Es folgt ein (weiterer) Text der 15 Gefangenen aus dem Gerichtshof in der Evelpidon Str.:
“Heute erklärte der Staat den Bürgerkrieg. Diejenigen, die nicht durch die Messer der Faschisten getötet wurden, kommen durch juristische Entscheidungen der Junta ins Gefängnis.
Wir rufen Kämpfende und alle, für die WÜRDE, SOLIDARITÄT, GLEICHHEIT und FREIHEIT nicht bloß leere Worte sind, sondern eine Lebenshaltung, dazu auf, den historischen Moment, in dem wir leben zu begreifen und dementsprechend zu handeln.
IDEEN können weder unterdrückt noch eingekerkert werden
Die 15 verhafteten antifaschistischen Frauen und Männer”
Am 4. Oktober wurden die 15 verhafteten AntifaschistInnen der Motorraddemo, einem Untersuchungsrichter vorgeführt. Während zwei Staatsanwälte Untersuchungshaft für alle 15 Gefangenen forderten, egal ob sie eines Verbrechens oder Vergehens beschuldigt wurden, entschied der Haftrichter entgegengesetzt.
Die Geiseln des Staates und ihre Verteidiger verbrachten den ganzen Tag im Gericht, vom frühen Morgen bis spät abends. Am Mittag wurden UnterstützerInnen und Verwandte von Anti-Riot-Bullen für das bloße Verfolgen der gerichtlichen Vorgänge angegriffen, es wurde von keinen Festnahmen, aber von einigen Verletzten berichtet.
Wegen dieser Meinungsverschiedenheit zwischen Staatsanwaltschaft und Untersuchungsrichter und nach einer langwierigen Besprechung wurde der Fall schließlich an den Justizrat überwiesen, der am 5. Oktober darüber entscheiden wird, ob die 15 GenossInnen in Untersuchungshaft kommen oder nicht.
Deswegen verbleiben alle 19 verhafteten GenossInnen im Hauptpolizeipräsidium in der Alexandras Avenue und werden erneut am 5. Oktober vor Gericht erscheinen.
Die vier GenossInnen, die am 1. Oktober im Rahmen der solidarischen Versammlung vor dem Gericht verhaftet wurden, wurden um 9 Uhr zum Gericht gebracht. Die 15 AntifaschistInnen, die am 30.9. verhaftet wurden, werden einem getrennten Verfahren ab 12 Uhr unterzogen.
Update
Alle 19 GenossInnen sind wieder frei (5.10.):
Die vier GenossInnen (am 1.10. festgenommen) wurden schließlich freigelassen. Der weitere Verlauf wurde auf Freitag, den 12. Oktober, um 9:00 Uhr im Gerichtshaus in der Evelpidon Str. vertagt.
Nach einer ausgedehnten Sitzung des Justizrats wurden die 15 AntifaschistInnen (festgenommen am 30.9.) von den restriktiven Bedingungen (auf Kaution) befreit – die Berufung steht noch aus.
After an extended session of the Judicial Council, the 15 antifascists (arrested on 30/9) were freed on restrictive terms (and monetary bail, pending appeal).
Aufruf zu einer neuen Versammlung von TeilnehmerInnen der antifaschistischen Interventionspatrouille: Mittwoch, 10. Oktober, 18:00 Polytechnikum (Gini-Gebäude, Eingang Stournari Str.)
Anarchistisches Transpi an der Kamara, Thessaloniki: “Solidarität mit den Verhafteten der antifaschistischen Motorrad-Demo – Athen – Evelpidon Gerichte, 4.10.”
In der Nacht des 15. September fand die erste Motorrad-Patrouille durch Athens Zentrum mit der Verteilung von Flyern und dem Rufen von Protestparolen gegen neonazistische Angriffe statt. Am 22. September wurde eine weiterere Antifa-Motorrad-Demo erfolgreich durchgeführt.
Am Abend des Sonntag, 30. September, bewegte sich eine dritte antifaschistische Motorrad-Patrouille zu berüchtigten Orten in der Innenstadt und wurde bald durch den faschistischen Abschaum behindert. Daraufhin vermöbelten GenossInnen ungefähr drei Neonazis in der Nähe der Phylis Str. im Bezirk Aghios Panteleimonas (im Athener Zentrum). Gegen ca. 9:00 Uhr, als einer von den Faschisten noch verletzt am Boden lag, wurden die letzten Motorräder der Demo als Vergeltung von mehreren Schlägern der DELTA-Motorradeinheit angegriffen.
Fast alle der AntifaschisteÍnnen auf den Motorrädern wurden gejagt und angegriffen, zuerst in der Nähe des Amerikis Platz (nicht weit vom tansanischen Gemeindezentrum, das von FaschistInnen erst vor ein paar Tagen verwüstet wurde), dann auf der Alexandras Allee und schließlich als sie zurück nach Exarchia waren. Auch dort wurden ein paar Jugendliche von der Polizei verfolgt und festgenommen. Mehrere Motorräder wurden hinter sich gelassen und schließlich von der Polizei beschlagnahmt. Kurz danach versammelten sich viele GenossInnen in den zentralen Athener Squats, um die Leute zu verteidigen.
Unter einer unbestätigten Anzahl von GenossInnen, die durch Cops verletzt wurden, wurde ein Antifaschist schwer verletzt. Fast 23 Personen, die an der Aktion teilnahmen, wurden zunächst vermisst. Unter ihnen waren 15, die an verschiedenen Orten festgenommen und im Polizeipräsidium in der Alexandras Allee, ohne Zugang zu einem Anwalt, festgehalten wurden.
Zu einer Kundgebung wurde für Montag Mittag, dem 1. Oktober, an den Evelpidon-Gerichten in Solidarität mit den Verhafteten aufgerufen. Das Verfahren wurde verschoben und schließlich auf Donnerstag vertagt, während die Versammlung von mehr als 300 GenossInnen besucht wurde. Am Abend griffen verschiedene Polizeieinheiten die UnterstützerInnen vor dem Gerichtshof heftig an und verfolgten sie in die umliegenden Straßen, was zu zahlreichen Gewahrsamnahmen führte – vier wurden später in Verhaftungen umgewandelt.
Die 15 AntifaschistInnen, die am 30.9. festgenommen wurden, befinden sich immer noch in der Polizeidirektion – ihre Vorladung vor den Evelpidon-Gerichten wurde für den Morgen des Donnerstags, 4.10., anberaumt. Die vier verhafteten GenossInnen vom 1.10. werden bis Freitag, den 5.10., im Polizeipräsidium festgehalten werden. Dann werden sie sich wahrscheinlich den Untersuchungen der Evelpidon-Gerichte unterziehen müssen.
AntifaschistInnenn, die an der Aktion teilgenommen haben, haben bisher noch nicht ihre eigene Version der Ereignisse veröffentlicht, erwähnten aber, dass mehr als 10.000 Euro für Gerichtskosten und Kaution zusammenkämen. Außerdem wurde am späten Mittochabend, 3.10., zu einer offenenen Versammlung im Polytechnikum aufgerufen, um über die neuesten Updates zu den 15 Verhafteten der antifaschistischen Interventionspatrouille (30.9.), den vier Verhafteten der Solidaritätsversammlung bei den Evelpidon-Gerichten (1.10.) und kommende Aktionen zu informieren. Die Veranstaltung wurde von mehr als 300 Anhängern besucht.
In der gleichen Nacht wurde ein Video der Intervention vom 30.9. veröffentlicht mit Aufnahmen kurz vor dem repressiven Schlag. Darüber hinaus haben alle 19 Geiseln in der Polizeidirektion eine erste Berichterstattung geschickt:
Dienstag, 3. Oktober 2012
Ein paar Worte aus den Arrestzellen in der 7. Etage des Athener Polizeipräsidium
Obwohl nun schon drei Tage seit unserer Verhaftung während der antifaschistischen Motorraddemo und der Flyerverteilung (am Sonntag 30/9) vergangen sind, denken wir, es ist gut, ein paar Dinge auch jetzt zu klären.
Nach einem öffentlichen Aufruf am Sonntag, 30.9., fand eine antifaschistische Motorrad-Demo und Flyerverteilung in der Innenstadt von Athen statt, die in Exarchia begann. Diese Demonstration war eine Reaktion auf faschistische Pogrome und Angriffen gegen MigrantInnen, die in mehreren Gebieten im Zentrum von Athen von faschistischen Banden ausgeführt wurden, welche sich als ‘Ausschüsse der Bewohner oder Ladenbesitzer’ tarnen und mit Hilfe von offiziellen staatlichen Banden handeln.
Im Moment sind wir nicht daran interessiert, das gegebene und triviale Verhältnis der Golden Dawn (Chrissi Avgi) mit der griechischen Polizei zu analysieren oder zu erklären.
Kurz nachdem die Patrouille von Mitgliedern der Golden Dawn (“Bürger”) angegriffen wurde, gab es einen Ansturm von Cops der DELTA Motorradeinheiten, die nicht nur dem Ende der Demo gefolgt waren, sondern auch in parallelen Gassen fuhren.
Am Ende wurden 15 antifaschistische KämpferInnen gefangen gefangen – sowohl Frauen als auch Männer. Sie wurden an verschiedenen Teilen ihres Körpers – Kopf, Arme und Beine – verletzt, während Cops auch Taser (Elektroschock-Waffen) verwendet.
Wir wurden in die 6. Etage des Athener Polizeipräsidium gebracht, vor die Abteilung des Staatsschutzes, wo unsere Nacht mit Schlägen, Drohungen, Haare ziehen und Verbrennungen von den DELTA-Teams, die Bilder für ihre privaten Fotoalben schossen, während sie uns beobachteten, begleitet wurde.
Drohungen wie “Jetzt, da wir wissen, wer ihr seid, werden wir euch wie eure Großeltern im Bürgerkrieg begraben” sind bezeichnend für den Terrorismus, den die idiotischen Prätoren der DELTA Teams auf uns auszuüben versuchten. Zur gleichen Zeit durften wir nicht mit RechtsanwältInnen oder ÄrztInnen in den darauf folgenden 19 Stunden kommunizieren. Am nächsten Tag, nachdem sie eine Vorführung von uns Verdächtigen mit der Aufnahme unserer Profile machten, brachten sie uns letztlich an die Gerichte dee ehemaligen Militärschule Evelpidon.
Während wir noch bei den Gerichten blieben, griffen Anti-Riot-Einheiten der Polizei die versammelten solidarischen Menschen an, verprügelten viele von ihnen heftig. Insgesamt 25 Personen wurden in Gewahrsam genommen und vier Festgenommene wurden schließlich angeklagt. Kurz nach ihrer Verhaftung wurden sie in die 6. Etage des Polizeipräsidiums überführt, wo die Cops ähnliche Maßnahmen der Einschüchterung, einschließlich demütigenden Leibesvisitationen, wie bei uns anwendeten. Nach einer beispiellosen rachsüchtigen Entscheidung wurde die vorübergehende Festnahme der vier Verhafteten für weitere drei Tage (bis Freitag) verlängert, während die vorübergehende Festnahme der 15 ersten Verhafteten bis Donnerstag verlängert wurde.
Sie brachten uns zu den Knastzellen in der 7. Etage des Polizeipräsidiums, in eine überfüllte Abteilung (ausgelegt für 30 Personen, während im Moment 80 Personen dort unter unglaublich erbärmlichen Bedingungen ‘leben’) und versuchten so, ‘unsere Standhaftigkeit zu brechen’. Allerdings stießen wir auch auf ein wirklich außergewöhnliches Gefühl der Solidarität von Menschen, die bis zu drei Monaten an diesem Ort “vergessen” wurden.
Inmitten der “wirtschaftlichen Krise”, wo mehr und mehr Menschen in Armut und Elend getrieben werden, wird der soziale Kannibalismus als Tugend belohnt, hebt der Faschismus seinen Kopf in unseren Gemeinden und Nachbarschaften, wird die staatliche Offensive auf allen Ebenen intensiviert; inmitten dieser Zeit sind jene Optionen, die Selbst-Organisation, Solidarität, Genossenschaft und direkte Aktionen fördern, Mittel, die nicht nur der Angst, die sie versuchen, auf unser Leben zu verhängen, widerstehen, sondern auch die Aussicht auf eine andere gesellschaftliche Organisation geben.
Du musst begreifen, worum es im Faschismus wirklich geht.
Faschismus wird nicht einfach von allein sterben; du musst ihn zerstören.
Gefangene vom 30.9. und 1.10.
(Einige unter uns, stolze Nachkommen der anarcho-kommunistischen Banditen (symmorites).
Am 27. August 2012 begann die Operation ‘Ixodidae (Zecca)’ mit Untersuchungen gegen dutzenden Menschen wegen der Mitgliedschaft in ‘subversiven Vereinigungen’ (nach Art. 270bis des italienischen Gesetzbuchs) und zahlreichen Razzien und Hausdurchsuchungen, die in den Städten Trento und Rovereto durchgeführt wurden. Seitdem waren Daniela Battisti unter Hausarrest und Massimo Passamani verhaftet.
Informa-Azione berichtete mit Blick auf die U-Haft-Maßnahmen, dass Daniela am Morgen des 8. Oktober freigelassen wurde und Massimo nun unter Hausarrest mit allen möglichen Restriktionen steht.
8. Oktober 2012: Die GenossInnen Konstantinos Papadopoulos, Stella Antoniou, Giorgos Karagiannidis, Alexandros Mitroussias und Kostas Sakkas nahmen an der ersten Anhörung des neuen CCF-Prozesses teil. Zu Beginn des Prozesses, nachdem das CCF-Mitglied Olga Ekonomidou darauf bestand, die folgende Stellungnahme im Gerichtssaal der Koridallos-Frauengefängnisse laut zu verlesen, verließen die neun Mitglieder des revolutionären Organisation CCF und der Anarchist Theofilos Mavropoulos den Gerichtsraum und wurden in ihre Knastzellen zurückgebracht.
Der Prozess wurde auf Mittwoch, den 10. Oktober, vertagt.
“Bevor euer Kriegsgericht beginnt, werde ich eine Stellungnahme im Namen der Mitglieder der Conspiracy of Cells of Fire verlesen.
Wir sind Gefangene des griechischen Staates und machen deutlich, dass wir keine Autorität anerkennen – gar nicht zu reden von der Judikativen – und natürlich auch keines eurer Gesetze. Der Fakt, dass wir Kriegsgefangene sind, heißt weder, dass wir aufgegeben haben, noch irgendetwas bereuen.
Wir sind weiterhin stolz auf unsere Organisation. Jede Aktion der CCF, jedes Wort, das wir in unseren Kommuniqués geschrieben haben, ist und wird immer ein reueloser Teil in jedeM von uns sein.
CCF ist der Weg einer neuen Kriegsführung der Stadtguerilla, sie ist Teil einer ausgedehnten globalen Verschwörung gegen die Institutionen und die Moral der Gesellschaft, die die Menschen seit Jahrhunderten versklavt.
Unsere Haft stoppt nicht unsere Gründe oder die neue Stadtguerilla, die sich in eine tägliche Praxis verwandelt und somit nie unseren permanenten Kampf für Freiheit stoppen wird, den ihr – Puppen des Systems – nie aufhalten könnt.
CCF lebt in uns neun, die die Veranwortung dafür übernommen haben, und weder hat ein anderer Angeklagter irgendeine Beziehung zur Organisation noch könnten sie was mit ihr zu tun haben.
Wir stehen immer noch zu unserem Genossen Theofilos Mavropoulos im unaufhörlichen Verlauf einer lebenslangen anarchistischen Auflehnung, ohne zurückzublicken.
Wir verzichten auf jede Hemmung und Entschuldigung und werfen uns selbst ein für allemal in das Feuer der Aktion. Von dort, wo wir stehen, senden wir wärmste Grüße an Yannis Michailidis und Dimitris Politis, die wegen der Mitgliedschaft in der CCF gesucht werden. Bis wir uns alle an dem Punkt treffen, an dem es kein Zurück mehr gibt. Wir senden unsere Stärke und Solidarität an alle aufständischen GenossInnen, die von den italienischen Behörden verfolgt werden, und ebenso an unsere GenossInnen der FAI, die flüchtig sind.
Schließlich stehen wir mit unseren Gedanken und Herzen eng an der Seite des anarchistischen Genossen Mario López, der in Mexiko bei der Explosion eines selbstgebauten Sprengsatzes verletzt wurde, und der Anarchistin Felicity Ryder, die sich für den klandestinen Weg entschied und nun im selben Fall strafrechtlich verfolgt wird.
Lang lebe die Informal Anarchist Federation (FAI)
Lang lebe die International Revolutionary Front (FRI)
Lang lebe die Conspiracy of Cells of Fire (CCF)”
“Terror sind die Nationalflaggen, die von den Balkonen hängen”
Als unverzügliche Reaktion auf ein weiteres faschistisches Pogrom, das am Tag zuvor im Umkreis des Amerikis Platzes stattfand und aus Protest gegen die Neonazis (so genannte “empörte griechische Bürger”), die damit drohten, erneut aus ihren Löchern zu kommen und ihren nationalistischen Terror zu verbreiten, wurde für den Abend des 26. Septembers im Bezirk Patissia, im Zentrum Athens zu einer antirassistischen Demo aufgerufen.
Zuerst versammelten sich AntifaschistInnen in der Nähe der Straßenecke Stavropoulou und Lemessou vor den Räumen der Tansanischen Gemeinde in Griechenland, die vor kurzem auch von neonazistischen SchlägerInnen angegriffen und demoliert wurde (siehe Video).
Auf dem Amerikis Platz wurde mit massiver Beteiligung von ImmigrantInnen und anderen AnwohnerInnen, die sich den faschistischen Einschüchterungsversuchen entgegensetzen, eine offene Versammlung abgehalten, in der ihre alltäglichen Probleme diskutiert wurden. Danach ging ein großer Block AnarchistInnen, AntifaschistInnen, antirassistischer Linker und weitere UnterstützerInnen und beides, ImmigrantInnen und Einheimische auf die Straße und stimmten antifaschistische Sprechchöre an.
Am Sonnabend, den 29. September um Mitternacht, griffen wir mit Molotowcocktails die MAT-Mannschaften in der Harilaou Trikoupi Straße an. Diese Aktion steht für eine reflexive Resonanz gegen das an den Pranger stellen unserer GenossInnen und Kämpfenden durch die offizielle Veröffentlichung ihrer Fotografien kurz nach ihrer Festnahme an dem Tag der Streikmobilisierungen. Wenn sie denken, dass die gewalttätigen Repressionsmethoden und die Welle der Terrorismuslust uns einschüchtern werden, dann irren sie sich gewaltig.
Widerstand mit allen Mitteln und zu jeder Zeit mit Wut und Bewusstsein SOLIDARITÄT MIT ALLEN WÜRDIGEN GEISELN DER HERRSCHAFT NICHTS IST VORBEI. ALLES GEHT WEITER…
GenossInnen in Solidarität
Quelle
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Die Bullen haben Fotos und Einzelheiten von insgesamt 9 der 23 der am 26. September in Athen verhafteten DemonstrantInnen veröffentlicht und drängen andere gesetzestreue BürgerInnen erneut dazu, zu DenunziantInnen zu werden. Nachdem die Verhafteten einem Gerichtsverfahren unterzogen wurden (erwachsene ebenso wie jugendliche, unter ihnen viele ernsthaft verletzte), wurde berichtet, dass sie entlassen wurden – einige unter restriktiven Bedingungen, mehreren drohen weitere Verfahren. (Sobald wir bestätigte Infos haben, werden Aktualisierungen folgen.)
In der Nacht vom 15. auf den 16. September fuhren rund 50 Motorräder durch die Athener Innenstadt und hinterließen Flyer und Plakate gegen die in diesen Gegenden immer wieder verübten Neonaziüberfälle. In ihrer Erklärung heißt es von den antifaschistischen GenossInnen: “Unser Ziel ist es, antifaschistische Reflexe, den Klassenwiderstand wachzurufen […]. Die Straße gehört uns, den Kämpfenden, den Mittellosen, den Ausgeschlossenen”.
Zwei Videos der direkten Aktion:
(auf dem zweiten Video ist der Slogan zu hören: “Faschisten, Arschlöcher, der Galgen wartet schon auf Euch”)
22:15 In faktischer Solidarität mit den etwa 25 Inhaftierten, die mit Gerichtsverhandlungen konfrontiert sind und sich in Haft befinden, wird für morgen, 27. September, um 11:30 Uhr im Athener Evelpidon Gericht zu einer Kundgebung aufgerufen. 12 von ihnen wurden am Morgen im Stadteil Zografou auf dem Gardenias Platz gefangen genommen, als die Streikkundgebung von der Polizei verboten und angegriffen wurde.
Insgesamt wurden heute 140 Menschen in Gewahrsam genommen.
20:55 Chios sah heute die größte Streikveranstaltung, die auf der Insel jemals in den vergangenen Jahren stattgefunden hat. Es ist das erste Mal, dass fast alle kommerziellen Läden und Cafeterias geschlossen blieben. Geschätzte 2.500 Menschen gingen am Morgen auf die Straße, unter ihnen etliche anarchistische GenossInnen und viele Jugendliche.
20:35 EinwohnerInnen und Streikende des Stadtteils Petralona halten am U-Bahnhof Petralona eine Lautpsprecherkundgebung zur Gegeninformation ab und fordern die sofortige Freilassung aller, die während der heutigen Protestveranstaltungen festgenommen wurden.
20:30 Trotz der Polizeischikanen, liefen über 500 Leute vom Gardenias Platz in die Hauptstraßen des Stadtteils Zografou, die Polizeieinheiten folgten ihnen in sehr nahem Abstand.
19:30 Der Gardenias Platz in Zografou ist von Motorradpolizei eingekesselt. Sie verhindern, dass weitere Protestierende Zugang zum Platz bekommen und bedrohen diejenigen, die sich in Solidarität mit den heute Inhaftierten dort versammelt haben, sie in Gewahrsam zu nehmen. Es ist das zweite Mal heute, dass der Gardenias Platz mit allen Sorten von Polizei gefüllt ist. Die Leute harren aus und rufen zur sofortigen Unterstützung auf.
Einige Bilder von der Streikdemo im Zentrum Athens: i, ii, iii, iv und v
„Giftköder für die MAT Antiriotmannschaften“Auf dem Flyer steht: „Die zweite Woche der Mobilisierungen in griechischen Gefängnissen; Solikundgebung am Mittwoch, 3. Oktober, um 18 Uhr auf dem Eleftherias Platz, Koridallos“„Nicht einen Millimeter zurück; 6,72 Millimeter in den Kopf eines jeden Faschisten“ (A)
18:10 Laut Anwälten kam es zu insgesamt 129 Ingewahrsamnahmen, während es bis jetzt 25 Festgenommene gibt, die mit Gerichtsverhandlungen konfrontiert sind.
17:25 Streikende und weitere Widerständische rufen zu einer Kundgebung um 19 Uhr auf dem Gardenias Platz im Bezirk Zografou auf, um gegen die repressiven Ereignisse, Masseningewahrsamnahmen und Verhaftungen des Tages zu protestieren.
17:00 Die Bullen haben einen heftigen Angriff in Exarchia gestartet. Sie drangen von der Arachovis Straße aus auf den Platz und zerstreuten die Menschen. Die Leute wurden vom Platz vertrieben und rannten in die Harilaou Trikoupi und Valtetsiou Straße. Mindestens eine weitere Ingewahrsamnahme wurde berichtet.
16:40 In Kavela, Nordgriechenland, bleiben viele Läden geschlossen. An der Demo nahmen 1.000 Protestierende in linken, antiautoritären und ArbeiterInnenblöcken teil. Fast 100 Menschen demonstrierten in dem anarchistischen Block hinter einen Banner auf dem stand: „Mit 400 Euro lasst ihr mich nicht leben, ihr lasst mich revoltieren“.
16:38 Zurzeit ist der Exarchiaplatz trotz der massiven Präsenz der Repressionskräfte in der Umgebung wieder mit Menschen gefüllt. Die Soliversammlung vor den Polizeihauptwachen in der Alexandras Allee verharrt dort auch noch.
16:20 In Agrinio schlossen sich knapp 70 GenossInnen, libertäre SchülerInnen und andere AnarchistInnen dem Block des Apertus Squats an. An den zwei Demonstrationszügen, die es in der Stadt gab, nahmen insgesamt 1.800 Streikende teil.
16:05 Mindestens 13 der 20 Ingewahrsamnahmen während der morgendlichen Operation in Zografou wurden in Haft umgewandelt. Von den betroffenen Protestierenden befindet sich einer zurzeit mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Außerdem konnten die Inhaftierten bisher keine Anwälte konsultieren und es ist nicht bekannt, wann sie dem Staatsanwalt im Athener Gericht vorgeführt werden.
Laut Polizeiangaben, gab es bis jetzt insgesamt 104 Ingewahrsamnahmen.
15:45 In Exarchia, in der Valtetsiou und E.Benaki Straße eskalieren die Zusammenstöße.
15:40 Bisher haben sich mehr als 250 Leute vor den Polizeihauptwachen von Athen versammelt, um ihre Solidarität mit allen Festgenommenen auszudrücken.
15:35 Die Zusammenstöße an der Kreuzung Aiolou und Stadiou Straße, nahe Omonia, gehen weiter, genauso wie die Auseinandersetzungen zwischen Widerständischen und Bullen in der Ermou und Mitropoleos Straße, nahe Syntagma. Molotowcocktails werden auf die Bullen geworfen. Es werden weitere Festnahmen berichtet.
Große Polizeikräfte vertreiben Protestierende vom Exarchiaplatz und drängen sie in Richtung Strefi Hügel ab.
15:15 Zusammenstöße und Barrikaden in der Solonos Straße. Gepanzerte Feuerwehrfahrzeuge (vergleichbar mit Wasserwerfern) tauchten in den Straßen Exarchias auf, überquerten die E.Benaki Straße.
[vimeo]http://vimeo.com/50216263[/vimeo]
15:10 In der Stadiou und der Panepistimiou Straße aber auch im Umkreis des Omonia kam es Berichten zufolge zu zahlreichen Verhaftungen.
14:52 Die Leute, die vorher auf dem Kalogiron Platz in Dafni festgenommen wurden, sind wieder frei.
14:50 Auf Korfu begann der Streik um 11 Uhr. Fast 50 GenossInnen aus den Kollektiven der besetzten Häuser Draka und Elaia bewegten sich in zwei Blöcken. Parolen wurden an die Wand geschrieben, Flyer an Leute verteilt und Eier auf dei Filialen der Banken geworfen. Am Versammlungspunkt des Auftaktortes hingen die GenossInnen aus dem Draka Squat ein Transparent in Solidarität mit besetzten Häusern und selbsverwalteten Räumen, die in den vergangenen Monaten brutal angegriffen wurden, auf. Auf dem Transparent steht: “Apertus (Agrinio), Draka (Korfu) und Delta (Thessaloniki) Squats; städtischer Markt von Kypseli (Athen), selbstverwalteter Treffpunkt in der Universität von Rethymnon (Kreta). Hände weg von den besetzten Häusern”.
14:45 Um die vielen Festgenommenen des heutigen Tages zu unterstützen, gibt es einen dringenden Aufruf von Volksversammlungen zu einer sofortigen Solikundgebung vor den Polizeihauptwachen von Athen, in der Alexandras Allee.
14:30 Im unteren Teil des Syntagmaplatzes sind Basisgewerkschaften, Volksversammlungen, anarchistische/antiautoritäre Blöcke zusammen mit weiteren DemonstrantInnen dynamisch und in Massen präsent. Kurz darauf werfen die Bullen Tränengas- und Schockgranaten auf die Protestierenden in der Karageorgi Servias Straße, während Protestierende zu Gegenangriffen mit Molotovcocktails und Steinewerfen übergegangen sind. Es brachen verstreut Zusammenstöße aus, denen zahlreiche Festnahmen folgten. Überall auf dem Syntagmaplatz sind massig Polizeikräfte eingesetzt. Antiriot-Mannschaften riegelten die Othonos Straße ab. Hunderte Menschen wurden gezwungen den Platz zu verlassen und bewegen sich auf den oberen Teil gegenüber vom Parlament zu. Auf dem unteren Teil des Platzes kommt es zu Zusammenstößens, kurze Zeit später trafen Feuerwehrwagen ein (anfänglich gab es Berichte über drei sichtbare Wasserwerfer, welcher Art die Fahrzeuge sind ist unbestätigt). Überall im Gebiet, vermischen sich Schwaden der Polizeichemikalien mit dem Rauch der Feuer. Gleichzeitig verharren Streikende in anderen Hauptstraßen. Im Nationalgarten fingen Bäume Feuer. Die Paneptistimiou Straße ist auch voll mit Tränengas.
13:55 In der Innenstadt Athens befinden sich geschätzte 100.000 Streikende, die sich auf den Syntagmaplatz zubewegen.
13:30 Das freie Radio 1431am berichtet, dass geschätzte 15.000 Menschen an der Streikdemo in Thessaloniki teilnahmen, die mittlerweile beendet wurde. Basisgewerkschaften riefen zu einer offenen Versammlung der Streikenden auf dem Aristotelous Platz auf.
http://www.youtube.com/watch?v=jdRAJjpn0VM
13:20 Es gibt mindestens 10 in Gewahrsam genommene vom Bezirk Zografou, nachdem die Polizei die lokale Streikkundgebung angegriffen hat (In Pangrati gab es keine Festnahmen).
13:00 Nachdem die StalinistInnen von der PAME und KKE im Zentrum Athens ihre eigene Parade durchführten und sich früh auf dem Syntagmaplatz zerstreuten, gingen die Streikenden vom Archäoligischen Museum los. Tausende Menschen laufen durch die Patission Straße und skandieren laut antifaschistische Parolen.
12:50 Fast 200 DemonstrantInnen nahmen an den Streikmobilisierungen in der Stadt Preveza (Westgriechenland) teil. Zum ersten Mal lief ein anarchistischer/libertärer Demoblock durch die Straßen der Stadt, der sich aus über 20 GenossInnen und Dutzenden Menschen, die sich ihnen anschlossen, zusammensetzte. Während sich die Demo bewegte, wurden antifaschistische Parolen gerufen.
12:40 Mindestens 50 DemonstrantInnen werden in den Polizeihauptwachen von Athen (GADA), ohne Zugang zu Anwälten, gefangengehalten. Diese Leute wurden in verschiedenen Bezirken festgenommen.
12:36 Über 500 Menschen gingen in Mytilini auf die Straße. Die Demo endete vor den Räumlichkeiten des Generalsekretariats der Ägäischen- und Inselpolizei.
12:30 In Patras demonstrieren mindestens 10.000 Menschen. Vergleichbar groß ist auch die Demo in Heraklion auf der Insel Kreta.
12:19 Das freie Radio Parasita aus der Stadt Volos (Zentralgriechenland) berichtet, dass sich um die 1000 DemonstrantInnen in Richtung Iasonos Straße bewegen. Am gleichen Morgen fand etwas früher eine antinationalistische Intervention auf dem Marktplatz in der Gianni Dimou Straße statt. Seit 11 Uhr begannen sich verschiedene Streikblöcke auf dem Eleftherias Platz zu sammeln. Überraschenderweise, sind die Polizeikräfte nicht in hoher Zahl in der Innnenstadt sichtbar.
12:12 Die Bullen haben den Zugang zur Ymittou Allee geöffnet und halten den Block der offenen Versammlung der Bevölkerung Pangratis nicht länger fest. Außer den angfänglichen Schätzungen, gibt es bis jetzt keine Aktualisierungen zu den Präventivfestnahmen in diesem Bereich.
12:00 Im Bezirk Pangrati auf der Höhe des Pangratiou Platzes, blockieren Polizeikräfte Gruppen von DemonstrantInnen. GenossInnen, die sich vor Ort befinden, nehmen an, dass die Bullen in Gewahrsam genommenen zur Polizeiwache bringen werden (wir werden sehen).
11:50 Das freie Radio 98FM berichtet, dass die Antiriot-Cops gegen die DemonstrantInnen, die vom Gardenias Platz im Bezirk Zografou abgeschnitten wurden, Schlagstöcker einsezten. Die Bullen nahmen mindestens eine junge Frau fest, die in die lokale Polizeibehörde gebracht wurde. Die Polizei griff wieder einmal Leute an, die versuchten, sich aus Solidartität vor der Polizeiwache zu versammeln und nahm verhaftete laut Berichten mehrere Menschen in Gewahrsam.
11:30 Das freie Radio 105FM auf der Insel Lesbos berichtet, dass sich in der Stadt Mytilini 400 Protestierende – hauptsächlich von Gewerkschaften und linken Organisationen – auf der Versammlungsort zusammengefunden haben. Der Streikumzug begann gegen 11:50 Uhr.
11:28 Schläger der DIAS Motorradbulleneinheiten haben DemonstrantInnen auf der Papagou Straße im Bezirk Zografou den Weg abgeschnitten, um ihnen den Zugang zur Innenstadt und zur Hauptstreikdemo zu versperren. In Zagrafou rufen die Menschen Sprechchöre und verweigern die Auflösung.
11:14 Während der Vorversammlung zur offenen Versammlung der Bevölkerung Brahamis, vor der U-Bahnstation Dafni in Kalogiron, kam es zu fast 30 Präventivfestnahmen. Alle Festgenommenen wurden zu den Polizeihauptwachen in der Alexandras Allee überführt.
11:00 Im südlichen Stadteil Egaleo schließen Bosse mehrere Angestellte in kommerziellen Läden ein und warten darauf, dass die Menschenmenge, die sich auf dem Weg zum Streik befindet vorbeizieht, um danach die Türen für die KonsumentInnen zu öffnen.
10:00 Die Verband der Angestellten des Buch- und Papiersektors von Attika hält vor dem Buchladen Papasotiriou in der Paneptistimiou Straße eine Kundgebung ab, um sicherzustellen, dass es von Seiten der Bosse oder StreikbrecherInnen kein Streikbruch versucht wird. Vor Ort befinden sich auch ein Polizeibus und verschiedene Typen von Bullen. Ein Stück die Straße hinauf, blockieren Streikende auch noch eine Filiale der Agrotiki Bank.
Zu den Streikkundgebungen in der Innnenstadt Athens, in der Nähe des Nationlen Archäologischen Museums in der Patission Straße wird gegen 10.30 Uhr (griechische Zeit +1 Stunde). Dieser Artikel wird konstant mit Übersetzungen und Berichten von den Menschen auf der Straße, Indymedia Athen und den freien Radiostationen aktualisiert.
Nach einem langen Sommer, in dem die Operationen „Ardire“, „Mangiafuoco“, „Ixodidea (Zecca)“ und „Thor“ durchgeführt wurden, nehmen AnarchistInnen nun den ersten Platz unter den inneren Feinden ein, die sterilisiert werden sollen, um eine gefährliche und virulente Übertragung von Feindseligketen und Kampf zu vermeiden.
Eine neue repressive Operation, die vom Staatsanwalt aus Genua nach den Knieschüssen auf Roberto Adinolfi (am 7. Mai), dem Boss des italienischen Atomunternehmens Ansaldo Nucleare, organisiert wurde, führte Einheiten der ROS (Spezialkräfte der Carabinieri) und DIGOS (Politische Polizei) in die Wohnungen von vielen GenossInnen, wobei zwei Anarchisten aus Turin, Alfredo Cospito und Nicola Gai, am 14. September verhaftet wurden. Gegen eine dritte Genossin, Anna Beniamino, wird ermittelt; sie befindet sich aber noch nicht im Knast.
Die Medien des Regimes schreiben von Untersuchungen und Razzien in Turin, Cuneo, Pistoia und Bordighera. Auch befinde sich, nach Informationen von MainstreamjournalistInnen, unter anderem Videomaterial von Alfredo und Nicola am Bahnhof in Genua in der Hand des Staatsanwalts, sowie die Übertragungen der Überwachungskameras (die den Behörden durch biometrische Gesichtserkennung nutzen soll) usw.
Alfredo, Anna und Nicola haben öffentlich Beweise über ihre seit Monaten andauernde permanente Überwachung offengelegt, die Wanzen und Kameras in ihren Wohnungen, dauerhafte Beschattung und Stalking durch die Cops beinhaltete (sieh i, ii, iii, iv).
Die zwei Genossen werden im Knast von Turin festgehalten und es stehen noch die Bestätigungen ihrer Festnahmen/U-Haft aus. In den kommenden Tagen ist es wahrscheinlich, dass sie in einen anderen Kerker überstellt werden. In der Zwischenzeit könnt ihr ihnen Telegramme schreiben und sie an folgende Adresse senden:
Nicola Gai Alfredo Cospito
C.C. via Pianezza 300, IT-10151 Torino
Solidarität mit den Festgenommenen und den Verdächtigen.
Sofortige Freilassung für Nicola und Alfredo!
Update: Der Richter der vorläufigen Untersuchungen haben die Haft von Alfredo bestätigt und die von Nicola zurückgewiesen, der nichtsdestotrotz im Knast bleibt, aufgrund einer neuen U-Haft-Anordnung, die gegen ihn beantragt wurde.
Ungefähr um Mitternacht am Samstag, dem 8. September, hörte eine Gruppe von GenossInnen, dass in ca. 100 Meter Entfernung vom zentralen Platz – in der Stournari Str. und gegenüber des Eingangs des Polytechnikums Auseinandersetzungen zwischen zwei Gruppen von Menschen ausbrachen. Wir gingen gemeinsam mit anderen zum Ort des Geschehens , um zu sehen, was los ist, wobei wir nicht genau verstanden, wer diejenigen waren, die sich gegenseitig bekämpften. Als wir Menschen auf der Straße fragten, fanden wir heraus, dass DrogendealerInnen versuchten, ihr widerliches Geschäft in diesem Gebiet mit Unterstützung von Zivicops auszubreiten. Nehmt zur Kenntnis, dass die Cops seit ein paar Monaten wieder mal versuchen, die Nachbarschaft in einen Drogenumschlagspunkt zu verwandeln und Stournari Str. sich regelmäßig in eine Szenerie von Straßenkämpfen zwischen DrogendealerInnen und Menschen, die dort wohnen oder das Gebiet besuchen.
Als wir auf Höhe Bouboulinas Str. eintrafen, wurde die Invasion bereits durch eine Gruppe von vermummten jungen Menschen zurückgewiesen und die ersten Barrikaden aus brennenden Mülltonnen wurden errichtet. Von nun an – und für die nächsten paar Stunden, wurde der Verkehr in der Stournari Str. unterbrochen und dutzende von vermummten AktivistInnen, unter ihnen MigrantInnen verschiedenster Herkunft, warfen Steine, Flaschen und diverse andere Gegenstände auf die Anti-Riot Einheiten der MAT, die aus den den Seitenstraßen auftauchten und mit Tränengas antworteten.
Um ca. 01:30 eilten ca. 100 Menschen von der Stournari Str. in den selbst-verwalteten Park in der Navarinou und Zoodohou Pigis Str. und zogen an den zentralen Straßen der Nachbarschaft vorbei. Als sie die Charilou Tripouki Str. erreichten, wurden neue Barrikaden errichtet, von denen aus neue Angriffe gegen die MAT ausgingen, die sich außerhalb der pädagogischen Fakultät der Athener Uni positionierten. Die MAT-Einheiten schafften es, uns zurückzudrängen, indem sie die Leute die Zoodohou Pigis in Richtung Strefi Hügel lang jagten. Trotzdem wurden neue Barrikaden an der Kreuzung Valtetsiou and Charilou Tripouki Str. errichtet, die den Verkehr an diesem Punkt unterbrachen. Als wir für einige Zeit in der Zoodohou Pigis Str. verharrten und sich die Lage entspannte, bewegten wir uns wieder Richtung Stournari Str., um zu sehen, dass dort immer noch reichlich Spannung herrschte und Straßenkämpfe weitergingen, mit kontinuierlichen Angriffen und Gegenangriffen von Seiten der Schweine und der Widerstand Leistenden. Ein paar Typen, die versuchten Fotos zu machen, wurden von vermummten Jugendlichen zurechtgewiesen und die Fotos, die sie gemacht haben, wurden gelöscht.
Einige Parolen, die während der Konfrontation zu hören waren: Wut und Bewusstsein, Negation und Gewalt, wir werden erst das Chaos pflanzen und dann die Anarchie!
Freiheit für die Feuerzellen (CCF)!
Freiheit für all jene in den Knastzellen!
Anarchie, Destabilisierung, direkte Aktion, Aufstand!
Nur eine Salve aus der Kalaschnikov würde Gerechtigkeit bringen und euch [Cops] zur Besinnung bringen!
Solidarität ist eine Waffe des Volkes; Krieg gegen den Krieg der Bosse!
Die Aufständischen sind im Recht, nicht die Spitzel und solche, die sich ihnen beugen!
Im Übrigen nahm die Insensität der Konfrontation gegen 3 Uhr bedeutend ab und wir verabschiedeten uns vom Kampffeld und gönnten uns einen wohl verdienten Schlaf.
Mittwochnacht, den 12.09. hielten wir in der Stadt Volos ein spontanes Treffen ab, nachdem wir die Nachricht über die Räumung des Delta Squats in Thessaloniki hörten. Auf unsere Diskussion folgte ein Protestumzug, der gegen 1:10 Uhr auf dem Aghiou Nikolaou Platz startete. Fast 80 Menschen kamen auf die Straße und passierten die Polizeiwache und die überfüllten lokalen Kaffee-Bars. Wir liefen weiter zur Dimitriados Zentralstraße, gingen die Promenade am Meer runter und beendeten den Protest auf dem Palia Platz.
Es gab viele Sprechchöre mit Parolen zur Verteidigung von Hausbesetzungen, Solidaritätspraktiken, anarchistischen Kämpfen, gegen den Staat, die Bullen und die Faschos. Bis auf einen Wagen mit Zivis, waren keine Polizeikräfte anwesend.
Besetzte Häuser, radikale Streiks, Riots, Guerillakämpfe und jegliche andere Form und Wahl des Kampfes, der zur Zerstörung dieses Systems und zum Aufbau einer Gesellschaft die auf Solidarität und Gleichberechtigung basiert, haben unabhängig von existierenden Meinungsverschiedenheiten, unsere faktische Unterstützung.
Kein kämpfender Mensch, kein Mensch, der verfolgt oder eingesperrt wird, darf alleine gelassen werden, wenn er mit diesem gewalttätigen Angriff des totalitären Kapitalismus und seiner Republik konfrontiert wird. Solidaritätsbeziehungen unter den Unterdrückten und Ausgebeuteten, sowie beständige und kämpferische Strukturen, die der Herrschaft und ihrer UnterstützerInnen ihre Lebensgrundlage entziehen, aufzubauen, ist eine Einbahnstraße.
Hände weg von den besetzten Häusern!
Hände weg von den Kämpfen und Kämpfenden! Solidarität ist unsere stärkste Waffe!
Am Mittwoch, 12. September, gegen 7:30 Uhr, fuhren vor dem anarchistischen Delta Squat in Thessaloniki mindestens fünf Antiriot-Polizeistaffeln der MAT und zwei Jeeps der EKAM – “Anti-Terror Einheit” auf. Kurze Zeit später, stürmten sie das Gebäude.
Zehn Menschen wurden im Gebäude festgenommen, mehrere Leute, die kamen, um ihre Solidarität zu zeigen, wurden auf der Straße verhaftet. Weitere solidarische Leute, die sich in der Nähe des besetzten Hauses versammelten, wurden von der Polizei umzingelt und eingekesselt.
Die Bullen durchsuchten das mehrstöckige Gebäude (seit 2007 besetzt) und beschlagnahmten zahlreiche persönliche Gegenstände der BesetzerInnen, u. a. Infrastruktur wie Computer und Festplatten, aber auch Bargeld. Außerdem haben die Bullen einen Videozusammenschnitt der Invasion der Sondereinheiten in das besetzte Haus ohne Ton veröffentlicht. Antiriot-Staffeln umstellen das Gebiet, in dem sich das Gebäude befindet, der Vordereingang des Hauses ist versiegelt.
Diejenigen, die kamen, um ihre Solidarität zu zeigen und verhaftet wurden, wurden mittlerweile alle freigelassen.
Die zehn GenossInnen, die im Gebäude festgenommen wurden, werden immer noch in der Polizeihauptwache von Thessaloniki (GADTH) festgehalten. Sie werden entweder im Verlauf der Nacht oder am 13.09. dem Staatsanwalt vorgeführt. Sie werden wegen Ordnungswidrigkeiten angeklagt (soweit uns bekannt ist).
Am 12.09. um 13 Uhr fand in der Polytechnischen Schule von Thessaloniki eine anarchistische Eilversammlung zu der gewalttätigen Räumung des Delta Squat statt. Fast 100 solidarische Menschen beschlossen dort zusammen mit Mitgliedern des BesetzerInnenkollektivs, folgende Aktionen zu veranstalten:
i) Am 12.09. um 18:30 Uhr in Kamara (Zentrum Thessalonikis), Kundgebung mit Lautsprechersystem, um auf weitere Informationen über die verhafteten GenossInnen zu warten.
ii) Für den Fall, dass die verhafteten GenossInnen dann immer noch festgehalten werden, findet um 21 Uhr eine Protestkundgebung vor der Polizeihauptwache von Thessaloniki statt.
iii) Wenn die Verhafteten tatsächlich am 13.09. vor dem Staatsanwalt erscheinen müssen, findet dann eine Solidaritätskundgebung vor dem Gericht von Thessaloniki statt.
iv) Die nächste öffentliche Versammlung, um Solidaritätsaktionen zu organisieren, findet am 13.09. in der Polytechnischen Schule von Thessaloniki um 18 Uhr statt.
Keine repressive Machenschaft der Herrschaft darf unbeantwortet bleiben.
Solidarität ist unsere Waffe!
Delta Squat bleibt! Hände weg von unseren Leben!
Alle Einnahmen aus dem Live-Konzert, organisiert von der Gruppe BausMaus, das am 12.09. um 23 Uhr vor der Biologiefakultät Thessalonikis, stattfand, werden für die Anwaltskosten, die durch die Verteidigung der verfolgten GenossInnen nach der repressiven Operation gegen das Delta Squat entstehen werden, aufgewandt.
Ungefähr 2500 Personen versammelten sich am Nachmittag des 1. September um 17 Uhr auf dem Platz in Monastiraki zu einer antifaschistischen Demonstration. Der Zug startete gegen 18 Uhr und bewegte sich laut und kraftvoll durch die Hauptstraßen rund um den Syntagma-Platz. Ziel der Demonstration war die Konfrontation mit einer Gruppe „autonomer” Faschisten, einer Strasseristischen Fraktion der lokalen nationalistischen Zirkel, die die politische Strategie der Infiltrierung verfolgt, um regimekritische Gruppen an die Ideologie der Neonazis heranzuführen.
Diese Gruppen kopieren virtuelle Propaganda und Terminologie der anarchistischen/antiautoritären Bewegung, um aufrührerische Jugendliche in ihre Reihen zu ziehen. Sie stellen sich als Gegenpol zu der Neonazipartei „Goldene Morgendämmerung“ (gr. „Chrissi Avgi“) dar, um sich von dem paramilitärischen Stereotyp der extremen Rechten zu unterscheiden, die offen mit Staatsgewalt und Sicherheitskräften kollaboriert. Auch wenn die „Goldene Morgendämmerung“ Dynamik und Einfluss dieser Gruppierung im faschistischen Milieu in Grenzen hält, sollte ihre Gefahr nicht unterschätzt werden, denn schon einige Male schaffte sie es, Demonstrationen und Streiks zu infiltrieren.
Letzten Samstag waren jedoch nur ein paar Dutzend Gestalten einem nationalistischen Aufruf zum Syntagma-Platz gefolgt, gut geschützt durch ein enormes Polizeiaufgebot. Eine Unmenge von Polizeibussen und MAT-Sondereinheitsbullen hatten zuvor den Zugang zum Syntagma-Platz gesperrt, während ein Hubschrauber das Stadtzentrum in geringer Höhe überflog. Der Zug gelangte nicht weiter als bis zum Omonia-Platz und machte eine Runde zurück zum Platz von Monastiraki. Mehr als tausend Personen blieben dort noch mehrere Stunden, um jedes Auftauchen faschistischer Individuen oder Gruppen im öffentlichen Raum zu verhindern.
Nach der Demonstration gab es noch reichlich Gelegenheit für direkte Aktionen, laut Indymedia Athens wurden Faschisten an verschiedenen Orten von Genossinnen und Genossen gesichtet und gebührend verprügelt.
Scheiß auf die Olympischen Spiele 2012Wir sind verdammt wütend (A)Von Griechenland bis Chile und England – Eins ist sicher: Fick die Cops! (A)Freiheit für die Menschheit – Es lebe die GleichheitFreiheit für Luciano Pitronello – IRFFreiheit für uns alle! (A)
Den Aufruf von Contra Info anschließend, haben wir verschiedene Parolen für Freiheit gemalt und einige Graffiti gesprüht, um unsere Intentionen und Gedanken auszudrücken. Unsere Aktionen wurden an verschiedenen Orten in Halkidiki ausgeführt.
So lange es Geld gibt, wird es Ungleichheit geben. So lange es den Staat gibt, wird es Unterdrückung geben.
Solidarität für FreiheitskämpferInnen
und anarchistisch-libertäre bewaffnete Guerillas!
Seit Ende Juli ist das besetzte Haus Delta von den repressiven Aktionen der DEI (Staatlicher Energiekonzern) betroffen, das versucht, die Stromversorgung des Freiraums zu kappen. Der Stromkonzern bekam grünes Licht vom Besitzer des Gebäudes (besetzt seit nunmehr 5 Jahren), dem Technologischem Bildungsinstitut (ATEI) von Thessaloniki.
Dieses besetzte Haus beherbergt eine Vielzahl an autonomen politischen Projekten, die offensiv gegen das existierende Ausbeutersystem vorgehen und versuchen, zur sozialen und individuellen Befreiung beizutragen. CopyRiot ist eine selbstorganisierte Druckerei-Infrastruktur für die antagonistische Bewegung mit dem Ziel, den subversiven Diskurs mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verbreiten.
Es ist klar, dass jeder Angriff auf das besetzte Haus Delta, von wem auch immer er ausgehen mag (DIE – ATEI – dem Staat) einen Angriff auf alle aktiven Infrastrukturen, die im besetzten Haus involviert sind und all jene, die kämpfen, darstellt. Deshalb ist unsere Solidarität mit dem Delta Squat mehr als nahe liegend. Wir werden gegen jedEn kämpfen, der/die aggressiv gegen das besetzte Haus oder unsere Kämpfe vorgeht.
Das Verlangen des Staates, die besetzten Häuser und selbstverwalteten Räume, die er als Bedrohung und Gefahr für seine Existenz ansieht, zu unterdrücken, wurde nun vom staatlichen Energiekonzern und dessen Absicht, die Stromversorgung im Delta Squat zu unterbrechen, erfüllt.
Es ist kein Zufall, dass dieser repressive Schlag in Thessaloniki nach der jüngsten Invasion der Bullen in die anarchistischen Treffpunkte Nadir und Orfanotrofio Squat stattfand, insbesondere, da es nach dieser Operation keine signifikanten Reaktionen gab. Um es mit anderen Worten auszudrücken: wir erleben, dass die anarchistische Bewegung ins Visier genommen wird und es eine ausgedehnten Anstrengung gibt, sie zu demontieren. Aus klar erkennbaren Gründen findet es vor allem in der Sommerzeit statt.
Zudem wagt sich der staatliche Energiekonzern, ein überlebenswichtiges Grunderzeugnis zu verkaufen, mit dem Willen, alles zu tun, um den Preis dafür zu sichern. Als staatlichem Konzern, ist ihm bewusst, dass die Kosten der Stromschulden des besetzten Hauses nichts im Vergleich zu den Kosten für die staatliche Desorganisation, die kein besetztes Haus jemals erreichen wird, darstellen. Denn die besetzten Häuser beherbergen auch Kollektive, die die Gebäude, die manche BesitzerInnen oder staatliche Beamte verkommen lassen, selbstverwaltet unterhalten und sie in eine Basis zur Gegeninformation und gleichzeitig in aktive Handlungen zur Zerstörung aller Herrschaftsformen – den Staat eingeschlossen – verwandeln.
Also entschied der Staat nach dem Grundsatz, dass das Ziel jedes Mittel rechtfertigt, die Stromversorgung zu unterbrechen und hat die Illusion, dass dies den Betrieb des besetzten Hauses stören würde.
JE HÄRTER SIE UNS ANGREIFEN; UMSO GRÖSSER WIRD UNSERE WUT WACHSEN Hände weg von unseren besetzten Häusern
Am Sonnabend, 18. August, überfielen Anti-Riot Polizeieinheiten im Morgengrauen den besetzten städtischen Markt von Kypseli in Athen. Der Athener Bürgermeister (Kaminis) gab der Riot-Polizei den Befehl, das Gebäude zu räumen und zu schließen.
Die “Dimotiki Agora” von Kypseli, in der Fokionos Negri Straße 42, wurde 1935 gebaut und gilt seit 2005 als historisches Monument. Die lokalen städtischen Behörden ließen das Gebäude sehr lange lehr stehen, so dass es in den letzten sechs Jahren als selbstorganisierter Freiraum von Einzelpersonen und Gruppen der antagonistischen Bewegung genutzt wurde. Es beherbergte eine freie Schule, in der täglich Griechischunterricht für ImmigrantInnen/Flüchtlinge angeboten wurde, eine Bibliothek, Raum für Veranstaltungen, Filmvorführungen, Diskussionen, es fungierte aber auch als alternativer Markt (Biobauern verkauften dort einmal pro Woche ihre Produkte).
Linke, die der „Anichti Poli/Offene Stadt“ (die für die städtische Fraktion von SYRIZA – parlamentarische linke/sozialdemokratische Partei steht) angehören, waren auch jahrelang in dem besetzten städtischen Markt präsent. Berichten zufolge, versuchte „Anichti Poli“ vor kurzem, eine „Lösung im Sinne einer auf Mitbestimmung basierenden Vereinbarung“ zwischen der Athener Stadtverwaltung und ihren eigenen Mitgliedern – anstatt der Selbstverwaltung durch AnwohnerInnen und weiteren UnterstützerInnen – zu fördern. Die aktuelle repressive Operation beweist, dass sie mit ihren Bemühungen auf taube Ohren stießen. Die Art und Weise, wie diese Linken mit dem Fall umgingen, ist allerdings bezeichnend für die Art, wie sie versuchen, mit institutionalisierten Mitteln Herr über die besetzten Projekte zu werden.
Das selbstorganisierte Betreiben der Agora ist heute von Gentrifizierung bedroht. Die offene Versammlung des besetzten städtischen Marktes verurteilte beides; die Intervention der Riot-Polizei und die seit Langem betriebene staatliche Praxis gegen eine der wenigen dringend benötigten Freiräume in diesem übervölkerten Bezirk Kypseli. Deshalb rufen verschiedene Menschen, die sich aktiv an dem Projekt beteiligen, zu einer Protestkundgebung am Montag, den 27. August, um 18 Uhr in der Fokionos Negri Straße 42, in der sich die Agora befindet, auf.
Die Versammlung des Widerstands und der Solidarität von Kypseli/Patission, die in den vergangenen zwei Jahren einen Teil ihrer Aktivitäten in dem besetzten städtischen Markt unterbrachten, wird auch an der Protestkundgebung am Montag vor der Agora, die immer noch von Anti-Riot-Polizeimannschaften umstellt ist, teilnehmen.
Am Sonntag, den 19. August wurde ich entlassen. Der Richter hat mich (mit Schaum vor dem Mund), wie schon Silvia, nach der 2/3 Regelung entlassen.
Zurück in die Wärme der GenossInnen zu finden, sie zu sehen und mit ihnen zu sprechen ist eine pure Freude. Trotz der Isolation, die über mich verhängt war, gab es nicht einen einzigen Moment, in dem ich das Gefühl hatte, allein zu sein.
Aus den Briefen, den Nachrichten über Initiativen, den Nachrichten über Aktionen war die Energie fassbar und es eine starke Erfahrung, trotz allem.
Für dies, für die Kraft und die Wärme, für den Erhalt des Mutes, kann ich nicht nur Danke sagen. Aus ganzem Herzen, Dank!
Natürlich ist nichts vorbei und in der Tat ist dies nur ein neuer Anfang zu einem langen Weg „außerhalb des vorgegebenen Weges“.
Jetzt fehlen noch Costa und Marco… porco dio!
Die gesamte Solidarität den durchsuchten und gesuchten der Operation „Mangiafuoco“ und für alle Rebellen Drinnen.
Laut einem Bericht auf Indymedia Athen, griff am Dienstag, 28. August, in den frühen Morgenstunden eine Gang aus 14 SchlägerInnen der Goldenen Morgendämmerung (mit charakteristischer Erscheinung) auf sieben Motorrädern fahrend, schlagend und mit Messern einen jungen Migranten aus Bangladesch – sein Name ist Asim – an der Tramhaltestelle Floisvos Park im Bezirk Palaio Faliro an.
Die NeonazischlägerInnen traten mit Stiefeln auf ihn ein und schlugen ihn mit Baseballschlägern, bevor sie viermal auf ihn einstachen! Der junge Migrant – der auf dem Exarchia Platz als Straßenhändler bekannt ist – wurde in ein zentral gelegenes Krankenhaus in Athen gebracht.
In Komplizenschaft mit den Neonazis, weigerten sich die Bullen diesen Vorfall mit der Goldenen Morgendämmerung in Verbindung zu bringen und setzten nicht die Vorgehensweise für In flagranti Verbrechen (bei der Tatverdächtige noch am Tatort oder innerhalb einer Frist von 24 Stunden verhaftet werden) ein. Sie schlugen den Leuten, die Asim unterstützen lieber vor, eine offizielle Beschwerde einzureichen.
Sobald wir Informationen über Asims Gesundheitszustand haben, werden wir diesen Artikel updaten.
(vom Brandanschlag auf die lokalen Büros der Neonazipartei in Pangrati)(vom Brandanschlag auf das Geschäft in Peristeri, das einem Neonazi gehört)
Jene, die Terror säen, müssen unseren Hass zu spüren bekommen.
Alibis lassen sich nicht länger verkaufen…
Es gibt keine getäuschten WählerInnen der Goldenen Morgendämmerung. Die, die diese Partei unterstützten, haben das bewusst getan. Sie sind nichts anderes als FaschistInnen.
Diejenige, die sich für die Opferrolle einsetzen, um für ihre kläglichen, kleinen Organisationen zehn weitere, lausige, linke SympathisantInnen zu sammeln, sähen nur Defätismus im Angesicht des Faschismus.
Solange ImmigrantInnen nicht selbstorganisierte Strukturen zur Selbstverteidigung gegen die Faschos aufbauen und ihre „Gedärme“ in lausigen Machokonflikten gegeneinander und unsozialen Vergehen entleeren, werden sie weiterhin zum allgemeinen sozialen Kannibalismus beitragen.
Die einzigen, die nicht mehr länger nach Alibis suchen, sind die Faschos selbst, die offen mit einem mörderischen Angriff beschäftigt sind, vom Staatsapparat gedeckt und mit offener oder verschleierter Unterstützung durch die verrottetsten Instinkte des Pöbels, auch bekannt als faschistisch gesinntem Lumpenkleinbürgertum.
Zu uns, wir haben niemals nach Alibis gesucht. Unser Krieg gegen die Schläger von der Goldenen Morgendämmerung ist keine Mode im Kontext ihres (vermeintlich) „unerwarteten“ Aufstiegs zur Macht. Wir bekämpfen sie seit Jahren, auf der Straße, in den Köpfen. Wir bekämpfen sie, weil sie der grausamste Aspekt sind, der lange Arm unserer substantiellen Feinde: Macht und Kapital. Und wir haben ihnen niemals den Weg dahin freigemacht.
Am 12. August fackelten wir die Büros der Goldenen Morgendämmerung in der Filolaou Straße im Bezirk Pangrati in Athen ab.
Am 22. August verwandelten wir im Bezirk Peristeri in Athen einen kommerziellen Laden und ein Fahrzeug zu Asche; beide gehörten zu einem Geschäft, das sich im Besitz des Neonazi-Tyrannen Efstathios Boukouras, der ein Abgeordneter der Goldenen Morgendämmerung in Korinth ist, befindet.
Auf ein baldiges Wiedersehen…
PS. Unsere Solidarität für den Genossen Tasos Theofilou*
*Anarchist/Antiautoritärer, der am 18. August 2012 von den Bullen im Gebiet Kerameitos in Athen verhaftet wurde und immer noch unter gravierenden Anklagen festgehalten wird. Sie beinhalten seine vermeintliche Beteiligung im Fall des bewaffneten Raubes und der tödlichen Schüsse auf einen 53-jährigen Bürger (der den Helden spielte, indem er versuchte, die Bankräuber auf ihrer Flucht zu stoppen) in Naoussa, Insel Paros, am 10. August. Der Name Tasos Theofilou wurde auch in den Fall der r. O. die Verschwörung der Feuerzellen verwickelt; er steht jetzt vor allem im Visier für die Vorfälle, die in Agrinio und im Zentrum Athens im Jahr 2010 passierten.
(vom Brandanschlag auf das Geschäftsfahrzeug des Neonazis in Peristeri)
GEGEN DIE MÖRDERISCHEN UND RASSISTISCHEN POGROME – ZERSCHLAGT DEN FASCHISMUS
Seit dem Beginn der massiven Polizeirazzien gegen ImmigrantInnen/Flüchtlinge Anfang August, fanden in unzähligen griechischen Städten durchgängig antifaschistische Aktionen statt und vor allem nachdem ein Mann im Zentrum Athens (12.08.) offensichtlich von einem Nationalisten erstochen wurde.
Am Dienstag, den 21. August, gingen Mittags fast 150 GenossInnen auf die zentralen Straßen Athens, in den Gebieten um des Omonia, Monastiraki and Thissio, um gegen den staatlichen/faschistischen Terror zu demonstrieren.
Diese Intervention auf der Straße war die minimalste erste Reaktion auf die mörderischen Angriffe und Pogrome gegen ImmigrantInnen. Ausgehend vom Monastiraki plakatierten Antifas, verteilten mehrsprachige Texte an PassantInnen und zogen durch die Athinas, Sophocleous, Sapphous, Sarri, Asomaton und Adrianou Straße.
Die GenossInnen protestierten genau dort, wo im Morgengrauen des 12. Augusts faschistische Verbrecher einen Immigranten ermordeten, nachdem sie versuchten zwei weitere anzugreifen. Sie intervenierten mit einer anarchistischen Rede in den Bezirken der Innenstadt, in denen viele ImmigrantInnen und Flüchtlinge leben, arbeiten oder trotz der Personenkontrollen und Festnahmen, die immer noch tagsüber regelmäßig stattfinden, ausgehen.
Auf dem mehrsprachigen Plakat (von GenossInnen weiträumig geklebt) steht:
Am Sonntag, den 12. August, stachen in der von Anoxagora Straße, im unter Polizeibesatzung stehenden Zentrum Athens, 5 FaschistInnen, die auf Motorrädern fuhren, einen jungen Immigranten zu Tode. Kurz zuvor versuchten sie, zwei andere ImmigrantInnen zu erstechen. Die Polizei und der Minister wussten vom ersten Moment an, dass dies ein rassistischer Mord war; trotzdem wurde weder der Name des Opfers veröffentlicht, noch die Täter gefasst. Und wie auch, wenn die meisten Bullen den FaschistInnen der „Goldenen Morgendämmerung“ gleichgesinnt sind? Immerhin hat die Hälfte von ihnen bei den letzten Landeswahlen diese Partei gewählt.
Wir leben in den Tagen und Nächten der Messer. Allein während der vergangenen sechs Monate fanden 500 Angriffe auf ImmigrantInnen, meistens Arbeiterinnen, durch FaschistInnen statt. Wir leben in Zeiten, die an die Nazipogrome erinnern. Seit dem 2. August gab es über 8000 Überführungen in das Polizeidirektorat für Ausländer in der Petrou Ralli Straße und 1600 ImmigrantInnen wurden als ein Ergebnis der riesigen Polizeioperation „Xenios Zeus“ verhaftet.
Wir glauben, dass alle Menschen in Würde, Solidarität und Gleichberechtigung leben sollen, egal aus welchem Land sie stammen, welche Hautfarbe, Religion sie haben, welchem Geschlecht sie angehören oder ob sie Papiere haben, oder nicht. Wir glauben, dass faschistische/rassistische Übergriffe und Morde nicht unbeantwortet bleiben sollten.
Wir müssen als „Einheimische“ und ImmigrantInnen zusammen gegen Rassismus, Nationalismus, Faschismus und Totalitarismus jeder Art kämpfen, als ein Teil des Kampfes gegen Staat und Kapital. Wir müssen für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung, ohne Grenzen und Bosse kämpfen.
Wer schweigt, macht sich mitschuldig
Gegen mörderische und rassistische Pogrome
Schlagt die FaschistInnen in jedem Bezirk
Menschen im Kampf gegen staatlichen und faschistischen Terrorismus
Am Dienstag, 7. August, malten wir Slogan und Stencil als Teil der 10-tägigen Aktion gegen Repression. Mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, versuchten wir so gut wie möglich, zwei verschiedene Fälle hervorzuheben und unsere Solidarität auszudrücken.
Freiheit für Marco Camenisch
Die erste Stencil- und Sloganserie machten wir in Solidarität mit dem Anarchisten Marco Camenisch, der wegen seiner öko-anarchistischen Aktionen und subversiven Einstellung für 20 Jahre eingekerkert wurde. Es ist offensichtlich, dass die Strafverfolgungsbehörden quer durch Europa Marco Camenisch als permanente Bedrohung gegen das dominierende System betrachten. Deshalb versuchen sie mit allen Mitteln, die sie haben, ihn im Gefängnis zu behalten, obwohl er jetzt 2/3 der Gefängnisstrafe abgesessen hat und das Recht hätte, entlassen zu werden. Die Verwicklung seines Namens in die repressive “Operation Verwegenheit”, die kürzlich von den italienischen Inquisitoren durchgeführt wurde, ist ein weiterer Versuch ihn für den Rest seines Lebens gefangen zu halten. Aus den schweizer Kerkern, kündigte Marco vor kurzem mit einem Brief an, dass er Ende August plant, einen Hungerstreik zu beginnen, um das Sonderregime in den Gefängnissen und das Fiasko der letzten regelwidrigen Verfolgung gegen ihn zu brandmarken. Wir senden ihm all unsere Stärke und schreien FREIHEIT FÜR MARCO CAMENISCH!
Solidarität mit Widerständischen gegen die Grand Jury
Die zweite Thematik betrifft den Aufruf zu Solidaritätsaktionen mit den Leuten, die sich gegen die Vorgehensweise der Grand Jury in den USA widersetzen. Die Grand Jury ist eine Institution des Bundesrechtssystems der USA mit der Zuständigkeit, Individuen, die verdächtigt werden, in „organisierte Kriminalität“ verwickelt zu sein, anzuklagen oder nicht anzuklagen. Im Wesentlichen handelt es sich um einen speziellen inquisitorischen Körper von BürgerInnen/JurorInnen (die nicht einmal auf Voreingenommenheit überprüft werden), die Aktivitäten von politischen GegnerInnen der US-Demokratie ermitteln. Sie arbeiten unter kompletter Geheimhaltung (gehorchen dem Willen des Staatsanwaltes/ Bundesanwaltes). Somit umfasst die Grand Jury auch eine erste Etappe zur Anklageschrift in Übereinstimmung mit der Antiterrorgesetzgebung.
Seit Anfang August werden anarchistische GenossInnen und AktivistInnen im Rahmen einer repressiven Operation gegen die radikale Szene im pazifischen Nordwesten vorgeladen, vor der Grand Jury auszusagen. Diejenigen, die sich der Grand Jury widersetzen und sich weigern mit den Behörden zusammenzuarbeiten, ihnen Beweise zu liefern oder vor dem Rechtskörper auszusagen, werden mit U-Haft bis zu 18 Monaten oder bis die Grand Jury entscheidet, ob sie zur Verhandlung gebracht werden, bedroht.
In St. Louis, Atlanta, New York, Oakland, San Francisco, Seattle und andernorts fanden bereits direkte Aktionen in Solidarität mit den Grand Jury Widerständischen statt. Gleichzeitig wird an Veranstaltungen zur finanziellen Unterstützung gearbeitet. Wir sind der Meinung, dass die internationale anarchistische Bewegung die Verantwortung hat, GenossInnen, die nicht mit den US-Strafverfolgungsbehörden, dem FBI und den gemeinsamen Terrorismuseinsatzkommandos kooperieren, zu unterstützen. Deshalb versuchten wir mit einer kleinen symbolischen Aktion, das Thema auch hier bekannt zu machen. Vom 24. bis 30. August rufen Solidaritätsgruppen zu einer Woche gemeinsamer Aktionen an so vielen Orten wie möglich auf, da das nächste Treffen der Grand Jury für den 30. August in Seattle angesetzt ist.
Baut Infrastrukturen zur Gegeninformation auf und erhaltet sie! Zerschlagt die Regime-Medien und die Herrschaft überall!
Anarchistische Propagandazelle für internationale BrandstifterInnensolidarität
Nach dem Transfer von fast 400 MigrantInnen in ein Korinther Militärcamp (über 80 km südwestlich Athens), der buchstäblich mitten in der Nacht stattfand, veröffentlichten antirassistische/antifaschistische BürgerInnen den folgenden Aufruf zum sofortigen Protest und Widerstand:
“Die Antirassistische Initiative von Korinth” verurteilt die buchstäblich über Nacht stattgefundene Umfunktionierung des Korinther Militärcamps in ein von Nazis inspiriertes Konzentrationslager, in das bereits 400 MigrantInnen eingesperrt wurden.
Wir verurteilen den rassistischen Pogrom unter dem Namen “Xenios Zeus”, der sich heute auch in unserer Stadt begab. Im Verlauf dieser Polizeioperation werden unsere MitbürgerInnen festgenommen und nach Athen überführt. Das einzige Kriterium für die Massenverhaftungen ist ihre Hautfarbe – über 100 wurden schon verhaftet.
Unsere Antwort ist klar: niemals und nirgendwo Konzentrationslager. Wir verwehren uns dagegen, den Faschismus wieder zu erleben. Die Herrschaft will, dass wir aufeinander losgehen und uns gegenseitig die Schuld geben. Wir sagen nein zum sozialen Kannibalismus. Wir müssen gegen die Verarmung kämpfen, nicht gegen die Verarmten!
Kommt heute alle zur Protestkundgebung gegen die faschistischen Pogrome und Konzentrationslager: Donnerstag, 23.08, um 18:30 Uhr auf dem Perivolakia Platz in Korinth
Weder in Korinth, noch woanders – Stoppt Konzentrationslager und rassistische Pogrome”
Es muss erwähnt werden, dass am frühen Morgen (laut einem Video der Massenmedien) Faschos, offizielle Mitglieder von der Goldenen Morgendämmerung/Chrissi Avgi, vor dem Militärcamp auftauchten und versuchten, die Einfahrt der Xenios Zeus-Fahrzeuge zu blockieren. Angeblich “protestierten” sie, weil eine Militäreinrichtung vom Staat als Konzentrationslager für MigrantInnen ausgewählt wurde… Es ist sehr wahrscheinlich, dass die angespannte Lage in der Stadt Korinth in den nächsten paar Stunden eskalieren wird.
In der Stadt Setúbal, einem kämpferischen Landstrich, der sich auf die Kämpfe anarchosyndikalistischer ArbeiterInnen des frühen 20. Jahrhunderts, den Leben und Auseinandersetzungen der Fischerleute, den Kämpfen der Bevölkerung gegen die Mitverbrennung und Zerstörung der Natur durch die Baustoffindustrie “Secil” (Portugals zweitgrößtem Zementproduzenten) und aktuell gegen Urlaubsorte in Tróia und Entwicklungen wie z. B. die Hochgeschwindigkeitszüge und der Gentrifikation in der Stadt beruft, hissen wir schwarze Flaggen aus Protest und im Konflikt – einen Schrei des Appells an einen einzigen kämpferischen Weg: dem revolutionären Weg. Weil es nichts Natürlicheres gibt, als gegen das das Kapital zu sein.
$ECIL RAUS!IN SPANIEN, GRIECHENLAND, PORTUGAL… TOD ALLEN STAATEN UND DEM KAPITALSETÚBAL, REBELLISCHE STADTFREIES LANDES GIBT NICHTS NATÜRLICHERES, ALS GEGEN DAS KAPITAL ZU SEIN
Als Teil des Aufrufs für Propagandaaktionen gegen Repression von Contra Info haben wir 3 Transparente im weiteren Zentrum von Belgrad aufgehängt. An dem Tag als wir die Aktion durchführten (8.8.2012) fand ein Fußballspiel statt, sodass in dem Gebiet, in dem wir die Transpis platzierten, viel Riot-Polizei anwesend war, was unserer Aktion einen zusätzlichen symbolischen Wert gab.
Weder Herr noch Sklave
AnarchistInnen und Libertäre aus Belgrad
Stoppt die Gesellschaft des Zwangs und der Kontrolle Stoppt den Staat, die kommunalen und privaten Hunde und die SchuldeneintreiberBanken stehlen, Staaten beschützen und zahlen sie Libertäre (A)
Solidarität mit den gefangenen AnarchistInnen – Freiheit für alle politischen Gefangenen
Wir dokumentieren einen Aufruf für Solidarität mit der räumungsbedrohten Villa Vegan in Mailand und senden kämpferische Grüße an unsere Brüder und Schwestern rund um die Villa!
Die Villa Vegan (Mailand) ist räumungsbedroht!
Mitte Juli 2012 bekommen zwei Bewohner der Villa Vegan, an ihrer offiziellen Adresse, Besuch von 2 Patroullien, die Ihnen die Unterlagen der abgeschlossenen Ermittlung, betreffend der Besetzung der Villa, aushändigen. Die Villa Vegan ist ein anarchistischer, veganer Freiraum, der seit 14 Jahren besetzt ist. Sie hat immer als Treffpunkt für Veranstaltungen aller Art gedient: Konzerte, Benefizveranstaltungen, Mobilisierungen, und Diskussionen der verschiedenen Aspekte des antiautoritären Kampfes gegen die Herrschaft. Sie hat immer jegliche Beziehungen zu den Institutionen verweigert.
Dieser Ort und seine Bewohnerinnen und Bewohner haben feministische und anitkapitalistische Kämpfe, die Befreiung der Tiere und der Erde, sowie Anti-Zivilisations Bewegungen unterstützt und sich gegen Ausschaffungszentren und Gefängnisse, Repression, Seximus etc. eingesetzt.
Außerdem bietet die Villa Raum für diverse DIY-Projekte wie eine Velowerkstatt, ein Bandraum mit Studio, ein Garten, sowie andere selbstverwaltete Aktivitäten jenseits der Logik des Finanzmarktes. Während diesen 14 Jahren war die Villa ein Vernetzungspunkt vieler Genossinnen und Genossen aus der ganzen Welt, welcher ein Austausch politischer Erfahrungen und freundschaftlicher Beziehungen ermöglichte.
An diesem Ort haben auch viele Tiere Zuflucht gefunden, die unter anderem aus dem Horror der Viehzucht gerettet wurden. So leben Hunde, Katzen, Gänse, Enten und Hasen, nach einem Leben in Gefangenschaft und Sklaverei jetzt in Freiheit, im Vorhof der Villa, ohne dass jemand sie als Objekt oder als Konsum-Produkt betrachtet.
Aus den Unterlagen der Ermittlung wissen wir, dass die Anzeige von der Direktorin des “Settore Demanio e Patrimonio” (Amt für Grundstücke und Heimatschutz der Gemeinde Milano) Mari Laura, in Voraussicht einer zukünftigen Räumung, erstattet wurde: “Die Gemeinde verlangt, dass die Bewohner identifiziert werden und alle passenden Mittel genutzt werden, um die Besetzer vom Grundstück zu jagen, damit das öffentliche Interesse so bald wie möglich durch seine vorhergesehene Destination realisiert werden kann”.
Die Untersuchung wurde durch die Digos (Politische Polizei) von Milano durchgeführt. Mehrmals hat sie ihre Männer vor dem Eingang Wache stehen lassen um die Ein- und Ausgänge zu registrieren und auszuspionnieren. Einmal hat sie es geschafft, durch eine hinterhältige Falle, zwei Agenten in den Vorhof einzuschleusen und so Autonummern aufzuschreiben und die Identität von vier, der vielen Einwohner der Villa festzustellen. Diese vier Personen wurden daraufhin angezeigt.
Zur Anzeige für die Besetzung wurde als lächerlicher erschwerende Umstand die Sachbeschädigung, durch den Bau eines Pizzaoffen, beigefügt. Mit diesem Ofen wurden schon zahlreiche leckere gesetzeswidrige Pizzas gebacken.
Der Wille der Gemeinde das Haus zu räumen ist klar. Deswegen werden wir sofort anfangen zu mobilisieren, mit Aktionen gegen die Räumung und die Repression. Wenn sie glauben, dass wir sie ruhig diesen befreiten Raum nehmen lassen, um das nächste Zementmonster zu bauen, Frucht der Spekulation, irren sie sich gewaltig. Um die Räumung zu verhindern, sind wir bereit bis zum Ende Widerstand zu leisten, denn die Villa ist mehr als nur 4 Wände, nämlich eine Erfahrung von Komplizenschaft und Kampf, welche täglich gelebt wird.
Angesichts des Vorankommens der Urbanisierung und der Zerstörung von allen Räumen, die dem Profit nicht dienen, sind wir bereit jeden Baum der sich in diesem Vorhof befindet und die Freiheit der Tiere die sich hier befinden, bis zum Ende zu verteidigen.
Wir laden ab sofort alle Genossinnen und Genossen von überall ein, sich unserem Widerstand anzuschliessen, für eine dauernde und greifende Mobilisation.
Keine Räumung ohne Antwort! Der Weg zur Freiheit liegt in den Ruinen der Städte!
Villa Vegan Occupata
30/07/2012
Kontakt:
Via Litta Modignani 66
Milano
villavegansquat@inventati.org