Category Archives: Migranten – Antifaschismus

San Francisco: Antifa demoliert Veranstaltungsort eines Nazi-Konzertes

Am Freitag, den 13. September hat die Brigade der Antifaschistischen ToilettenzertrümmerInnen, WC-Einrichtungen des Veranstaltungsorts „Mezzanine“ in San Francisco zerstört, um das Konzert der faschistischen und rassistischen Band Death in June zu verhindern.

Am Freitag antworteten wir, die Antifaschistische ToilettenzertrümmerInnen auf einem öffentlichen Aufruf, das Death in June Konzert im „Mezzanine“ in San Francisco zu verhindern. Ein paar Tage zuvor wurde ein Aufruf veröffentlicht, dass der Veranstaltungsort „Mezzanine“ das Konzert absagt, oder AntifaschistInnen den Auftritt verhindern werden.

Die OrganisatorInnen der Veranstaltung im „Mezzanine“ hatten eine Wahl. Sie waren informiert, dass sie ein Konzert einer faschistischen und rassistischen Band ausrichten und ihr einen Raum bieten. Deshalb demolierten wir ihre Toiletten als wichtigen Teil der Infrastruktur des Veranstaltungsortes, in einer Weise, die ihnen geschätzte zehntausende von Dollar kosten wird.

Das ist keine Rache. Das ist eine Warnung, euch die Konsequenzen für die Unterstützung faschistischer Bands aufzuzeigen. Wir erkennen die Tatsache, dass der offen schwule Musiker Douglas Pierre [Pearce] mit Regenbogenflagge auftritt und die Existenz schwuler SA Soldaten betont als einen Tritt in die Gesichter der Überlebenden des Holocaust und als eine Beleidigung für die Erinnerung an die vielen schwulen Opfer von Deutschlands Nazi –Vergangenheit und Gegenwart.

Glücklichen Freitag, den 13., Fuckers!

Gebt niemals auf! Vergesst niemals.

Mit freundlichen Grüßen,
die Brigade der Antifaschistischen ToilettenzertrümmerInnen.

Antifaschismus muss nicht schwul, wie ein faschistischer Musiker Douglas Pierre sein, sondern queer im Zurückschlagen.

Quelle

Griechenland: In Igoumenitsa wurde das im Juli geräumte Keli wieder besetzt

„Die Rebellierenden haben Recht! Solidarität mit allen besetzten Häusern! –Keli Squat, gegen den Staat, FaschistInnen und Muskelprotze“

Am 3. September, wurde das Keli („Zelle der Freiheit“) Squat wieder besetzt.* Das war unsere schnelle Antwort auf die fortlaufende staatliche Repression gegen AnarchistInnen und HausbesetzerInnen. Wie wir immer gesagt haben, geht der Kamp weiter und wird fortgeführt.

Außerdem besetzten drei weitere StudentInnen die leeren Schlafsäle des Technologischen Bildungsinstituts (TEI) Igoumenitsas. Das Hausprojekt wird fortgesetzt und wir laden alle StudentInnen mit finanziellen Problemen dazu ein, dasselbe zu tun.

Schande über die verantwortlichen WissenschaftlerInnen, die die Bullen in die Räumlichkeiten der TEI gebracht haben. Schande über Feiglinge, die sich dafür entschieden haben ruhig zu bleiben, wenn sie staatlicher Repression ausgesetzt sind.

Solidarität mit geräumten Hausprojekten – Villa Amalias und Skaramaga in Athen; Delta und Orfanotrofio in Thessaloniki; Maragopouleio, Parartima und der selbstverwaltete Treffpunkt der TEI in Patras; Valveios in Messolonghi – so wie mit dem anarchistischen Treffpunkt Nadir in Thessaloniki, Draka Squat auf Korfu, Radio98fm, Indymedia, und dem Treffpunkt in Xanthi…

Freundschaftliche Grüße und Solidarität dem besetzten Apertus in Agrinio, der vor einiger Zeit wieder von FaschistInnen angegriffen wurde, allen AntifaschistInnen in der selben Stadt und viel Kraft den BesetzerInnen des örtlichen Parks, wo kürzlich viele Bäume abgeholzt wurden.

Die RebellInnen sind im Recht, nicht die VerräterInnen und StiefelleckerInnen.

Solidarität an alle, die nicht kneifen, wenn sie staatlicher Repression konfrontiert sind.

Anarchistische AntifaschistInnen

Banner der anarchistischen Gruppe Baruti in der Stadt Veria, in Solidarität mit den geräumten besetzten Häusern in Patras.

* Übersicht über die aktuellen Antibesetzungsrazzien quer durch Griechenland, die allein in den Sommermonaten 2013 stattfanden:

– 2. Juli: Räumungseinsatz und Festnahmen im Studentenwohnheim innerhalb des TEI in Igoumenitsa, in dem sich das (wiederbesetzte) Keli Squat befindet.

– 11. Juli: Razzia im Nadir Squat in Thessaloniki im Zuge eines antiterroristischen Großeinsatzes; zwei Leute wurden in Untersuchungshaft genommen.

– 5. August: Räumungseinsatz und Festnahmen in drei besetzten Häusern in Patras; im Parartima, Maragopouleio und dem selbstverwalteten Treffpunkt TEI. Die fünf Festgenommenen aus dem Maragopouleio Squat wurden freigelassen; geplant ist, dass sie am am 22. Januar 2014 vor Gericht erscheinen müssen.

– 17. August: Razzia auf dem Unicampus in Thessaloniki, wo die Bullen angeblich Flaschen fanden, die für Molotowcocktails benutzt werden könnten.

– 21. August: Razzia und Festnahmen im Polytechnikum in der Innenstadt Athens, wo sich autonome Treffpunkte befinden.

– 26. August: Räumung des Valveios Squats (einer ehemaligen Bibliothek) in der Stadt Messolonghi; dieser besetzte Raum wurde im Juni von Faschos angegriffen.

– 29. August: Räumung des Antiviosi Squats in Ioannina; Festnahmen in benachbarten Gebäuden.

– 2. September: Räumungseinsatz und Festnahmen im Orfanotrofio Squat in Thessaloniki; die 7 Festgenommenen wurden freigelassen, am 6. September vor Gericht gebracht, alle Anklagen gegen sie wurden fallengelassen.

– 4. September: Räumung eines besetzten Hauses in Lofos Strefi in Exarchia, Athen.

Melbourne: Büros von Politikern vor der Bundeswahl in Australien angegriffen (eingeschlagene Fenster, Parolen gesprüht, etc.)

„Befreie die Flüchtlinge“

Die derzeitige Grenzpolitik der herrschenden Elite ist grausam, unterdrückend und revanchistisch.

19. August – Letzte Nacht griffen wir das Büro von Brendan O’Connor an; er trägt Mitschuld.

30. August – Letzte Nacht griffen wir die Büros von Simon Crean, Anna Burke und Andrew Robb an; sie tragen Mitschuld.

Die Politiker und Bosse haben einen Keil zwischen uns gerammt. Sie versuchen uns davon zu überzeugen, dass die Menschen ferner der See Feinde sind. Die wahren Feinde sind natürlich die, welche uns regieren wollen. Unsere Brüder und Schwestern, die „Bootleute“, haben seit Jahren nach unserer Solidarität gefragt. Sie haben Petitionen unterschrieben, protestiert, sind in den Hungerstreik getreten, haben sich selbst verletzt und Selbstmord begangen. Aber es kam keine Hilfe. Die einzige jetzt übriggebliebene rationale Reaktion ist Aufstand.

Wir sind privilegierte Bürger auf besetztem Land und wir sollen von diesem rassistischen Ansatz profitieren. Aber das wollen wir nicht. Wir akzeptieren diesen Zustand nicht und wir werden ihn auch nie akzeptieren. Es ist egal wer wir sind. Was zählt ist, dass wir Widerstand leisten; dass wir zeigen, dass Widerstand möglich ist. Es ist der richtige – der einzige – Weg zu handeln in solch schrecklichen Zeiten. Auf diese Weise hoffen wir andere zu inspirieren um den Bann der Passivität zu brechen. Zusammen können wir die Welt auf den Kopf stellen.

Wir stehen den Aufständischen, den „Bootleuten“, den Grenzübergängern und „Illegalen“ in diesem Land und auf der ganzen Welt bei. Wir stehen Ihnen bei bis alle Gefängnisse Asche und alle Grenzen endlich aufgelöst sind.

Wer auch immer gewählt wird, wir bleiben
Unregierbar.

Anmerkung: Einem ebenfalls im Rahmen dieser Anti-Wahlkampagne anonym im Internet veröffentlichter Text benennt sechs weitere Büros, die angegriffen wurden. Demnach erhielten auch Kelvin Thomson, Martin Ferguson, Josh Frydenberg, Mark Dreyfus, Kelly O‘Dwyer, und Mike Symon Besuch von „Unregierbaren“.

Griechenland: Angriff auf das Privatresort vom Präfekten der Epirus Verwaltungsregion in Ioannina

DAS ANTIVIOSI BLEIBT BESTEHEN

Gestern Nacht, am 30. August besuchten wir ohne Einladung das Privatresort, das die Familie des regionalen Gouverneurs von Epirus, Alekos Kachrimanis, in der Stadt Ioannina unterhält. Dort gab es ein Fest zur Feier seines Namenstags. Wir konnten uns die Chance nicht entgehen lassen, ihm einen herzlichen Namenstag zu wünschen. Dieser spezielle Typ hat im letzten April, zusammen mit dem Direktor des Allgemeinen Krankenhauses von Chatzikosta und anderen lokalen Machthabern an einer Konferenz teilgenommen, auf der es darum ging „eine endgültige Lösung für die monatelange Besetzung von Räumlichkeiten des ehemaligen Chatzikosta Krankenhauses zu finden“. Wir halten den genannten Herren mitverantwortlich für die Räumung des besetzten Antiviosi[1] und wir erinnerten ihn daran. dass Gebäude wie diese Räume sind, die bereits wiedergewonnen wurden, und Kernstücke sozialen Widerstands und Kämpfen darstellen. Dass ist der Hintergrund, warum sie zum Ziel staatlicher Repression und ihrer Handlanger werden.

Aus all diesen Gründen haben wir es auf das Privatgrundstück geschafft, als das Festessen im Gange war. Unsere Absicht war es zu stören und die Veranstaltung zum Abbruch zu bringen. Wir verstehen unsere Handlung als Solidarität mit dem Antiviosi. „Das Antiviosi bleibt bestehen“ wurde an die Grundstücksmauer gesprüht, während auf dem Fest Parolen gerufen wurden, wie „10, 100, 1000 besetzte Häuser gegen eine Welt organisierter Sepsis!“ oder „Das Antiviosi bleibt bestehen; die Flamme, die wir anzündeten, kann durch niemanden gelöscht werden“. Außerdem zertrümmerten wir die Scheibe und die Spiegel von zwei Luxuswagen, die Gästen des regionalen Gouverneurs gehörten.[2]

Ideen können weder geräumt, noch zum Verstummen gebraucht werden.
Solidarität mit den besetzten Häusern.

Solidarische

Anmerkungen zur Übersetzung:
1-Erst nach Veröffentlichung dieses Morgenberichts vom 29.8. wurde aufgedeckt, dass während und nach der Räumung des besetzten Hauses Antiviosi in Ioannina mehrere MigrantInnen aus nahe gelegenen Gebäuden des ehemaligen Chatzikosta Krankenhauses inhaftiert wurden (mindestens drei von ihnen wurden inzwischen freigelassen).
2-In derselben Nacht (vom 30. auf den 31. August) führte die Polizei eine umfangreiche Menschenjagd in der Innenstadt von Ioannina durch und verhaftete mehr als siebzig Leute auf Grund ihres Aussehens.

Athen: Zunehmende Islamophobie in den Straßen von Exarchia

Am 18. Juli 2013 versammelten sich wieder einmal faschistische Islamophobe zusammen mit Autonomen NationalistInnen in Neapoli, Exarchia. Sie trugen griechische Nationalflaggen unter dem Deckmal der sogenannten „Aktion unabhängiger Bürger“, um gegen den genehmigten Bau einer Moschee im Stadteil Votanikos in Athen zu protestieren. Ihre „christlichen“ Parolen umschreiben ihre Hasssprache gegenüber „illegalen MigrantInnen“. In den letzen Tagen nähern sich in den Morgenstunden die FaschistInnen dem Exarchia Gebiet mit geplanten Kundgebungen. Der Nazi–Abschaum hat sich wiederholt vor den Büros des staatlich geführten Fachdienstes für Öffentliche Bauarbeiten (EYDEK) versammelt, der sich an der Ecke von Vatatzi und Zoodochou Pigis Straße in der Athener Innenstadt befindet, wo Versteigerungen und Ausschreibungen für den Bau der Moschee geleitet werden.

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Paris: Geldautomaten und loyalen Bürger beschädigt

„Nicht eine Minute der Ruhe
ein Leben des Kampfes“

Es gibt nichts tragischeres als den Tod eines Genossen, sei es durch die Hände des Staates und seiner Bullen oder ihrer historischen Verbündeten, dreckige Nazis sind genauso verantwortlich für den Tod von Clément. Der Feind befindet sich sowohl in Staat und Kapital und in jeder Form ihrer Verwaltung, als  demokratischer Faschismus.

Aber so wie die Zeit der Trauer, kommt auch die von Wut und Vergeltung. Schluss mit T-shirts und „Ruhe in Frieden“, fertig mit lebhaften Hommagen mechanischer Augen journalistischer Aasfresser, und auch Schluss mit politischen Verhandlungen und Aufschwung. Es ist Zeit jene Welt anzugreifen, die den faschistischen Müll der Demokraten und ihre falschen Feinde produziert.

Zwei Geldautomaten einer Bank wurden total zerstört zwischen Belleville und Republic, ein Bürger, der versuchte uns zu stoppen verliert einen Zahn und versagte uns zu schlagen, Dienstagnacht, 18. Juni.

Das ist unser Beitrag, unser Antifaschismus.

Quelle

Istanbul: Am 11. Juni stürmten die Bullen den Taksim

Stellungnahme der Revolutionären Anarchistischen Aktion
(Devrimci Anarşist Faaliyet, DAF):

Gegen den Staat und Polizeiterror: Unsere Wut wächst, unser Kampf auch.

Die andauernde Besetzungen des Taksim Platzes und Gezi Parks wurden heute Morgen von der Polizei angegriffen (11. Juni 2013). Nach dem gestrigen Treffen des Ministerrats kam die Polizei am frühen Morgen, ungefähr um 7 Uhr, zum Platz. Während die Repressionsorgane Tränengas verschossen, gaben sie die Erklärung ab, dass sie den Park nicht angreifen werden. Hunderte Polizeibeamte betraten den Taksim Platz und proklamierten, dass es keinen Angriff auf den Park geben wird, sondern dass nur Transparente entfernt werden. Während diese am Atatürk Kulturzentrum abgenommen wurden, wollte eine andere Gruppe Polizisten die Zelte auf dem Platz beseitigen. Die Leute versuchten es zu unterbinden und die Polizei griff die Protestierenden mit Tränengas an. Während der Polizeiattacke kamen viele Leute zum Platz, um sich gegen diesen faschistischen Angriff zu wehren. Um die Menschen hiervon abzuhalten, feuerte die Polizei Tränengas in die U-Bahn und die Haltestelle Taksim wurde geschlossen.

Während die Polizei mit hartem Strahl aus Wasserwerfern schoss, wurde(n) massiv Tränengas, Lärmknallkörper (Blendgranaten) und Plastikgeschosse eingesetzt. Eine Gruppe Widerständiger bildete eine Kette und stand Arm in Arm, und die Polizei verschoss Tränengaskartuschen aus kurzer Distanz. Viele Menschen wurden durch Gas-Kartuschen verletzt, aber nachdem die Wirkung des Tränengases nachgelassen hatte, kamen wieder viele DemonstrantInnen zusammen und bildeten erneut die Kette.

Obwohl die Polizei verkündete, es erfolgt keine Intervention gegen den Park, haben sie massiv Tränengas in den Park geschossen, sogar in die provisorische Krankenstation. Die Verletzten wurden aus dem Gebiet gebracht.

Viele Leute wurden durch Tränengaskartuschen und Plastikgeschosse verletzt. Alp Altinörs, der Mitglied der Taksim Solidaritätsinitiative ist, wurde durch ein Plastikgeschoss an der Stirn getroffen und mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus evakuiert. Es ist bekannt, dass die Polizei direkt auf Personen gezielt hat.

Außerdem begann die Polizei politische Räume und Büros zu attackieren. Das Büro der SDP (Sozialdemokratische Partei) wurde überfallen und viele Personen gewaltsam in Gewahrsam genommen. Die Polizei legte den Protestierenden Handschellen an und schlug sie während ihrer Verhaftung heftig.

Trotz des brutalen Angriffs leisteten die Menschen auf dem Taksim Platz und im Gezi Park weiter Widerstand. Der faschistische Staat, Unterdrückung und Polizeiterror kann uns nicht entmutigen, unser Kampf geht weiter, unsere Wut wächst.

İstanbul ist überall; überall gibt es Widerstand gegen Staatsterrorismus, Polizeigewalt und kapitalistische Ausbeutung.

AUFSTAND, REVOLUTION, ANARCHIE!

Türkei: Einige Neuigkeiten vom Kampf um den Taksim Gezi Park und den anhaltenden Aufständen

Banner auf der Insel Lesbos (gegenüber der türkischen Küste “: ‘Solidarität mit den RebellInnen in der Türkei.

Am 1. Juni waren wir gegen 15 Uhr auf dem Taksim Platz. Durch die Zusammenstöße, die am Morgen begannen, war die Polizei gezwungen, die Gegend zu verlassen. Zwei Stunden lang gab es keine Polizeipräsenz im gesamten Kerngebiet der Stadt. Die Leute besetzen indessen den Taksim Platz und den Gezi Park. Die Menschenmenge war riesig. Der gesamte Park, alle Plätze und Straßen, die zu diesem Gebiet führten, waren voller Leute. Alle Bauabsperrungen, die die Westseite des Parks absperrten, wurden durch die Protestierenden zerstört. Einige Polizeiabsperrungen wurden entfernt und auf die Straße geworfen. Neue Barrikaden wurden auf der Mumcu Bakka und Süleyman Seba Straße errichtet, um die Polizeikräfte daran zu hintern den Çarşı zu betreten, (Basar von Istanbul, wo viele Leute „abhängen.“ ) Als die Angriffe auf sie verstärkt wurden, benutzte die Polizei auch Plastikgeschosse. Die Auseinandersetzungen gingen bis ungefähr 1.30 Uhr in der Nacht weiter. Zum Schluss setze die Polizei eine exzessive Menge von Tränengasgranaten ein, um die Menge zu zerstreuen. Als Folge verließen die Leute die Barrikaden und suchten Schutz in den umliegenden Geschäften, oder gruppierten sie in den inneren Straße von Beşiktaş wieder neu.

Gleichzeitig errichteten Widerständige in Taksim die ganze Nacht riesige Barrikaden auf den Straßen und Wegen um den Platz und den Gezi Park. Außerdem zündeten sie Baufahrzeuge an. Busse, Autos, Baumaterialien, Polizeiabsperrungen, Müllcontainer usw. wurden als Barrikaden genutzt.

[vimeo]http://vimeo.com/67432788[/vimeo]

[vimeo]http://vimeo.com/67480646[/vimeo]

Auf den Plätzen in Istanbul, wo wir gewesen sind, überlegten viele DemonstrantInnen aus Angst vor möglicher Medienmanipulation zweimal, bevor sie kapitalistische Ziele um sie herum zerstörten. Neben Überwachungskameras, die sabotiert wurden, sahen wir nur einen zerstörten Geldautomaten. Wir nutzen verschiedene Autos als Barrikaden, zerstören sie aber nicht (jedenfalls nicht aus Absicht) So waren hauptsächlich die Bullen das Ziel dieser Kämpfe. Aber aus İzmir beispielsweise wissen wir das Protestierende u.a. eine Bank und das Starbucks angegriffen. Continue reading Türkei: Einige Neuigkeiten vom Kampf um den Taksim Gezi Park und den anhaltenden Aufständen

Türkei: Ein paar Parolen, die in den Straßen Istanbuls gerufen werden – Die Proteste und die polizeiliche Repression gehen auch am 1. Juni weiter

Solibanner auf dem Liontaria Platz in Heraklion, Kreta (Griechenland)

faşizme karşı omuz omuza / steht Seite an Seite gegen den Faschismus

hükümet istifa / Regierungsrücktritt

Taksim bizim, İstanbul bizim /Taksim gehört uns, Istanbul gehört uns

direne direne kazanacağız / wir werden gewinnen, indem wir uns widersetzen

her yer Taksim, her yer direniş / Taksim ist überall, der Widerstand ist überall

sık bakalım, sık bakalım, biber gazı sık bakalım, copunu bırak, kaskını çıkar, delikanlı kim bakalım / schießt doch, schießt doch, werft Tränengas, werft eure Knüppel weg, nehmt die Helme ab und dann werden wir sehen, was für harte Kerle ihr seid

hepiniz orospu çocuğusunuz / ihr seid alle Hundesöhne (an die Polizei)

orospu çocuğu Tayyip Erdoğan / Tayyip Erdoğan du Hundesohn

Solibanner aus Thessaloniki (Griechenland): “Solidarität mit den Rebellierenden in der Türkei. Rebellion jetzt und für immer”

Es gibt noch keine offiziellen Bestätigungen bzgl. auf die Toten.

Für kurze Zeit verließ die Polizei am 1. Juni den Taksim Gezi Park. Dann versammelten sich die Menschen um den Park wieder zu besetzen. Kurz darauf stürmte die Polizei das Gebiet, um die Menschen zu entfernen.

Aktuelle Infos auf Türkisch: 1 , 2 , 3

Nachricht eines/einer Genossen/Genossin um 17:15 (örtliche Zeit) von den Straßen Istanbuls: “Wir haben es geschafft. Der Taksim Platz und der Gezi Park sind besetzt. Die Polizei zieht sich zurück: sie verschwinden. Diem Menschen im Gezi Park feiern. Ein Polizeiwagen, er ist mit “sikik” (kaputt) beschrieben, wurde umgedreht und angezündet…”

Athen: Nazinest in der Pipinou Straße demoliert

Am 16. Mai 2013 zerschlug eine Gruppe GenossInnen als kleinen Akt des Angriffs und der Solidarität die Frontscheiben des Cafés in der Pipinou Straße 111 im innerstädtischen Stadteil Ahios Panteleimonas.

Akt des Angriffs aufgrund der rassistischen, Brechreiz erregenden Aussagen in einem Video, das in diesem Café gefilmt und in Nachrichtenkanälen ausgestrahlt wurde. Dieser Laden fungierte auch und tut es immer noch als Schwer- und Treffpunkt für die lokalen Mitglieder der Goldenen Morgendämmerung (wie Vouldis) und anderen nationalistischen Arschlöchern.

Akt der Solidarität mit MigrantInnen im umliegenden Gebiet, die oft von Faschos im Zuge von Pogromen, die von den Faschos in Uniform unterstützt werden, angegriffen werden.

Wir wollen klarstellen, das JedEr, der/die ihnen Unterschlupf gibt, JedEr, der/die sie toleriert und mit dieser Art VerbrecherInnen zusammenarbeit, darauf gefasst sein muss, den Preis für seine/ihre Wahl zu bezahlen.

Wir vergeben nicht. Wir vergessen nicht.

Quelle

Piräus, Griechenland: Offener Brief eines Gymnasiasten

An meine LehrerInnen… und die Anderen:

Mein Name ist K. M., ich bin ein Schüler der ersten Klasse eines Gymnasiums am 10. Lyzeum in Drapetsona, Piräus.

Ich habe mich entschlossen diesen Text zu schreiben, weil ich meine Wut, meine Empörung ausdrücken will über den Nerv und die Heuchelei derer, die uns regieren und all jener JournalistInnen und den Mainstreammedien, die ihnen helfen, ihre gesetzlosen und unmoralischen Pläne auf Kosten der SchülerInnen, StudentInnen und der jüngeren Generation einzuführen.

Mein Grund zu schreiben ist die Absicht meiner LehrerInnen in der Zeit der Universitätseingangsprüfungen in den Streik zu treten und sind die PolitikerInnen und JournalistInnen, die Krokodilstränen über meine Zukunft vergießen, die wegen des Streiks „auf dem Spiel“ steht.*

Worüber redet ihr? Welche Art von Zukunft habe ich wegen euch? Und wer ist es, der meine Zukunft wirklich aufs Spiel setzte?

Lasst uns einen Blick darauf werfen, wer die Zukunft konstruiert und all unsere Leben, nun schon seit langer Zeit:

– Wer machte die Zukunft für meinen Großvater? Wer kleidete seine Zukunft in die ausgemusterte Kleidung der Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen (UNRRA) und zwang ihn nach Deutschland auszuwandern?

– Wer hat dieses gesamte Land schlecht regiert und ausgenommen?

– Wer zwang meine Mutter von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang zu arbeiten, das alles für 530 Euro im Monat? Geld, das nachdem Essen und Rechnungen bezahlt sind nicht einmal genug ist, um ein neues Paar Schuhe, geschweige denn ein Buch, das ich von einem Flohmarkttisch wollte, zu kaufen.

– Wer halbierte das Gehalt meines Vaters?

– Wer verleumdete ihn, drohte ihm damit, ihn unter der zivilen Einberufung zurück an die Arbeit zu zwingen, drohte ihm mit Kündigung zusammen mit all seinen KollegInnen der öffentlichen Verkehrsmittel, als sie, die einfach nur in Würde leben wollen, in den Streik traten? Continue reading Piräus, Griechenland: Offener Brief eines Gymnasiasten

Athen: Roma Gemeinde von gewaltsamer Räumung durch griechische Behörden bedroht

Am Montag, den 13. Mai protestieren die Roma der Gemeinde Halandri gegen die angekündigte Räumung ihrer Siedlung. Diese befindet sich am Rande von Iridos- und Santaporoustraße, nur wenige Schritte entfernt von der ziemlich neuen Metro Station „Nomismatokopeio“ in der Mesogeion Straße.

In dieser Siedlung leben seit 1971, somit inzwischen mehr als 40 Jahren, duzende Roma-Familien. In den letzten Monaten haben „empörte BürgerInnen“ (als gewöhnliche AnwohnerInnen getarnte FaschistInnen) die Roma drangsaliert, sie als KrankheitsüberträgerInnen dargestellt und sie in gewohnt feiger Manier attackiert. Außerdem haben FaschistInnen wiederholt gefordert, dass die Kinder der Roma nicht auf dieselben Schulen in Halandri gehen sollen, die von griechischen Kindern besucht werden. Diese unverhohlen rassistischen Beschwerden gegen die Roma Gemeinde sind seit dem Aufstieg der „Goldenen Morgendämmerung“ und ihrem Einzug ins griechische Parlament im letzten weiter angestiegen.

Staatliche Behörden haben die Zerstörung dieser Roma-Siedlung für Dienstag, den 14. Mai angesetzt. Die Anordnung dazu kommt von Dimitris Kalogeropoulos, dem Generalsekretär der Region Attika.

Um der Räumung morgen Widerstand entgegen zu setzen, ist eine solidarische Präsenz in Nähe der Nomismatokopeio Metro Station auf der Mesogeion Straße erforderlich.

Griechenland: Jüngste antifaschistische Aktionen

Am 26. April 2013 führten GenossInnen ihre dritte antifaschistische Motorraddemo in Kavala durch:

In der Stadt Igoumenitsa drohen Neonazis regelmäßig mit dem Tragen von Waffen und hissten Fahnen ihrer Partei, um ihr Gift auf die lokale Community zu verbreiten. Am 8. Mai wurde eine solche Fahne der Chrysi Avgi/Goldene Morgendämmerung von einigen AntifaschistInnen entwendet, die dafür sorgten, dass diese in Flammen aufging. Sie sendeten außerdem kämpferische Grüße an AntifaschistInnen in Agrinio.

Am 3. April 2013 gegen Mittag im Zentrum von Agrinio griffen zwei Mitglieder der Chrysi Avgi, Spyros Floroskoufis und Giorgos Koutroubas, einen 17-jährigen Antifaschisten an und nutzten dabei Schlagstöcke und hölzerne Bretter, die mit Nägeln versehen waren.

Am 7. Mai liefen einige GenossInnen dem Schläger des örtlichen Chrysi Avgi-Zweiges Floroskoufis im Krankenhaus von Agrinio über den Weg und attackierten den Faschisten, der zuvor eine Reihe von rassistischen und parastaatlichen Angriffen in der Region durchführte, sofort. Gegen 10 Uhr abends stürmte der Parlamentsabgeordnete der Chrysi Avgi Konstantinos Barbarousis mit seiner Waffe in der Hand mit Spyros Floroskoufis und mindestens vier weiteren Schlägern Restaurants, Bars und Cafés – auf der Suche nach AntifaschistInnen. Nachdem sie die Menschen, die zu jener Zeit in den Läden waren, gestört und verängstigt hatten, liefen sie weiter zum Gemeindepark, wo sie mit Taschenlampen in der Dunkelheit suchten. Es gibt Gerüchte, dass die Faschisten zeitweise von der DIAS Motorradpolizei und der OPKE Verbrechenspräventions-Einheit begleitet wurden. All dies passierte, obwohl es (in dieser eher kleinen Stadt) bekannt war, dass bereits eine spontane Versammlung von ungefähr 100 AntifaschistInnen und Jugendlichen an einem anderen Ort (Dimadi-Platz) geplant war.
Am 8. Mai führten 150 AntifaschistInnen als Antwort auf die Schikanen der Chrysi Avgi eine nächtlich Demonstration in den zentralen Straßen der Stadt Agrinio durch und hielten ein Transparent, das schrieb: ‘Der Faschist Barbarousis ist bewaffnet und terrorisiert Menschen’. Dabei riefen sie militante Slogans.

Argentinien: Die Demütigung der Normalität

Von Boletín La Oveja Negra:

Während sich an verschiedenen Orten der Welt eine aufkommende Aggression zu zeigen, zu materialisieren und zu organisieren beginnt, lebt die Masse der Bevölkerung des argentinischen Staates in einer Art Blase. Die Regierung einfach zu kritisieren reicht aus, um einer Seite zugeordnet zu werden. Zu einer anderen Seite wird mensch zugeordnet, wenn es um Unternehmen geht. Obwohl niemand sicher weiß, was die eine oder andere Seite ausmacht, scheint es zwei von ihnen zu geben.

In jüngster Zeit reduzierte sich Politik auf die einfache Frage der Identität. Die Parole des breiten Anti-Kirchner Spektums war ‘N8 – Ich gehe’ [1] während RegierungsunterstützerInnen jeglicher Couleur darauf antworteten: ‘N8 – Ich gehe nicht.’ Aber seit wann ist es wichtig bekanntzugeben, dass mensch nicht auf einen Aktionsaufruf antwortet? Vielleicht seitdem sich eine zunehmende Abhängigkeit von Facebook und seinen Gepflogenheiten breit macht oder seitdem Politik ihren elendsten Aspekt selbst gezeigt hat: Die Zuordnung einer Identität zu jedeM, der/die das Gefühl hat, einer Gruppe oder Fraktion anzugehören. Auf diese Weise werden Debatten nur Anhängsel, die einfach dazu genutzt werden, eine Parteilinie zu verstärken, die bereits vorher gewählt und nicht auf der Grundlage von Wahrhaftigkeit oder Stärke ihrer Forderungen gewählt wurde. Weil sie genauso gut der einen oder die anderen Seite dienen können, geht es bei jedem Argument nicht darum, Sinn zu erzeugen, sondern die eigene Empfindsamkeit aufzuerlegen. ‘Die eigene’ ist in diesem Zusammenhang nur ein sprichwörtlich zu verstehen, weil dieses Zartgefühl nicht mehr als die Argumentation der einen oder anderen bürgerlichen Fraktion ist.

Die ‘Debatten’, die als das Zentrum der Diskussion dargestellt werden, sind nichts weiter als unwichtige Füller in einer Identität, die – wenn es nicht darum geht, eine Religion oder eine Fußballmannschaft zu konsumieren – dasselbe tut wie die Politik. Persönliche Diskussionen haben sich televisuellen Dynamiken angenommen, die sie großzogen: Nachrichtenformate, Pseudo-Investigationen und (endlose) Wiederholungssendungen. NachbarInnen, Familienmitglieder, MitarbeiterInnen und Internet-Communities reden, als wenn sie ein Teil von einer im Fernsehen übertragenen Talkrunde wären, in der nichts mehr auf dem Spiel steht als Meinungen. In der Zwischenzeit geht das alltägliche Leben weiter – unverändert…

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Griechenland: Der anarchistische Genosse Vaggelis Koutsibelas wurde zu 15 Jahren Knast verurteilt

Der Prozess gegen den Anarchisten Vaggelis Koutsibelas begann am 6. März 2013 vor dem Strafgericht in Larissa. Der Genosse war für fast ein Jahr in Untersuchungshaft und wurde einer Kette von Brandanschlägen bezichtigt, die in der Stadt Trikala zwischen März und April 2012 stattfanden.

Am ersten Prozesstag focht der Rechtsanwalt die vorangegangenen Aussagen des Denunzianten Giorgos Zafiris an, der vor Gericht aussagte. Der Denunziant gab zu, dass ihn die Polizei dazu genötigt habe, eine gefälschte Aussage zu unterschreiben, weil er wegen Drogenmissbrauch festgenommen wurde und die Cops ihm sagten, von diesen Anschuldigungen befreit zu werden. Das Gericht drohte, seine Verhaftung wegen Falschaussage zu beantragen – etwas, das nie passierte.

Am nächsten Tag, 7. März, erklärte Vaggelis vor dem Gericht, dass es sichere Beweise gäbe, dass er sich tatsächlich nicht während der Zeit eines Brandanschlages in der Nähe des Tatorts befunden habe, sondern in der Nähe der Präfektur, und er sich somit auch nicht in der Nähe des Tatgeschehens war. Daraufhin antworteten die Richter, dass er offensichtlich beim Präfekturgebäude war, um eine weitere Vorrichtung detonieren zu lassen! Vaggelis sprach von der politischen Bedeutsamkeit der Brandanschläge (unabhängig davon, wer sie ausführte) und bezog sich dabei auf das vorherrschende politische System aber auch auf den Aufstieg der Nazipartei Chrysi Avgi (Golden Dawn).

Ebenso fragte Vaggelis, in ein anderes Gefängnis transportiert zu werden, weil – wie er zu Ende seiner Aussage sagte – ‘Die Einrichtung in Trikala ist ein Drogen-Gefängnis. Ich halte es nicht mehr aus.’

Die Entscheidung des Gerichts von Larissa war vernichtend und zog mildernde Faktoren nicht mit ein. Die Richterbank verurteilte Vaggelis zu 15 Jahren Haft mit Recht auf Berufung und einer Geldstrafe von 300 Euro. Der Staatsanwalt verlangte ursprünglich eine Gesamtstrafte von 27 Jahren Haft. Nach einer Unterbrechung der Verhandlung wurde die Strafe jedoch auf 15 Jahre ‘reduziert’.

Seine FreundInnen unterstützen den Genossen während der ganzen Zeit und sendeten ihm Kraft in der Hoffnung, dass er bald wieder aus dem Knast kommt, indem sie riefen: Die Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als alle Knäste!

Inzwischen widmeten im Januar 2013 der ‘Verbund der anarchistischen Organisationen Wilde Freiheit und Anstifter der Sozialen Explosion‘ ihre erfolgreichen Angriffe auf das Shoppingcenter in Marousi (Athen) Vaggelis Koutsibelas unter anderen anarchistischen GenossInnen, die entweder auf der Flucht sind oder im Knast sitzen. Sollen ihre Taten der Solidarität sich ausbreiten und die Herzen aller Geiseln des sozialen Krieges!

Aktuelle Adresse:
Evangelos Koutsibelas
Krinitsa, Trikala – Mpalkoura Trikalon 42100
4th wing, Trikala prison, Greece

Update aus dem Trikala-Knast: Der Genosse Vaggelis wurde zusammengeschlagen

Letzte Nacht (25.3.) und im Rahmen einer ‘Aufräumoperation’, die in den letzten Tagen in Trikala-Knast stattfand, weil jüngst 11 Gefangene flohen, wurde auch die Zelle des Genossen Vaggelis K. gerazzt. Indem sie ein Foto und seine Akte hielten, begannen die menschenähnlichen Wesen der EKAM (‘anti-terroristische’ Spezialeinheit) auf Vagelis einzuschlagen und einzutreten. Sie trafen ihn hauptsächlich in den Rippen und am Kopf! Da er nicht in der Lage war, etwas anderes zu machen, rief der Genosse ihnen zu, dass sie aufhören sollten, da er auch gar nicht den Grund für die Angriffe auf ihn wusste. Nach 10 Minuten, und nachdem die aufgedunsenen, vermummten Männer ihren Job erledigt hatten, hörten sie schließlich auf und verließen die Zelle, wobei sie ihn weiter bedrohten und fluchten.

Der Staat rächt sich im Rahmen seiner ‘Null Toleranz-Politik’ an den Menschen, die ein würdevolles Verhalten in den Dreckslöchern der griechischen Knäste beibehalten, und sendet eine Nachricht an die restlichen, dass das eine Andeutung dessen war, was all jenen bevorsteht, die denken, streiten, planen aber auch handeln gegen das Gefängnissystem, indem sie sich Würde, aber auch Freiheit zum Ziel setzen.

Eine schnelle Erholung wünschen wir Vaggelis K. und all jenen, die ähnliches erleiden mussten.
GenossInnen aus Trikala

Quelle: i, ii

Piräus: Hungerstreik der auf Polizeiwachen gefangen gehaltenen MigrantInnen

Es geht nicht um Politik, es geht ums Leben.

Die täglichen Festnahmen und brutalen Behandlungen „undokumentierter“ MigrantInnen, die im Rahmen des griechischen Polizeimassenpogroms unter dem „einladenden“ Namen „Xenios Zeus“, das Schläge, Erniedrigungen und Folter in Polizeibussen, in den Kerkern der Polizeistationen und den berüchtigten „Internierungslagern“ beinhaltet, sind ein integraler Bestandteil des modernen Totalitarismus, der Armut und sozialen Kannibalismus auferlegt, die zivile Einberufung Streikender (z. B. erzwungene Rückkehr zur Arbeit) befiehlt, Mobilisierungen zum Protest mit Repression begegnet, besetzte Häuser durchsuchen lässt und selbstorganisierte soziale Unternehmungen angreift.

In letzter Zeit wurden dutzendweise „undokumentierte“ MigrantInnen in die Polizeistation Drapetsona in Piräus überführt und dort buchstäblich gestapelt. Sie bleiben dort monatelang inhaftiert und leiden unter fürchterlichen Bedingungen, unter dem Mangel an sanitären Anlagen, nahrhaftem Essen und Hofgang. Gleichzeitig sind sie konfrontiert mit der üblichen brutalen, menschenfeindlichen und rassistischen Behandlung durch die Polizisten. Zusätzlich dazu wird ihr vorübergehender Gewahrsam alle drei Monate verlängert, ohne jegliche formelle Begründung als der, dass ihr „Verbrechen“ ist, keine Aufenthaltspapiere zu haben.

Aus diesem Grund befinden sich inhaftierte MigrantInnen in dieser Polizeistation sukzessive im Hungerstreik, protestieren gegen die unvorstellbaren Bedingungen der Inhaftierung und der aufeinanderfolgenden Entscheidung ihren Gewahrsam um drei Monate zu verlängern. Seit 13. März 2013 sind zum Beispiel 70 MigrantInnen im Hungerstreik. Das Resultat dieses gemeinsamen Protests ist, dass die Hungerstreikenden im Zuge mehrerer Verlegungen in andere Polizeiabteilungen zerstreut wurden und die Bullen sie dort abermals mit Beleidigungen, Schikanen und Drohungen behandelten. Dieser Hungerstreik begann, nachdem ohne Erklärungen die Entscheidung gefällt wurde, den Gewahrsam zweier MigrantInnen, die schon seit 9 Monaten in Arrestzellen eingesperrt waren, um weitere drei Monate zu verlängern. Der Fall eines palästinensischen Flüchtlings ist bezeichnend für die groben Misshandlungen der Hungerstreikenden: Ahmed Faraj, der am achten Tag des Hungerstreiks (22.3) ohnmächtig wurde, wurde ins Krankenhaus überführt, weil die Bullen ihm Shampoo gegeben hatten, von dem sie ihm sagten, es wäre Arzneimittelsirup.

Wir werden uns weder an die Hässlichkeit dieser Welt gewöhnen, noch sie akzeptieren. Wir widersetzen uns der Ausplünderung, Verarmung, Brutalität, dem Rassismus und der Repression mit Widerstand, Selbstorganisation und Solidarität, mit gemeinsamen Kämpfen Einheimischer und widerständischer MigrantInnen gegen das System der Ausbeutung, Ausgrenzung und Unterwerfung. Hände weg von den Elenden und den Kämpfenden!

Anarchistischer Raum Resalto (Keratsini)

Am Morgen des 6. April gingen GenossInnen des anarchistischen Raums Resalto, sowie das Gastarbeiter Kollektiv für Autonomie in einer unangemeldeten Demo auf die Straße. In Solidarität mit MigrantInnen, die sich im Hungerstreik befinden, protestierten sie vor der Polizeistation Drapetsona und in der umliegenden Nachbarschaft. Fotos/Video hier.

Griechische Gefängnisse: Gemeinsame Erklärung der Gefangenen in Koridallos

Am 29. März gegen Mittag verweigerten wir, die Gefangenen im ersten Flügel des Koridallos Männergefängnisses, die Zellen zu betreten. Es ist das kleinste Zeichen des Protests gegen die Invasion im Militärstil durch die besonders unterdrückerischen Antiterroreinheiten der EKAM, die in der Nacht des 28. März bis in die Morgenstunden ohne Ankündigung Zellen durchsuchten und inspizierten.

Wenn die griechische Polizei in den Gefängnissen einen Putsch machen möchte, indem sie Gefangene schlägt und foltert, sollte sie wissen, dass diese Provokation nicht unbeantwortet ablaufen wird.

Zur selben Zeit befördert das Justizministerium durch seinen derzeitigen Leiter Antonis Roupakiotis und auf Befehl des Ministers für öffentliche Ordnung Nikos Dendias faschistische Gesetze gegen uns, sie beinhalten Regulierungen der Beschränkungen unseres Rechts auf die Tage, an denen wir das Gefängnis verlassen können, sowie die Einführung des Gebrauchs elektronischer Fußfesseln bei Gefangenen. Sie werden auf unsere wehrhafte Opposition treffen, wo auch immer wir sie für notwendig erachten, außerhalb der Zellen, auf den Fluren, auf den Dächern.

Wir werden der Gewalt der Bullen mit der Gewalt der Würde antworten.

Die Flucht von 11 Gefangenen aus dem Trikala Gefängnis (am 22. März 2013) betreffend: kein Gesetz schafft es, die Gefangenen am unveräußerlichen Recht auf ihre Freiheit zu hindern. Den Entkommenen viel Glück.

Kraft und Solidarität für alle Gefangenen in Trikala, die von den Bullen verprügelt wurden.

Gefangene aus dem ersten Flügel des Koridallos Männergefängnisses

(Die Erklärung wurde von 350 Gefangenen mit unterzeichnet)

Thessaloniki: Neuer Prozess gegen 6 Genossen des Deltasquats, der im September 2012 geräumt wurde

Der Deltasquat in Thessaloniki wurde am 12. September 2012 gewaltsam geräumt. In der anschließenden Gerichtsfarce erhielten zehn der verhafteten Genossen Bewährungsstrafen und wurden zu Geldstrafen verurteilt (insgesamt 7,950 Euro). Einer der Verhafteten, der anarchistische Migrant Gustavo Quiroga blieb eingesperrt und wurde sogar am 4. November 2012 nach Kolumbien abgeschoben. Noch im selben Monat setzte der griechische Staat eine neue Runde von Strafverfolgungsmaßnahmen gegen 6 der Anarchisten, die während der Räumung festgenommen wurden, in Gang.

Die 6 Genossen sind nun wegen Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt (seit 2008), sowie des Verschlechterns von Schäden im Gebäude des Deltasquats. Darüber hinaus lässt das Alexandreio Technologische Bildungsinstitut von Thessaloniki, welches angibt der rechtliche Eigentümer des geräumten Gebäudes zu sein, dieses verrotten, während dessen Verwaltungsrat nach einer Entschädigung von 3,5 Millionen Euro für von Hausbesetzern verursachte Schäden strebt.

Es folgt ein im Oktober 2012 verfasster Brief des Genossen Gustavo Quiroga Gonzáles, der während der Räumung des Deltasquats inhaftiert wurde.

Am 12. September, um 6.30 Uhr, wurde das besetzte soziale Zentrum Delta geräumt. In der Vergangenheit diente das Gebäude als ein Studentenwohnheim des Alexandreio Technologischen Bildungsinstituts von Thessaloniki, und war seit 2007 besetzt. Während der Räumung wurden zehn von uns verhaftet, nachdem wir durch die Aggressionen der Vollstreckungsbeamten gelitten hatten. Die Bullen zerstörten alles auf das sie ihre Hände legen konnten (Möbel, Fenster, Waschbecken, Lampen, und so weiter) und zerstörten in einer halben Stunde so viel wie möglich; eine halbe Stunde der Entspannung für sie.

Wir alle erhielten Freiheitsstrafen und drei Jahre auf Bewährung, und legten Berufung gegen das Urteil ein. Außerdem wurde ich zu acht Monaten mehr als die anderen und zu einer Geldstrafe von 3,200 Euro für den Besitz gefälschter Reisedokumente verurteilt, ohne ein Gutachten hinzuzuziehen, um diese Anschuldigung zu verifizieren. Danach begann ein Alptraum der Unterdrückung gegen mich. Sie brachten mich in das Gefängnistransferzentrum, in eine Internierungsabteilung für Ausländer, die praktisch ein CIE-Einwanderungsgefängnis [Abschiebelager -Anm. d. Ü.] ist, wo der Prozess meiner Abschiebung begann, denn nach Einschätzung der Polizei bin ich eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und die Sicherheit der griechischen Gesellschaft.

Drei Tage nach meiner Verurteilung wurde durch ein Gutachten der Polizei bewiesen, dass alle meine Dokumente echt sind. Nicht nur das dies geschah, sondern sie weigerten sich auch mir meine echten und legalen Dokumente zurückzugeben, und halten mich bis zum heutigen Tag unter unmenschlichen und erniedrigenden Bedingungen gefangen, und jetzt setzen die Bullen all ihre Bemühungen ein mich nach Kolumbien abzuschieben, ein Land zu dem ich überhaupt keine Verbindung habe. Ich weiß immer noch nicht was passieren wird, aber ich bin seit dem 15. September in dieser Einrichtung (in Diavata) gefangen, und ich akzeptiere meine Ausweisung nach Kolumbien nicht. Für den Augenblick warte ich auf eine Lösung und bleibe hinter Gittern.

Ein paar Worte über meine Haftbedingungen Continue reading Thessaloniki: Neuer Prozess gegen 6 Genossen des Deltasquats, der im September 2012 geräumt wurde

Montevideo, Uruguay: Solidemo an der griechischen Botschaft

Freiheit für die gefangenen AnarchistInnen in Griechenland und in der ganzen Welt!
Lang lebe die Revolte in Griechenland!
Freiheit für die Gefangenen des Kapitals! Rache! Für die Revolte in Griechenland und in der ganzen Welt

Es lebe die Revolte!

Freitag, 22.Februar 2013

Im Rahmen der internationalen Kampagne in Solidarität mit dem anti-autoritären Kampf auf griechischem Staatsgebiet riefen wir zu einer Demonstration vor der Botschaft in Montevideo auf – als eine Geste der Teilhabe mit unseren GenossInnen, die seit Jahren darum kämpfen, die Ordnung der Misere zu untergraben.

Die repressiven Kräfte des Staates und faschistische Gruppen haben jüngst ihre konstanten Operationen gegen anarchistische und antikapitalistische Gruppen verschärft. Die Räumung von autonom-sozialen Räumen und die Inhaftierung vieler ihrer Mitglieder, die Verfolgung und die Gefangenschaft von GenossInnen für Sabotageakte und Enteignungen und die Repression gegen jedeN, der/die eine aktive Position innerhalb der Kämpfe einnimmt, sind Teil einer Repressionswelle, die von einem System der Herrschaft ausgeht, das es nicht erlaubt, sich selbst zu hinterfragen.

Wir durchblicken, dass diese repressiven Vorfälle nicht isoliert oder auf einen bestimmten Kontext beschränkt sind, sondern sich viel mehr in jedem Raum wiederholen, wo die Macht des Staates gefährdet ist. Dieses Rezept wird weltweit angewandt mit der Absicht, die Beziehungen der Beherrschung und Ausbeutung aufrecht zu erhalten.

Wir verteidigen den anti-autoritären Kampf und seine Methoden hinzu einem Bruch mit der erstickenden Realität, in der auch wir hier leben. Wir vergessen nicht jene, die – in diesem Moment – inhaftiert, verfolgt oder auf der Flucht sind.

Es folgt eine Proklamation, die vor der Botschaft von Griechenland verlesen wurde: Continue reading Montevideo, Uruguay: Solidemo an der griechischen Botschaft

Athen: Zum Mord an Babakar Ndiaye in Thissio

Wenn Bullen und Faschos morden…

Am 01. Februar 2013 erhielten wir gegen 21 Uhr die Nachricht, dass ein Immigrant tot auf den Gleisen in Thissio gefunden wurde. Die Medien nannten es einen Selbstmord. Aus den Lautsprechern der Bahnhöfe ertönte die Durchsage: “aufgrund eines Hindernisses auf den Gleisen, wird dieser Zug seine Fahrt am U-Bahnhof Omonia einstellen”. ImmigrantInnen und solidarische Menschen begannen, sich an der Station zu versammeln. Kurze darauf, traf die MAT ein und griff die Versammelten mit Tränengas an, zerstreute sie. Sie machten weiter, verfolgten sie und nahmen Leute im Umkreis fest. Einige der Festnahmen wurden in Haft umgewandelt, Namen und Anzahl der Verhafteten konnten wir immer noch nicht herausfinden. Continue reading Athen: Zum Mord an Babakar Ndiaye in Thissio

Griechenland: Kurze Chronologie der staatlichen und para-staatlichen Angriffe auf besetze Häuser und selbstverwaltete Räume in 2012 und Anfang 2013

Hände weg von den selbst-organisierten Räumen. Solidarität mit den besetzten Häusern!

25.03.2012: Massenverhaftungen und Polizeirazzia am autonomen Treff Baruti in der Stadt Veria (Nordgriechenland)

20.04.2012: Polizeirazzia im besetzten Sozialzentrum VOX und im Squat Valtetsiou 60; beide in Exarchia, Athen

29.04.2012: Räumung des besetzten Wohnraums Panteion Squats in Athen

02.07.2012: Massenverhaftungen und zwei Polizeirazzien im anarchistischen Treff Nadir und im Orfanotrofio Squat in Thessaloniki

10.07.2012: Faschistischer Brandanschlag auf das Apertus Squat in Agrinio

13.07.2012: Faschistischer Brandanschlag verursacht erheblichen Schaden am Draka Squat auf Corfu

18.08.2012: Räumung des besetzten städtischen Markts von Kypseli in der Innenstadt Athens (mittlerweile von kommunalen Behörden in Beschlag genommen und betrieben)

12.09.2012: Polizei verhaftet GenossInnen und räumt das Delta Squat in Thessaloniki; neben anderen dortigen Projekten verliert das anarchistische Radio Revolt erneut eine Unterkunft. Eine/r der verhafteten AnarchistInnen wird in einem Lager für Immigranten gefangen gehalten und dann an Kolumbien ausgeliefert. Einige der ehemaligen Besetzer sind jetzt mit weiteren Anklagen konfrontiert

13.09.2012: Faschistischer Brandanschlag auf einen selbstverwalteten Treff in der Universität von Rethymno auf der Insel Kreta. Bereits am 6.September gab es einen parastaatlichen Brandanschlag auf den Treff

01.10.2012: Räumung des besetzten Sozialzentrums Afroditis 8 in Veria

30.10.2012: Räumung des Spyridonos Trikoupi Wohnsquats in Exarchia, Athen

20.12.2012: Räumung des besetzten Hauses Villa Amalias in Athen

22.12.2012: Faschistischer Brandanschlag auf den besetzten sozialen Raum Xanadu in Xanthi (Nordgriechenland)

28.12.2012: Polizei verprügelt und verhaftet migrantische Straßenhändler und überfällt den selbstverwalteten Treff in der ASOEE Fakultät in Athen. Dort konfisziert die Polizei auch Ausrüstung des 98FM Piratenradios

09.01.2013: Nach einer gescheiterten Wiederbesetzung der Villa Amalias, kommt es zu Massenverhaftungen und der Räumung des Skaramaga Squats in Athen

15.01.2013: Polizeirazzia im Lelas Karagianni 37 Squat in Athen

02.02.2013: Nazis und Polizei greifen gemeinsam das soziale Zentrum Mperntes und das Villa Zografou Squat im Athener Stadtteil Zografou an

07.02.2013: Faschistischer Brandanschlag auf den anarchistischen Freiraum Thersitis im Athener Stadtteil Ilion

15.02.2013: Nach einem gescheiterten Wiederbesetzungsversuch des Skaramaga Squat kommt es im gesamten Athener Stadtteil Exarchia zu einem repressiven Großeinsatz der Polizei

Zusätzlich sind derzeit überall in Griechenland verschiedene andere anti-autoritäre Projekte in Gefahr.

Lasst unsere Solidarität Grenzen überwinden
und alle Formen von Herrschaft brechen!

Athen: Faschos zündeten eine Brandvorrichtung gegen den anarchistischen Raum Thersitis

Wir müssen bei jedem Angriff zurückschlagen

In den frühen Morgenstunden des 7. Februar, gab es eine versuchte Brandstiftung gegen den anarchistischen Raum Thersitis in Athen. Am Eingang des Gebäudes wurde eine Brandvorrichtung platziert, die aber abgesehen von der Entfernung des Fassadenanstrichs, der derzeit wieder instandgesetzt wird, keinen Schaden verursachte.

Wir leben in einer Zeit der permanenten Spannung und Ausweitung des staatlich-kapitalistischen Angriffs. In diesem Kontext, befinden sich selbstorganisierte Räume unter konstantem Angriff durch die staatlichen Mechanismen und deren willigen guten Freunde: den Faschos. Wir verkünden erneut etwas, was vorher schon zu viele Male gesagt wurde: Angst kann die Faszination für Freiheit nicht besiegen, die mit den Jahren gelernt hat, sich gegen die Angriffe, Strategien und Technisierungen, die aus der Welt der Macht kommen, kämpfend zur Wehr zu setzen.

Wir rufen am 7. Februar, um 19 Uhr (MEZ) zu einer Solikundgebung vor den Räumen des Thersitis, das sich in der Nestoros und Evangelistrias Straße im Vorort Ilion, befindet auf. Solidarität ist unsere Waffe.

Lasst uns all ihre Sicherheitsbataillone zermalmen

Thersitis, Ort der Verschwörung und Subversion (A)

Griechenland: „Sagt nicht, dass wir wenige sind; sagt einfach, dass wir entschlossen sind“ –von der R.O. CCF (Verschwörung der Feuerzellen) und Theofilos Mavropoulos

Ein Beitrag der neun inhaftierten Mitglieder der revolutionären Organisation CCF und dem anarchistischen Gefangenen Theofilos Mavropoulos zum Anlass eines internationalen anarchistischen Treffens, welches unter einer insurrektionalistischen Perspektive zusammengekommen war (Zürich, 10-13 November 2012)

Sagt nicht, dass wir wenige sind..
Sagt einfach, dass wir entschlossen sind..

Die Frage ist nicht ob wir mehr oder weniger arm sind, sondern ob wir in einer Art und Weise leben, die uns in Grenzen hält. Wir wollen nicht Dinge wiederholen, die schon gesagt wurden.

Wir haben die Idee einer zentralen Regierung aus unserem Geist verbannt und wir glauben nicht an Legenden vom Phantom des Proletariats. Wir sind auf diese Weise weder mit einem isolierten Staat konfrontiert, der vermeintlich Befehle aus den Palästen seiner Macht gibt, noch mit einer Gesellschaft, die darauf wartet, aufgeweckt zu werden, um zu revoltieren. Die heutige Gesellschaft ist eine tiefgreifende soziale Fabrik, die Einstellungen, Werte, Moral und Gewohnheiten produziert.

Die heutige Gesellschaft wirkt wie eine soziale Todesmaschine, die Zeit, Raum, Emotionen und Bewusstsein verschlingt. Das Zentrum des Staates und das Herz des Systems sind zerstreut in Millionen von kleinen und großen Repräsentationen der Macht in unserem alltäglichen Leben. Es liegt in der Sprache, die wir sprechen, den Reklamebildern, der Architektur der Städte, der virtuellen Realität der Technologie, den Menschen im Mittelpunkt der Zivilisation, den Schusswaffen der Bullen, den nationalen Symbolen der Faschisten, den Schlössern von Privateigentum, den Normen, in die wir uns verlieben, in den Mauern der Gefängnisse.

Es gibt keine Unschuldigen. Wir machen alle einen Teil der sozialen Maschine der Macht aus. Die Frage ist, ob wir Öl oder Sand im Getriebe sind. Deshalb lehnen wir die Vorstellung von der scheinbaren Unschuld der Gesellschaft ab. Schweigen ist niemals unschuldig. Wir hassen beides, die Hand, die die Peitsche hält, und den Rücken, der es widerstandslos erträgt. Continue reading Griechenland: „Sagt nicht, dass wir wenige sind; sagt einfach, dass wir entschlossen sind“ –von der R.O. CCF (Verschwörung der Feuerzellen) und Theofilos Mavropoulos