Madrid: Contra Info Treffen und Diskussion in Solidarität mit den kämpfenden AnarchistInnen in griechischen Kerkern

Nächste Station der europäischen Infotour von Contra Info ist die Stadt Madrid, in dem Gebiet, dass vom spanischen Staat kontrolliert wird.

Am Freitag, den 19. April 2013 um 19:00 Uhr ist das anarchistische Zentrum Magdalena Gastgeber für einen Solidaritätsabend für unsere gefangenen GenossInnen in Griechenland.

Macht mit bei der Veranstaltung und bringt neue Ideen für Solidaritätsaktionen mit allen inhaftierten AnarchistInnen oder jenen, die weltweit auf der Flucht sind, ein.

Mehr Informationen: local anarquista magdalena

Athen: Kurzes Update über den anarchistischen Revolutionär Theofilos Mavropoulos

Zurzeit finden im Sondergericht innerhalb des Frauengefängnisses Koridallos zwei Gerichtsprozesse gegen die Revolutionäre Organisation „Verschwörung der Feuerzellen“ (CCF) statt. Theofilos Mavropoulos ist einer der Angeklagten in beiden Prozessen gegen dieselbe Organisation.

In der ersten Verhandlung des vierten Feuerzellen-Prozesses sagte Theofilos Mavropoulos, dass er, wie er auch in einem früheren Gerichtsprozess* und in älteren Kommuniqués bereits erklärt habe, als solidarischer Anarchist auf der Seite der GenossInnen der Verschwörung der Feuerzellen stehe, ohne jedoch selbst Mitglied der Verschwörung zu sein. Dann gab er vor den Richtern bekannt, dass er am 5. April 2013 der Verschwörung der Feuerzellen beigetreten ist und erklärte außerdem seine Affinität zur Informellen Anarchistischen Föderation (FAI).

Mit anderen Worten, Theofilos Mavropoulos hat sich der Organisation angeschlossen. Daher ist von nun an die R. O. Verschwörung der Feuerzellen als Organisation mit 10 gefangenen Mitgliedern zu betrachten: Haris Hadjimihelakis (seit 2009 in Haft), Panagiotis Argirou und Gerasimos Tsakalos (2010 inhaftiert), Michalis Nikolopoulos (seit Januar 2011 in Haft), Olga Ekonomidou, Giorgos Polidoros, Christos Tsakalos, Damiano Bolano und Giorgos Nikolopoulos (inhaftiert im März 2011) sowie Theofilos Mavropoulos (seit Mai 2011 in Haft).

* Hier zu lesen ist auch die Stellungnahme vor Gericht, die Theofilos Mavropoulos während seiner Verhandlung am 19. November 2012 vortrug, ins Englische übertragen von ‘This Is Our Job’.

Lausanne: Contra Info Solidaritätsveranstaltungen für die gefangenen AnarchistInnen und die bedrohten Squats in ganz Griechenland

flyer-greeceIm Kontext ihrer Solidaritäts-Infotour in Europa werden Mitglieder des Übersetzungsnetzwerkes für Gegeninformationen Contra Info in zwei besetzten Häusern in Lausanne (Schweiz) Aktionen durchführen.

Am 5. April 2013 treffen wir uns im Loc(A)motive Squat zu einem Trash Kunst Workshop für Kinder aller Altersstufen (15:00-17:00), einer veganen Vokü (19:00) und zum Gegen-Informationsaustausch über die repressiven Schläge gegen die Hausbesetzungsbewegung in Griechenland (21:00).

Am 6. April 2013 treffen wir uns um 18:00 Uhr im PornoDiesel Squat, wollen verschiedene Fälle von kämpfenden AnarchistInnen in griechischen Gefängnissen vorstellen und über die Notwendigkeit sprechen, Gegen-Informations-Initiativen jenseits aller und gegen alle Grenzen auszuweiten. Anschließend wird es eine vegane Vokü gegen freie Spende geben.

Haltet Ausschau nach weiteren Veranstaltungen in anderen europäischen Städten…

Thessaloniki: Neuer Prozess gegen 6 Genossen des Deltasquats, der im September 2012 geräumt wurde

Der Deltasquat in Thessaloniki wurde am 12. September 2012 gewaltsam geräumt. In der anschließenden Gerichtsfarce erhielten zehn der verhafteten Genossen Bewährungsstrafen und wurden zu Geldstrafen verurteilt (insgesamt 7,950 Euro). Einer der Verhafteten, der anarchistische Migrant Gustavo Quiroga blieb eingesperrt und wurde sogar am 4. November 2012 nach Kolumbien abgeschoben. Noch im selben Monat setzte der griechische Staat eine neue Runde von Strafverfolgungsmaßnahmen gegen 6 der Anarchisten, die während der Räumung festgenommen wurden, in Gang.

Die 6 Genossen sind nun wegen Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt (seit 2008), sowie des Verschlechterns von Schäden im Gebäude des Deltasquats. Darüber hinaus lässt das Alexandreio Technologische Bildungsinstitut von Thessaloniki, welches angibt der rechtliche Eigentümer des geräumten Gebäudes zu sein, dieses verrotten, während dessen Verwaltungsrat nach einer Entschädigung von 3,5 Millionen Euro für von Hausbesetzern verursachte Schäden strebt.

Es folgt ein im Oktober 2012 verfasster Brief des Genossen Gustavo Quiroga Gonzáles, der während der Räumung des Deltasquats inhaftiert wurde.

Am 12. September, um 6.30 Uhr, wurde das besetzte soziale Zentrum Delta geräumt. In der Vergangenheit diente das Gebäude als ein Studentenwohnheim des Alexandreio Technologischen Bildungsinstituts von Thessaloniki, und war seit 2007 besetzt. Während der Räumung wurden zehn von uns verhaftet, nachdem wir durch die Aggressionen der Vollstreckungsbeamten gelitten hatten. Die Bullen zerstörten alles auf das sie ihre Hände legen konnten (Möbel, Fenster, Waschbecken, Lampen, und so weiter) und zerstörten in einer halben Stunde so viel wie möglich; eine halbe Stunde der Entspannung für sie.

Wir alle erhielten Freiheitsstrafen und drei Jahre auf Bewährung, und legten Berufung gegen das Urteil ein. Außerdem wurde ich zu acht Monaten mehr als die anderen und zu einer Geldstrafe von 3,200 Euro für den Besitz gefälschter Reisedokumente verurteilt, ohne ein Gutachten hinzuzuziehen, um diese Anschuldigung zu verifizieren. Danach begann ein Alptraum der Unterdrückung gegen mich. Sie brachten mich in das Gefängnistransferzentrum, in eine Internierungsabteilung für Ausländer, die praktisch ein CIE-Einwanderungsgefängnis [Abschiebelager -Anm. d. Ü.] ist, wo der Prozess meiner Abschiebung begann, denn nach Einschätzung der Polizei bin ich eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und die Sicherheit der griechischen Gesellschaft.

Drei Tage nach meiner Verurteilung wurde durch ein Gutachten der Polizei bewiesen, dass alle meine Dokumente echt sind. Nicht nur das dies geschah, sondern sie weigerten sich auch mir meine echten und legalen Dokumente zurückzugeben, und halten mich bis zum heutigen Tag unter unmenschlichen und erniedrigenden Bedingungen gefangen, und jetzt setzen die Bullen all ihre Bemühungen ein mich nach Kolumbien abzuschieben, ein Land zu dem ich überhaupt keine Verbindung habe. Ich weiß immer noch nicht was passieren wird, aber ich bin seit dem 15. September in dieser Einrichtung (in Diavata) gefangen, und ich akzeptiere meine Ausweisung nach Kolumbien nicht. Für den Augenblick warte ich auf eine Lösung und bleibe hinter Gittern.

Ein paar Worte über meine Haftbedingungen Continue reading Thessaloniki: Neuer Prozess gegen 6 Genossen des Deltasquats, der im September 2012 geräumt wurde

Notre-Dame-des-Landes, Frankreich: Solidaritätsbotschaft von einigen Menschen von der ZAD

Zone A Défendre ist ein besetztes Gebiet, das sich gegen die Konstruktion eines internationalen Flughafens und die Metropolisierung richtet.

Mit viel Freude haben wir von den Solidaritätsreaktionen gegen die Räumungen in Athen im Dezember und Januar in den Ländern  USA, Indien, England, Kanada, Australien, Japan, Chile… und auch die zahlreichen Aktionen und Demonstrationen in ganz Griechenland gehört.

Trotz der unterschiedlichen Kontexte hier und anderswo richten sich dieselben Mechanismen der Repression gegen all jene, die gegen die Auferlegung dessen, was unser Leben sein sollte, ankämpfen, und die eine Freiheit wollen, die einen anderen Geschmack als die traurige Freiheit des Überlebens in ihrer internationalen Konkurrenz hat.

Wir möchten unsere Unterstützung an all jene selbstorganisierten Räume ausdrücken, die Grundlagen für neue Formen des Umgangs miteinander bieten, wo sich anti-autoritäre Ideen und Werte in vielerlei Hinsicht ausbreiten.

Unter anderem entwickeln sich in diesen sozialen, politischen und kulturellen Räumen subversive Gedanken, die sich durch Treffen und unzählbare Aktivitäten verbreiten, welche dort stattfinden: Theater, Volksküchen, Diskussionen, besetzte Kollektivgärten, Workshops… Ebenso entwickeln sie sich durch die Beziehungen, die sich in konfliktiven Phasen offenbaren, wenn der Staat sich entscheidet, diese Räume zu bereinigen.

Diese Räume, um die viele Kämpfe für eine Welt ohne Grenzen und Macht organisiert sind, und um die sich viele Menschen sammeln, die entfremdende und exkludierende Muster ablehnen. 1 Räumung! 10 neue Besetzungen!

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Portugal: 6. Anarchistische Buchmesse in Lissabon

Wir sind wieder da!

Hier kommt die 6. Anarchistische Buchmesse, die am 24., 25. und 26. Mai 2013 in Lissabon im „Os Amigos do Minho“ (im Intendente), mit dem sich alljährlich erneuernden Ziel autonome Orte für die Ausweitung und Diskussion anarchistischer Ideen zu schaffen, Orte, die allen offen stehen, stattfinden wird.

Im Programm der diesjährigen Messe sind neben den üblichen Marktständen auch zwei Debatten eingeplant. Wir wollen einerseits über die Betätigungen und Beschränkungen der Medienindustrie und möglicher Alternativen zu ihr diskutieren. Anderseits werden wir über die Rolle der Bibliotheken als privilegierte Orte für Treffen, Reflexionen, Diskussionen und gemeinsamer Nutzung debattieren.

Es ist beabsichtigt, dass die Buchmesse die Druckauflagen von Büchern und anderer anarchistischer Publikationen, sowie deren Lektüre intensiviert. Wir glauben auch weiterhin, dass Anarchie die Alternative zu der Gewalt des Staates, der Arroganz des Kapitals, dem „Fortschritt“ der Technik und der Zerstörung durch den dienstbaren Journalismus ist.

feira do livro anarquista / feiradolivroanarquista (ät) gmail (dot) com

Montevideo, Uruguay: Solidemo an der griechischen Botschaft

Freiheit für die gefangenen AnarchistInnen in Griechenland und in der ganzen Welt!
Lang lebe die Revolte in Griechenland!
Freiheit für die Gefangenen des Kapitals! Rache! Für die Revolte in Griechenland und in der ganzen Welt

Es lebe die Revolte!

Freitag, 22.Februar 2013

Im Rahmen der internationalen Kampagne in Solidarität mit dem anti-autoritären Kampf auf griechischem Staatsgebiet riefen wir zu einer Demonstration vor der Botschaft in Montevideo auf – als eine Geste der Teilhabe mit unseren GenossInnen, die seit Jahren darum kämpfen, die Ordnung der Misere zu untergraben.

Die repressiven Kräfte des Staates und faschistische Gruppen haben jüngst ihre konstanten Operationen gegen anarchistische und antikapitalistische Gruppen verschärft. Die Räumung von autonom-sozialen Räumen und die Inhaftierung vieler ihrer Mitglieder, die Verfolgung und die Gefangenschaft von GenossInnen für Sabotageakte und Enteignungen und die Repression gegen jedeN, der/die eine aktive Position innerhalb der Kämpfe einnimmt, sind Teil einer Repressionswelle, die von einem System der Herrschaft ausgeht, das es nicht erlaubt, sich selbst zu hinterfragen.

Wir durchblicken, dass diese repressiven Vorfälle nicht isoliert oder auf einen bestimmten Kontext beschränkt sind, sondern sich viel mehr in jedem Raum wiederholen, wo die Macht des Staates gefährdet ist. Dieses Rezept wird weltweit angewandt mit der Absicht, die Beziehungen der Beherrschung und Ausbeutung aufrecht zu erhalten.

Wir verteidigen den anti-autoritären Kampf und seine Methoden hinzu einem Bruch mit der erstickenden Realität, in der auch wir hier leben. Wir vergessen nicht jene, die – in diesem Moment – inhaftiert, verfolgt oder auf der Flucht sind.

Es folgt eine Proklamation, die vor der Botschaft von Griechenland verlesen wurde: Continue reading Montevideo, Uruguay: Solidemo an der griechischen Botschaft

Amsterdam: Contra Info Solidaritätsveranstaltung in Joes Garage für die anarchistischen GenossInnen in griechischen Gefängnissen

soli-event-724x1024Im Kontext des tagtäglichen Kampfes gegen das Existierende und darauf abzielend, die praktische Solidarität mit anarchistischen Gefangenen in den griechischen Kerkern auszuweiten, werden Mitglieder des Übersetzungsnetzwerkes für Gegeninformationen Contra Info, eine Reihe von Veranstaltungen in verschiedenen europäischen Städten durchführen und über Fälle von eingesperrten GenossInnen informieren.

Wir möchten diese Treffen zu einer Gelegenheit machen, um die antagonistische Infrastruktur für Gegeninformationen zu stärken, die Gesten der Solidarität mit unseren Brüdern und Schwestern hinter Gittern auszuweiten und zu vervielfachen und direkte Aktionen, sowie subversive Praktiken zu fördern.

Am Freitag, 12. April 2013, treffen wir uns in Joes Garage in Amsterdam. Ab 19 Uhr gibt es vegane Vökü und ab 20 Uhr fangen wir mit der Veranstaltung an. Wir freuen uns auf eure Präsenz und laden euch ein, eure Ideen zu teilen, um eine gemeinsame Perspektive zur Zerstörung aller Gefängnisse und des Systems, das sie unterhält zu finden.

Haltet Ausschau nach weiteren Veranstaltungen in anderen europäischen Städten.

SOLIDARITÄT MIT ANARCHISTISCHEN GEFANGENEN WELTWEIT!

mehr Info: 1, 2

Syndey, Australien: Scheiß auf Hochzeit, scheiß auf (rechtliche) Gleichstellung

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Der folgende Text ist einem Flugblatt entnommen, das auf einer queeren Demonstration in Sydney am 8. März 2013 verteilt wurde.

Seit über einem Jahrzehnt war die gleichgeschlechtliche Ehe das Aushängeschild der GLBTI-Bewegung. Vermarktet als ein Ein-Themen-Kampf, der Gleichheit bringen und die GLBTI-Phobie ein für allemal beenden sollte, war er der Schwerpunkt der queer-aktivistischen und -politischen Anstrengungen. Der Kampf für die gleichgeschlechtliche Ehe wurde uns als Kampf für volle Gleichberechtigung vorgeführt. Uns wird suggeriert, dass es dieser eine Schritt ist, der uns – ‘die Queers’ – von der perfekten Regenbogenutopie trennt: die Möglichkeit, unsere gleichgeschlechtlichen Beziehungen mit dem Staat in Einklang zu bringen. Sobald – anscheinend – dieses Recht gewonnen wird, werden wir alle in der Lage sein, dem Sonnenuntergang [Hand in Hand] entgegenzulaufen.

Die Ehe – als eine Institution – war so lange sie existiert ein Werkzeug  des Patriarchats, des Kapitalismus und der Regierung. Sie wurde genutzt, um Frauen zu kontrollieren, Geld und Ressourcen zu teilen und  zu konsolidieren und die Macht der Staaten über ihre Untertanen zu stärken.

Die Ehe ist ein finanzieller Vertrag, der geschlossen wird, um zu entscheiden, wer was bekommt und wie viel. Ehe bestimmt Erbfolge. Sie bündelt das Geld für diejenigen, die es besitzen, um sicherzustellen, dass es nicht an andere verteilt wird, die keins haben. Da die meisten Menschen innerhalb ihrer Klasse sowie ihrer ‘ethnischen Gruppe’ heiraten, behält die Ehe die Konzentration von Kapital, Status und Privilegien an einem Ort bei, wobei sichergestellt wird, dass sie nicht “ausläuft.”

Die Ehe wird auch als Instrument der Kontrolle durch Staat und Regierung genutzt. Indem sie ihre Untertanen in minimale Einheiten einteilen, hat dies zur Folge, dass Menschen so getrennt wie möglich voneinander leben. Indem die Gemeinden verkleinert werden, wird es schwieriger für die Menschen, sich dem Staat oder der Regierung zu widersetzen und schützt jene vor zivilen Unruhen. Darüber hinaus dienen heteronormative Familien als bequeme Produktionseinheiten, da sie produzierende BürgerInnen und ArbeitnehmerInnen für das kapitalistische System und SoldatInnen für das Militär erzeugen. Die Rolle der Familien bei der Herstellung dieser menschlichen Funktionstypen ist kritisch zu betrachten. In der Tat lernen die meisten Menschen ihre Regierungen zuallererst innerhalb ihrer Familien durch “Werte” wie  Patriotismus, Nationalismus, Militarismus und Kapitalismus zu lieben und zu dienen.

Der Kampf für die gleichgeschlechtliche Ehe ist ein konservativer Kampf, dessen Ziel es ist, den Eintritt in die Heteronorm zu erobern. Als solcher, entscheidet er sich, unterdrückende Strukturen zu verstärken, indem er für den Zugang in jene Stukturen und den damit erhegeneden Privilegien agitiert. Als  ein Kampf, der sich mit Normen und Privilegien beschäftigt, schließt er auch jene aus (oder wirft sie über Bord), die nicht in eine saubere homosexuelle Replik des ‘Normalen’ passen. Er zweckentfremdet zudem Geld, Ressourcen und aktivistische Energie von Thematiken, die weit dringender für die queere Bevölkerung sind, welche mit viel größeren Problemen lebt. Anstatt an diesem Disaster des Kampfes teilzunehmen, müssen sich Queers sowohl diesem Kampf als auch den unterdrückenden Strukturen widersetzen, die versuchen, ihn zu verstärken. Anstatt sich “Rechte” zu verdienen und nach (rechtlicher) “Gleichstellung” zu streben, sollten wir uns für die Befreiung einsetzen und eine Revolution anstreben.

 Wir wollen nicht heiraten. Wir wollen nur ficken. 

Smash the Church. Smash the State.

Ehe ist sprichtwörtlich ein brennendes Gebäude. Anstatt an die Tür zu klopfen, um hereingelassen zu werden… sollten Queers die Flammen schüren!

Weitere Informationen: i, ii, iii

Zypern: Weder die Frisur noch der Friseur – Anmerkungen zur aktuellen Sachlage

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Der Abschlag von Sparguthaben und die anderen bevorstehenden Maßnahmen des Memorandums können nicht durch das Prisma einer guten oder einer schlechten Verwaltung der Wirtschaft erklärt werden. Immerhin war die Regierung dieses Landes vor nur einer Woche noch in den Händen der linksgerichteten AKEL, die die Gesetze des Memorandums akzeptierte und durchsetzte, ohne sich über die endgültigen Fassung des Memorandums geeinigt zu haben – und natürlich ohne jemals Geld von dem viel gepriesene Darlehen gesehen zu haben. Die große Enttäuschung der Menschen über den finanziellen Verfall wurde bei den letzten Wahlen über die Gewinne der DISY [‘Demokratische Zusammenkunft’ – die konservative Massenpartei Zyperns – Anm. Contra Info (CI)] ausgedrückt.

Die Umverteilung der Schäden auf Kosten der kleinen SparerInnen kam wenig überraschend. Die neoliberale Logik verlangt die Aufhebung der gesellschaftlichen Errungenschaften [im Sinne der früheren sozialen und Arbeitersiege – Anm. CI], die Privatisierung von öffentlichem Vermögen und die Kompensierung der Verluste des Kapitals zu jedem Zeitpunkt auf Kosten der ArbeiterInnen auszugleichen.

Es wurde sehr schnell deutlich, dass Anastasiadis [der zypriotische  Präsident – Anm. CI] nicht zu seinem Wahlversprechen – seine neoliberalen “FreundInnen” in Europa davon zu überzeugen, die Politik, die er selbst vertritt, zu unterstützen – stehen konnte. [Externe – Anm. CI] Unterstützung für die lokalen Eliten, auf die Anastasiadis gehofft hatte, prallte an den Interessen der stärkeren, supra-nationalen Eliten ab, die es auf das eigene Vermögen abgesehen hatten. Der  Abschlag aller Einsparungen war ein verzweifelter Schritt der Regierung, um die Verluste des inländischen Kapitals, deren Interessen sie vertritt, zu begrenzen.

In der vor uns liegenden Zeit wird der Staat eine Reihe von Strategien nutzen, um zu versuchen, den gesellschaftlichen Schockzustand zu neutralisieren: Er wird auf die nationalen Interessen schwören und die Aussicht auf [Einnahmen durch – Anm. CI] Erdgas – und für diejenigen, die auch das nicht schlucken werden, wird er brutale Repression im Namen von Recht und Ordnung einsetzen.

Wie bei den ersten Kundgebungen gegen das geplante Gesetz über die Einsparungen beobachtet werden konnte, kommen Reaktion darauf aus dem gesamten politischen  Spektrum. Wir, als Teil des weitläufigen antiautoritären Raums, sind nicht der Auffassung, dass irgendeine Autorität in der Lage ist, unser Leben zu verwalten. Wir passen uns de facto weder jeder/m an, die/der eine Kritik an dem Memorandum artikuliert, noch glauben wir, dass es irgendeine sozial gerechte Lösung im Rahmen des aktuellen kapitalistischen Systems geben könnte. Die heutige Systemkrise ist für uns ein weiteres Aktionsfeld für die Entwicklung einer sozialen Bewegung der Subversion. Und deshalb werden wir mit allen, die diese Perspektive teilen, zusammenarbeiten.

Ansammlung der Ungezogenen

GenossInnen aus dem anarchistischen / anti-autoritären Raum

Nikosia, 19. März 2013

Der obige Text wurde in Nikosia während einer Demo außerhalb des zyprischen Parlaments verteilt.

Auf Englisch

Finnland: Direkte Aktion gegen das Bergbauunternehmen Talvivaara

Am Donnerstag, 7.3.2013, versammelte sich eine Gruppe vor der Finlandia Halle (in Helsinki), um, während das Unternehmen eine Aktionärsversammlung abhielt, aus Unzufriedenheit gegen Umweltverbrechen, die vom finnischen Bergbauunternehmen Talvivaara begangen wurden.

Gleichzeitig führten wir eine Solidaritätsaktion in Talvivaaras Zentrale in der Stadt Espoo durch.

Wir warfen Rauchbomben in den Eingang des Gebäudes und dekorierten die Wände mit Anti-Talvivaara Parolen.

Unsere Aktion machten wir aus Solidarität mit allen, die unter den Operationen der Talvivaaraminen leiden müssen und denen, die gegen das Unternehmen kämpfen.

Wir möchten auch unsere Solidarität mit den bäuerlichen Kleinbetrieben im Kulon Progo Gebiet auf den Java-Inseln (Indonesien) und mit Tukijo, der vom indonesischen Staat gefangen gehalten wird, ausdrücken.

Das extra Herzklopfen, was wir dem Arbeiter im Eingang verursacht haben, tut uns sehr leid.

-(A)

* Ein Finnisches Bergbauunternehmen, das einen riesigen Tagebau im nord-osten Finnlands hat. Seit Jahren weisen Einheimische und AktivistInnen auf die fundamentalen Verstöße gegen Umweltgesetze durch Talvivaara hin. Im Dezember 2012 kam es im Unternehmen zu einem großen Leck, bei dem durch Giftmüll verseuchtes Wasser in Seen im Umkreis des Tagebaus gelangte. Das führte zu einer großflächigen Verschmutzung, das Unternehmen hat immer noch ernste Probleme, die Förderbänder zu „säubern“, wahrscheinlich wird ihm das nie gelingen. Talvivaara fördert hauptsächlich Nickel und Zink aber auch Uranium.

Quelle: Takku

Athen: Ausgang des Verfahrens gegen AnarchistInnen bzgl. der Besetzung des kommerziellen Radiosenders FLASH

Nach wiederholten Verschiebungen fand am 8. März 2013 der Prozess bzgl. der Besetzung der Räume des Radiosenders FLASH statt, die am 10. Januar 2012 in Solidarität mit all jenen, die wegen des Revolutionärer-Kampf-Verfahrens verfolgt werden, durchgeführt wurde und in Massenverhaftungen endete.

Die wegen der Besetzung angeklagten Leute verlasen eine kollektive politische Stellungnahmen vor Gericht und betonten: “Wir werden weiterhin – und noch kämpferischer – in Solidarität mit unseren GenossInnen stehen, die im Revolutionärer-Kampf-Verfahren verfolgt werden. Wir haben das Recht auf unserer Seite und wir werden gewinnen.”

Alle von ihnen wurden zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Die Bewährung hält für drei Jahre an und wurde nur verhängt, weil sich die GenossInnen weigerten, Fingerabdrücke zu geben. Die anfänglichen Anschuldigungen, die gegen sie vorgebracht wurden, – ‘Glorifizierung von kriminellen Handlungen’ – wurden fallengelassen. Daher verließen alle Angeklagten den Gerichtssaal als ‘freie’ Menschen. Die Richter drückten jedoch einem Genossen eine Kaution auf, dessen Strafe aufgrund einer früheren Verurteilung nicht auf Bewehrung ausgesetzt wurde. Er wird daher gegen die Entscheidung Berufung einlegen.

Voltairine de Cleyre [1866-1912], Leben oder Tod

death

Leben oder Tod

Eine Seele, halb durch’s Tor, sagte zum Leben:
“Was hast du mir zu bieten?” Und das Leben antwortete:
“Bedauern, nichtendendenden Kampf, Enttäuschung;
danach
Dunkelheit und Stille.” Die Seele sagte zum Tod:
“Was hast du mir zu bieten?” Und der Tod antwortete:
“Am Anfang, was das Leben dir als letztes gibt.”
Sich zum Leben umdrehend: “Und wenn ich lebe und kämpfe?”
“Andere sollen nach dir leben und kämpfen
werden es leichter haben, wo du schon durchgekommen bist.”
“Und durch ihre Kämpfe?” “Soll der Ort leichter sein
für andere, um den Schmerz noch heftiger zu steigern
und die Agonie zu erobern!” “und was hab’ ich
mit all diesen anderen zu tun? Wer sind die?”
“Du selbst!” “Und alle, die vorher gingen?” “Du selbst.”
“Die Dunkelheit und die Stille, haben die auch ein Ende?”
“Sie enden in Licht und Klang; Frieden endet im Schmerz,
Tod endet mit mir und du musst dahingleiten von
selbst
zu selbst, wie Licht in Schatten und Schatten wieder in Licht.
Wähle!” Die Seele antwortete seufzend: “Ich werde leben.”

Philadelphia, Mai 1892

Quelle: i, ii

Italienische Gefängnisse: Solidaritätskundgebung am 16. Februar in Saluzzo

In der ersten Februarwoche 2013 entschieden sich 245 Gefangene, in einem offenen Brief über die Beschimpfungen, Misshandlungen und Bestrafungen zu berichten, denen sie auf alltäglicher Basis ausgesetzt sind. Der Mangel an Nahrungsmitteln, Wärme und elementaren Notwendigkeiten, die Verweigerung von Leistungen und alternativen Maßnahmen, die Ausbeutung durch Gefängnisarbeit und ein allgemeiner Zustand der Aufgabe und des Elends charakterisieren jede Struktur des Italienischen Gefängnisapparates, aber in Saluzzo entschieden sich die Gefangenen kollektiv dafür, sich Gehör zu verschaffen. Sie taten es, indem sie sich direkt an GenossInnen wandten und ihnen schrieben, die tatsächlich mit einer Kundgebung, die für den 16. Februar angesetzt war, reagierten.

In der Zwischenzeit lernten solidarische Menschen, dass Maurizio Alfieri (kämpfender Gefangener und einer der Organisatoren der gemeinsamen Stellungnahme der 245 Gefangenen) ein paar Tage vorher in das Gefängnis von Terni, in Umbria, verlegt wurde. Weder in dem einen, noch in dem anderen Gefängnis hat Maurizio jemals aufgehört gegen die Misshandlungen und die Gewalt zu kämpfen, sich für die Selbstorganisation der Gefangenen einzusetzen und das mörderische Schweigen, das die Gefängnisse umgibt, zu brechen. Ob diese Verlegung als Vergeltungsmaßnahme gegen ihn gedacht war oder einen Versuch darstellen sollte, den Ausdruck von Solidarität mit würdevollen Gefangenen zu behindern, die erste augenscheinliche Antwort der UnterstützerInnen war jedenfalls wie geplant ihre Anwesenheit vor den Gefängnismauern in Saluzzo.

Am Sonnabendnachmittag, 16. Februar, fanden sich fast 70 FeindInnen aller Gefängnisse, die aus dem nördlichen Gebieten Italiens kamen, auf einem matschigen Feld neben dem Gefängnis ein, während an der Eingangsseite Repressionstruppen eingesetzt wurden. Das Radio Blackout 105.250FM übertrug die Aktion vom Ort des Geschehens.

Mehr als zwei Stunden intervenierten GenossInnen mit einem Soundsystem und dann begannen sie sich wild rufend mit den Gefangenen auszutauschen. Die Antwort von Drinnen war lautstark, Männer machten Krach mit Sachen, stimmten in die Sprechchöre der Protestierenden ein, teilten ihr Gelächter und ihre wütenden Schreie, das Licht wurde im Rhythmus der Musik an- und ausgeschaltet und Papierschnipsel in mehreren Zellen angezündet, was diese Kundgebung zu einem wahren Moment der Nähe machte.

Später entschied sich eine Gruppe UnterstützerInnen ihr Zeichen zu hinterlassen und machten ein Loch in den Gefängniszaun. Feuerwerk erhellte den Himmel und zielte auf die Wachtürme der Folterer, die diese Mauern bewachen, was die Antiriot-Mannschaften, die draußen aufgereiht waren dazu veranlasste, Tränengas einzusetzen.

Bevor sie verschwanden, wurde ein über drei Meter hohe und zehn Meter langer Schriftzug, der aus verschweißten Metallstangen und benzingetränkten Stofffetzen gemacht war angesteckt, damit die Gefangenen eine einfache Botschaft lesen konnten: FREIHEIT.

Athen: Anschlagserklärung für den Brandanschlag auf die Acropoleos Polizeistation, in Erinnerung an Lambros Foundas

„Alle Menschen träumen: aber nicht gleich. Diejenigen die nachts träumen in den verstaubten Nischen ihres Verstands, wachen am Tag auf um festzustellen, dass es Eitelkeit war: doch die Tagträumer sind gefährliche Menschen, denn sie können ihre Träume mit offenen Augen ausführen, um es möglich zu machen…“
(T.E. Lawrence)

Dies haben wir getan inspiriert durch Träume der WUT, aber vor allem durch Träume der ERINNERUNG; und so griffen wir die Acropoleos Polizeistation in den frühen Stunden des 10. März 2013, an, wir trafen die Scharen von Bullen in der Umgebung unvorbereitet.

Die Gründe sind viele, aber der Verlust von Lambros ist der größte Grund von allen.

Drei Jahre sind bereits vergangen seit der Nacht des 10. März als Lambros Foundas, Fleisch des Fleisches der anarchistischen Bewegung und ein Mitglied des revolutionären Kampfes, im bewaffneten Kampf mit den Schweinen der griechischen Polizei im Bezirk Dafni, Athen, fiel.

Sein Leben und Tod setzen ein Zeichen dafür dass kein Freiheitskämpfer jemals vergessen werden kann. Wir können nicht zulassen, dass Tränen für unsere toten Genossen vergossen werden, aber wir tragen eine Verantwortung vom Bewusstsein gelehrt zu sein, Widmung und Stetigkeit ihres Kampfes.

Wir tragen eine Verantwortung, die Erinnerung an Lambros Foundas mit allen Mitteln zu ehren, in Reflektion des Weges seiner politischen Vorgehensweise und daher sein ganz eigenes Leben.

Mögen sich Hände ausstrecken und seine Waffe ergreifen. Wir nehmen einen weiteren, doch sicherlich nicht den letzten Abschied von ihm mit den Worten:

Lambros, die Revolutionäre werden weiterhin die Blume die an diesem Morgen in Dafni erblühte, wachsen lassen, bis zum SIEG…

¡LAMBROS FOUNDAS PRESENTE!

Alles geht weiter…

Quelle

Die Ballade vom Untergang der Metropolis

Metropolis verdunkelte ihrer Sprösslinge Ringen,
in deren Köpfen bald Funke entfachte Glut,
nun flammend ein neues Lied sie anstimmen:
„Metropolis, deiner soll nur noch bleiben Schutt!“

Im Feuerschein ihre alten Stützen bebend,
erstrahlte Metropolis mächt’ger Horizont.
Wo schwarze Silhouetten sich erhebend,
bahnte Flammensturm seiner zügellos Front.

Noch aus der Asche ihrer glimmenden Ruinen
erhob sie ihre Säulen zur Metropolis-Replik
rachsinnend schuf sie ein Labyrinth aus Minen,
in das sie ihre wilden Sprösslinge vertrieb.

Drauf folgend kam eine Ära der kalten Steine,
als aus den Minen kein einz’ger Schrei entwich.
Türmten sich unten auch noch so viele Gebeine,
ein Erbarmen kannte die alte Metropolis nicht.

Statt Sprösslingen nun ein Geflecht aus Sprossen,
mit vereinter Kraft trieb gen Sonnenschein.
Nur ein Lied erklang als sie die Alte umschlossen:
„Metropolis, du wirst Staub und vergessen sein!“

Alle Säulen barsten, alle Mauern stürzten ein,
Metropolis rauschte tosend in ihr eig’nes Grab hinein.
Ihr Staub einen Dschungel wilder Schönheit nährt,
wie ihn unsere Welt bis dato vergeblich begehrt.

Athen: Erklärung zum Brandanschlag auf die Bullenwache in Exarchia vom 21. Februar

Gestern Abend (21.2.2013) haben wir die Bullenwache von Exarchia in einem kleinen Zeichen der Solidarität mit unseren Genossen N. Romanos, A.D. Bourzoukos, G. Michailidis, D. Politis angegriffen, die nach dem doppelten Raubüberfall in Velvento (bei Kozani) festgenommen wurden. Gemeinsam erheben wir unsere Fäuste und unsere Feuer, wenn die Entscheidungen Praxis werden, wenn der Blick oben bleibt und sich nicht senkt, wenn der Krieg tobt.

Es war erwartungsgemäß, dass es die sensationsgeilen Antiterrorismus-Massenmedien in Rekordzeit fertigbrachten, mit den Bildern und Namen unserer Genossen von Sender zu Sender zu laufen; zusammen mit niederträchtigen Analysen und Psychogrammen von jedem Medienstricher, immer auf der Suche nach Informationen und außergewöhnlichen Reportagen.

Wir sind nicht überrascht von den Befunden der scheiß Bullen aus Veria und der Feiglinge der E.K.A.M. [spezielle Antiterroreinheit in Griechenland] im Krankenhaus von dem faschistischen Bürgerschutzminister Dendias und unterschiedlichen Offizieren der Antiterrorbekämpfung. Wir glauben nicht, dass die Veröffentlichung der Bilder mit den geschlagenen Genossen in dieser Situation ein Fehler der Direktion der besonderen Gewaltverbrechensbekämpfung [DAEEV] war, mit dem einzigen Zweck der schnellen Verbreitung von Informationen zur Aktion der Verhafteten, sondern ein deutlich gezielter Schritt zur Streuung von Angst unter denen, die bewusst den Angriff gegen das Bestehende wählen.

Wir haben nichts weniger erwartet von den Mechanismen der Repression, die mit einer Leidenschaft, in jeder Situation, in der sie können, DNA sammeln; mit dem Höhepunkt der jüngsten Vorfälle in Skouries (Chalkidiki), mit der Entführung von Bewohnern und der gewaltsamen Aufname genetischen Materials für das Konstrukt von Anklagen und Festnahmen, da es als einziger Faktor genutzt wird und aus der „zweifellosen“ Beweisfabrik der griechischen Polizei [EL.AS.] stammt.

Minister, Bullen, Richter, Journalisten, Zeugen, Nachbarn und Wohnungseigentümer, deren Telefon ihre Armverlängerung geworden ist – ihr vergesst eine Sache: DASS WIR NICHT VERGESSEN.

Auf den geschwollenen Gesichtern unserer Genossen erkennen wir keinesfalls das Bild eines „Opfers“, im Gegenteil, wir hören nicht auf das Lächeln, die Wünsche, die Wut zu sehen, die zu Schritten auf dem Schlachtfeld führten, wie unsere nächsten Schläge.

Hinter den Ankündigungen zur Bekämpfung von Gesetzlosigkeit, “Terrorismus” und den neuen Anweisungen, hören wir nicht auf unsere Durchgänge zu sehen. Wir werden das bis zum Letzten ausnutzen.

(Die unmittelbare Reaktion der Bullen ist das (Weg)Rennen, wie es die bewaffnete Wache aber auch ein Streifenwagen machten.)

P.S. 1: Niemand ist ein „toller Kerl“ geworden, indem er einen schlägt der in Handschellen hinter seinem Rücken gefangen ist.

P.S. 2: Viel Kraft und Glück den gesuchten Genossen.

Quelle

Demo in Gedenken an den getöteten Anarchisten Lambros Foundas und in Solidarität mit den Mitgliedern des Revolutionären Kampfes und all jene, die im selben Fall verfolgt werden

Klick auf das Plakat und du wirst zu einem Video der Demo weitergeleitet

Demonstration in Gedenken an den anarchistischen Genossen Lambros Foundas, RK-Mitglied…

Vor 3 Jahren, am 10.3.2010, starb der Genosse Lambros Foundas während einer bewaffneten Auseinandersetzung mit der Polizei im Athener Vorort Daphni nach dem versuchten Diebstahl eines Autos, welches für eine Aktion genutzt werden sollte.

Lambros Foundas ist einer von uns, er starb im Kampf für die Freiheit.

Die Aktionen des Genossen waren gerichtet gegen die ökonomische und politische Elite, als Antwort auf die globale Finanzkrise, welche einen neuen Totalitarismus anstrebt.

Die beste Art, einem gefallenen Genossen Ehre zu erweisen, ist, die Kontinuität des Kampfes für eine soziale Revolution und eine Gesellschaft, die gleich und frei ist, aufrechtzuerhalten.

… und in Solidarität mit den Mitgliedern des Revolutionären Kampfes und all jene, die im selben Fall verfolgt werden

Der Prozess im Fall „Revolutionärer Kampf“ ist in seiner Endphase.

Während des Prozesses wandelte sich der Gerichtssaal zu einem Konfrontationsfeld, in dem die Aktionen und Positionen des RK im Kontext des Kampfes gegen den Staat und die Bedingungen des modernen Totalitarismus mit dem Ziel einer sozialen Revolutionen erklärt wurden.

Gleichzeitig wurde durch das Gerichtsverfahren der Diskurs von GenossInnen, die im Kontext anderer Formen des Kampfes gehandelt haben und Repression wegen ihrer Entscheidungen ausgesetzt sind, hervorgehoben. Durch ihre Aussagen vor Gericht bestätigten sie die Vielfalt des subversiven Kampfes, indem sie ihre politische Neigung und Aktionen innerhalb des anarchistischen Raums verteidigten.

Heute ist es mehr denn je wichtig, dass unsere Solidarität gezielt eingesetzt wird, um den Kampf für soziale Befreiung zu verschärfen.

Samstag, 9. März, Monastiraki-Platz 12 Uhr
AnarchistInnen

Es folgen einige weitere Informationen zum Verfahren, die uns die GenossInnen der Roten Hilfe International übermittelten:

Der Staatsanwalt präsentierte den Fall gegen die Beschuldigten und folgte dem Vorschlag der Anti-Terror-Einheit und neben anderen Verurteilungen schlug er die Verurteilung von drei Mitgliedern welche die politische Verantwortung für die Beteiligung in der Gruppe übernahmen, Nikos Maziotis, Pola Roupa und Costas Gournas.

Ihnen werden alle Aktionen der Gruppe angelastet obwohl gar keine Beweise präsentiert wurden, die ihre Beteiligung belegen würden. Zusätzlich und wieder ohne schlüssigen Beweise schlug er die Verurteilung von vier GenossInnen vor, welche die Beteilugng in der Gruppe verneinten, Sarandos Nikitopoulos, Christoforos Kortesis, Vaggelis Stathopoulos und Kostas Katsenos.

Ebenfalls sagte er, dass die Frau von Kostas Gournas, Mari Beraha, freigesprochen werden soll, da es keine Beweise gegen sie gibt.

Solidarität mit den GenossInnen von Revolutionärer Kampf und jenen die auch bestraft werden sollen im selben Fall!

Griechenland: Text der vier verhafteten Anarchisten im Zusammenhang mit dem doppelten Raubüberfall in Velventos, Kozani

Unsere Tage vergehen, unsere Nächte nicht.

Wir laufen unserer Flucht entgegen, während sich um uns herum eine umfassende Menschenjagd abspielt. Hinter uns ein vorbestimmtes Leben, geschnitzt von den Händen der Herrschenden mit dem Ziel für uns Unterwerfung als objektive Bedingung zu internalisieren, Systeme von Gesetz und Regeln moralisch zu legitimieren, um das Individuum mit der statistischen Logik der Zahlen zu entzerren. Vor uns, die Welt unserer utopischen Fantasien, die allein mit Gewalt erobert wurde. Ein Leben, eine Chance und bestimmte Entscheidungen.

Schau auf die Lücke zwischen den Wolken und spring, denn der Fall war nie eine sicherere Wahl.

Am Freitag, dem 1. Februar, zusammen mit einer Gruppe von GenossInnen, führten wir einen Raubüberfall in der Agrotiki-Bank und im Postbüro in Velventos, Kozani, durch. Unserer Ansicht nach ist es von einiger Bedeutung, in einem Umfang, den operativen Teil des Überfalls zu analysieren. Dies vor allem um alle Elemente des Falls zu beleuchten, die Entscheidungen, die wir getroffen haben, die Fehler, die wir gemacht haben und die Gründe, die uns zu diesem geführt haben:

Und so, an diesem Freitagmorgen, griffen wir die beiden Ziele aufgeteilt in zwei Teams an. Unser Ziel von Beginn an war es das Geld aus beiden Tresoren zu nehmen, was wir taten. Während unserer Flucht, führten eine Reihe unglücklicher Ereignisse und falscher Umgang mit der Situation, zur Entdeckung unseres Fahrzeuges, genauso wie unsere Richtung zur Polizei.

Wegen dem Polizeikordon, suchte der Genosse der den Transporter gefahren hat, der nach außen als ein Krankenwagen getarnt war, nach Fluchtwegen für die Gruppe, die den Raubüberfall durchgeführt hatte. Bei diesem Versuch machte er den Fehler dreimal an einem Bullenauto vorbeizufahren, was zur Folge hatte, das er als ein Verdächtiger galt. Eine Autoverfolgungsjagd folgte und dann, weil sie in einer für ihn unbekannten Gegend endete, erreichte er vier Sackgassen; in der letzten in der er umstellt war, war tatsächlich jede Möglichkeit zur Flucht erloschen. So wurde er nach dem Verbrennen des Transporters verhaftet. Mit all diesen Entwicklungen und während unser Genosse, der das Fluchtfahrzeug hatte, bereits in den Händen der Bullen war, wurden unsere Fluchtmöglichkeiten drastisch eingeschränkt.

Wir entschieden deshalb, das erste entgegenkommende Fahrzeug anzuhalten, da es eine sicherere Flucht für uns und unsere Genossen garantieren würde. Die Hauptsache unter dieser Bedingung war sicherzustellen, dass das neue Fluchtfahrzeug unserer Genossen den Bullen nicht bekannt wird , so beschlossen wir den Fahrer des Wagens bei uns zu behalten, bis wir auch für uns einen Fluchtweg gefunden hatten. Es war etwa an diesem Punkt, als wir auf ein Bullenauto trafen, was allmählich zu einer wilden Autoverfolgungsjagd bis zur Stadt Veria führte, woraufhin die meisten Polizeikräfte der Umgebung hinter uns waren. Selbstverständlich haben wir nicht einmal für eine Sekunde in Erwägung gezogen unsere Geisel als menschliches Schild zu benutzen (wir hätten kein Problem damit gehabt, wenn er ein Bankmanager gewesen wäre), die Polizei wusste sowieso nicht von ihm. Schließlich wurde er ein menschlicher Schutzschild für die Bullen ohne deren Wissen, da er der Grund dafür war, dass wir unsere Waffen nicht einsetzten um uns zu befreien. Weil unser Gewissen und unsere moralischen Grundsätze uns nicht erlaubten das Leben eines Menschen zu riskieren, der bei uns gegen seinen eigenen Willen landete.

An dieser Stelle möchten wir etwas klarstellen, wir haben die Waffen nicht getragen um jemanden einzuschüchtern, sondern als Mittel für den Fall, dass wir mit den Bullen zusammenstoßen. So, der Grund warum wir nicht so gehandelt haben, wie wir gekonnt hätten, um zu entkommen, war ein Zustand in dem wir aufgrund unseres falschen Umgangs mit der Situation waren. Die einzige Möglichkeit zur Flucht war jetzt Geschwindigkeit und unser Versuch mit unserem Fahrzeug Distanz von den Bullen, die uns verfolgten, zu gewinnen.

Wie auch immer, die Stadt Veria ist nicht der beste Ort für so etwas und so blieben wir schnell in einer schmalen Straße stecken, was zu unserer Verhaftung führte. Während unserer Verhaftung war das Einzige, was wir von Anfang an angaben, dass die Person, die mit uns im Auto war nichts mit den Überfällen und mit uns zu tun hatte.

Trotzdem schlugen die Bullen ihn auch weiterhin, zumindest so lange wie wir Blickkontakt mit ihm batten. Die obige Schilderung wurde nicht als eine Art von Angeberei und Selbstdarstellung geführt, sondern um das Vermächtnis der Verhaftungen ohne einen Kampf, zu der uns die Umstände führten, umzukehren. Continue reading Griechenland: Text der vier verhafteten Anarchisten im Zusammenhang mit dem doppelten Raubüberfall in Velventos, Kozani

Athen: Intervention in Stationen des öffentlichen Nahverkehrs und Agitation des „Niemals am Sonntag arbeiten“ Streiks

Am Samstag, dem 29. Dezember, intervenierten Nachbarschaftsversammlungen und andere Gruppen in Metro- und Straßenbahnstationen, indem sie Transparente entfalteten und Informationsmaterial für das Recht auf freie Bewegung in öffentlichen Verkehrsmitteln – und darüber hinaus – verteilten. Die Teilnehmer_innen starteten von verschiedenen Orten der Stadt bis sie die Metrostation Syntagma erreichten, wo sie versuchten Fahrgäste zu erreichen und die Notwendigkeit des Nicht-Bezahlens der Fahrkarten, als eine Form des Protests zu verbreiten.

Ein Text der „Proletarischen Leugner der Schulden“ und der „Offenen Nachbarschaftsversammlung von Elliniko – Argyroupoli“ (südliche Vororte von Athen) wurde an Fahrgäste und PassantInnen verteilt, der mit dem Slogan begann: „ Anstatt nicht zu vergessen Ihr Ticket zu entwerten, vergessen Sie nicht den Staat anzugreifen, der Ihr Leben (aus)plündert.“

Die Aktion wurde auch von Mitgliedern der attischen Basisgewerkschaft der ArbeiterInnen im Buch- Sektor unterstützt, die beliebig Leute über den landesweiten Streik im Handelssektor unter dem Slogan „Niemals am Sonntag arbeiten“ informierten, der für den 30. Dezember gegen die Öffnung von Handelsgeschäften und gegen Arbeit an einem Sonntag verkündet wurde.

Dieser Flyer der von „Arbeitslosen und prekären ArbeiterInnen aus verschiedenen Nachbarschaften Athens“ verteilt wurde, sagt:

Kostenloser Transport für ArbeiterInnen, Arbeitslose, StudentInnen und RentnerInnen

Wir sagen Nein zur Privatisierung des öffentlichen Nahverkehrswesens –  Verkehrsbetriebe sind ein öffentliches Gut

Diskussionen über weitere Aktionen gibt es am Dienstag, dem 10. Januar 2013 um 18 Uhr im Polytechnikum von Athen (Eingang von der Stournari Str.)

Kollektive der ArbeiterInnen, Arbeitslosen, StudentInnen, Nachbarschaften für einen kostenlosen Transport

Athen: Versuchte Wiederbesetzung des Skaramaga Squats endet mit Massenverhaftungen im Gebiet Exarchia und juristischem Nachspiel für einen Genossen

“Ich möchte, dass mein Kind ein/e HausbesetzerIn wird”

Am 15. und 16. Februar 2013 wurde zu einer zweitägigen Soliveranstaltungen mit besetzten Häusern, selbstorganisierten Projekten und selbstverwalteten Strukturen der Gegeninformation, die seit dem Polizeiüberfall auf die Villa Amalias (20.12.2012) von Repression betroffen sind, im Polytechnikum im Stadteil Exarchia (Athen) aufgerufen.

Am Abend des Freitags (15.02.) kurz vor Beginn der Diskussionen des ersten Tages, wurden GenossInnen, die sich im Polytechnikum versammelten, von Leuten aus dem Umfeld des Patission 61 & Skaramaga Squats (besetzt seit 2009 und am 9.1.2013 vorerst geräumt) dazu ersucht, sich zur Patission Str. zu begeben. Eine Gruppe von GenossInnen hatte sich bereits dem Gebäude genähert, mit der Absicht, das Haus wiederzubesetzen. Weitere solidarische Menschen hielten ihnen gleichzeitig den Rücken frei, indem sie sich am Ort des Geschehens versammelten – Zusammenstöße mit den Cops sollten dabei unterlassen werden (!). Und so geschah es dann auch.

Gegen 19:15 Uhr versammelten sich insgesamt 400 GenossInnen vor dem geräumten Haus, während gleichzeitig durch das Einreißen der Stahlplatten, die den Eingang versiegelten, versucht wurde, den Skaramaga Squat wiederzubesetzen. Für die Öffnung des Eingangs wurde jedoch mehr Zeit als gedacht benötigt – eine Verzögerung, die es den drei Einheiten der Anti-Riotpolizei MAT und der DELTA Motorradcops ermöglichte, die Versammlung in der Patission Str. anzugreifen, was zum Scheitern der Wiederbetzung führte.

Die Cops setzten über 15 Minuten lang Schlagstöcke und Tränengas ein, um die Masse zu zerstreuen. In jenen Momenten versuchten viele, den Angriff abzuwehren, wobei einige verletzt und ein solidarischer Genosse außerhalb des Gebäudes festgenommen wurde. Eine weitere Polizeieinheit wurde in der Nähe des Skaramaga Squats aufgestellt, während die meisten der solidarischen Menschen es schafften, in das Polytechnikum zurückzukehren.

Kurz darauf umzingelte ein Großaufgebot an Polizeikräften das Polytechnikum und besetzte buchstäblich das gesamte Gebiet des Stadtteils Exarchia. Cops schickanierten dann unzählige Male wahllos Leute, durchsuchten PassantInnen und lösten einen umfangreichen repressiven Einsatz aus. Rührend hingegen war die Reaktion verschiedenster AnwohnerInnen aus dem Gebiet, die offen die Polizeijagd missbilligten und den GenossInnen halfen, ihre Festnahme zu vermeiden. Trotzdem wurden 49 Menschen festgenommen und für Stunden mit dem Genossen, der zuvor festgenommen wurde, in der Polizeidirektion festgehalten. Andere Menschen blieben vor der Polizeidirektion in der Alexandras Allee bis spät in die Nacht, als alle in Gewahrsam Genommenen schließlich wieder frei waren.

Am nächsten Morgen wurde der festgenommene Genosse, der die ganze Nacht sitzen musste, zu einem Staatsanwalt in den Evelpidon Gerichten gebracht. Er wird wegen zweier Vergehen belastet (‘Störung des Hausfriedens’ und ‘grundlose Körperverletzung’). Sein Verfahren wurde auf Dienstag, den 19. Februar verschoben. Er wurde gegen Mittag freigelassen und von ca. 50 solidarischen Menschen begleitet.

Das Skaramaga-Kollektiv rief zu größtmöglicher Teilnahme von GenossInnen an dem zweiten Tag der Diskussionen am Polytechnikum (16.2. 18:00 Uhr vom Eingang Stournari Str.) auf.

Solidarität mit dem Genossen, der sich mit den Anschuldigungen konfrontiert sieht!

Solidarität mit allen Gruppen, Versammlungen und Projekten aus dem Umfeld des Skaramaga Squats!

Quellen: i, ii, iii, iv, v, vi

Athen: Zum Mord an Babakar Ndiaye in Thissio

Wenn Bullen und Faschos morden…

Am 01. Februar 2013 erhielten wir gegen 21 Uhr die Nachricht, dass ein Immigrant tot auf den Gleisen in Thissio gefunden wurde. Die Medien nannten es einen Selbstmord. Aus den Lautsprechern der Bahnhöfe ertönte die Durchsage: “aufgrund eines Hindernisses auf den Gleisen, wird dieser Zug seine Fahrt am U-Bahnhof Omonia einstellen”. ImmigrantInnen und solidarische Menschen begannen, sich an der Station zu versammeln. Kurze darauf, traf die MAT ein und griff die Versammelten mit Tränengas an, zerstreute sie. Sie machten weiter, verfolgten sie und nahmen Leute im Umkreis fest. Einige der Festnahmen wurden in Haft umgewandelt, Namen und Anzahl der Verhafteten konnten wir immer noch nicht herausfinden. Continue reading Athen: Zum Mord an Babakar Ndiaye in Thissio

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation