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Griechenland: Dann lasst uns sie zuerst zerstören! Stellungnahme nach den Räumungen in Thessaloniki

erhalten am 19.08.2016

Dies ist eine individuelle Stellungnahme nach dem Prozess, der auf die Aktion gegen die orthodoxe Kirche in Thessaloniki folgte. Wenn auch diese Stellungnahme niemanden repräsentiert ausser mir selber und ein unvollständiges Bild enthalten könnte, habe ich entschieden, dass es verbreitet werden sollte. Vertrau niemals den Medien!

Die drei Räumungen in Thessaloniki am 27. Juli resultierten – wenig überraschend – in wilden Aktionen. Die Squats wurden durch eine koordinierte Polizeioperation geräumt, um der Kirche einen Gefallen zu machen und ihre Rachgier zu stillen. Die Kirche ist in diesem Fall nicht nur ein Anstifter, sondern auch verantworltlich für die Räumung und Abriss der Besetzung Orfanotrofio (ein selbstorganisiserter Raum und besetzter Wohnraum für Immigranten seit dem Dezember 2015).

Am 31. Juli wurden 25 solidarische Menschen bei der Metropolitankirche im Zentrum von Thessaloniki verhaftet. Dank den Autoritäten der orthodoxen Kirche mussten alle am 01. August für eine Aktion vor Gericht erscheinen, die die Sonntagsmesse unterbrach. Die meisten der Verhafteten widersetzten sich in Anbetracht der Konsequenz, eine weitere Anschuldigung zu erhalten, der Abnahme von Fingerabdrücken. Während dem Prozess drückte eine grosse Menge ihre Solidarität aus und unterstützte lautstark. Nach ein paar Stunden im Gericht war die Show zu Ende und nur diejenigen, die beim Prozedere der Fingerabdrücke/Photografie nicht teilnahmen, wurden verurteilt. Alle wurden freigelassen, doch ist dieser Prozess nur ein kleines Kapitel im Drehbuch, das das Gericht jeden Tag aufführt. Und wir wissen auch, dass das Gericht die grausamen Interessen des Staates und der Bosse befriedigt.

Neben all dem beabsichtigen wir nicht, die Autorität der Kirche harmlos aussehen zu lassen. Die Kirche hat die gleichen Stützen wie alle anderen Institutionen: Gehorsam, moderne Leibeigenschaft und Bestrafung unter anderen. Alle, die ihre autoritäre, patriarchale und koloniale Ideologie verachten, werden zu einem Feind. Natürlich sind auch wir ihre Feinde. Dass die Leidenschaft für Freiheit nicht mit konservativen Werten und der Pflicht zum Gehorsam kompromittierbar ist, sollte klar sein.

Wenn es zur Religion kommt, ist es nicht mehr so klar für alle, teilweise nicht einmal unter denen, die zusammen kämpfen. Freie Ausübung der Religion zu fordern oder von einer Utopie ohne religiösen Konflikte zu träumen, ist keine neutrale Position. Dies ist eine Position, die Religion nur als eine Idee betrachtet. Religion ist nicht eine Idee, die jeder kreieren, transformieren und verwenden kann, es ist ein Instrument der Macht. Die Bedeutungen werden von jenen gegeben, die die Macht haben, Werte, Gesetze und ungeschriebene Gesetze zu definieren. Es ist wahrscheinlich, dass Gläubige Beauftragte für ihre Religion werden, aber Macht ist in jedem Fall eine Voraussetzung, die herrschenden Definitionen zu umrahmen. Die Kirche strebt seit Jahrhunderten nach Vorherrschaft, ohne irgendwelche Schranken zu kennen und erlang Macht durch die Expansion ihres Glaubens. Eine anarchistische Perspektive sollte demnach gegen Religion als solche und nicht (nur) gegen Religion, die als Vehikel für Propaganda oder für religiös motivierte Konflikte verwendet wird, gerichtet sein.

Anarchie ist etwas, dass wir nicht auf eine Ideologie oder eine einzige Idee runterbrechen können. Deshalb bestehen im Anarchismus viele verschiedene Tendenzen, doch sind da sicher Praktiken, die wir als vollständig widersprüchlich ansehen können. Unterstützung für politische Parteien und Wahlen zum Beispiel untergrabt die anarchistischen Grundlagen. Wir sollten definitv mehr über ein anarchistisches Vorgehen bezüglich Religion diskutieren. Die indoktrinierte Gewohnheit, jeglichen Angriff gegen die Religion in Frage zu stellen, ist etwas, dass neu überdenkt werden und als Verharmlosung verstanden werden sollte. In meinem Verständnis ist „Religionsfreiheit“ als Gesetz und Konzept reine Täter-Opfer-Umkehr.

Als wir das Gerichtsgebäude betraten, wurde es offensichtlich, dass der Staat und die Kirche den gleichen repressiven Organismus bilden. Ein Bild von Jesus Christus (Scheiss auf den Künstler!) über dem Richter und der heilige Kaugummi vor dem Richter symbolisieren die Macht der Kirche und die starke Verbindung mit den staatlichen Institutionen. Wo auch immer Menschen für den religiösen Glauben einzahlen, werden es die Autoritäten versuchen, sie für ihr Unternehmen eines Risenreiches zu verwenden.

Es war nicht das erste Mal, dass die Kirche selbstorganisierte Strukturen der bedingungslosen Solidarität und des Widerstands attackierten. Im Wissen, dass dies auch nicht die letzte Räumung war, sollten wir als minimale Reaktion Syriza mit unserer Wut konfrontieren und für die Kontinuität von rebellischen Gemeinschaften kämpfen. Wenn die Karikaturen im Parlament, in der Kirche und in den Medien uns mit Lügen über die humanitären Kriegszonen/Grenzen/Militärlager füttern wollen: Dann lasst uns sie zuerst zerstören!

Zuletzt muss ich sagen, dass ich die Fingerabdrücke verweigert habe, weil da absolut keine Gründe bestehen, wieso ich den bewaffneten Hunden bei ihrer dreckigen Arbeit helfen sollte. Ich habe mich entschieden. Es ist eine Entscheidung gegen das Gesetz, das den Staat und das Kapital repräsentiert. Gesetze, die faschistische Mörder und Bullen, die unbewaffnete Menschen töten, beschützen. Dieses Mal waren wir alle erfolgreich in den entscheidenen Momenten, als sie versuchten, unsere Fingerabdrücke zu nehmen. Während sie dieses Mal die Fingerabdrücke nur von wenigen Menschen nahmen, die dem Verfahren zustimmten, haben sie sie früher schon oft mit extremer Gewalt genommen.

Wenn sie versuchen, die Solidarität zwischen uns zu brechen – Dann lasst uns sie zuerst zerstören!
Nichts ist vorbei, alles geht weiter!
Scheiss auf Charity! Squat the world!

Vor kurzem wurden zwei Anarchisten, Marios Seisidis und Kostas Sakkas, in der Umgebung von Sparta verhaftet und von der Polizei zusammengeschlagen, da sie die Fingerabdrücke und Photografien verweigert haben.

Kraft für Marios Seisidis und Kostas Sakkas!

Das letzte Update zur Festnahme von M. Seisidis and K. Sakkas findet ihr hier.

auf Englisch

Athen: Kleous 96 Squat in Exarchia von Bullen überfallen, drei verhaftet, Haus wiederbesetzt

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“Hände vom Kleous 96 Squat – Sofortige Freilassung der drei Verhafteten”; Transparent auf der Alexandras Allee während einer Versammlung außerhalb der GADA (Athens Polizeipräsidium) aus Solidarität mit den drei verhafteten Besetzern.

Im Viertel Exarchia wurde in der Themistokleous Straße vor ein paar Tagen ein privates Gebäude besetzt.

Am 14. Juni 2016, wurde das neue Kleous 96 Squat von den Bullen geräumt. Drei Besetzer wurden verhaftet und zum Athener Polizeipräsidium gebracht.

Noch am gleichen Tag wurde das Gebäude wieder besetzt

Kleous96Stellungnahme vom KLEOUS 96 Squat

96 Themistokleous St., Exarchia | Email: Kleous96@riseup.net

Wir sind eine Gruppe von Leuten aus aller Welt mit unterschiedlichen Hintergründen. Einige von uns „mit Papieren“ und einige „ohne“. Aber wir sind durch unsere Überzeugungen und dem gemeinsamen Wunsch verbunden, ein auf Prinzipien selbstorganisierter Versammlungen und Selbstorganisation basierendes Kollektiv aufzubauen, mit dem Langzeitziel diese Lebensform auszubauen und Teil einer globalen Bewegung zu sein, die dieses zerstörerische und barbarische System stürzen will. Ein System, das rassistische Grenzen schafft, um durch Geschäftemacherei und Kriegstreiberei erworbenen Wohlstand zu verteidigen.

Wir haben uns entschieden im Viertel Exarchia ein leeres Gebäude zu besetzen, das seit einigen Jahren leer steht und Reparaturen benötigt. Zusammen planen wir, dieses alte Gebäude zum Leben zu erwecken und nicht nur darin zu leben, sondern es für die Gemeinschaft zu öffen und es in einen sicheren Ort zu verwandeln, an dem Nationen, Staaten, Grenzen und Dokumente nicht anerkannt werden und Selbstbefähigung und Selbstentwicklung durch Bildung und Kreativität erreicht werden können.

Wir glauben, dass Privatbesitz im Allgemeinen und Besitztum von Land und Gebäude in Besondern ein absurdes Konzept darstellt. Besonders zu einer Zeit, wo extreme Armut, Sparmaßnahmen, Kriege und geschlossenen Grenzen so viele Mensche auf der Welt betreffen und Menschen dazu gebracht werden, in unakzeptablen Bedingungen zu leben. Wir haben uns einfach entschieden, Regeln außer Acht zu lassen sowie Regulierungen, die nicht der Mehrheit der Bevölkerung des Planeten zum Nutzen sind.

Weiterhin glauben wir, dass ein Raum für einen politischen Dialog, die Planung von politischen Aktionen und Zusammenarbeit zwischen all den verschiedenen Versammlungen gebraucht wird. AktivistInnen aus aller Welt kommen nach Exarchia und sind von der selbstorganisierten Struktur vor Ort und den engen Solidiaritätsbeziehungen inspiriert. Wir möchten ein Teil dieser Gemeinschaft sein, um zu lernen und uns Fähigkeiten anzueignen, um in unseren jeweiligen Herkunftsländern diese Lebensart zu verbreiten und Gemeinschaft zu organisieren. Auch wollen wir uns an dieser beteiligen, helfen sie zu stärken und behilflich sein die Grenzen von Exarchia zu erweitern.

Obwohl wir alle aufgrund unserer gemeinsamen Anstrengungen gegen die gegenwärtige Flüchtlingskrise zusammen gekommen sind, sind wir der Ansicht, dass die wirkliche Krise das System selbst ist. Deshalb werden wir nicht mit politischen Parteien, Regierungsstellen, staatlichen Organisationen oder Nichtregierungsorganisationen kooperieren. Wir sind hier in Griechenland, weil wir glauben, dass größte Bedürfnis und auch der Moment für die Mobilisierung aller unterdrückten Menschen hier und jetzt ist.

Allgemeinen möchten wir daran arbeiten, folgenden Ziele zu errreichen. :

Keine rassistischen Grenzen
Keine Nationen
Befreiung der Frauen
Enteignung von Privatbesitz z.B. Besitz von Produktionsmitteln, Kapital, Land und Umverteilung aller verfügbarer Ressourcen. .
Gerechtigkeit lieber als Gleichberechtigung

Wir erwarten, das alle, die sich im Freiraum aufhalten, (gleich ob sie Teil der Versammlung oder nur UnterstützerInnen sind ) die folgenden Regelungen beachten.

Keine Drogen

kein Alkohol

Keine Sprache oder Handlungen von Rassimus, Sexismus, Homophobie, Transphobie oder Ableismus,

Phyhische Gewalt oder beleidigende Sprache werden nicht toleriert

Keine Medien und keine Fotografien

auf griechisch / auf englisch

Egaleo, Athen: Solikonzert für die Verhafteten der Demo vom 17.9, die mit Zusammenstößen in Exarchia endete

Sagt es weiter!

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Montag, 21. September 2015, in der  besetzten  TEI (Technological Educational Institute) in Egaleo — zehn Minuten Fußweg von der Aghia Marina U-Bahn Station.

Graffiti Festival + Offenes Mikrofon(bringt eure Sprayfarben) um16:00
Live RAP von ‘to miasma’, ‘ex nihilo’, ‘ola denoun’ um 20:30

–Versammlung von AnarchistInnen / Antiautoritären in der besetzten TEI von Athen

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Anmerkung von Contrainfo:

Die TEI (Fachhoschule) von Athen ist seit dem 13. September besetzt, um Forderungen zu unterbreiten, wie

– dem anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos unverzüglich Bildungsurlaub zu gewähren,

– die sofortige Freilassung der Hungerstreikenden Evi Statiri

– die Beseitigung der einschränkenden Maßnahmen, die Athena Tsakalou auferlegt wurden

– so wie die Notwendigkeit den Faschismus in allen Erscheinungsformen zu zerschlagen

– die faktische Unterstützung von Flüchtlingen / MigrantInnen und

– jeden institutionellen Prozess und Wahlverfahren zu sabotieren und anzugreifen.

In Zusammenhang stehend mit den Besetzungsaktivitäten und Infotreffen, handelt es sich um eine Veranstaltung für die dringend benötigte finanzielle Unterstützung der Verhafteten der antifaschistischen – antistaatlichen – antikapitalistischen Demonstration, die am 17.09. in Athen stattgefunden hat Der besondere Protest wurde durch die ‘Versammlung von AnarchistInnen gegen Staat, Kapital und FaschistInnen“, anlässlich des 2. Jahrestags des Mordes an Pavlos Fyssas, organisiert.

In dieser Nacht haben sich um die 150 AnarchistInnen am Canningos – Platz versammelt und zogen durch die Straßen von Exarchia. Die Kämpfe brachen aus, nachdem die örtliche Polizeistation auf der Kallidromiou Straße mit Molotovcocktails angegriffen wurde. Filmmaterial (+ Fotos und Bericht auf Spanisch).

Insgesamt wurden 9 Leute verhaftet, die meisten wurden von den Bullen zusammen geschlagen. Fünf der Gefangenen (2 Erwachsene und 3 Minderjährige) werden noch im Athener Polizeipräsidium fest gehalten und schwerer Vergehen beschuldigt. Sie sollen am Montag, den 21.9. um 12 Uhr und Dienstag, um 10 Uhr vor dem Ermittlungrichter am Athener Gerichtshof Evelpidon (Gebäude 9) erscheinen.

Kein Gefährte, keine Gefährtin wird in den Händen des Feindes alleine gelassen. Solidarität ist unsere Waffe!

Athen: Krawalle in Exarchia nach Solidaritätsdemonstration mit dem Hungerstreik in den griechischen Knästen

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Zerbombt die Festung Europa.
ΒΟΥΛΗ ΣΥΝΘΗΜΑΤΑ ΑΝΤΙΕΞΟΥΣΙΑΣΤΩΝ ΣΤΟΝ ΕΞΩΤΕΡΙΚΟ ΤΟΙΧΟ
Griechenland ist ein Gefängnisstaat
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Keine Toleranz für die Typ C-Gefängnisse und jeglicher Form der Einkerkerung
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Der griechische Staat foltert politische Gefangene Krieg der Demokratie

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Verspäteter Bericht:

Am Abend des 7. April bewegten sich über 1000 Leute aus Solidarität mit den hungerstreikenden Gefangenen auf einer Demo durch die Innenstadt Athens. Die Außenwände des Parlamentsgebäudes wurden dabei mit Anti-Knast-Parolen verziert.

Die Demonstration endete in der Panepistimiou Strasse an den Propyläen direkt vor dem besetzten Uni-Rektorat.

Kurze Zeit später kam es in der Nähe des Polytechnikum und der Stounari Strasse zu Zusammenstößen, dabei wurden Molotowcocktails eingesetzt, Autos und Müllcontainer brannten, es kam zu Festnahmen im Laufe der Nacht.

prytaneia-ekpa-propylaeaUpdate:

Das Universitätsrektorat (Prytaneia EKPA), das in aktiver Solidarität seit dem 30. März besetzt war, wurde von der Polizei am 17. April gewaltsam geräumt. Alle 14 GenossInnen, die bis dahin ausgehalten hatten, wurden vorübergehend festgenommen, wurden angeklagt und erwarten ihr Verfahren am 20. April.

Mehr Fotos

[Spanien] Solidaritätsposter mit den im Rahmen der Operation Pandora verhafteten GefährtInnen.

Poster zum Download und Weiterverbreiten im PDF-Format

Es gibt eine Kontonummer in Solidarität mit den verhafteten GenossInnen:
ES68 3025 0001 19 1433523907 (Bank: Caixa d’Enginyers)

Tag (auf Spanisch) | Für mehr Informationen: solidaridadylucha(at)riseup.net

Messolonghi, Griechenland: Polizeirevier zweimal angegriffen, nachdem Zivilbullen zwei Genossen geboxt und getreten hatten

29. Oktober 2014 – Repressionen ohne Ende in Messolonghi.

Der Polizeistaat hat keine Grenzen in der Stadt Messolonghi. Bei ihrem Versuch, in der Nähe des zentralen Platzes ein Transparent aufzuhängen, wurden zwei Genossen von zwei Zivilbullen körperlich angegriffen. Die Genossen setzten sich gegen den brutalen Angriff kraftvoll zur Wehr und wurden zum Polizeirevier Messolonghi gebracht. Kurz darauf gab es einen Doppelangriff auf das Polizeirevier, und Bullenwagen wurden demoliert. Es werden bald weitere Updates folgen.

Solidarität mit den verhafteten Genossen.

Der kommende Winter wird schwer auf euch fallen, Drecksäcke.

Athen: Demo in Solidarität mit den am 8. April in der ASOEE Fakultät verhafteten Migranten

Am Abend des 6. Mai 2014 hielten die Leute in der Innenstadt Athens eine Demonstration ab. Sie verlangten die sofortige Freilassung der zehn Migranten, die sich seit dem 8. April in Gewahrsam befinden (zwei weitere Verhaftete wurden bis zur Anhörung freigelassen). An besagtem Tag wurden 12 Migranten (und ein Student) während einer koordinierten Razzia von Zivilbullen, Faschos, DELTA Motorradeinheiten der Polizei und MAT Anti-Riot-Einheiten vor der ASOEE Fakultät (Wirtschaftsuniversität Athen) gefangen genommen.

Die Demo mit rund 400 Protestierenden, MigrantInnen und solidarischen Leuten, startete an der ASOEE und bewegte sich dann durch die Patission-, Mythimnis-, Ierosolymon-, Aristotelous- und Heydenstraße. Bevor sie zum Gebäude der ASOEE zurückkehrte, lief sie durch Stadtteile, in denen MigrantInnen wohnen. In der Umgebung von Kypseli, Aghios Nikolaos, Patissia und dem Stadtzentrum verteilten verschiedene Kollektive Texte in unterschiedlichen Sprachen, Flyer und Druckschriften.

Das Gerichtsverfahren gegen die Verhafteten ist für den 25. Juni 2014 angesetzt, nachdem es bereits zwei Mal verschoben wurde.

Wir machen weiter…
Bis auch der/die letzte MigrantIn aus den Lagern und Polizeiwachen befreit ist.

Solidarische Menschen aus den Stadtteilen, die sich im Zentrum Athens befinden

Athen: Polizeiübergriff 8.4.2014 auf migrantische Straßenhändler vor der ASOEE Fakultät

Antifaschistisches Banner in Thissio (Athen 12.04.): “Solidarität mit den migrantischen Straßenhändlern vor der ASOEE”

Seit dem vergangenen Monat ist die Polizei verstärkt vor der Wirtschaftsuniversität Athens, allgemein bekannt unter dem Namen ASOEE (in der Patission Straße) präsent, um ihre Macht zu demonstrieren. Jeden Tag sind alle Arten von Bullen um die Uni herum im Einsatz mit dem Ziel, uns einzuschüchtern und uns daran zu hindern, auf dem Gehweg vor der ASOEE Dinge zu verkaufen. Im Hinblick auf die sich nähernden Kommunalwahlen wetteifern die verschiedenen Kandidaten darum, wer von ihnen am effektivsten “die Ordnung im Stadtzentrum Athens wieder herstellen” kann, wer härter gegen uns, die MigrantInnen, durchgreift, wer brutaler gegen die Studierenden und die, welche uns im täglichen Kampf beistehen, losschlägt.

Am 8. April umstellte die Polizei erneut das Gebäude der ASOEE. Ungefähr um 11 Uhr vormittags griff eine Gruppe von 20 Typen identischen Aussehens mit identischen Gegenständen in den Händen die Straßenhändler an und versuchten erfolglos, den Eingang zur Fakultät zu versperren. Ein paar Minuten später erstürmten Bullen den Gehwegstreifen. Um 15.30 Uhr wiederholte sich das Ganze. Dieses Mal griffen ungefähr 40 Typen an (Zivilbullen und einige aus der vorherigen Gruppe), von denen 2 oder 3 das Eingangstor zum Gebäude blockierten. Gleichzeitig kamen Einheiten von DELTA-Motorradbullen angefahren und begannen willkürlich zusammen mit Aufstandsbekämpfungstruppen, Menschen die umgebenden Straßen entlang zu jagen, zu verprügeln und festzunehmen. Ein männlicher Student und zwölf Migranten wurden infolgedessen auf eine Polizeiwache gebracht. Am selben Nachmittag berief die Studentenvereinigung eine Versammlung ein, an welcher viele weitere solidarische Menschen teilnahmen und es wurde eine spontane Demonstration zur Polizeiwache nach Kypseli beschlossen, wo die Festgenommenen gefangen gehalten wurden. Die Demonstration wurde von der Polizei aufgehalten; kurz darauf fand eine Protestversammlung auf dem Amerikis Platz statt. Am nächsten Tag wurden die Gefangenen zum Gericht gebracht und des Widerstands gegen die Staatsgewalt, Angriffs mit Körperverletzung und illegalen Handels beschuldigt. Zur selben Zeit drangen Bullen ohne Anwesenheit eines Staatsanwalts in die Häuser der verhafteten Personen ein, ohne jedoch etwas von Interesse zu finden. Die Verhandlung wurde auf den 23. April verschoben; der Student wurde freigelassen, die zwölf Migranten jedoch werden durch Beschluss der Polizei weiterhin in Gefangenschaft gehalten.

Die Bullen haben eine Reihe von rassistischen administrativen Gesetzen aktiviert (Präsidialdekret 113/2013, Gesetz 3386/2005) und erachten die verhafteten Migranten als “gefährlich für die öffentliche Sicherheit und Ordnung”. Dies sind Rechtsvorschriften, welche die Polizei dazu ermächtigen, unabhängig von der formalen Entscheidung eines Gerichts jede Migrantin und jeden Migranten, selbst wenn er oder sie gültige Papiere besitzt, weiterhin in Haft zu behalten. In der Praxis ist die Polizei dazu ermächtigt, Dokumente festgenommener MigrantInnen zu konfiszieren, diese für 18 Monate in einem Konzentrationslager einzukerkern und ihre Abschiebung anzuordnen. Anders gesagt hat die Polizei die Macht, MigrantInnen gefangenzunehmen und ihnen anzuhängen was sie wollen (was nebenbei das ist, was sie am besten kann…). Auf diese Weise kann sie entscheiden, dass ihre Verhaftung sie zu “einer Gefahr für die öffentliche Ordnung oder die Sicherheit des Landes” mache und behaupten, dass es Gründe für ihre Festnahme und Abschiebung gebe. Im Fall einer Anfechtung dieser Entscheidung in erster Instanz ist die zuständige Behörde, um eine Entscheidung zu treffen, wiederum die Polizei. Die letzte gerichtliche Möglichkeit, die festgenommenen MigrantInnen zur Verfügung steht, ist es, sich an ein Verwaltungsgericht zu wenden, wo die Chance auf ihre Rehabilitation de facto gleich null ist – die Richter schauen sich die Akten im Schnelldurchlauf an (eine Prozedur von 5 Minuten) und bestätigen einfach die vorherige Entscheidung der Polizei. Diese Regelungen wurden zuletzt angewendet im Fall von vier Migranten, die am 22. Oktober 2013 vor der ASOEE im Laufe eines Polizeiangriffs verhaftet wurden, und im Fall des einen von elf Verhafteten vom Viktoria Platz (im Zentrum Athens) während einer Flugblattverteilaktion gegen Gefangenenlager am 28. Dezember 2013.

Als wir verschiedene Länder verließen, glaubten wir, dass wir wenigstens weiterhin in Freiheit leben könnten. Doch wir haben unsere Freiheit verloren, sobald wir in Griechenland ankamen, obwohl die Migration nach Griechenland für uns das Risiko bedeutete, unser Leben zu verlieren – wie diejenigen, die vor der Küste der Insel Farmakonisi ertranken oder vor kurzem vor der Küste der Insel Lesbos. Als wir hierherkamen, fanden wir uns in einer Art Gefängnis wieder, ein Gefängnis ohne Mauern. Sie verleumden uns in rassistischen Kampagnen der Desinformation. In den Medien werden wir nicht anders denn als Diebe, Mörder und Überträger von Krankheiten dargestellt. Mithilfe der Einführung von rassistischen und veralteten Gesetzen wird uns nicht erlaubt, zu arbeiten. Bullen, Faschisten und Rassisten jagen uns in den Straßen. Dies geschieht nicht nur in der Umgebung der ASOEE, sondern auch in Monastiraki, Thissio, Omonia, in allen unseren Stadtteilen. Wir leben jeden Tagen in der Gefahr, eingesperrt zu werden, sei es auf einer Polizeiwache oder in einem Gefangenenlager.

Und die Dauer der Gefangennahme wird immer länger: zu Beginn war die längste Frist der Einkerkerung drei Monate, dann sechs, neun, vor kurzem 18 Monate, und von jetzt an gibt es für die Haftzeit überhaupt keine Begrenzung mehr (wenn man sich der Kooperation durch “freiwilliges Verlassen des Landes” verweigert).

Und jetzt verbieten sie uns durch ständige Polizeiüberfälle vor der Universität, auf den Straßen Dinge zu verkaufen, was unsere einzige Möglichkeit war, zu überleben. Es war die einzige Möglichkeit, ein bisschen Geld zu verdienen, unsere Miete und Wasser- und Stromrechnungen zu bezahlen und etwas zu Essen zu kaufen. Was wir uns wirklich wünschen, ist, ein Leben in Würde, im Schweiße unseres Angesichts führen zu können.

Ohne Papiere können wir nicht arbeiten, ja nicht einmal unser Haus verlassen. Wir können uns nicht in die Gesellschaft integrieren, wir haben keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung – warum verbrennen sie uns dann nicht gleich bei lebendigem Leib?

Wir sind keine Diebe, Mörder oder Vergewaltiger. Wir hören überall, dass die Länder der “Dritten Welt” un-zivilisiert seien. In diesen Ländern gibt es jedoch nicht einen solchen rasenden Hass gegen Ausländer oder so viele Gefangenenlager oder so viele Grenzzäune oder so viele durch die Polizei der Küstenwache Ertrunkenen. Griechenland hat scheinbar nicht verstanden, dass wir, die Migrantinnen und Migranten, nicht das Problem sind. Wir wollen eine Welt ohne Diskriminierungen, ohne Ungerechtigkeit, ohne Rassismus, ohne Reich oder Arm. Jeden Tag sind wir mit Existenzangst, Polizeibrutalität und der Gewalt der Bosse konfrontiert – wir sind kein Problem; aber wir können eins werden.

Kommt alle zum Evelpidon Gericht am Mittwoch, 23. April 2014* um 12 Uhr
Freiheit für die Verhafteten
Kein einziger Migrant und keine einzige Migrantin in Gefangenenlager

Gemeinschaften des Kampfes aus Einheimischen und MigrantInnen in der ASOEE und überall

Versammlung der MigrantInnen und solidarischen Menschen in der ASOEE
Jeden Donnerstag um 20 Uhr

* Das Verfahren wurde auf den 2.Mai verschoben.

Athen: Solidarität mit den 5 GenossInnen, verhaftet in Barcelona am 13. November 2013 – Mónica und Francisco sind in Untersuchungshaft

Am 18. November brachten Mitglieder von Contra Info ein Banner in Solidarität mit den 5 GenossInnen, die am 13. November in Barcelona verhaftet wurden und unter dem Antiterrorgesetz wegen direkter Aktionen angeklagt werden, zu denen sich das Kommando Mateo Morral bekannt hat, auf dem Exarchia Platz in der Innenstadt Athens an. Auf dem Banner steht: “Freiheit für die 5 GenossInnen, verhaftet am 13.11. in Barcelona: Rocío, Valeria, Mónica, Francisco, Gerardo – Solidarität und Aktionen über die Grenzen hinaus!”

Die GenossInnen wurden von Barcelona nach Madrid überführt, wo sie für weitere vier Tage in Isolationshaft gesperrt wurden. Am Sonntag, 17. November wurden sie schließlich dem Richter in Madrid vorgeführt.

Alle 5 AnarchistInnen sind zurzeit Geiseln des spanischen Staates: Rocío Yune, Valeria Giacomoni und Gerardo Formoso wurden freigelassen, haben aber laufende Anklagen und restriktive Auflagen außerdem wurden ihnen ihre Ausweise weggenommen. Mónica Caballero und Francisco Solar befinden sich ohne Kaution im Gefängnis in Untersuchungshaft.

Aus der Baugrube der Gegeninformation senden wir den 5 verfolgten GenossInnen all unsere Stärke and rufen zur Vervielfachung der Gesten von praktischer Solidarität auf. Konfrontiert mit der Polizei, zwischenstaatlicher und medialer Repression sind wir nicht gewillt auch nur einen einzigen Schritt zurückzuweichen.

Feuer den Gefängnissen! Feuer den Grenzen!

GenossInnen in Barcelona verhaftet für die Aktion des „Aufständischen Kommandos Mateo Morral“

Am 2. Oktober 2013 brachte die anarchistische Gruppe „Aufständisches Kommando Mateo Morral“ eine Explosionsvorrichtung im berühmten faschistischen Kirchenmonument, der Basílica del Pilar in Saragossa, Spanien, an. Diese Kathedrale ist einer der wichtigsten Tempel für die Herrschenden und stellt eines der Hauptsymbole des und einen Treffpunkt für den Faschismus dar. Diese Aktion hatte nicht den Vorsatz, Gemeindemitglieder oder TouristInnen zu verletzen; die Gruppe gab vorher eine Warnung an die Basílica del Pilar und an Zeitungen heraus.

Am 13. November 2013 drangen die Bullen in Barcelona in eine Wohnung ein und führten einen antiterroristischen Einsatz durch; fünf Personen (aus Chile, Argentinien und Italien) wurden festgenommen und wegen der Aktion, zu der sich das Aufständische Kommando Mateo Morral bekannt hat, angeklagt. Wir warten auf Neuigkeiten zum Zustand der fünf Verhafteten. Unter ihnen befinden sich auch Mónica Caballero und Francisco Solar, AnarchistInnen aus Chile, die in jüngster Vergangenheit wegen des „Caso Bombas/Bomben Falls“ verfolgt und eingesperrt wurden, einem juristischen Fiasko für den chilenischen Staat. Die beiden wurden 2012 in allen Anklagepunkten freigesprochen.
Auf dem Plakat steht:

„Solidarität und Aktionen für die verhafteten GenossInnen in Barcelona.
Kein Staat, keine Grenze wird jemals in der Lage sein, den sozialen Krieg zu stoppen.
Möge die Distanz kleiner werden durch die Gesten der Solidarität.
Mögen sich die Angriffe gegen die Macht Tag für Tag multiplizieren.
Sofortige Freilassung von Mónica und Francisco!
Kriegsgefangene raus auf die Straße“

Es folgen Auszüge aus der Solidaritätserklärung für Mónica und Francisco, die von einigen ihrer Mitangeklagten im berüchtigten Bomben Fall stammen.

„Das Band der Solidarität ausdehnen …
Mónica und Francisco wurden im August 2010 im so genannten Bomben Fall verhaftet. Beide begegneten dem Prozedere gegen sie mit Würde und Rebellion, verbrachten über 9 Monate im Gefängnis unter Regelwerken der Hoch- und Maximalsicherheit, lehnten es ab, die Erpressung des Staatsanwaltes zu akzeptieren, führten zusammen mit ihren Mitangeklagten einen Hungerstreik durch, der über 65 Tage dauerte, stellten sich gegen eines der längsten Gerichtsverfahren Chiles und alle Anklagen gegen sie wurden fallengelassen, ohne eine einzige Vorstrafe. Die jetzigen Anschuldigungen Seitens der Presse und Polizei basieren auf den Gerichtsakten des Bomben Falls, ein Angriff, der gegen anarchistische Räume, Milieus und Individuen entfesselt wurde. Nun streben die Mächtigen danach, den Kadaver des Bomben Falls wiederauferstehen zu lassen, drohen damit neue Verfahren gegen uns zu eröffnen; damit konfrontiert machen wir klar, dass wir die Anschuldigungen ablehnen, aber wir verleugnen nicht, wer wir sind, unsere Ideen, unsere Beziehungen, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Kampf. …
Mónica und Francisco sind unsere GenossInnen und wir verteidigen sie gegen die Medien- und die Polizeikampagnen, die von chilenischen wie spanischen Staat durchgeführt werden. Weil alle Staaten Terroristen und alle Gefängnisse Zentren der Vernichtung sind. Revolutionäre Solidarität über alle Grenzen hinweg.“

Alle fünf verhafteten GenossInnen sollten eigentlich am 15. November in Madrid vor dem Richter erscheinen aber die Polizei hat ihren incommunicado Gewahrsam (Isolationshaft) bis Sonntag 17.11. verlängert. Am Sonntag ordnete der Richter Untersuchungshaft für Mónica Caballero und Francisco Solar und die vorläufige Entlassung für Rocío Yune, Valeria Giacomoni und Gerardo Formoso an.

Griechenland: Die Bullen räumten das besetzte Orfanotrofio in Thessaloniki

In den Morgenstunden des 2. Septembers 2013 führte die Polizei eine weitere Operation gegen Hausbesetzungen durch. Dieses Mal war das besetzte Orfanotrofio, ein ehemaliges Waisenhaus im Stadtteil Toumba, Thessaloniki das Ziel.

Im Gebäude wurden sieben HausbesetzterInnen verhaftet und beschuldigt gegen das Gesetz, das die Besetzung öffentlicher Gebäude betrifft, verstoßen zu haben. Außerdem wurde ihnen Waffenbesitz zur Last gelegt (angeblich wurde im besetzten Haus eine Luftpistole gefunden). Alle GenossInnen befinden sich in Gewahrsam und werden vor Gericht erscheinen müssen.

Im letzten Jahr wurde bekannt gegeben, dass das Gesundheitsministerium das besetzte Orfanotrofio der Heiligen Metropolis von Thessaloniki übertragen hat.

Fickt den Staat und die Kirche!
Sofortige Freilassung unserer GenossInnen!

Rio de Janeiro: Filmmaterial von den Zusammenstößen in Leblon

Im südlichen Gebiet von Rio de Janeiro protestierten in der Nacht des 17. Juli Tausende in der Umgebung der Straße, in der der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Sérgio Cabral Filho, im Luxus lebt. Darauf folgten Ausschreitungen und Verhaftungen in Leblon, dem wohlhabendsten Bezirk der Stadt.

Griechenland: Text der vier verhafteten Anarchisten im Zusammenhang mit dem doppelten Raubüberfall in Velventos, Kozani

Unsere Tage vergehen, unsere Nächte nicht.

Wir laufen unserer Flucht entgegen, während sich um uns herum eine umfassende Menschenjagd abspielt. Hinter uns ein vorbestimmtes Leben, geschnitzt von den Händen der Herrschenden mit dem Ziel für uns Unterwerfung als objektive Bedingung zu internalisieren, Systeme von Gesetz und Regeln moralisch zu legitimieren, um das Individuum mit der statistischen Logik der Zahlen zu entzerren. Vor uns, die Welt unserer utopischen Fantasien, die allein mit Gewalt erobert wurde. Ein Leben, eine Chance und bestimmte Entscheidungen.

Schau auf die Lücke zwischen den Wolken und spring, denn der Fall war nie eine sicherere Wahl.

Am Freitag, dem 1. Februar, zusammen mit einer Gruppe von GenossInnen, führten wir einen Raubüberfall in der Agrotiki-Bank und im Postbüro in Velventos, Kozani, durch. Unserer Ansicht nach ist es von einiger Bedeutung, in einem Umfang, den operativen Teil des Überfalls zu analysieren. Dies vor allem um alle Elemente des Falls zu beleuchten, die Entscheidungen, die wir getroffen haben, die Fehler, die wir gemacht haben und die Gründe, die uns zu diesem geführt haben:

Und so, an diesem Freitagmorgen, griffen wir die beiden Ziele aufgeteilt in zwei Teams an. Unser Ziel von Beginn an war es das Geld aus beiden Tresoren zu nehmen, was wir taten. Während unserer Flucht, führten eine Reihe unglücklicher Ereignisse und falscher Umgang mit der Situation, zur Entdeckung unseres Fahrzeuges, genauso wie unsere Richtung zur Polizei.

Wegen dem Polizeikordon, suchte der Genosse der den Transporter gefahren hat, der nach außen als ein Krankenwagen getarnt war, nach Fluchtwegen für die Gruppe, die den Raubüberfall durchgeführt hatte. Bei diesem Versuch machte er den Fehler dreimal an einem Bullenauto vorbeizufahren, was zur Folge hatte, das er als ein Verdächtiger galt. Eine Autoverfolgungsjagd folgte und dann, weil sie in einer für ihn unbekannten Gegend endete, erreichte er vier Sackgassen; in der letzten in der er umstellt war, war tatsächlich jede Möglichkeit zur Flucht erloschen. So wurde er nach dem Verbrennen des Transporters verhaftet. Mit all diesen Entwicklungen und während unser Genosse, der das Fluchtfahrzeug hatte, bereits in den Händen der Bullen war, wurden unsere Fluchtmöglichkeiten drastisch eingeschränkt.

Wir entschieden deshalb, das erste entgegenkommende Fahrzeug anzuhalten, da es eine sicherere Flucht für uns und unsere Genossen garantieren würde. Die Hauptsache unter dieser Bedingung war sicherzustellen, dass das neue Fluchtfahrzeug unserer Genossen den Bullen nicht bekannt wird , so beschlossen wir den Fahrer des Wagens bei uns zu behalten, bis wir auch für uns einen Fluchtweg gefunden hatten. Es war etwa an diesem Punkt, als wir auf ein Bullenauto trafen, was allmählich zu einer wilden Autoverfolgungsjagd bis zur Stadt Veria führte, woraufhin die meisten Polizeikräfte der Umgebung hinter uns waren. Selbstverständlich haben wir nicht einmal für eine Sekunde in Erwägung gezogen unsere Geisel als menschliches Schild zu benutzen (wir hätten kein Problem damit gehabt, wenn er ein Bankmanager gewesen wäre), die Polizei wusste sowieso nicht von ihm. Schließlich wurde er ein menschlicher Schutzschild für die Bullen ohne deren Wissen, da er der Grund dafür war, dass wir unsere Waffen nicht einsetzten um uns zu befreien. Weil unser Gewissen und unsere moralischen Grundsätze uns nicht erlaubten das Leben eines Menschen zu riskieren, der bei uns gegen seinen eigenen Willen landete.

An dieser Stelle möchten wir etwas klarstellen, wir haben die Waffen nicht getragen um jemanden einzuschüchtern, sondern als Mittel für den Fall, dass wir mit den Bullen zusammenstoßen. So, der Grund warum wir nicht so gehandelt haben, wie wir gekonnt hätten, um zu entkommen, war ein Zustand in dem wir aufgrund unseres falschen Umgangs mit der Situation waren. Die einzige Möglichkeit zur Flucht war jetzt Geschwindigkeit und unser Versuch mit unserem Fahrzeug Distanz von den Bullen, die uns verfolgten, zu gewinnen.

Wie auch immer, die Stadt Veria ist nicht der beste Ort für so etwas und so blieben wir schnell in einer schmalen Straße stecken, was zu unserer Verhaftung führte. Während unserer Verhaftung war das Einzige, was wir von Anfang an angaben, dass die Person, die mit uns im Auto war nichts mit den Überfällen und mit uns zu tun hatte.

Trotzdem schlugen die Bullen ihn auch weiterhin, zumindest so lange wie wir Blickkontakt mit ihm batten. Die obige Schilderung wurde nicht als eine Art von Angeberei und Selbstdarstellung geführt, sondern um das Vermächtnis der Verhaftungen ohne einen Kampf, zu der uns die Umstände führten, umzukehren. Continue reading Griechenland: Text der vier verhafteten Anarchisten im Zusammenhang mit dem doppelten Raubüberfall in Velventos, Kozani

Griechenland: Anarchisten Dimitris Politis und Yannis Michailidis verhaftet

Laut eines Reports auf Indymedia Athen, wurden die GenossInnen Yannis Michailidis und Dimitris Politis zusammen mit zwei weiteren Personen von der Polizei verhaftet.

Gegen beide GenossInnen wurden Haftbefehle wegen vermeintlicher Beteiligung in der anarchistischen revolutionären Organisation „Verschwörung der Feuerzellen“ ausgestellt.

Die Verhaftungen fanden Montagmorgen am 1. Februar 2013 statt und jetzt versuchen die Bullen die Verhafteten mit den zwei bewaffneten Banküberfällen im weiteren Umkreis Kozanis (Nordgriechenland) in Verbindung zu bringen.

Alle vier Geiseln wurden von den Bullen schwer verprügelt. In einem Video der Massenmedien aus dem Gerichtsgebäude in Kozani, rufen GenossInnen:

„Lang lebe die Anarchie! Lang lebe die Anarchie, ihr Drecksäcke!“

„Lang lebe die Anarchie! Bullen, Richter, Politiker, ihr habt keinen Grund, ruhig zu schlafen. Wir haben eine Schlacht aber nicht den Krieg verloren! – Verpisst euch!“

Den GenossInnen, die vom Staat gekidnappt wurden viel Kraft!

Athen: Anti-Repressions-Flugblatt der offenen Volksversammlung in Peristeri

Wenn wir nicht in jedem Stadtteil Widerstand leisten, werden unsere Städte moderne Gefängnisse

20. Oktober

WIR LASSEN UNS WEDER ZUM SCHWEIGEN BRINGEN NOCH TERRORISIEREN

Am Mittwoch, 26. September, dem Tag des Generalstreiks, protestierten Tausende von Menschen gegen die bevorstehenden arbeitnehmerInnenfeindlichen Maßnahmen, die noch mehr Verarmung in unser Leben bringen werden.

Vom frühen Morgen an erfolgten Angriffe eines massiven Polizeiaufgebots ohne Anlass auf die sich vorab treffenden Nachbarschaftsversammlungen von Aghios Dimitrios (Brachami), Vyronas–Kaisariani–Pangrati und Zografou und hinderten sie daran, an der Streikdemonstration ins Stadtzentrum teilzunehmen. Dutzende von Menschen wurden festgenommen. Besonders in Zografou wurden Personen von den Repressionskräften gejagt und verprügelt und Terror im ganzen Gebiet verbreitet. Insgesamt gab es allein in Zografou 20 Festnahmen, von denen 12 in Inhaftierungen umgewandelt wurden, darunter auch minderjährige Schülerinnen und Schüler.

Während der Streikdemo schlugen die Repressionskräfte TeilnehmerInnen brutal zusammen, verschossen massiv Tränengas, nahmen 129 Personen in Gewahrsam und verhafteten 22 Personen, wobei sie einem genau vorbereiteten Plan folgten, die Menschenmenge auseinanderzutreiben.

Am selben Nachmittag versammelten sich Dutzende von Menschen erneut auf dem Gardenias Platz in Zografou, wo sie ohne Anlass von DELTA-Polizeieinheiten auf Motorrädern und MAT-Sondereinsatzschwadronen schikaniert wurden.

Die staatliche Repression setzte sich in der folgenden Zeit fort mit einer Reihe von Versuchen, jegliche Aktivität innerhalb der Protestbewegung zu verhindern.

Am 30. September während einer antifaschistischen Motorraddemonstration im Zentrum Athens attackierten DELTA-Einheiten auf Motorrädern einige der Teilnehmenden und schlugen sie zusammen. 15 Antifaschistinnen und Antifaschisten wurden festgenommen, auf dem Polizeihauptquartier gefoltert und, der Verbrechen beschuldigt, auf Kaution freigelassen.

Am ersten Oktober bei einer Solidaritätszusammenkunft vor dem Gericht in Evelpidon wurden die Anwesenden auf dem Gelände auseinandergejagt und bis in die umgebenden Straßen hinein verfolgt. Weitere 25 Personen wurden festgenommen, wobei vier von ihnen angeklagt und im Polizeihauptquartier in Gewahrsam gehalten wurden.

Zur gleichen Zeit wurden viele Schulen in ganz Griechenland von Schülerinnen und Schülern besetzt, die für eine freie Bildung kämpfen. Auch sie wurden von Behörden angegriffen. Vor allem am 2. Oktober drangen uniformierte und zivile Polizisten in den Hof des 1. Staatlichen Gymnasiums in Holargos ein und zögerten nicht, Schülerinnen und Schüler zu verspotten und zu verletzen, um die Besetzung zu beenden.

Am 4. Oktober stürmten Werftarbeiter, die schon seit sechs Monaten keinen Lohn mehr erhalten hatten und zusätzlich gegen die Implementierung von Arbeitsplatzrotation in der Skaramaga Schiffswerft kämpfen, das Pentagon (Hauptquartier des griechischen Verteidigungsministeriums) und forderten ihren ausstehenden Lohn. Es folgten direkte Zusammenstöße, Handgemenge, daraufhin massive Repression und Tränengaseinsatz. MAT-Einheiten nahmen 107 Personen in Gewahrsam und inhaftierten 12 Personen.

Am selben Tag (dem 4.10.) während einer weiteren solidarischen Zusammenkunft für die 15 verhafteten Antifaschistinnen und Antifaschisten der Motorraddemo vom 30.9. gab es erneut brutale Repression durch Aufstandsbekämpfungseinheiten, mehrere der Anwesenden wurden verletzt.

In den frühen Morgenstunden des 8. Oktobers, während der Besetzung des Informationszentrums des staatlichen Elektrizitätsunternehmens (Public Power Corporation) durch Angestellte, Mitglieder der Arbeitergewerkschaft GENOP–PPC, wurden 18 Personen festgenommen.

Am Morgen desselben Tages (8.10.) bei einer Protestaktion von Arbeitern im psychiatrischen Krankenhaus Dromokaiteio nahm die Polizei drei Mitglieder des Gewerkschaftsvorstands fest.

Am 9. Oktober demonstrierte der Staat „Zero Tolerance“ durch das Verbot von Demonstrationen und Versammlungen von Personen im Zentrum Athens und den Einsatz von Scharfschützen und Polizeihubschraubern, Bedingungen, die nur Erinnerungen an das Junta-Regime wachrufen können. AktivistInnen wurden in ihrem Zuhause festgenommen und ganze Kollektive als Geisel genommen und von ihrem Versammlungsort abgeführt. Die versammelte Menge im Zentrum der Stadt wurde auseinandergetrieben und von MAT-Schwadronen, DELTA- und DIAS-Motorradeinheiten verprügelt. Insgesamt erfolgten 217 Festnahmen und 24 Inhaftierungen.

Am Donnerstag, 18. Oktober, Generalstreik, machten die Repressionseinheiten massiv Gebrauch von Gewalt, Chemiewaffen und Blendschockgranaten. Demonstrierende wurden schwer verletzt, 107 Personen festgenommen, 7 in Polizeigewahrsam gehalten mit drohenden Anklagen als Konsequenz des Angriffs auf sie. Während der Streikdemo kam ein Demonstrant ums Leben. Er war ein Hafenarbeiter, seit 2006 arbeitslos, und hatte sich dem Block der Gewerkschaft PAME angeschlossen.

In 23 Tagen gab es insgesamt 585 Festnahmen und 105 Inhaftierungen.

Noch einmal, die Rachsucht der Repressionsmechanismen entlädt sich in Maßnahmen, die ein Exempel statuieren sollen an allen, die Widerstand leisten und kämpfen. So vielen Menschen wird ein Verbrechen vorgeworfen, sogar wegen des Tragens einer einfachen OP-maske, und Fotos ihrer Gesichter und Details festgenommener Demonstranten haben sie an die Medien des Regimes weitergegeben.

  • SOZIALE KÄMPFE KÖNNEN NICHT EINGEKERKERT ODER ANGEKLAGT WERDEN

  • KEINE STRAFVERFOLGUNG DER GEFANGENEN KÄMPFERINNEN UND KÄMPFER

  • GEMEINSAMER WIDERSTAND IST UNSERE STÄRKE
  • SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE

OFFENE VOLKSVERSAMMLUNG IN PERISTERI

Jeden Montag & Donnerstag auf dem Dimarchiou Platz um 20.00 Uhr

Patras: DIE LEIDENSCHAFT FÜR FREIHEIT IST STÄRKER ALS ALLE GEFÄNGNISSE

Die vier verhafteten Genossen wurden alle entlassen!

Momente der Genossenbefreiung aus dem Gerichtsgebäude:

Parolen, die zu hören sind:
„Solidarität ist die Waffe der Völker; Krieg dem Krieg der Bosse“
„Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse!“

In den frühen Morgenstunden am Montag, 15. Oktober, zogen fast 150 GenossInnen vom Parartima Squat los und kamen gegen 8.30 Uhr vor dem Gericht in Patras an, um ihre praktische Solidarität mit den vier Genossen, die seit dem 11. Oktober in U-Haft festgehalten und aufgrund des Meineids von Faschisten mit Anklagen wegen Schwerverbrechen bedroht waren, zu zeigen.

Um 11.30 Uhr, während es stark regnete, war die Zahl der solidarischen Menschen vor dem Gerichtsgebäude auf über 400 angewachsen. Die vier Verhafteten (drei Erwachsene und ein Minderjähriger) standen vor einem Untersuchungsrichter und einem Staatsanwalt. Die letzte Geisel wurde gegen 15 Uhr freigelassen. Es wurde angeordnet, sie alle im schwebenden Verfahren unter restriktiven Bedingungen freizulassen – das bedeutet, dass ihnen das Verlassen des Landes verboten ist und sie sich einmal im Monat auf der lokalen Polizeiwache melden müssen (der Minderjährige wurde angewiesen, sich einem Jugendgerichtshelfer vorzustellen).

Nicht einmal für einen Augenblick wurden die Genossen allein gelassen. Vor der Gerichtsanhörung fanden vor der Polizeihauptwache von Patras Solikundgebungen statt. Es wurden Plakate geklebt und Texte in den Stadtbezirken verteilt. Am Sonnabend, 13. Oktober, wurde auch das Studio des lokalen TV-Senders „Super B“ von AnarchistInnen/Antiautoritären verschiedener Kollektive besetzt, die damit gegen den Faschoübergriff auf dem Psila Alonia Platz am 11. Oktober und der Verhaftung der vier Genossen an einem anderen Ort protestierten. Hier folgt das Video, das mit einer Erklärung des Kollektivs Perasma („Durchgang“ vom Maragopouleio Squat) ausgestrahlt wurde und die 20.30 Uhr Kurznachrichten unterbrach:

http://www.youtube.com/watch?v=MjWOBHElQug

Quellen: Patras freies Radio Katalipsi („Squat“) 93.7FM,
Anarchistische Gruppe Dysinios Ippos („Widerspenstiges Pferd“),
Indymedia Athen

SCHLAGT DIE FASCHISTEN! SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE!

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf Privatfahrzeuge von Bullen

LEBEN IN ZEITEN DER TOTALITÄREN DEMOKRATIE

Im Anschluss an die Sommerkampagne gegen ImmigrantInnen mit zehntausenden Festnahmen und Verhaftungen, die bis heute landesweit weitergeht und sarkastischerweise den Namen “Xenios Zeus” (gastfreundlicher Zeus) trägt, rückt nun wie erwartet, der Feind im Inneren ins Visier der Repression und Wilkür.

Daher wird es nun, nach dem ersten Anlauf mit der Hollywood-artigen Invasion durch Anti-Riot- und Antiterrorpolizeieinheiten (MAT und EKAM) im Delta Squat in Thessaloniki, Zeit für die Streikenden und antifaschistischen DemonstrantInnen. Am 26. September, dem Tag des Generalstreiks (i), trafen die repressiven Schläge die Vorversammlungen der Volksversammlungen in den Gebieten Zografou und Aghios Dimitrios. Kämpfende wurden verprügelt und festgenommen, ihre Fotos medial veröffentlicht. Die tausenden Streikenden mussten während der Demonstrationen, inmitten eines Klimas unerbittlicher Polizeigewalt, gar noch schlimmeres wegstecken.

Am 30. September wurde eine antifaschistische Motorradpatrouille von den Nachfolgern Bourandas (ii), den amoklaufenden Mannschaften der DELTA Polizei, angegriffen, die herbeieilten, um ihre ideologischen Freunde zu verteidigen, nachdem selbige von den Antifas die Behandlung bekamen, die sie verdienen. Die Resultate der Operation führten zu schwer verletzten GenossInnen und 15 Verhaftungen unter ihnen. Am nächsten Tag, während die Verhafteten in der Polizeihauptwache (GADA) weiterhin verprügelt und gefoltert wurden, wurde die Solidaritätskundgebung mit dem berüchtigten Sadismus, der den Prätoren der griechischen Polizei anhängt, in dem – “sterilisierten” und für diese Umstände passenden – Gericht in der Evelpidon Straße ohne Provokation angegriffen . Als Ergebnis gab es mehr Verletzungen und vier zusätzlich Festgenommene.

Die Transformation des Landes in einen lateinamerikanischen Regimetyp erinnert uns an andere Zeiten – an das vergipst werden, falls jemensch das nicht sofort verstanden hat (iii) -, was auch demonstriert wurde durch das Verbot von Umzügen und Versammlungen am 9. Oktober in großen Teilen Attikas, die von dem Polizeipräsidenten angeordnet wurden, sowie durch die Orgie an Präventivfestnahmen, die auf den Straßen, vor den Häusern der Kämpfenden und an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel während und nach den Protesten gegen den Besuch der Kaiserin Merkel in Athen durchgeführt wurden; und diese Entwicklung wird nicht toleriert werden.

Deshalb trugen wir am 8. und 9. Oktober unseren Teil bei und fackelten Privatautos- und Motorräder von Bullen in folgenden Bezirken ab:

– 2 Motorräder in der Eressou Straße in Exarchia
– 1 Fahrzeug in der Leosthenous Straße in Peristeri
– 2 Motorräder in der Lyttis Straße in Egaleo
– 1 Fahrzeug in der Sporadon Straße in Kypseli

An dieser Stelle, möchten wir die Polizei darauf aufmerksam machen, dass diese Aktion nur der Anfang war; und sie ungeachtet ihrer “Heldentaten” zum Ziel werden. Wir werden sie auf jede Art und mit allen Mitteln, die wir zum jeweiligen Zeitpunkt als notwendig erachten, angreifen.

Alles geht weiter…

Quelle

i Der nächste Generalstreik wurde für den 18. Oktober 2012 angekündigt.
ii Nikos Bourandas war der Anführer der Kraftfahrzeugabteilung der griechischen Polizei während der Besatzung Griechenlands durch die Achsenmächte – ein berüchtigter Nazikollaborateur in Athen-Piräus.
iii Während der Militärdiktatur (1967-74), beschrieben die Obristen das Land als einen “eingegipsten Patienten”, um ihn von den Krankheiten Kommunismus und Anarchismus zu heilen.

Griechenland: In der Stadt Patras tobt eine antifaschistische Schlacht; vier Genossen verhaftet und von Anklagen wegen Schwerverbrechen bedroht

IHR MÜSST FASCHISMUS VERSTEHEN – ER WIRD NICHT VON ALLEINE STERBEN; IHR MÜSST IHN ZERSCHLAGEN

Der Montagmorgen, 1. Oktober, erlebte eine weitere Polizeioperation gegen ImmigrantInnen und Flüchtlinge unter dem Namen „Xenios Zeus“ (gastfreundlicher Zeus). Diesmal im Hafen der Stadt Patras. Schon seit dem vorherigen Tag war die Polizei in der Stadt massiv präsent, Anti-Riot-Mannschaften aus Athen und anderen Städten, sowie der Generalinspektor der Polizei von Südgriechenland eingeschlossen.

Im Parartima Squat, das sich im Stadtzentrum befindet, versammelten sich AnarchistInnen und UnterstützerInnen. Sie versuchten dort verfolgten ImmigrantInnen Zuflucht zu geben und einen Raum des Widerstands offen zu halten, während gleichzeitig Aktionen zur Gegeninformation gegen das rassistische Pogrom durchgeführt wurden. Am selben Tag fand im besetzten Haus eine Abendversammlung zur Koordination der Aktionen statt; zu dem Zeitpunkt berichteten GenossInnen in Patras über hunderte Ingewahrsamnahmen von ImmigrantInnen, papierlose und solche mit Papieren.

Neben der Einrichtung eines Empfangsraumes für alle verfolgten Widerständischen im Parartima Squat, veranstalteten AnarchistInnen und weitere AntifaschistInnen Soliaktionen gegen die Jagd auf ImmigrantInnen und Flüchtlinge, z. B. eine Motorraddemo, Kundgebungen mit Lautsprechersystem auf dem Platz und verteilten Flugblätter auf dem Openair Markt. Gleichzeitig riefen sie zu einer Großdemonstration auf.

Am 2. Oktober gingen um die 350 GenossInnen in Patras auf die Straße. Die Abenddemonstration dauerte über zwei Stunden und führte durch mehrere Stadtteile. Auf dem Haupttransparent stand: „Gegen die faschistische Operation “Xenios Zeus” – Solidarität mit ImmigrantInnen“ und die Sprechchöre beinhalteten: „Armut, Elend, Kannibalismus; das ist Krise und Kapitalismus“.

Am 4. Oktober veröffentlichten mehrere ImmigrantInnen folgenden Text zu den andauernden Ereignissen in Patras (und andernorts):

Wir sind eine Gruppe von ImmigrantInnen, die sich entschlossen haben, diesen Text als eine Nachricht an GriechInnen zu verfassen und so wegen der Probleme, denen wir ausgesetzt sind, zur Solidarität aufzurufen. Wir verließen unsere Heimatländer aus vielen verschiedenen Gründen, z. B. Kriege, Armut, Unterdrückung, Faschismus. Wir kamen hierher mit einer Sehnsucht, nach Europa einzureisen, mit Träumen für die Zukunft.

Inmitten der Krise in Griechenland, erleben wir Arbeitslosigkeit und haben keine Papiere, die uns erlauben würden, legal zu arbeiten. Wir haben nicht, was wir zum Auskommen brauchen, z. B. Lebensmittel, Gesundheitsversorgung, Unterkünfte. Die Legitimität der faschistischen Partei und die Tatsache, dass sie jeden Tag mehr werden, verursacht Probleme in unserem Leben. Wir werden von einigen Polizisten angegriffen, die auch Faschisten sind. Sogar ImmigrantInnen, die die rote Karte (befristete Aufenthaltsgenehmigung für Asylsuchende) besitzen, können nicht ihre gesetzlichen Rechte wahrnehmen. Menschenrechte werden nicht respektiert, viele ImmigrantInnen verlieren bei dem Versuch die Grenzen zu überqueren ihr Leben oder müssen auf der Straße leben. Wir wissen sehr genau, dass genauso wie es in Griechenland Faschismus gibt, es auch gute Menschen gibt, die die Bedeutung von Menschenleben kennen.

Heute, in diesem Moment, wendet der Staat die Operation “Xenios Zeus” hier in Patras an. Im Zuge dieses Polizeieinsatzes – der in Windeseile mit ausgedehnten Razzien ImmigrantInnen aufsammelt – wurden gestern 300 ImmigrantInnen gefangen und in Lager verbracht, die wie Gefängnisse verschlossen sind. Heute bitten wir die lokale Bevölkerung, denen die Bedeutung von Leben und Freiheit bewusst ist darum, uns ihre Solidarität zu zeigen, um diesen menschenverachtenden Einsatz zu stoppen. Wir haben in unseren Ländern viele Probleme erleben müssen und sind bis zum heutigen Tag zahlreichen Ungerechtigkeiten, faschistischen und unmenschlichen Gesetzen ausgesetzt.

Wir können es nicht mehr ertragen. Danke für Ihr Interesse.

Diese Entwicklungen eng im Auge behaltend, versuchten GenossInnen, die Massenfestnahmen von ImmigrantInnen und die Bedrohung durch Neonazis nicht unbeantwortet zu lassen. Trotzdem AktivistInnen eine klare Ansage des Widerstands und der Bereitschaft zurückzuschlagen machten, konnten ihre sofortigen Proteste die Staatsmaschinerie, die mit Gewalt Menschen, egal wo sie sich befinden, entführt, nicht aufhalten. Dennoch wurden die lauernden, parastaatlichen Rotten, die nur darauf warten wehrlose Menschen anzugreifen – unter freundlicher Beteiligung der griechischen Polizei – durch die ständige Anwesenheit der Antifas auf der Straße weitgehend behindert.

In den frühen Morgenstunden am Donnerstag, den 11. Oktober, traf sich eine Rotte der Goldenen Morgendämmerung (Chrissi Avgi) in einem Grillhaus namens „Psitalonia“ auf dem Psila Alonia Platz und bereitete sich darauf vor, antifaschistische GenossInnen in der Nähe (beim Maragopouleio Squat). UnterstützerInnen kamen sofort in dieses Gebiet, um die GenossInnen zu verteidigen. Zusammen schlugen sie die Neonazis zurück, nachdem diese versuchten, sie anzugreifen. Die Mitglieder der Goldenen Morgendämmerung zogen sich erschrocken zurück. Der Laden, der ihnen als Treffpunkt diente wurde demoliert.

Das Grillhaus „Psitalonia“ gehört Schlägern, die direkte Verbindungen zum führenden Kern der lokalen Parteisektion unterhalten. Daneben ist es ein bekannter Treffpunkt für Faschoschläger, der mit Angriffen auf ImmigrantInnen in dem Stadtteil in Verbindung steht. Die Goldene Morgendämmerung bestreitet offiziell die Anwesenheit ihrer Söldner in diesem Vorfall.

Die Rachsucht des Staates für seine verprügelten Hunde verwandelte sich bald darauf in Raserei, als die Bullen ohne jegliche Basis zu anderer Zeit und an anderem Ort, etwa eineinhalb Stunden nach den Vorfällen, 9 Leute festnahmen. Fünf der neun festgenommenen GenossInnen wurden viele Stunden später entlassen. Trotzdem werden die restlichen vier als Geiseln unter dem Vorwurf des versuchten Mordes festgehalten, weil sie als „Verdächtige“, die in den Zusammenstoß involviert waren, von keinen anderen als einigen Mitgliedern der Goldenen Morgendämmerung identifiziert wurden. Der Fall basiert auf nichts anderem als den Bezichtigungen der Faschisten, die zusammen mit den Bullen und der Justiz die Anklagen zurechtbastelten.

Am Freitag, 12. Oktober, riefen solidarische Menschen zu einer Versammlung um 12 Uhr vor dem Parartima Squat an der Ecke Corinthou und Aratou Straße auf, um eine Demonstration zum Gericht Patras in der Gounari Straße, wo die vier Genossen einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden sollten, durchzuführen.

Fast 400 GenossInnen protestierten vor dem Gericht. Sie riefen laut Solidaritätsparolen für die vier Verhafteten. Die Anhörung wurde aber auf Montag, den 15. Oktober (um 8:30 Uhr und später um 17 Uhr) verschoben. Die vier Genossen verbleiben in U-Haft und wurden in die Polizeihauptwache in der Ermou Straße in Patras überführt.

Wir müssen den Staat und parastaatliche Angriffe bekämpfen!
Hände weg von unseren GenossInnen!

GEGEN POLIZEISTAAT UND NEONAZISMUS
SOLIDARITÄT MIT DEN 4 VERHAFTETEN
TOD DEM FASCHISMUS

Griechenland, 26. September: Generalstreik

22:15 In faktischer Solidarität mit den etwa 25 Inhaftierten, die mit Gerichtsverhandlungen konfrontiert sind und sich in Haft befinden, wird für morgen, 27. September, um 11:30 Uhr im Athener Evelpidon Gericht zu einer Kundgebung aufgerufen. 12 von ihnen wurden am Morgen im Stadteil Zografou auf dem Gardenias Platz gefangen genommen, als die Streikkundgebung von der Polizei verboten und angegriffen wurde.

Insgesamt wurden heute 140 Menschen in Gewahrsam genommen.

20:55 Chios sah heute die größte Streikveranstaltung, die auf der Insel jemals in den vergangenen Jahren stattgefunden hat. Es ist das erste Mal, dass fast alle kommerziellen Läden und Cafeterias geschlossen blieben. Geschätzte 2.500 Menschen gingen am Morgen auf die Straße, unter ihnen etliche anarchistische GenossInnen und viele Jugendliche.

20:35 EinwohnerInnen und Streikende des Stadtteils Petralona halten am U-Bahnhof Petralona eine Lautpsprecherkundgebung zur Gegeninformation ab und fordern die sofortige Freilassung aller, die während der heutigen Protestveranstaltungen festgenommen wurden.

20:30 Trotz der Polizeischikanen, liefen über 500 Leute vom Gardenias Platz in die Hauptstraßen des Stadtteils Zografou, die Polizeieinheiten folgten ihnen in sehr nahem Abstand.

19:30 Der Gardenias Platz in Zografou ist von Motorradpolizei eingekesselt. Sie verhindern, dass weitere Protestierende Zugang zum Platz bekommen und bedrohen diejenigen, die sich in Solidarität mit den heute Inhaftierten dort versammelt haben, sie in Gewahrsam zu nehmen. Es ist das zweite Mal heute, dass der Gardenias Platz mit allen Sorten von Polizei gefüllt ist. Die Leute harren aus und rufen zur sofortigen Unterstützung auf.

Einige Bilder von der Streikdemo im Zentrum Athens:  i, ii, iii, iv und v

„Giftköder für die MAT Antiriotmannschaften“
Auf dem Flyer steht: „Die zweite Woche der Mobilisierungen in griechischen Gefängnissen; Solikundgebung am Mittwoch, 3. Oktober, um 18 Uhr auf dem Eleftherias Platz, Koridallos“
„Nicht einen Millimeter zurück; 6,72 Millimeter in den Kopf eines jeden Faschisten“ (A)

18:10 Laut Anwälten kam es zu insgesamt 129 Ingewahrsamnahmen, während es bis jetzt 25 Festgenommene gibt, die mit Gerichtsverhandlungen konfrontiert sind.

17:25 Streikende und weitere Widerständische rufen zu einer Kundgebung um 19 Uhr auf dem Gardenias Platz im Bezirk Zografou auf, um gegen die repressiven Ereignisse, Masseningewahrsamnahmen und Verhaftungen des Tages zu protestieren.

17:00 Die Bullen haben einen heftigen Angriff in Exarchia gestartet. Sie drangen von der Arachovis Straße aus auf den Platz und zerstreuten die Menschen. Die Leute wurden vom Platz vertrieben und rannten in die Harilaou Trikoupi und Valtetsiou Straße. Mindestens eine weitere Ingewahrsamnahme wurde berichtet.

16:40 In Kavela, Nordgriechenland, bleiben viele Läden geschlossen. An der Demo nahmen 1.000 Protestierende in linken, antiautoritären und ArbeiterInnenblöcken teil. Fast 100 Menschen demonstrierten in dem anarchistischen Block hinter einen Banner auf dem stand: „Mit 400 Euro lasst ihr mich nicht leben, ihr lasst mich revoltieren“.

16:38 Zurzeit ist der Exarchiaplatz trotz der massiven Präsenz der Repressionskräfte in der Umgebung wieder mit Menschen gefüllt. Die Soliversammlung vor den Polizeihauptwachen in der Alexandras Allee verharrt dort auch noch.

16:20 In Agrinio schlossen sich knapp 70 GenossInnen, libertäre SchülerInnen und andere AnarchistInnen dem Block des Apertus Squats an. An den zwei Demonstrationszügen, die es in der Stadt gab, nahmen insgesamt 1.800 Streikende teil.

16:05 Mindestens 13 der 20 Ingewahrsamnahmen während der morgendlichen Operation in Zografou wurden in Haft umgewandelt. Von den betroffenen Protestierenden befindet sich einer zurzeit mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Außerdem konnten die Inhaftierten bisher keine Anwälte konsultieren und es ist nicht bekannt, wann sie dem Staatsanwalt im Athener Gericht vorgeführt werden.

Laut Polizeiangaben, gab es bis jetzt insgesamt 104 Ingewahrsamnahmen.

15:45 In Exarchia, in der Valtetsiou und E.Benaki Straße eskalieren die Zusammenstöße.

15:40 Bisher haben sich mehr als 250 Leute vor den Polizeihauptwachen von Athen versammelt, um ihre Solidarität mit allen  Festgenommenen auszudrücken.

15:35 Die Zusammenstöße an der Kreuzung Aiolou und Stadiou Straße, nahe Omonia, gehen weiter, genauso wie die Auseinandersetzungen zwischen Widerständischen und Bullen in der Ermou und Mitropoleos Straße, nahe Syntagma. Molotowcocktails werden auf die Bullen geworfen. Es werden weitere Festnahmen berichtet.

Große Polizeikräfte vertreiben Protestierende vom Exarchiaplatz und drängen sie in Richtung Strefi Hügel ab.

15:15 Zusammenstöße und Barrikaden in der Solonos Straße. Gepanzerte Feuerwehrfahrzeuge (vergleichbar mit Wasserwerfern) tauchten in den Straßen Exarchias auf, überquerten die E.Benaki Straße.

[vimeo]http://vimeo.com/50216263[/vimeo]

15:10 In der Stadiou und der Panepistimiou Straße aber auch im Umkreis des Omonia kam es Berichten zufolge zu zahlreichen Verhaftungen.

14:52 Die Leute, die vorher auf dem Kalogiron Platz in Dafni  festgenommen wurden, sind wieder frei.

14:50 Auf Korfu begann der Streik um 11 Uhr. Fast 50 GenossInnen aus den Kollektiven der besetzten Häuser Draka und Elaia bewegten sich in zwei Blöcken. Parolen wurden an die Wand geschrieben, Flyer an Leute verteilt und Eier auf dei Filialen der Banken geworfen. Am Versammlungspunkt des Auftaktortes hingen die GenossInnen aus dem Draka Squat ein Transparent in Solidarität mit besetzten Häusern und selbsverwalteten Räumen, die in den vergangenen Monaten brutal angegriffen wurden, auf. Auf dem Transparent steht: “Apertus (Agrinio), Draka (Korfu) und Delta (Thessaloniki) Squats; städtischer Markt von Kypseli (Athen), selbstverwalteter Treffpunkt in der Universität von Rethymnon (Kreta). Hände weg von den besetzten Häusern”.

14:45 Um die vielen Festgenommenen des heutigen Tages zu unterstützen, gibt es einen dringenden Aufruf von Volksversammlungen zu einer sofortigen Solikundgebung vor den Polizeihauptwachen von Athen, in der Alexandras Allee.

14:30 Im unteren Teil des Syntagmaplatzes sind Basisgewerkschaften, Volksversammlungen, anarchistische/antiautoritäre Blöcke zusammen mit weiteren DemonstrantInnen dynamisch und in Massen präsent. Kurz darauf werfen die Bullen Tränengas- und Schockgranaten auf die Protestierenden in der Karageorgi Servias Straße, während Protestierende zu Gegenangriffen mit Molotovcocktails und Steinewerfen übergegangen sind. Es brachen verstreut Zusammenstöße aus, denen zahlreiche Festnahmen folgten. Überall auf dem Syntagmaplatz sind massig Polizeikräfte eingesetzt. Antiriot-Mannschaften riegelten die Othonos Straße ab. Hunderte Menschen wurden gezwungen den Platz zu verlassen und bewegen sich auf den oberen Teil gegenüber vom Parlament zu.  Auf dem unteren Teil des Platzes kommt es zu Zusammenstößens, kurze Zeit später trafen Feuerwehrwagen ein (anfänglich gab es Berichte über drei sichtbare Wasserwerfer, welcher Art die Fahrzeuge sind ist unbestätigt). Überall im Gebiet, vermischen sich Schwaden der Polizeichemikalien mit dem Rauch der Feuer. Gleichzeitig verharren Streikende in anderen Hauptstraßen. Im Nationalgarten fingen Bäume Feuer. Die Paneptistimiou Straße ist auch voll mit Tränengas.

13:55 In der Innenstadt Athens befinden sich geschätzte 100.000 Streikende, die sich auf den Syntagmaplatz zubewegen.

13:30 Das freie Radio 1431am berichtet, dass geschätzte 15.000 Menschen an der Streikdemo in Thessaloniki teilnahmen, die mittlerweile beendet wurde. Basisgewerkschaften riefen zu einer offenen Versammlung der Streikenden auf dem Aristotelous Platz auf.

http://www.youtube.com/watch?v=jdRAJjpn0VM

13:20 Es gibt mindestens 10  in Gewahrsam genommene vom Bezirk Zografou, nachdem die Polizei die lokale Streikkundgebung angegriffen hat (In Pangrati gab es keine Festnahmen).

13:00 Nachdem die StalinistInnen von der PAME und KKE im Zentrum Athens ihre eigene Parade durchführten und sich früh auf dem Syntagmaplatz zerstreuten, gingen die Streikenden vom Archäoligischen Museum los. Tausende Menschen laufen durch die Patission Straße und skandieren laut antifaschistische Parolen.

12:50 Fast 200 DemonstrantInnen nahmen an den Streikmobilisierungen in der Stadt Preveza (Westgriechenland) teil. Zum ersten Mal lief ein anarchistischer/libertärer Demoblock durch die Straßen der Stadt, der sich aus über 20 GenossInnen und Dutzenden Menschen, die sich ihnen anschlossen, zusammensetzte. Während sich die Demo bewegte, wurden antifaschistische Parolen gerufen.

12:40 Mindestens 50 DemonstrantInnen werden in den Polizeihauptwachen von Athen (GADA), ohne Zugang zu Anwälten, gefangengehalten. Diese Leute wurden in verschiedenen Bezirken  festgenommen.

12:36 Über 500 Menschen gingen in Mytilini auf die Straße. Die Demo endete vor den Räumlichkeiten des Generalsekretariats der Ägäischen- und Inselpolizei.

12:30 In Patras demonstrieren mindestens 10.000 Menschen. Vergleichbar groß ist auch die Demo in Heraklion auf der Insel Kreta.

12:19 Das freie Radio Parasita aus der Stadt Volos (Zentralgriechenland) berichtet, dass sich um die 1000 DemonstrantInnen in Richtung Iasonos Straße bewegen. Am gleichen Morgen fand etwas früher eine antinationalistische Intervention auf dem Marktplatz in der Gianni Dimou Straße statt. Seit 11 Uhr begannen sich verschiedene Streikblöcke auf dem Eleftherias Platz zu sammeln. Überraschenderweise, sind die Polizeikräfte nicht in hoher Zahl in der Innnenstadt sichtbar.

12:12 Die Bullen haben den Zugang zur Ymittou Allee geöffnet und halten den Block der offenen Versammlung der Bevölkerung Pangratis nicht länger fest. Außer den angfänglichen Schätzungen, gibt es bis jetzt keine Aktualisierungen zu den Präventivfestnahmen in diesem Bereich.

12:00 Im Bezirk Pangrati auf der Höhe des Pangratiou Platzes, blockieren Polizeikräfte Gruppen von DemonstrantInnen. GenossInnen, die sich vor Ort befinden, nehmen an, dass die Bullen  in Gewahrsam genommenen zur Polizeiwache bringen werden (wir werden sehen).

11:50 Das freie Radio 98FM berichtet, dass die Antiriot-Cops gegen die DemonstrantInnen, die vom Gardenias Platz im Bezirk Zografou abgeschnitten wurden, Schlagstöcker einsezten. Die Bullen  nahmen mindestens eine junge Frau fest, die in die lokale Polizeibehörde gebracht wurde. Die Polizei griff wieder einmal Leute an, die versuchten, sich aus Solidartität vor der Polizeiwache zu versammeln und nahm verhaftete laut Berichten mehrere Menschen in Gewahrsam.

11:30 Das freie Radio 105FM auf der Insel Lesbos berichtet, dass sich in der Stadt Mytilini 400 Protestierende – hauptsächlich von Gewerkschaften und linken Organisationen – auf der Versammlungsort zusammengefunden haben. Der Streikumzug begann gegen 11:50 Uhr.

11:28 Schläger der DIAS Motorradbulleneinheiten haben DemonstrantInnen auf der Papagou Straße im Bezirk Zografou den Weg abgeschnitten, um ihnen den Zugang zur Innenstadt und zur Hauptstreikdemo zu versperren. In Zagrafou rufen die Menschen Sprechchöre und verweigern die Auflösung.

11:14 Während der Vorversammlung zur offenen Versammlung der Bevölkerung Brahamis,  vor der U-Bahnstation Dafni in Kalogiron, kam es zu fast 30 Präventivfestnahmen. Alle Festgenommenen wurden zu den Polizeihauptwachen in der Alexandras Allee überführt.

11:00 Im südlichen Stadteil Egaleo schließen Bosse mehrere Angestellte in kommerziellen Läden ein und warten darauf, dass die Menschenmenge, die sich auf dem Weg zum Streik befindet vorbeizieht, um danach die Türen für die KonsumentInnen zu öffnen.

10:00 Die Verband der Angestellten des Buch- und Papiersektors von Attika hält vor dem Buchladen Papasotiriou in der Paneptistimiou Straße eine Kundgebung ab, um sicherzustellen, dass es von Seiten der Bosse oder StreikbrecherInnen kein Streikbruch versucht wird. Vor Ort befinden sich auch ein Polizeibus und verschiedene Typen von Bullen. Ein Stück die Straße hinauf, blockieren Streikende auch noch eine Filiale der Agrotiki Bank.

Zu den Streikkundgebungen in der Innnenstadt Athens, in der Nähe des Nationlen Archäologischen Museums in der Patission Straße wird gegen 10.30 Uhr (griechische Zeit +1 Stunde). Dieser Artikel wird konstant mit Übersetzungen und Berichten von den Menschen auf der Straße, Indymedia Athen und den freien Radiostationen aktualisiert.

Italien, 14.09: Zwei Genossen bzgl. des Angriffs auf Adinolfi verhaftet und beschuldigt

Nach einem langen Sommer, in dem die Operationen „Ardire“, „Mangiafuoco“, „Ixodidea (Zecca)“ und „Thor“ durchgeführt wurden, nehmen AnarchistInnen nun den ersten Platz unter den inneren Feinden ein, die sterilisiert werden sollen, um eine gefährliche und virulente Übertragung von Feindseligketen und Kampf zu vermeiden.

Eine neue repressive Operation, die vom Staatsanwalt aus Genua nach den Knieschüssen auf Roberto Adinolfi (am 7. Mai), dem Boss des italienischen Atomunternehmens Ansaldo Nucleare, organisiert wurde, führte Einheiten der ROS (Spezialkräfte der Carabinieri) und DIGOS (Politische Polizei) in die Wohnungen von vielen GenossInnen, wobei zwei Anarchisten aus Turin, Alfredo Cospito und Nicola Gai, am 14. September verhaftet wurden. Gegen eine dritte Genossin, Anna Beniamino, wird ermittelt; sie befindet sich aber noch nicht im Knast.

Die Medien des Regimes schreiben von Untersuchungen und Razzien in Turin, Cuneo, Pistoia und Bordighera. Auch befinde sich, nach Informationen von MainstreamjournalistInnen, unter anderem Videomaterial von Alfredo und Nicola am Bahnhof in Genua in der Hand des Staatsanwalts, sowie die Übertragungen der Überwachungskameras (die den Behörden durch biometrische Gesichtserkennung nutzen soll) usw.

Alfredo, Anna und Nicola haben öffentlich Beweise über ihre seit Monaten andauernde permanente Überwachung offengelegt, die Wanzen und Kameras in ihren Wohnungen, dauerhafte Beschattung und Stalking durch die Cops beinhaltete (sieh i, ii, iii, iv).

Die zwei Genossen werden im Knast von Turin festgehalten und es stehen noch die Bestätigungen ihrer Festnahmen/U-Haft aus. In den kommenden Tagen ist es wahrscheinlich, dass sie in einen anderen Kerker überstellt werden. In der Zwischenzeit könnt ihr ihnen Telegramme schreiben und sie an folgende Adresse senden:

Nicola Gai
Alfredo Cospito

C.C. via Pianezza 300, IT-10151 Torino

Solidarität mit den Festgenommenen und den Verdächtigen.
Sofortige Freilassung für Nicola und Alfredo!

Update: Der Richter der vorläufigen Untersuchungen haben die Haft von Alfredo bestätigt und die von Nicola zurückgewiesen, der nichtsdestotrotz im Knast bleibt, aufgrund einer neuen U-Haft-Anordnung, die gegen ihn beantragt wurde.

Thessaloniki: Delta Squat geräumt

Am Mittwoch, 12. September, gegen 7:30 Uhr, fuhren vor dem anarchistischen Delta Squat in Thessaloniki mindestens fünf Antiriot-Polizeistaffeln der MAT und zwei Jeeps der EKAM – “Anti-Terror Einheit” auf. Kurze Zeit später, stürmten sie das Gebäude.

Zehn Menschen wurden im Gebäude festgenommen, mehrere Leute, die kamen, um ihre Solidarität zu zeigen, wurden auf der Straße verhaftet. Weitere solidarische Leute, die sich in der Nähe des besetzten Hauses versammelten, wurden von der Polizei umzingelt und eingekesselt.

Die Bullen durchsuchten das mehrstöckige Gebäude (seit 2007 besetzt) und beschlagnahmten zahlreiche persönliche Gegenstände der BesetzerInnen, u. a. Infrastruktur wie Computer und Festplatten, aber auch Bargeld. Außerdem haben die Bullen einen Videozusammenschnitt der Invasion der Sondereinheiten in das besetzte Haus ohne Ton veröffentlicht. Antiriot-Staffeln umstellen das Gebiet, in dem sich das Gebäude befindet, der Vordereingang des Hauses ist versiegelt.

Diejenigen, die kamen, um ihre Solidarität zu zeigen und verhaftet wurden, wurden mittlerweile alle freigelassen.

Die zehn GenossInnen, die im Gebäude festgenommen wurden, werden immer noch in der Polizeihauptwache von Thessaloniki (GADTH) festgehalten. Sie werden entweder im Verlauf der Nacht oder am 13.09. dem Staatsanwalt vorgeführt. Sie werden wegen Ordnungswidrigkeiten angeklagt (soweit uns bekannt ist).

Am 12.09. um 13 Uhr fand in der Polytechnischen Schule von Thessaloniki eine anarchistische Eilversammlung zu der gewalttätigen Räumung des Delta Squat statt. Fast 100 solidarische Menschen beschlossen dort zusammen mit Mitgliedern des BesetzerInnenkollektivs, folgende Aktionen zu veranstalten:
i) Am 12.09. um 18:30 Uhr in Kamara (Zentrum Thessalonikis), Kundgebung mit Lautsprechersystem, um auf weitere Informationen über die verhafteten GenossInnen zu warten.
ii) Für den Fall, dass die verhafteten GenossInnen dann immer noch festgehalten werden, findet um 21 Uhr eine Protestkundgebung vor der Polizeihauptwache von Thessaloniki statt.
iii) Wenn die Verhafteten tatsächlich am 13.09. vor dem Staatsanwalt erscheinen müssen, findet dann eine Solidaritätskundgebung vor dem Gericht von Thessaloniki statt.
iv) Die nächste öffentliche Versammlung, um Solidaritätsaktionen zu organisieren, findet am 13.09. in der Polytechnischen Schule von Thessaloniki um 18 Uhr statt.

Keine repressive Machenschaft der Herrschaft darf unbeantwortet bleiben.
Solidarität ist unsere Waffe!

Delta Squat bleibt! Hände weg von unseren Leben!

Alle Einnahmen aus dem Live-Konzert, organisiert von der Gruppe BausMaus, das am 12.09. um 23 Uhr vor der Biologiefakultät Thessalonikis, stattfand, werden für die Anwaltskosten, die durch die Verteidigung der verfolgten GenossInnen nach der repressiven Operation gegen das Delta Squat entstehen werden, aufgewandt.

Quelle: 1, 2, 3, 4

Griechenland: Antifaschistische Intervention/Demonstration in der Innenstadt Athens

GEGEN DIE MÖRDERISCHEN UND RASSISTISCHEN POGROME – ZERSCHLAGT DEN FASCHISMUS

Seit dem Beginn der massiven Polizeirazzien gegen ImmigrantInnen/Flüchtlinge Anfang August, fanden in unzähligen griechischen Städten durchgängig antifaschistische Aktionen statt und vor allem nachdem ein Mann im Zentrum Athens (12.08.) offensichtlich von einem Nationalisten erstochen wurde.

Am Dienstag, den 21. August, gingen Mittags fast 150 GenossInnen auf die zentralen Straßen Athens, in den Gebieten um des Omonia, Monastiraki and Thissio, um gegen den staatlichen/faschistischen Terror zu demonstrieren.

Diese Intervention auf der Straße war die minimalste erste Reaktion auf die mörderischen Angriffe und Pogrome gegen ImmigrantInnen. Ausgehend vom Monastiraki plakatierten Antifas, verteilten mehrsprachige Texte an PassantInnen und zogen durch die Athinas, Sophocleous, Sapphous, Sarri, Asomaton und Adrianou Straße.

Die GenossInnen protestierten genau dort, wo im Morgengrauen des 12. Augusts faschistische Verbrecher einen Immigranten ermordeten, nachdem sie versuchten zwei weitere anzugreifen. Sie intervenierten mit einer anarchistischen Rede in den Bezirken der Innenstadt, in denen viele ImmigrantInnen und Flüchtlinge leben, arbeiten oder trotz der Personenkontrollen und Festnahmen, die immer noch tagsüber regelmäßig stattfinden, ausgehen.

 Auf dem mehrsprachigen Plakat (von GenossInnen weiträumig geklebt) steht:

Am Sonntag, den 12. August, stachen in der von Anoxagora Straße, im unter Polizeibesatzung stehenden Zentrum Athens, 5 FaschistInnen, die auf Motorrädern fuhren, einen jungen Immigranten zu Tode. Kurz zuvor versuchten sie, zwei andere ImmigrantInnen zu erstechen. Die Polizei und der Minister wussten vom ersten Moment an, dass dies ein rassistischer Mord war; trotzdem wurde weder der Name des Opfers veröffentlicht, noch die Täter gefasst. Und wie auch, wenn die meisten Bullen den FaschistInnen der „Goldenen Morgendämmerung“ gleichgesinnt sind? Immerhin hat die Hälfte von ihnen bei den letzten Landeswahlen diese Partei gewählt.

Wir leben in den Tagen und Nächten der Messer. Allein während der vergangenen sechs Monate fanden 500 Angriffe auf ImmigrantInnen, meistens Arbeiterinnen, durch FaschistInnen statt. Wir leben in Zeiten, die an die Nazipogrome erinnern. Seit dem 2. August gab es über 8000 Überführungen in das Polizeidirektorat für Ausländer in der Petrou Ralli Straße und 1600 ImmigrantInnen wurden als ein Ergebnis der riesigen Polizeioperation „Xenios Zeus“ verhaftet.

Wir glauben, dass alle Menschen in Würde, Solidarität und Gleichberechtigung leben sollen, egal aus welchem Land sie stammen, welche Hautfarbe, Religion sie haben, welchem Geschlecht sie angehören oder ob sie Papiere haben, oder nicht. Wir glauben, dass faschistische/rassistische Übergriffe und Morde nicht unbeantwortet bleiben sollten.

Wir müssen als „Einheimische“ und ImmigrantInnen zusammen gegen Rassismus, Nationalismus, Faschismus und Totalitarismus jeder Art kämpfen, als ein Teil des Kampfes gegen Staat und Kapital. Wir müssen für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung, ohne Grenzen und Bosse kämpfen.

Wer schweigt, macht sich mitschuldig
Gegen mörderische und rassistische Pogrome
Schlagt die FaschistInnen in jedem Bezirk

Menschen im Kampf gegen staatlichen und faschistischen Terrorismus

Griechenland: Großrazzia in Thessaloniki

Am 2. Juli 2012 fand in der Stadt Thessaloniki eine umfangreiche Polizeioperation mit Razzien in zwei besetzten Häusern, Hausdurchsuchungen und massiven Präventivfestnahmen (die Menschen wurden sogar in ihren eigenen Wohnungen und in mehreren Straßen festgenommen und nach ein paar Stunden auf den Polizeiwachen wieder entlassen) sowie Verhaftungen, statt.

Gegen 6.30 Uhr stürmten Polizeieinheiten den anarchistischen Treffpunkt Nadir und verhafteten die Leute, die sich in dem Gebäude aufhielten. Die Bullen stürmten dann auch das besetzte Haus Ortanotrofio und verhafteten dort auch Menschen.

Die griechischen Medien stellten diese Razzien sofort in Verbindung mit einem Polizeifall, indem es um die Vorkommnisse in den letzten Monaten in dieser nordgriechischen Stadt geht.

Zur Hölle mit den Polizeisöldnern und den herrschenden Medien… Uns ist allen bewusst, dass die Justiz und die Bullen, in diesem eskalierenden Krieg gegen den internen Feind, die dominante Propaganda loyal bedienen werden.

Trotzdem können wir nicht wirklich unterlassen zu erwähnen, dass es sich bei diesen Spekulationen um die “Vorkommnisse in den letzten Monaten” tatsächlich um die ernsten Konflikte zwischen Einzelpersonen und/oder Kollektiven in Thessaloniki handelt, die (zumindest theoretisch oder für außenstehende Beobachter) mit denselben politischen Orten in Verbindung stehen, aber vermeintlich oder bewusst selbst verschiedene Tendenzen und Denkweisen in vielen Fällen gegeneinander verteidigen (in einigen auch mit öffentlichen Kommuniqués). Es gibt viele Fakten über einen vorgeblich internen Konflikt innerhalb der aktiven politischen Orte des breiteren libertären Milieus in Thessaloniki, über die ganz bewusst nicht berichtet wurde und es könnte passieren, dass diese Angelegenheit niemals öffentlich annalysiert werden wird. Aber wir können über die große Gefahr refletkieren, die sich hinter solchen Zerwürfnissen versteckt, jetzt, da die Repression hart zuschlägt und durch die Razzia offensichtlich GenossInnen beider “Seiten” dieses Streits betroffen sind.

Lasst uns unsere unverhandelbare Unterstützung für die Verhafteten zeigen, bevor wir uns einer konstruktiven (Selbst)Kritik zuwenden. Immer und zuerst Solidarität; Freiheit für alle GenossInnen.

Athen: Antirepressions- und Antifademo – Dienstag, 29. Mai, 18 Uhr, ASOEE

In den letzten paar Monaten intensivierte sich in der Innenstadt Athens, inner- und außerhalb der ASOEE (Wirtschaftsuniversität Athen), die staatliche Repression gegen migrantische StraßenhändlerInnen, StudentInnen und allen Menschen, die solidarisch an der Seite der Unterdrückten stehen. Die permanente Anwesenheit der Antiriot-Mannschaften und Zivibullen, die durchgängig und gemeinsam gezielte Angriffe durchführen, oft mit Tränengas im Umkreis des Universitätsgeländes und des Vorplatzes der ASOEE, sind um die Uni herum zum tagtäglichen Zustand geworden. Am 28. Mai fand wieder einmal eine durch ein Großkontingent der Polizei, Zivilbullen und mindestens 30 SchlägerInnen der Neonazipartei Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung (bei denen beobachtet wurde, dass sie mit Helmen und Schlagstöcken ausgerüstet waren) am Haupteingang der ASOEE gegen ImmigrantInnen statt.

Das Plakat ist ein Soliaufruf mit ImmigrantInnen und UnterstützerInnen, der sich auf die Antirassismus- und Antifademo am Abend des 29. Mai bezog.

Hier folgt, was die StudentInnen der Uni zu der anhaltenden, repressiven Situation sagen:

Resolution der Generalversammlung der StudentInnenverbindung “Sotiris Petroulas” der ASOEE – 22. Mai 2012

Seit mehreren Monaten erleben wir nun einen Polizeistaat im Zentrum Athens, insbesondere im Umkreis der ASOEE, unter konstanter Präsenz von Polizeibussen und MAT-Einheiten (Antiriot-Mannschaften) und tagtäglichen Übergriffen auf StudentInnen und ImmigrantInnen auf dem Vorhof der Uni.

Der Höhepunkt dieses Polizeistaates- und terrors, war die Invasion Mittwochnacht, während des studentischen Wahlprozesses und als die Uni mit StudentInnen gefüllt war. Hier findet ganz klar ein Angriff auf kollektive und demokratische Prozesse statt, aber auch auf das Universitätsasyl, das zum Besitzstand der Bevölkerungsbewegung gehört. Die mit Leuten gefüllte Uni war für die Bullen auch ein idealer Ort, um ihre feindliche und terroristische Fratze zu bestätigen. Gegen 1 Uhr nachts am Donnerstag (17.05.), trafen zwei Polizeimotorräder vor dem Haupteingang ein. Als sie sahen, dass sich immer noch StudentInnen auf dem Unigelände befanden, stürmten fast 20 Polizisten der DELTA Motorradeinheit den Vorhof, sie schwangen ihre Knüppel und begannen junge StudentInnen zu jagen. Die Bullen überfielen das Erdgeschoss. Das Gebäude verlassend, beschimpften und provozierten jedEn um sie herum. Also konfrontierten die meisten StudentInnen die Bullen und versuchten sie vom Gebäude weg zu drängen. Draußen schmissen die Bullen schon Steine auf StudentInnen und drohten damit, das Gelände erneut zu stürmen. Ein genereller Zustand des Terrors blieb auf beiden Seiten zurück; innerhalb und außerhalb der Uni, da einE StudentIn mit Knüppeln von den Bullen verprügelt wurde und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Diese Razzia war das i-Tüpfelchen, während der anhaltenden Spannungen in den letzten paar Monaten, mit dem ganzen Polizeistaat in diesem Gebiet. Und lasst uns nicht vergessen, dass am 9. Mai Neonazis zusammen mit MAT-Einheiten, Steine auf ImmigrantInnen und StudentInnen schmissen. Auch zu diesem Zeitpunkt, betrieben die Polizeiführung und die Massenmedien eine totale Schönfärberei der realen Tatsachen.

Am Dienstag, den 22. Mai 2012, während dieser Generalversammlung der StudentInnenverbindung, erreichten uns Informationen, dass außerhalb der ASOEE in der zentral gelegenen Patission Straße gerade ein rassistischer Übergriff auf  einen Immigranten mit einem Schraubendreher stattgefunden hatte. Um genauer zu werden; als ein Immigrant die Patission Straße überquerte, sprang ein Mensch aus einem parkenden Auto mit vier Leuten und rammte dem Immigranten die Tür in den Bauch. Als der Betroffene fragte, warum sie ihn verdammt noch mal so behandeln, schlug der Angreifer ihm ins Gesicht , danach griffen diese SchlägerInnen ihn mit einem Schraubendreher, den sie ihm in seine Hand stachen. Gleichzeitig bedrohten sie ihn auch mit einem Messer. Glücklicherweise folgte die Antwort der Leute aus der Uni prompt. Sie bewegten sich sofort zur Patission Straße, blockierten den einen Verkehrsfluss mit großen Transparenten und riefen antifaschistische Sprechchöre.

Trotzdem das Dekanat seit so langer Zeit mit all dem konfrontiert ist, schweigt es einfach. Offensichtlich stimmt es mit all diesen verbrecherischen Akten überein und applaudiert den TäterInnen.

Die Übergriffe auf ImmigrantInnen finden nicht zufällig statt, sondern sind in Wahrheit ein Versuch der Herrschenden, den Klassenzusammenhalt unter den ArbeiterInnen zu brechen. Außerdem wollen sie jede Stimme und jeden sozialen Kampf, der sich in den Räumen, in denen seit Jahrzehnten das Universitätsasyl erkämpft wurde, frei ausdrückte, unterdrücken und Mundtodmachen.

Die Lösung all dieser Dinge liegt in der aktiven Mobilisierung aller Menschen, um es uns zu ermöglichen, für das zu kämpfen, was uns gehört. Unsere Waffen sind die Generalversammlungen und jegliche Formen radikaler Kämpfe und Organisierungen von Unten.

Wir fordern folgendes:
–   den sofortigen Abzug der Antiriot-Polizei aus dem Umkreis der ASOEE
–   keine Festnahmen der/kein Terror gegen ImmigrantInnen und solidarischen Menschen
–   Hände weg vom Universitätsasyl

Unsere Beschlüsse sind wie folgt:
–   wann immer es zu Polizeiübergriffen auf die ASOEE kommt, sollten wir sie mit einer kollektiven Intervention der StudentInnen, außerhalb der Uni, mit Transparenten auf der Patission Straße beantworten
–   Verteilung von gegeninformativen Texten, beginnend am Mittwoch, 23. Mai, um 11 Uhr, auf dem Vorhof der Uni
–   Protestkundgebung vor dem Ministerium für Zivilschutz am Donnerstag, 24. Mai, um 11 Uhr
–   Zweitägiges Festival am Donnerstag, 24. Mai und Freitag, 25. Mai, das von der relevanten AG der Versammlung organisiert wird
–   Antirepressions- und Antifademo am Dienstag, 29. Mai (wir treffen uns um 18 Uhr an der ASOEE)
–   Neue Generalversammlung am Mittwoch, 30. Mai, um 13 Uhr im Auditorium der ASOEE

StudentInnenverbindung „Sotiris Petroulas“ der ASO€€
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Sotiris Petroulas (1943-1965) war ein junger Aktivist und Wirtschaftsstudent, der während der politischen Unruhen und StudentInnenproteste in Griechenland 1965, unter Misstrauen erregenden Umständen im Kampf fiel. Während seiner Studienzeit an der ASOEE, wurde er für ein Jahr aus politischen Gründen von der Uni ausgeschlossen. Am 21. Juli 1965 nahm er an einer studentischen Großdemonstration in Athen teil. In den frühen Abendstunden, versuchten die Bullen, die Protestmenge mit Tränengas, Schlagstöcken, etc. zu zerstreuen. Auf der Kreuzung der Stadiou- und Ladastraße wurden gegen 22 Uhr laut Berichten mindestens 250 DemonstrantInnen verletzt und festgenommen, unter ihnen Sotiris Petroulas. Der erste Bericht zu seinen Verletzungen folgte am 22. Juli, um 3 Uhr aus einer Erste-Hilfe-Station, in der er später tot aufgefunden wurde. Das offizielle Ergebnis der forensischen Untersuchung lautete; Tod durch Erstickung, ausgelöst durch das Tränengas. Die tatsächlichen Details und Gründe seines Todes sind bis zum heutigen Tag unbekannt. Sein öffentliches Begräbnis verwandelte sich in eine Demonstration. 1975 beschloss die StudentInnenverbindung der ASOEE, sich „Sotiris Petroulas“ zu nennen und dem verschiedenen Kämpfer damit als Mitglied zu Ehren.

Foto von der Demo am 29. Mai

 

Athen, 17. Mai: Die gegenseitige Solidarität stärken

GEFANGENE ZURÜCK AUF DIE STRASSE

Am Donnerstag, den 17. Mai, setzten Mitglieder des Übersetzungsnetzwerkes für Gegeninformationen Contra Info ihre Bemühungen fort, die internationale, gegenseitige Solidarität zu stärken. Sie brachten an fünf verschiedenen Orten im Bezirk Exarchia, im Zentrum Athens, Transparente an.

Schlagt die StreikbrecherInnen - Solidarität mit dem Genossen David Lamarte in Uruguay

Ein Transparent platzierten wir am Haupteingang der Polytechnischen Schule (Polytechnio) in der Stournari Straße, in Solidarität mit dem Genossen David Lamarte, einem Taxifahrer aus Montevideo, der am 9. Mai von den Strafverfolgungsbehörden des Staates Uruguay festgenommen wurde. Am 17. Mai wurde zu einer Protestkundgebung zu Davids Unterstützung in Montevideo aufgerufen, also senden wir am gleichen Tag ein Zeichen der Solidarität aus Griechenland. David Lamarte ist ein anarchistischer Genosse, der sich seit 15 Jahren aktiv in Widerstandsbewegungen beteiligt, angefangen vom älteren Anarcho-Punk-Widerstand während seiner Jugendzeit, bis zu seiner Beteiligung in der kämpferischen Gewerkschaft für TaxifahrerInnen und TelefonistInnen (SUATT), sowie verschiedenen anderen anarchistischen Kollektiven. Aktuell droht ihm eine Gefängnisstrafe zwischen 3 Monaten und 3 Jahren. Das Strafmaß richtet sich nach dem Gutdünken der Gerichtsbehörden; eine Entscheidung steht noch aus. Dem inhaftierten Genosse wird vorgeworfen, für Zusammenstöße mit streikbrechenden TaxifahrerInnen verantwortlich zu sein und auch während des Streiks am 1. Mai Taxameter zerstört zu haben.

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