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Athen: Updates von der Demo des 06. Dezember 2014

Die Zeitangaben richten sich nach der griechischen Zeit (MEZ +1).

/ 22:15 Zivi-Bullen vor dem GSEE-Gebäude verjagt / Große Menge an Repressionseinheiten vor dem Gebäude / Mindestens eine Festnahme

/ 22:10 Etwa 20 Ingewahrsamnahmen von den eingekesselten Demonstrierenden in der Ag. Konstantinou Str. von vorhin / Für eine ganze Weile mussten sie auf der Straße hocken.

/ 22:05 Schock-Granaten gegen die Menschen, die sich hinter den Barrikaden befinden (Benaki- Ecke Arachovis-Str.)

/ 21:55 Die Menge bewegt sich wieder Richtung Spyrou Trikoupi. Barrikaden vor dem besetzten Zentrum VOX und in der Tsamadou Str. / Ein umgekipptes Auto dient als Barrikade in der Oikonomou Str.

/ 21:50 Die Bullen greifen aus der Spyrou Trikoupi Str. an / Die Leute rennen Richtung Plateia

/ 21:30 Straßenkämpfe in der Stournari Str. / Hit-and-Run zwischen Cops und Demonstrierenden / Die Bullen setzen mehrere Wasserwerfer ein (einer steht an der zweiten Ampel in der Stournari Str.)

/ 21:15 (ca.) Motorisierte Repressionseinheiten kesselten eine Gruppe von Demonstrierenden auf Höhe Ag. Konstantinou Str. (nähe der Omonio Metrostation

/ 20:15 Kämpfe in der Stournari Str. / Heftiger Einsatz von Molotow-Cocktails / Die Bullen drängen die Leute in die Spyridonos Trikoupi Str. / Die Auseinandersetzungen halten an

/ 20:10 Die Demo biegt Richtung Exarchia und hinterlässt angezündete Mülltonnen in der Benaki Str. / Die Leute bewegen sich in Richung der Stelle des Mordes an Alexis Grigoropoulos / Metaxas- Ecke Arachovis Str. werden Autos angezündet. Vom Exarchia-Platz hört mensch Schock-Granaten.

/ 20:00 Ein kleiner Teil der Demo biegt in die Benaki Str. Richtung Exarchia ab / Zuvor wurden Schock-Granaten in der Mitropoleos-Str. von den Bullen eingesetzt / Glasbruch am Syntagma-Platz / Angriffe mit Flaschen und Steinen in der Panepistimio Str.

/ 19:25 Die Demo biegt in die Stadiou Str. ein / Angriff auf das ZARA-Geschäft / Klamotten wurden dem Laden entwendet und verteilt / Leute sammeln Steine / Sehr laute und eindringliche Parolen für Nikos Romanos

/ 19:00 Die Demo beginnt

/ 18:15 Ca. 3000 Menschen befinden sich am Startpunkt der Propyläen (Zentrum Athens) / Die Akademias Str. ist voller Bullen / Es werden Kotrollen bei der Anreise durchgeführt

Athen: Updates von der Demo in Solidarität mit den hungerstreikenden Genossen (2/12)

2. Dezember 2014

( … )

/ 21:30
Zusammenstäße mit den Einheiten in der Solomou Str.

Ca. 15 Delta-Einheiten halten sich in der Spyrou Trikoupi Str / Tositsa Str. bereit

Stournari Ecke Patission ist von Bullen und Feuerwehr blockiert

/ 21:20
Auseinandersetzungen mit den Bullen finden hauptsächlich in der Stournari Str. Höhe Polytechnio statt (das seit 1.12. besetzt ist)

Tränengas (von den Bullen) liegt im ganzen Gebiet in der Luft

Der Bus in der Stournari Str. ist fast ausgebrannt

/ 21:10
Die Menge rennt vom Exarchia-Platz in die Tsamadou-Str.

/ 21:00
Eine MAT-Einheit bewegt sich von der Valtetsiou-Str. in Richtung Exarchia-Platz

/ 20:50
Leute nehmen einen Bus in Beschlag (in der Stournari Str. in Richtung Patission Allee)

Mülltonnen werden auch in den umliegenden Straßen umgekippt

/ 20:45
Umgestürzte Mülltonnen auch in der Benaki-Str., brennende Container in der Stournari Str/Bouboulinas Str., Barrikaden mit Paletten und Containern Stournari Ecke Zaimi Str., Feuer in der Zoodochou Pigis Str.

/ 20:40
Die Demo hat ihr Ende in der Propylea kurz zuvor erreicht

Viele Menschen gehen Richtung Exarchia

Autos werden an der Ecke Charilaou Trikoupi Str. / Solonos Str. umgeworfen und es brennen bereits Müllcontainer in der Navarinou Str.

Die Bullen sind weiter oben in der Ch.Trikoupi-Str und sind einsetzbereit (einige der Einheiten tragen bereits Gasmasken)

Die Nacht ist noch nicht vorbei

/ 20:00
Nicht abnehmende Spannung

Die Spitze der Demo ist am Syntagma-Platz angekommen – an der Ampel, wo die Ermou-Str. kreutz (das Ende der Demo ist noch in der Stadiou-Str. und ist aufgrund der Masse an Demonstrierenden nicht mehr in Sichtweite)

Verschiedene Einheiten in der Vasileos Georgiou Str.

/ 19:30
MAT-Einheiten befinden sich auf beiden Seiten des Kotzia-Platzes (wo das frühere Rathaus stand)

Die Athinas-Str. ist voll von Menschen (von Anfang bis Ende der Straße)

Es gab einige Pausen (die Demo wird in Kürze geschlossen am Omonia-Platz abbiegen)

Mit Energie wird gerufen: “Die Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als alle Zellen”

/ 19:05
Die Demo beginnt mit sehr lauten Parolen

Die Menge ist mind. auf 4000 Leute angewachsen, vielleicht auch 5000 (gemeinsam mit den linken Blöcken)

Bulleneinheiten bisher nicht in Sichtweite

Einer der Slogans auf einem anarchistischen Transparent lautet: “Ein tiefer Atemzug bis zum Tod von Staat und Kapital”

/ 18:30
Um die 1500 Demonstrierenden sind bis zu diesem Zeitpunkt eingetroffen (erste Schätzung)

Delta-Motorradeinheiten der Cops stehen an den umgebenden Straßenecken bereit

/ 18:20
Viele Demonstrierende auf dem Monastiraki-Platz und es kommen andauernd weitere

Von der Aiolou Str. her (welche eine der Zugangsstraßen zum Versammlungsort ist) sind keine Bullen zu sehen, Repressionseinheiten stehen aber in der Sofokleous-Str.

[Demo in Schwarzenbek am 13.12.] Gegen die Feind_innen der Freiheit!

Am 13.12. werden wir in Schwarzenbek auf die Straßen gehen, um gegen das erneute Erstarken der faschistischen Aktivitäten in der Gegend zu demonstrieren. Im Gegensatz zu vielen die sich den Stempel „Antifaschismus“ aufdrücken, sehen wir Antifaschismus nur als einen Teil unseres Kampfes. Alleiniger Antifaschismus wäre in unseren Augen lediglich die Verteidigung des Bestehenden und somit nicht mit unserem Ziel zu vereinbaren. Unsere Bestrebungen beinhalten die Überwindung und Zerschlagung jeder Herrschaftsform; von der Ausbeutung des Planeten, über die Ausbeutung von Tieren, hin zu Formen wie Rassismus, Sexismus sowie Homo- und Transphobie. Auch bitten wir nicht um Hilfe vom Staat oder der Polizei. Wir brauchen und wollen nämlich keine Herrscher_Innen die uns befreien. Der Kampf den wir auf die Straße tragen werden, ist nicht nur ein Kampf gegen Nazis, sondern einer gegen alle Autoritäten, gegen jeden Moment in dem wir unterdrückt und beherrscht werden.

Aus der Perspektive von vielen sind wir Kriminelle. Wir richten uns aber auch nicht nach euren Gesetzen, nach euren Definitionen von Gut und Böse oder besser gesagt, von legal und illegal. Wir richten uns danach, was wir für erstrebenswert finden. Und das ist eine Welt in der wir nicht mehr hassen müssen, eine Welt in der man seine Verantwortung oder Willen nicht länger abgibt und sein Leben selbstbestimmt in die Hände nimmt.

Wir wollen dazu anregen, dass die Menschen sich selbst organisieren, eigenständig etwas unternehmen und nicht mehr ihre Verantwortung, getreu dem Motto „Dafür bin ich nicht zuständig“, an den Staat abgeben. Es gibt kein Verlass auf den Staat oder die Polizei, besonders nicht in Betracht der Tatsache, dass jede_r willkürlich in das Fadenkreuz der Repressionsmaschinerie geraten kann. Auch in Schwarzenbek ist die Verfolgung von Anarchist_Innen oder antifaschistisch engagierten Menschen wichtiger, als etwas gegen die Nazipropaganda vor Ort zu unternehmen oder sinnvolle Dinge zu tun, wie den Dienst zu quittieren. Uns ist zwar mittlerweile zu Ohren gekommen, dass die Stadt es wohl doch in Auftrag gegeben haben soll, dass die Nazipropaganda entfernt werden sollte, was aber für uns nicht haltbar ist. Das beste Beispiel dafür ist, dass antifaschistische Sprayereien nur einen halben Tag in der Stadt zu sehen sind, aber es immer noch einige Naziplakate zu finden waren, die erst durch die Witterung unkenntlich gemacht worden sind. Wir hatten noch nie Vertrauen in die Fremdbestimmung und werden es auch nie haben. Unser Anspruch ist es sich nicht auf solche Hinhaltetaktiken oder Versprechungen zu verlassen, vielmehr ist er es selbst zu handeln, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Nicht um die Stadt zu verschönern oder ihr einen Dienst zu erweisen, sondern dafür, dass das Leben frei von Herrschaft sein soll; ganz gleich von welcher.

Es geht uns um Freiheit und Selbst-Organisierung. Deshalb folgt nicht blind unserem Aufruf, betrachtet ihn als eine Möglichkeit gemeinsam mit uns auf die Straßen zu gehen. Der 13.12. soll aber keine Möglichkeit dafür sein, sein Gewissen zu beruhigen, dass man etwas gegen Nazis getan hat. Der Kampf gegen Nazis und Herrschaft ist ein alltäglicher, den man nicht nur auf Demonstrationen führen kann. Er fängt im eigenem Kopf an, indem man das Hinterfragen anfängt. Das eigene Handeln, den eigenen Wortschatz und vor allem auch das eigene Wegschauen. Jede_r ist mitverantwortlich, ob das alltägliche Leben rassistisch, sexistisch oder anderweitig autoritär ist. Die passive oder aktive Zustimmung von Rassismus kommt mitunter auch durch den rassistischen Sprachgebrauch, Menschen in Nationen und Völkern zu unterteilen, Wahlkämpfe zuzulassen oder rassistische Witze abzunicken. Bei Ausgrenzung und Diskriminierung vergeht uns das Lachen und da werden Witze zum Benzin der Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Brecht mit der rassistischen Norm! Folgt aber nicht uns, folgt niemandem. Richtet euer Denken und Handeln danach, jedes Leben zu erkämpfen und zu verteidigen und nicht danach, Stellvertreter_Innen oder Sprecher_Innen zu finden. Werdet selbst aktiv, jeden Tag, nicht nur am 13.12..

Die Stadt tut das Ihrige, um so etwas zu verhindern. Durch die Schaffung eines unpolitischen Jugendzentrums, in dem politisches Engagement nicht nur nicht gern gesehen, sondern es auch untersagt ist. Einzig der Kinder- und Jugendbeirat darf, auf Grund der Tatsache, dass er zur Stadt gehört, sich dort politisch engagieren. Die total lächerliche Begründung dafür basiert auf der Befürchtung, dass wenn sie eine Gruppe reinlassen, auch alle anderen rein lassen müssen. Der Stadt geht es damit nicht in erster Linie darum, Nazis keinen Raum geben zu müssen oder zu wollen, sondern darum, das Image einer weltoffenen Europastadt zu wahren. Einer Stadt in der Nazis, als Jugendliche mit einem etwas anderen Weltbild bezeichnet werden, einer Stadt die kein Problem mit Nazis hat. Die Tatsache, dass viele Ladenbesitzer_Innen lieber für sich privat Flyer und Plakate wollten, da sie Angst davor haben, wie die Nazis reagieren könnten, wenn sie diese im Schaufenster entdecken würden, zeigt es nur allzu gut. Die Angst vor Nazis ist bei vielen zur Norm geworden. Während versucht wurde dem Brandanschlag auf das „Feuerschloss“ den rassistischen Hintergrund zu entziehen, der Brandanschlag auf das „Eiscafe Venezia“ niemals komplett aufgeklärt wurde oder die unzähligen Übergriffe als „unwahr“ abgestempelt wurden, da diese nicht zur Anzeige gebracht wurden sind, gibt es dennoch noch Menschen, die nach wie vor die Präsenz der Nazis wahrnehmen. Es darf einfach keine Normalität sein, dass Menschen in Angst leben.

Deshalb gehen wir am 13.12. nicht nur gegen Nazis auf die Straße. Wir gehen gegen jede Autorität, gegen jede Form von Ausgrenzung und Verachtung auf die Straße.

Für ein Leben in Liebe, Freiheit und Anarchie!

Anarchistische Gruppe Schwarzenbek

Petrozavods, Russland: AnarchistInnen wurden entführt und von unbekannten Maskierten schwer verletzt

jsuno1qjtkuAnarchistInnen und Organisierende der Demonstration “Gegen den Krieg in der Ukraine” in Petrozavodsk (Russland) wurden entführt und schwer verletzt von unbekannten Maskierten.

Am 9. März sollte zusammen mit der traditionellen Food Not Bombs Aktion die Demonstration „Gegen den Krieg in der Ukraine“ in Petrozavodsk stattfinden. Mit dieser Veranstaltung sollte sich für eine friedliche Lösung der angespannten Lage in der Ukraine und die Verhinderung weiteren Blutvergießens ausgesprochen werden.

Am Abend des 8. März wurden zwei Organisatoren der Demo und einer ihrer Freunde angegriffen. Zwei Autos kamen und ein dutzend maskierter kräftiger Männer begannen sofort mit einer Schlägerei. Sie schrien: “Ihr Arschlöcher wollt unsere Krim den Bandera Leuten aushändigen. Ihr werdet lernen, wie demonstriert wird, ihr  ***” und so weiter. Nach einer schnellen, aber einstudierten Ausführung gingen die Angreifer schnell zu ihren Autos und fuhren davon.

Am nächsten Morgen wurden vier an der Aktion Teilnehmende abermals von unbekannten maskierten Männern angegriffen als sie das Haus nach dem Kochen für Food Not Bombs eine halbe Stunde vor der Demo verließen. Sie wurden erneut geschlagen, in zwei Autos gestoßen und weggefahren. Wie später bekannt wurde, sind sie zu einem 40-45 km von der Stadt entfernt gelegenen Wald gebracht wurden. Auf dem Weg wurde ihnen von den Angreifern gesagt, dass sie ihre Gräber graben werden. Auf der ganzen Strecke wurden sie geschlagen und misshandelt. Nach der Ankunft wurden die Opfer nacheinander aus dem Auto geholt und zu verschiedenen Plätzen gebracht.  Sie wurden von jeweils 3-4 maskierten Leuten begleitet und dahinter folgte das Auto. Sie wurden wieder zusammen geschlagen und misshandelt. Polizeiknüppel und mit Polyethylen ummantelte Ketten wurden benutzt. Die Angreifer drohten sie zu Krüppeln zu schlagen oder zu töten.

Unterdessen kamen einige unbekannte Leute mit provozierenden Schildern, irrelevant für das Thema der Demo. Sie machten ein Foto und ergriffen die Flucht. Das Scheitern der Demo war eindeutig geplant. TeilnehmerInnen der Veranstaltung, sowie andere soziale AktivistInnen hatten gute Gründe ihre eigene Sicherheit und die ihrer Lieben zu fürchten.

Bitte gebt diese Information weiter.

Quelle

Dresden: Protest gegen den Naziaufmarsch am 13. Februar 2014

Am 13. Februar ist es wieder soweit, die Stadt Dresden und einige BürgerIinnen inszenieren ein Gedenken an die „Opfer“ der Bombardierung Dresdens von 1945. Neonazis knüpfen daran an und wollen aufmarschieren, um die Luftangriffe zu entkontextualisieren. Die Stadt plant wieder einen antiextremistischen Schutzwall in Form einer Menschenkette. Antifaschistisches Engagement ließ den einst größten Naziaufmarsch auf marginale Größe schrumpfen, trotz massiver Repressionen. Doch auch am 13.02.2014 muss es heißen an die Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen

Weitere Informationen findet ihr hier

Athen: Bericht vom Protest gegen die “Weiße Nacht” am 28.12.2013 in der Innenstadt

Liberalisierung der Geschäftsöffnungszeiten: Sonntagsarbeit, sie haben unser ganzes Leben bis zum Limit ausgedehnt. ArbeiterInneninteressen komnmen als Erstes!
Luxuriöse Schaufenster – Unbezahlte ArbeiterInnen
Sie sprechen von Gewinn und Verlust – Wir reden von Menschenleben

Am Samstag Abend, den 28. September 2013, führte die Attika Basisgewerkschaft der Branche Buch-Papier zusammen mit KollegInnen der Handelsbranche und anderen Bereichen neben MigliederInnen von Gewerkschaften, ArbeiterInnen- und Arbeitskollektiven sowie Nachbarschaftsversammlungen eine Serie von Interventionen im Stadtzentrum gegen die „Weiße Nacht“ und die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten bis 23 Uhr (!) durch. Diese Bedingungen wurden den im Einzelhandel tätigen ArbeiterInnen vom regierenden Bürgermeister Athens, Giorgios Kaminis, auferlegt.

Gegen 19 Uhr haben mehr als 300 Protestierende sich mit ihren Transparenten vor dem „öffentlichen“ Warenhaus am Synthagma Pltz versammelt. Es wurden Parolen gerufen und Texte verteilt. Später haben die Teilnehmenden eine lange und  lebendige Demonstration gehalten. Sie lief zunächst die Haupteinkaufsstraße in der Innenstadt, die Ermoustraße entlang. Dann bewegte sie sich auf der Aiolou Straße, passierte das alte Rathaus am Kotzia Platz und zog über die Stadiou Straße weiter zur Panepistimiou Straße, wo sie die Teilnehmenden vor den Eingängen der wichtigsten Buchhandlungen ‘Ianos Bazaar’, ‘Ianos’, ‘Eleftheroudakis’ and ‘Papasotiriou’) versammelten, die im Zusammenhang mit der „Weißen Nacht“ offen blieben.

Während all dieser Interventionen haben Demonstrierende der Attika Basisgewerkschaft der Buch- Papier- Branche Flugblätter verteilt und Poster geklebt, auf denen zu lesen stand. “Geschäfte wie in weißen Gefängniszellen? Nein Danke!”

Einige von vielen Parolen, die auf der gesamten Strecke gerufen wurden, waren:

“Es mangelt dir nicht an der Zeit einkaufen zu können, der mangelt es an Zeit und Stunden, um zu leben.”

“Arbeite niemals in einer Nacht oder am Sonntag, wir sind besser dran, wenn wir nicht zu Konkurrierenden werden”

“Die MinisterInnen, die Bosse können unseretwegen am Sonntag und in der Nacht arbeiten.”

“Flexible Arbeit, Sonntagsjobs, sie dehnen unser ganzes Leben völlig aus.”

“Flexible Arbeitszeiten, unbezahlte Arbeit; in einem Wort Terrorismus”

“Wenn wir nicht in jedem Geschäft Widerstand leisten, werden wir alle Sklaven für ein wenig Brot.”

“ArbeiterInnen, es gibt nur einen Weg zu gewinnen, Organisierung und Widerstand am Arbeitsplatz”

“Luxuriöse Schaufenster, unbezahlte ArbeiterInnen…”

Alles geht weiter…

Quelle für weitere Photos: bookworker

Athen: Silvesterdemonstration am Koridallos Gefängnis, wo viele Anarchisten gefangen gehalten werden

Kundgebung mit Feuerwerk vor dem Knast

[vimeo]http://vimeo.com/83099879[/vimeo]

Auf der diesjährigen Demonstration wurde die Solidarität sowohl außerhalb als auch innerhalb des Koridallos Gefängnisses kraftvoll gezeigt. Fast 1000 Menschen kamen vor Mitternacht zu der Kundgebung und riefen laut Parolen. Einige Genossen brannten Feuerwerk ab während die Gefangenen Lärm machten und brennende Objekte aus ihren Zellenfenstern warfen. Kurz nachdem die Menge vom Park gegenüber des Männergefängnisses zum Parkplatz gegenüber des Frauengefängnisses ging, setzen Hundertschaften der Polizei Tränengas ein um die große Demonstration niederzuschlagen und sie verfolgten Demonstranten in den umliegenden Straßen. Es wurden vier Festnahmen gemeldet.

Feuer den Knästen!

Quelle mit weiteren Bildern: social-revolution.gr

Tampere, Finnland: Proteste gegen den Nationalfeiertag

Zurzeit gibt es in Finnland große Schlagzeilen. Circa 500 Menschen sind am 6.Dezember, dem Nationalfeiertag in Finnland, in Tampere in Form einer Eishockey-Demonstration gegen Nationalismus und Kapitalismus auf die Straßen gegangen. Banken und Kaufhausfenster wurden zerschlagen und PolizistInnen angegriffen.

Der 6. Dezember ist neben dem Nationalfeiertag auch der Tag, an dem der finnische Präsident eine jährliche Elitenparty organisiert. Normalerweise werden diese Feierlichkeiten im Präsidentenpalast in Helsinki begangen, aber dieses Jahr wird jener renoviert, weshalb sie ihre nationalistische und elitäre Party ins Tamperer Rathaus verlegten.

1918 war Tampere eine Hochburg der Roten im Bürgerkrieg [die Revolutionäre waren ‘die Roten’ und kämpften gegen die Kapitalisten und Faschisten – ‘die Weißen’]. Wir haben das nicht vergessen. Im Zentrum der Stadt und in den umliegenden Arealen wurden tausende Revolutionäre ermordet. Wir wollten zeigen, dass es immer noch Revolutionäre gibt und dass wir unsere Vergangenheit nicht vergessen haben. Eine Demonstration wurde über das berühmte Eishockey-Thema organisiert (Tampere ist Eishockey-Zentrum und Eishockey ist ein proletarischer Sport). Der Name war dementsprechend: „Eishockey Party ungebetener Gäste“ ( Kiakkovierasjuhlat).

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„Nationalität ist eine Illusion – der Staat muss weg!“
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Einige Nationalfahnen wurden gestohlen und von den Hockey-Leuten zerstört; andere wurden von der Polizei entfernt, um Diebstahl zu verhindern.

pic-1 pic-4 pic-5 pic-6 pic-7 pic-8 pic-10 pic-12 pic-13Rund 500 Demonstrierende nahmen teil; einige loyal zum Hockey-Thema und andere eher zu Pyrotechnik. Wir schafften es nicht, die Präsidentengala zu stürmen, aber die Realität der Klassengesellschaft wurde in dieser Nacht gehört und am nächsten Tag in allen großen Tageszeitungen gelesen, welche schockiert über die zerstörten Fenster und verletzen PolizistInnen waren.

Die Demo lief in Seitenstraßen weiter, nachdem die Polizei uns vom Gehen auf der Hauptstraße abhielt. Als die meisten Leute schon dachten, der Protest wäre vorbei und somit schon die Szenerie verlassen hatten, gingen einige Teilnehmer zurück zum Veranstaltungsort der Präsidentenfeier. Zu diesem Zeitpunkt gab es eine Festnahme. Nachdem die Leute zurück an den Zäunen vor dem Tampere Saal waren und die PolizistInnen erneut provozierten und attackierten, verließen die meisten Leute den Platz und die Polizei nahm einige Individuen wahllos fest.

Insgesamt wurden 28 Menschen verhaftet. Sie wurden in den darauffolgenden Tagen mit geringen Anschludigungen und Strafen von 60-200€ wieder entlassen.

Links bzgl. der Aktion: a, b, c

Madrid: Demonstration in Gedenken an Ramón Barrios

Auf dem Poster steht:

Demonstration in Gedenken an Ramón Barrios und all die Kids, die in den Jugendstrafanstalten ihr Leben verlieren.

7. Juli 2013 um 18 Uhr. Vom Ciudad de Los Ángeles zum Agata Platz. Metro: Ciudad de Los Ángeles (Linie 3).

Der Tod von Ramón Barrios in der Jugendstrafanstalt Teresa de Calcuta liegt 2 Jahre zurück. Ramón Barrios war ein Junge aus Villaverde (Bezirk im Süden Madrids), der eine Strafe von 12 Wochenenden wegen Diebstahls absaß, obwohl er minderjährig war. Am zweiten Wochenende ging der Psychologe der Anstalt zum Haus seiner Eltern, um sie über seinen Tod zu informieren. Tod aufgrund eines Herzstillstands. Der Grund? Ist unbekannt; er bekam Angst, er war gefesselt, er starb. Es war am Morgen als das Make-up verschwand und die Zeichen der Schläge sichtbar wurden.

Offensichtlich haben sich die Bedingungen für die Kinder in diesen Anstalten grundlegend geändert. In den vergangenen paar Jahren kamen einige Misshandlungsfälle ans Tageslicht, die viel Beachtung in den Medien fanden. Trotzdem hat die Tatsache, dass die SchließerInnen vorsichtiger geworden sind, wenn sie „Zwangs“methoden anwenden, oder wenn der Richter die Anstalten für eine „Inspektion“ besucht (für gewöhnlich bekommt der Direktor der Anstalt vorher eine Ankündigung, wie im Fall der Jugendarrestanstalt Valladolid) nichts daran geändert, dass unsere Kinder immer noch eingesperrt sind. Von den Behörden unterworfen verbüßen sie Strafen im Gefängnis, wo sie unter der Aufsicht derer stehen, die für ihre Einkerkerung und „Umerziehung“ verantwortlich sind und die selbst Straffreiheit genießen.

Deshalb wollen wir mit dieser Demonstration an Ramón erinnern, weil sein Tod weder einfach ein „Exzess“ in der Anwendung einer Methode, noch ein Fehler in der Ausführung der gesetzl. Bestimmungen zur jugendlichen Schuldfähigkeit war, das heißt eines Gesetzes für Kinder und Heranwachsende unter 18 Jahren. Sein Tod war die logische Konsequenz in einer Gesellschaft, die ihre Probleme wegsperrt, die wegschaut, um nicht sehen zu müssen, dass da Menschen, Kinder unter denjenigen sind, die ihrer Freiheit beraubt werden. An Ramón zu erinnern bedeutet daran zu erinnern, dass dort immer noch junge Leute eingesperrt sind. Es bedeutet sich daran zu erinnern, dass der Staat uns unserer Fähigkeit und Möglichkeit beraubt, unser Leben und unsere Konflikte selbst zu regeln und uns dann wegsperrt. Der Staat kerkert unsere Kinder ein, unsere Brüder und Schwestern, unsere GenossInnen, unsere Enkelkinder etc. stiehlt ihnen ihre Verbindungen, Zuneigungen, Orte und Leben.

Wir glauben weder an ihre Gesetze noch an ihre Justiz. Die Antwort auf die Probleme unserer Kinder ist die Antwort auf unsere eigenen Probleme, die unserer Bezirke und Städte. Die Lösung ist nicht das Gefängnis und kann es überhaupt nicht sein. Gefängnis ist die Lösung für die Interessen der Herrschaft. Gefängnisse, die für Kinder mit eingeschlossen, verschlimmern die Entwurzlung, verursachen Leiden und Tod und zementieren Marginalisierung und Ausgrenzung.

Sie wollen die gesellschaftlichen Konflikte unter den Teppich kehren, damit sie nicht gesehen werden können, damit wir nicht über das eigentliche Problem nachdenken und wie wir es selbst lösen können. Am liebsten wäre ihnen, wenn niemand je über Ramón geredet hätte, dass niemand jemals über einen 19 jährigen Jugendlichen erfahren hätte, der eine Haftstrafe absaß und zu Tode geprügelt wurde. Wir lassen das nicht geschehen; wir werden gegen sie weiterkämpfen, gegen ihre Gefängnisse und ihre Gesellschaft. Für Ramón, für uns, für all die anderen.

Versammlung gegen Jugendstrafanstalten – centrosdemenores
Koordination der Stadtteile – coordinadoradebarrios

der Text auf Spanisch

Montevideo, Uruguay: Solidemo an der griechischen Botschaft

Freiheit für die gefangenen AnarchistInnen in Griechenland und in der ganzen Welt!
Lang lebe die Revolte in Griechenland!
Freiheit für die Gefangenen des Kapitals! Rache! Für die Revolte in Griechenland und in der ganzen Welt

Es lebe die Revolte!

Freitag, 22.Februar 2013

Im Rahmen der internationalen Kampagne in Solidarität mit dem anti-autoritären Kampf auf griechischem Staatsgebiet riefen wir zu einer Demonstration vor der Botschaft in Montevideo auf – als eine Geste der Teilhabe mit unseren GenossInnen, die seit Jahren darum kämpfen, die Ordnung der Misere zu untergraben.

Die repressiven Kräfte des Staates und faschistische Gruppen haben jüngst ihre konstanten Operationen gegen anarchistische und antikapitalistische Gruppen verschärft. Die Räumung von autonom-sozialen Räumen und die Inhaftierung vieler ihrer Mitglieder, die Verfolgung und die Gefangenschaft von GenossInnen für Sabotageakte und Enteignungen und die Repression gegen jedeN, der/die eine aktive Position innerhalb der Kämpfe einnimmt, sind Teil einer Repressionswelle, die von einem System der Herrschaft ausgeht, das es nicht erlaubt, sich selbst zu hinterfragen.

Wir durchblicken, dass diese repressiven Vorfälle nicht isoliert oder auf einen bestimmten Kontext beschränkt sind, sondern sich viel mehr in jedem Raum wiederholen, wo die Macht des Staates gefährdet ist. Dieses Rezept wird weltweit angewandt mit der Absicht, die Beziehungen der Beherrschung und Ausbeutung aufrecht zu erhalten.

Wir verteidigen den anti-autoritären Kampf und seine Methoden hinzu einem Bruch mit der erstickenden Realität, in der auch wir hier leben. Wir vergessen nicht jene, die – in diesem Moment – inhaftiert, verfolgt oder auf der Flucht sind.

Es folgt eine Proklamation, die vor der Botschaft von Griechenland verlesen wurde: Continue reading Montevideo, Uruguay: Solidemo an der griechischen Botschaft

Syndey, Australien: Scheiß auf Hochzeit, scheiß auf (rechtliche) Gleichstellung

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Der folgende Text ist einem Flugblatt entnommen, das auf einer queeren Demonstration in Sydney am 8. März 2013 verteilt wurde.

Seit über einem Jahrzehnt war die gleichgeschlechtliche Ehe das Aushängeschild der GLBTI-Bewegung. Vermarktet als ein Ein-Themen-Kampf, der Gleichheit bringen und die GLBTI-Phobie ein für allemal beenden sollte, war er der Schwerpunkt der queer-aktivistischen und -politischen Anstrengungen. Der Kampf für die gleichgeschlechtliche Ehe wurde uns als Kampf für volle Gleichberechtigung vorgeführt. Uns wird suggeriert, dass es dieser eine Schritt ist, der uns – ‘die Queers’ – von der perfekten Regenbogenutopie trennt: die Möglichkeit, unsere gleichgeschlechtlichen Beziehungen mit dem Staat in Einklang zu bringen. Sobald – anscheinend – dieses Recht gewonnen wird, werden wir alle in der Lage sein, dem Sonnenuntergang [Hand in Hand] entgegenzulaufen.

Die Ehe – als eine Institution – war so lange sie existiert ein Werkzeug  des Patriarchats, des Kapitalismus und der Regierung. Sie wurde genutzt, um Frauen zu kontrollieren, Geld und Ressourcen zu teilen und  zu konsolidieren und die Macht der Staaten über ihre Untertanen zu stärken.

Die Ehe ist ein finanzieller Vertrag, der geschlossen wird, um zu entscheiden, wer was bekommt und wie viel. Ehe bestimmt Erbfolge. Sie bündelt das Geld für diejenigen, die es besitzen, um sicherzustellen, dass es nicht an andere verteilt wird, die keins haben. Da die meisten Menschen innerhalb ihrer Klasse sowie ihrer ‘ethnischen Gruppe’ heiraten, behält die Ehe die Konzentration von Kapital, Status und Privilegien an einem Ort bei, wobei sichergestellt wird, dass sie nicht “ausläuft.”

Die Ehe wird auch als Instrument der Kontrolle durch Staat und Regierung genutzt. Indem sie ihre Untertanen in minimale Einheiten einteilen, hat dies zur Folge, dass Menschen so getrennt wie möglich voneinander leben. Indem die Gemeinden verkleinert werden, wird es schwieriger für die Menschen, sich dem Staat oder der Regierung zu widersetzen und schützt jene vor zivilen Unruhen. Darüber hinaus dienen heteronormative Familien als bequeme Produktionseinheiten, da sie produzierende BürgerInnen und ArbeitnehmerInnen für das kapitalistische System und SoldatInnen für das Militär erzeugen. Die Rolle der Familien bei der Herstellung dieser menschlichen Funktionstypen ist kritisch zu betrachten. In der Tat lernen die meisten Menschen ihre Regierungen zuallererst innerhalb ihrer Familien durch “Werte” wie  Patriotismus, Nationalismus, Militarismus und Kapitalismus zu lieben und zu dienen.

Der Kampf für die gleichgeschlechtliche Ehe ist ein konservativer Kampf, dessen Ziel es ist, den Eintritt in die Heteronorm zu erobern. Als solcher, entscheidet er sich, unterdrückende Strukturen zu verstärken, indem er für den Zugang in jene Stukturen und den damit erhegeneden Privilegien agitiert. Als  ein Kampf, der sich mit Normen und Privilegien beschäftigt, schließt er auch jene aus (oder wirft sie über Bord), die nicht in eine saubere homosexuelle Replik des ‘Normalen’ passen. Er zweckentfremdet zudem Geld, Ressourcen und aktivistische Energie von Thematiken, die weit dringender für die queere Bevölkerung sind, welche mit viel größeren Problemen lebt. Anstatt an diesem Disaster des Kampfes teilzunehmen, müssen sich Queers sowohl diesem Kampf als auch den unterdrückenden Strukturen widersetzen, die versuchen, ihn zu verstärken. Anstatt sich “Rechte” zu verdienen und nach (rechtlicher) “Gleichstellung” zu streben, sollten wir uns für die Befreiung einsetzen und eine Revolution anstreben.

 Wir wollen nicht heiraten. Wir wollen nur ficken. 

Smash the Church. Smash the State.

Ehe ist sprichtwörtlich ein brennendes Gebäude. Anstatt an die Tür zu klopfen, um hereingelassen zu werden… sollten Queers die Flammen schüren!

Weitere Informationen: i, ii, iii

Demo in Gedenken an den getöteten Anarchisten Lambros Foundas und in Solidarität mit den Mitgliedern des Revolutionären Kampfes und all jene, die im selben Fall verfolgt werden

Klick auf das Plakat und du wirst zu einem Video der Demo weitergeleitet

Demonstration in Gedenken an den anarchistischen Genossen Lambros Foundas, RK-Mitglied…

Vor 3 Jahren, am 10.3.2010, starb der Genosse Lambros Foundas während einer bewaffneten Auseinandersetzung mit der Polizei im Athener Vorort Daphni nach dem versuchten Diebstahl eines Autos, welches für eine Aktion genutzt werden sollte.

Lambros Foundas ist einer von uns, er starb im Kampf für die Freiheit.

Die Aktionen des Genossen waren gerichtet gegen die ökonomische und politische Elite, als Antwort auf die globale Finanzkrise, welche einen neuen Totalitarismus anstrebt.

Die beste Art, einem gefallenen Genossen Ehre zu erweisen, ist, die Kontinuität des Kampfes für eine soziale Revolution und eine Gesellschaft, die gleich und frei ist, aufrechtzuerhalten.

… und in Solidarität mit den Mitgliedern des Revolutionären Kampfes und all jene, die im selben Fall verfolgt werden

Der Prozess im Fall „Revolutionärer Kampf“ ist in seiner Endphase.

Während des Prozesses wandelte sich der Gerichtssaal zu einem Konfrontationsfeld, in dem die Aktionen und Positionen des RK im Kontext des Kampfes gegen den Staat und die Bedingungen des modernen Totalitarismus mit dem Ziel einer sozialen Revolutionen erklärt wurden.

Gleichzeitig wurde durch das Gerichtsverfahren der Diskurs von GenossInnen, die im Kontext anderer Formen des Kampfes gehandelt haben und Repression wegen ihrer Entscheidungen ausgesetzt sind, hervorgehoben. Durch ihre Aussagen vor Gericht bestätigten sie die Vielfalt des subversiven Kampfes, indem sie ihre politische Neigung und Aktionen innerhalb des anarchistischen Raums verteidigten.

Heute ist es mehr denn je wichtig, dass unsere Solidarität gezielt eingesetzt wird, um den Kampf für soziale Befreiung zu verschärfen.

Samstag, 9. März, Monastiraki-Platz 12 Uhr
AnarchistInnen

Es folgen einige weitere Informationen zum Verfahren, die uns die GenossInnen der Roten Hilfe International übermittelten:

Der Staatsanwalt präsentierte den Fall gegen die Beschuldigten und folgte dem Vorschlag der Anti-Terror-Einheit und neben anderen Verurteilungen schlug er die Verurteilung von drei Mitgliedern welche die politische Verantwortung für die Beteiligung in der Gruppe übernahmen, Nikos Maziotis, Pola Roupa und Costas Gournas.

Ihnen werden alle Aktionen der Gruppe angelastet obwohl gar keine Beweise präsentiert wurden, die ihre Beteiligung belegen würden. Zusätzlich und wieder ohne schlüssigen Beweise schlug er die Verurteilung von vier GenossInnen vor, welche die Beteilugng in der Gruppe verneinten, Sarandos Nikitopoulos, Christoforos Kortesis, Vaggelis Stathopoulos und Kostas Katsenos.

Ebenfalls sagte er, dass die Frau von Kostas Gournas, Mari Beraha, freigesprochen werden soll, da es keine Beweise gegen sie gibt.

Solidarität mit den GenossInnen von Revolutionärer Kampf und jenen die auch bestraft werden sollen im selben Fall!

Zypern: AntifaschistInnen protestieren in Gedenken an Shehzad Luqman, der von zwei Neonazis in Athen erstochen wurde, vor der griechischen Botschaft in Nikosia

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Nationalismus ist eine Kinderkrankheit, sozusagen die Masern der Menschheit.
—Albert Einstein (1921)

Am 21. Januar 2013 versammelten sich AntifaschistInnen vor der griechischen Botschaft in Nikosia, um aus Anlass des Mordes an dem 26-jährigen Immigranten Shehzad Luqman aus Pakistan zu protestieren. Shehzad wurde am Donnerstag, 17. Januar, in den frühen Morgenstunden von Anhängern der Goldenen Morgendämmerung im Athener Bezirk Ano Petralona erstochen.

Die GenossInnen entrollten vor dem Eingang der Botschaft für über eine halbe Stunde ein Transparent auf dem zu Lesen stand: “Shehzad Luqman, mit tödlichen Messerstichen ermordet von Faschisten der Goldenen Morgendämmerung – Totale Schande” und dann nahmen sie Nikosias Hauptstraßen. Die antifaschistische Demonstration endete in der Nähe der Ledras Straße.

Lasst uns die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Faschos waren schon immer ein Werkzeug des Systems; isolieren wir sie.

nicosia-iii

Quelle

Amsterdam: Solidaritätsaktionen mit anarchistischen Räumen

Das obere Transpi schreibt: ‘Von Athen bis Amsterdam – Kampf um anarchistische, soziale Räume.” Das untere Transp bezieht sich auf ein von Räumung bedrohtem Hausprojekt: “Tabakspanden bleibt in unseren Händen!”

Im Januar fanden verschiedenste Aktionen in Solidarität mit den geräumten und bedrohten Räumen in Griechenland statt:

– An fünf Häusern und sozialen Zentren wurden Transparente mit Solidaritätsbotschaften an die Villa Amalias platziert. Später auch an anderen besetzten Häusern

– Am 17. Januar wurde ein Transparent im Stadtzentrum angebracht. Das Transpi schreibt: ‘Gegen Staat und faschistische Pläne, Villa Amalias bleibt besetzt!

– In der Ausgabe vom 18. Januar publizierte die anarchistische Zeitschrift ‘Zwart behang’ einen Text über die jüngsten Entwicklungen in Griechenland und rief zur Solidarität auf.

– Am 24. Januar führten GenossInnen eine nächtliche Soli-Demo durch. Es sollte berücksichtigt werden, dass es in letzter Zeit sehr schwer war für AnarchistInnen in der Niederland, eine Demo offen anzukündigen und sie dann auch in der Tat durchzuführen ohne von den Cops angegriffen oder verhaftet zu werden. Dies wurde über sichere Kanäle mobilisiert:

Am 24. Januar gegen 19:30 Uhr haben wir eine Demo in Kalverstraat, einer Einkaufsstraße im Zentrum von Amsterdam, durchgeführt. Wir waren ca. 20 Menschen mit Transpis und Fahnen,riefen Parolen, verteilten Flyer und ließen ein bisschen Feuerwerk knallen. Für 20 Minuten haben wir die Normalität der Konsumgesellschaft gestört. Es folgt der Text der Flyer, die verteilt wurden.

Solidarität mit den anarchistischen Räumen!

In den letzten Monaten überfiel der griechische Staat verschiedene besetzte Häuser, weil er nicht länger den Widerstand ertragen kann, der von diesen Gebäuden ausgeht. Von den Squats gingen Aktionen gegen den Aufstieg der Neonazis, den Krisen-Kapitalismus und der enormen Repression durch den Staat aus. Innerhalb der Häuser wurden Strukturen erschaffen und Aktionen für eine freie, solidarische Welt durchgeführt.

Die europäische Krise trifft genau die Menschen mit dem wenigsten Geld und sobald sie sich dem widersetzen, schlägt der Staat zurück. In diesem Fall lassen es sich die Menschen nicht gefallen ohne zurückzuschlagen, auf die Straßen zu gehen und die Gebäude wieder zu besetzen.

Deshalb sind auch wir jetzt hier auf der Straße; damit unsere Solidarität gehört wird, unsere Solidarität mit den bedrohten anarchistischen Räumen und jedem/r, die/der sich gegen die Faschisten, den Kapitalismus und die Autoritäten auflehnt.

‘Rebellion ist würde. Repression ist Terrorismus… Freiheit kennt keine Grenzen’

Athen: Update zu den 92 Festgenommenen der Villa Amalias Wiederbesetzung

[15:36 Uhr griechische Zeit] Seit heute Morgen, den 12. Januar, einige Stunden, bevor eine große Solidaritätsdemo in der Innenstadt Athens begann, werden die 92 bei der Wiederbesetzung des Villa Amalia Squat Festgenommenen von einem Untersuchungsrichter im Evelpidon Gerichtsgebäude verhört. Etwa 25 GenossInnen wurden bisher ohne Kaution entlassen; sie haben aber die Auflage bekommen, sich einmal im Monat auf der Polizeiwache zu melden.

An der Solidartitätsdemonstration in Athen beteiligen sich bisher 10.000 Menschen. Sie begann an den Propyläen der Athener Universität und führte über die Patission Allee zum Evelpidon Gericht. Auch in anderen griechischen Städten kam es heute zu Solidaritätsaktionen für besetzte Häuser, z. B. in Thessaloniki, Patras, Chania, Rethymnon und Heraklion (auf Kreta), Mytilini (auf Lesvos) und auf Naxos.

[18:55] Bisher wurden insgesamt 42 Festgenommene aus der Villa Amalias Wiederbesetzung entlassen. Laut aktuellen Informationen sind sie verpflichtet, sich monatlich in einer Polizeidirektion in der Nähe ihres Wohnortes zu melden und dürfen das Land bis zu ihrem Gerichtsverfahren nicht verlassen.

[20:07] Weitere 26 der Festgenommenen werden gerade entlassen; 68 sind nun draußen auf der Straße.

Protestkundgebungen in Solidarität mit besetzten Räumen wurden auch in den Städten Trikala, Arta, Preveza, Ioannina, Xanthi und Kozani abgehalten.

[22:28] Das Athener Gericht entließ schließlich alle verhafteten GenossInnen; sie wurden von knapp 250 solidarischen Menschen begleitet.

Insel Lesvos: Protestdemo in Mytilini in Solidarität mit allen besetzten Häusern und selbstverwalteten Räumen, 12.1.2013

„Hände weg von den besetzten Häusern“
„Alles was ihr tut, mach ihr nur des Geldes wegen“
„Solidarität mit allen besetzten Häusern“
„Unsere Münder und Mikrophone werden wir nicht schließen – Solidarität mit 98FM von 105FM (Mytilinis freies Radio)“
„Hände weg von den besetzten Häusern“
„Solidarität mit allen besetzten Häusern“

Quelle

Athen: Solidarität mit den besetzten Häusern und selbstorganisierten Räumen

“Solidarität mit den Squats, selbstorganisierten Unternehmungen und kämpfenden Menschen”
“Die Squats sind Teil des sozialen Kampfes – Solidarität mit dem Delta Squat” / “Wir sind die ersten Regentropfen eines kommenden Sturmes”

Es folgt der zentrale Text zur Demonstration, die am 1.12.2012 in Solidarität mit den besetzten Häusern in den Straßen des Athener Zentrum stattfand und am Victoria Platz begann. An der Demo nahmen ca. 1000 Menschen teil.

HÄNDE WEG VON DEN BESETZTEN HÄUSERN
SOLIDARITÄT MIT DEN SQUATS UND SELBSTORGANISIERTEN SOZIALEN ZENTREN

In einer Legalität, die unsere Leben plündert, bleiben wir ein Nest der Illegalität.

WIR ERSCHAFFEN

Squats und selbstorganisierte soziale Zentren sind Teil der Freiräume. Sie sind utopische Risse inmitten eines Prozesses von gesellschaftlicher Trostlosigkeit, den die Herrschenden uns versuchen aufzwängen. Sie sind soziale Bollwerke gegen Faschismus. In ihnen beherbegen sie die Samen der Subversion. In diesen Räumen experimentieren wir mit den Strukturen, die wir uns erträumt haben. Wir versuchen, anti-kommerzielle und selbst-organisierte Expressionen durch Konzerte und Theatervorführungen zu fördern. Wir erzeugen Zonen der Gegeninformation durch Radiostationen und Internetprojekte. Wir entwickeln die kollektive Selbst-Bildung, dessen Unterricht offen für alle ist. Wir gestalten soziale Solidarität mit Krankenstationen und VoKüs. Auf diesem Weg versuchen wir langsam, in jeder Stadt und jedem Bezirk die Art von Beziehungen und Ideen zu erschaffen, die diese uns aufgezwungene Herrschaft der Sklaverei stürzen.

SIE ZERSTÖREN

Die Unterdrückung des Delta Squats (in Thessaloniki), aber auch die Angriffe auf selbstorganisierte Projekte in ganz Griechenland (z.B. Draka Squat in Korfu, Apertus Squat in Agrinio, das besetzte soziale Zentrum Aphroditis 8 in Veria) – und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob diese Angriffe Teil der offiziellen Regierungslinie sind oder Teil der Aktivitäten paramilitärischer Organisationen – , sie sind nur eine weitere Ergänzung auf der langen Liste von Übergriffen auf die Gesellschaft, deren Höhepunkt die anti-sozialen und sich gegen Lohnabhängige richtende Maßnahmen sind, die in den vergangenen paar Jahren umgesetzt wurden. Der fortlaufende und exemplarische Angriff des Staates und des Kapitals gegen all jene, die Widerstand leisten, hat die Terrorisierung und das Ende jeder subversiven Praxis und Stimme zum Ziel. Indem sie Desorientierung und Angst als Waffen nutzen, versuchen sie uns in gezähmte Subjekte zu verwandeln, um so ihren Weg zur Erreichung ihres Ziels zu ebnen – der totalitären Gesellschaft.

Koordination der besetzten Häuser, selbstorganisierten Räume und sozialen Zentren Athens,
Genossinnen und Genossen


Quelle: i,ii / mehr Fotos von der Demo hier

24. November – 2. Dezember: Aktionswoche gegen die Goldminenprojekte auf der Halbinsel Halkidiki in Nordgriechenland

Auf dem Poster steht:

Sonnabend, 24. November, Thessaloniki: Demo gegen den goldenen Tod
Versammlungsort: Weißer Turm Thessalonikis (Lefkos Pyrgos), um 11 Uhr
Nach der Demo findet eine offene Diskussion/Versammlung für kommende Aktionen im „Alexandros“ Kino statt

Gegeninformationsveranstaltungen:
Donnerstag, 29. November, 19 Uhr:
Ioannina, im Antiviosi Squat

Freitag, 30. November, 19 Uhr:
Athen/Keratsini, im Resalto – Korfu, im Elaia Squat

Sonnabend, 1. Dezember, 19 Uhr:
Athen/Exarchia, im Autonomo Steki – Agrinio, im Apertus Squat

Sonntag, 2. Dezember, 16 Uhr:
Athen/Ilion, im Agros

Offene Koordinative von Thessaloniki gegen die Goldminen

Hier folgt der Aufruf zu einer Demonstration und einem offenen Plenum gegen die Goldminen, die am 24.11.2012 in Thessaloniki stattfanden:

„Die Minen von Halkidiki sind eine goldene Gelegenheit, die nicht verschwendet werden sollte“

11.000.000 Euro: Das ist der Preis, den Hellas Gold bezahlte, um die Minenrechte für ein Gebiet im nördlichen Halkidiki, das 317.000 Morgen Land umfasst, zu erhalten. Der Vertrag wurde vom griechischen Staat nach der Intervention von Herrn Pachtas, dem damaligen Staatssekretär für Finanzen and jetzigem Bürgermeister der Gemeinde Aristoteles, unterzeichnet. Im Vorfeld des Vertrags gab es keine öffentliche Ausschreibung. Stattdessen wurde die Kommission direkt an ein Unternehmen vergeben, das gerade mal zwei Tage vorher gegründet wurde (ein Unternehmen mit einem Aktienkapital von 60.000 Euro!). Überdies wurde das Unternehmen laut Vertragsbedingungen von jeglichen Reparationsauflagen befreit, die im Zuge der Umweltschäden verursacht durch die Canadian TVX Gold (dieses Unternehmen löste sich eines Nachts in Luft auf, hinterließ 472 unbezahlte ArbeiterInnen; die Gesamtschulden des Unternehmens gegenüber den ArbeiterInnen betragen 17 Millionen Euro) im Gebiet auftraten.

95.700.000 Euro: Der Gewinn, den Leonidas Bobolas, Dimitrios Koutras und Frank Timiş (die Hauptaktionäre von Hellas Gold) machten, nachdem sie das Unternehmen schrittweise in Teilstücke zerlegten, die sie dann an das multinationale Mutterunternehmen European Goldfields verkauften.

408.000.000 Euro: Beträgt der Marktwert der Minen laut einer Schätzung, die ein globaler Finanzdienstleister sechs Monate nachdem der griechische Staat sie überschrieb, abgab. Das bedeutet, dass der Wert auf das 37-fache des Kaufpreises angestiegen ist. Trotzdem hielt es die Regierung nicht davon ab, Hellas Gold mit 15.000.000 Euro zu subventionieren.

2.300.000.000 Euro: Ist der heutige Wert mit dem die Minen auf dem Aktienmarkt von Toronto gehandelt werden, nach der Übernahme der European Goldfields durch die Eldorado Gold Corporation, die jetzt 95 % der Aktienanteile der Hellas Gold kontrolliert. Eldorado Gold ist eine in Kanada ansässige multinationale Aktiengesellschaft. Ihre Hauptinvestoren sind Fonds und Banken wie J.P.Morgan und Goldman Sachs.

15.436.000.000 (!) Euro: Der Wert der Mineralien, die in den Minen von Halkidiki liegen.

0 Euro: Der Gewinn des griechischen Staates. Laut des Bergbauverfahrens gehören die Erzressourcen und Ablagerungen in den Minen ausschließlich den Unternehmen, die sie abbauen. Es gibt keine Klausel zur Abtretung der Minenrechte an den Staat aufgrund ihrer Erschließung. Das ist der Grund, warum die IWF/EZB/EU Troika den Vorschlag der griechischen Regierung ablehnte, als diese in den Verhandlungen zum Schuldenabkommen die Halkidiki Minen als Garantien anbot.

„Jene, die reagieren sind Provokateure und stehen gegen den Fortschritt“

Viele Menschen denken wahrscheinlich, dass Eldorado Gold vorhat, Untergrundminen mit Schächten zu bauen, Tunnel zu graben etc. Das ist aber nicht der Fall. Continue reading 24. November – 2. Dezember: Aktionswoche gegen die Goldminenprojekte auf der Halbinsel Halkidiki in Nordgriechenland

Athen: Bericht über die Solidaritätsdemo (12.10.) für die Revolutionäre Organisation der „Verschwörung der Feuerzellen“ (CCF) und alle wegen derselben Gerichtssache angeklagten AnarchistInnen

SOLIDARITÄT MIT DEN GEFANGENEN KÄMPFERINNEN UND KÄMPFERN (Α)

Am Freitagabend, den 12. Oktober, gab es in der Athener Innenstadt eine Demonstration in Solidarität mit den gefangenen Mitgliedern der Revolutionären Organisation der „Verschwörung der Feuerzellen“ (CCF) und mit den zehn weiteren anarchistischen Genossinnen und Genossen, die wegen derselben Gerichtssache angeklagt wurden. Der CCF-Prozess hatte am 8. Oktober begonnen im Spezialgericht des Frauengefängnisses Koridallos.

Eigentlich war bereits für den 6. Oktober zu der Demo aufgerufen worden, doch mitten in der vergangenen Woche überraschten die staatlichen Repressalien gegen die Antifaschisten der Motorraddemo und die sich mit ihnen Solidarisierenden (30.9. und 1.10.). So beschloss die Solidaritätsgruppe des CCF-Prozesses, die Demo auf diesen Freitag zu verlegen.

Ab 19.30 Uhr versammelten sich die Menschen an der Propylaea, wo Texte und Flyer an die Passanten verteilt, Slogans an Wände gemalt und Erklärungen über ein Soundsystem verlesen wurden. Ungefähr um 20.30 Uhr zogen rund 300 Genossinnen und Genossen die Panepistimiou-Straße entlang in Richtung Omonia-Platz. An der Kreuzung zur Patission–Straße versuchten motorisierte DIAS-Bulleneinheiten und MAT-Schwadrone den Demonstrationszug auseinanderzutreiben. Die Atmosphäre erhitzte sich durch die Bullenpräsenz etwas, Zusammenstöße jedoch gab es nicht. Die Demonstranten gingen auf der Patission-Straße, verursachten dort Verkehrschaos, setzten ihren Zug fort auf der Solomou-Straße und beendeten die Demo im Stadtteil Exarchia.

In Anbetracht der gravierenden Situation, in welche die juristische Mafia unsere Genossinnen und Genossen gebracht hat, waren es zwar nur wenige, die ihre bedingungslose Unterstützung der in der Gerichtssache der CCF verfolgten AnarchistInnen zum Ausdruck brachten. Die jedoch gingen auf die Straße wie Wölfe.

Einige der lautstark skandierten Slogans waren:

„Freiheit für die Feuerzellen“

„Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse“

„Theofilos Mavropoulos ist unser Bruder; Rebell im Gefängnis, unser Genosse auf den Straßen“

„Schüsse aus Kalaschnikows sind das Richtige für Cops“

„Faschisten, Arschlöcher, die Galgen warten schon auf euch“

„Von Mexiko bis Indonesien, lang lebe FAI-FRI und die neue Anarchie“

„Staaten sind die einzigen Terroristen; Solidarität mit der bewaffneten Guerilla“

„Internationaler revolutionärer Kampf gegen Staat und Kapital“

„Hört zu, Wächter: Hände weg von den Kämpfern“

„Dendias (Minister für öffentliche Ordnung), du Kriecher, wir brennen die Stadt nieder“

„Wut und Bewusstsein, Verweigerung und Gewalt; wir säen Chaos und Anarchie“

„Solidarität ist die Waffe des Volkes; Krieg dem Krieg der Bosse“

„Bullen, erinnert ihr euch noch an Gyzi? Eins – drei, Christos Tsoutsouvis“
(in Gedenken an den Gegner des Staates und Stadtguerillero Christos Tsoutsouvis, der am 15. Mai 1985 bei einer Schießerei im Athener Stadtteil Gyzi drei Bullen exekutierte, bevor er durch Polizeikugeln fiel)

„Und jetzt lasst uns eine Parole rufen, die alle vereint: BULLEN–SCHWEINE–MÖRDER“

„Von Athen bis London, von Santiago bis Turin, Feuer den Gesetzen, Kugeln für die Bullen, und für jeden Nazi Benzin und Docht“

„Vorwärts, Anarchisten, vorwärts Nihilisten, alle Befürworter im Dreck vergraben“

„Solidarität mit GenossInnen in Italien – Anarchie, Destabilisierung, Direkte Aktion, Aufstand“

„Freiheit für alle, die in Gefängniszellen sind!“

Athen: Anti-Repressions-Flugblatt der offenen Volksversammlung in Peristeri

Wenn wir nicht in jedem Stadtteil Widerstand leisten, werden unsere Städte moderne Gefängnisse

20. Oktober

WIR LASSEN UNS WEDER ZUM SCHWEIGEN BRINGEN NOCH TERRORISIEREN

Am Mittwoch, 26. September, dem Tag des Generalstreiks, protestierten Tausende von Menschen gegen die bevorstehenden arbeitnehmerInnenfeindlichen Maßnahmen, die noch mehr Verarmung in unser Leben bringen werden.

Vom frühen Morgen an erfolgten Angriffe eines massiven Polizeiaufgebots ohne Anlass auf die sich vorab treffenden Nachbarschaftsversammlungen von Aghios Dimitrios (Brachami), Vyronas–Kaisariani–Pangrati und Zografou und hinderten sie daran, an der Streikdemonstration ins Stadtzentrum teilzunehmen. Dutzende von Menschen wurden festgenommen. Besonders in Zografou wurden Personen von den Repressionskräften gejagt und verprügelt und Terror im ganzen Gebiet verbreitet. Insgesamt gab es allein in Zografou 20 Festnahmen, von denen 12 in Inhaftierungen umgewandelt wurden, darunter auch minderjährige Schülerinnen und Schüler.

Während der Streikdemo schlugen die Repressionskräfte TeilnehmerInnen brutal zusammen, verschossen massiv Tränengas, nahmen 129 Personen in Gewahrsam und verhafteten 22 Personen, wobei sie einem genau vorbereiteten Plan folgten, die Menschenmenge auseinanderzutreiben.

Am selben Nachmittag versammelten sich Dutzende von Menschen erneut auf dem Gardenias Platz in Zografou, wo sie ohne Anlass von DELTA-Polizeieinheiten auf Motorrädern und MAT-Sondereinsatzschwadronen schikaniert wurden.

Die staatliche Repression setzte sich in der folgenden Zeit fort mit einer Reihe von Versuchen, jegliche Aktivität innerhalb der Protestbewegung zu verhindern.

Am 30. September während einer antifaschistischen Motorraddemonstration im Zentrum Athens attackierten DELTA-Einheiten auf Motorrädern einige der Teilnehmenden und schlugen sie zusammen. 15 Antifaschistinnen und Antifaschisten wurden festgenommen, auf dem Polizeihauptquartier gefoltert und, der Verbrechen beschuldigt, auf Kaution freigelassen.

Am ersten Oktober bei einer Solidaritätszusammenkunft vor dem Gericht in Evelpidon wurden die Anwesenden auf dem Gelände auseinandergejagt und bis in die umgebenden Straßen hinein verfolgt. Weitere 25 Personen wurden festgenommen, wobei vier von ihnen angeklagt und im Polizeihauptquartier in Gewahrsam gehalten wurden.

Zur gleichen Zeit wurden viele Schulen in ganz Griechenland von Schülerinnen und Schülern besetzt, die für eine freie Bildung kämpfen. Auch sie wurden von Behörden angegriffen. Vor allem am 2. Oktober drangen uniformierte und zivile Polizisten in den Hof des 1. Staatlichen Gymnasiums in Holargos ein und zögerten nicht, Schülerinnen und Schüler zu verspotten und zu verletzen, um die Besetzung zu beenden.

Am 4. Oktober stürmten Werftarbeiter, die schon seit sechs Monaten keinen Lohn mehr erhalten hatten und zusätzlich gegen die Implementierung von Arbeitsplatzrotation in der Skaramaga Schiffswerft kämpfen, das Pentagon (Hauptquartier des griechischen Verteidigungsministeriums) und forderten ihren ausstehenden Lohn. Es folgten direkte Zusammenstöße, Handgemenge, daraufhin massive Repression und Tränengaseinsatz. MAT-Einheiten nahmen 107 Personen in Gewahrsam und inhaftierten 12 Personen.

Am selben Tag (dem 4.10.) während einer weiteren solidarischen Zusammenkunft für die 15 verhafteten Antifaschistinnen und Antifaschisten der Motorraddemo vom 30.9. gab es erneut brutale Repression durch Aufstandsbekämpfungseinheiten, mehrere der Anwesenden wurden verletzt.

In den frühen Morgenstunden des 8. Oktobers, während der Besetzung des Informationszentrums des staatlichen Elektrizitätsunternehmens (Public Power Corporation) durch Angestellte, Mitglieder der Arbeitergewerkschaft GENOP–PPC, wurden 18 Personen festgenommen.

Am Morgen desselben Tages (8.10.) bei einer Protestaktion von Arbeitern im psychiatrischen Krankenhaus Dromokaiteio nahm die Polizei drei Mitglieder des Gewerkschaftsvorstands fest.

Am 9. Oktober demonstrierte der Staat „Zero Tolerance“ durch das Verbot von Demonstrationen und Versammlungen von Personen im Zentrum Athens und den Einsatz von Scharfschützen und Polizeihubschraubern, Bedingungen, die nur Erinnerungen an das Junta-Regime wachrufen können. AktivistInnen wurden in ihrem Zuhause festgenommen und ganze Kollektive als Geisel genommen und von ihrem Versammlungsort abgeführt. Die versammelte Menge im Zentrum der Stadt wurde auseinandergetrieben und von MAT-Schwadronen, DELTA- und DIAS-Motorradeinheiten verprügelt. Insgesamt erfolgten 217 Festnahmen und 24 Inhaftierungen.

Am Donnerstag, 18. Oktober, Generalstreik, machten die Repressionseinheiten massiv Gebrauch von Gewalt, Chemiewaffen und Blendschockgranaten. Demonstrierende wurden schwer verletzt, 107 Personen festgenommen, 7 in Polizeigewahrsam gehalten mit drohenden Anklagen als Konsequenz des Angriffs auf sie. Während der Streikdemo kam ein Demonstrant ums Leben. Er war ein Hafenarbeiter, seit 2006 arbeitslos, und hatte sich dem Block der Gewerkschaft PAME angeschlossen.

In 23 Tagen gab es insgesamt 585 Festnahmen und 105 Inhaftierungen.

Noch einmal, die Rachsucht der Repressionsmechanismen entlädt sich in Maßnahmen, die ein Exempel statuieren sollen an allen, die Widerstand leisten und kämpfen. So vielen Menschen wird ein Verbrechen vorgeworfen, sogar wegen des Tragens einer einfachen OP-maske, und Fotos ihrer Gesichter und Details festgenommener Demonstranten haben sie an die Medien des Regimes weitergegeben.

  • SOZIALE KÄMPFE KÖNNEN NICHT EINGEKERKERT ODER ANGEKLAGT WERDEN

  • KEINE STRAFVERFOLGUNG DER GEFANGENEN KÄMPFERINNEN UND KÄMPFER

  • GEMEINSAMER WIDERSTAND IST UNSERE STÄRKE
  • SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE

OFFENE VOLKSVERSAMMLUNG IN PERISTERI

Jeden Montag & Donnerstag auf dem Dimarchiou Platz um 20.00 Uhr

Athen: Berichterstattung von der antifaschistischen Demo auf dem Amerikis Platz


Am Freitagabend, den 12. Oktober, führten EinwohnerInnen und UnterstützerInnen, die sich dem Faschismus und sozialen Kannibalismus widersetzen, in Kypseli eine große antifaschistische/antirassistische Demo durch.

Die Kundgebung mit Lautsprechersystem auf dem Amerikis Platz wurde – als direkte Antwort auf eine Versammlung, zu der Faschos und RassistInnen zur selben Uhrzeit mobilisierten – von AntifaschistInnen aus den Stadteilen Kypseli und Patissia organisiert und fand unter Beteiligung solidarischer Menschen aus anderen Athener Stadtteilen, unter ihnen viele ImmigrantInnen, statt.

Mehr als 300 Protestierende füllten den Amerikis Platz, brachten Transparente an, verteilten und verlasen antifaschistische Texte. Gleichzeitig zogen Anti-Riot-Polizeieinheiten in den engen Gassen rund um den unteren Teil des Platzes auf und versperrten so den Weg zu den hunderten Faschos, die sich in der Acharnon Straße versammelten. Schlussendlich marschierten die Neonazis, eskortiert von den Bullen, zum Sektor Aghios Panteleimonas weg.

Kurze Zeit später, bewegte sich die große antifaschistische Demo in die Patission Straße und der Umgebung des Amerikis Platzes. Egal, wo die Protestierenden – laut antifaschistische Parolen rufend und Sprechchöre in Solidarität mit ImmigrantInnen anstimmend – langliefen, schlossen sich ihnen weitere Menschen an, die Hälfte von ihnen ImmigrantInnen. So erreichte die TeilnehmerInnenzahl fast 600 Menchen. Hier findet ihr weitere Bilder: i, ii.

SOLIDARITÄT MIT DEN POLITISCH VERFOLGTEN KÄMPFENDEN ANTIFAS AUS PATRAS!

Mexiko Stadt: Solidaritätsinterventionen bei verschiedenen Botschaften am 28. September

Im Zusammenhang mit den Tagen der Mobilisierung (21.-30. September) und der internationalen Solidarität mit GenossInnen, die weltweit gefangen gehalten werden, wurde am Freitag Mittag, dem 28. September, zu einer Anti-Repressions Demonstration in Mexico City aufgerufen.

Die anarchistische Demo stattete den Botschaften verschiedener Staaten, in den GenossInnen eingekerkert sind, einen Besuch ab und richtete sich ebenso gegen das Vertretungsorgan der Guanajuato-Regierung angesichts der Tatsache, dass Braulio Durán in Leon gefangen ist.

Es folgen einige Eindrücke von der Anti-Knast-Intervention:

Präsidium der Guanajuato-Regierungsvertretung:

“Dies ist der Weg, wie ich meine SOLIDARITÄT ausdrücke:

– mit einem festen Schritt, der sich trotz allem nicht umkehren lässt 
– mit einem liebenden Herzen, das vor einem/r GenossIn enthüllt
– mit einer liebevollen Hand und einem/r anderen GenossIn.
Dies ist der Weg, wie ich meine SOLIDARITÄT ausdrücke: in jedem Kampf eine Summe von wertvoller Freiheit zu gewinnen.

Gabriel Pombo Da Silva

Freiheit für die Gefangenen!

$hilenische Botschaft:

Indonesische Botschaft:

Polizeigefolgschaft:

Schweizer Botschaft:

Griechische Botschaft:

Italienische Botschaft:

Quellen und weitere Fotos: ABC Mexico via Liberación Total

Volos, Griechenland: Nächtlicher Protest in direkter Solidarität mit dem Delta Squat und den kämpfenden Menschen

Mittwochnacht, den 12.09. hielten wir in der Stadt Volos ein spontanes Treffen ab, nachdem wir die Nachricht über die Räumung des Delta Squats in Thessaloniki hörten. Auf unsere Diskussion folgte ein Protestumzug, der gegen 1:10 Uhr auf dem Aghiou Nikolaou Platz startete. Fast 80 Menschen kamen auf die Straße und passierten die Polizeiwache und die überfüllten lokalen Kaffee-Bars. Wir liefen weiter zur Dimitriados Zentralstraße, gingen die Promenade am Meer runter und beendeten den Protest auf dem Palia Platz.

Es gab viele Sprechchöre mit Parolen zur Verteidigung von Hausbesetzungen, Solidaritätspraktiken, anarchistischen Kämpfen, gegen den Staat, die Bullen und die Faschos. Bis auf einen Wagen mit Zivis, waren keine Polizeikräfte anwesend.

Besetzte Häuser, radikale Streiks, Riots, Guerillakämpfe und jegliche andere Form und Wahl des Kampfes, der zur Zerstörung dieses Systems und zum Aufbau einer Gesellschaft die auf Solidarität und Gleichberechtigung basiert, haben unabhängig von existierenden Meinungsverschiedenheiten, unsere faktische Unterstützung.

Kein kämpfender Mensch, kein Mensch, der verfolgt oder eingesperrt wird, darf alleine gelassen werden, wenn er mit diesem gewalttätigen Angriff des totalitären Kapitalismus und seiner Republik konfrontiert wird. Solidaritätsbeziehungen unter den Unterdrückten und Ausgebeuteten, sowie beständige und kämpferische Strukturen, die der Herrschaft und ihrer UnterstützerInnen ihre Lebensgrundlage entziehen, aufzubauen, ist eine Einbahnstraße.

Hände weg von den besetzten Häusern!
Hände weg von den Kämpfen und Kämpfenden!

Solidarität ist unsere stärkste Waffe!

Rom: Elf Jahre nach dem G8-Gipfel in Genua werden DemonstrantInnen zu Haftstrafen verurteilt

Nach Berichten von linksunten.indymedia bestätigte am 13. Juli 2012  der erste Senat des Obersten Gerichtshofs (Kassionsgerichtshof – das höchte Gericht im italienischen Justizsystem) teilweise die harten Urteile gegen die 10 beschuldigten AktivistInnen.

Verfolgt wegen der Straßenkämpfe gegen den G8-Gipfel in Genau im Juli 2001 wurden zwei Menschen bis zu 15 Jahren Knast verurteilt. Drei haben eine Strafmilderung von 9 Monaten bis zu einem Jahr ihrer mehrjährigen Haftstrafe erfahren, während 5 erneut Rechtsmittel gegen ihre Verurteilung einlegen können. Was die anderen angeht, so können ihre Verurteilungen nicht länger juristisch angefochten werden. Demzufolge werden fünf Menschen eingeknastet und fünf weitere haben eine Wiederaufnahme des Verfahrens vor sich.

Alle Protestierenden wurden aufgrund derselben Anklage verfolgt und verurteilt: “Plünderung und Verwüstung” (was einem Vergehen wegen schweren Landfriedensbruch nahe kommt, jedoch schwerer wiegt). In Wahrheit setzte die Judikative jedoch den sogenannten Codice Rocco durch, ein Paragraph, der sich in die Ära des Faschismus zurückverfolgen lässt.

Wir würden es schätzen, wenn ihr mit weiteren Gegeninformationen aus erster Hand beitragen könntet.

Rom, Italien: Endgültige Urteile durch den Obersten Gerichtshof (Kassionsgerichtshof) für die Bullen, die in der Schlächterei in der Diaz Schule während des G8-Gipfels in Genua involviert waren

Athen, Griechenland: Text des anarchistischen Kollektivs ‘Feuerkreis’ in Solidarität mit den 10 verfolgten KämpferInnen von Genua

Update von Gipfelsoli:

Der italienische Kassationsgerichtshof hat am vergangenen Freitag ein hohes Urteil gegen zehn angeklagte AktivistInnen teilweise bestätigt: Wegen der Kämpfe gegen den G8-Gipfel in Genua 2001 und damit verbundenen Sachbeschädigungen sollen fünf italienische GenossInnen bis zu 14 Jahre Knast absitzen. Der Richterspruch ist nicht anfechtbar.

Marina (12 Jahre 3 Monate) und Alberto (10 Jahre) haben ihre Strafe bereits angetreten, während Francesco (14 Jahre) und Vincenzo (13 Jahre) für die Polizei unauffindbar sind. Ines (6 Jahre 6 Monate) erhielt wegen ihres kürzlich geborenen Kindes Haftverschonung. Fünf weitere können ihre Strafen (zwischen 7 und 11 Jahren) überprüfen lassen und müssen sie voräufig nicht absitzen.