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Istanbul: Koordinierte Aktionen von Anarchist*innen am Vorabend des Referendums gegen Diktatur und Demokratie (Türkei)

Im Zusammenhang mit dem türkischen Verfassungsreferendum haben einige anarchistische Gruppen koordinierte Aktionen gegen Demokratie und Diktatur organisiert. Hierdurch sollte auch die „Koordination Anarchistischer Gruppen“ willkommen geheißen werden, die in der letzten Woche von einigen anarchistischen Gruppen vorgestellt wurde Anarchistische Gruppierungen hängten in den Vierteln Kadıkoy, Kucukcekmece, Umraniye, Sefakoy und Kasımpasa Transparente auf und fertigten zeitgleich Aufkeber an.

Auf den Transparenten war zu lesen: Entdeckt euch selbst, organisiert, kämpft! Ja zum Aufstand, Nein zum Staat! (Kadıköy), „Aufstand wird nicht etwas sein, was ihr erwartet habt“ (Sefaköy ve Ümraniye), „Staat erzeugt Krieg. Revolution, keine Wahlen, Kommunen, keinen Staat“ (Küçükçekmece), „Seit keine Skaven. Es gibt keine Autorität, außer dich selbst (Ümraniye), „Weder Diktatur, noch Demokratie, Aufstand, Revolution, Anarchie“ (Kasımpaşa).

Hier ist die Stellungnahme von anarchistischen Gruppen in Komplizenschaft

Die Herrschaft der AKP hat keine Chance ihrem Zusammenbruch zu entkommen, obwohl das Referendum vom 16. April wahrscheinlich den Weg für eine umfangreiche Unterdrückung der Opposition in der Türkei bereitet.Anderseits würde ein Gewinn des Nein-Lagers nur die Aufrechterhaltung des Status-Quo bedeuteten. Der größte Gewinn würde eine moralische Stärkung der Hauptströmungen der Opposition sein, die den Unterdücker*innen-Unterdrückten -Konflikt in Form von Anti-Akp – Anti Erdoganismus neu gestaltet hat. Unserer Verantwortung ist es, nicht auf den Zusammenbruch der Macht zu warten, sondern uns zu organisieren und die Kämpfe zu verstärken, die das System stürzen. .

„Direkte“ oder „repräsentative“ demokratische Ordnung repräsentiert keine Gleichheit, Freiheit und revolutionäre Umwandlung. Durch das Wahlsystem degradiert sie gesellschaftliche, revolutionäre Ideale zu Zahlen. Ihre Wahrnehmung und Bewusstsein sind von der höchsten Klasse auf Hierarchie konzepiert worden und die demokratische Ordnung führt zur Unterjochung der Gesellschaft durch den „Willen der Mehrheit “ Wir bedauern, dass viele Aktivist*innen (darunter Antiautoritäre, die nach „Direktdemokratie“ streben, kämpfen, um einen durch die Herrschenden aufgezwungenen Zustand demokratischer Ordnung zu erreichen und nicht mit dem Ziel, eine Graswurzel Bewegung ins Leben zu rufen. Wenn wir uns deren Haltung bei den letzten Wahlen anschauen, sehen wir viele antiautoritäre Menschen, deren liebstes Wort „Direktdemokratie“ ist und die ihre Diskurse und Praxis um das bürgerliche Parlament herum gestalten und für Wahlerfolge von Mainstream-Oppositionsparteien arbeiten, indem sie ich von ihren revolutionären Maßnahmen abwenden. Diese kompromittierenden Bemühungen sind in der Geschichte erwiesenermaßen immer wieder das Todesurteil für potentiell revolutionäre Umgestaltung. Wir rufen allen unsere Gefährt*inen und Antiautoritäre und emanzipatorische Feund*innen noch einmal zu:

Anarchie ist weder ein flüchtiger Traum, noch dogmatische Weltanschauung. Im Gegenteil, kann sich Anarchie nur verwirklichen. so lange sie Individuen ins Dasein bringen. Die Forderung nach Freiheit, das Zerstören jeder Verbindung von Unterdrückung und diejenigen zu stürzen, die uns ausbeuten, hungrig halten, obdachlos lassen, ausweisen, ermorden, abstumpfen lassen, voneinander trennen, diese Forderung lässt uns kämpfen und eine Welt schaffen, die auf Gleichheit, Freiheit und Gemeinschaft basiert. Sie kann nur ermöglicht werden, indem wir uns uns auf unseren Diskurs und Aktivismus hier fokussieren. „Demokratie“ ist nicht eine Abkürzung, sondern ein Ausguss von Illusionen. Nehmt den anarchistischen Kampf an, organisiert, bildet Allianzen zwischen anarchistischen/ anti-autoritäten / emanzipatorischen Gruppen, , verwirklicht Projekte, verbreitet anarchistische /anti-autoritäre Prinzipien unter soziale Bewegungen, aber assimiliert euch nicht innerhalb dieser Bewegungen. Lasst euren revolutionären Willen nicht von Wahlurnen oder der autoritären / reformistischen Politlinken übernehmen. Im Gegenteil, zerschmettert alle Kompromisse und Abstimmungsmechanismen, anstatt eure Energien in Abkürzungen zu verschwenden, die in ein Labyrinth führen.. Leitet sie zur Anarchie oder totale Befreiung. Seit organisiert, koordiniert, handelt…

Mit diesen Aktionen heißen wir die kürzlich bekannt gemachte “Koordination Anarchistischer Gruppen“ willkommen, die von anarchistischen und anti-autoritären Gruppen, die gemeinsame Erfahrungen im Kampf haben, gebildet wurde. Über Organisations- und Kampferfahrung zu verfügen , ist für diese Gruppen unerlässlich. Ebenfalls senden wir unser Unterstützung und Solidaritätswünsche an inhaftierte Gefährt*innen weltweit.

Anarchist*
innen gegen Diktatur und Demokratie

auf Portugiesisch

Türkische Gefängnisse: Osman Evcan wieder im Hungerstreik

Vor kurzem wurde der vegane anarchistische Gefangene Osman Evcan  vom Kandıra Gefängnis Nr. 1 zum geschlossenen L-Typ  Gefängnis Nr. 6 verbannt (auch als Überführung bekannt) Er musste repressive Maßnahmen, wie vollständige Leibesvisitation, Kameras in der Zelle, Verbot von Briefen und Besuchen, Blockade des veganen Essens über sich ergehen lassen. Seit dem 22. Februar 2016 ist er im Hungerstreik, um Widerstand gegen diese Unterdrückung zu leisten.  Helft die Nachricht zu verbreiten!

über  ABC İstanbul

Istanbul: Der Anarchistische Gefangene Osman Evcan leistete Widerstand und hat seinen Kampf erneut gewonnen

osi-300x225Osman Evcan und Hasan Çınar haben den Sieg ihres entschlossenen Kampfes errungen. Sie haben innnerhalb der dicken Mauern des Gefängnisses, indem sie eingeschlossen sind, ihr Leben gegen den Staat eingesetzt. Osman und Hasan haben nach dieser harten Zeit ihre Forderungen erfüllt bekommen. Osman Evcan beendete seine 39-tägigen unbefristeten Hungerstreik gegen Einschüchterungs- Vernichtungspolitik gegen Gefangene im Gefängnis und hat uns wieder bewiesen, wie er im Recht ist mit seinem Aufruf, den Kampf auszuweiten.

Wir feiern Osman Evcan, der bewiesen hat dass die dicken Mauern, die dazu gebaut sind, die neue „terroristische“ Welle wiederzubeleben, die der türkische Staat braucht. Die legitimierten weiteren Operationen können AnarchistInnen überhaupt nicht hindern. Das „Straf“system und seine Funktionäre, die den Gefährten Osman Evcan 39 Tage Hunger leiden ließen sind unsere Feinde. Die anerkannten Forderungen von Osman Evcan and Hasan Çınar sind keine Angelegenheit von Gnade, stattdessen ist es das Ende von Folterpraktiken. Folter ist die staatliche Politik. Wir sind allen dankbar, die demonstriert haben, für Osman Evcan’s Sache gesprochen und ihn unterstützt haben.

Osman Evcan versucht jetzt die negativen Auswirkungen des Hungerstreiks zu überwinden, sein gegenwärtiger Gesundheitszustand ist in Ordnung. Bald folgt eine Botschaft von Osman Evcan and Hasan Çınar.

Mit anarchistischer Solidarität

ABC Istanbul

Istanbul, Türkei: Baumaschine von der ‘FAI/IRF Furious Hookers Militia’ sabotiert

Eine Nacht in Bagcılar… am Fuß der Bestie

Obwohl die tiefste Dunkelheit der Nacht gedacht ist, um alle Gemeinheiten des Systems zu verdecken, wird sie auch Komplizin einiger wütender Huren, die diesen Scheiß vor dem Morgengrauen zerstören möchten.

Obwohl Strassenbeleuchtung, Ladenlichter, Überwachungskameras und sicher herumschleichende MOBESEs* – die Augen und Ohren des Staates – uns ans Messer liefern wollen und das Gefühl geben, wir seien unter der Kontrolle eines Vergewaltigers, kann uns das nicht daran hindern, unsere Wut auf dieses verrottete System in Aktion zu verwandeln, indem wir uns mit den Schatten verbünden, die uns von der Nacht übriggeblieben sind.

Hier in einer dieser Nächte, wieder in Istanbul/Bagcilar, haben wir ein gelbes Biest angegriffen, das nur die Aufgabe hat Beton zu graben und das Land zu zerstückeln, das eine aktive Rolle hat in der Waldrodung und der Urbanisierung seiner letzten Orte ohne Beton, indem es seinen Blutstrom und die Verbindung zwischen den Organen unterbricht.

Wir führten diese Aktion als Beitrag zur „Anarchist Prisoners Global Week of Solidarity (23.-30- August)“ durch. Erstens, widmen wir diese Aktion der anarchistischen Genossin Tamara Sol Farias Vergara, die nun, unter der Anklage auf einen Bankwachmann geschossen und ihn verletzt zu haben, im Knast ist. Dann Nikos Maziotis, der nun im Knast ist, nachdem er in einer bewaffneten Auseinandersetzung verhaftet wurde und so die Tradition, dass man sich nie ergibt, aufrechterhalten hat und seiner Partnerin Panagiota Roupa, die im Untergrund ist. Wir widmen diese Aktion auch allen AnarchistInnen auf der Welt, die gegen die Herrschaftsinstitutionen kämpfen.

„Wir waren wach in der letzten Nacht, mit dem Morgengrauen kam ans Tageslicht, dass irgendwo irgendwas falsch gelaufen ist.“

FAI/IRF Furious Hookers Militia

* Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein landesweites Überwachungssystem, das u.a. Bewegungsprofile nachzeichnet.

Übersetzungsversuch mc, CH-Menzingen

Istanbul: Brandanschlag auf Geldautomaten

Am Donnerstag, 29. Mai um 23 Uhr zerstörten wir einen Geldautomaten der Bank Yapı Kredi in der Filiale der Moda Allee in Kadıköy, Istanbul, durch Molotowcocktails. Diese Aktion soll eine weitere Erinnerung daran sein, dass von Freiheit nicht wirklich die Rede ist ohne Schädigung des Systems und seiner Institutionen. Diejenigen, welche die jeden Aspekt unseres Lebens formenden Machtbeziehungen zum Erschüttern bringen wollen, können das nur durch permanenten Angriff tun.

Wir rufen alle, welche die Schnauze von der Tyrannei des Establishments voll haben, dazu auf, den Unterdrückung und Ungerechtigkeit erzeugenden Staatsapparat und die Finanzorganisationen, welche dessen Fäden in der Hand haben, zu sabotieren und dadurch den gewohnten Lebensfluss umzukehren. Denkt daran: solange wir nicht angreifen, unterscheidet die Lebenden nichts von den Toten.

Diese Aktion ist Berkin Elvan und Uğur Kurt gewidmet, die beide von der Polizei ermordet wurden.

SABOTAGE, SCHÄDIGUNG, ZERSTÖRUNG!

FAI-IRF/NIHILISTISCHE ZELLE

Quelle: istanbul indymedia via 325

Türkei: Erklärung der Revolutionären Anarchistischen Aktion (DAF) über die Soma Minenarbeiter

15. Mai 2014

Vom Staat ermordet – Unser Schmerz ist die Saat unserer Wut

Das Feuer, das am 13. Mai im Kohlenbergwerk in Manisa-Soma ausbrach, wurde zu einem der größten Massaker in diesem Land. In dem Feuer erstickten Hunderte von Minenarbeitern durch Kohlenmonoxid. Die Zahl der Arbeiter, die gestorben waren, stieg mit jeder Stunde. Der Energieminister, der Arbeitsminister und der Premierminister versuchten die reale Zahl der verstorbenen Minenarbeiter zu verschweigen und erklärten, es habe sich „um einen traurigen Arbeitsunfall“ gehandelt. Der Premierminister erklärte, dass „diese Art Unfälle jederzeit passieren können“.

Während Tausende von Menschen bei der Kohlenmine warteten und versuchten, etwas über ihre Verwandten in der Mine zu erfahren, war an den Krankenwagen, den Leichenwagen und den Kühlfahrzeugen die Schwere des Massakers zu sehen. Die Zahl der toten Bergwerksarbeiter stieg: 78, 151, 245, 282…

Und die Zahl steigt. Die Verantwortlichen für dieses Massaker versuchen die „Todesfälle“ zu rechtfertigen, indem sie behaupten, „das ist Schicksal“. Im gesamten Land gibt es Proteste. Die Menschen sind auf der Straße, um zum Ausdruck zu bringen, dass es weder Schicksal noch ein Unfall ist, sondern ein Massaker des Staates und der Unternehmen.

Am 14. Mai attackierte die Polizei die Menschen, die gegen die Verursacher dieses Massakers protestierten. Der Staat und seine bewaffneten Kräfte meinten, sie könnten diese Wut mit Plastikgeschossen, Tränengas und Gasgranaten unterdrücken. Aber die Menschen in den Straßen rufen zusammen: „Mörderstaat“.

Staatsbeamte und Bosse der Energiekonzerne geben vor, zu trauern. Doch sie sind die Mörder, die die Menschen gezwungen haben, Hunderte von Metern unter der Erdoberfläche zu arbeiten, um Geld zum Überleben zu verdienen. Sie sind die Mörder, die die Menschen gezwungen haben, unter Bedingungen zu arbeiten, in denen der Tod unvermeidlich ist.

Wir sind betrübt über diejenigen, die von Kapitalisten und dem Staat in den Minen ermordet wurden. Wir sind in den Straßen aus Wut gegen diese Mörder. Wir trauern nicht, dies ist Rebellion.

Unser Schmerz ist die Saat unserer Wut!

Revolutionäre Anarchistische Aktion (DAF)

Quellen: Anarşist Faaliyet, Anarkismo

Istanbul: Özgür Ortak Alan 1903

OOA-okupa-istanbulozgur-ortak-alan-1903-besiktasEs folgt der Aufruf, der am 22. März 2014 während des Versuchs der Hausbesetzung in dem Bezirk Beşiktaş, Istanbul, verteilt wurde [“wir” steht für Gebäude; “ihr” für Menschen]:

Im Jahr 1903 entstand ich aus Stein und Holz. Ich bin ein Produkt menschlichen Geistes und seiner Anstrengungen.

Ich habe vieles durchgemacht.

Die Arbeit der ArbeiterInnen, das Rennen und Lachen der Kinder, die Vorträge der LehrerInnen… Danach mein Verlassenwerden durch die Menschen, meine feuchten Wände und undichten Decken…

Es hat eine Zeit gegeben, in der ihr mich verlassen habt und die Verbindungen, die ihr einst zu mir geknüpft hattet, abgebrochen habt. Gleichzeitig habt ihr auch die Verbindungen zwischen uns gekappt. An jedem Tag, der vorüber ging, habt ihr eine neue Mauer zwischen uns gebaut. Ihr habt uns eingezäunt.

Ihr habt uns eingesperrt. Warum?

Weil ihr euch voneinander entfernt habt. Ihr seid in Zweifel und Angst verfallen. Einige von euch labten sich daran, indem sie ihre Spiele mit uns spielten. Diese Leute sind egoistisch und mit der Krankheit infiziert, dass sie immer mehr haben wollen.

In den 40 Jahren, in denen ihr nicht hier wart, habe ich den Pflanzen beim Wachsen und den Mäusen, Spinnen, Eidechsen, Vögeln und Katzen beim Leben zugeschaut.

Seit kurzem bekomme ich mit, dass ihr wieder damit angefangen habt, Verbindungen zueinander aufzubauen. Ihr habt eure Ängste überwunden. Ihr hattet recht mit euren Zweifeln.

Ich habe gehört, was Taşkışla über die Vorkommnisse auf dem Grab der verschiedenen Topçu Kışlası (Militärbaracken), auf dem sich jetzt der Gezi Park befindet, erzählt hat.

Ihr wart laut. Eure Stimmen hallten in meinen Räumen wider, die ihr leer nennen dürft. Die Stimme eurer Straßen. Ich hörte euch.

Mir ist bewusst, dass ihr uns braucht, um die Bande, die ihr untereinander geknüpft habt, weiterzuentwickeln. Wir brauchen euch auch, um stehen zu bleiben.

Eure Vergangenheit und unsere Vergangenheit haben mich an dieser Stelle wieder mit euch zusammen gebracht.

Es ist Zeit aufzuwachen. Für beide, für uns und für euch.

Ich bin froh, dass ich das bewirkt habe. Willkommen.

ÖOA

Istanbul, Türkei: Vom Tag der Beerdigung von Berkin Elvan

Berkin Elvan, der im Juni 2013 schwerste Kopfverletzungen durch eine Gaskartusche erlitt, starb am 11. März 2014. Die Beerdigung fand am 12. März auf dem  Feriköy Friedhof im Istanbuler Şişli Viertel statt. Berkin ist nur 15 geworden, als er noch im Koma lag.

Die Polizei griff die riesige Menge an, die in Şişli anlässlich seiner Beerdigung demonstrierte.

12.3.2014Im Rahmen des Widerstands nach der Beerdigung in den Vierteln Pangaltı und Kurtuluş wurden auch Banken zertört und das Wahlbüro der regierenden AKP verwüstet und in Brand gesetzt.

12-03-2014http://www.youtube.com/watch?v=1tbD5TCg71I

Am gleichen Abend versammelten sich Leute in Athen zur Erinnerung an Berkin  an der Stelle in Exarchia, wo der fünfzehnjährige Alexis Grigoropoulos im Dezember 2008 erschossen wurde.Eine Parole auf der Straße lautet:

Berkin Elvan, 15-Jahre alt– tot
ACAB (All Cops Are Bastards)
Für die Brüder und Schwestern, die uns zu früh verlassen haben((A))

exarchia

Istanbul, Türkei: ELF-FAI/IRF fackelt einen Bagger im Nord-Wald ab

ista istan istanbulAls wir eine kalte und schwarze Nacht mit einem Stahlhaufen erleuchteten, konnten die hohen Flammen bis weit vom Ort entfernt gesehen werden. Und abgesehen von der Freude, die es uns bereitet hat, wurde die Aktion zum Vorteil der Öko-Vandalismus-Lobby durchgeführt, die einen Namen hat, den man noch nie hörte.

Am Donnerstag, 20. Februar, griffen wir in Poyraz, einem ländlichen anatolischen Teil von Istanbul einen Bagger an, der in Erwartung die Natur umzubaggern am Rande abgestellt war. An verschiedenen Stellen rund um den Ort sprayten wir die Logos `ELF/FAI-IRF´. Indem der Naturkiller mit einem einfachen selbst gemachten Zeitzünder-Brandsatz unbrauchbar gemacht wurde, wollten wir eine klare Botschaft geben: „Wenn ihr es baut, werden wir es abfackeln und zerstören!!!“

Unsere wichtigsten Gründe für diese Aktion sind: hervorzuheben, dass der definitive Angriff gegen die Diktatur, die sich selbst legitimiert indem sie Ökozydprojekte durchführt wie die `3. Bosporusbrücke` und den `Kanal Istanbul`, sich nicht mehr durch liberal-pazifistische Stereotypen wie „bewusstseinserweckende Kampagnen“ und „juristische Schritte bzw. Prozesse“ ausdrücken kann. Diese Organisationsformen versuchen das Unausweichbare bloß zu verzögern und den vernünftigen Beweggrund des Umweltschutzes gegen die laufende Umweltzerstörung zu behindern. Indem sie versuchen vom Justizsystem des Staates, als dem wirklichen Auftraggeber der Ökozide, positive Entscheidungen zu erhalten, helfen sie die Wut zu schwächen, da sie diese so in Umfrageergebnisse oder in die Zustimmung der sozialen Medien kanalisieren.

Die industrielle kapitalistische Zivilisation verbreitet sich durch Brücken und doppelspurige Autobahnen, verschanzt sich in von ihr gebauten Betonwäldern, betrachtet die Natur nur als Ressource, verbreitet sich indem sie die Grenzen des wilden Lebens im Namen des Energiemangels immer mehr schmälert und dominiert so. Darum stellen wir uns gegen eine Gesellschaft, die glaubt, Bauen, Entwicklung und Expansion sei eine Tugend und übernehmen unsere Verantwortung, um alles zu eliminieren, was zu diesem Automationsprozess beiträgt. So haben wir uns als Teil des globalen Befreiungskampfes dazu entschieden, dies umzusetzen, indem wir selber einfache Brandstiftungsmethoden, Sabotage und Techniken der direkten Aktion praktizieren.

Wir widmen diese Nacht, in der wir die Burgen der Herrschaft mit Flammen erleuchteten, den gefallenen, gefangenen und flüchtigen GenossInnen.

An Sebastián Oversluij Seguel, von einem Sicherheitsmann während eines Raubüberfalls in Santiago, der Hauptstadt Chiles, am 11. Dezember 2013 ermordet; Alfonso Alvial und Hermes González, verhaftet, und an Tamara Sol Vergara, verhaftet und angeklagt auf einen Wachmann in der Republik Chile am 21.01. 2014 geschossen zu haben.

An Ali Ismail Korkmaz, Ethem Sarisülük, Abdullah Cömert, Medeni Yıldırım, Mehmet Ayvalıtaş, Ahmet Atakan, vom türkischen Staat ermordet und an Berkin Elvan (ein 15 jähriger Junge), von einer Gasgranate am Kopf getroffen und verletzt und seit dem 15. Juni 2013 auf der Intensivstation*, was alles während des Gezi Park Aufstands, der im Sommer 2013 ausbrach, geschah.

An Hans Niemeyer, hinter Gittern seit dem 30. November 2011 unter der Anklage in Chile ein Bombenattentat gegen eine Bank ausgeführt zu haben.

Allen NO TAV-KämpferInnen und an Nicco, Claudio, Chiara und Mattia, die im etwa 20 Jahre dauernden Kampf gegen die Hochgeschwindigkeitseisenbahnlinie (TAV) in den Bergen im Nordwesten Italiens verhaftet wurden.

An Monica Caballero und Francisco Solar, verhaftet wegen dem Brandangriff auf die Kathedrale El Pillar in Zaragoza, Spanien und alle Bewegungen der direkten Aktion gegen die stärker werdende Kirche in Spanien.

An Fallon Poisson, Amelie Pelletier und Carlos López Marin, die verhaftet wurden, weil sie in Mexiko am 5.Januar das Ministerium für Kommunikation und Transport und eine Nissan-Autoaustellung angriffen.

An Ilya Romanow, von einer in seinen Händen explodierten Handgranate verletzt und verhaftet wegen des Verdachts einen Polizisten am 26. Oktober 2013 angegriffen zu haben.

Den gefangenen AnarchistInnen und RebellInnen im Fall CCF, Revolutionärer Kampf und Kozani in Griechenland und anderen Gefangenen rund um die Welt.

Den RebellInnen, AnarchistInnen und Black Blocks, die aktiv an den sozialen Ausbrüchen in Ägypten, Brasilien, Ukraine, Bosnien und den anderen Orten der Welt teilnehmen und die Slogans `Aufstand, Subversion, Anarchie` hochhalten, gegen die Bullen kämpfen und die Institutionen der Ausbeutung in den Strassen Istanbuls, Izmirs und Ankaras angreifen.

Dem Öko-Krieger Marco Camenisch, in der Schweiz seit 21 Jahren im Gefängnis.

Wir senden unsere Solidarität, Liebe und Wut allen Zellen der Informellen Anarchistischen Förderation, die informelle Angriffe und Anschläge rund um die Welt organisieren, der Internationalen Revolutionären Front, ITS, allen Zellen des Phönix Project, der ELF und ALF und allen einsamen WölfInnen, die im Dunkeln der Nacht umherziehen und allen GenossInnen an deren Namen wir uns beim Schreiben dieser Worte erinnern.

ELF-FAI/IRF (Earth Liberation Front – Informal Anarchist Front- Internationale Revolutionäre Front)

Üb mc, Lenzburg – leicht überarbeitet (auf Englisch hier)

* Berkin Elvan starb am 11. März 2014

Türkei: Regierungsfeindliche Proteste am 25. Februar 2014 in Kadıköy, İstanbul

Die Demo begann um 19 Uhr. An der Stierskulptur in Kadiköy versammelten sich Tausende. Die DemonstrantInnen blockierten für ein paar Stunden die Straße. Auf einer Straßenseite standen zwei TOMAs (Wasserwerfer) und Bullen auf der anderen. Ein riesiges Transparent, auf dem zu lesen war „Hükümet istifa“ (Regierung abdanken!), wurde entfaltet.

Weitere DemonstrantInnen befanden sich auf der Bahariye Straße, einer Fußgängerzone. Einige der Protestierenden, vor allem KommunistInnen und KemalistInnen verließen die Demonstration nach einige Stunden. Die KommunistInnen bewegten sich zu ihrem Parteibüro, während KemalistInnen zu ihren Mittelklasse-Häusern gingen. Bereits bevor sie gegangen sind, wurden Barrikaden auf der Bahariye Straße in Brand gesetzt. Das Gebiet war überfüllt. Anstatt dass sich alle an einer Stelle versammelten und gemeinsam in eine Richtung marschierten, waren die Widerstandleistenden auf der Baharive Straße verstreut. An vielen verschiedenen Punkten auf und im Umkreis der Baharive wurden ebenfalls Barrikaden in Brand gesetzt, die Fenster von Banken zerstört und Bankautomaten beschädigt. Parolen gegen den korrupten Tayyip und seinen Sohn wurden an die Wände, auf Schaufensterscheiben und an Plakatwände gesprüht. (Der Protest brach als Antwort auf kürzlich „geleakte“ Telefongespräche vom 17. und 18. Dezember 2013 zwischen dem Türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan und seinem Sohn Bilal aus. Inhalt des Gespräch war, Schmiergeld loszuwerden oder zu verstecken.

Am nächsten Tag (26.2.2014) fand zur gleichen Zeit eine andere Demonstration in Taksim, Istanbul, statt.

Es sollte erwähnt werden, dass in der Türkei am 30. März 2014 Regionalwahlen stattfinden werden.

Ein paar Hintergrundinformationen:

Zwei Mächte, die sich zu einer Autorität zusammenschlossen, um an die Regierung zu gelangen, befinden sich jüngst im Krieg. Diese beiden Mächte sind Recep Tayyip Erdoğan’s regierende AK Partei und Fethullah Gülen’s Cemaat. Cemaat ist eine religiöse Gruppe, die sich geheim organisiert – zuerst in Studentenunterkünften. Sie öffneten unzählige ‘Dershanes’ (private Einrichtungen, in denen sich Studierende auf verschiedene Examen vorbereiteten) in der ganzen Türkei. Sie eröffneten auch viele Schulen und Universitäten auf der ganzen Welt, insbesondere in türkischen Ländern des nahen Ostens und muslimischen Ländern in Afrika. Kurz gesagt, sie verpassten jungen Leuten in diesen Orten eine Gehirnwäsche und schafften menschliches und geistiges Material für ihr Imperium. Dann setzten sie ihr Männer in wichtigen Stellungen der Polizeiorganisationen ein (Beamtentum oder Geheimdienst). Als die Polizei des türkischen Staates das realisierte, war es bereits zu spät.

Sie versucht, sie loszuwerden, war aber erfolglos. Cemaat war auch sehr gut um die muslimischen Unternehmen organisiert. Sie hatten auch die geheime Unterstützung der US-Regierung, anderen Einrichtungen und NGOs. Sie wurden eine Supermacht, die nicht nur auf die Vorkommnisse in der Türkei beeinflussen können, sondern auch im gesamten Mittleren Osten – eine der geheimen Kräfte des Imperiums und eine sehr mächtige. Sie unterstützten die AK Partei in den Wahlen, damit Recep Tayyip Erdoğan und seine Gang die Herrschenden der Türkei werden.

10 Jahre lang kamen sie zusammen ganz gut aus. Sie etablierten viele Unternehmen; sie verdienten unglaublich viel Geld zusammen. Cemaat wurde mehr und mehr sichtbar, nachdem sie mehr Macht erhielten. Tayyip Erdoğan wurde dann von Tag zu Tag größenwahnsinniger und vergaß, wieviel Macht er Cemaat verdankt. Er begann Dinge zu tun, die das Cemaat Netzwerk schaden würden. Dieser Streit wurde erstmalig offensichtlich als bei dem Vorfall die der stellvertrentende Vorsitzende des MIT (Nationale Sicherheitsorganisation der Türkei) Hakan Fidan beschuldigt wurde, Informationen aus Israel an den Iran weitergegeben zu haben. Dann wurde der Gezi Park besetzt. Cemaat sah seine Hegemonie wahrscheinlich gefährdet. Die AK Partei bestand dann auf die Durchsetzung eines neuen Gesetzes, das die Dershanes schließen sollte. Dies war ein weiteres Zeichen der Illoyalität vonseiten Tayyip Erdoğans gegen Fethullah Gülen, da die dershanes den Kern darstellen, wo Cemaat gedeihte; die Dershanes waren Rekrutierungsorgane der Cemaat. Dieses neue Gesetz der AK Partei war der Strohhalm, der den Kamelsrücken brach. Cemaat agierte wütend und startete ihre Operation: Viele Top-PolitikerInnen und Geschäftsleute wurden der Korruption beschuldigt und festgenommen. Tayyip Erdoğan reagierte darauf, indem er viele Offizielle und Offiziere der Polizei beseitigte.

Am 16. Dezember 2013 trat der frühere Fußballspieler Hakan Şükür von seinem Abgeordnetenamt für die AK Partei zurück. Am nächsten Tag lief Cemaats Operation an. Sie veröffentlichten Dokumente über Korruption. Sie verhafteten Söhne von Ministern und einige Geschäftsleute, die mit der AK Partei verbunden sind. Ihre Häuser wurden durchsucht und in ihnen wurden Millionen von Dollar in bar gefunden. Ein Teil des Geldes wurde in Schuhkartons versteckt – so wurden Schuhkartons das Symbol für Korruption. Die Operation setzte sich in den folgenden Tagen fort. Am 21. Dezember protestierten KemalistInnen in vielen Städten nach einem Aufruf der TGB (Türkische Jugendunion), einem Arm der CHP (Republikanische Volkspartei).

Vor dem Hintergrund des Krieges zwischen der AK Partei und Cemaat wurden Menschen müde und angewidert von beiden Seiten und entschieden sich, im Dezember 2013 auf die Straßen zu gehen; nicht um ein Subjekt ihres dreckigen Krieges zu werden, sondern den Kampf für Freiheit hervorzurufen.

Am 22. Dezember versammelten sich tausende von Menschen zu einer Kundgebung in Kadıköy, İstanbul. Der ursprüngliche Aufruf wurde Wochen zuvor geschrieben, um die Stadt gegen das Kapital zu verteidigen, aber als die Nachrichten der Korruption ausbrachen, verwandelte sich die Kundgebung in einen Protest gegen Korruption. Die Polizei griff die Masse an und versuchte, sie zu zerstreuen. Kämpfe brachen in den Straßen von Kadıköy aus.

Am 25. Dezember fanden Proteste unter der Parole ‘Regierung zurücktreten’ in vielen Städten und unterschiedlichen Orten in İstanbul statt. Die massivste war in Kadıköy. Die Masse ist hauptsächlich in zwei Blocks einzuteilen: Anti-Autoritäre, die LGBT-Gruppe und die städtischen Aktionsgruppen vorn und die TKP (Kommunistische Partei) und die CHP (Republikanische Volkspartei) hinten. Der erste Block ging zu dem Ort, wo die Kundgebung begann (an der Bullenskulptur) und der nächste Block teilte sich und ging zu dem Platz vor der Fähre. Als die Demo beendet wurde, wurde eine Solidaritätsnachricht vom Taksim verlesen. Einige verstreuten sich und gingen nach Hause. Andere Menschen blieben bei der Bullenstatue und eine Gruppe von ihnen ging zu der Parteizentral der AKP. Die Polizei griff sie an und die Demonstrierenden gingen zurück zur Bullenskulptur. Die übrigen Menschen vereinigten sich mit ihnen und bauten Barrikaden in der gesamten Bahariye Str. Die Masse war nicht gut organisiert und musste sich in der Bahariye Str. zurückziehen. Zusammenstöße dauerten bis Mitternacht an; 42 Menschen wurden festgenommen (6 von ihnen waren unter 18 Jahre alt). Am nächsten Tag, fuhren die Proteste in verschiedensten Orten in İstanbul fort.

Am 27. Dezember (Videos i, ii) griffen Cops Menschen an, die sich in kleinen Gruppen sammelten vor einer Demo auf dem Taksim Platz. Straßenkämpfe brachen sofort aus. Die Fährstation Kadıköy wurde von den Cops blockiert, um zu verhinden, dass Menschen von der anatolischen Seite sich dem Protest auf dem Taksim anschlossen.

İstanbul: AnarchistInnen malen Parolen auf griechisch und türkisch auf Mauern von Şişli

Eine Gruppe AnarchistInnen malte Slogans über die Ermordung von Pavlos Fyssas in Griechenland, Antifaschismus, Anarchie, Rebellion, Gemetzel von Tieren in Rumänien, Tierbefreiung und den Aufstand von Gezi auf Mauern und Plakatwänden in der Gegend von Mecidiyeköy-Şişli.

Mit dieser Aktion, die auf den fortlaufenden Kampf in Athen, Istanbul und jeder andere Stadt in der Welt zurückzuführen ist, wird daran erinnert, dass der Kampf gegen Faschismus, den Staat und das Kapital intensiviert und ausgeweitet werden sollte.

Quelle & weitere Photos: sosyal savas

Türkei: Polizeiüberfall in Istanbul

In den frühen Stunden des 16. Juli 2013 überfiel die Polizei einhundert verschiedene Orte in Istanbul.

Gegen 5.30 Uhr überfiel die Polizei in einer gleichzeitigen Aktion viele Häuser. Nach übereinstimmenden ersten Berichten wurden zwölf Mitglieder vom Studierendenkollektiv Öğrenci Kolektifleri und Liseli Genç Umut (Junge Hoffnung der Hochschule) verhaftet. Im Stadtteil Sancaktepe wurden 26 Personen inhaftiert, darunter LeserInnen solcher Magazine wie Özgür Gelecek (Freie Zukunft), Devrimci Demokrasi (Revolutionäre Demokratie) sowie Mitglieder der AKA-DER (Anatolische Recherche und Kultur-Stiftung) und HKP (Volksbefreiungspartei). Es wurde berichtet, dass die Häuser der Funktionäre und Mitglieder der TGB (Jugendgewerkschaft der Türkei) ebenfalls durchsucht werden.

Rechtsanwälte informierten, dass der Staat die Entscheidung zur Dursuchung von Häusern und der Verhaftung von 60 Leuten innerhalb einer Zeitspanne von 72 Stunden getroffen hatte (darunter Mitglieder von Halkevleri, Öğrenci Kolektifleri, Özgür Gelecek, Devrimci Demokrasi, Aka-Der, HKP und TGB). 56 Leute werden beschuldigt, Leute zur Revolte angestiftet und öffentliches Eigentum zerstört zu haben. Die Fallakte wurde als Verschlusssache eingestuft. So wurde es den dreißig Leuten, die immer noch in Gewahrsam sind, nicht genehmigt innerhalb 24 Stunden mit ihren Anwälten zu sprechen. Die Bullen haben sich auch entschlossen von den Häftlingen Speichelproben zu nehmen.

Chile: Grüße aus Santiago an die RebellInnen in der Türkei

Heute Abend (14.06.) gegen 18 Uhr haben wir eine Kundgebung vor der türkischen Botschaft durchgeführt. Das Transparent, das präsentiert wurde, schrieb: “Für die Ausbreitung der Revolte. Dayanışma bir  silahtır – Solidarität ist eine Waffe.” Flyer mit dem folgenden Text wurden verteilt:

Santiago’dan Türkiye’deki isyancılara selam

Vor 14 Tagen explodierte in Istanbul eine soziale Krise, die durch die Erbauung eines Einkaufszentrums auf dem Gebiet des letzten Parks der Stadt hervorgerufen wurde. Nachdem brutale, repressive Maßnahmen gegen die friedliche Bewegung, die sich der Konstruktion eines Wahrzeichens des Kapitalismus entgegenstellte, angewandt wurden, zog es tausende von Menschen in die Straßen, um sowohl die Bewegung zu stärken als auch den Park aus den Händen der Polizei zurückzunehmen.

Die Situation intensivierte sich je mehr Tage vergingen. Nacht für Nacht wurde die Stadt von den Protestierenden übernommen, die Widerstanden gegen die andauernden Polizeiangriffe leisteten. Am dritten und vierten Tag kostete diese Repression das Leben von vier Menschen: alle wurden von der Polizei erschossen, wofür es deutliche Videobeweise gibt. Der Präsident des Landes hielt eine Rede, in der er die Protestierenden beschuldigte, Terroristen zu sein.

In den Tagen nach den ersten Toten des Widerstands auf dem Taksim Platz (dem zentralen Platz Istanbuls) begannen soziale Spannungen zu steigen und sie breiteten sich in den größeren Städten der Türkei aus, wo sich das Ziel, den Bau eines Shopping Centers zu verhindern, in Rücktrittsforderungen von Präsident und Premierminister umwandeltet. In der Zwischenzeit lebten jene Menschen in den Straßen eine vollkommen unterschiedliche Realität als das, was im Fernsehen gezeigt wurde. Der abscheulichste Moment trat auf als CNN-Turkey die Live-Übertragung aus dem Stadtzentrum Istanbuls in den heftigsten Momenten des Straßenkampfes unterbrach, um eine Doku über Pinguine zu zeigen.

Tausende von Menschen wurden verhaftet und ebenso viele verletzt, die Anzahl der Opfer beträgt mehr als 4. Die Regierung verheimlicht die wahren Zahlen von jenen, die von Cops getötet wurden.

Anarchistische GenossInnen sind ein aktiver Teil jener Demonstrationen und sie verleihen uns ebenso wie die Tapferkeit all jener, die sich erheben, Mut, das weiterzuführen, was wir den Kampf für die Freiheit nennen. Daher weiten wir unsere unmittelbare Solidarität auf alle KämpferInnen aus, die für Freiheit kämpfe.

Nieder mit den Nationen und lang lebe die Anarchie!
Dayanışma bir silahtır / Solidarität ist eine Waffe!

Istanbul: Am 11. Juni stürmten die Bullen den Taksim

Stellungnahme der Revolutionären Anarchistischen Aktion
(Devrimci Anarşist Faaliyet, DAF):

Gegen den Staat und Polizeiterror: Unsere Wut wächst, unser Kampf auch.

Die andauernde Besetzungen des Taksim Platzes und Gezi Parks wurden heute Morgen von der Polizei angegriffen (11. Juni 2013). Nach dem gestrigen Treffen des Ministerrats kam die Polizei am frühen Morgen, ungefähr um 7 Uhr, zum Platz. Während die Repressionsorgane Tränengas verschossen, gaben sie die Erklärung ab, dass sie den Park nicht angreifen werden. Hunderte Polizeibeamte betraten den Taksim Platz und proklamierten, dass es keinen Angriff auf den Park geben wird, sondern dass nur Transparente entfernt werden. Während diese am Atatürk Kulturzentrum abgenommen wurden, wollte eine andere Gruppe Polizisten die Zelte auf dem Platz beseitigen. Die Leute versuchten es zu unterbinden und die Polizei griff die Protestierenden mit Tränengas an. Während der Polizeiattacke kamen viele Leute zum Platz, um sich gegen diesen faschistischen Angriff zu wehren. Um die Menschen hiervon abzuhalten, feuerte die Polizei Tränengas in die U-Bahn und die Haltestelle Taksim wurde geschlossen.

Während die Polizei mit hartem Strahl aus Wasserwerfern schoss, wurde(n) massiv Tränengas, Lärmknallkörper (Blendgranaten) und Plastikgeschosse eingesetzt. Eine Gruppe Widerständiger bildete eine Kette und stand Arm in Arm, und die Polizei verschoss Tränengaskartuschen aus kurzer Distanz. Viele Menschen wurden durch Gas-Kartuschen verletzt, aber nachdem die Wirkung des Tränengases nachgelassen hatte, kamen wieder viele DemonstrantInnen zusammen und bildeten erneut die Kette.

Obwohl die Polizei verkündete, es erfolgt keine Intervention gegen den Park, haben sie massiv Tränengas in den Park geschossen, sogar in die provisorische Krankenstation. Die Verletzten wurden aus dem Gebiet gebracht.

Viele Leute wurden durch Tränengaskartuschen und Plastikgeschosse verletzt. Alp Altinörs, der Mitglied der Taksim Solidaritätsinitiative ist, wurde durch ein Plastikgeschoss an der Stirn getroffen und mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus evakuiert. Es ist bekannt, dass die Polizei direkt auf Personen gezielt hat.

Außerdem begann die Polizei politische Räume und Büros zu attackieren. Das Büro der SDP (Sozialdemokratische Partei) wurde überfallen und viele Personen gewaltsam in Gewahrsam genommen. Die Polizei legte den Protestierenden Handschellen an und schlug sie während ihrer Verhaftung heftig.

Trotz des brutalen Angriffs leisteten die Menschen auf dem Taksim Platz und im Gezi Park weiter Widerstand. Der faschistische Staat, Unterdrückung und Polizeiterror kann uns nicht entmutigen, unser Kampf geht weiter, unsere Wut wächst.

İstanbul ist überall; überall gibt es Widerstand gegen Staatsterrorismus, Polizeigewalt und kapitalistische Ausbeutung.

AUFSTAND, REVOLUTION, ANARCHIE!

Türkei: Einige Neuigkeiten vom Kampf um den Taksim Gezi Park und den anhaltenden Aufständen

Banner auf der Insel Lesbos (gegenüber der türkischen Küste “: ‘Solidarität mit den RebellInnen in der Türkei.

Am 1. Juni waren wir gegen 15 Uhr auf dem Taksim Platz. Durch die Zusammenstöße, die am Morgen begannen, war die Polizei gezwungen, die Gegend zu verlassen. Zwei Stunden lang gab es keine Polizeipräsenz im gesamten Kerngebiet der Stadt. Die Leute besetzen indessen den Taksim Platz und den Gezi Park. Die Menschenmenge war riesig. Der gesamte Park, alle Plätze und Straßen, die zu diesem Gebiet führten, waren voller Leute. Alle Bauabsperrungen, die die Westseite des Parks absperrten, wurden durch die Protestierenden zerstört. Einige Polizeiabsperrungen wurden entfernt und auf die Straße geworfen. Neue Barrikaden wurden auf der Mumcu Bakka und Süleyman Seba Straße errichtet, um die Polizeikräfte daran zu hintern den Çarşı zu betreten, (Basar von Istanbul, wo viele Leute „abhängen.“ ) Als die Angriffe auf sie verstärkt wurden, benutzte die Polizei auch Plastikgeschosse. Die Auseinandersetzungen gingen bis ungefähr 1.30 Uhr in der Nacht weiter. Zum Schluss setze die Polizei eine exzessive Menge von Tränengasgranaten ein, um die Menge zu zerstreuen. Als Folge verließen die Leute die Barrikaden und suchten Schutz in den umliegenden Geschäften, oder gruppierten sie in den inneren Straße von Beşiktaş wieder neu.

Gleichzeitig errichteten Widerständige in Taksim die ganze Nacht riesige Barrikaden auf den Straßen und Wegen um den Platz und den Gezi Park. Außerdem zündeten sie Baufahrzeuge an. Busse, Autos, Baumaterialien, Polizeiabsperrungen, Müllcontainer usw. wurden als Barrikaden genutzt.

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Auf den Plätzen in Istanbul, wo wir gewesen sind, überlegten viele DemonstrantInnen aus Angst vor möglicher Medienmanipulation zweimal, bevor sie kapitalistische Ziele um sie herum zerstörten. Neben Überwachungskameras, die sabotiert wurden, sahen wir nur einen zerstörten Geldautomaten. Wir nutzen verschiedene Autos als Barrikaden, zerstören sie aber nicht (jedenfalls nicht aus Absicht) So waren hauptsächlich die Bullen das Ziel dieser Kämpfe. Aber aus İzmir beispielsweise wissen wir das Protestierende u.a. eine Bank und das Starbucks angegriffen. Continue reading Türkei: Einige Neuigkeiten vom Kampf um den Taksim Gezi Park und den anhaltenden Aufständen

Türkei: Ein paar Parolen, die in den Straßen Istanbuls gerufen werden – Die Proteste und die polizeiliche Repression gehen auch am 1. Juni weiter

Solibanner auf dem Liontaria Platz in Heraklion, Kreta (Griechenland)

faşizme karşı omuz omuza / steht Seite an Seite gegen den Faschismus

hükümet istifa / Regierungsrücktritt

Taksim bizim, İstanbul bizim /Taksim gehört uns, Istanbul gehört uns

direne direne kazanacağız / wir werden gewinnen, indem wir uns widersetzen

her yer Taksim, her yer direniş / Taksim ist überall, der Widerstand ist überall

sık bakalım, sık bakalım, biber gazı sık bakalım, copunu bırak, kaskını çıkar, delikanlı kim bakalım / schießt doch, schießt doch, werft Tränengas, werft eure Knüppel weg, nehmt die Helme ab und dann werden wir sehen, was für harte Kerle ihr seid

hepiniz orospu çocuğusunuz / ihr seid alle Hundesöhne (an die Polizei)

orospu çocuğu Tayyip Erdoğan / Tayyip Erdoğan du Hundesohn

Solibanner aus Thessaloniki (Griechenland): “Solidarität mit den Rebellierenden in der Türkei. Rebellion jetzt und für immer”

Es gibt noch keine offiziellen Bestätigungen bzgl. auf die Toten.

Für kurze Zeit verließ die Polizei am 1. Juni den Taksim Gezi Park. Dann versammelten sich die Menschen um den Park wieder zu besetzen. Kurz darauf stürmte die Polizei das Gebiet, um die Menschen zu entfernen.

Aktuelle Infos auf Türkisch: 1 , 2 , 3

Nachricht eines/einer Genossen/Genossin um 17:15 (örtliche Zeit) von den Straßen Istanbuls: “Wir haben es geschafft. Der Taksim Platz und der Gezi Park sind besetzt. Die Polizei zieht sich zurück: sie verschwinden. Diem Menschen im Gezi Park feiern. Ein Polizeiwagen, er ist mit “sikik” (kaputt) beschrieben, wurde umgedreht und angezündet…”

Istanbul: Grobe Updates von der Besetzung des Taksim Gezi Parks

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Protestierende Menschenmenge auf der Istiklal Straße, Istanbul

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Unterstützt unsere Berichterstattung mit Informationen von den Straßen!

Die Besetzung des Taksim Gezi Parks in İstanbul begann am 28. Mai 2013. Nach einem Angriff der Polizei in dem Gebiet des Parks am 30. Mai haben Hacker von RedHack die Homepage der Beyoglu Polizeistation als Antwort auf den morgendlichen Angriff sabotiert.

Die Besetzung blieb weiterhin bestehen und tausende Menschen versammelten sich, um sich kollektiv den Plänen der Regierung (ein Shopping-Center zu errichten und den Park zu zerstören) zu widersetzen. Es entwickelte sich schnell zu einer der größten Mobilisierungen der letzten Jahre mit sehr verschiedenen Teilnehmenden (von radikalen AktivistInnen bis zu NGOs usw.), die der weltweiten Occupy-Bewegung glich.

Am 31. Mai begannen Straßenschlachten ab 5 Uhr morgens in Istanbul. Der Widerstand wuchs weiter, während die Polizei eine unglaubliche Anzahl von Tränengaskanistern abfeuerte. Vor einem weiteren Durchgreifen zogen auch nun UnterstützerInnen von drei zentralen Fußballvereinen (Besiktas,  Galatasaray, Fenerbahce) vereint in die Straßen. Die Auseinandersetzungen setzten sich fort bis in den späten Abend. Die Anzahl der Menschen in den Straßen war enorm. Tausende von Menschen versuchten in welcher Art auch immer den Taksim Platz zu erreichen. Selbst nach 16 Stunden Straßenkampf, gehen die Auseinandersetzungen weiter. Continue reading Istanbul: Grobe Updates von der Besetzung des Taksim Gezi Parks

Istanbul: Taksim Gezi Park besetzt

 Es ist der dritte Tag [Stand 30.05.2013] der Besetzung des Taksim Gezi Parks in Istanbul. Das Protestcamp begann als Baustellenfahrzeuge in den Park kamen und versuchten, Bäume herauszureißen.

Die Regierung will ein Shopping-Center bauen an Stelle des Parks bauen. Viele Menschen campen daher in dem Taksim Gezi Park, um die Bäume zu beschützen.

http://www.youtube.com/watch?v=4wmoMwv-AwA

Am frühen Morgen des 30. Mai 2013 (gegen 5:00 Uhr) griff die Polizei die BesetzerInnen mit Tränengas an und zündete einige der Zelte an. Die Cops sorgten dafür, dass niemand sich dem Ort für Stunden nähern konnte, während drei Baustellenfahrzeuge ihre Arbeit verrichteten. Sie rissen drei Bäume heraus, die von den Demonstrierenden gepflanzt wurden und warfen sie in einen Müllabfuhrwagen.

Die Protestierenden besetzten den Park jedoch erneut und die Besetzung wird weitergehen.

Mehr Fotos

Istanbul: Anarchistische BerufsschülerInnen wegen der Verbreitung von Flugblättern gegen berufliche Ausbildung festgenommen

Am Morgen des 6. November 2012 wurden drei BerufsschülerInnen vor der industriellen Berufsschule İsmail Erez (Istanbul) in Polizeigewahrsam genommen, nachdem sie Flyer verteilten, die sich gegen die berufliche Berufsausbildung richtete. Die Cops schlugen auf die drei GenossInnen ein und zwangen sie in die Streifenwagen.

In den vergangenen Monaten, wurden bereits andere GenossInnen und StudentInnen von derselben Schule von der Polizei angegriffen, weil sie einen Boykott gegen die Schulkantine durch die Einrichtung von Soliständen einlegten: Sie brachten Essen von zu Hause und teilten es mit Freunden und MitschülerInnen und artikulierten somit ihren Protest gegen die Preiserhöhungen der Schulverwaltung.

Solidarität mit den gefangenen und verfolgten AnarchistInnen in Istanbul!

Wir dokumentieren einen Solidaritätsaufruf für anarchistische GenossInnen aus Istanbul:

Am 14.05 gab es eine Polizei-Operation gegen Anarchist_innen in Istanbul. Mehr als 60 Gefährt_innen wurden festgenommen, denen vorgeworfen wird, an den 1. Mai Riots beteiligt gewesen zu sein, bei dem der anarchistische Block Banken, Geschäfte und Institutionen angriff. 9 von ihnen sind immer noch im Knast und es drohen harte Gefängnisstrafen.

Zum 12. Juni wurde zu einem Aktionstag in Solidarität mit den von der Repression Betroffenen in Istanbul aufgerufen. Als einen Beitrag gibt es ein Soli-Plakat zum Ausdrucken und Plakatieren an dem Ort, an dem du lebst.

Solidarität mit den Anarchist_innen in Istanbul! Freiheit für alle Gefangenen!

Den offnenen Brief der gefangenen GenossInnen findet ihr bei ABC-Berlin.

Athen, 17. Mai: Die gegenseitige Solidarität stärken

GEFANGENE ZURÜCK AUF DIE STRASSE

Am Donnerstag, den 17. Mai, setzten Mitglieder des Übersetzungsnetzwerkes für Gegeninformationen Contra Info ihre Bemühungen fort, die internationale, gegenseitige Solidarität zu stärken. Sie brachten an fünf verschiedenen Orten im Bezirk Exarchia, im Zentrum Athens, Transparente an.

Schlagt die StreikbrecherInnen - Solidarität mit dem Genossen David Lamarte in Uruguay

Ein Transparent platzierten wir am Haupteingang der Polytechnischen Schule (Polytechnio) in der Stournari Straße, in Solidarität mit dem Genossen David Lamarte, einem Taxifahrer aus Montevideo, der am 9. Mai von den Strafverfolgungsbehörden des Staates Uruguay festgenommen wurde. Am 17. Mai wurde zu einer Protestkundgebung zu Davids Unterstützung in Montevideo aufgerufen, also senden wir am gleichen Tag ein Zeichen der Solidarität aus Griechenland. David Lamarte ist ein anarchistischer Genosse, der sich seit 15 Jahren aktiv in Widerstandsbewegungen beteiligt, angefangen vom älteren Anarcho-Punk-Widerstand während seiner Jugendzeit, bis zu seiner Beteiligung in der kämpferischen Gewerkschaft für TaxifahrerInnen und TelefonistInnen (SUATT), sowie verschiedenen anderen anarchistischen Kollektiven. Aktuell droht ihm eine Gefängnisstrafe zwischen 3 Monaten und 3 Jahren. Das Strafmaß richtet sich nach dem Gutdünken der Gerichtsbehörden; eine Entscheidung steht noch aus. Dem inhaftierten Genosse wird vorgeworfen, für Zusammenstöße mit streikbrechenden TaxifahrerInnen verantwortlich zu sein und auch während des Streiks am 1. Mai Taxameter zerstört zu haben.

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Mayday in Istanbul und New York

Auch dieses Jahr gingen wieder AnarchistInnen und Antiautoritäre, ArbeiterInnen und StudentInnen, ArbeiterInnen und Arbeitslose auf die Straßen, um ihren Unmut gegen Staat und Kapital auszudrücken. Wir dokumentieren in der Folge ein paar Eindrücke aus Istanbul und New York.

Istanbul – Anarchistischer Mayday gegen Kapitalismus

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İstanbul: Gedenken an das Beyazit- und Halabjamassaker

Am 16. März fand in Beyazit/İstanbul ein Protest zum Jahrestag der Massaker von Beyazit (16. März 1978) und Xalabja (16. März 1988) statt. Die Demo wurde von der 16 Mart Platformu (Plattform 16. März) organisiert. Die Revolutionäre Anarchistische Aktion (DAF) war eine der TeilnehmerInnen, die sich an der Plattform beteiligten. Der Protest wurde in Laleli abgehalten, dann wurde ein Kommuniqué mit Bezug dazu vorgelesen.

„…Wir werden den Kampf der RevolutionärInnen, die vom Staat ermordet wurden, fortsetzen. Wir werden die Stimme der Brüderlichkeit der Menschen gegen Rassismus erheben.

Wir werden Beyazit, Maraş, Çorum, Dersim, Halabja, Roboski, Çukurca, Ranya und Pontus nicht vergessen. Diejenigen, die für diese Massaker verantwortlich sind/waren, werden dafür bezahlen.“

Das Massaker von Bayazit: Am 16. März 1978 warf eine nationalistische Gruppe in der Universität von İstanbul eine Bombe auf revolutionäre StudentInnen. 7 RevolutionärInnen starben und 41 weitere Menschen wurden verletzt.

Das Halabja Massaker: Der Halabja Giftgas-Angriff, auch bekannt als „Halabja Massaker“ oder „Blutiger Freitag“, war ein genozidales Massaker gegen die kurdische Bevölkerung. Es fand am 16. März 1988, während der letzten Tage des Iran-Irak Krieges statt, als die irakischen Regierungkräfte in der kurdischen Stadt Halabja (irakisches Kurdistan) chemische Waffen einsetzten. Bei dem Angriff wurden 3200 bis 5000 Menschen getötet und 7000 bis 10000 Menschen verletzt. Die meisten davon waren ZivilistInnen. In den Folgejahren des Angriffs, starben weitere tausende Menschen an Komplikationen, Krankheiten und Geburtsfehlern.

Quelle: Anarşist Faaliyet / übersetzt von Anarşi Haber

“Türkei”: Weltweiter Aufruf für Solidaritätsaktionen mit dem veganen Anarchisten Osman Evcan

İstanbul: Solidaritätsaktionen für Osman Evcan am Mittwoch, den 23. November

Der 23. November wurde zum globalen Aktionstag für Osman Evcan erklärt. Parallel zu Aktionen weltweit  findet eine Demonstration in İstanbul statt. Sie führt von der Straßenbahnhaltestelle am Taksim Platz zur Galatasaray Hochschule.

Vegane Kollektive, Freiheit für die Erde Assoziationen, Land und Freiheit Kooperativen, Rythmus des Widerstands und AnarchistInnen werden  an der Demo teilnehmen.

AUFTAKTKUNDGEBUNG: STRASSENBAHNHALTESTELLE TAKSIMPLATZ
Mittwoch, 23. November 2011 um 19.00 Uhr

Verschiedensprachige Aufrufe für Aktionen: act for freedom now

Infos  über Osman Evcan: osmanyemek.english

Links zu Gruppen, die an der Demonstration teilnehmen werden:
Freedom to Earth Association
Land and Freedom Cooperative
Rhythms of Resistance

Quelle: ainfos.ca