Tag Archives: Demonstration
Den Haag, Niederlande: Bericht über eine unangemeldete 1. Mai Demo
erhalten am 2. Mai
Am Abend des 1. Mai kamen kamen wir im Schilderswijk-Viertel in Den Haag mit etwa zwanzig AnarchistInnen zu einer unangemeldeten Demo zusammen. Diese Demo richtete sich gegen Repression, Polizeigewalt und Kapitalismus.
Ungefähr zwanzig Minuten gingen wir auf unserer Route durch Schilderswijk. Bengalos wurden entzündet und hunderte Flyer in die Luft geworfen und ausgehändigt, darunter ein Flyer mit dem Text der über die Revolte im Schilderswijk im letzten Jahr. Aufgrund des Verdachts diese Wandschrift verteilt zu haben, kam es in der letzten Woche zu einer Verhaftung und die PolitikerInnen haben „Zeter und Mordio“ über dieses anarchistische Blatt geschrien. Sie beabsichtigten, dass AnarchistInnen aus dem Viertel Schilderswijk verbannt werden und forderten „harte Bestrafung“ für diejenigen, die die Wandzeitung verklebt haben. Wieder einmal wird klar, das die, die aus voller Lunge nach Redefreiheit schreien, sich doch nicht sehr dafür interessieren, sobald Ideen vorgetragen werden, die nicht mit ihren eigenen kompatibel sind und die nicht zu ihren politischen Machenschaften passen. Ein anderes Beispiel dafür ist das generelle Verbot für Demonstrationen im Schilderswijk, das seit anderthalt Jahren gilt. Sobald Menschen gegen diejenigen, die sie unterdrücken, revoltieren – die Polizei, Bosse und der Staat – finden Redefreiheit und Demonstrationen ein schnelles Ende.
Wir warten nicht, bis uns irgendwer diese Freiheit gibt. Wir nehmen uns unsere Freiheit, indem wir bewusst gegen das Verbot von Demonstrationen verstoßen, indem wir die Bullen und den Major nicht fragen, wo und wann es uns erlaubt ist, zu demonstrieren und indem wir von uns ausgewählte Texte verbreiten, ob sie „illegal“ sind oder nicht.
Die Leute im Viertel reagierten positiv auf die Botschaft gegen Polizeigewalt, Repression und Kapitalismus. Das ist uns wichtig: Solidarisch mit Allen zu sein, die, der gegen den Polizeistaat und für ein besseres Leben kämpfen und keiner kann uns dabei stoppen.
Deshalb geht der Kampf gegen die Polizei, den Staat und Kaptial weiter. Weder Gefängnis noch Verbot kann uns zum Schweigen bringen. Wärend die Behörden verbieten und zerstören, werden wir weiter an einer Welt bauen, die frei und gleich ist. Dass dieser Sommer ein heißer wird!
Nieder mit den Bullen und den Staat! Lang lebe die Anarchie!
Quelle: Autonomen Den Haag
Rennes, Frankreich: Ein Demonstrant hat ein Auge verloren
Am Donnerstag (28. April) hat ein Student unserer Universität ein Auge verloren, nur weil er demonstriert hat. Beim gemeinsamen Zurückweichen aller DemonstrantInnen nach einem Angriff der CRS (Bereitschaftspolizei), wurde er ins Ziel genommen und von einem Flashball-Schuss getroffen. Diese Regierung hat der Jugend als Antwort nichts als Polizeigewalt zu bringen, benötigt es erst einen Todesfall, um es zu beenden?
Es könnte jede(n) von uns gewesen sein. Deshalb werden wir nicht vergessen, wir werden nicht vergeben und vor allem, werden wir nicht aufgeben.
Weder Angst, noch Gewalt werden uns stoppen und am Sonntag werden wir wieder auf der Straße sein.
Wir denken alle an dich, Jean-François! Viel Kraft!
auf englisch
Lille, Frankreich: Beginn der Rache gegen eine Polizeistation
Am 21. April gab es in Lille eine erneute Mobilisierung gegen das El Khomri Gesetz. Im Anschluss wollte eine kleiner Block zur einer „Vollversammlung des Widerstandes“ zum autonomen Freiraum L’Insoumise gehen. Sie wurden aber von den BAC-Bullen angegriffen. Einige Leute fanden erfolgreich Zuflucht in den nahe gelegenenen Räumlichkeiten der CNT. An die hundert Bullen blockierten dann den Zugang ins Moulins Viertel, dann traten sie die Tür der CNT ein, fielen über die Innenräume her und verhafteten willkürlich 2 Personen und vergaßen nicht die Menschen in der Umgebung mit Gas einzunebeln.
Wir weisen auf eine erste Reakton als Antwort auf die Repression und die Polizeigewalt hin. Die Front der Polizeistation in Lille wurde mit Altöl umgestaltet und es wurden ein paar explizite Botschaften geschrieben.
Unterstützt die Angeklagten!
PS: Übrigens….we still don’t like the police.
auf Englisch
Nantes, Frankreich: Bericht über die Demonstration vom 31. März
Am 31. März,wurde erneut gegen die Arbeitsrechtsreform mobilisiert. Überall in Frankreich wurden Hochschulen blockiert, Schulen bestreikt und es fanden etliche Demonstrationen statt, die in Konflikten mit Bullen endeten, wie z.B. in Toulouse, Marseille, Rennes, Nantes und Paris.
In Nantes versammelten sich mehr als 30,000 Leute zur Demonstration und während des ganzen Aufmarsches wurden Banken mit Hämmern und Feuerlöscher angegriffen, das Rathaus „gesmashed“, ein Büro von Vinci (dem Erbauer des Flughafens auf der ZAD von Notre-Dame-Des-Landes) übermalt, ebenso das Büro der Sozialistischen Partei. Das Luxushotel Le Radisson, innerhalb der Mauern des früheren Strafgerichtshofes gelegen, ist eines der Symbole der Gentrifizierung im Stile Nantes: So wurde das dahinter liegende Gefängnis komplett leergeräumt, um den Reichen einen sauberen Ort zu hinterlassen. Für den heutigen Anlass wurde es mit Hilfe vieler Feuerlöscher übermalt; ein Augenzwinkern für Georges Courtois, der das Gericht gemeinsam mit Abdelkarim Khalki und Patrick Thiolet als Geisel nahm.
An mehreren Orten wurden Barrikaden errichtet, Straßen entpflastert und es regnete den ganzen Tag Gasgranaten. Auch wurden mehrere Schüsse vom LBD 40 (Flashball) abgefeuert.
Arbeitslosigkeit, Cash und Riots!
Oulu, Finnland: Anti-Fennovoima – Besetzung im Büro von Oulu Energia
Erhalten am 25. März von Anti-Atomkrafts-CamperInnen in Pyhäjoki:
Nach einer Weile kam die Polizei eingetrudelt. Die MitarbeiterInnen von Oulun Energia unternahmen einen großen Auffand, um einen Weg zu finden, die Polizei hinein und die DemonstrantInnen so heimlich wie möglich heraus zu bekommen. Aus dem einen oder anderen Grund, wünschten sie es wirklich nicht, in den Fokus der Öffentlichkeit zu geraten. Drei Personen wurden festgenommen und in Handschellen, mit dem Gesicht nach unten aus dem Büro im dritten Stock im Treppenhaus nach unten geschleppt. Die BesetzerInnen erklärten, dass sie es nicht als als einen Akt von Gewalt oder als Einschüchterung empfanden. Sie vermuten einfach, dass der Einsatz von 17 Millionen Euro für das Atomkraftprojekt die Stadt Oulo so arm gemacht hat, so dass sie ihr Polizeipersonal nicht einmal richtig ernähren kann – und deshalb sind die Bullen so geschwächt, dass sie nicht einmal einen Haufen Hippies die Treppe runter tragen können.
Paris: Die CGT verliert ihre Fenster
Seit jeher haben die Gewerkschaften eine verbindende Rolle zwischen den AusbeuterInnen und den Ausgebeuteten gespielt – um die Ausbeutung aufrechtzuerhalten.Letzten Donnerstag (24. März) hat die CGT (Allgemeine Konföderation der ArbeiterInnen) Security , die wieder einmal Kontrolle über eine Demonstration erlangen wollte, Protestierende geprügelt, Reizgas gegen sie eingesetzt und sie den Bullen übergeben. So sind die GewerkschafterInnnen: nützliche FreundInnen der Bosse und Bullen. Unsere Feinde.
Deshalb haben wir am Abend des selben Tages die Fenster des CGT Büros in der Rue Pierre Bonnard im 20. Arrondissement eingeschmissen.
Ein Gedanke an Alle, am 24.März Verhafteten.
Freiheit für Alle!
Dass die AusbeuterInnen und ihre Lakaien krepieren.
NachtarbeiterInnen(nicht gewerkschaftlich organisiert)
Paris: Und wir haben alles kaputt gemacht
Auf Indymedia Nantes am 22. März publiziertes Kommuniqué:
Heute, nach einer Versammlung die versprochen hat weniger schlecht zu werden als andere – mit ihren mehr „Stirb langsam“ Radikalen als ich, ihren „Studenten-denten-denten, ihrer Rück-Rückwandlung zum Aufstand, ihren „aber letzten Endes sind die StudentInnen, die UNEF (Nationale Gewerkschaft der StudentInnen)und die NPA [Antikapitalistische Neue Partei] nicht so schlecht“ gingen wir zur Demo. Die Genervten, zahlreich auf dem erfreulichen Marsch, zerstörten Werbung, stellten Mülltonnen auf die Straße, zerstörten die 20 Banken und Versicherungsfilialen, die auf der Strecke lagen, ohne die Postämter und RATP [Paris Transport] Lastwagen zu vergessen, die ihre Fenster zerborsten hatten… dieses ist keine vollständige Liste.
Ohne Copyright auf dieses Aktionen, denke ich sagen zu können, dass die Frage nicht ist, Tag ODER Nacht, mit ODER ohne die sozialen Bewegung, ob wir Verantwortung für unsere Aktionen geltend machen ODER die Medien sprechen zu lassen.
Die Frage ist: Was hast du heute zerstört, in den Köpfen der Menschen und auch physisch?
Weiterer Beitrag,veröffentlicht auf Attaque:
Eine wilde Demonstration startete von der Tolbiac (*), über den Place d’Italy, dann zerstreute sie sich Richtung Censier [eine weitere Universität]. Dort waren 250-300 Leute. Ein Büro der sozialistischen Partei wurde angegriffen (Rolläden gebrochen und Parolen gesprüht), in der Avenue de Choisy im 13. Arrondissement, am Rathaus die Fenster eingeworfen, zwei Lastwagen der RATP Security beschädigt und die Fassaden von ungefähr 20 sternklarer Banken / Versicherungen in der Avenue des Gobelins eingeworfen. Nach der Zerstreuung, wurde eine Gruppe von ca. 40 Leuten auf der Rue Mouffetard kontrolliert, aber alle nach Identitätskontrollen entlassen.
(*) Universität in Paris; dort gab es eine Versammlung, um auf die Vorschläge der Regierung für das “Arbeitsgesetz” zu reagieren.
Santiago, Chile: Demonstration für Tierbefreiung. Bis der letzte Käfig zerstört ist
Montevideo, Uruguay: Demonstration gegen die Räumung des La Solidaria Squat
Am Mittwochabend, den 24.02.2016, versammelte sich eine große Anzahl von Menschen auf dem Libertad Platz im Kontext der internationale Aktionswoche gegen die Räumung des autonomen sozialen Zentrums La Solidaria. Nach 19:00 Uhr riefen GefährtInnen “Keine Räumung der La Solidaria”. Sie trugen Transparente mit, die die Verteidigung autonomer Räume thematisierten und begannen in Montevideos Straßen zu demonstrieren. Die Demo ging bis zur Ecke Fernández Crespo Allee / Cerro Largo Str., wo sich La Solidaria befindet. Ein Text wurde vor den Türen des Squats vorgelesen, der mit den folgenden Worten endete:
“Keinen Schritt zurück!
Wir verhandeln nicht, wir wollen alles!
Heute und immer: Gegen jede Autorität!
La Solidaria ist widerständig.”
Mehr Fotos von der Demonstration gibt es hier.
Auf Griechisch
Nantes, Frankreich: Widerstandsdemo gegen den Ausnahmezustand – 20. Februar
Veröffentlicht am 25.2. via MIA:
Keine Verletzten, keine Festnahmen, sondern eine Reihe von verschönerten Fassaden
Um die 400 Menschen demonstrierten in Nantes im Kontext der Woche des Wiederstandes. Das Front-Transpi – dekoriert mit dem Vogel aus [dem französischen Zeichentrickfilm “Der König und der Vogel” – rief zum Widerstand gegen die Ausnahmezustände auf und berief sich auf Kobane in Kurdistan, Ferguson in den USA und Notre-Dame-des-Landes in Frankreich.
300 PolizistInnen hatten ursprünglich vor, den Zugang zu einigen Gebieten zu verwehren, aber sie konnten die Umgestaltung der Hausfassaden einiger öffentlicher Gebäude, Banken, Immobilienbüros und des Parteibüros der Sozialistischen Partei im Laufe der Demonstration nicht unterbinden.
Die Demonstrierenden waren in schwarz gekleidet, vermummt, einige trugen Gasmasken. Sie trugen Feuerlöscher, Farbe und Farbeier mit sich und waren in der Lage, sie in Form von Bemalungen und politischen Graffitis auf den Wänden der Stadt zu verteilen.
Die Polizei nutzte mehrere Tränengasgranaten woraufhin Geschosse zurückflogen. Die Veranstaltung ging wie geplant weiter trotz des Gases, das die Demo kurzzeitig in zwei Teile spaltete. Die Schilder, die von den Demonstrierenden getragen wurden, formierten sich zu einer Mauer mit der Absicht die Demonstrierenden vor Gummigeschossen zu schützen.
Die Polizei versuchte in den kleinen Straßen des Stadtzentrums den Druck auf den Demozug zu erhöhen, aber ohne Erfolg. Die BAC [Kriminalabteilung] wurden sogar angegriffen als sie sich auf der Route der Demonstrierenden befanden.
Ohne Verletzungen und Festnahmen verlief sich die Demonstration in Nefs, wo es Bier für 1€ gab.
Fotos via Le Chat Noir Emeutier | auf Englisch
Berlin: Rebellische Strukturen verteidigen, solidarische Kieze schaffen!
Großangriff auf die Rigaer 94 durch 500 Bullen, SEK, einer Hundestaffel und Helikopter, ist der Friedrichshainer Nordkiez nach wie vor im Belagerungsszustand. Im gesamten Gebiet rund um die Rigaerstraße finden ständige Kontrollen statt und die Straßen werden durch ein massives Aufgebot an Bullen bestreift. Wir vestehen den Angriff am Abend des 13.01.2016 auf die Rigaer 94 und den Überfall auf die Liebig 34, der am selben Abend erfolgte, als einen Angriff auf uns alle! Es ist ein Angriff gegen alle, die sie sich täglich widersetzen, organisieren, planen, handeln und sich vernetzen. Gegen all die, die ihre Miete nicht mehr bezahlen können und verdrängt werden.
Den Spekulationen von Politik und Bullen, uns durch ihre Repression zur Kapitulation und Resignation zwingen zu können, entgegnen wir: Vergesst es! Wir werden keinen Zentimenter weichen! Jetzt erst recht!
Wir rufen alle dazu auf, am 06.02. zusammen mit uns gegen Gefahrengebiete,
Bullenterror und Verdrängung auf die Straße zu gehen.
Lille, Frankreich: Unterstützungsaktion für die Blockade der Ringstraße von Nantes
In diesem Moment findet in Lille ein Soldaritätstag / Abend für die ZAD von Notre Dame des Landes sowie für die EinwohnerInnen statt, die am kommenden Mittwoch, den 13. Januar vor Gericht stehen. Mehr als 100 Leute, die zu einer Vollversammlung zusammen kamen, entschieden sich dafür, den Menschen, die aktuell die Cheviré Brücke in Nantes blockieren, ihre Solidarität zu zeigen.
Deshalb liefen wir als geschlossener Demonstrationsug bis zur Autobahn, wo wir ein Transparent entrollten. Diese symbolische und spontane Aktion bezeugt auch unsere Entschlossenheit uns selbst zu organisieren, um mit allen Mitteln die Räumung der ZAD zu verhindern.
Vinci hau ab, Widerstand und Sabotage!
Anmerkung von Contra Info: 400 Traktoren, 1,000 Radfahrer und 20,000 DemonstrantInnen versammelten sich auf der Ringstraße am Stadtrand von Nantes, um gegen den geplanten Flughafen von Notre-Dame-Des-Landes (NDDL) zu protestieren und die anhaltende ZAD Besetzung zu unterstützen.
[Themistokleous 58 Squat] Demonstration in Erinnerung an Shehzad Luqman in Petralona
Am dritten Jahrestag der Ermordung von Shehzad Luqman beteiligen wir uns an der Demonstration am Samstag, den 16. Januar um 12 Uhr auf dem Merkouri Platz in Ano Petralona (Athen).
-Wir versammeln uns vor dem Themistokleous 58 Squat in Exarchia, um dorthin zu gehen.
Paris: Neujahrssolidarität mit den Weggeschlossenen
Am Neujahrsabend, wurde über die Mauern des Abschiebezentrums von Vincennes, dem Gefängnis von Fresnes und dem Frauengefängnis von Fleury-Mérogis, Feuerwerk gezündet und Freiheitsrufe herübergebrüllt.
Aus dem Inneren reagierten Gefangene begeistert mit freudigem Radau.
Am nächsten Tag gab es eine kleine Versammlung und Feuerwerk vor dem psychiatrischen Krankenhaus in der “Rue du général Lasalle (Paris, 19. Arrondisement)
Kraft, Mut und Entschlossenheit
Freiheit für Alle, mit oder ohne Papiere
Niederlande: Schwarze Dezember Demonstration in Amsterdam
Am Mittwoch, den 23. Dezember gab es eine Demonstration im Zentrum von Amsterdam für einen Schwarzen Dezember. Mit Parolen, wie “Gegen Normalität und Apathie, lang lebe die Anarchie” wurden tausende Flyer verteilt, Geschäftsfassaden wurden bemalt.
Hier ein Bericht auf griechisch.
Volos, Griechenland: Vorstellung der anarchafeministischen Gruppe Femanifesta
Am 6. Dezember 2015 entfaltete während der Demonstration in der Stadt Volos die anarchafeministische Gruppe Femanifesta ein Transparent mit der Aufschrift “Die Disziplin ist vorbei – Das Leben wird zauberhaft”, warf Flyer und rief hauptsächlich, aber nicht nur, feministische Parolen.
Quelle: Mpalothia
Griechenland: Wut in den Straßen Athens
Ausschreitungen brachen am 12. November 2015 im Zentrum Athens aus, dem Tag des Generalstreiks. Vor der morgendlichen Demonstration, jagden vermummte Protestierende eine Gruppe uniformierter Bullen, die zu Fuß in der Nähe des Archäologischen Museums patroullierten und mischten mindestens ein Pig auf. Kurz hinter dem Omonia Platz wurde eine Filiale der Bazaar Supermarktkette, die trotz Generalstreik geöffnet hatte, auseinandergenommen, bis die Geschäftsführenden die Rollläden runterließen. Ein Stück weiter, in der Nähe des Parlamentgebäudes, wurde ein Mini-Van der OTE Telekommunikation abgefackelt. Aufständische zerstörten Straßenausstattung (Bushaltestellen, Ampeln usw.) und sprühten anarchistische Slogans auf die Wände entlang der Stadiou Str.
Am Syntagma Platz wurden die Anti-Riot Einheiten der MAT , die das Luxushotel Grande Bretagne bewachten, mit Mollies angegriffen. An der unteren Seite des Syntagma wurde das Wirtschaftsministerium ebenfalls mit Mollies angegriffen. An der oberen Seite, direkt vor dem Parlament, wurde eine riesige griechische Fahne entwendet; die PatriotInnen, die versuchten sie zurückzunehmen, wurden (mehrmals) zurückgeschlagen. Ihr dreckiger Lappen (die Fahne) wurde später angezündet. Ein zügiger Molotow-Angriff wurde gegen die Anti-Riot Einheiten neben dem Denkmal des Unbekannten Soldaten ausgeführt. Als die Demonstration sich ihrem Ende näherte, wurde die Griechische Nationalband in der Panepistimiou Str. mit Feuer angegriffen und Auseinandersetzungen mit den Cops fanden in der Nähe der Propylea statt. Dies sind nur einige wenige Momente, die wir selbst erlebten, gemeinsam mit unseren GefährtInnen. Es wurde von keinen Festnahmen oder verletzten Protestierenden berichtet.
Unter den vielen Slogans wurde gerufen: “Indem wir den Schwarzen Dezember informell und insurrektionalistisch organisieren, breitet er sich über die ganze Welt aus” (das reimt sich zwar nicht im Deutschen, aber es zegt, dass wir uns hier aufwärmen).
Einige Individuen, die sich den Auseinandersetzungen im Athener Zentrum anschlossen, veröffentlichten einen Text und gaben bekannt: “Am 12. November nahmen auch wir am Generalstreik teil mit dem klaren Ziel der direkten Auseinandersetzung; ein Zusammenstoß, den wir nicht in den Kontext rahmten, ArbeiterInnenrechte oder irgendeine Art von Humanisierung dieses Systems wiederzuerlangen. Wir suchten die Auseinandersetzung mit dem Ziel, unsere insurrektionalistische Praxis hervorzuheben, um sie zu schärfen und auszudehnen im Angesicht jeder autoritären Institution oder Beziehung. (…) Wir rufen auch für einen Schwarzen Dezember auf, für die Koordination und Organisation der insurrektionalistischen, polymorphen Anarchie. Diskurs ohne Praxis ist nicht mehr verwaist als Praxis ohne Diskurs. (Unterschrieben mit): Eine “Eine Straßengruppe”
Der diesjährige 17. November markierte den 30. Jahrestag des Mordes an dem 15-jährigen Michalis Kaltezas, der von dem Polizisten Athanassios Melistas auf dem Bürgersteig in der Stournari Str. erschossen wurde. Am 17. November 1985 wurde Michalis von einer Polizeikugel von hinten in den Kopf getötet als er Richtung Exarchia Platz mit anderen AnarchistInnen und Aufständischen gerannt ist, die einen Polizeibus der MAT mit Molotow Cocktails angriffen.
Am 17. November 2015 nach dem jährlichen Gedenken an den Aufstand im Polytechnio gegen das Regime der Obristen und nachdem die friedliche Demonstration in Athen beendet wurde, zogen mehrere hundert vermummte Aufständische durch die Straßen Exarchias und lieferten sich Auseinandersetzungen mit den Polizeikräften von 20:00 Uhr bis in die frühen Stunden des 18. November. Die Aufständischen nutzten alle möglichen Materialien – Steine, Knüppel, Molotow-Cocktails, Leuchtmunition usw. – um die Anti-Riot Einheiten und Gruppen von Zivilpolizisten anzugreifen. Weiterhin wurde ein Auto in der Stournari Str. abgefackelt. In dieser Nacht stürmten inmitten von brennenden Barrikaden und Tränengaswolken Aufständische einen Bazaar Supermarkt in der Soultani Str. und plünderten und verwüsteten den Laden vollkommen.
Mindestens sechs Leute wurden im Zentrum verhaftet vor der Demo und während der späteren Ausschreitungen.
Einige Slogans, die in Exarchia gerufen wurden:
“Das ist richtig, das ist richtig, Schüsse aus der Kalashnikov, damit ihr es euch merkt”
“Mensch kniet nicht vor der Demokratie – Verschwörung der Feuerzellen”
“Dreckskerle, Denunzianten, Journalisten”
“Bullen Schweine Mörder”
“Eins-Drei, Christos Tsoutsouvis” (Im Gedenken an den verstorbenen Stadtguerilla Christos Tsoutsouvis, der von drei Cops am 15. Mai 1985 in Athen exekutiert wurde, nachdem er in einem Schusswechsel in der Nachbarschaft Gyzi von Polizeikugeln getroffen wurde)
Filmmaterial von den GenossInnen von ALFA TV
Paris: Aufruf für Demosanis während COP21
Ein paar Leute in Paris arbeiten gerade daran, während COP 21 einen Raum für Sanitäter_innen sicher stellen zu können. Auch soll die Kommunikation zwischen SanitäterInnen und den Gruppen, die bei den unterschiedlichen Aktionen dabei sein werden, erleichtert werden.
Die Grundidee ist, so weit wie möglich, die verschiedenen Teams hinsichtlich Affinität, Erfahrung sowie Sprache zu koordinieren. Einige FreundInnen werden uns einen Ort zur Verfügung stellen, der von den SanitäterInnen genutzt werden kann. Jedoch wissen wir nicht, auf wieviel Leute wir bauen können!
Wir hätten gerne eine Vorstellung, wie viele „SanitäterInnen“ während der gesamten zwei Wochen bzw. für kürzere Zeiträume präsent sein können.
Idealerweise schauen wir nach Leuten, die bereits über einige Erfahrung als „Demosanis“ oder Erste-Hilfe-Kenntnisse verfügen. (wir glauben eurem eigenen Urteil über Erfahrungen und Grenzen)
Diejenigen von euch, die sich uns anschließen möchten, können uns unter der untenen angegebenen E-Mail Adresse kontaktieren.
Bitte informiert uns darüber, welche Sprachen du und deine Bezugsgruppe sprechen, ob ihr medizinische Ausrüstung mitbringen könnt und für wie lange ihr zu bleiben gedenkt.
Bitte schickt uns eure Ideen und verbreitet diesen Aufruf innerhalb eurer Netzwerke
Liebe Grüße, und bis bald…😉
Ihr könnt uns eine Mail schicken: mediccop21[at]riseup[dot]net
nützliche medizinische Ausrüstung:
- Überlebensdecken
- Wolldecken
- Infosionsbeutel mit 0,9% isotonischer Kochsalzlösung
- Medizinisches Nähset (mit steriler Zange und sterilem Tuch)
- Nahtmaterial (dick und dünn) (Körper und Gesicht)
- Guedel-Tubus
- Verbandmittel (immer nützlich)
- Schienen und Krücken
- Antiseptika / Handdesinfektionsmittel
- Kochsalzlösung (Packets, Faschen…)
- Sterile Handschuhe / nicht sterile Handschule
- Stiftleuchte (nicht zu stark), um Pupillen zu kontrollieren
- Thermometer
- Tensiometer
- Stethoskope
- Blutzuckermessgerät
- Untersuchungsliege
Athen: Berichterstattung von der Demo zur Verteidigung des Epavli Kouvelou Squats in Maroussi
Montag Morgen (9. November 2015) wurde um 5:30 Uhr das Epavli Kouvelou Squat von einer Bombe getroffen.
Das Ergebnis des möderischen Angriffs war, dass angrenzende Häuser und Geschäfte schwere materielle Schäden erlitten, während einiger Schaden am Eingang des Squats selbst verursacht wurde.
Was schockiert, ist nicht der durch den Angriff verursachte materielle Schaden, sondern die Tatsache, dasss die Täter die Sprengladung auf offener Straße platzierten und damit das Leben von NachbarInnen und PassantInnen außer acht ließen.
Der Angriff kam nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel; zudem war es nicht der erste gegen den Freiraum ( Brandanschlag am 14. September 2011 , und Angriff der Goldenen Morgendämmerung am 1. August 2014). Er kam als Reaktion und Einschüchterungsversuch angesichts dynamischer Interventionen durch die BewohnerInnen des Hauses. Die Täter, die dem rechtsextremen Milieu entstammen, haben genau das Haus als Ziel gewählt und getroffen, weil sie diese Interventionen fürchten. Sie fürchten Solidarität mit Flüchtlingen und MigrantInnen, sie fürchten den Widerstand gegen staatliche und Memorandum- Politik, die Kämpfe gegen Unternehmer-Terrorismus und gegen Faschismus. Sie fürchten uns alle, die nicht den Interessen der Bosse dienen, sondern stattdessen mit Würde kämpfen und Selbstorganisation und Solidarität in den Mittelpunkt des Kampfes setzen.
Wir benachteiligen keine Menschen aufgrund von nationaler Herkunft, Rasse und Geschlecht, wir gehen nicht mit den Mächtigen, noch werden wir ihre Lakaien. Daher möchten wir den Neo-Nazi Killern versichern, dass ihre Angriffe uns nicht nur nicht terrorisieren, sondern uns bestätigen, dass unsere Aktionen in die richtige Richtung führen.
Weitere Fotos: Indymedia Athen
Am Montag Abend wurde zu einer Versammlung ab 18 Uhr im besetzten Raum aufgerufen. Ein PA System wurde aufgebaut und der oben stehende Text vorgelesen und auch in der Nachbarschaft verteilt. Um 19:30 begannen wir laut und lebendig durch das Viertel zu ziehen, anschließend bewegten wir uns ins Zentrum von Maroussi und beendeten die Demonstration danach wieder am Squat. Die gerufenen Parolen waren antifaschistisch, antistaatlich und in Solidarität mit Flüchtlingen / MigrantInnen und besetzten Häusern / selbstverwalteten Räumen. Ungefähr 250-300 GefährtInnen verschiedener Athener Stadtviertel nahmen an der Demonstration teil.
Wir stellen noch einmal klar, dass solche Angriffe uns nicht terrorisieren sondern unnachgiebiger werden lassen.
Unsere Kämpfe sind Dynamit, nicht nur in Maroussi sondern Überall
Wir errichten Dämme gegen Faschismus!
Epavli Kouvelou Squat
Dionysou & Solonos St., Maroussi
Quelle: epavli kouvelou
Paris: Internationaler Aufruf gegen COP21
Von 28. November bis 12. Dezember mobilisieren wir gegen den UN-Klimagipfel, COP21, in Paris.
195 Staatschef_innen und unzählige Industrielle treffen einander, um fadenscheinige Maßnahmen zu vereinbaren, mit dem Ziel Treibhausgas zu reduzieren. Dabei geht es hauptsächlich darum ein Maß an Treibhausgasemissionen festzulegen, das Industrielle ausnützen können, das jedoch noch als salonfähig an die Öffentlichkeit verkauft werden kann. Die neuen CO2-Quoten sind nicht mehr als ein neues Mittel der wohlhabenden Länder sich das Recht zu nehmen weiterhin folgenlos die Erde zu verschmutzen.
Wir lassen nicht die einzigen Verantwortlichen für die Klimaerwärmung und die Vermarktung von Humankapital in Ruhe ihre Maskerade abhalten !
Die einzige Lösung ist nicht ein Gipfel in einer militarisierten Zone, sondern das Ende des kapitalistischen und gewinnorientierten Systems. Alle, die genug von diesem System haben, vereinigt euch in Paris gegen den COP21 !
Zahlreiche Demonstrationen und Treffen werden während der Konferenz stattfinden. Kommt mit euren Vorschlägen und eurer Bereitschaft, um gemeinsam andere Formen des gemeinschaftlichen Lebens, fernab des ökonomischen Diktats, zu schaffen.
Unterkünfte, als auch Informationszentren sind vorgesehen, sowie zahlreiche Aktionen :
- Samstag 28 November : Zusammentreffen des Convois des ZADS (Protestzonen gegen städtebauliche Projekte) in Paris.**
- Sonntag 29 November : Demonstration
- 29 November bis 12 Dezember : Zahlreiche Aktionstage
- Samstag 12 Dezember : Ende und Tag der Aktion.
Pariser Vereinigung gegen den COP21
COP21@riseup.net
Aufruf auf Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch von Paris-Luttes
Santiago: Solidaritätsmarsch für unsere inhaftierten GefährtInnen
Solidaritätsmarsch für die Freiheit unsere inhaftierten GefährtInnen. Nicht einen Tag mehr im Gefängnis! Donnerstag, 15. Oktober, um 19:00 Uhr, in Ahumuda con Alameda
Düren: Der Hambacher Forst braucht euch!
Nach Rodungen von großen Teilstücken, plant der Energiekonzern RWE für das Jahr 2018 die komplette Abholzung des bei Buir (Stadteil von Kerpen) gelegenen Hambacher Forstes, um Platz für Braunkohletagebau zu schaffen. Bereits im Jahr 2012 begann der Widerstand gegen die Zerstörung (Sabotieren der Maschinen, Blockaden, Festkettungen, Einrichten von Baumhäusern, im November 2012 wird eine Wiese am Rande des Hambacherforst besetzt. Sie ist Eigentum eines RWE kritischen Anwohners, der diese duldet.) Im Wald sind seitdem Barrikaden und Gräben errichtet) Die Landesparteizentrale der Grünen in Düsseldorf wurde besetzt und die Jahreshauptversammlung von RWE blockiert und gestört. Der Staat reagiert auf den Widerstand mit Durchsuchungen, Räumungen, Zerstörungen der Barrikaden und Infrastruktur des Protests. Selbstverständlich blieben körperliche Übergriffe, Verhaftungen, und strafrechtliche Verfolgung nicht aus. RWE setzt einen Werkschutz ein, der Absperrungen einrichtet, im Gebiet mit Hunden ständig präsent ist, AktivistInnen fotografiert, Proteste behindert und bereits auch Menschen körperlich misshandelt hat.
Der Wald und die Umgebung bieten viel Platz und Möglichkeiten Aktionen gegen den Klimakiller Braunkohle zu unternehmen. Staat und Kapital vernichten Hand in den Lebensraum von Flora und Fauna, nennen das Recht und zu viele Menschen lassen sich das gefallen. Schluss mit der Lethargie! Wehren wir uns! Wandeln wir unsere Wut in aktiven Widerstand!
Menschen sind auf der Besetzung immer willkommen.
Auf dem Blog findet ihr Informationen zur Anreise und alle notwendigen Informationen, sich zu beteiligen.
Tag der Räumung (Tag X). Der Tag für spontane Demonstrationen und direkte Aktionen- überall wo Menschen ihrer Wut auf die Räumung Ausruck verleihen wollen. Wenige Wochen später an einem Samstag wird es in Buir eine Großdemonstration geben und danach wird der Wald wiederbesetzt.
Contra Info
Wuppertal: Autonome 1. Mai Demonstration 2015
Um die 300 TeilnehmerInnen versammelten sich gegen 14.00 Uhr vor dem Autonomen Zentrum in Wuppertal zur mittlerweile neunundzwanzigsten 1. Mai Demonstration seit 1986. Von vielen wurden die TeilnehmerInnenzahl als enttäuschend empfunden, sollte dieses Jahr doch ein solidarisches Zeichen gesetzt, indem die Veranstaltung primär dem Opfer eines Messerangriffs vom 11. April gewidmet werden sollte. Dieser wurde an diesem Tag gegen 1 Uhr vor dem AZ von drei Tätern, die bereits vorher mit HOGESA Sprüchen BesucherInnen des Autonomen Zentrums bedrohten, mit zahlreichen Messerstichen in den Rücken und zusätzlich stumpfer Gewalt lebensgefährlich verletzt. Die herbeigeeilte Polizei behinderte die eingeleiteten Lebensrettungsmaßnahmen des ins AZ gebrachten Opfers, indem sie geschockte BesucherInnen mit Einsatz von Pfefferspray bedrohte. Im Laufe ihrer Ermittlungen nahm sie ErsthelferInnen und ZeugInnen des Vorfalls in Polizeigewahrsam, um später am frühen Morgen noch das AZ zu stürmen und sämtliche Türen einzutreten. Die Presse übernahm die Lüge der Polizei, dass AZ BesucherInnen die Bergung des Schwerverletzten massiv behinderten und deshalb „Zwangsmittel“ eingesetzt werden mussten.
Der Haupttäter, ein bekannter Hogesa-Nazi, befindet sich derzeit in Untersuchungshaft und es sind inzwischen auch die Namen der beiden Tatbeteiligten der Polizei bekannt. Das Opfer, ein 53 jähriger Freund des Autonomen Zentrums ist erst seit letzter Woche aus einem künstlichen Koma erwacht und konnte stabilisiert werden. Es muss aber weiterhin intensivmedizinisch betreut werden.
Die Polizei hielt sich auf der diesjährigen Maidemonstration weitgehend zurück, nur ein Motorradpolizist, der provokativ durch die Demo fuhr sowie nach Beendigung eine kurzzeitige Sperrung durch eine Polizeikette direkt vor einem Kiosk führten zu Protest. Die Demo endete auf dem Schusterplatz auf dem Ölberg. Hier gab es Essen, das Flüchtlinge gemeinsam mit der Solidaritätsgruppe „Refugees Welcome 2 Wuppertal“ zubereitet hatten. Es folgte u. a. ein solidarischer Redebeitrag zu dem Angriff auf eine Polizeiwache anlässlich der EU Zentralbankeröffnung in Frankfurt am 18. März diesen Jahres, bei dem damals mehrere Polizeifahrzeuge in Flammen aufgingen. Abschließend wurde Live – Musik geboten u. a. sang „Lotta aus der Krachmacherstraße“ ihr Lied „AZ bleibt!”
Leider fehlte auch dieses Jahr wieder ein Infostand auf dem Straßenfest. Einige BesucherInnen organisierten nach Beendigung des Demonstrationszugs gemeinsam die Anfahrt zur anarchistischen Demo nach Dortmund sowie alternativ zu Gegenprotesten gegen einen Naziaufmarsch in Essen.
auf Englisch
Contra Info
Von Griechenland nach Pakistan, Kampf im Gedenken an Shehzad Luqman
“Der, der schoss, war nicht allein
Er hatte andere, unbekannte Henker bei sich
Er hatte die Tugendhaften bei sich
Er hatte die Anständigen bei sich
Er hatte die Moral bei sich
Er hatte die Rechtschaffenen bei sich
Er hatte die Friedlichen bei sich”
Am Samstagmittag, 17. Januar 2015, zwei Jahre nach dem rassistischen Mord an Shehzad Luqman, einem migrantischen Arbeiter aus Pakistan, den zwei Verbrecher der Goldenen Morgendämmerung in der Trion Ierarchon Straße auf seinem Weg zur täglichen Arbeit erstachen, wurde im Athener Stadtteil Ano Petralona eine Demonstration durchgeführt. Ausgehend vom Merkouri Platz, demonstrierten ca. 400 Menschen mit starken Slogans, liefen durch die engen Straßen Ano Petralonas und Thissio, um kurz am Ort der Ermordung halt zu machen, bevor sie zum Merkouri Platz zurückkehrten.
Die GenossInnen trafen sich ein weiteres Mal auf den Straßen und schlossen sich dem Aufruf zur Mobilisierung mit einem individuellen Block am hinteren Ende der Demonstration an. Als anarchistische Individuen mögen wir unterschiedliche Ansatzpunkte haben, trotzdem teilen wir eine gemeinsame Überzeugung: Was die Demokratie angeht, haben wir keine Illusionen und wir warten auch nicht auf irgendeine bourgeoise Justiz oder ein Wahlsystem, um die Probleme der Unterdrückten zu lösen. Die Institutionen des Staates und des Kapitals sind die Haupttäter, die für die massenhaften Morde an Geflüchteten an den Rändern der Kontinente und Ozeane; für die staatlichen und parastaatlichen Pogrome und Abschiebungen, für die Internierungslager, für die Verbreitung von Xenophobie und Rassismus, für das Produzieren und Reproduzieren von Nationalismus und schließlich für die komplette Faschisierung unserer Stadtteile und Gesellschaften verantwortlich sind.
Weil für uns der Kampf in Gedenken an Shehzad Luqman und jede Migrantin, jeden Migranten, der oder die den Neonazis (mit oder ohne Uniform) in die Hände fiel, einen Kampf gegen Grenzen und Nationen bedeutet. Für einen täglichen internationalen und insurrektionalistischen Kampf bis wir diese Wichser regierungsunfähig gemacht haben.
DIE DEMOKRATIE IST DIE GEBURTSHELFERIN DES FASCHISMUS
DIE EINZIGE GERECHTIGKEIT IST DIE BEWAFFNUNG DER MENSCHEN