.
Wie vom gegeninformativen Autonomen Radio von Ioannina live berichtet wird, ist es bisher zu zwei Festnahmen und Durchsuchungen von GenossInnen gekommen. Derweil findet eine antifaschistische Demo zur Unterstützung der MigrantInnen seit 10 uhr vor dem Rathaus statt. Gleichzeitig sind weitere GenossInnen in der Antiviosi-Hausbesetzung verblieben, um jedem versuchten Angriff durch die Bullen Widerstand zu leisten.
Während die Gemeindeangestellten die Eingänge des ehemaligen Krankenhauses weiterhin versiegeln, bewegten sich weitere Repressionskräfte in Richtung der alten Militärgefängnisse in der Gennimata-Allee auf der Suche nach sog. Illegalen, die dort Zuflucht gesucht haben könnten. Bislang ist den Bullen nämlich keine einzige Verhaftung gelungen. Dieser Komplex sollte ebenfalls geräumt und versiegelt werden, wir warten allerdings immer noch auf eine Bestätigung (bis 13 Uhr sollen dort weder Polizeimannschaften, noch MigrantInnen gewesen sein).
Trotz der behördlichen “Säuberungs”-Aktionen, inmitten einer skrupellosen Kampagne im Vorfeld der Wiederholungswahlen am 17. Juni, wurde keinE ImmigrantIn in den besagten Gebäuden aufgefunden. Unsere GenossInnen und weitere antifaschistische UnterstützerInnen beschützen immer noch das besetzte Haus Antiviosi. Allerdings wurden trotzdem 30 ImmigrantInnen (anscheinend ohne und mit Papieren) überall in der Stadt festgenommen. Die Polizei stürmte sogar ihre Wohnungen.
Öffentliche Ankündigung einer BauarbeiterInnen-Initiative in Kallithea
Hände weg von unserem Mitarbeiter Nikos Katsifis
Unsere Initiative der Bau- und BühnenarbeiterInnen verurteilt die Verhaftung des Bauarbeiters Nikos Katsifis, die am Sonntag, den 13. Mai 2012 von Zivilbullen vor seinem Haus durchgeführt wurde. Sie folgte einer Großkundgebung griechischer und migrantischer ArbeiterInnen am Abend zuvor, gegen faschistische Übergriffe, toleriert durch die Polizei, im Bezirk Kallithea und darüber hinaus. Unser Mitarbeiter, der im selben Gebiet wohnt, nahm auch an der Kundgebung teil.
Die aggressiv-terroristische Festnahme Nikos Katsifis, der ein Bauarbeiter und Gewerkschafter (Mitglied des BauarbeiterInnen-Syndikats und speziell der Sektion von Kallithea, mit langjähriger, konsequenter Teilnahme) ist, beweist ganz klar, dass was die Hand des Parastaates nicht greifen kann, von der Hand des offiziellen Staates gegriffen wird und umgekehrt. Es scheint, dass der bourgeoise Block des Memorandums, der Armut und Misere, verärgert ist, wenn die ArbeiterInnenbewegung auf die Straße geht, um Beschränkungen gegen die kapitalistische Barbarei, die Repression, gegen Rassismus und Faschismus zu fordern, zu erkämpfen und zu erreichen.
Sie sollten sehr genau wissen, dass wir keinEn MitarbeiterIn (GriechIn oder ImmigrantIn) ihrem Terrorismus alleine in Auge blicken lassen werden.
Sie sollten überlegen, bevor sie sich wieder einmal mit der ArbeiterInnenbewegung anlegen.
Und von jetzt an, werden sie uns gegen sich finden.
SOFORTIGE FREILASSUNG DES BAUARBEITERS NIKOS KATSIFIS
Nikos Katsifis wurde in der Polizeihauptwache Athens (GADA) eingesperrt und am 14. Mai dem Staatsanwalt vorgeführt. Zuerst wurde er der Ruhestörung, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, der Gefangenbefreiung, Beleidigung, versuchten einfachen Körperverletzung beschuldigt. Diese Anklagepunkte kamen von den Polizisten, die versuchten während der antifaschistischen Kundgebung in Kallithea am Sonntag, den 12. Mai, einen Immigranten festzunehmen, ein Vorfall, bei dem Nikos neben weiteren Protestierenden, denen es auf direkter, kämpferischer Art und Weise gelang, den festgenommenen Immigranten zu befreien, auch anwesend war. Es wurde auch berichtet, dass Nikos Festnahme auf einer Aussage eines Schlägers basiert, der Verbindungen zur Neonazi-Partei Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung hat. Der Prozess wurde auf Dienstag, den 22. Mai verschoben. Nikos wurde entlassen und verließ das Evelpidon-Gericht gemeinsam mit seinen 150 UnterstützerInnen, die vorher im Gerichtssaal Sprechchöre mit Parolen anstimmten, die seine sofortige Freilassung forderten und klarmachten, dass dies eine rein politische Verfolgung ist.
In diesem Video der Massenmedien kann mensch sehen, wie die Neonazis der Goldenen Morgendämmerung einen Journalisten zwingen – Aasgeier von den Massenmedien, die auf die Pressekonferenz mit dem “Führer” der Neonazipartei warteten – aufzustehen, wenn Michaloliakos den Raum betritt. Sie erreichten es durch Drohungen und Gebrüll “über den Respekt zum Führer”.
*Um das Video in DE anzuzeigen Copy&Paste den Link [http://www.youtube.com/watch?v=UHY0tPTRadM] in Unblock YouTube
Neben vielen antifaschistischen Aktionen, die in den letzten Tagen, vor dem 1. Mai und dem Wahlbetrug am 6. Mai, in Athen und weiteren griechischen Städten durchgeführt wurden, gab es am 21. April (dem Tag des Putsches in Griechenland 1967) auch eine antifaschistische Demo in der Kleinstadt Veria.
Gegen 16 Uhr (MEZ) versammelten sich die AntifaschistInnen auf dem Dimarhiou Platz in Veria, wo sie ein öffentliches Soundsystem für Musik und Gegeninformationen aufbauten. Um 17.30 Uhr begann die Demo und fast 70 Menschen zogen durch die Innenstadt. Die GenossInnen verteilten antifaschistische Texte und skandierten Parolen. Gleichzeitig malten sie Parolen an die Büros der ultra-rechten Partei LAOS und an Bankfilialen.
Infos aus dem Autonomen Treffpunkt BARUTI, Veria baruti.squat.gr
Die Goldene Morgendämmerung verließ das Rathaus mit dem Nazigruß, während die kommunalen AmtsträgerInnen sich beeilten, die antifaschistische Intervention als “undemokratisch” zu verurteilen…
In der Kleinstadt Lamia provozierten die Neonazis bereits am 21. März die Kollektive der Bevölkerung, als sie Plakate für den internationalen Tag gegen Rassismus entfernten ( i , ii ).
Am Abend des 10. April, als Sitzung des Stadtrates abgehalten wurde, verschlimmerten sich die Dinge sogar noch. Ein Thema, das u. a. zur Diskussion angesetzt war, war die Einführung der berüchtigten Internierungslager für ImmigrantInnen/Flüchtlinge in der Region. Es handelt sich um ein neues staatliches Projekt, das vom “Zivilschutz”-Minister Michalis Chrysochoides (ein PASOK Abgeordneter) angeordnet wird. Das spezifische Thema zog eine kleine Gruppe der lokalen Fraktion der Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung an, die dachten, dass sie damit einen Schritt in der Verbreitung ihrer Hasspropaganda vorankommen könnten.
GenossInnen waren insbesondere darüber informiert, dass um die 8 Neonazis nicht nur vorhatten, sich selbst als BürgerInnen zu der Frage der Internierungslager für ImmigrantInnen zu positionieren sondern auch Texte verteilten und aufgrund der Stadtratssitzung vom frühen Nachmittag an Plakate verklebten.
Die Antwort kam sofort. Um die zwanzig AnarchistInnen und Antifas eilten vor Ort und rissen alle Naziplakate von den Wänden, bevor sie die Räumlichkeiten betraten. Im Rathaus unterstützten mehrere Linke die Aktion der GenossInnen, deren Ziel es war, die dreckige Rede der Mitglieder von der Goldenen Morgendämmerung zu stoppen – was dann auch erreicht wurde.
Kurz vor Beginn der Stadtratssitzung, trat die Bande der Goldenen Morgendämmerung ungestört ein. Sie wurde angeführt von dem Neonazi Apostolos Gletsos (dem Cousin des gleichnamigen Showbiz-Schauspielers und jetzigen Bürgermeisters von Stylidas, der früher der stalinistischen Partei KKE nahe stand). Dieser Feigling war sehr gut darauf vorbereitet, mit seinem Nazidelirium in den Ratszirkus zu intervenieren, aber schließlich stand er inmitten der sehr angespannten Situation von seinem Stuhl auf und befahl seinen Schergen, ihm zum Ausgang zu folgen. Die Mitglieder der Goldenen Morgendämmerung wurden im Raum von der Mehrheit der Protestierenden wieder einmal mit unzähligen antifaschistischen Parolen verbal angegriffen. Die Botschaft war klar: Redefreiheit verträgt sich nicht mit der offenen Unterstützung des Nazismus.
Die Bande verließ die Räumlichkeiten, und bedrohte die Umstehenden, während einer der Faschos, ihren Führer Nikolaos Michaloliakos imitierend, den Hitlergruß benutzte. Und trotzdem spielte der Bürgermeister von Lamia, Giorgos Kotronias, erneut die führende Rolle in diesem manipulierten Spiel der Politik und bestand darauf, dass es ein demokratisches Prozedere ist, andere von ihrer freien Meinungsäußerung abzuhalten. Andere Gemeindemitglieder bewiesen sich während dieser Situation entweder als total gleichgültig oder den Protestierenden gegenüber feindlich gesinnt. Gleichzeitig versuchten einige an Eindruck zu gewinnen, sahen sie sich doch mit empörten Individuen konfrontiert – die sie offensichtlich lieber als potentielle WählerInnen behandelten, anstatt gemeinsam mit ihnen denselben antifaschistischen Standpunkt zu teilen.
Weder Lamia noch irgendwo anders
Schlagt die FaschistInnen, wo ihr sie trefft
Anmerkung: Im Januar 2011, betrat Michaloliakos – das, in dem Jahr, frisch gewählte Mitglied des Athener Stadtrats – die Ratssitzung eskortiert von seinen Schlägern (wie er das immer tut, egal, wohin er geht). Der Präsident des Stadtrats bat ihn, ohne seine Bodyguards zu kommen. Er lehnte es ab, so dass linke Mitglieder schließlich seinen Ausschluss forderten. Das war der Zeitpunkt, an dem Michaloliakos den Hitlergruss benutzte, bevor er den Raum verließ.
Während der Osterfeiertage führten “Blood & Honour”-Mitglieder zwei Angriffe in Bialystok durch. Das erste Opfer wurde am Sonntag (8. April) gegen 22.30 Uhr bewusstlos aufgefunden und verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus. Danach am Montag, ungefähr gegen 4.30 Uhr, betraten Nazis den Fiction Pub. Sie grölten, dass sie “alle Linken loswerden” würden. Es kam daraufhin zu Auseinandersetzungen mit ArbeiterInnen und BesucherInnen, die die Nazis zwangen, den Pub zu verlassen. Allerdings schafften es die Nazis eine 28-jährige Frau und einen 26-jährigen Mann zu verletzen. Vor den Räumen setzten sich die körperlichen Auseinandersetzungen fort, bis die Angreifer vom Ort des Geschehens flüchteten.
Aufgrund der Ereignisse in Bialystok (das Ergebnis der Aktionen vom Sonntag sind ein Toter und zwei Verletzte) und um weitere Angriffe der Faschoschläger, weitere Verletzte Menschen und eine wachsende Atmosphäre des Terrors in der Stadt zu verhindern, rufen wir zu einer landesweiten antirassistischen Demonstration in Bialystok auf.
Wir als Antifaschistische Aktion Warschau, sind von der Notwendigkeit einer solchen, sofortigen Aktion überzeugt. Wir stehen in Kontakt mit der Bewegung in Bialystok, die dieselbe Meinung teilt. Dieses sind Situationen, in denen die Empörung der Medien nicht genug sind, in denen polizeiliche Ermittlungen nicht ausreichen und wo eine Schweigedemonstration nicht genug ist…
Es gibt Zeiten, wo die einzig richtige Antwort eine laute und entschlossene soziale Antwort ist. Eine solidarische Reaktion mit allen Opfern des rechtsextremen Terrors. Eine Reaktion, die der Anfang vom Ende von dem ist, was sich seit Jahren in Bialystok abspielt.
Wir rufen die gesamte “Koalition des 11. Novembers” auf, sich diesem Appell anzuschließen. Wir wenden uns an alle Bewegungen, die wie unsere, über das Ausmaß der rassistischen Gewalt empört sind. Wir rufen zu einer Großdemonstration unter dem Motto “Stoppt die Nazigewalt” auf.
Die Demonstration wird am Sonntag, den 15. April, um 13 Uhr auf dem Kosciusko Platz stattfinden.
Die Position der Schlesischen Antifaschistischen Bewegung gegenüber der bevorstehenden Demo des National-Radikalen Lagers (ONR), die für den 14. April in Katowitz anberaumt ist
Eine Demo wirde von der ONR vor dem Hintergrund des 78. Jahrestages der Organisation organisiert und wird am 14. April in Katowitz stattfinden.
Dieser Tag soll ihnen Gelegenheit geben, die Losungen der ONR, die zu Hass aus ethnischen oder ideologischen Gründen anstachelt und sich gegen sexuelle Minderheiten und andere gesellschaftliche Gruppen richtet, die von ihnen als “Feinde der Nation” beschrieben werden – dieser Ausdruck richtet sich an all jene, die sich von der neofaschistischen, antisemitischen und nationalistischen Ideologie der Gruppe abgrenzen. Indem die ONR-Mitglieder braune T-Shirts mit Falanga-Symbolen und Keltekreuze tragen, betrügen sie sich selbst, wenn sie damit meinen, dass ihre Demo die Stärke und Echtheit ihres Korpsgeistes beweisen soll. Ihre Jubiläumsversammlung, die durch den Katowitzer Stadtrat bestätigt wurde, ist nicht gleichbedeutend mit der gesellschaftlichen Akzeptanz der geplanten Maskerade. Kein vernünftiger Mensch aus Schlesien wird sie unterstützen oder der Tradition dieser faschistischen Rechtsaußen-Gruppen folgen.
Wir als Schlesische Antifaschistische Bewerbung glauben, dass das Verhalten, das durch Mitglieder der ONR gefördert wird, zur Volksverhetzung führt und zu Gewalt und gesellschaftlichem Rückschritt aufruf durch ihre brutalen Ansichten, die auf einer faschistischen Ideologie beruhen. Unserer Meinung nach reichen eiserne Halsbänder nicht aus, um neue Menschen zu rekrutieren. Die geplante Demo am 14. April ist daher nichts weiter als eine Selbstbeweihräucherung nationalistischer Zirkel, die losgelöst von den wahren sozialen Problemen agieren.
Wir werden der Proklamation von antisemitischen, homophoben und rassistischen Parolen keine Erlaubnis geben, sich in unseren Straßen zu verbreiten. Deshalb rufen wir landesweit dazu auf, sich uns am 14. April anzuschließen und gemeinsam der faschistischen Ideologie der ONR Einhalt zu gebieten.
Die anti-rassistische Demonstration wird um 13:30 auf dem Platz der Freiheit (Plac Wolności) in Katowitz beginnen!