Category Archives: Gefängnisse – Einsperrung

Belgien: Kurze Störungsmeldungen

Angriff auf die Baustelle der Macht: Staat und Kapital bauen fortlaufend, um die Umwelt den Bedürfnissen von Kontrolle und Ausbeutung zu unterwerfen. Von neuen Verkehrsachsen für die Wirtschaft, über Bürogebäude bis Gefängnissen und neuen Industrieflächen: der Krebs wuchert jetzt überall. In Charleroi nutzten eine ChirurgInnen ihre aufrührerischen Skalpelle um zwei Tumore herauszuschneiden: Zwei Baustellenaggregate wurden durch Feuer zerstört.

Kommunikation unterbrochen: Um Mitternacht wurde eine große Telekommunikationsanlage in Koningslo, nördlich von Brüssel durch ein Feuer zerstört. Anscheinend wurden Kabel der Anlage angezündet, die Flammen loderten fünfzig Meter hoch. Die Feuerwehr benötigte mehrere Stunden, um das Feuer zu löschen. Die Brandstiftung unterbrach die Telekommunikation der Anbieter Base und Mobistar auf dem gesamten Gebiet von Neder-over-Hembeek, Vilvorde und Haren. Die Anlage besitzt auch Antennen für das 3G Netzwerk. Der Schaden ist ziemlich groß, Störungen werden für mehrere Monate bestehen bleiben. Einer der selbstversorgenden Adern, die Telekommunikation, war somit zerschnitten.

Aufrührerische Rache: Ein Polizeiauto wurde vor der Polizeiwache von Mortsel verbrannt. Beamte fungierten als StatistInnen und sahen hilflos, wie ihr Arbeitsgerät in Flammen aufging. Zwei Jahre vorher wurde ein Junge in der Zelle dieser Polizeistation zu Tode geprügelt. Eine weitere Brandstiftung gegen dieses Revier ereignete sich nachdem die Familie des Jungen das Videomaterial des Mordes in der Wache für die Öffentlichkeit freigegeben hatte. .Dieser Angriff wurde selbstverständlich durch die Macht verschwiegen.

Abholzungsindustrie lieber als Bäume: In der Gegend von Dinant wurden ein LKW und ein Transporter der selben Forstwirtschaftsfirma in Brand gesetzt und zerstört. Kürzlich wurde ein weiteres Abholz-Fahrzeug mit Feuer angegriffen. Es scheint, dass seitdem sogar noch mehr Genehmigungen Wald in Industriefläche zu verwandeln erteilt wurden, GegnerInnen direkt die Verantwortlichen für die Umweltvernichtung angreifen.

Solange es Geld gibt… werden weiterhin jene, die diese auf Macht und Finanzen basierende Welt bekämpfen, ihre Verkörperung direkt anzugreifen. In Louvain brachen unbekannte Personen den Eingang einer Bank auf und verwüsteten die Innenausstattung.

Quelle: Hors Service, anarchistisches Magazin Nr. 40, 12. September 2013, Brüssel.

Griechische Gefängnisse: Update zum Fall des Anarchisten Babis Tsilianidis

Der gefangene Genosse Babis Tsilianidis hatte eine Aussetzung seiner Gefängnisstrafe beantragt. Aufgrund eines Streiks des Gerichtspersonals wurde die Anhörung am 18. September auf den 15. Januar 2014 verschoben. Allerdings wurde die Anwendung der Bewährung erneut vorgelegt, sodass eine neue Anhörung für dieses Jahr angesetzt ist.

Am Mittwoch, 20. November 2013 wird ein Gericht in Thessaloniki den Antrag des Genossen auf Aussetzung seiner Gerichtstrafe prüfen.

Quelle

Piräus, Griechenland: Antifaschist Killah P von Nazis erstochen

Pavlos Fyssas

In den frühen Morgenstunden des 18. Septembers 2013 wurde der 34 jährige Antifaschist Pavlos Fyssas (alias Killah P) von Nazis der Partei „Goldene Morgendämmerung“ in Piräus (Hafen Athens) erstochen.

Rohberichte auf Indymedia beschreiben, dass der Mord kurz nach Mitternacht am Mittwoch in Amfiali, in Piräus Bezirk Keratsini passiert ist. Es scheint, dass Pavlos Fyssas und seine kleine Begleitung von FreundInnen von einer größeren Gruppe Nazis verfolgt und aufgelauert wurden. Dies geschah in Anwesenheit der Bullen von der DIAS Motorradeinheit. Minuten später stach einer der Nazis, nachdem er aus einem Fahrzeug ausstieg und ihn angriff, zwei Mal auf den Antifaschisten ein. Der Angreifer wurde am Tatort von der Polizei festgenommen. Die genauen Umstände der Ermordung müssen aber noch bestätigt werden und viele dieser Nachrichten stammen aus der Berichterstattung der Mainstreammedien.

Pavlos Fyssas erlag seinen Verletzungen kurz nachdem er in das Krankenhaus von Nikaia eingeliefert wurde. Seine Beerdigung fand am 19. September auf dem Friedhof in Schisto statt.

In letzter Zeit kam es zu mehreren Morden und Mordanschlägen an „people of color“ (MigrantInnen etc.). Dieses Mal wurde ein weißer Linker, der in Griechenland geboren wurde, von den Drecksfaschos ermordet. Es scheint aber so, dass Pavlos Fyssas kein Mitglied irgendeiner linken Organisation war, sondern eher ein Straßenkämpfer mit einer ausgeprägten antifaschistischen Haltung. Sein Künstlername als Hip-Hopper/Rapper war Killah P(ast):

In der Zwischenzeit kam es in der offiziellen Politik zu größeren „Nachwirkungen“. Die etablierten Parteien versuchten bereits dieses tödliche Ereignis dahingehend zu manipulieren, dass es zu Wahlerfolgen führt. Derweil streiten die parlamentarischen Verbrecher der Goldenen Morgendämmerung jegliche Beteiligung ihrer treuen Anhänger an irgendeinem Mord ab, wiederum für Wahlerfolge. Der 45 jährige Messerstecher Giorgos Roupakias, Einwohner von Nikaia, hat jedoch der Polizei sowohl die Tat als auch seine engen Verbindungen mit der Goldenen Morgendämmerung (die gut dokumentiert sind, z. B. hier Kostas Barbarousis, Abgeordneter der Goldenen Morgendämmerung, und der Mörder Giorgos Roupakias rechts) gestanden. Der Mörder sitzt in Untersuchungshaft, drei weitere Nazis – seine Ehefrau eingeschlossen – wurden auch in Gewahrsam genommen (wegen Zurückhalten von Beweisen, die Roupakias Verbindungen mit der Nazipartei betreffen).

Anarchistisches Transparent auf dem zentralen Platz in Thiva: „Nicht einen Zentimeter Land für die Faschisten – Lang lebe der internationale anarchistische Aufstand.“
Solidaritätsbanner in Berlin, Ecke Liebig-und Rigaer Str. (in der Nähe der Hausprojekte Rigaer 94 & Liebig 34): „Nichts und niemand ist vergessen! Antifaschistischen Selbstschutz organisieren!“

Am 18. September wurde als Reaktion auf die Ermordung in mehr als 20 Städten Griechenlands zu antifaschistischen Protesten aufgerufen. In ein paar Städten (z. B. in Chania auf Kreta) wurden Büros der Goldenen Morgendämmerung demoliert und Polizeieinheiten angegriffen. Im Laufe des Tages gab es die unterschiedlichsten direkten Aktionen im Zuge der zahlreichen spontanen Proteste.

Während einer großen Abenddemonstration nahe des Tatorts in Keratsini kam es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei; dutzende Protestierende wurden inmitten der Straßenschlachten in Gewahrsam genommen (gegen viele wurde Anklage erhoben). Zuvor wurde der Vorsitzende der extrem rechten Partei „Unabhängige Griechen“ zusammen mit seinem patriotischen Handlanger von AntifaschistInnen auf effektive Art angegriffen. Mindestens ein Protestierender erlitt eine schwere Augenverletzung durch einen direkten Schuss mit Tränengas der Polizei und musste sich im Krankenhaus einer Operation unterziehen. ÄrztInnen aus dem Tzaneio Krankenhaus gaben an, dass 31 DemonstrantInnen, die sich nach der antifaschistischen Demo in Keratsini in Behandlung befanden, alle von den DIAS und DELTA Bullen am Kopf verletzt wurden. Außerdem griffen Antiriot-Mannschaften und Schläger in Zivil während der Demo in Piräus gemeinsam AntifaschistInnen an (Video). youtube.com/watch?v=fH9CLuJNmtE

In Thessaloniki und Patras kam es auch zu Zusammenstößen, von dort wurde von Massenfestnahmen berichtet.

Insel Lesbos, Griechenland: Anarchistisches Transparent für die Befreiung von Sonja Suder

Auf dem Banner steht: „Die Staaten sind die einzige Terroristen. Freilassung der achtzigjährigen Sonja Suder“

Im Zusammenhang mit der internationalen Solidarität und des antistaatlichen/dissidentischen Kampfes, der keine Grenzen kennt, antworteten wir am 14. September auf den Aufruf für die Befreiung von Sonja Suder. So führten wir eine kleine Intervention am Universitätsgebäude (frühere ATEbank) in der Stadt von Mytilini durch. Als kleines Solidaritätszeichen ließen wir an seiner Fassade ein Transparent herab. Wir wollten daran erinnern, dass jede(r) staatliche Repression und Regierungsplan gegen die anarchistisch-antiautoritäre Bewegung uns immer und überall betrifft. Darüber hinaus, kennt und sollte der Kampf für Leben und Freiheit keine Grenzen kennen.

Kein Schritt zurück. Mit staatlichem Terrorismus konfrontiert bauen wir Schutzwälle gegen das, was uns versklaven möchte oder unsere Leben zu kommerzialisieren versucht und unsere Träume zunichte macht. Wir werden nicht kampflos aufgeben.

Bis zu der Nacht, wenn die letzte Grenze fällt und das letzte Gefängnis einstürzt; bis zu dem Tag, an dem niemand beherrscht, noch beherrscht wird. Und macht nicht den Fehler zu sagen, dass wir Wenige wären, weil wir es nicht sind; aber selbst wenn wir es wären… wir sind fest entschlossen. Wir kommen…

Informelle Anarchistische Organisation-Zelle von Lesbos

Helsinki: Solidaritätstransparent für Sonja Suder

Als Beitrag zum internationalen 14. September Aufruf für Sonja Suder organisierten wir für diesen Tag eine Solidaritätsaktion für Sonja, die in Deutschland im Gefängnis sitzt. Vor dem Goethe-Institut in der Innenstadt von Helsinki (Finnland) hängten wir eine Banderole auf, auf der zu ihrer Freilassung aufgerufen wurde. Außerdem verteilten wir an ungefähr 200 Leute Flugblätter, in denen über ihre Situation informiert wurde.

Solidarität, Glück und Freiheit für Sonja!

Bolivianischer Knastaufstand

“Wenn ein Gefängnisaufstand beginnt, werden selbst die, die die Regeln der Gesellschaft akzeptieren, von der edlen Versuchung der Freiheit wachgerufen; wenn die Wände der Gefängnisse von dem Feuer oder den Rebell_innen niedergerissen werden, werfen wir ihre Hände von unseren Schultern und identifizieren den Feind.”

Anmerkung der Redaktion: Diese Worte haben – in ihrem Eifer – nicht die Absicht, die Gefangenen des bolivianischen Staates unrecht zu behandeln, sondern sie beschreiben einfach die Ereignisse, die in den Knästen hier stattfanden. Das Echo unserer anarchistischen Intervention wird jene erreichen, die in den Sklavenunterkünften des Staates eingesperrt sind.

Massenaufstände in der bolivianischen Knästen begannen vor einem Jahr und riefen zum Rüchtritt des Direktors des Strafvollzugs – Ramiro Llanos – auf. Die Aufständischen forderten ein Ende des Verzugs von Gerechtigkeit, eine ‘menschenwürdige’ Behandlung und den Transport zu Anhörungen. Ausländische Gefangene forderten, in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt zu werden und jede_r forderte eine Erhöhung der täglichen Nahrungsaufwendungen [prediario]. Neben den Protesten wurde ein Abkommen nicht umgesetzt, das im Februar 2013 zwischen den Gefangenen in San Pedro (La Paz) und dem Strafvollzugsystem unterzeichnet wurde, was den Rückgang bzw. die Einstellung der Riots mit sich brachte und für einen Zeitraum von drei Monaten für eine Übereinstimmung bzgl. all der vereinbarten Punkte sorgte. Ramiro Llanos dementierte die Existenz eines solchen Dokuments und bis heute wurden die Forderungen der Gefangenen nicht umgesetzt.

Der Staat plant, neue Regeln im Strafvollzug anzuwenden, die die härtere Bedingungen für Gefangene und Besucher_innen aufdrückt. Sie befehlen den systematischen Transfer von Gefangenen aus San Pedro in andere Knästen im Panoptikum-Stil, die weit entfernt sind von der Stadt La Paz. Sie haben vor, ab dem 17. Juli neue Gefangene aufzunehmen und verkündeten die Schließung diesen Knast als eine repressive Maßnahme gegen die anhaltenden Proteste, die in der Strafanstalt von La Paz aufkamen. Die Riots häufen sich und der Staat beabsichtigt, sie über den Transfer in weiter entfernte Knäste aufzulösen. Der Transfer von den Insass_innen von San Pedro [die oftmals mit ihren Familien drin leben] wird mehr Isolation verursachen aufgrund der Entfernung der Knäste, wohin sie gesendet werden sollen. Dies wird bedeuten, dass ihre Familien größere Hindernisse auf sich nehmen müssen, um sie zu besuchen, da 80% der Gefangenen und ihre Familien arm sind.

Zusammenfassung der 2013-Riots

Am 17. Januar wurde Llanos (der Direktor des Strafvollzugsystems) von den Gefangenen in San Pedro als Geisel genommen als eine Reaktion auf die dauerhaften Drohungen, sie in andere Knäste zu verfrachten, wenn sie mobilisieren oder Forderungen stellen. Die repressiven Kräfte stellten sich den Gefangenen entgegen, um ihn [Llanos] zu retten. Llanos rettete sich schließlich selbst dank einiger Gefangenendeligierter, die Leute davon abhielten, ihn zu hängen. Proteste brachen aus als Gefangene sich dem Plan widersetzten, dass 39 Minderjährige aus dem Calahuma Center zur Jugendrehabilitierung nach San Pedro in La Paz zu überstellen. Nach diesem Tag traute sich Llanos nicht mehr, das kämpferische Gefängnis zu betreten. Während des gesamten Monats befand sich das Gefängnis in einem Zustand von Meuterei und Aufständen, an denen alle neun Abschnitte die Gefängnisgebäude übernahmen. Flammen wurden auf den Dächern und in den Höfen gesehen.

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Griechenland: In Igoumenitsa wurde das im Juli geräumte Keli wieder besetzt

„Die Rebellierenden haben Recht! Solidarität mit allen besetzten Häusern! –Keli Squat, gegen den Staat, FaschistInnen und Muskelprotze“

Am 3. September, wurde das Keli („Zelle der Freiheit“) Squat wieder besetzt.* Das war unsere schnelle Antwort auf die fortlaufende staatliche Repression gegen AnarchistInnen und HausbesetzerInnen. Wie wir immer gesagt haben, geht der Kamp weiter und wird fortgeführt.

Außerdem besetzten drei weitere StudentInnen die leeren Schlafsäle des Technologischen Bildungsinstituts (TEI) Igoumenitsas. Das Hausprojekt wird fortgesetzt und wir laden alle StudentInnen mit finanziellen Problemen dazu ein, dasselbe zu tun.

Schande über die verantwortlichen WissenschaftlerInnen, die die Bullen in die Räumlichkeiten der TEI gebracht haben. Schande über Feiglinge, die sich dafür entschieden haben ruhig zu bleiben, wenn sie staatlicher Repression ausgesetzt sind.

Solidarität mit geräumten Hausprojekten – Villa Amalias und Skaramaga in Athen; Delta und Orfanotrofio in Thessaloniki; Maragopouleio, Parartima und der selbstverwaltete Treffpunkt der TEI in Patras; Valveios in Messolonghi – so wie mit dem anarchistischen Treffpunkt Nadir in Thessaloniki, Draka Squat auf Korfu, Radio98fm, Indymedia, und dem Treffpunkt in Xanthi…

Freundschaftliche Grüße und Solidarität dem besetzten Apertus in Agrinio, der vor einiger Zeit wieder von FaschistInnen angegriffen wurde, allen AntifaschistInnen in der selben Stadt und viel Kraft den BesetzerInnen des örtlichen Parks, wo kürzlich viele Bäume abgeholzt wurden.

Die RebellInnen sind im Recht, nicht die VerräterInnen und StiefelleckerInnen.

Solidarität an alle, die nicht kneifen, wenn sie staatlicher Repression konfrontiert sind.

Anarchistische AntifaschistInnen

Banner der anarchistischen Gruppe Baruti in der Stadt Veria, in Solidarität mit den geräumten besetzten Häusern in Patras.

* Übersicht über die aktuellen Antibesetzungsrazzien quer durch Griechenland, die allein in den Sommermonaten 2013 stattfanden:

– 2. Juli: Räumungseinsatz und Festnahmen im Studentenwohnheim innerhalb des TEI in Igoumenitsa, in dem sich das (wiederbesetzte) Keli Squat befindet.

– 11. Juli: Razzia im Nadir Squat in Thessaloniki im Zuge eines antiterroristischen Großeinsatzes; zwei Leute wurden in Untersuchungshaft genommen.

– 5. August: Räumungseinsatz und Festnahmen in drei besetzten Häusern in Patras; im Parartima, Maragopouleio und dem selbstverwalteten Treffpunkt TEI. Die fünf Festgenommenen aus dem Maragopouleio Squat wurden freigelassen; geplant ist, dass sie am am 22. Januar 2014 vor Gericht erscheinen müssen.

– 17. August: Razzia auf dem Unicampus in Thessaloniki, wo die Bullen angeblich Flaschen fanden, die für Molotowcocktails benutzt werden könnten.

– 21. August: Razzia und Festnahmen im Polytechnikum in der Innenstadt Athens, wo sich autonome Treffpunkte befinden.

– 26. August: Räumung des Valveios Squats (einer ehemaligen Bibliothek) in der Stadt Messolonghi; dieser besetzte Raum wurde im Juni von Faschos angegriffen.

– 29. August: Räumung des Antiviosi Squats in Ioannina; Festnahmen in benachbarten Gebäuden.

– 2. September: Räumungseinsatz und Festnahmen im Orfanotrofio Squat in Thessaloniki; die 7 Festgenommenen wurden freigelassen, am 6. September vor Gericht gebracht, alle Anklagen gegen sie wurden fallengelassen.

– 4. September: Räumung eines besetzten Hauses in Lofos Strefi in Exarchia, Athen.

Melbourne: Büros von Politikern vor der Bundeswahl in Australien angegriffen (eingeschlagene Fenster, Parolen gesprüht, etc.)

„Befreie die Flüchtlinge“

Die derzeitige Grenzpolitik der herrschenden Elite ist grausam, unterdrückend und revanchistisch.

19. August – Letzte Nacht griffen wir das Büro von Brendan O’Connor an; er trägt Mitschuld.

30. August – Letzte Nacht griffen wir die Büros von Simon Crean, Anna Burke und Andrew Robb an; sie tragen Mitschuld.

Die Politiker und Bosse haben einen Keil zwischen uns gerammt. Sie versuchen uns davon zu überzeugen, dass die Menschen ferner der See Feinde sind. Die wahren Feinde sind natürlich die, welche uns regieren wollen. Unsere Brüder und Schwestern, die „Bootleute“, haben seit Jahren nach unserer Solidarität gefragt. Sie haben Petitionen unterschrieben, protestiert, sind in den Hungerstreik getreten, haben sich selbst verletzt und Selbstmord begangen. Aber es kam keine Hilfe. Die einzige jetzt übriggebliebene rationale Reaktion ist Aufstand.

Wir sind privilegierte Bürger auf besetztem Land und wir sollen von diesem rassistischen Ansatz profitieren. Aber das wollen wir nicht. Wir akzeptieren diesen Zustand nicht und wir werden ihn auch nie akzeptieren. Es ist egal wer wir sind. Was zählt ist, dass wir Widerstand leisten; dass wir zeigen, dass Widerstand möglich ist. Es ist der richtige – der einzige – Weg zu handeln in solch schrecklichen Zeiten. Auf diese Weise hoffen wir andere zu inspirieren um den Bann der Passivität zu brechen. Zusammen können wir die Welt auf den Kopf stellen.

Wir stehen den Aufständischen, den „Bootleuten“, den Grenzübergängern und „Illegalen“ in diesem Land und auf der ganzen Welt bei. Wir stehen Ihnen bei bis alle Gefängnisse Asche und alle Grenzen endlich aufgelöst sind.

Wer auch immer gewählt wird, wir bleiben
Unregierbar.

Anmerkung: Einem ebenfalls im Rahmen dieser Anti-Wahlkampagne anonym im Internet veröffentlichter Text benennt sechs weitere Büros, die angegriffen wurden. Demnach erhielten auch Kelvin Thomson, Martin Ferguson, Josh Frydenberg, Mark Dreyfus, Kelly O‘Dwyer, und Mike Symon Besuch von „Unregierbaren“.

Griechenland: Die Bullen räumten das besetzte Orfanotrofio in Thessaloniki

In den Morgenstunden des 2. Septembers 2013 führte die Polizei eine weitere Operation gegen Hausbesetzungen durch. Dieses Mal war das besetzte Orfanotrofio, ein ehemaliges Waisenhaus im Stadtteil Toumba, Thessaloniki das Ziel.

Im Gebäude wurden sieben HausbesetzterInnen verhaftet und beschuldigt gegen das Gesetz, das die Besetzung öffentlicher Gebäude betrifft, verstoßen zu haben. Außerdem wurde ihnen Waffenbesitz zur Last gelegt (angeblich wurde im besetzten Haus eine Luftpistole gefunden). Alle GenossInnen befinden sich in Gewahrsam und werden vor Gericht erscheinen müssen.

Im letzten Jahr wurde bekannt gegeben, dass das Gesundheitsministerium das besetzte Orfanotrofio der Heiligen Metropolis von Thessaloniki übertragen hat.

Fickt den Staat und die Kirche!
Sofortige Freilassung unserer GenossInnen!

Griechenland: Angriff auf das Privatresort vom Präfekten der Epirus Verwaltungsregion in Ioannina

DAS ANTIVIOSI BLEIBT BESTEHEN

Gestern Nacht, am 30. August besuchten wir ohne Einladung das Privatresort, das die Familie des regionalen Gouverneurs von Epirus, Alekos Kachrimanis, in der Stadt Ioannina unterhält. Dort gab es ein Fest zur Feier seines Namenstags. Wir konnten uns die Chance nicht entgehen lassen, ihm einen herzlichen Namenstag zu wünschen. Dieser spezielle Typ hat im letzten April, zusammen mit dem Direktor des Allgemeinen Krankenhauses von Chatzikosta und anderen lokalen Machthabern an einer Konferenz teilgenommen, auf der es darum ging „eine endgültige Lösung für die monatelange Besetzung von Räumlichkeiten des ehemaligen Chatzikosta Krankenhauses zu finden“. Wir halten den genannten Herren mitverantwortlich für die Räumung des besetzten Antiviosi[1] und wir erinnerten ihn daran. dass Gebäude wie diese Räume sind, die bereits wiedergewonnen wurden, und Kernstücke sozialen Widerstands und Kämpfen darstellen. Dass ist der Hintergrund, warum sie zum Ziel staatlicher Repression und ihrer Handlanger werden.

Aus all diesen Gründen haben wir es auf das Privatgrundstück geschafft, als das Festessen im Gange war. Unsere Absicht war es zu stören und die Veranstaltung zum Abbruch zu bringen. Wir verstehen unsere Handlung als Solidarität mit dem Antiviosi. „Das Antiviosi bleibt bestehen“ wurde an die Grundstücksmauer gesprüht, während auf dem Fest Parolen gerufen wurden, wie „10, 100, 1000 besetzte Häuser gegen eine Welt organisierter Sepsis!“ oder „Das Antiviosi bleibt bestehen; die Flamme, die wir anzündeten, kann durch niemanden gelöscht werden“. Außerdem zertrümmerten wir die Scheibe und die Spiegel von zwei Luxuswagen, die Gästen des regionalen Gouverneurs gehörten.[2]

Ideen können weder geräumt, noch zum Verstummen gebraucht werden.
Solidarität mit den besetzten Häusern.

Solidarische

Anmerkungen zur Übersetzung:
1-Erst nach Veröffentlichung dieses Morgenberichts vom 29.8. wurde aufgedeckt, dass während und nach der Räumung des besetzten Hauses Antiviosi in Ioannina mehrere MigrantInnen aus nahe gelegenen Gebäuden des ehemaligen Chatzikosta Krankenhauses inhaftiert wurden (mindestens drei von ihnen wurden inzwischen freigelassen).
2-In derselben Nacht (vom 30. auf den 31. August) führte die Polizei eine umfangreiche Menschenjagd in der Innenstadt von Ioannina durch und verhaftete mehr als siebzig Leute auf Grund ihres Aussehens.

Internationaler Aufruf für Sonja Suder

ZWEI JAHRE KNAST SIND ZWEI JAHRE ZUVIEL!

Am 14. September 2013 mobilisieren wir international gegen die Legitimation von Folter im Prozess von Sonja Suder und für Sonjas Freiheit!

Am 14. September 2011 sind Sonja und Christian von Frankreich nach Deutschland ausgeliefert und von Bullen in den Knast gesteckt worden. Christian ist inzwischen frei, doch Sonja ist immer noch im Knast.

Die beiden hatten Deutschland 1978 verlassen, mitten im Deutschen Herbst, als alle Personen mit radikalen Ansichten fürchten mussten, das Ziel staatlicher Rache zu werden. Seit zwei Jahren wird Sonja im Hochsicherheitsknast von Frankfurt Preungesheim festgehalten; seit einem Jahr wird ihr der Prozess gemacht, der auf zwei Zeugenaussagen beruht:

Der eine belastet sie, um Kronzeugenrabatt zu erhalten, der zweite Zeuge wurde 1978 gefoltert, da er verdächtigt wurde, zu den Revolutionären Zellen (RZ) zu gehören.

Der Kronzeuge Hans-Joachim Klein hatte die Unverschämtheit, vor dem Frankfurt Landgericht eine weitere Version seiner Aussagen voller Widersprüche und Zusammenhangslosigkeiten zu erzählen (die die Richterin trotzdem gut findet).

Hermann F. dagegen hatte seine belastenden Äußerungen später zurückgenommen: Sie waren das Ergebnis von vier Monaten Folter: Direkt nach einem schweren Unfall, nach der Amputation der Beine und der Entfernung seiner Augen wurde er verhört. Sein Zustand unter Schmerzmitteln und traumatisiert nutzten die Bullen für ein 1300 Seiten langes Protokoll seiner Äußerungen. Ein Mensch in Polizeigewahrsam und ohne Rechtsanwalt, der plötzlich erblindet ist und schwer gehandikapt. Was er erlitten hat, verdient nur einen Namen: Folter.

Am 13. August 2013 hat das Frankfurter Landgericht nun die Folterprotokolle verlesen. Der 80 Jahre alten Sonja droht – mehr als 35 Jahre nach den Taten, die ihr vorgeworfen werden – die Verurteilung auf Basis dieser Erklärungen, deren Verwendung die Rechtfertigung von Folter durch die Bullen bedeutet.

Sonja wird von der deutschen Polizei seit dem Ende der 70er Jahre verfolgt und verdächtigt, Mitglied der Revolutionären Zellen gewesen zu sein. Die Anklage umfasst drei Brandanschläge im Jahr 1977, die nur begrenzten Sachschaden anrichteten: Ein Anschlag zielte auf das Unternehmen MAN, das an der Produktion von Atomwaffen für Südafrika (während der Apartheid) verdiente, ein Anschlag auf das Unternehmen KSB, das noch heute Pumpen für Atomkraftwerke herstellt; und ein Anschlag richtete sich auf das Heidelberger Schloss, aus Protest gegen die städtische Abrisspolitik. Sonja wird außerdem verdächtigt, 1975 logistische Hilfe für den Angriff auf die OPEC-Konferenz in Wien geleistet zu haben.

Heute zielt der Staat mit der Drohung, lebenslanger Haft nicht nur auf Sonja: Er will ein Stück revolutionäre Geschichte liquidieren und er will zeigen, dass man nicht ungestraft aufbegehren kann.

Die Verurteilung von Sonja ist eine Verurteilung der Revolte insgesamt: Wer sich nicht unterwirft und wer sich weigert, auszusagen. Sonjas Verurteilung wird daher einer ganzen revolutionären Bewegung gelten. Die Inhaftierung von Sonja dient zur Abschreckung all derer, die heute kämpfen. Es geht nicht nur um eine 80 Jahre alte Frau, sondern um alle, die wie sie den Willen haben, sich nicht zu unterwerfen.

FREIHEIT FÜR SONJA JETZT SOFORT!
FÜR EINE INTERNATIONALE MOBILISIERUNG ZUM 14. SEPTEMBER 2013!

Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch

Athen: Fahrgast ohne Ticket nach einer Auseinandersetzung mit einem Kontrolleur tot

In der Nacht des 13. Augusts setzte ein Kontrolleur einen 19 Jährigen in einem fahrenden Trolley-Bus unter Druck, ihm seine Personalien auszuhändigen und eine Geldstrafe zu zahlen, weil er kein Ticket hatte. Er drohte ihm andernfalls damit, ihn auf die nächste Bullenwache zu bringen, sollte er seinen Anordnungen nicht folgen. Nach einer Weile, schaltete sich der Busfahrer in den Streit ein und argumentierte zugunsten des Kontrolleurs. Der Fahrgast widersetzte sich der Schikane und es kam zu einem Handgemenge. Dann öffnete sich plötzlich die Tür und der junge Mann sprang entweder heraus oder wurde (wahrscheinlicher) aus dem Fahrzeug geschubst. Beim Aufprall auf dem Bürgersteig wurde er tödlich verletzt. Während der Körper des Teenagers in einer Blutlache auf dem Boden lag fuhr der Fahrscheinkontrolleur damit fort weitere Fahrgäste, die durch die Geschehnisse wütend waren, zu bedrohen und forderte sogar die Festnahme einer Frau durch die Bullen.

Es folgt ein Kommuniqué der offenen Volksversammlung des Bezirks Peristeri, wo sich der tödliche Vorfall abspielte:

Montag, 19. August 2013

Der Staat, die SS, die Bullen, die Kontrolleure nehmen jemandem das Leben wegen eines Fahrscheins.

Am 14. August 2013 löste der Tod von Thanassis Kanaoutis eine spontane Kundgebung in Peristeri aus, wo sich der tragische Vorfall ereignet hatte. Der 19 Jährige verlor sein Leben während einer Kontrolle in einem Trolley-Bus der Linie 12, nachdem er von einem Fahrscheinkontrolleur schikaniert wurde, weil er kein gültiges Ticket hatte – das führte zu einem tödlichen Sturz des Fahrgastes aus dem fahrenden Fahrzeug. Menschen, die sich in der Nähe, auf dem Dimarchiou Platz, versammelt hatten, entschlossen sich, zu einer Demonstration am selben Tag aufzurufen.

Am 16. August 2013 fand die Beerdigung des 19 Jährigen auf dem Friedhof Peristeri statt. Die Zeremonie in dem Bezirk verwandelte sich bald zu einer Protestveranstaltung. Mehr als 2.000 Menschen kamen auf die Straße, riefen Parolen und zeigten praktisch ihren Widerstand gegen die Pläne der Herrschaft, die versucht, die gesamte Gesellschaft in ein Kontrolllager zu verwandeln, einem Dschungel, in dem selbst der Verlust eines Menschenlebens als Kollateralschaden betrachtet wird.

Nach der Einäscherungszeremonie kehrte die versammelte Menge an den Ort des tödlichen Vorfalls zurück. Nachdem die Demonstration auf dem Dimarchiou Platz ankam, blieb ein großer Teil der Demonstrierenden dort. Ungefähr 200 Leute (die meisten von ihnen SchülerInnen) liefen weiter in Richtung der U-Bahnstation Aghios Antonios. Sie drückten ihre Wut durch direkte Aktionen aus, errichteten Barrikaden und zündeten Müllcontainer an.

Kurz darauf wurden die Leute von MAT Anti-Riot-Einheiten und Motorradeinheiten der DELTA durch die Panagi Tsaldari Straße, die Ethnikis Antistaseos Fußgängerzone und die umliegenden Gassen bis hin zur Thivon Allee verfolgt.

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Santiago, Chile: Bericht von der Demonstration zur Entkriminalisierung von Abtreibung

Gegen die Kapitalisierung unserer Unterleiber – Autonomie des Körpers und Feuer dem Patriarchat
Abtreibung ist das Beste – Ich scheiße auf Gott
Maria wollte eine Abtreibung haben

Am 25. Juli 2013 fand eine Demonstration zur Entkriminalisierung von Abtreibung in der Stadt Santiago statt. Chile ist eines der Länder, in denen Abtreibungen unter allen Zuständen verboten sind. Demzufolge werden Frauen für ihre Entscheidung zur Abtreibung verhaftet und andere sterben bei illegalen Abtreibungen.

Für die Demo wurde zu 19 Uhr an der Plaza Italia aufgerufen und gegen 18 Uhr entschied die Stadtverwaltung, die Erlaubnis, die für die Demoroute zur Alameda Allee auf der nördlichen Seite zum Paseo Bulnes erteilt wurde, zu verweigern. Die Cops schubsten Individuen die ganze Demostrecke entlang und versuchten die Fahrbahn in nördliche Richtung der Alameda Allee zu räumen. Sie schnitten den Weg am Paseo Ahumada ab. Dort stoppte die Demo und die Polizei begann, die Fahrbahn zu räumen, damit Busse und Autos passieren konnten. Sie drängten die Demonstrierenden gewaltsam ab, die versuchten, die Alameda Allee zu blockieren, Parolen für die Abtreibung und gegen die Cops riefen und den Weg entlang der Alameda fortsetzten.

Nach einem intensiven Kampf realisierte jedeR, dass es nutzlos war und entschied, die Paseo Ahumada Richtung der Kathedrale an der Plaza de Armas zu gehen. Als die Demonstrierenden an dem Platz ankamen, betraten sie unvermittelt die Kathedrale während einer Messe. Pfeifend und Parolen rufend (“Nehmt euren Rosenkranz aus euren Eierstöcken”) versuchten sie, das Mikrophon zu übernehmen. Sie malten einige Parolen in die Kathedrale, warfen hölzerne Kirchenbänke um und zogen sogar einige aus der Kirche heraus.

Zu diesem Zeitpunkt begannen die Cops die Menschen außerhalb der Kathedrale anzugreifen – der guanaco (gepanzertes Fahrzeug mit Wasserkanonen) begann mit Wasser zu schießen und einige Individuen wurden festgenommen (die genaue Anzahl der Ingewahrsamnahmen ist noch nicht bestätigt).

Inzwischen begannen die Menschen, die die Kathedrale verließen, in die umliegenden Straßen zu rennen, weil das Gebiet zunehmend mit Cops auf Motorrädern, einigen guanacos und zorrillos (bepanzerte Fahrzeuge, die mit Gaswerfern ausgestattet sind) und Polizeifahrzeugen belagert wurde. Es war Zeit zu gehen und die kleinen Konfrontationen endeten damit, getrennte Heimwege zu nehmen – glücklich, (zumindest) die Masse gestört zu haben und einen kleinen und symbolischen Angriff und eine Absage an die Religion erteilt zu haben.

auf Englisch, Spanisch, Französisch

Der anarchistische Gefangene Francesco Puglisi wurde nach Italien ausgeliefert und ins Rebibbia Gefängnis gesperrt

Seit Freitag, dem 5. Juli wurde Francesco Puglisi im Durchgangsbereich des Rebibbia Gefängnisses in Rom festgehalten und hat darauf gewartet “bis die Hunde der Verwaltungsbehörde oder die Gefängnisverwaltung entschieden haben, in welchen Trakt sie mich stecken.“

Am 18. Juli wurde bekannt, dass der Gefährte zu einem Flügel im selben Gefängnis überführt wurde.

Wenn ihr ihm Briefe schicken oder Geld überweisen wollt, könnt ihr an folgende Adresse schreiben:

Francesco Puglisi (Braccio G9 / 2° Piano)
Casa Circondariale di Roma Rebibbia, Via Raffaele Majetti, 70, IT-00156 Roma

Patras, Griechenland: Polizei räumt drei besetzte Räume

Am 5. August 2013 um circa 6:30 Uhr morgens überfielen und räumten uniformierte und zivil gekleidete Bullen drei besetzte Räume in Patras: Parartima Squat, Maragopouleio Squat und den Selbstverwalteten Raum in der Technischen Bildungsinstitut (TEI) Patras. Alle besetzten Räume wurden von der Polizei abgeriegelt.

Unterstützt von den städtischen Behörden konfiszierten die repressiven Truppen verschiedene Gegenstände aus den besetzten Räumen. Der Eingang des Parartima Squats wurde sogar mit Ziegelsteinen zugemauert.

Insgesamt wurden 16 Genossen festgenommen: fünf Besetzer, welche versuchten der Räumung auf dem Dach des Maragopouleio standzuhalten, sowie elf sich mit den Besetzungen solidarisierende Menschen, welche versuchten zum Squat zu kommen. Kurz darauf wurden die 11 sich solidarisierenden Menschen freigelassen, aber die fünf Besetzer des Maragopouleio stehen Anklagen gegenüber und verblieben zunächst im Polizeihauptquartier in der Ermou Straße in Gewahrsam, wo GenossInnen heute Morgen eine Solidaritäts-Versammlung abgehalten haben. Außerdem gab es am Mittag eine Gegeninformationsversammlung am Olgas Platz.

Später wurden die fünf Verhafteten einem Staatsanwalt vorgeführt und freigelassen mit der Aufforderung am 6. August im Gericht zu erscheinen.

Mehr Informationen folgen sobald sie kommen.

L’Hospitalet, Katalonien: Fünf Banken in Solidarität mit den fünf Gefangenen von Sabadell (Barcelona) angegriffen

Wir sind als Gruppe aktiv seit ungefähr einem Jahr. Während dieser Zeit haben wir einen leichten Anstieg in der Aktionsform erlebt, mit der wir uns identifizieren. Ebenso haben wir ähnliche Aktionen durchgeführt und uns dazu entschieden, sie über dieses indymedia öffentlich zu machen, um ihre Replikation zu fördern.

Abgesehen von uns gab es kürzlich einen Versuch, Aktionen als Teil einer “Kampagne” oder einer ähnlichen Ansammlung von Aktionen zu umrahmen. Danach war Schweigen die Antwort von einem Großteil der anarchistischen und nihilistischen Strömungen in Katalonien (oder es wurde zumindest nichts im Internet verbreitet).

Wir halten an unserer Strategie und politischen Linie fest: Wir sehen die Aktionen der Informellen Anarchistischen Förderation (FAI) und andere anonyme Aktionen als kleine Funken. Wir ergreifen die Möglichkeit, um eine solidarische Umarmung an all diejenigen Individuen zu senden, die sich dazu entschieden haben, von der Theorie zur Praxis überzugehen, in Bezug auf direkte, materielle Aktionen.

In anderen Communiqués haben wir Aufrufe dazu gemacht, die Strategie der Sabotage und/oder des urbanen Guerillakampfes in die Leben und Worte derer zu integrieren, die sich mit antistaatlichem, antikapitalistischem, antiautoritärem und gegen die Herrschaft gerichtetem Denken identifizieren. Das ist, was einige von uns als Anarchismus und andere als Anarcho-Nihilismus sehen.

Heute rufen wir zur Geschlossenheit bezüglich der fünf Gefangenen im Zusammenhang mit dem Sabadell – Treff auf.

Momentan haben wir keine direkte Information von ihnen; nur Worte von ihnen nahestehenden Personen und ihren Verwandten. Aber es scheint, dass sich bereits viele Menschen vorschnell gegenüber den Gefangenen positionieren. Die fehlende Solidarität oder Reaktion aus Barcelona ist besorgniserregend.

All die Blicke wenden sich irgendwo anders hin, während diese Gefangenen in FIES-Isolationshaft sind. Wenn man die Massenmedien und die richterliche Anordnung liest, ging die Analyse davon aus, ob sie entweder Drogendealer sind oder nicht hinzu sie haben verraten oder nicht. Es scheint so, dass beim Eintritt in das spanische Straf- und/oder Gefängnissystem, die Geschichte des Inhaftierten oder strafrechtlich Verfolgten aus politischen, moralischen, sentimentalen und ästhetischen Gründen in Frage gestellt wird.

In der Zwischenzeit hält der Staat fünf Individuen gefangen, die sich selbst offensichtlich als AnarchistInnen bezeichneten. Es geht nicht darum jemanden (vom Anarchismus) blind zu unterstützen. Aber die Tatsache ist, dass sie wegen etwas verhaftet wurden, das uns alle betrifft.

Es scheint, dass manchmal die Geschlossenheit der ‘anarchistischen Kirche’ verschwindet, meistens wenn die Realität die Linien bricht, von denen wir umrahmt sind; in diesem Fall unsere Antwort auf den staatlichen Angriff gegen den Anarchismus.

Der Staat wird nicht nur im Auge behalten, wie wir unser Leben führen – das ist beinahe irrelevant – aber er wird versuchen uns zu verfolgen, indem er uns dort trifft, wo wir es am wenigsten erwarten, um so Paranoia zu erzeugen und GenossInnen – wo auch immer sie in Aktion treten – zu lähmen. In letzter Zeit ist es mehr und mehr üblich, dass die Massenmedien mit dem Finger auf AnarchistInnen zeigen, sie mit terroristischen Gruppen und Menschen verbinden, die auf die Erzeugung von “riots” in den “friedlichen” Protestbewegungen abzielen – sowie die Plattform der Leute, die von der Hypotheken betroffen sind (PAH), den 15M ´Indignados´, etc. Die Macht prüft die Gewässer, bereitet den Kontext zum Streiken vor und tut es öffentlich, indem sie „gute“ und „böse“ DemonstrantInnenn zeigt. Das ist keine neue Strategie, doch wir müssen wachsam sein und geschlossen mit unseren Erklärungen antworten. Weder ist Ignorieren die Antwort auf die Situation, noch ist es Schweigen.

Unsere eigene Antwort für die Inhaftierten ist der Anfang, unser Kampf ist ein Akt der Solidarität; die Fortführung unserer Angriffe ist ein Akt der Solidarität.

Solidarität mit den 5 Gefangenen!

Angesichts des staatlichen Angriffs auf einen Treffpunkt und auf die anarchistische Bewegung, haben wir fünf Banken im Randgebiet von L’Hospitalet zerstört.

Gesundheit, Anarchie und revolutionärer Nihilismus!
Lobos Negros | Schwarze Wölfe

Athen, Revolutionärer Kampf-Fall: Zwei Anarchisten wurden aus dem Gefängnis entlassen

Am 5. Juli wurde bekannt, dass der Antrag von Christoforos Kortesis auf bedingte Entlassung akzeptiert wurde.

Am Montag, den 15. Juli 2013 wurde der Anarchist Vaggelis Stathopoulos ebenfalls unter Auflagen aus dem Gefängnis entlassen.

Beide müssen jeweils 2.000 Euro Bürgschaft bezahlen, sie sind verpflichtet sich zwei Mal im Monat auf der zuständigen Polizeiwache zu melden und es ist ihnen verboten das Land zu verlassen.

Solidarität mit dem Anarchisten Kostas Gournas, inhaftiertes Mitglied des „Revolutionären Kampfes“ und allen GefährtInnen, die im selben Prozess verurteilt wurden.

Freiheit für alle kämpfenden Gefangenen!

Quelle: ipothesi-ea

Rio de Janeiro: Filmmaterial von den Zusammenstößen in Leblon

Im südlichen Gebiet von Rio de Janeiro protestierten in der Nacht des 17. Juli Tausende in der Umgebung der Straße, in der der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Sérgio Cabral Filho, im Luxus lebt. Darauf folgten Ausschreitungen und Verhaftungen in Leblon, dem wohlhabendsten Bezirk der Stadt.

Türkei: Polizeiüberfall in Istanbul

In den frühen Stunden des 16. Juli 2013 überfiel die Polizei einhundert verschiedene Orte in Istanbul.

Gegen 5.30 Uhr überfiel die Polizei in einer gleichzeitigen Aktion viele Häuser. Nach übereinstimmenden ersten Berichten wurden zwölf Mitglieder vom Studierendenkollektiv Öğrenci Kolektifleri und Liseli Genç Umut (Junge Hoffnung der Hochschule) verhaftet. Im Stadtteil Sancaktepe wurden 26 Personen inhaftiert, darunter LeserInnen solcher Magazine wie Özgür Gelecek (Freie Zukunft), Devrimci Demokrasi (Revolutionäre Demokratie) sowie Mitglieder der AKA-DER (Anatolische Recherche und Kultur-Stiftung) und HKP (Volksbefreiungspartei). Es wurde berichtet, dass die Häuser der Funktionäre und Mitglieder der TGB (Jugendgewerkschaft der Türkei) ebenfalls durchsucht werden.

Rechtsanwälte informierten, dass der Staat die Entscheidung zur Dursuchung von Häusern und der Verhaftung von 60 Leuten innerhalb einer Zeitspanne von 72 Stunden getroffen hatte (darunter Mitglieder von Halkevleri, Öğrenci Kolektifleri, Özgür Gelecek, Devrimci Demokrasi, Aka-Der, HKP und TGB). 56 Leute werden beschuldigt, Leute zur Revolte angestiftet und öffentliches Eigentum zerstört zu haben. Die Fallakte wurde als Verschlusssache eingestuft. So wurde es den dreißig Leuten, die immer noch in Gewahrsam sind, nicht genehmigt innerhalb 24 Stunden mit ihren Anwälten zu sprechen. Die Bullen haben sich auch entschlossen von den Häftlingen Speichelproben zu nehmen.

Griechische Gefängnisse: Plötzliche Überführung des Anarchisten Rami Syrianos

Der Anarchist Rami Syrianos wurde 2011 nach einem bewaffneten Raubüberfall auf ein staatliches Unternehmen verhaftet, das Auktionen von Fahrzeugen organisiert, die von den Bullen konsfisziert wurden. Er hat die Verantwortung für die Enteignung eingeräumt, und u.a. erklärt, dass er Arbeit verweigert und sich der Lohnsklaverei widersetzt. Rami wurde zu ein wenig mehr als 8 Jahren Gefängnis verurteilt und hat hart aus dem Inneren der Mauern gekämpft.

Am 10. Juli 2013 wurde der inhaftierte Gefährte ohne vorherige Warnung vom Larissa-  ins Domokos – Gefängnis überführt.

Athen: Freilassung von Anarchist Kostas Sakkas gerichtlich angeordnet – 30.000 Euro werden für seine Kaution benötigt

Am Donnerstag den 11.Juli 2013 gewährte ein Gremium von Berufungsrichtern die Freilassung von Anarchist Kostas Sakkas. Der Genosse führte einen 38 tägigen Hungerstreik und befindet sich noch im Nikaia Krankenhaus.

Die ihm auferlegten restriktiven Bedingungen sind:
-30.000€ Kaution (er muss diesen Betrag bezahlen, um das Gefängnis verlassen zu können)
-ein Verbot das Land zu verlassen
-ein Verbot die Region Attika zu verlassen
-die Pflicht sich jeden Montag bei der nächstgelegenen Polizeistation zu melden
-die Pflicht sich nur an der Adresse aufzuhalten, die er als permanenten Wohnort angegeben hat
-ein Verbot von Kommunikation oder Treffen mit anderen Angeklagten im Fall um die „Verschwörung der Feuerzellen“ (diese Anordnung wurde erhoben, obwohl gegen den Genossen zurzeit zwei Gerichtverfahren für denselben Fall laufen).

Am heutigen Abend um 19Uhr wird es eine weitere Versammlung in Solidarität mit Kostas Sakkas in der Athener Polytechnikum geben um die Spenden zu organisieren, denn der Genosse muss die Kaution zahlen um aus dem Gefängnis rauszukommen.

Quellen: i, ii, iii

Feuer den Knästen!

Athen: Solidaritätsbanner für die Geiseln des spanischen Staates

Zwei Banner wurden von Contrainfo-Mitgliedern als kleines Zeichen der gegeninformativen Solidarität in den Straßen Athens aufgehängt. Ein Transparent wurde am Eingang des Athener Polytechnikums auf der Patission Straße platziert: „Wir reden wann immer wir wollen über was immer wir wollen. Freiheit für die Barcelona 5“; das andere wurde auf dem Avdi Platz in Metaxourgeio befestigt: „Solidarität mit Gimmy Puglisi und allen wegen der Ereignisse in Genua 2001 Verfolgten.“

In beiden Fällen wurden GenossInnen von spanischen Repressionseinheiten in Barcelona entführt und befinden sich zurzeit in Madrider Gefängnissen. Die 5 Verhafteten in Sabadell sind in Untersuchungshaft unter dem FIES3 Isolationsregime, während der ehemals Flüchtige Francesco Puglisi, der letzten Sommer zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, nach Italien ausgeliefert wird.

Ladet die Waffen der Solidarität und Gegeninformation nach!
Solidarität mit unseren eingekerkerten GenossInnen!
Nieder mit den Gefängnismauern!