Tag Archives: Griechenland

Athen: Polizeirazzia im Lelas Karagianni Squat

„Der Faschismus darf nicht durchkommen! No pasaran!“ – „24 Jahre LK37 Squat“

Am 15. Januar gegen etwa 12.00 Uhr (griechische Zeit) räumten Bullen Griechenlands ältesten anarchistischen Squat, Lelas Karagianni 37.

Solidarische und NachbarInnen versammelten sich auf dem Amerikis Platz und danach außerhalb des Squats, wo sie versuchten, die Räumung zu verhindern. 14 HausbesetzerInnen, die Parolen vom Dach des Gebäudes riefen, wurden von der Polizei festgenommen. Außerdem wurden zwei solidarische Menschen von Bullen auf der Straße geschlagen und festgenommen. In der Innenstadt wurden massiv Repressionseinheiten und zusätzlich ein Polizeihelikopter eingesetzt.

Kurz darauf versammelten sich mehr Leute in der Nähe des Squats. Eine der Parolen, die von solidarischen Menschen vor Ort gerufen wurde, lautet: „Weder Faschismus noch Demokratie, nieder mit der Staatlichkeit, lang lebe die Anarchie!“

Es wurde zu einer Versammlung für 15.00 Uhr außerhalb des Polizeipräsidiums in der Alexandras Allee, in Solidarität mit den HausbesetzerInnen, die in Lelas Karagianni verhaftet wurden, und zu einer Diskussion für 19.00 Uhr im Athener Polytechnikum (Eingang von der Stournari Straße) aufgerufen.

Um 17.00 Uhr wurden alle festgenommenen GenossInnen entlassen. Außerdem haben die Bullen das Gebäude verlassen, und mehrere GenossInnen haben das Lelas Karagianni 37 Squat wieder besetzt!

Mexiko City: Solidarität kennt keine Grenzen

Auf dem Transpi steht geschrieben: “Von Mexiko nach Griechenland: Skaramaga, Villa Amalias und jedes andere besetzte Haus sind nicht allein! Solidarität ist eine unserer Waffen. Wartet nicht auf uns… Wir sind eure schlimmsten Albträume in Fleisch und Knochen und wir sind bereits hier.

Am Nachmittag des 10. Januars haben GenossInnen von Contra Info ein Transparent an den Zäunen der griechischen Botschaft in Mexiko befestigt als eine kleine Geste der Solidarität für unsere gefangenen GenossInnen von der Räumung der Villa Amalias und des Skaramaga-Squats am 9. Januar in Athen.

‘Compañero, compañera! Es ist an der Zeit, den Kreislauf, der unseren Verstand blockiert, zu durchbrechen und unsere Scheuklappen wegzureißen, die die Vernunft verblendet und feuerspeiende Worte herauszuspucken; ein Feuer, das das korrupte System, das uns in den Klauen des Kapitals fesselt, zu verwüsten. Auf seiner Asche werden wir diese neue Welt der freien Männer und Frauen aufbauen’  (aus dem Lied: ‘Für eine bessere Welt/Por Un Mundo Nuevo’ by Los Muertos de Cristo)

Worte der Gegeninformation, die mit Feuer geschrieben sind. Weder dieses Projekt noch die Solidarität selbst kennen irgendwelche Grenzen; die Freiheit schon gar nicht.

Hände weg von den besetzten Häuser, ein für alle Mal!!

Sofortige Freilassung der durch die Hunde
des Staats und Kapitals Gekidnappten!

Athen: Update zu den 92 Festgenommenen der Villa Amalias Wiederbesetzung

[15:36 Uhr griechische Zeit] Seit heute Morgen, den 12. Januar, einige Stunden, bevor eine große Solidaritätsdemo in der Innenstadt Athens begann, werden die 92 bei der Wiederbesetzung des Villa Amalia Squat Festgenommenen von einem Untersuchungsrichter im Evelpidon Gerichtsgebäude verhört. Etwa 25 GenossInnen wurden bisher ohne Kaution entlassen; sie haben aber die Auflage bekommen, sich einmal im Monat auf der Polizeiwache zu melden.

An der Solidartitätsdemonstration in Athen beteiligen sich bisher 10.000 Menschen. Sie begann an den Propyläen der Athener Universität und führte über die Patission Allee zum Evelpidon Gericht. Auch in anderen griechischen Städten kam es heute zu Solidaritätsaktionen für besetzte Häuser, z. B. in Thessaloniki, Patras, Chania, Rethymnon und Heraklion (auf Kreta), Mytilini (auf Lesvos) und auf Naxos.

[18:55] Bisher wurden insgesamt 42 Festgenommene aus der Villa Amalias Wiederbesetzung entlassen. Laut aktuellen Informationen sind sie verpflichtet, sich monatlich in einer Polizeidirektion in der Nähe ihres Wohnortes zu melden und dürfen das Land bis zu ihrem Gerichtsverfahren nicht verlassen.

[20:07] Weitere 26 der Festgenommenen werden gerade entlassen; 68 sind nun draußen auf der Straße.

Protestkundgebungen in Solidarität mit besetzten Räumen wurden auch in den Städten Trikala, Arta, Preveza, Ioannina, Xanthi und Kozani abgehalten.

[22:28] Das Athener Gericht entließ schließlich alle verhafteten GenossInnen; sie wurden von knapp 250 solidarischen Menschen begleitet.

Ioannina, Griechenland: Soliaktionen für die besetzten Häuser Villa Amalias und Skaramaga

„HÄNDE WEG VON DEN BESETZTEN HÄUSERN!“ (Transparent am Skaramaga Squat)

Am Nachmittag des 9. Januar, inmitten des herben repressiven Einsatzes in Athen, entschlossen sich im Angesicht dieser Ereignisse 100 GenossInnen in Ioannina zu einer ersten wütenden Reaktion. Aus Solidarität mit den beiden von Bullen belagerten besetzten Häusern in Athen und mit jedem anderen von Repression betroffenen selbstverwalteten Raum in Griechenland und darüber hinaus – z. B. das Delta Squat in Thessaloniki, der soziale Raum Xanadu in Xanthi – griffen sie das Gericht der Stadt mit Farbbeuteln an. Im Laufe ihrer Aktion bewarfen sie auch den anrüchigen Politiker und Großgrundbesitzer Kalogiannis – Nea Dimokratia Abgeordneter (der stärksten Partei in der jetzigen Dreiparteienregierung) für die Region Ioannina – der zufällig vorbei spazierte mit Farbe.

FREIHEIT FÜR DIE GEISELN DES 9. JANUAR!
KEINE VERFOLGUNG UNSERER GENOSS_INNEN!

Quelle

Insel Lesvos: Protestdemo in Mytilini in Solidarität mit allen besetzten Häusern und selbstverwalteten Räumen, 12.1.2013

„Hände weg von den besetzten Häusern“
„Alles was ihr tut, mach ihr nur des Geldes wegen“
„Solidarität mit allen besetzten Häusern“
„Unsere Münder und Mikrophone werden wir nicht schließen – Solidarität mit 98FM von 105FM (Mytilinis freies Radio)“
„Hände weg von den besetzten Häusern“
„Solidarität mit allen besetzten Häusern“

Quelle

FAU-IAA (Deutschland): Regierung, Polizei, Massenmedien und Faschisten Hand in Hand – Angriff auf die anarchistische Bewegung in Griechenland

Klick auf das Foto…

Athen: Wiederbesetzung und erneute Räumung der Villa Amalias

Am Mittwoch, dem 9. Januar 2012 beteiligten sich am frühen Morgen dutzende Menschen an der Wiederbesetzung der Villa Amalias.
Die starken Polizeikräfte, die das Gebäude umstellten, warfen wiederholt Tränengas hinein.

Gegen 9.20 Uhr wurden  Einheiten der MAT und YMET gemeinsam mit der  „antiterroristischen“ Einheit EKAM in dem Gebiet eingesetzt. Sie zerstörten die Fensterscheiben des Gebäudes und führten erneut eine Razzia durch, bei der sie 101 Personen in den Räumen festnahmen.

Ein Banner auf dem “Squat Forever – Villa Amalias” steht, wurde an der Dachbrüstung befestigt

Unterdessen versammelten sich fast 200 GenossInnen auf dem Victoria Platz, nahe der Villa Amalias, um ihre Solidarität mit den HausbesetzerInnen auszudrücken.

Gleichzeitig besetzten im Stadtteil Metaxourgeio rund 40 Solidarische die Parteizentrale der DIMAR (Demokratische Linke Partei), die Teil der Regierungskoalition ist. Das geschah auch mit der Absicht zur Teilnahme an der Solidaritätsdemonstration für besetzte Häuser und selbstorganisierte Räume am 12. Januar in der Innenstadt von Athen aufzurufen. Allerdings räumte auch hier die Polizei das Parteibüro und nahm die BesetzerInnen fest.

Während sie von den Bullen verhaftet wurden, erhoben die GenossInnen der versuchten Villa Amalias-Wiederbesetzung und der symbolischen Besetzung der DIMAR-Büros laut Berichten ihre Fäuste und riefen laute Sprechchöre.

Für 15 Uhr wurde zu einer Versammlung im Athener Polytechnikum aufgerufen. Des Weiteren wird zu einer Solikundgebung um 18 Uhr vor der Polizeihauptwache in der Alexandras Allee aufgerufen.

Aus Anlass der Massenverhaftungen, hielten fast 150 solidarische Menschen eine spontane Protestkundgebung vor dem Wirtschafts- und Finanzministerium auf dem Syntagma Platz ab. Dort griff die Polizei die Kundgebung an und vertrieb die Leute.

Laut ersten Berichten, drohen allen, die in der Villa Amalias festgenommen wurden, Anklagen. Die Festgenommenen aus der Besetzung der DIMAR Büros werden aber aus der Polizeihauptwache entlassen.

Griechenland: Bekennerschreiben für die Zerstörung der Zentrale der Goldenen Morgendämmerung in Volos (11.12.2012)

SCHLAGT DIE FASCHISTEN

Wir übernehmen die Verantwortung für die Zerstörung der Geschäftsstelle des parastaatlichen Unternehmens „Chrissi Avgi“ in der Skenderani Str. am Dienstag, den 11.12.2012 im Morgengrauen.

Das konkrete Geschäftsbüro ist dem Direktorat des Staates rechenschaftspflichtig und basiert auf ihm. Es ist das Loch, in dem sich die FaschistInnen sicher fühlten mit der häufigen Polizeipräsenz. Es ist nicht mehr nötig die Gründe für einen Angriff auf die Goldene Morgendämmerung zu analysieren. Sie haben und werden auch zukünftig die dreckige Arbeit übernehmen, in Bereichen, wo es dem offiziellen Staat Schwierigkeiten bereitet. Gleichzeitig sind sie die Handlanger eines Teils der griechischen, rassistischen Gesellschaft, den sie mit Spektakel füttern. Außerdem unterstützen die Faschistinnen offen die, die sie tatsächlich auf jede erdenkliche Weise fördern (die Goldene Morgendämmerung z.B. empfahl die steuerliche Befreiung von Reedereien im Rahmen des letzten Sparpakets). Continue reading Griechenland: Bekennerschreiben für die Zerstörung der Zentrale der Goldenen Morgendämmerung in Volos (11.12.2012)

Goa, Indien: Solibanner für das besetzte Haus Villa Amalias in Athen

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Am 28. Dezember 2012, brachten mehrere GenossInnen in Goa ein Banner in Solidarität mit der Villa Amalias, die von den uniformierten Wächtern des Establishments geräumt wird, an. Unsere Absicht war die Gegeninformation auf internationalem Level.

Solidarität für die Villa Amalias
10, 100, tausend besetzte Häuser

Solidarische Menschen aus Goa, Indien

Griechenland: Gesten der Solidarität für das besetzte Haus Villa Amalias gehen weiter

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Die Bilder sind nur indikativ: Aus Solidarität mit der Villa Amalias, wurde ein großes Transparent an der Burg von Patras angebracht; ein weiteres Transparent befindet sich in Mytilini auf der Insel Lesvos, auf dem steht: „Solidarität mit der Villa Amalias“ (der Slogan auf der Wand dahinter bedeutet: „Der Staat und das Kapital sind die einzigen Terroristen“). Das letzte Foto ist aus Thessaloniki, wo GenossInnen zur Unterstützung Nachrichten schrieben, z. B.: „Ihr kriegt die Villa Amalias nicht, nicht einmal in euren Träumen…“

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf eine bürgerliche Dienstleistungsfiliale in Sepolia, in Solidarität mit der Villa Amalias

villa-amalias-buildingIn den frühen Morgenstunden am Freitag, den 21. Dezember deponierten wir eine Brandvorrichtung bestehend aus fünf Gasflaschen an der Fassade des KEP-Gebäudes (so genanntes Bürgerzentrum), das sich an der Kreuzung Dyrrachiou und Amvrakias Straße, im Bezirk Sepolia befindet.

Wir sind bewaffnet mit Wut und Bewusstsein, was die aktuellen Schritte des Klassenfeindes gegen das anarchistische/antiautoritäre Milieu angeht, insbesondere durch den faschistischen Minister für Bürgerrepression, alias Minister für öffentliche Ordnung Dendias und seinen Partnern, dem Ministerpräsidenten Samaras und dem Athener Bürgermeister Kaminis, die in dem besetzten Haus Villa Amalias eine Razzia durchführen ließen.

Auf diese praktische Art und Weise, zeigen wir unsere Solidarität mit dem anarchistischen besetzten Haus Villa Amalias und den acht verfolgten GenossInnen, die in den Elendslöchern der Athener Hauptpolizeiwache festgehalten wurden. Wir griffen die KEP an, weil sie in den Zuständigkeitsbereich der Athener Stadtverwaltung fällt, die eine führende Rolle bei der versuchten Räumung des besetzten Hauses einnahm.

Wir warnen alle, die sich an diesem speziellen Angriff beteiligten, dass dies erst der Anfang war.

SOFORTIGER ABZUG DER REPRESSIONSKRÄFTE
AUS DEM BESETZTEN HAUS

wütende AnarchistInnen

Athen: Die 8 Festgenommenen aus der Villa Amalias wurden entlassen, 24.12.2012

Solibanner in Mytilini (Insel Lesvos): „Die Villa Amalias ist jedEr Einzelne von uns. Verschwindet ihr Schläger! Vorwärts GenossInnen!“
Solibanner in Mytilini (Insel Lesvos): „Die Villa Amalias ist jedEr Einzelne von uns. Verschwindet ihr Schläger! Vorwärts GenossInnen!“
Solibanner in Thessaloniki: „HÄNDE WEG VON VILLA AMALIAS“
Solibanner in Thessaloniki: „HÄNDE WEG VON VILLA AMALIAS“

Die acht GenossInnen, die während der Bullenrazzia am 20. Dezember in der Villa Amalias festgenommen wurden, sind wieder auf freiem Fuß. Drei von ihnen konnten ohne Auflagen gehen, die anderen fünf müssen sich einmal im Monat auf der örtlichen Polizeiwache melden. An der Kundgebung im Evelpidon Gerichtsgebäude nahmen fast 300 solidarische Menschen teil. Das besetzte Haus wird immer noch von den Bullen bewacht.

Wir werden uns die Villa Amalias zurückholen.
Nichts ist zu Ende… es hat gerade erst angefangen.

Quelle: i, ii

Xanthi, Nordgriechenland: Der selbstorganisierte soziale Raum Xanadu wurde in Brand gesetzt, nachdem er von „unbekannten“ Eindringlingen überfallen wurde

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Am Sonnabend, 22. Dezember, gegen Sonnenaufgang, wurde der soziale Raum Xanadu (der seit 2009 in der Stadt Xanthi in Betrieb ist) von Faschos angegriffen.

Die Faschos versuchten, den offenen sozialen Raum Xanadu durch Brandstiftung zu zerstören. Sie verursachten dadurch ernst zu nehmenden materiellen Schaden und gefährdeten das Leben der AnwohnerInnen.

An der Zerstörung des Gebäudes scheiterten sie. Wir haben bereits mit den Restaurationsarbeiten begonnen, so dass das Xanadu bald wieder geöffnet sein wird.

Dieser Angriff kommt als eine Ausweitung der laufenden Übergriffe gegen das Xanadu durch parastaatliche Agenten in letzter Zeit.

Sie werden uns nicht stoppen, weil wir uns nicht von ihnen einschüchtern lassen.
Wir werden hier bleiben und weiterkämpfen.

Das Xanadu setzt sich aus uns allen zusammen.

Das Xanadu Kollektiv, 22.12.2012

Erklärung der Villa Amalias: Wir sind, und wir werden bestehen bleiben!

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Das Feuer verbrennt uns nicht, es brennt in uns. Solidarität mit der Villa Amalias

Heute, am 20. Dezember 2012, überfiel  die Polizei die Villa Amalias. Unter dem Vorwand einer Anzeige wegen Drogenhandels durchsuchten sie das Gebäude in Gegenwart eines Bezirksanwalts. Ihre Ergebnisse sind lächerlich. Laut Dendias (dem Minister für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz) ist dieses dennoch der Beweis, dass die Villa seit 22 Jahren ein „Epizentrum für Gesetzlosigkeit“ gewesen ist und dass das Gesetz, dank des „mutigen politischen Willens von Premierminister Samara“ am Ende wieder hergestellt wurde.

Welcher logische Spagat erkennt leere Bierflaschen als „Material zur Konstruktion von Molotow-Cocktails?“ Ist es ungewöhnlich an einem Ort, der einen Konzertraum und ein Café/eine Bar beherbergt, eine größere Anzahl Bierflaschen zu haben? Woraus besteht „entflammbares Material“? Beziehen sie sich auf die Reinigungsflüssigkeit für die Druckerpresse, die in dem besetzten Haus im Betrieb ist? Sollten wir über die Gas-Masken sprechen, die jeder Protestierende, der um seine Gesundheit besorgt ist, bei einer Demo mit sich tragen sollte? Sollten wir über die elementare Bedeutung von Selbstverteidigung  (die nachgemachten Blitzknallkörper, Zwillen usw. ) in einen Raum reden, der wiederholt durch parastaatliche Banden angegriffen wurde. (Brandanschläge, Messerstechereien, Prügeleien) mit dem Höhepunkt im Jahre 2008, als der damalige Minister für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz die „EinwohnerInnen“ von Agios Panteleimonas besuchte und ein Angriff erfolgte, kurz nachdem er gegangen war. Continue reading Erklärung der Villa Amalias: Wir sind, und wir werden bestehen bleiben!

Griechenland: Erklärung des IMC Athen-Kollektivs, 22.12.2012

state-emergency-managementAm Dienstag, den 20. Dezember 2012, äußerte sich der  Rektor der POSDEP (der sogenannten Panhellenischen Föderation der Vereinigungen der UniversitätsprofessorInnen-WissenschaftlerInnen) Nikos Stavrakakis in in einer Stellungnahme schluchzend über die Gewalt an griechischen Fakultäten. Er forderte den Staat auf, alle besetzten Räume in Universitäten zu beseitigen und ebenfalls Indymedia Athen loszuwerden. Diese Ausführungen wurden unter dem Vorwand zweier Vorfälle  an der  Technischen Universität Athen (Metsovio) und der  Aristoteles Universität Thessaloniki (Aristotelio) getätigt. Vorfälle, die miteinander nichts zu tun haben und ganz offensichtlich in keinerlei Verbindung mit dem Administratorenteam von Athens IMC stehen.

Die Stellungnahme  wurde im Fernsehen der gesellschaftlichen Massenverblendung kolportiert, die spektakuläre Schlagzeilen wie „Terrorismus in Fakultäten!“ benutzten und die wahren Fakten verfälschten. Jeden Abend verkaufen dieselben Massenmedien der Gesellschaft Angst, lecken die Stiefel des Staates, unterstützen die Bosse und helfen somit ihren Plänen von ganzen Herzen.

Der Rektor der POSDEP repräsentiert einen Haufen konservativer UniversitätsprofessorInnen, die wohlklingende Wörter wie „Demokratie“ benutzen. Dann machen sie sich selbst zum Gespött, indem sie Gewalt verurteilen, egal wo sie herkommt, während sie gleichzeitig die gewaltsame Räumung selbstverwalteter Räume und das Verstummen jeder Stimme fordern, die wie Indymedia Athen das Establishment kritisiert, dem sie loyal dienen. Sie unterstützen die gewaltsame Unterdrückung jeder Protestmobilisierung, ob von ArbeiterInnen oder StudentInnen, und die gewaltsame Beseitigung der Wahrscheinlichkeit jeglicher Kämpfe. Sie wollen ihren Traum einer Universitäts-Industrie fügsamer Staatsbürger mit dem Entwurf des neuen Bildungsgesetzes Wirklichkeit verwirklicht sehen.   Aber das POSDEP ging nicht auf die Rechte der VertragsarbeiterInnen der Aristoteles Universität von Thessaloniki und deren jüngsten Kämpfe ein.

Außerdem offenbart die POSDEP Erklärung, die sich ausdrücklich gegen Indymedia Athen richtet, eine verblüffende Ähnlichkeit zu den einschlägigen Anfragen der Neo-Nazis von Golden Dawn im griechischen Parlament. Die POSDEP Delegierten können sich tarnen, indem sie die Maske eines friedensliebenden Demokratiestrebens aufsetzen, ihre Worte aber sind im Wesentlichen identisch: sie sind das Wesen von Totalitarismus und dem Zermalmen jeden freien  Ausdrucks.

Wir sind nicht verblüfft, das Indymedia und selbstverwaltete Räume zum soundsovielten Male zum Angriffsziel genommen wird. Das ist genau die Periode, in der Angriffe der Herrschenden sich gegen alle Kämpfenden und Widerstandleistenden entfalten. Und die Höflinge der Macht treiben jetzt an die Oberfläche und schlagen Schaum.

Indymedia Athen ist ein Teil derer, die kämpfen und dem Frontalangriff von Staat/Kapital Widerstand leisten. Daher, gibt Indymedia Athen denen eine Stimme, die keine haben und bekämpft die Hässlichkeit des Kapitalismus.

Solidarität mit selbstorganisierten besetzten Räumen innerhalb und außerhalb der akademischen Fakultäten.
Solidarität mit den gegenwärtigen Kämpfen der ArbeiterInnen der Aristoteles Universität von Thessaloniki und anderswo.

Indymedia Athens wird erst stillgelegt, wenn das Ende der Welt nah ist.

Athens IMC Kollektiv

Athen: Erklärung der GenossInnen aus dem besetzten Haus Villa Amalias, 20.12.2012 – Update 21.12.

Staat und parastaatliche Arschlöcher, wir sind hier und wir werden hier bleiben —Villa Amalias Squat

Heute, 20. Dezember 2012, um 7 Uhr Morgens durchsuchten Polizeikräfte das besetzte Haus Villa Amalias. Der Vorwand für diese unterdrückerische Zurschaustellung der Macht war eine “anonyme Beschwerde” bei der Polizei.

Acht GenossInnen, die sich im besetzten Haus befanden, wurden festgenommen und in die Polizeihauptwache GADA in der Alexandras Allee verschleppt, wo sie immer noch festgehalten werden.

GenossInnen, die aus Solidarität mit den HausbesetzerInnen in das Gebiet kamen, wurden von den Repressionsmotorradeinheiten auch in Gewahrsam genommen, dasselbe passierte anderen GenossInnen, die im Athener Rathaus in der Liosion Straße gefangen genommen wurden. Dorthin gingen sie, um gegen den Repressionsbürgermeister Giorgos Kaminis zu intervenieren. (Letztere wurden laut Berichten nach einer Weile wieder entlassen.)

Vom Anbeginn der Razzia versammelten sich dutzende GenossInnen vor dem besetzten Haus; bis zu diesem Moment verbleiben wir in der Acharnon Straße, um unsere Solidarität kund zu tun.

Bürgermeister und Minister kriegt es in eure Köpfe rein: nicht einmal in euren wildesten Träumen könntet ihr uns die Villa Amalias wegnehmen.

Nehmt eure Hände weg von den besetzten Häusern!
Sofortige Befreiung unserer GenossInnen!

Villa Amalias Squat, Acharnon 80 und Heyden Str.

Hände weg von der Villa Amalias! Solidarität mit besetzten Häusern!

Gestern gegen 15:30 Uhr (griechische Zeit) war das besetzte Haus nicht versiegelt, die polizeiliche Durchsuchung lief noch unter Anwesenheit eines Staatsanwaltes und eines Zeugen von anarchistischer Seite. Etwa 200 solidarische Menschen waren zu dem Zeitpunkt noch vor dem besetzten Haus versammelt, das seit 22 Jahren existiert und in dieser Zeit schon vielen repressiven Angriffen widerstanden hat.

Die Polizei hat die HausbesetzerInnen in der Vergangenheit schon mehrfach vorübergehend geräumt, aber die Villa Amalias wurde immer wiederbesetzt. Erwähnenswert ist, dass das Gebäude circa 1860 erbaut wurde und seit 1990 nur dank der autonomen Aktion der HausbesetzerInnen und vieler solidarischer Menschen instand gehalten wurde. Die Villa Amalias hat bei vielen Gelegenheiten immer wieder erklärt, dass sie sich AusbeuterInnen, Schergen, Zuhältern und Drogenbaronen jeglicher Nationalität in den Stadtteilen der Innenstadt bewusst entgegensetzt und dauerhaft gegen faschistische und rassistische Gewalt kämpft, um die interkulturelle Koexistenz und Selbstorganisation voranzutreiben.

Das älteste anarchistische Squat Athens, Lelas Karagianni 37, ruft zur dringenden Solidarität mit der Villa Amalias auf und fordert auch die sofortige Freilassung aller Festgenommenen des gestrigen Tages.

Gestern Mittag begannen GenossInnen vom Skaramaga Squat Erklärungen zur Razzia in der Villa Amalias über ein Lautsprechersystem in der Pattison Straße zu verlesen.

Zusätzlich dazu, schickten viele anarchistische Kollektive, HausbesetzerInnen und Einzelpersonen aus ganz Griechenland seit dem frühen Morgen der Villa Amalias ihre vorbehaltlose Solidarität. Einige Aktionen zur Gegeninformation, die gestern Abend zwischen 17 und 18 Uhr stattfanden, umfassten die Städte Thessaloniki, Veria, Patras und Heraklion (Kreta) und es werden mit Sicherheit mehr folgen…

Update (21.12.): Die Festgenommen (sechs in Griechenland und zwei in der BRD Geborene) werden immer noch gefangen gehalten und mussten sich einem Vorverfahren unterziehen. Gegen 13:45 Uhr kamen die acht GenossInnen unter starker Polizeipräsenz am Athener Gericht an. Dutzende solidarische Menschen waren am Evelpidon Gerichtsgebäude versammelt und begrüßten sie mit lauten Sprechchören und Soliparolen. Etwa zwei Stunden lang wurden die acht Festgenommenen durch den Staatsanwalt verhört, der vorschlug, sie wegen der Straftat des Herstellens von explosiven Materialien und einiger Ordnungswidrigkeiten anzuklagen. Somit waren die Angeklagten verpflichtet, vor einem Untersuchungsrichter, der über die Anklageschrift entschied, zu erscheinen. Gegen 16 Uhr wurde berichtet, dass die acht GenossInnen mehr Zeit verlangen, um ihre Verteidigung vorzubereiten. Die nächste Anhörung soll am Montag, 24.12.2012 (also zu Weihnachten) stattfinden. Bis dahin bleiben sie eingekerkert in der Polizeihauptwache in der Alexandras Allee!

Für aktuelle Informationen und weitere Soliaktionen nach der Polizeiinvasion im Villa Amalias Squat, wurde Versammlungen in der ASOEE (Patission Straße) einberufen.

Alle raus auf die Straße! Villa Amalias bleibt!

Griechenland: Heftige Zusammenstöße in der Stadt Agrinio im Gedenken an Alexis Grigoropoulos (1993-2008)

06.12.08 – Der Staat tötet.

Etwa 350 SchülerInnen hielten in Agrinio eine Demonstration in Gedenken an Alexis Grigoropoulos ab, der am 6. Dezember 2008 von Bullen erschossen wurde.

Als die Antirepressionsdemo das Rathaus erreichte, griffen die Jugendlichen das Team der DIAS-Motorradpolizei an, das das Gebäude bewachte. Mollis und Steine flogen auf den verängstigten Polizeimob, der sich hinter einem Kiosk versteckte.

Kurz darauf kämpften SchülerInnen in dem Gebiet Syntrivani (Brunnen) gegen Bullen von der OPKE Gruppe für Kriminalitätsprävention- und Unterdrückung. Auf dem Dimadi Platz kam es zu Frontalzusammenstößen zwischen DemonstrantInnen und Antiriot-Mannschaften, als die Polizei versuchte, den Platz zu umstellen.

Die Bullen zögerten nicht, den städtischen Markt und mehrere kommerzielle Läden mit Tränengas zu beschießen und ernteten dafür wüste Beschimpfungen von Zuschauenden. Wir wollen auch darauf hinweisen, dass als ein Polizist seine Waffe auf SchülerInnen richtete, er von PassantInnen ausgebuht wurde.

Zwei spitzelnde ReporterInnen versuchten sich an die Demo anzuschleichen, um Videonahaufnahmen zu machen, bekamen aber vor Ort eine Abreibung von den Protestierenden. Das Fahrzeug des Bürgermeisters wurde auch angegriffen.

Bisher gab es keine Fest- oder Ingewahrsamnahmen in Agrinio. Berichten zufolge wurden allerdings bei den morgendlichen Mobilisierungen in andern griechischen Städten viele Protestierende von den Bullen in Gewahrsam genommen.

Die meisten Menschen werden erst später im Verlauf des heutigen Abends überall in Griechenland auf die Straße gehen, um dem Tod des 15-jährigen Alexandros zu gedenken.

24. November – 2. Dezember: Aktionswoche gegen die Goldminenprojekte auf der Halbinsel Halkidiki in Nordgriechenland

Auf dem Poster steht:

Sonnabend, 24. November, Thessaloniki: Demo gegen den goldenen Tod
Versammlungsort: Weißer Turm Thessalonikis (Lefkos Pyrgos), um 11 Uhr
Nach der Demo findet eine offene Diskussion/Versammlung für kommende Aktionen im „Alexandros“ Kino statt

Gegeninformationsveranstaltungen:
Donnerstag, 29. November, 19 Uhr:
Ioannina, im Antiviosi Squat

Freitag, 30. November, 19 Uhr:
Athen/Keratsini, im Resalto – Korfu, im Elaia Squat

Sonnabend, 1. Dezember, 19 Uhr:
Athen/Exarchia, im Autonomo Steki – Agrinio, im Apertus Squat

Sonntag, 2. Dezember, 16 Uhr:
Athen/Ilion, im Agros

Offene Koordinative von Thessaloniki gegen die Goldminen

Hier folgt der Aufruf zu einer Demonstration und einem offenen Plenum gegen die Goldminen, die am 24.11.2012 in Thessaloniki stattfanden:

„Die Minen von Halkidiki sind eine goldene Gelegenheit, die nicht verschwendet werden sollte“

11.000.000 Euro: Das ist der Preis, den Hellas Gold bezahlte, um die Minenrechte für ein Gebiet im nördlichen Halkidiki, das 317.000 Morgen Land umfasst, zu erhalten. Der Vertrag wurde vom griechischen Staat nach der Intervention von Herrn Pachtas, dem damaligen Staatssekretär für Finanzen and jetzigem Bürgermeister der Gemeinde Aristoteles, unterzeichnet. Im Vorfeld des Vertrags gab es keine öffentliche Ausschreibung. Stattdessen wurde die Kommission direkt an ein Unternehmen vergeben, das gerade mal zwei Tage vorher gegründet wurde (ein Unternehmen mit einem Aktienkapital von 60.000 Euro!). Überdies wurde das Unternehmen laut Vertragsbedingungen von jeglichen Reparationsauflagen befreit, die im Zuge der Umweltschäden verursacht durch die Canadian TVX Gold (dieses Unternehmen löste sich eines Nachts in Luft auf, hinterließ 472 unbezahlte ArbeiterInnen; die Gesamtschulden des Unternehmens gegenüber den ArbeiterInnen betragen 17 Millionen Euro) im Gebiet auftraten.

95.700.000 Euro: Der Gewinn, den Leonidas Bobolas, Dimitrios Koutras und Frank Timiş (die Hauptaktionäre von Hellas Gold) machten, nachdem sie das Unternehmen schrittweise in Teilstücke zerlegten, die sie dann an das multinationale Mutterunternehmen European Goldfields verkauften.

408.000.000 Euro: Beträgt der Marktwert der Minen laut einer Schätzung, die ein globaler Finanzdienstleister sechs Monate nachdem der griechische Staat sie überschrieb, abgab. Das bedeutet, dass der Wert auf das 37-fache des Kaufpreises angestiegen ist. Trotzdem hielt es die Regierung nicht davon ab, Hellas Gold mit 15.000.000 Euro zu subventionieren.

2.300.000.000 Euro: Ist der heutige Wert mit dem die Minen auf dem Aktienmarkt von Toronto gehandelt werden, nach der Übernahme der European Goldfields durch die Eldorado Gold Corporation, die jetzt 95 % der Aktienanteile der Hellas Gold kontrolliert. Eldorado Gold ist eine in Kanada ansässige multinationale Aktiengesellschaft. Ihre Hauptinvestoren sind Fonds und Banken wie J.P.Morgan und Goldman Sachs.

15.436.000.000 (!) Euro: Der Wert der Mineralien, die in den Minen von Halkidiki liegen.

0 Euro: Der Gewinn des griechischen Staates. Laut des Bergbauverfahrens gehören die Erzressourcen und Ablagerungen in den Minen ausschließlich den Unternehmen, die sie abbauen. Es gibt keine Klausel zur Abtretung der Minenrechte an den Staat aufgrund ihrer Erschließung. Das ist der Grund, warum die IWF/EZB/EU Troika den Vorschlag der griechischen Regierung ablehnte, als diese in den Verhandlungen zum Schuldenabkommen die Halkidiki Minen als Garantien anbot.

„Jene, die reagieren sind Provokateure und stehen gegen den Fortschritt“

Viele Menschen denken wahrscheinlich, dass Eldorado Gold vorhat, Untergrundminen mit Schächten zu bauen, Tunnel zu graben etc. Das ist aber nicht der Fall. Continue reading 24. November – 2. Dezember: Aktionswoche gegen die Goldminenprojekte auf der Halbinsel Halkidiki in Nordgriechenland

Jekaterinburg, Russland: Solidaritätsaktion mit dem Delta Squat, Genossen Gustavo Quiroga und allen anderen AnarchistInnen in Griechenland

Solidarität mit dem Delta Squat
Freiheit für den Genossen Gustavo Quiroga González

Am 18. November führten GenossInnen in Jekaterinburg eine Aktion für die Food not Bombs Kampagne durch, die sie als Zeichen der internationalen Solidarität den AnarchistInnen vom Delta Squat in Thessaloniki widmeten.

Es folgt eine grobe Übersetzung von kurzen Auszügen ihres Kommuniqués:

“Wenn Menschen in Griechenland aus Armut Selbstmord begehen, wenn obdachlose Menschen in jedem Winter sterben, wirken leere Gebäude in der zweitgrößten Stadt des Landes wie eine Farce. In einem Land, das von der Krise zugrunde gerichtet wird, gibt es kein Geld, um in das geräumte Gebäude zu investieren. Also wird es weiterhin leerstehen und verfallen, von Polizeieinheiten bewacht, die die Räumlichkeiten vor bösen AnarchistInnen beschützen. In solchen Zeiten wird klar, dass die Junta niemals verschwunden ist. Die Fassade der griechischen Demokratie bricht zusammen und wir sehen die totalitäre Diktatur hinter ihr. (…)

Wir wünschen unseren GefährtInnen in Griechenland, dass sie im Angesicht aller existierenden Schwierigkeiten niemals aufgeben sondern den Kampf gegen den griechischen Staat, der der einzige Terrorist ist, fortsetzen. Wir hoffen, dass wir uns mal wiedersehen, wenn die schwarz-rote Fahne über einem freien Griechenland und Russland weht.”

FUCK THE POLICE

Anfang November 2012 wurde der anarchistische Immigrant Gustavo Quiroga (inhaftiert seit der Räumung des Delta Squat am 12.09.) in die Attika Ausländerabteilung (Deportationscenter in Athen) überführt. Am 4. November wurde er nach Kolumbien abgeschoben.

Wenigstens ist der Genosse jetzt aus dem Knast raus. Trotz allem was passiert ist, geht es ihm relativ gut. Wir schicken ihm all unsere Kraft und unsere bedingungslose Solidarität… Auf Wiedersehn.

Patras: Nachricht von einer Gruppe ImmigrantInnen

10. November 2012

Wir sind eine Gruppe von ImmigrantInnen, illegale, die es schafften, den Festnahmen während der Operation „Xenios Zeus“, die am 1. Oktober in Patras stattfand, zu entgehen. Während dieser Operation wurden viele unserer FreundInnen festgenommen und werden nun ohne jegliche Gründe in den Internierungslagern (Gefängnissen) festgehalten. Der Grund, warum wir diese Worte schreiben, ist unser Wunsch, dass unsere Nachricht JedEn, der/die in Griechenland lebt erreichen wird, um bestimmte Dinge klarzustellen, denn der Staat formt ein sehr verzerrtes Bild von uns.

Die meisten Menschen, auf die die Operation „Xenios Zeus“ abzielt, sind Teil der griechischen Gesellschaft und leben seit 2008 in diesem Land. Das heißt, sie waren schon vor der Krise hier.

Wir bitten den griechischen Staat und die Polizei darum, uns zu erlauben, den Müll aus den Abfalleimern in Frieden zu essen, anstatt uns in Internierungslagern einzusperren.

Wir bitten, um die Solidarität aller, damit wir „Xenios Zeus“ ein Ende bereiten können, um die Befreiung unserer FreundInnen, die in den Lagern festgehalten werden fordern zu können.

Der Besen ist etwas, das erfunden wurde, um den Müll wegzukehren und nicht Menschen und wir sind uns sicher, dass die Menschen in diesem Land nicht darüber glücklich sind, wenn andere Menschen wie Müll behandelt werden.

Geld wird dafür ausgegeben, ImmigrantInnen in Lagern zusammen zu treiben, dabei könnten sie uns Dokumente geben, damit wir uns selbst entscheiden können, ob wir bleiben oder in andere Länder migrieren, dasselbe, was GriechInnen jetzt wegen der Krise machen.

Wir bedanken uns für die Zeit, die ihr euch genommen habt.

Quelle

„Xenios Zeus“: Der Name, den der Staat euphemistisch den laufenden Polizeioperationen, die auf ImmigrantInnen/Flüchtlinge abzielen, zu Propagandazwecken gab. Der Mythologie zufolge, war Zeus der Schutzgott der Gastfreundschaft und jegliche Art von Fehlverhalten gegenüber Unbekannten, Reisenden, ImmigrantInnen war eine schwere Straftat.

„Besen (skupa)“: Massive Kehroperation der Polizei.

Neue Verhandlung im Prozess gegen die CCF: Kommuniqué der Flüchtigen Dimitris Politis und Yannis Michailidis

Nachfolgend ausgewählte Abschnitte aus dem langen Brief der Genossen.

Lasst uns aus Anlass des Prozesses gegen die revolutionäre Organisation „Verschwörung der Feuerzellen“ das Wort ergreifen, weil wir in dieser Gerichtssache gesucht werden.

Nein, wir appellieren in keiner Weise an die juristischen Repräsentanten der Macht. Es hat keinen Sinn, an unsere Feinde zu appellieren. Wir appellieren an unsere Genossinnen und Genossen, im engen und im weiteren Sinn des Wortes. Wir versuchen, mit jedem rebellischen Funken in den Seelen der Menschen in Berührung zu kommen, die wie wir das Gefühl haben, in den durch das System aufoktroyierten Verträgen zu ertrinken.

Zuerst wollen wir klarstellen, dass wir keine Mitglieder der R.O. Verschwörung der Feuerzellen sind. Nicht, um uns irgendwelcher legalen Verantwortlichkeiten zu entziehen, sondern um zu verhindern, dass unser politischer Diskurs mit dem der Organisation gleichgesetzt wird, denn nach wie vor bestehen zwischen uns Meinungsverschiedenheiten. Natürlich sind wir nach wie vor reuelos in unseren Entschlüssen, sowohl die Genossinnen und Genossen der CCF zu unterstützen und von ihnen unterstützt zu werden als auch uns aktiv dem anarchistischen Kampf anzuschließen. Continue reading Neue Verhandlung im Prozess gegen die CCF: Kommuniqué der Flüchtigen Dimitris Politis und Yannis Michailidis

Athen: Bericht über die Solidaritätsdemo (12.10.) für die Revolutionäre Organisation der „Verschwörung der Feuerzellen“ (CCF) und alle wegen derselben Gerichtssache angeklagten AnarchistInnen

SOLIDARITÄT MIT DEN GEFANGENEN KÄMPFERINNEN UND KÄMPFERN (Α)

Am Freitagabend, den 12. Oktober, gab es in der Athener Innenstadt eine Demonstration in Solidarität mit den gefangenen Mitgliedern der Revolutionären Organisation der „Verschwörung der Feuerzellen“ (CCF) und mit den zehn weiteren anarchistischen Genossinnen und Genossen, die wegen derselben Gerichtssache angeklagt wurden. Der CCF-Prozess hatte am 8. Oktober begonnen im Spezialgericht des Frauengefängnisses Koridallos.

Eigentlich war bereits für den 6. Oktober zu der Demo aufgerufen worden, doch mitten in der vergangenen Woche überraschten die staatlichen Repressalien gegen die Antifaschisten der Motorraddemo und die sich mit ihnen Solidarisierenden (30.9. und 1.10.). So beschloss die Solidaritätsgruppe des CCF-Prozesses, die Demo auf diesen Freitag zu verlegen.

Ab 19.30 Uhr versammelten sich die Menschen an der Propylaea, wo Texte und Flyer an die Passanten verteilt, Slogans an Wände gemalt und Erklärungen über ein Soundsystem verlesen wurden. Ungefähr um 20.30 Uhr zogen rund 300 Genossinnen und Genossen die Panepistimiou-Straße entlang in Richtung Omonia-Platz. An der Kreuzung zur Patission–Straße versuchten motorisierte DIAS-Bulleneinheiten und MAT-Schwadrone den Demonstrationszug auseinanderzutreiben. Die Atmosphäre erhitzte sich durch die Bullenpräsenz etwas, Zusammenstöße jedoch gab es nicht. Die Demonstranten gingen auf der Patission-Straße, verursachten dort Verkehrschaos, setzten ihren Zug fort auf der Solomou-Straße und beendeten die Demo im Stadtteil Exarchia.

In Anbetracht der gravierenden Situation, in welche die juristische Mafia unsere Genossinnen und Genossen gebracht hat, waren es zwar nur wenige, die ihre bedingungslose Unterstützung der in der Gerichtssache der CCF verfolgten AnarchistInnen zum Ausdruck brachten. Die jedoch gingen auf die Straße wie Wölfe.

Einige der lautstark skandierten Slogans waren:

„Freiheit für die Feuerzellen“

„Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse“

„Theofilos Mavropoulos ist unser Bruder; Rebell im Gefängnis, unser Genosse auf den Straßen“

„Schüsse aus Kalaschnikows sind das Richtige für Cops“

„Faschisten, Arschlöcher, die Galgen warten schon auf euch“

„Von Mexiko bis Indonesien, lang lebe FAI-FRI und die neue Anarchie“

„Staaten sind die einzigen Terroristen; Solidarität mit der bewaffneten Guerilla“

„Internationaler revolutionärer Kampf gegen Staat und Kapital“

„Hört zu, Wächter: Hände weg von den Kämpfern“

„Dendias (Minister für öffentliche Ordnung), du Kriecher, wir brennen die Stadt nieder“

„Wut und Bewusstsein, Verweigerung und Gewalt; wir säen Chaos und Anarchie“

„Solidarität ist die Waffe des Volkes; Krieg dem Krieg der Bosse“

„Bullen, erinnert ihr euch noch an Gyzi? Eins – drei, Christos Tsoutsouvis“
(in Gedenken an den Gegner des Staates und Stadtguerillero Christos Tsoutsouvis, der am 15. Mai 1985 bei einer Schießerei im Athener Stadtteil Gyzi drei Bullen exekutierte, bevor er durch Polizeikugeln fiel)

„Und jetzt lasst uns eine Parole rufen, die alle vereint: BULLEN–SCHWEINE–MÖRDER“

„Von Athen bis London, von Santiago bis Turin, Feuer den Gesetzen, Kugeln für die Bullen, und für jeden Nazi Benzin und Docht“

„Vorwärts, Anarchisten, vorwärts Nihilisten, alle Befürworter im Dreck vergraben“

„Solidarität mit GenossInnen in Italien – Anarchie, Destabilisierung, Direkte Aktion, Aufstand“

„Freiheit für alle, die in Gefängniszellen sind!“

Zypern: Nicht-verurteilte Gefangene begannen Hungerstreik in der zentralen Justizvollzugsanstalt in Nikosia

Öffentliche Bekanntgabe – 6. November 2012

Wir sind die folgenden auf den Prozess wartenden Gefangenen:

Dimitris Mamalikopoulos #1108/12, Panagiotis Baztekis #908/12, Ioannis  Mavrofridis #906/12, Andreas Ivanidis #907/12, Kosmas Kalaitzidis  #905/12, Georgios Dimitriou #1264/12, Vero Doriani #1265/12, Eleftherios  Kartasakis #1263/12.

Als nicht-verurteilte Insassen des zentralen Gefängnisses in Nikosia (Zypern) fordern und kämpfen wir für unser gesetzmäßigen Rechte.

– Erstens: Es wird uns nicht erlaubt, auf den Gefängnishof zu gehen.

– Zweitens: Es wird uns nicht erlaubt, fernzusehen.

– Drittens: Wir werden gezwungen, Wasserflaschen zu kaufen, weil das Trinkwasser nicht einmal durch die Gefängnisverwaltung zur Verfügung gestellt wird.

– Viertens: Uns wird es nicht erlaubt, mehr als 10 Minuten pro Woche mit unseren Familien per Telefon zu kommunizieren.

– Fünftens: Uns wird keine anständige Ernährung gegeben.

Wir fordern unsere gesetzlichen Rechte, indem wir nicht mehr als die Umsetzung der Regelungen, die in den Gefängnisstatuten stehen, verlangen, auf die alle InsassInnen ein Anrecht haben.

Daher entschieden alle zuvor erwähnten Personen, die auf ihren Prozess warten, in den Hungerstreik zu gehen, bis unsere legalen Bedürfnisse befriedigt werden. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass unsere Entscheidung weitere Probleme bzgl. unserer Untersuchungshaft zur Folge haben wird; wir unausweichlich Folter erdulden müssen und in den extra eingerichteten Isolationsflügel eingesperrt werden (obwohl die letzte Strafmaßnahme rechtlich untersagt ist solange es sich um nicht-verurteilte Gefangene des Zentralgefängnisses handelt).

Wir bitten daher um Unterstützung und Solidarität, vor allem durch die Griechische Botschaft in Nikosia.

Solidarität ist unsere Waffe.
Die Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als jeder Knast.

Quelle

Athen: Text der 15 Gefangenen der antifaschistischen Motorraddemonstration am 30.9.

18. Oktober 2012

„Heute erklärte der Staat den Bürgerkrieg. Diejenigen, die nicht durch die Messer der Faschisten getötet wurden, kommen durch juristische Entscheidungen der Junta ins Gefängnis.

Wir rufen Kämpfende und alle, für die WÜRDE, SOLIDARITÄT, GLEICHHEIT und FREIHEIT nicht bloß leere Worte sind, sondern eine Lebenshaltung, dazu auf, den historischen Moment, in dem wir leben zu begreifen und dementsprechend zu handeln.

IDEEN können weder unterdrückt noch eingekerkert werden

Die 15 verhafteten AntifaschistInnen

Seit einiger Zeit wird es immer deutlicher, dass selbst die „Vorspiegelungen von Demokratie“, die der Staat konstant betreibt, nicht nur schattenhafter geworden, sondern auch schwerer zu definieren sind. Die Entscheidung für einen gewalttätigen Angriff nicht nur gegen jene, die den Weg direkter Konfrontation wählen, sondern auch gegen all jene, die nichts als ihre grundlegenden Rechte fordern, ist ein klarer Hinweis darauf, dass wir nicht in derselben Art und Weise sprechen können wie noch vor fünf, zehn oder mehr Jahren. Die andauernde Wirtschaftskrise treibt jeden Tag mehr und mehr Menschen in Elend und Armut und fördert zugleich sozialen Kannibalismus. Währenddessen offenbaren Konflikte innerhalb der Klassen und das Erstarken des Faschismus ein solches soziales Chaos, dass niemand mit Bestimmtheit voraussagen kann, wo das hinführen wird und wie, unter welchen Bedingungen das geschehen wird. Angesichts einer möglichen TOTALEN sozialen Explosion verschärft der Staat seine Taktiken der Unterdrückung, des Zwangs und der Terrorisierung, während er sein juristisches Arsenal aufrüstet, um so viele Menschen wie möglich als „Geiseln des Rechtssystems“ halten zu können. Die dabei verwendeten Methoden sind berechenbar und wiederholen sich. Demonstrationen oder Versammlungen verbieten, Streiks niederschlagen, brutale Gewalt anwenden gegen Demonstranten und Streikende, Fotos und persönliche Daten veröffentlichen, besetzte Häuser räumen und soziale Freiräume zerstören, mit Polizeikräften in Schulen und Universitäten eindringen, Verhaftungen, Festnahmen usw.; die Liste ist zu lang, entsprechend ihrer Perversität.

Gleichzeitig fördern sie die faschistischen Banden, damit diese die Drecksarbeit machen, dort „auskehren“, wo der offizielle Staat nicht hinreicht. Mit den Pogromen gegen Migranten, Linke und Anarchisten, Brandstiftungen in Häusern, Geschäften und sozialen Räumen, Messerstechereien und Prügelattacken wollen sie die extreme Rechte als etwas „Anti-Systemisches“, als eine neue Alternative darstellen. Was wir weiterhin in Großbuchstaben schreiben müssen, ist, dass Faschismus noch NIEMALS menschlichen Gesellschaften etwas Neues präsentiert hat, dass er dem Staat schon IMMER als Krücke gedient hat und dass seine Rolle in Zeiten der Krise (ökonomisch, systemisch oder politisch) immer darin bestanden hat, die Entscheidungen der Herrschaft zu stützen, damit diese „Zeit gewinnen“ konnte, um sich umzugruppieren, und es dem Staat zu ermöglichen, mit jeglicher Unruhe fertigzuwerden.

Dies waren die Umstände, als wir uns als Kämpfende, AnarchistInnen und AntifaschistInnen entschlossen, an der antifaschistischen Motorraddemonstration am 30. September teilzunehmen. Die Demonstration sollte sich am Exarchia Platz sammeln und dann durch Stadtgebiete fahren, wo rassistische und faschistische Angriffe gegen Migranten immer häufiger und immer gewalttätiger werden. Unser Ziel war es, Unterstützung zu geben, die Angst im alltäglichen Leben zu durchbrechen, Mut und Stärke zu geben und zugleich denjenigen, die jeden Tag mit Rassismus konfrontiert werden, die Botschaft der Selbstorganisation und des Widerstands zu vermitteln. Außerdem wollten wir bekunden, dass etwas so vages und allgemeines wie die totale Verzauberung der griechischen Gesellschaft durch den Faschismus eine Lüge ist, dass es auch Menschen gibt, die an GLEICHHEIT, FREIHEIT, WÜRDE und SOLIDARITÄT glauben und dafür kämpfen.

Die motorisierten Repressionskräfte griffen in dieser Nacht die Motorraddemo brutal an, und nach heftigen Prügeleien wurden 15 Personen verhaftet, gefoltert, in vorläufigen Gewahrsam genommen und haben mit schwerwiegenden Anklagen zu rechnen. Wir möchten zu diesem Zeitpunkt noch nicht darüber berichten, was während unserer Festnahme und fünftägigen Haft im Polizeihauptpräsidium von Athen (GADA) geschehen ist, und möchten uns auch an keinem Versuch der Viktimisierung beteiligen. Für diejenigen, die noch nicht zwei und zwei zusammengezählt haben, ist es Zeit, zu erkennen, dass der Staat angreift, indem er alle seine Hilfsmittel gebraucht, dass er den Krieg erklärt, und im Krieg ist zu erwarten, dass es Verletzte geben und dass man Härten begegnen wird. Wirklich bedeutsam ist jedoch die Bürgerkriegsmentalität, die immer weiter sowohl von institutionellen Akteuren als auch von staatlichen Sicherheitskräften vorangetrieben wird, wie zum Beispiel durch die offiziellen (ob uniformiert oder nicht) Bullenhorden. Ihre ständige Bezugnahme auf „Grammos und Vitsi“ [zwei Berge im Norden Griechenlands, wo die griechische demokratische Armee (DSE) in den Kämpfen 1949 schwere Verluste erlitt und die Übriggebliebenen der DSE-Kräfte nach dem militärischen Ende des Griechischen Bürgerkrieges nach Albanien fliehen mussten], auf den Griechischen Bürgerkrieg und unsere Großeltern ist ein Hinweis darauf, wo diese Geschichte hingeht. Sie versuchen, Kämpfende zu terrorisieren, sie entweder in den Untergrund zu zwingen oder in einen Zustand der Angst zu treiben (da sie uns mit „Hausbesuchen“ drohen) mit direkten Morddrohungen und ähnlichen Frivolitäten…

Derselben Bürgerkriegsmentalität folgend, intensiviert die Staatsanwaltschaft ihre Bestrebungen, Kämpfende zu terrorisieren, indem sie mit Untersuchungshaft droht und auf diese Weise de facto ihr eigenes Strafgesetzbuch aufhebt, genau das, welches sie zu beobachten und verteidigen hat.

ABER WEIL…
wir die Wichtigkeit dieses historischen Moments und unsere Pflicht uns selbst wie der Geschichte gegenüber begreifen, können wir nichts anderes tun als rufen KEINEN SCHRITT ZURÜCK!!!

Wir müssen zusammenkommen, um den Handschuh, den sie uns hinwerfen, aufzuheben und zurück in ihre Gesichter zu klatschen. Wir müssen jede Quelle des Widerstands und des Kampfes stärken, alles das, was gegen die Barbarei zurückschlägt, die sie versuchen durchzusetzen. Wir müssen die Wildheit der menschlichen Würde organisieren… für uns selbst, für alle.

„Unterwegs starben viele von uns oder wurden gefangen genommen; viele andere wurden verwundet und dauerhaft handlungsunfähig; und bestimmte Elemente schlichen sich sogar aus Mangel an Mut nach hinten; doch ich glaube sagen zu können, dass unsere Formation als Ganzes niemals von ihrem Kurs abwich, bis sie ins Innerste der Zerstörung tauchte.“
[Guy Debord, In girum imus nocte et consumimur igni, 1978]

REVOLUTIONÄRE GRÜSSE
AN DIE GEFANGENEN ANTIFASCHISTEN IN PATRAS
AN DIE 4 GEFANGENEN SOLIDARISCHEN VON EVELPIDON
AN ALLE GENOSSINNEN UND GENOSSEN IN GRIECHENLAND UND IN ANDEREN LÄNDERN, DIE UNS UNTERSTÜTZEN

Nichts ist zu Ende; alles geht weiter.

Die 15 AnarchistInnen, AntifaschistInnen und Kämpfenden
(einige unter uns, stolze Nachkommen der anarcho-kommunistischen Banditen/symmorites)

[Griechenland] Internationaler Solidaritätsaufruf für den Fall des „Revolutionären Kampfes“ am 22., 23. und 24. November 2012

Rendezvous auf den Straßen der Wut (A)

Die soziale Revolution ist keine Vergangenheit; sie ist die Gegenwart und Zukunft der Welt.

Im Zusammenhang mit dem internationalen Aufruf für die Aktion und die Solidarität

Als Plenum für den Fall des „Revolutionären Kampfes“/Revolutionary Struggle [Epanastatikos Agonas] und in Kontinuität zu den Solidaritätsaktionen im Zusammenhang mit diesem Fall, laden wir am 22., 23. und 24. November zu dieser Solidaritätskampagne auf lokaler sowie auch auf internationaler Ebene ein.

Wir sind entschlossen die Mauer des Schweigens im Zusammenhang mit dem Fall des „Revolutionären Kampfes“ zu durchbrechen und zu beweisen, dass die vor Gericht stehenden Genossen nicht alleine sind, dass der Fall des „Revolutionären Kampfes“ unser aller Fall ist, und dass dieser die Essenz des Kampfes betrifft. Deshalb also, laden wir Genossinnen und Genossen aus aller Welt ein, mit ihrer Aktion beizutragen und damit einen Gruß der Solidarität und des Kampfes zu senden.

Unser Ziel ist die Erweiterung des dynamischen Widerstandes mit revolutionärer Perspektive. Unser Vorhaben ist, den Kampf für den Umsturz des Existierenden auszuweiten, und gleichzeitig seine historische und gegenwärtige Wichtigkeit hervorzuheben, während wir im selben Moment unsere praktische Solidarität mit den Genossen, die sich vor Gericht befinden zum Ausdruck bringen.

Die internationale Einladung zu den drei Tagen der Solidarität, Information und Aktion für den Fall des „Revolutionären Kampfes“ ist ein Teil und eine Weiterführung des Sozial- und Klassenkampfes für den Umsturz und die Revolution. Dort ist diese einzuordnen und auf diese Art wird der Fall des „Revolutionären Kampfes“ historisch niedergeschrieben.

Chronik des Falles des „Revolutionären Kampfes“

Am 10.03.10 nach einem bewaffneten Konflikt mit den Polizeikräften wird der anarchistische Genosse Lambros Foundas ermordet. Es sind jene Tage in denen Griechenland unter die erstickende Kontrolle der Troika gerät, es sind die Tage in denen Lambros Foundas, Mitglied des „Revolutionären Kampfes“, sein Leben während einer Schießerei mit der Polizei verliert, als er an der Vorbereitung einer Aktion teilnahm. Eine Aktion die gegen die politische und ökonomische Elite gerichtet war, gegen diejenige, die den Planeten weltweit verwüstet, plündert und den Sozialen Reichtum raubt und damit das menschliche Leben bis zum niedrigsten Punkt demütigt.

Einen Monat später, in einem Klima des Terrors, werden im April 2010, im Rahmen der Verhaftungen im Zusammenhang mit dem „Revolutionären Kampf“, die AnarchistInnen Kostas Gournas, Nikos Maziotis und Pola Roupa festgenommen. Die drei übernehmen die politische Verantwortung für die Mitgliedschaft in der Organisation. Gleichzeitig werden die Anarchisten Vaggelis Stathopoulos, Christoforos Kortesis und Sarantos Nikitopoulos festgenommen, die von Anfang an ihre Mitgliedschaft in der Organisation kategorisch verneinten und erklärten, dass sie im Zusammenhang mit ihrer jahrelangen Einbindung in subversiven Projekten, ihrer politischen Zugehörigkeit zur anarchistischen/antiautoritären Szene, und ihrer Beziehungen mit den Genossen verfolgt werden.

Der Mitgliedschaft beim „Revolutionären Kampf“ wird auch Kostas Katsenos angeklagt, der zurzeit mittels Haftbefehls gesucht wird. Das System, das den Revolutionären Kampf als Drohung betrachtet, möchte mit diesen Festnahmen seinen Angriff erweitern und damit ganze Teile der Bewegung zerschlagen.

Im Rahmen der Ausweitung der repressiven Offensive, werden sechs Monate später, neben FreundInnen und Verwandten der Gefangenen, dutzende GenossInnen aus der anarchistischen Szene als ZeugInnen vorgeladen und verhört.

Die Rachsüchtigkeit der Mechanismen wird nochmals bewiesen, indem sie zu dem Punkt gelangen Marie Beraha, die Lebensgefährtin von Kostas Gournas, wegen Teilnahme in der Gruppe, anzuklagen. Ihre Verfolgung ist ein Akt der Rache an Kostas Gournas, ein Versuch seine kämpferische Haltung zu brechen. Continue reading [Griechenland] Internationaler Solidaritätsaufruf für den Fall des „Revolutionären Kampfes“ am 22., 23. und 24. November 2012